Wilhelm Rau, Marburg
Textausgabe :
SuparvMhyäyah, Suparni fabula. Edidit Dr. Elimak [Max] Gkube.
Lipsiae: F. A. Brockhaus. 1875 [Berlin, Phil. Diss. 1875]. — Ohne Prae-
fatio und Index Verborum anastatisch abgedruckt in: Indische Studien,
Band 14, Leipzig 1876, pp. 1—31, mit einem Nachwort von A. Webeb,
pp. 31—34.
Abkürzungen :
Ca Caland, Willem: Vedische Religion (1915 — 1927). Archiv für Reli¬
gionswissenschaft, Band 25, Leipzig 1927, pp. 283 — 294.
Ch Charpentieb, Jabl: Die Suparnasage. Untersuchungen zur altindi¬
schen Literatur- und Sagengeschichte. Uppsala —■ Leipzig 1920/22.
He Hbbtel, Johannes: Der Suparnadhyäya, ein vedisches Mysterium.
Wiener Zeitschrift für die Kunde dea Morgenlandes, Band 23, Heft 3 — 4, Wien 1909, pp. 273 — 346. — Eine vollständige deutsche Übersetzung,
welche hier nur gekürzt wiedergegeben ist, lieferte J. Hebtbl in:
Indische Märchen, Jena 1919, pp. 344 — 366^.
Jo Johansson, Kabl Febdinand: Solfägdn i Indien. En rdigions-
historisk-mytologisk Studie. Uppsala Universitets Arsskrift, Uppsala 1910.
Ne Negelein, Julius von: Die Suparnasage. Untersuchungen zur alt¬
indischen Literatur- und Sagengeschichte von Jarl Charpentier. Göttin¬
gische gelehrte Anzeigen, Jahrgang 186, Berlin 1924, pp. 65 — 72 und
87—119.
01(1) Oldenbebg, Hebmann: Das altindische Äkhydna, mit besondrer Rück¬
sicht auf das Suparndkhyäna. Zeitachrift der Deutaehen Morgenlän-
diachen Oesellschaft, Band 37, Leipzig 1883, pp. 54 — 86.
01(2) Oldenbebg, Hermann: Zur Geschichte des altindiachen Erzählunga-
stiles. Nachrichten von der Königlichen Gesellschaft der Wissenschaften zu Göttingen. Philologisch-historische Klasse aus dem Jahre 1919. Berlin
1919, pp. 61—94.
R Rau.
Wahrscheinlich wäre der Suparnadhyäya in Europa unbeachtet ge¬
blieben, hätte ihn H. Oldenbebg nicht als äkhydna, J. Heetel dagegen
als Mysterienspiel erweisen wollen; beide, wie wir meinen, ohne zwin¬
gende Gründe. Uns mutet er vielmehr wie ein balladenartiges stotra an.
Doch mag das auf sich beruhen bleiben, zuallererst gilt es sicher zu ver-
1 Das dort (p. 385) gegebene Versprechen: „Die Stellen, an denen das
Saupama zu bessern war, wird der Verfasser an anderer Stelle anführen",
hat J. Hertel unseres Wissens nicht einlösen können.
354 Wilhelm Rau
stehen, was das Werk aussagt, und daran fehlt noch viel. Es ist arg
verstümmelt auf uns gekommen und hat deshalb zu wiederholten
Besserungsversuchen herausgefordert*. Künftigen Lesern sei deshalb
eine möglichst vollständige Sammlung der bisherigen Konjekturen zu
dem von E. M. Gbube edierten Text vorgelegt". Was wir davon anneh¬
men, ist gesperrt gedruckt. Eigenes nach Kräften beigesteuert. Brauch¬
bare Emendationen haben gleichzeitig dem gesunden Menschenverstand,
der Grammatik, im vorliegenden Falle auch der Metrik', zu genügen
und sollten dabei paläographisch zu rechtfertigen sein. Dies beschränkt
die Möglichkeiten so weit, daß vielen Sachkundigen mancherlei gute
Einfalle kommen müssen, ehe das Gtesamtergebnis befriedigen kann.
Mögen unsere Bemühungen andere zu eigenem Nachdenken anregen!
1,3 d 50 JM) Ne 89,2.
