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69. Jahrgang • Heft 28 • 10. Oktober 1993

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Zeitschrift fti

69. Jahrgang • Heft 28 • 10. Oktober 1993

edizin

28/93

rane Ultraschallphänomene:

Ureter-Jet-Phänomen

Tückische Attacken:

Diagnose und Differentialdiagnose

der Migräne Sinn und Unsinn verschiedener pro­

phylaktischer thera­

peutischer Verfahren hei Kopfschmerz Psyche und Lebens­

qualität von Kopf­

schmerzpatienten Dekompensation der

N eutr onentr ansmis - sion - zur Ätiologie

und Pathogenese der Migräne

Kongreß extra:

Johanniskraut bei Depressionen l£. 10 93

HIPPOKRATES VERLAG GMBH STUTTGART

(2)

Gelomyrtol (D

forte wirkt

bei Bronchitis und Sinusitis

Die Wirkung von Gelomyrtol® forte du ch in den Atemwe­

gen putzende ätherische Geister zu s} nbolisieren wurde durch das Ergebnis von NEURATH an, eregt, der die Bio­

verfügbarkeit der ätherischen Kompoi mte nicht nur im Blutplasma, sondern auch im Exhalat er nittelt.

ULMER und SCHOTT finden bei ehr )nisch-obstruktiver Bronchitis eine Besserung der Parameü r Husten und Aus­

wurf.

DOROW et al. weisen lungenszintigraphisch die Steige­

rung der mukoziliären Clearance nach.

WILDE stellt in drei Studien eine etwa auf die Hälfte ver­

kürzte Krankheitsdauer bei Bronchitis, eine Verbesserung der Lungenparameter, eine lokal antibakterielle und sekretnormalisierende Wirkung fest.

DOBROWOLSKI berichtet in drei Veröffentlichungen über eine bessere Wirkung gegenüber zwei anderen Medi- kamententypen, einen hohen therapeutischen Erfolg bei guter Verträglichkeit in der Langzeitbehandlung chroni­

scher Formen sowie eine parallel zu den verbesserten Meßwerten erreichte Hustendämpfung und Atmungser­

leichterung.

GSTALTNER beschreibt als Ergebnis seiner Untersuchun­

gen das breite Wirkungsspektrum mit antibakteriellen, fungiziden, abschwellenden, sekretolytischen und bron- chodilatatorischen Eigenschaften.

Literatur: DOBROWOLSKI, L. A., Fortschritte der Medizin, 83 (1965) 208- 211, Der informierte Arzt. 2 (1974) 153-167, Der deutsche Apotheker, 29 (1977) 438-440, DOROW, P. et al., Arzneim.-Forsch./Drug Res. 37 (II), 12 (1987), 1378-1381, GSTALTNER, H., Ärztliche Praxis, XX (1968) 3829- 3830, KREUTLE, O., Therapiewoche 30 (1980) 2109-2111, LASZIG, R., HESSE, G., LÜTGEBRUNE, T., Zeitschrift für Allgemeinmedizin 65, 1/2 (1989), 19-21, NEURATH, G. B., Gutachten, Hamburg, 22.06.1979, SIMM, K.-J., Zeitschrift für Allgemeinmedizin 64, 30 (1988), 959-964, STRAEH- LER-POHL, H. J. und BURMEISTER, G., Zeitschrift für Allgemeinmedi­

zin, 54 (1978) 611-615, STUSSAK, G. und SCHUMANN, K., Zeitschrift für Allgemeinmedizin 63, 29 (1987), 869-871, ULMER, W. T. und SCHÖTT, D., Fortschritte der Medizin, 109 0991) 547-550, WILDE, W., Fortschritte der Medizin, 83 (1965) 865-867, Ärztliche Praxis, XXV (1973) 3101-3103, Gutachten Königsfeld, 11/1978

Gelomyrtol’ forte. Zus.: 1 Kapsel enthält 300 mg Myrtol standardisiert auf mindestens 75 mg Limonen, 75 mg Cineol und 20 mg a-Pinen. Anw.-Geb.: Bei aku­

ter und chronischer Bronchitis und Entzündungen der Nasennebenhöhlen (Sinusitis). Gegenanz.: Bekannte Überempfindlichkeit gegenüber Myrtol standardi­

siert. Obwohl keine Hinweise auf eine fruchtschädigende Wirkung von Gelomyrtol’ forte vorliegen, sollte aufgrund allgemeiner Sicherheitserwägungen das Arz­

neimittel insbesondere in den ersten drei Monaten der Schwangerschaft nur auf ausdrückliche Anweisung des Arztes eingenommen werden. Nebenw.: In Ein­

zelfällen können Unverträglichkeitserscheinungen im Magen-Darm-Bereich hervorgerufen und vorhandene Nieren- und Gallensteine in Bewegung gesetzt wer­

den. Wechselw.: Keine bekannt. Dos./Anw.: Bei akuten entzündlichen Krankheitsbildern 3 bis 4 mal täglich 1 Kapsel 1/2 Stunde vor dem Essen mit einem kalten Getränk, die letzte Dosis vor dem Schlafengehen zur Erleichterung der

Nachtruhe einnehmen. Zur Weiter- beziehungsweise Dauerbehandlung nehme man 2 mal 1 Kapsel täglich ein. Kinder _

unter 10 Jahren nehmen die Hälfte der Erwachsenendosis. Handelst.: NI 20 Kapseln DM 8,75; N2 50 Kapseln DM X OHL DOSKAMP

19,88; N3 100 Kapseln DM 35,35; Klinikpackungen. G. Pohl-Boskamp GmbH & Co., 25551 Hohenlockstedt. (1.93/2872).

LASZIG et al. objektivieren die schnellere Besserung der Röntgenbefunde nach Behandlung mit Gelomyrtol® forte bei akuten Sinusitiden sowohl gegen Plazebo, als auch gegen Ambroxol.

SIMM faßt seine positiven Ergebnisse eines Jahres in bezug auf Schmerz, eitrigen Schnupfen, Kopfschmerz und Auswurf zusammen und weist auf die genutzte Unterstüt­

zung der Regeneration nach operativen Eingriffen in den Nebenhöhlen hin.

STUSSAK und SCHUMANN zeigen systematisch, daß unter Gelomyrtol® forte 10 Tage nach entsprechenden Operationen in 90 % der Fälle eine Besserung zu verzeich­

nen war, bei der Plazebogruppe trotz Operation in nur 30%.

KREUTLE registriert in 18 Monaten bei 546 Patienten eine Ausheilquote bei akuten Sinusitiden von 97,48 %, bei subchronischen von 99,1 % und bei chronischen von 70 %.

STRAEHLER-POHL und BURMEISTER vergleichen die Behandlung von Gelomyrtol® forte mit Therapiekonzepten unter Anwendung eines Antibiotikums und beschreiben die Wirkung als so positiv, daß auf die Antibiotikagabe oft verzichtet werden kann.

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"Die Therapie der chronischen Sinusitis.'

