Grundlagen der Rechnernetze
Medienzugriffskontrolle
Übersicht
• Multiplexing und Multiple‐Access
• Dynamische Kanalzuweisung
• Multiple‐Access‐Protokolle
• Spread‐Spectrum
• Orthogonal‐Frequency‐Division‐Multiplexing
Multiplexing und Multiple‐Access
Motivation
Multiple‐Access‐Kanal
Generelles Problem in diesem Vorlesungskapitel
Unkontrollierter Medienzugriff führt zu Nachrichtenkollisionen
Mögliche Lösung: Multiplexing
Kapazität C bps
N Subkanäle mit Kapazität jeweils C/N bps
Bildquelle: Prof. Karl, Vorlesung Rechnernetze, WS 2011/2012
Wie erreicht man eigentlich Multiplexing eines Kanals? ...
Multiplexer Demultiplexer
Frequency‐Division‐Multiplexing (FDM)
To Z To Z
(in frequency 1) (in frequency 2)
Bildquelle: Prof. Karl, Vorlesung Rechnernetze, WS 2011/2012, Andrew S. Tanenbaum, Computer Networks, 4th Edition, 2003
FDM‐Implementation
Bildquelle: William Stallings, „Data and Computer Communications“, Seventh Edition, 2004
FDM‐Implementation
Bildquelle: William Stallings, „Data and Computer Communications“, Seventh Edition, 2004
Time‐ und Space‐Division‐Multiplexing
To Z To Z
Time‐Division‐Multiplexing (TDM)
Space‐Division‐Multiplexing (SDM)
To Z To Z
Bildquelle: Prof. Karl, Vorlesung Rechnernetze, WS 2011/2012
TDM‐Implementation
Bildquelle: William Stallings, „Data and Computer Communications“, Seventh Edition, 2004
TDM‐Implementation
Bildquelle: William Stallings, „Data and Computer Communications“, Seventh Edition, 2004
Code‐Division‐Multiplexing (CDM)
r
1r
2s
1s
2Zeit
Bandbr eit e
Zeit
Bandbr eit e Zeit
Bandbr eit e
Multiplexing und Multiple‐Access
• Auf der Physikalischen Schicht
– Multiplexing um eine Leitung für mehrere Übertragungen zugleich zu verwenden
– Beispiele: Kabel‐TV, Telefon
• Auf der Verbindungsschicht
– Multiplexing um konkurrenten Zugriff auf ein geteiltes Medium zu kontrollieren
– Man spricht dann von Multiple‐Access
– Also: FDMA, TDMA, CDMA, SDMA
Statisches Multiplexing
• Auf der Physikalischen Schicht
– Medium wird in N Kanäle mit gleicher Bandbreite unterteilt
– Man spricht auch von statischem Multiplexing
• Multiplexing auf der Verbindungsschicht?
• Möglichkeit 1: Jedem Kommunikationspaar wird einer der N Kanäle der der physikalischen Schicht zugeordnet
• Sinnvoll wenn
Kanal fasst die Datenrate der Quelle
Datenrate der Quelle sättigt immer den Kanal
Problem Traffic‐Bursts
• Datenverkehr mit Bursts bedeutet: große
Differenz zwischen Spitzen‐ und Durchschnittsrate
• Eine Hausnummer in Computer‐Netzen: Spitzen‐
versus Durchschnittsrate = 1000 : 1
Time
Sour ce da ta ra te
Mean rate
Bildquelle: Prof. Karl, Vorlesung Rechnernetze, WS 2011/2012
Statisches Multiplexing und Traffic‐Bursts
• Statisch aufgeteilte Ressourcen müssen entweder:
Sour ce da ta ra te Time
Mean rate Required rate
Groß genug sein, um auch die Spitzendatenrate unmittelbar bedienen zu können
! Ressourcenverschwendung, da die Linkkapazität im Mittel nicht
ausgeschöpft wird
für den mittleren Fall
dimensioniert sein, aber wir benötigen dann einen Puffer
! Was ist der Delay bis ein Paket übertragen werden kann?