1,5 suparnäkhyänam ekatrimsadvargasüktam 'das Suparriäkhyäna ist
ein aus 31 vargas bestehendes sükta' R.
2.1 d kadrünämni (?) Ne 92,8.
2.2 b '... wurden deshalb beide durch die Götter mit [von] Murmel-
[verwünschungen begleiteten] Güssen [siedender Opferbutter] ver¬
scheucht' R — c präpadyetäm Ne 92,9, doch cf. gachat 26,5 d und
nikrntam 27,2b — d kadrvähutibhir [= kadrvä ähu°] Ca 288, Anm. 4.
2.3 b grhrfänakau, cf. pravartamänakd- RV 1,191,16; nyünkhamänaka-
SähkhB 25,13 und 30,8; pammänaka- BDhS 3,3,2; samcinvänaka-
Mbh 12,169,18; 309,19; 317,24. R.
2.4 a magnän Ch 210,26.
2.5 b °v4aja R.
3.1 d andajän Ch 211,18 (stillschweigend).
3.2 c bhidyamänordhva° = bhidyamäne ürdhvaP Ne 93,7.
1 'Der Zustand des Textes ist in der That ein solcher, daß wer Andem
zumuthet von demselben Notiz zu nehmen, sich den Versuch, durch das
Dickicht dieser Corruptelen wenigstens ein Stück Weges zu bahnen nicht
wohl erlassen darf, 01(1) 68,8.
2 Besäßen wir MSS, die Gbube nicht benutzen konnte, so wäre eine Neu-
Edition geboten, aber leider lassen sich diejenigen, von denen J. Hbbtel, Indische Märchen (Jena 1919), p. 345, 10—12, spricht, nicht identifizieren, und blieb rmser eigenes Bemühen um andere erfolglos wie das J. Chabpen- TiEBS, cf. Ch 190, Anm. 1. — Die Handschrift No 680 (496/1) 'Sauparneti- häsah' des Descriptive Catalogue of the Sanskrit Manuscripts in theOovernment Oriental Library, Mysore: vol. 1, 1937, by M. S. Basavat.inqayya {Curator)
and ViDVAN T. T. Sbinivasagopalachab {Pandit), p. 764, welche uns als
Mikrofilm vorliegt, bietet eine junge, vorwiegend prosaische Fassung der
Sage.
* Es ist im folgenden tmterstellt, daß der Benutzer aus klassischer Schrei¬
bung vorklassische Verse herzustellen vermag.
3.4 a zu dem 9-silbigen päda cf. 4,1a und OLZ 1956, Sp. 70. Sollen die
beiden erstenKürzen bei der Rezitation einsilbig gesprochen werden,
so muß zwischen ihnen Halbvokal, Liquida oder Nasal stehen. R.
3.5 c väjineyän oder cäjäneyän Ch 213, Anm. 1; väyuvegän R.
4.1 a cf. 3,4a.
4.2 b ca käsante Ne 93,36.
4.4 b Sarve tresur urogamaih R.
4.5 b zu '^rugä cf. AIG 11,1 65,7 sqq. °ragä Ch 214,19.
5.2 c {/prthivyärri] prathitayasah He 303, Anm. 3; prthvyäm [prathitaya-
sasah ? R] He 328, Anm. 1; prthivyäm prathitarn yasah R.
5.3 b svarüpayoh 01(1) 68,37.
5.4 b durätmakäs tiryagjätyäh (oder: tiryaggatäh) sadaiva 01(1) 69,18;
durätmakam dirghajätyäh sadaiva Ch 217,5; sadeti R — d krntasi
He 304,5 (stillschweigend). 5,4 gehört, wie ich im Gegensatz zu
Ch meine, eng mit 5,5 zusammen, da sauparnam caksuh (5,5b) auf
JcäTjä (5,4d) antwortet. Wahrscheinlich verlief die Geschichte so,
daß Kadrü zuerst den verkrüppelten Aruna verhöhnte, Vinatä sie
darauf einäugig schalt, und Kadrü am Ende Vinatä zu einem Wett¬
kampf im Weitsehen aufforderte. R.
5.5 a prek§asva päram 01(1) 69,35 — c asvah sveto nyakasista
sthäfjhau 01(1) 70,5 — d tasyäsau tiryannava vätivälah oder lasyä-
sau kT?V'a [= krstjbo R] ava väti välah Ch 217,21 sqq.