Video und Literatur bitte anfordern unter:

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(3)

mere und Kopfschmerz

Je höher Karl Meyer in seiner beruflichen Karriere aufsteigt, um so mehr nehmen seine psychosomatischen Leiden wie chronische Gastritis, Hypertonie, koronare Herzerkran­

kung etc. zu. Das nebenstehend wiedergegebene traurig- amüsante Beispiel eines Lebenslaufes, entworfen von H. Gebert, stammt aus einem der von Gerber, Mo- krosch und Schmidt bei Diesterweg und Kösel her­

ausgegebenen Arbeitsbücher für den Ethikunter­

richt (im übrigen auch Studenten und den jungen ärztlichen Kollegen sehr zu empfehlen).

Jedenfalls leidet der streßgeplagte Industrielle und Ehrenprofessor Karl Meyer, wie unter Punkt fünf als Beispiel zitiert, auch unter Mi­

gräne, dem heutigen Heftthema, um das sich Prof. Diener, Gießen, als Koordinator ver­

dient gemacht hat. Wer sich mit der hier glossierten Problematik tiefgründiger be- fassen will, dem empfehle ich in diesem Heft nicht zuletzt den Beitrag von Haag/

Wallach über die mir wichtig erschei­

nenden psychologischen Aspekte von Kopfschmerzen.

Desweiteren erhalten Sie, verehrte Le­

ser, in dieser Ausgabe der ZFA - Zeitschrift für Allgemeinmedizin praxisrelevante Hinweise zu den Ursachen und zur Typologie der Migräne (Goebel), zur Dia­

gnose und Differentialdiagnose (Pfaffenroth/Kaube) sowie zur The­

rapie und Prophylaxe (Diener/May). Der letztgenannte Beitrag befaßt sich auch mit außerschulmedizinischen Heilweisen.

Prof. Dr. med.

Winfried Hardinghaus Med. Abteilung

Krankenhaus St. Raphael 49179 Ostercappeln (Landkreis Osnabrück)

(4)

Glättung des Blutzucker-Tagesprofiis:

Blutzucker-Tagesprofil eines Typ-1-Diabetikers vor (rote Kurve) und nach (weiße Kurve) einmonatiger Therapie mit Glucobay (nach Raptls, et al.: Excerpta medica, 1982; S. 393)

Glucobay® reduziert die Hvperinsulinäml

Neue Erkenntnisse über die Pathogenese des Typ II-Dia- betes belegen: Die meisten Typ II-Diabetiker weiser in der Anfangsphase ihrer Erkrankung er­

höhte Insulinspiegel auf. Der Grund: Eir circulus vitiosus vor Hyperglykämie, Hy- perinsulinämie und Insulinresistenz dei Zellen. Pathogenetisch orientierte Therapie des Typ II-Diabetes bedeutet demzufolge gezielten Eingriff in dieses multifaktori­

elle Geschehen. Mit Glucobay®.

Denn Glucobay® verzögert die Resorption von Kohlenhy­

draten, vermindert den postpran­

dialen Blutzuckeranstieg und reduziert so die Hyperinsu- linämie - von Anfang an.

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Anwendungsgebiete: Als Zusatztherapie bei Patienten mit Diabetes meliitus in Verbindung mit Diät.

Gegenanzeigen: Überempfindlichkeit gegen Acarbose und/oder weitere Bestandteile. Patienten unter 18 Jahren. Chronische Darmerkrankungen mit deutlichen Verdauungs- und Resorptionsstörungen. Zustände, die sich durch eine vermehrte Gasbildung im Darm verschlechtern können (z.B. Roemheldscher Symptomenkomplex, größere Hernien, Verengungen und Geschwüre des Darms). Schwangerschaft und Stillzeit.

Nebenwirkungen: Häufig Blähungen und Darmgeräusche, gelegentlich Durchfall und Bauchschmerzen. Bei Nichteinhaltung der vorgeschriebenen Diabetesdiät können intestinale Nebenwirkungen verstärkt auftreten. Sollten trotz Einhaltung der vorgeschriebenen Diabetesdiät stark störende Beschwerden auftreten, soll nach Rücksprache mit dem Arzt die Dosis vorübergehend oder dauernd herabgesetzt werden. In klinischen Studien wurden in Einzelfällen bei Dosierungen von 3 x 200 mg und darüber, beschwerdefreie (asymptomatische) Leberenzymanstiege (Transaminasenanstiege) beobachtet, die sich nach Absetzen der Glucobay-Therapie vollständig zurückbildeten. Es wird deshalb empfohlen, bei Tagesdosen von 3 x 200 mg über 6 Monate die Leberenzyme regelmäßig zu kontrollieren.

Wechselwirkungen mit anderen Mitteln: Haushaltzucker (Rohrzucker) und haushaltzuckerhaltige Nahrungsmittel können in­

folge gesteigerter Kohlenhydratfermentation im Colon während der Glucobay-Behandlung leicht zu Darmbeschwerden und auch zu Durchfall führen. Glucobay wirkt antihyperglykämisch und verursacht selbst keine Hypoglykämie. Wenn Glucobay zusätzlich zu Sulfonylharnstoff- bzw. Mettormin-Präparaten oder Insulin verschrieben wird, muß bei Absinken der Blutzuckerwerte in den hypoglykämischen Bereich die Sulfonylharnstoff- bzw. Metformin- oder Insulindosis entsprechend herabgesetzt werden. Bei Auftreten von akuten Hypoglykämien ist daran zu denken, daß Haushaltzucker (Rohrzucker) während einer Glucobay-Behandlung langsamer in Fructose und Glucose gespalten wird; er ist darum zur schnellen Behebung einer Hypoglykämie ungeeignet. Anstellfi von Haushaltzucker (Rohrzucker) ist dementsprechend Traubenzucker zu verwenden. Wegen möglicher Abschwächung der Acarbose-Wirkung sollte die gleichzeitige Anwendung von Antacida, Colestyramin, Darmadsorbenzien und Verdauungs- enzympräparaten vermieden werden.

Dosierung: Soweit nicht anders verordnet, in der Anfangszeit 3 x 1 Tabl. Glucobay 50 pro Tag oder 3 x 1/2 Tabl. Glucobay 100 pro Tag. Danach 3x2 Tabl. Glucobay 50 pro Tag oder 3 x 1 Tabl. Glucobay 100 pro Tag, bis zu 3 x 2 Tabl. Glucobay 100 pro Tag.

Die Dosissteigerung kann im Abstand von 1-2 Wochen, gegebenenfalls auch später, erfolgen.

Handelsformen und Preise: Packung mit 30 Tabletten zu 50 mg Acarbose (NI) DM 17,77; Packung mit 30 Tabletten zu 100 mg Acarbose (NI) DM 24,21; Packung mit 120 Tabletten zu 50 mg Acarbose (N3) DM 57,60; Packung mit 120 Tabletten zu 100 mg Acarbose (N3) DM 75,75; Kalenderpackung mit 252 (12 x 21) Tabletten zu 100 mg Acarbose DM 150,75; Anstaltspackung mit 240 (10 X 24) Tabletten zu 50 mg Acarbose; Anstaltspackung mit 240 (10 x 24) Tabletten zu 100 mg Acarbose. Weitere Einzelheiten entnehmen Sie bitte der Fach- und der Gebrauchsinformation. Bayer AG Leverkusen, Stand; Februar 1993

(5)

#: * * INHALT * * * INHALT * * *

Hippokrates Verlag GmbH Stuttgart 69. Jahrgang, Heft 28

Editorial

MigTäne und Kopfschmerz H. ehr. Diener

753

Schwerpunkt

MigTäne: Diagnose und Differential­

diagnose 754

V. Pfaffenrath und H. Kaube Therapie und Prophylaxe von Kopfschmerzen

H. Chr. Diener und A. May

759

Kopfschmerzpatienten: Psychologische

Gesichtspunkte 763

G. Haag und H. Walach

Ätiologie und Pathogenese der Migräne 767 H. Göbel

Service Box 772

Therapiestudie

Therapie von Depressionen

T. Nickelsen, M.Linden, M. Osterheider und B. Schaaf

780

Serie

Ultraschallphänomene (21)

Ureter-Jet-Phänomen 786

H. D. Bundschu

Magazin 773

Pharma-News 775

Kongreß Extra 779, 787

Kongreßherichte 776

Buchbesprechungen 772, 785

Medizinische Raritäten -28-

Online -8-

Impressum -8-

-5-

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normalisiert die Kapillarpermea­

bilität, erhöht die Kapillar­

resistenz, fördert Diurese und Ödemausschwemmung, hemmt Entzündungen und Spasmen der Harnwege.