Queues Packets
New packets
MUX
Bildquelle: Prof. Karl, Vorlesung Rechnernetze, WS 2011/2012
Delay‐Rechnung
Betrachte:
• Kanal mit Kapazität C bps
• Exponential verteilte Paket‐Ankunftsrate von Pakete/Sekunde
• Exponential verteilte Paketlängen mit mittlerer Paketlänge von 1/ Bits/Frame
Was ist die mittlere Wartezeit T eines Pakets bei idealem Kanalzugriff mit einer zentralen globalen Warteschlange?
Was ist die mittlere Wartezeit T FDM von statischem FDM (andere
Multiplexing‐Verfahren analog)?
Delay‐Rechnung an der Tafel
Dynamische Kanalzuweisung
Dynamische Kanalzuweisung
• Statisches Multiplexing nicht geeignet für Verkehr mit Bursts
– Wesentlicher Grund: Zeitweise ungenutzte Kanäle – Telefon oder TV hat keine Bursts: statisches
Multiplexing sinnvoll
– Computer‐Netze hingegen haben Traffic‐Bursts: wir brauchen hier eine andere Form der Kanalzuweisung
• Alternative: Weise Kanal‐Ressourcen den
Quellknoten zu, die aktuell Daten zu senden
haben
Annahmen für folgende Protokolldefinitionen
• Stationsmodell (oder Terminal‐model)
– N unabhängige Stationen teilen sich eine Ressource
• Single‐Channel‐Annahme
– Ein einziger Kanal für alle Stationen
– Keine weiteren Kanäle über die Kontrollsignale kommuniziert werden können
• Kollisionsannahme
– Zu jedem Zeitpunkt kann nur ein Paket erfolgreich übertragen werden
– Zwei oder mehr zeitlich überlappende Pakete kollidieren und werden damit ungültig
– (Ausnahmen bestätigen die Regel)
Bildquelle: Prof. Karl, Vorlesung Rechnernetze, WS 2011/2012
Annahmen für folgende Protokolldefinitionen
• Zeit‐Modell
– Kontinuierliche Zeit: Übertragungen können zu beliebigem Zeitpunkt beginnen
– Zeit‐Slots: Zeit wird in Slots eingeteilt;
Übertragungen können nur zu Slot‐
Startpunkten stattfinden. Jeder Slot kann ungenutzt, erfolgreich oder mit einer Kollision behaftet sein.
• Carrier‐Sensing
– Stationen können bzw. können nicht erkennen, ob der Kanal von einem anderen benutzt wird oder nicht – Detektion kann immer mit
Ungenauigkeiten behaftet sein (z.B., überhören einer laufenden
Übertragung)
Time
Time
?
Bildquelle: Prof. Karl, Vorlesung Rechnernetze, WS 2011/2012
Bewertungen der folgenden Protokolle
• Wie bewertet man die Effizienz eines dynamischen Medienzugriffs?
– Intuition: es sollten soviele Pakete wie möglich so schnell wie möglich erfolgreich übertragen werden
• Bei hoher Last (viele Übertragungen pro Zeiteinheit):
Durchsatz ist das entscheidende Maß – stelle sicher dass möglichst viele Pakete erfolgreich übertragen werden
• Bei geringer Last (wenige Übertragungsversuche pro Zeiteinheit):
Delay ist das entscheidende Maß – stelle sicher dass Pakete nicht zu lange warten müssen
• Fairness: Wird jede Station gleich wie die die anderen
bedient?
Durchsatz über angebotener Last
Paketankünfte Erfolgreiche Pakete (S)
Ein Paket pro Paketzeit Ein Paket
pro
Paketzeit
Reale MAC‐Protocolle
Ideales MAC‐Protocol
Angebotene Last G = Anzahl der Pakete pro Paketübertragungszeit, die das Protokoll zur
Abarbeitung erhält
Stochastisches Modell für die angebotene Last
Große
Benutzerpopulation
Benutzer erzeugen unabhängig voneinander Pakete mit einer Gesamtrate von Paketen pro Zeiteinheit
Ankommende
Pakete
Motivation des Poisson‐Prozesses
Multiple‐Access‐Protokolle
ALOHA und Slotted‐ALOHA
ALOHA
Starte Übertragung wann immer ein Datenpaket vorliegt
Bildquelle: Andrew S. Tanenbaum, Computer Networks, 4th Edition, 2003
Wann ist ALOHA sinnvoll?
Bildquelle: Prof. Karl, Vorlesung Rechnernetze, WS 2011/2012