6.1 a 'ä nu didhisa un nu madena mädyasi — Am Ende des ersten
Halbverses [i.e. in b R] ist ohne Zweifel für ä ein dem Metrum
genügendes zweisylbiges Wort einzusetzen; am Ende des zweiten
Halbverses [i.e. in d R] werden wir für na wohl nu lesen müssen'
01(1) 70,15 sqq. — b kim tvam pa° Ch 218,8 — Die Ungewißheit,
ob das Pferd weiß oder schwarz sei, überrascht: 5,5c ist es svetah.
Strittig ist allein die Farbe eines Schwanzhaares! Also c yady esa
[seil, välah] sveto yadi väpi kr^nah R.
6.2 b kadru del. 01(1) 70,20; nighrsta° oder vighrsta° Ch 218,18 — d
näsya välo 'sli kas cana 'Es hat überhaupt keinen Schweif He 304,
Anm. 8 — Der überlieferte Text ist in Ordnung: näsya krsna 'sti
kas cana 'es ist kein einziges schwarzes [Haar] an ihm' R.
6.3 a yävad yad dvähhyärn (?) Ch 219, Anm. 3 — cd tävac cen na
aham ekena pasye däsi tava syäm tvam u vä mama syäh || 01(1)
70,30; d tad däsi te syärnP R.
6.4 a siäm Ch 219,17 nach Ca 288, Anm. 4: 'mißliche Schreibweise';
däsi vä te syäm R — b etad eva na Ch 219,17 (stillschweigend) — d
hanta vedäva gatvä 01(1) 70,35.
6.5 ab dütarn pra hinvo mätarisvänam äsum äsäsäva° 01(1) 70,43;
dütam pra hii},va ä mätarisvänam Ch 220,1 sqq.
356 Wilhelm Bau
7,1 c °8äksyäc Ch 220,14 — d ä sramät 01(1) 71,11 — cd jitäsamu-
drasäksye 'si südrä me bhava ä sratnät || R.
7.3 b aristanemeh 01(1) 71, Anm. 1 — c dvijänäm R.
7.4 a niyanti 01(1) 71, Anm. 2 — abcd
ärttim vai te (te^ vinate nayanti
anapatyä tv^amy aruijMsya mätah |
ya äcäryän yuväno na cakrür [cakrire ?]
ittham vai te 'srumukhäh patanti \\ Ch 222,7 sqq. b anapatyatvät
tv aru° Ne 95,6 — C ye saraväni yu° Ne 95,17 — d <e asru° Ne
95,19 — abcd
ärtirn vä ete vinate niyanti
natä kriyä te aruyasya mätah \
ya äcäryän yoyuvato na cakrür
ittham vai te asrumukhäh patanti || R.
7.5 a täm (?) Ne 95,22 — b sarpän del. Ne 95,21; du^krtakarmä oder
°karman Ch 223,15; sarpän vahämi krtakärii},iva R cf. Mbh 12,138,
60: krtakäri — d kadrürnt sa° unmöglicher Sandhi Ca 288, Anm. 4;
spr santi He 306, Anm. 1.
8.1 ab yas te kumäro aruTjnh suparni yasya sikhäh patatah khe nudanii \
R zu sikhäh cf. sikhäbhih 8,4b — b tudanti Ch 223,25.
8.2 c sli?yata Ch 224,18.
8.3 a suparyä 3 R.
8.4 d codyamänah (?) Ch 225,9.
8.5 b avahat sutas <e R — c asaktän Ch 225,19.
9.1 Vinatä zu Aruna. c gatirn 01(2) 84, Anm. 1; hitam Ch 226,4; 'Ich
erfahre keine Entlastung durch [meine] Kinder (Vidyut, Aruna,
Suparna).' Zum Gedanken cf. 10,4a. R.
9.2 a suparrjxi Jo 46, Anm. 1 — b saurabheyän (?) Ch 226, Anm. 3 —
d 'Du solltest dich in Gfegenwart deiner Herren immer unterwürfig verhalten!' R.
9^3—4 JAOS vol. 17, 1896, p. 179, von M. Bloomfield übersetzt.