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Anwendungsgebiete: Glomeruläre Nephro­

pathien, renale Hypertonie und Ödeme, Entzün­

dungen und Spasmen der Harnwege, ungenü­

gende Diurese, Proteinurie.

Dosierung: 3x täglich 20-30 Tropfen in etwas Flüssigkeit einnehmen.

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Dr. Gustav Klein, Arzneipfianzenforschung 77736 Zell-Harmersbach/Schwarzwald

(6)

■"

6

" Inhalt

Als »Schraubstockgefühl« oder »wie eine schwere Last auf der Schädeldecke« be­

schreiben Patienten den beidseitigen Spannungskopfschmerz. Die Migräne

dagegen ist seitenwechselnd und tritt mehr in Einzelattacken nachts oder frühmorgens auf. Weitere differentialdiagnostisch wich­

tige Anhaltspunkte erfahren Sie in Migräne: Diagnose und Differential­

diagnose Seite 753

Bei der Prophylaxe von Kopfschmerzen zeigten Phytopharmaka, homöopathische Mittel und Akupunktur nur einen Plazeboeffekt. Regelmäßiger Sport dagegen kann prophylaktisch wirksam sein.

Therapie und Prophylaxe von Kopfschmerzen Seite 759

Die potentiellen Auslöser von Migräne­

attacken zu erkennen und zu vermeiden ist ein wichtiges Ziel in der Kopfschmerz­

behandlung. Auch immer noch bestehende Vorurteile, die Migräne sei eine »psychi­

sche« Erkrankung, sollten aus der Welt geschaffen werden!

Kopfschmerzpatienten: Psychologische Gesichtspunkte

Seite 763

Abbildungen: Titelbild: R. Stockinger, Seite -6- oben:

H.-J. Klemann; Mitte: Ginkgo aus Katalog »Ginkgo« der Fa. Dr. Willmar Schwabe, Karlsruhe; unten: Glaxo GmbH.

(7)

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card® nicht anwenden bei Nisoldipin-Überempfindlichkeit, im Schock, während der Schwan­

gerschaft, in der Stillzeit. Aus Tierexperimenten mit sehr hoher Dosierung liegen Hinweise auf Mißbildungen vor. Baymycard® nicht einsetzen bei Patienten mit schweren Leberfunk­

tionsstörungen, da die Wirkung verstärkt und verlängert werden kann. Bei ausgeprägt nied­

rigem Blutdruck (systolisch unter 90mm Hg) ist Vorsicht geboten. Wegen fehlender Erfahrungen sollen Kinder nicht mit Baymycard® behandelt werden. Nebenwirkungen treten vorzugsweise zu Behandlungsbeginn oder bei hoher Dosierung auf und sind meist leichter und vorübergehender Natur. Gelegentlich kann es zu Kopfschmerzen, Gesichts­

rötung und Wärmegefühl kommen. Es wurden Schwindel, Herzklopfen, Müdigkeit, Atem­

beschwerden und beschleunigter Puls beobachtet. Flüssigkeitsansammlungen in Händen und Füßen, die auf einer Erweiterung der Blutgefäße beruhen, bilden sich spätestens nach Absetzen des Medikaments spontan zurück. In seltenen Fällen kann es zu Blutdrucksenkung unter die Norm, Kribbeln in Armen und Beinen, allergischen Hautreaktionen und zu Magen-Darm-Beschwerden kommen. Wie bei anderen gefäßaktiven Substanzen können auch unter Baymycard® nach der Einnahme Schmerzen im Bereich der Brust (unter Um­

ständen Angina-pectoris-artige Beschwerden) auftreten. ln Einzelfällen wird eine vermehrte Harnausscheidung beobachtet, es kann in Einzelfällen zu Leberfunktionsstörungen, Gingiva- Hyperplasie und zu einer Gynäkomastie kommen, die sich nach Absetzen der Behand­

lung zurückbilden. Hinweis: Die Behandlung mit Baymycard bedarf der regelmäßigen ärztlichen Kontrolle. Durch individuell auftretende unterschiedliche Reaktionen kann die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr oder zum Bedienen von Maschinen beeinträchtigt werden. Dies gilt insbesondere bei Behandlungsbeginn, bei Präparatewechsel

und im Zusammenwirken mit Alkohol. Wechselwirkungen mit anderen Mitteln: Der blutdrucksenkende Effekt von Baymycard® kann durch andere blutdrucksenkende Arznei­

mittel sowie durch trizyklische Antidepressiva verstärkt werden. Dies gilt insbesondere für die gleichzeitige Anwendung mit Betarezeptorenblockem, auch können in diesem Fall in Einzelfällen Zeichen einer Herzinsuffizienz auftreten. Die Wirkung von Nisoldipin kann durch eine gleichzeitige Cimetidin-Behandlung erhöht werden. Bei gleichzeitiger Digoxin- Behandlung kann eine Erhöhung des Digoxin-Plasmaspiegels um ca. 10% auftreten, die jedoch klinisch nicht bedeutsam sein muß. Bayer/Bayropharm GmbH, Leverkusen.

Dosierungsanleitung: Möglichst individuell nach dem Schweregrad der Erkrankung wird als Richtdosis 2 x täglich 5 mg Nisoldipin, entsprechend 2 Filmtabletten Baymycard®

empfohlen. Bei Bedarf kann die Dosis auf 2 x täglich 10 mg Nisoldipin erhöht werden. Dafür steht Baymycard® 10 mit je 10 mg Nisoldipin pro Filmtablette zur Verfügung. Handels­

formen und Preise: Baymycard®, Baymycard®10: (NI) DM 32,29; DM 45,25; (N2) DM 50,65; DM 71,02; (N3) DM 93,32; DM 130,86. (OP 200) DM 171,91; DM 241,10.

Stand 8/93.

Weitere Einzelheiten enthalten die Fach- bzw. Gebrauchsinformationen, deren aufmerksame"

Durchsicht wir empfehlen.

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(8)

online *** online *** online *** online *** online:

Vorsicht vor der gemein­

samen Gabe von Terfenadin und Carbamazepin

Durch die gleichzeitige Gahe des Anti­

histaminikums Terfenadin und des Anti- konvulsivums Carbamazepin steigt die frei verfügbare Dosis von Carbamazepin und kann somit gefährliche Komplikatio­

nen verursachen. Über einen solchen Fall berichteten jüngst Dr. Steven Hirschfeld und Mitarbeiter. Bei einer 18jährigen Frau, die wegen Gehirnmetastasen eines Osteosarkoms antikonvulsiv therapiert wurde, traten Symtpome einer Überdo­

sierung mit Carbamazepin ein. Sie wurde desorientiert eingeliefert, klagte über Halluzinationen, Brechreiz und Gangstö­

rungen. Die Anamnese ergab, daß sie wegen eines Atopiesyndroms 60 mg Ter­

fenadin täglich zu sich nahm und daß die Bechwerden zeitgleich mit dieser Medi­

kation auftraten.

Erst nach Absetzen des Antihistamini­

kums erreichten die freien Carbamaze­

pinwerte wieder ein normales Niveau.

Die Autoren führen das Auftreten dieser unerwünschten Wirkung auf die gleicher­

maßen hohe Proteinbildung beider Sub­

stanzen zurück, wobei Terfenadin offen­

bar in der Lage ist, Carbamazepin aus dieser Bindung zu verdrängen. (aw) Hirschfeld. S.: Drug interaction of Terfe­

nadin and Carbamazepine. Annals of In­

ternal Medicine; 1993: 118: 907-908.

Vitiligo: psychologische Betreuung wichtiger als alternative Therapien

Das ist das Ergebnis einer Untersuchung von Wissenschaftlern der Universitäts­

hautklinik Hamburg. Da die Vitiligo eine entstellende, nicht heilbare Hautkrank­

heit ist, wurde in der Vergangenheit im­

mer wieder nach alternativen Heilme­

thoden gesucht, die von den Betroffenen sehr häufig auch allzu schnell akzeptiert wurden. So konnten beispielsweise die scheinbaren Erfolge durch ein Extrakt aus humaner Plazenta nie reproduziert werden. Auch Anapsos — ein Photosensi­

bilisator, vergleichbar dem Psoralen - hat offenbar nur geringe Wirkungen.

Ähnlich verhält es sich mit den photosen­

sibilisierenden Extrakten aus Dr. Jins Pflanzenextrakt.

Aber auch die Schulmedizin bietet keine überzeugenden Alternativen. Therapie­

versuche mit Kortikosteroiden, ACTH oder der Autotransplantation wurden wieder aufgegeben. Eine einfühlsame psychologische Führung der Betroffenen, verbunden mit kosmetisch abdeckenden Maßnahmen . (Camouflage) scheint des­

halb bei der Vitiligo die beste Behand­

lungsmethode zu sein. (aw) Lemke, R.: Alternative Therapien der Vi­

tiligo. Akt. Dermatol. 1993:19:129-132.

BGA-Mtteilung: Hormone in den Wechseljahren

Mit Bescheid vom 9. August 1993 hat das Bundesgesundheitsamt in Berlin ange­

ordnet, daß 22 pharmazeutische Unter­

nehmer die Packungsbeilagen und Fach­

informationen von 43 Arzneimitteln, die zum Hormonersatz in den Wechseljah­

ren bestimmt sind, ändern müssen.

In den Produktinformationen wird nach der Anordnung des Bundesgesundheits­

amtes künftig darauf hingewiesen, daß die Behandlung mit Östrogenen während oder nach den Wechseljahren nur in Kombination mit Gestagenen erfolgen darf, wenn die Gebärmutter der Frau nicht entfernt worden ist. (BGA)

Zeitschrift für Allgemeinmediziii

German Journal of General Practice. Ehemals: Der Landarzt. Zugleich Organ der Vereinigung der Hoch­

schullehrer und Lehrbeauftragten für Allgemeinmedizin e.V. und der DEGAM (Deutsche Gesellschaft für Allge­

meinmedizin).

Schriftleitung (V.i.S.d.P.): Dr. med. Heinz Harald Ab­

holz, Ceciliengärten 1, 12159 Berlin ■ Prof. Dr. med.

Winfried Hardinghaus, Chefarzt der Med. Abt., Kran­

kenhaus St. Raphael, 49179 Ostercappeln. AG Gesund­

heitswissenschaften Universität 49069 Osnabrück • Prof.

Dr. med. Michael M. Kochen, MPH, Abteilung für Allge­

meinmedizin der Georg-August-Univ., Robert-Koch-Str.

40, 37075 Göttingen • Dr. med. Wolfgang Mahringer, Schelztorstr. 42, 73728 Esslingen • Priv.-Doz. Dr. med.

U. Marsch-Ziegler, St. Gertrauden-Krankenhaus, Paret- zerstr. 12, 10713 Berlin • Dr, med. Gertrud Volkert, Traubergstr. 16, 70186 Stuttgart.

Verlag: Hippokrates Verlag GmbH, Rüdigerstr. 14, 70469 Stuttgart, Postfach 300504, 70445 Stuttgart, Tel.

(0711) 8931-0, Telefax (0711) 89 31-453.

Geschäftsführung: Dipl.-Biol. Hartmut Fandrey, Dipl.- Kaufmann Albrecht Hauff.

Anzeigen: Günter Fecke, Tel. (07 11) 8931-448.

Redaktion/Produktion: Günther Buck (Ltg.), Tel. (0711) 8931-446. Ruth Auschra (Stellv. Ltg.), Tel. (0711) 89 31- 442. Dipl.-Wirt,-Ing. (FH) Ingrid Schaul (Herstellung), Tel. (0711) 89 31-445.

Gesamtherstellung: W. Kohlhammer Druckerei GmbH

-I- Co. Stuttgart. - Printed in Germany 1993. - © 1993 Hippokrates Verlag GmbH.

Die Zeitschrift erscheint dreimal monatlich.

Die Kartei der praktischen Medizin ist jedem 3. Heft der Kombi-Ausgabe zum Heraustrennen beigeheftet.

Diese Kartei referiert aus maßgebenden Fachzeitschrif­

ten des In- und Auslandes unter den Aspekten: kritisch, kurz und praxisnah. Alle Preise und Versandspesen ent­

halten 7% Mehrwertsteuer. Die Bezugsdauer verlängert sich jeweils um ein Jahr, wenn nicht eine Abbestellung bis zum 30. September vorliegt. Das Abonnement wird zum Jahresanfang berechnet und zur Zahlung fällig. Die Beilage »Die Arzthelferin« erscheint unregelmäßig.

14. Jahrgang 1993.

Bezug: Durch jede Buchhandlung oder eine vom Verlag beauftragte Buchhandlung. - Postscheckkonto: Stuttgart 6025-702. - Bankverbindung: Dresdner Bank, Filiale Stuttgart, Nr. 9014731. -Baden-Württembergische Bank Stuttgart, Nr. 1004527600. - Zahlungs- und Erfül­

lungsort für beide Teile; Stuttgart und Hamburg.

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preise

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Gesamt ZFA-Zeitschrift für Allgemeinmedizin (Ausgabe A) Inland DM 150,00 DM 32,30 DM 182,30 Ausland DM 150,00 DM 56,10 DM 206,10 Vorzugspreis für Studenten und Ärzte im Praktikum Inland DM 46,00 DM 32,30 DM 78,30 Ausland DM 46,00 DM 56,10 DM 102,10 ZFA + Kartei der praktischen Medizin (Ausgabe B) Inland DM 162,00 DM 32,30 DM 194,30 Ausland DM 162,00 DM56,10 DM218,00 Vorzugspreis für Studenten und Ärzte im Praktikum Inland DM 60,60 DM 32,30 DM 92,90 Ausland DM 60,60 DM56,10 DM116,70 Einzelheft (Ausgabe A) DM 12,00, (Ausgabe B) DM 12,50 zuzüglich Versandkosten ab Verlagsort. Alle Preise sind unverbindlich empfohlene Preise.