9.3 a stanayardayodadhin (oder, weniger wahrscheinlich, stana-
yod[ard]ayodadhln'i) 01(2) 90, Anm. 2, mit Verweis auf AV 4,15,6
und 11 — b parjanya del. Ch. 227,1.
9.4 cd udadughäm apadim gäm duhantu mrga etu (mrgo lapatu'i) stha-
lam icchamänah || 01(1) 73, Anm. 1; apo-apo dugdhapadirn duhantu
mrdula etu sthalam icchamänah || 'Wasser über Wasser sollen sie
[i.e. die Marut] die Kuh, deren Fußspur Milch ist [i.e. die Regen¬
wolke], melken! [Sogar] das Meerungetüm soll begierig aufs feste
Land kommen!' Zu mrdula cf. ÄpDhS 1,5,39 und HiDhS 1,5,70. R.
9.5 a 'Mit der [Schnelligkeit der] Sehkraft durchfliege ich die
himmlischen Welten' R — b mätar aham tarasä caujasä ca R —
c kim svit del. Ne 96,5 — d papam cakarthutho pitä cakära Ch 228,6.
10.1 d anstatt samparäye erwartet man sarnparfane oder etwas ähn¬
liches. R
10.2 b mayä däsena uta vä prthivyä Ch 228,18 (stillschweigend) ; in Ana¬
logie zu 10,3 c erwartet man: mayä däsena yadi värurpena R — c
sungi He Indische Märchen (1919) 351, Anm. 6 [! trotz 15,5b;
18,3b; 21,4b; 22,2d; 29,ld; 29,4d R].
10.3 a °nuyunksva Ch 228,31 — b yadi mokso 'sti kas cana (?) Ch 229,
Anm. 2 — cd mayä vä yadi vä bhräträ pasubhir vä dhanena vä
Ch 229,3; mayä vä arunena vä pa° R.
10.4 c ksivo me dha° Ch 229,15.
11,1 d °)fcn2/a sam cara 01(1) 73,12 (stillschweigend).
11,3 c düram R.
11.5 C däsyäd vi vo pra° Ch 231,8 (stillschweigend).
11.6 a variyam = variyah Ch 231,22 — c tam ährtvämrtam apori},uväno
(allenfalls aporriuvan no) däsyän mucyasva 01(2) 84, Anm. 2;
I amrtapäh \ Ch 231,24 — dte del. Ch 231, Anm. 4.
12.1 d °mi tata (oder tava = tubhyam) indurn nu naiva (?) Ch 232,3
sqq. ; °mi tava indurn mamaiva Ne 97,1; °mi ca va indurn nu naiva
'Werde ich euch denn den Tropfen nicht sofort holen ?' R.
12.2 c 'visahyarn Ch 232,26; der überlieferte Text bedarf keiner Ände¬
rung: 'Überlege das, ob [es] dir möglich ist!' R.
12.3 c purastäd Jo 48, Anm. 2 — d mä no dänäni dame 'vanvarnsthäh
Ch 233,2; mä na etäni idam avamarnsthäh 'Verachte diese, die uns
gehören, jetzt nicht!' R.
12.4 yajnam vayanti nach RV 2,38[229],4 R — d prähinvant Ch 233,11.
12.5 b asminn u loke Ch 233,28; asminn uloke R — d [a]tha del. Ne 97,25;
zu paih- cf. K. Hopfmann, KZ Band 79, 1965, pp. 180—3, und lies
patämi R.
13.2 a padmi Jo 48, Anm. 4 — b saddanio (?) Ch 235,4 — c dadät He
308, Anm. 3 — d patäsi He 308, Anm. 3; pathäsi Jo 49, Anm. 2;
cf. 12,5d.
13.3 d yaträdhiruhyämba adyäma bhaks{y)am Ch 235,16; yaträdhiruhya
mamädyäm u bhaksam Ne 98,3; yaträdhiruhya ruciyädma bhak§am
'. .. auf den wir fliegen und mit Genuß (rucyä) [unsere] Nahrung
verzehren können !' R.
13.4 c prathitä Ch 235,25.