Anzeigenschluß: 6 Wochen vor Erscheinen.

UNVERLANGTE ARBEITEN KÖNNEN AN DEN VERLAG GESANDT WERDEN.

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dalitäten zu erfragen sind.

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Wie jede Wissenschaft ist die Medizin ständigen Ent­

wicklungen unterworfen. Forschung und klinische Er­

fahrung erweitern unsere Erkenntnisse, insbesondere was Behandlung und medikamentöse Therapie anbe­

langt. Soweit in diesem Werk eine Dosierung oder eine Applikation erwähnt wird, darf der Leser zwar darauf vertrauen, daß Autoren, Herausgeber und Verlag große Sorgfalt darauf verwandt haben, daß diese Angabe dem Wissenstand bei Fertigstellung des Werkes entspricht.

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zer, ihm etwa auffallende Ungenauigkeiten dem Verlag mitzuteilen.

Geschützte Warennamen (Warenzeichen) werden nicht besonders kenntlich gemacht. Aus dem Fehlen eines solchen Hinweises kann also nicht geschlossen werden, daß es sich um einen freien Warennamen handele.

Hinweis für unsere Leser;

Der Verlag ist um eine zuverlässige Zustellung der abon­

nierten Zeitschrift äußerst bemüht. Gelegentlich versäu­

men Abonnenten nach einem Umzug ihre neue Anschrift mitzuteilen. In den betreffenden Fällen hilft die Bundes­

post, die neue Anschrift dem Verlag mitzuteilen. Abon­

nenten, die mit diesem Vorgehen nicht einverstanden sind, werden gebeten, dies dem Verlag mitzuteilen.

DEGAM

Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin

■ m Mitglied der Arbeitsgemein- Schaft Leseranalyse medizinischer Zeitschriften e.V.

(9)

Fettstoffwechselstörungen eben bei Diabetikern

ins Auge

*

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verbessert die diabetische Retinopathie und schützt die Gefäße

Lipo-Merz® retard Risikomanagement bei Hyperlipidämie

Merz + Co. GmbH & Co. Frankfurt/Main. Lipo-Merz® retard: 1 Retardkapsel enthält 500 mg Etofibrat. Anwendungsgebiete: Primäre Hyperlipoproteinämien, familiäre Hypertriglyzeridämien, Hypercholesterinämien, kombinierte Hyperlipidämien; sekundäre Hyperlipidämien. Gegenanzeigen: Schwere Leberfunktionsstö­

rungen, dekompensierte Herzinsuffizienz, frischer Herzinfarkt, akute Blutungen und eingeschränkte Nierenfunktion. Schwangerschaft: Strenge Indikationsstellung.

Experimentelle Studien haben keinen Hinweis auf fruchtschädigende Einflüsse ergeben. Stillzeit: Es ist nicht bekannt, ob die Substanz in die Milch übergeht. Neben­

wirkungen: Gelegentlich die für Nikotinsäure bekannten Flusherscheinungen wie Hautrötungen, Hitzegefühl und Kribbeln, die mit Juckreiz bzw. Hautausschlag ver­

bunden sein können. Mit zunehmender Behandlungsdauer verschwinden diese Nebenwirkungen häufig vollständig. Gastrointestinale Beschwerden wie Übelkeit, Magendruck, Verstopfung, Durchfall und Blähungen. In Einzelfällen Haarausfall, Potenzstörungen, Muskelschmerzen, Herzsensationen, Tachykardien, Schweißbil­

dung, Angstzustände und Kopfschmerzen. Gallensteinerkrankungen können etwas häufiger als normalerweise auftreten. Ob unter der Therapie mit Lipo-Merz® retard vorhandene Gallensteine an Größe zunehmen können, ist umstritten.

50 Retardkapseln (N2) DM 84,11; 100 Retardkapseln (N3) DM 150,89; 200 Retardkapseln DM 270,58. Wechselwirkungen mit anderen Mitteln: Bei oralen Antidiabetika vom Typ der Sulfonylharnstoffe niedrigere Blutzuckerspiegel. Die Wirkung von Cumarin-Derivaten kann verstärkt werden. Bei gleichzeitiger Behandlung mit Gichtmitteln kann ggf deren Dosierung reduziert werden. Wegen der Gefahr einer Rhabdomyolyse nicht mit HMGCoA-Reduktasehemmern

kombinieren. Stand: September 1993

(10)

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Reines Theophyllin bei obstruktiven

Atemwegserkrankungen Tabletten, Tropfen

und parenteral (i.v. und i.m.)

Zusammensetzung: Solosin retard:1 Filmtablette enthält 270 mg Theophyllin HsO-frei. Solosin retard mite:1 Filmtablette enthält 135 mg Theo­

phyllin H20-frei. Solosin Tropfen:1 ml (= 24 Tropfen) enthält 104 mg Theophyllin HaO-frei, 250 mg o-Carbamoylphenoxyessigsäure, Natrium­

salz (Lösungsvermittter), Parabene (E216, E218) als Konservierungsmittel. Solosin Ampullen:1 Ampulle (5 ml) enthält 208 mg Theophyllin HjO- frei, 416 mg o-Carbamoylphenoxyessigsäure, Natriumsalz (Lösungsvermittler). Solosin Infusionslösungskonzentrat: tAmpulle (15 ml) enthält 624 mg Theophyllin H20-frei 1248 mg o-Carbamoylphenoxyessigsäure, Natriumsalz (Lösungsvermittler). Anwendungsgebiete: Filmtabletten, Tropfen, Ampullen.Asthma bronchiale. Cor pulmonale, Asthma cardiale, reversibte bronchospastische Zustände bei chronischer Bronchitis und Lungenemphysem. InfusionslösungskonzentratZur Infusionsbehandlung c s Status asthmaticus sowie schwerer bronchospastischer Zustände bei Asthma bronchiale, chronischer Bronchitis und Lungenemphysem

Frischer Herzinfarkt, Epilepsie, Herzrhythmusstörungen, Magen-Darm-Geschwüi

pher obstruktiver Kardiomyopathie oder akut intermittierender Porphyrie. Wät 3nd der Schwangerschaft, besonders während der ersten 3 Monate und während der Stillperiode sollte Solosinnur bei zwingender Indik

Syndrom sollten Solosin(Tropfen, Ampullen) nur unter entsprechenden Vorsicht! laßnahmen des Arztes erhalten. Solosin Tropfen:Überemp luch bei Vorliegen eines Cor pulmonale. Gegenanzeigen:

Vorsicht bei Patienten mit Hyperthyreose sowie hypertro- )n angewandt werden. Patienten mit Analgetika-Asthma- heophyllin-Therapie, besonders bei höherer Dosierung ischleunigter Herzschlag, Blutdruckabfall, Unruhezustände, ner individuellen Überdosierung (Theophyllin-Plasmaspie- findlichkeit gegenüber.Parabenen. Nebenwirkungen:Gelegentlich können untej

Magenbeschwerden, Übelkeit, Erbrechen, Durchfall sowie unregelmäßiger bzw.

Schlafstörungen und Gliederzittern auftreten. Diese Symptome sind meist Folge!

gel über 20 pg/ml) oder einer individuellen Überempfindlichkeit des Patienten. Sw können vermieden werden durch Kontrolle der Plasma­

spiegel, gegebenenfalls Dosisreduktion bzw. Einnahme nach den Mahlzeiten. Äußerst selten, insbesondere bei Patienten mit Analgetika- Asthma-Syndrom, kann der Lösungsvermittler zu einer unter Umständen lebensbedrohlichen Verstärkung des Asthmaanfalles führen. Patien­

ten mit Analgetika-Asthma-Syndrom sollten daher Solosin(Tropfen,.,Ampullen) nur unter entsprechenden Vorsichtsmaßnahmen des Arztes erhalten. Solosin Tropfen:Bei entsprechend veranlagten Patienten Überempfindlichkeit gegenüber Parabenen möglich. Wechselwirkungen:

Synergistische Wirkung mit Sympathomimetika, Ephedrin oder anderen xanthinhaltigen (z. B. coffeinhaltigen) Medikamenten. Bei der gleich­

zeitigen Anwendung von Beta2-Sympathomimetika muß deren Dosierung genau beachtet werden. Bezüglich weiterer medikamentöser Wechselwirkungen siehe Gebrauchsinformation oder Fachinformation. Handelsformen und Preise: Solosin retard:20 Filmtabletten (NI) DM 13,41; 50 Filmtabletten (N2) DM 29,90; 100 Filmtabletten (N3) DM 55,76; 200 Filmtabletten DM 100,37; Krankenhauspackung. Solosin retard mite:20 Filmtabletten (NI) DM 8,48; 50 Filmtabletten (N2) DM 19,88; 100 Filmtabletten (N3) DM 36,35. Solosin Tropfen:10 x 2 ml Fläsch­

chen DM 8,81; 20 ml Tropfflasche DM 7,90; 50 ml Tropfflasche DM 18,37; 100 rrÄopfflasche DM 34,33; Krankenhauspackung. Solosin Ampu//en.'5 Ampullen zu 5 ml DM 9,95; 25 Ampullen zu 5 ml DM 38,61; Kranke^

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kuspackungen. Solosin Infusionslösungskonzentrat-Am-

(11)

Editorial 'ZEA. 753

Hans Christoph Diener

Migräne und Kopfschmerz

Eine diagnostische und therapeutische Herausforderung Neurologische

.... .. . Universitätsklinik

für den niedeigelassenen Arzt Essen

Dieses Schwerpunktheft der ZFA - Zeitschrift für Allgemeinmedizin beschäftigt sich mit Mi­

gräne und Kopfschmerzen. Kopfschmerzen sind, zusammen mit Rücken- und Gelenk­

schmerzen bzw. Schwindel, die am häufigsten geklagten Beschwerden in der Praxis des All­

gemeinarztes. Erst in den letzten Jahren wur­

den repräsentative epidemiologische Untersu­

chungen durchgeführt, die zeigen, daß bis zu 14% aller Frauen und bis zu 8% aller Männer unter Migräne leiden. Bis zu 30% aller Men­

schen leiden unter episodischem Spannungs­

kopfschmerz. Allerdings suchen nur 30% aller Menschen mit Kopfschmerzen überhaupt den Arzt auf. Ein Teil dieser Patienten kann die Kopfschmerzen ausreichend mit Hilfe von frei­

verkäuflichen Schmerzmitteln behandeln und benötigt daher keine ärztliche Hilfe. Ein weite­

rer nicht unbeträchtlicher Teil ist aber, ange­

sichts verwirrender Diagnosen und insuffizien­

ter Therapien, frustriert und geht deswegen nicht mehr zum Arzt.

Die Diagnose von Kopfschmerzen und ihre Dif­

ferentialdiagnose kann in der Regel sehr gut in der Praxis erfolgen. Die wichtigste Säule in der Diagnostik sind Anamnese-Erhebung und kli­

nischer Befund. Apparative Zusatzuntersu­

chungen sind nur selten notwendig und nur dann, wenn sich Hinweise ergeben, daß es sich um sekundäre Kopfschmerzen im Rahmen ei­

ner zerebralen Raumforderung oder einer an­

deren Erkrankung des ZNS handelt. Der Allge­

meinarzt spielt eine besonders wichtige Rolle bei der Diagnostik, weil bei ihm idealerweise die Ergebnisse von Zusatzuntersuchungen zu­

sammenlaufen sollten. Eine Umfrage, die wir bei 100 Patienten mit Migräne durchführten, zeigte, daß viele Fachdisziplinen der Medizin dazu neigen, das Problem Migräne und Kopf­

schmerz aus dem engen Blickwinkel des Spe­

zialgebietes zu sehen. Dies führt nicht nur zu sehr einseitigen und zum Teil unrichtigen pa- thophysiologischen Vorstellungen (z.B. Mi­

gräne hätte etwas mit der Halswirbelsäule zu tun), sondern auch zu einer Vielzahl unwirksa­

mer oder potentiell gefährlicher Therapiemaß­

nahmen.

Auch die Behandlung von Kopfschmerzen liegt noch im argen. Die Deutsche Migräne- und Kopfschmerzgesellschaft (DMKG) hat seit 1986 Therapieempfehlungen erarbeitet und publi­

ziert. Gemäß diesen Therapieempfehlungen sollten zur Behandlung von Kopfschmerzen und Migräne nach Möglichkeit nur Monosub­

stanzen eingesetzt werden. Eine Erhebung der AOK in Essen zeigt allerdings, daß bei den verschreibungspflichtigen Kopfschmerz- und Migränemitteln erst an 14. Stelle der Verschrei­

bungshäufigkeit eine Monosubstanz kommt.

Retrospektive Untersuchungen in mehreren Kopfschmerzspezialambulanzen zeigen auch, daß nur bei 5% aller Patienten mit Migräne, bei denen eine Indikation für eine medikamentöse Prophylaxe besteht, eine solche durchgeführt wurde bzw. mit dem richtigen Präparat in der richtigen Dosierung durchgeführt "wurde. Hier besteht also offenbar noch ein nicht unbeträcht­

licher Aufklärungsbedarf

Patienten mit Kopfschmerzen können auch un­

ter den Bedingungen des Gesundheitsstruktur­

gesetzes diagnostiziert und therapiert werden.

Die Diagnose von Kopfschmerzen zeigt aus­

drücklich, daß es bei fast allen Patienten ge­

lingt, basierend auf Anamnese und klinischem Befund, eine vernünftige Diagnose zu stellen und eine Therapie einzuleiten.

Alle Autoren dieses Schwerpunktheftes sind Mitglieder der DMKG, die 1979 gegründet wurde. Die Gesellschaft fördert die wissen­

schaftliche und klinische Forschung auf dem Gebiet der Kopfschmerzen und gibt regelmäßig Therapieempfehlungen zur Behandlung von Kopfschmerzen heraus.

Anschrift:

Prof. Dr. H. C. Diener

Direktor der Neurologischen Universitätsklinik Hufelandstraße 55, 45122 Essen

Jede 10. Frau leidet unter Migräne

Bei fast allen Patienten ge­

lingt es, eine vernünftige Diagnose zu stellen und eine Therapie einzuleiten

Migräne hat nichts mit einem HWS- Syndrom zu tun

Z. Allg. Med. 1993; 69: 753. © Hippokrates Verlag GmbH, Stuttgart 1993

(12)

754 ZFA

^Neurologische Gemeinschafts­

praxis, München 2NeuroIogische Universitätsklinik Essen

Fortbildung

Volker Pfaffenrath^ und Holger Kaube^

Migräne: Diagnose

und Differentiaidiagnose

Beim Span­

nungskopf­

schmerz keine ausgeprägten vegetativen und visuellen Begleit­

symptome

Zum Inhalt

Die Diagnostik von primären Kopfschmerzen ist im wesentlichen klinisch orientiert. Nur durch eine genaue Analyse, die sich an ein bestimmtes Schema halten sollte (s. Tab. 1) kann eine verläßliche Diagnose gestellt und eine adäquate Therapie eingeleitet werden. Bei der Erhebung der Vorgeschichte hat es sich darüber hinaus bewährt, eine Einteilung in Ab­

hängigkeit von der Lokalisation anzustreben.

1. Beidseitige Kopfschmerzen (z. B. Spannungs­

kopfschmerz)

2. Seitenwechselnde Kopfschmerzen (z. B. Mi­

gräne)

3. Seitenkonstante Kopfschmerzen (z. B. zervi- kogener Kopfschmerz und Cluster-Kopf­

schmerz) und

4. Kombinationen der unter 1 bis 3 genannten Kopfschmerz-Formen (z. B. Kombinations­

kopfschmerz).

Beidseitige Kopfschmerzen:

Spannungskopfschmerz

Der Spannungskopfschmerz ist gekennzeich­

net durch einen immer beidseitigen, dumpfen, entweder frontal oder okzipital, oft auch vom Nacken in die Stirn oder vice versa ausstrah-

Die Diagnostik von primären Kopfschmerzen ist im wesentlichen klinisch orientiert. Dies gilt insbesondere für beidseitige Kopfschmerzen wie den Spannungskopfschmerz, für seiten­

wechselnde Kopfschmerzen wie die Migräne, für einseitige und seitenkonstante Kopfschmer­

zen wie z. B. den Cluster-Kopfschmerz und den Halswirbelsäulen-Kopfschmerz und für die Kombination verschiedener Kopfschmerzfor­

men, z. B. den Kombinationskopfschmerz. Die Abgrenzung von symptomatischen Kopf­

schmerzformen und von Kopfschmerzen, die eine notfallmäßige Klinikeinweisung erfor­

dern, wird erläutert.

Tabelle 1: Standardisierte Anamneseerhebung bei Kopfschmerzen

Lebensalter bei Erstmanifestation Frequenz bei Kopfschmerzen Dauer der Kopfschmerzen Intensität der Kopfschmerzen Lokalisaon der Kopfschmerzen Seitenbetonung der Kopfschmerzen Derzeitige Kopfschmerzmedikation Begleitende Hormontherapie

Familiäre Belastung mit Kopfschmerzen Traumen in der Vorgeschichte

Anamnestische Hinweise auf eine kürzliche Änderung der Kopfschmerzsymptomatik

Begleitsymptome Prodromi Schmerzcharakter Triggerfaktoren

lenden Kopfschmerz. Die Patienten beschrei­

ben das Gefühl einer »schweren Last auf der Schädeldecke« oder ein »Schraubstockgefühl«

oder »Hutgefühl«. Sie geben an, nicht frei den­

ken zu können, beschreiben einen Druck auf oder hinter den Augen. Wichtig: Ausgeprägte vegetative und visuelle Begleitsymptome wie bei der Migräne fehlen. Der Schmerz ist leicht bis mittelschwer und schränkt die aktuelle Ar­

beitsfähigkeit in der Regel nicht wesentlich ein:

Auch körperliche Aktivität führt nicht zu einer Zunahme der Schmerzen. Die Kopfschmerzen sind häufig morgens stärker und nehmen im Laufe des Tages ab. Anfangs führen körperli­

che und psychische Belastungen noch zu einer Zunahme der Kopfschmerzen, später fehlt eine Tagesrhythmik und die Abhängigkeit von äu­

ßeren Belastungssituationen. Unterschieden wird zwischen einem episodischen und einem chronischen Spannungskopfschmerz: Letzte­

rer ist dadurch charakterisiert, daß die Kopf­

schmerzen durchschnittlich an mehr als 15 Tagen pro Monat und an mehr als 180 Tagen im Jahr auftreten. Ein chronischer Spannungs­

kopfschmerz kann entweder von Anfang an

Z. Allg. Med. 1993; 69: 754-758. © Hippokrates Verlag GmbH, Stuttgart 1993

(13)

Diagnoslik der Migräne Fortbüdung

Tabelle 2: Differentialdiagnose primärer Kopfschmerzen

Häufigkeit Dauer Lokalisation Intensität Charakter Begleit­

symptome

Verhalten während der Schmerzen

Provokation/

Auslöser

Migräne wechselnd l-6x pro Monat

4 Std. bis 3 Tage

einseitig, beidseitig

schwer pochend, hämmernd, pulsierend

Übelkeit, Brech­

reiz, Phono- und Photophobie, Sehstörungen

Ruhebe­

dürfnis, Auf­

suchen abge­

dunkelter Räume

Alkohol, Streß, Hor­

mone

Spannungs­

kopfschmerz

konstant konstant fronto-okzi- pital

leicht bis mittel

dumpf teilweise Depres­

sionen

Streß, Wet­

terwechsel Kombina­

tionskopf­

schmerz

Migräne mit typischen Begleitsymptomen, unterlagert von täglichen Spannungskopfschmerzen

Zerviko- gener Kopf­

schmerz

Attacken nicht obligat, typischer­

weise täglich

anfangs Stunden, später kon­

stant

streng einsei­

tig, okzipital mit Aus­

strahlung nach frontal

mittel bis schwer

konstant, bohrend, oft mit überla­

gernden At­

tacken

Schonhaltung von Nacken und Kopf, Einneh­

men einer be­

stimmten Schlaf­

position, gele­

gentlich Schluck­

beschwerden oder Kloßgefühl im Hals

obligat me­

chanisch (Kopfdre­

hung etc.), z.T. Husten, Pressen, Was­

serlassen, Druck auf Wurzel C2

homolateral Cluster-

Kopf­

schmerz (CK)

l-3x pro Tag

30-180 Mi­

nuten

streng einsei­

tig, fronto- orbital, gele­

gentlich tem- poro-orbital

unerträglich bohrend, brennend, wie »glühen­

des Messer durch das Auge«

homolateral par­

tielles Horner­

syndrom, Lakri- mation, Rhinor- rhoe, Nasenkon­

gestion

Unruhe, kann nicht stillsitzen, läuft umher

Alkohol, Ni­

trolingual, Relaxation, Aufenthalt in großen Hö­

hen Chronisch­

paroxysmale Hemikranie (CPH)

15-30x pro Tag

2-30 Minuten

streng einsei­

tig, fronto- orbital, gele­

gentlich tem- poro-ortibal

unerträglich intensiv boh­

rend, ste­

chend, schneidend

oft wie beim CK (fakultativ)

wie CK gelegentlich mechanisch

Hemicrania Continua

konstanter Dauerschmerz streng einseitig

schwer bis unerträglich

intensiv boh­

rend, ste­

chend, schneidend

keine

Postherpeti­

sche Neural­

gie

konstant und Attacken einseitig im entspre­

chenden Ver­

sorgungsge­

biet

schwer bis unerträglich

brennend, bohrend

Berührung

Neck-Ton- gue-Syn- drom

unregel­

mäßig

Sekunden bis Minuten

einseitig heftig Taubheitsgefühl

der ipsilateralen Zungenhälfte, Schluckstö­

rungen, Kloßge­

fühl im Hals

plötzliche, heftige Rota­

tion im Kopf- Hals- Gelenk

chronisch auftreten oder sich aus einem episo­

dischen Spannungskopfschmerz entwickeln.

Die Diagnose »Spannungskopfschmerz« wird, wie bei der Migräne, durch eine gründliche und systematische Anamnese gestellt. Eine neurologische und internistische Untersuchung unter Berücksichtigung der in Tabelle 2 ge­

nannten differentialdiagnostischen Kopf­

schmerzformen ist erforderlich. Röntgenauf­

nahmen des Schädels oder der Kiefergelenke führen diagnostisch selten weiter, solche der Halswirbelsäule sind nur bei klinischen Hin­

weisen indiziert. Wenn sich aus der Anamnese oder der körperlichen Untersuchung konkrete Verdachtsgründe für eine intrakranielle Er­

krankung ergeben, sollten moderne bildge­

bende Verfahren wie CT ode NMR bevorzugt werden.

(14)

756

; Fortbildung Diagnostik der Migräne

Migräne­

attacken begin­

nen nachts oder frühmor­

gens, Span­

nungskopf­

schmerz nicht!

Häufigste Fehl­

diagnose ist die einer Trige­

minusneuralgie

Seitenwechselnder Kopfschmerz:

Migräne

Die Migräne ist durch die wesentlich längere Dauer (4-72 Stunden) und den Seitenwechsel der Einzelattacken, die niedrigere Attackenfre­

quenz (max. 6-8/Monat), die langsame Zu­

nahme der Schmerzen über Stunden, den po- chend-pulsierenden Schmerzcharakter, die ausgeprägten vegetativen und visuellen Begleit­

symptome und das typische Ruhebedürfnis re­

lativ leicht von einem Cluster-Kopfschmerz und einer chronisch paroxysmalen Hemikranie ab­

zugrenzen. Vom zervikogenen Kopfschmerz unterscheidet sie sich durch die fehlende me­

chanische Auslösbarkeit. Differentialdiagno­

stisch von Bedeutung ist es, daß die Attacken nachts oder in den frühen Morgenstunden be­

ginnen, was beim Spannungskopfschmerz nicht vorkommt.

Einseitige und seitenkonstante Kopfschmerzen

Cluster-Kopfschmerz (K)

Beim Cluster-Kopfschmerz handelt es sich um tägliche, streng einseitige, seitenkonstante Kopfschmerzattacken von unerträglichem, boh­

renden, brennendem Charakter mit Punctum maximum (p. m.) orbital und fronto-temporal, die rasch und ohne Vorzeichen einsetzen. Die Dauer der einzelnen Attacke beträgt 30-180 min., die Attackenfrequenz liegt bei 1-3, ma­

ximal 8 pro 24 Stunden. Homolaterale Begleit­

symptome sind typischerweise ein partielles Horner-Syndrom, eine Lakrimation, eine kon- junktivale Injektion, eine Rhinorrhoe oder eine Nasenkongestion und ein periorbitales Ödem homolateral zum Kopfschmerz. Im Gegensatz zum Migräniker, der abgedunkelte Räume auf­

sucht und sich zurückzieht, kann der Cluster- Patient nicht stillsitzen, er wackelt entweder auf der Stuhlkante oder läuft herum. Typische ve­

getative und visuelle Begleitsymptome wie bei der Migräne sind selten. Der episodische Typ ist mit ca. 80% der häufigste. Hier kommt es über einen Zeitraum von 4 bis 12 Wochen zu täglichen Attacken mit darauffolgender mehrmonatiger Remissionsphase. Der primär-chronische Typ zeigt von Anfang an keine Remission, der se­

kundär chronische CK entwickelt sich aus einem initial episodischen CK.

Eine seltene Kopfschmerzform ist die chro­

nisch-paroxysmale Hemikranie, die sich vom Cluster-Kopfschmerz durch die hohe Attacken­

frequenz (3-30/24 Stunden) und die kurze Dauer der einzelnen Attacken (5-30 min.) un­

terscheidet. Frauen sind im Gegensatz zum Cluster-Kopfschmerz, der überwiegend oder ausschließlich Männer betrifft, überrepräsen­

tiert. Die chronisch paroxysmale Hemikranie spricht auf die übliche Cluster-Medikation nicht an, fast obligat allerdings auf Indometacin.

Häufigste Fehldiagnose des Cluster-Kopf­

schmerzes ist die einer Trigeminusneuralgie.

Die Trigeminusneuralgie bevorzugt Altersgrup­

pen über 50 Lebensjahre, wobei der Schmerz paroxysmal und blitzartig mit äußerster Hef­

tigkeit einschießt, max. 3 sec. anhält und über­

wiegend den 2. und 3. Trigeminusast, selten auch in Kombination, betrifft. Der Schmerz wird durch Berührung ipsilateraler Triggerzo­

nen ausgelöst, meist im Bereich der Nasolabi- alfalte. Die Aktivierung dieser Triggerzonen kann durch die leiseste Berührung, durch Kauen, Schlucken, Sprechen, Rasieren und Zähneputzen erfolgen. Der Anfall beginnt mit einem leichten Stechen an der betroffenen Seite, gefolgt von blitzartigen Tics, die auch ohne prämonitorische Empfindung einsetzen können. Die Trigeminusneuralgie tritt selten nachts auf, im Gegensatz zum Cluster-Kopf­

schmerz, der bevorzugt 1 bis 2 Stunden nach dem Einschlafen oder in den frühen Morgen­

stunden einsetzt. Der Krankheitsprozeß bei der Trigeminusneuralgie kann über Wochen und Monate anhalten, um dann spontan für Jahre in eine Remission überzugehen.

Der zervikogene Kopfschmerz

Der einseitige und seitenkonstante, echte »zer­

vikogene« Kopfschmerz beginnt stereotyp im Nacken und strahlt über das Dermatom C2 nach frontal aus. Durch seine Einseitigkeit ist er von dem immer beidseitigen Spannungs­

kopfschmerz abzugrenzen. Der Schmerz ist konstant, kann in der Intensität fluktuieren und ist von dumpf-ziehendem bis bohrendem Cha­

rakter. Obligatorisch ist eine mechanische Schmerzverstärkung bzw. die Auslösbarkeit von schmerzhaften Attacken, die Minuten bis Stunden dauern können. Fast immer besteht eine schmerzhaft eingeschränkte Beweglich­

keit des Kopfes, insbesondere bei der Rotation, außerdem Krepitationen bei Bewegungen und ein einseitiges »Spannungsgefühl« im Nacken.

Migräneartige Symptome wie Übelkeit und Lärm- und Lichtempfindlichkeit können vor-

(15)

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