13.5 b brhacchdkham Ch 235,29 (stillschweigend) — d marsayen na nän-
yah (?) Ch 236,3 sqq. ; dharsayen Ne 98,14; sa ca garutman mr§ayen
na cänyäh; cf. Ksircdarahgirj,i (ed. B. Liebich, Breslau 1930, p. 190)
zu 10,305; 'mrsa titiksäyäm. marsayati, marsati. divädau (/F,55)
358 Wilhelm Rau
mrsyati. kecid amum adantatvopajivanärtharh vyatyasya pathanii:
mr§ayati, mrsati (305).' R.
14,1 a aham ima,u väsitäyamyeva (= väsitä iva äyamya 'wie eine Ele-
phantenliuh gebändigt habend') Ch 237,8; aham imäv asitä
suddhapadmau Ne 98,18 — b iuddhapadmau nägänucarau pra-
bhinnau Ch 236,32; nägau matangänucarau prabhinnau R.
14.3 a rauhi'n,a Ch 238,2 — b mo mumuksur bha° He 309, Anm. 2; der
überlieferte Text ist in Ordnung : srameiia vai mo mumuhur bhaväni
'Daß ich wahrhaftig nicht sogleich durch Ermüdung ohnmächtig
werde!' Zu mumuhu- cf. AIG 11,2 472,35 sqq. R — d °ham del.
Ch 238,10.
14.4 ab Der erste Stollen ist überzählig, also verdorben; der zweite
lautet metrisch tadellos: vaikhänasä rsayo välakhilyäh, nicht
vaikhämisar§ayo° wie Ch 238,17 druckt, R — c parasyäm Tiamati
säkhä tirasci He 309, Anm. 3; rahasyam tapanti tävat tirasci Ch
238,28 sqq.
14.5 c atürttatama [rajas] Ne 98,39; es ist nichts zu ändern: 'Undurch-
querbar [ist] das Dunkel, der Raum! Umkommen wirst du!' R —
d Das Metrum kommt in Ordnung, wenn man die Worte umstellt:
somam etam garutman näharisyasi R.
15.1 a dhäreti Ch 239,30.
15.2 Vinatä spricht in ihrem Horste : 'Wer erregt jetzt im Luftraum das ge¬
waltige Brausen? Mein einer Sohn [d.h. Aruna] schläft [d.h. es ist
Nacht, so daß ich nichts sehen kann], erscheint nun der zweite ?' R.
15.3 a bhagavant savatsalah (?) Ch 240,20 sqq. — b nihito 'harn Ch 240,15
(stillschweigend) — ab aham vai te maghavann asmi vatsalah pr^the
'dhi mäträ nihito 'yam asmi 'Ich bin, Mächtiger, fürwahr dein
liebes Söhnchen. Hin auf den Rücken [des Himmels zu fliegen,]
bin ich hier von der Mutter beauftragt.' Diese Halbstrophe ist
hier zu streichen und nur eine an die falsche Stelle geratene Dublet¬
te zu 19,1 ab. R — c padä nu ... pravrndhi Ch 240,16 (stillschwei¬
gend) — d bilinthe dittographisch für vrndhi Ne 99,22 — cd Vinatä
spricht zu Suparna nach seiner Rückkehr vom Baume Rauhina:
'Laß jetzt mit dem Fuße den Zweig nach unten fallen! Falte in
[meinem] Horste (? bilinthe) die Flügel [zur Rast] zusammen!' R.
15.4 a pari harec Ch 241,17 — b acchidurah Ch 241,17; avyavacchinnah
(?)Ne 99,30.
15.5 a bilinthe 'im Horst' wie 15,3d R — c bhak§am wie 13, Id; [13,3d];
17,3b; 18,4bc; [30,5a); 30,6a — zu paiet/am cf. 12,5d und 13,2d R.
16.1 b e§ä Ch 241,31 (stillschweigend).
16.2 a ekabhedam 'von einerlei Art' d.h. 'ohne Kasten'. Ch's Einwand,
daß es bei den Nisädas Brähmanas, — und somit Kasten —, gebe,
ist irrig, da diese sich bei jenen nur als Fremde aufhalten. R — c äsr&vay- '[im Ritual] anrufen' cf. KS 25,1 [103,5]; 27,6 [145,18 bis
19]; 31,13 [15,13]; JB 2,153 [225,33] R.
16.3 a <M sma Ch 242,19 (stillschweigend) — ciksamäcaram01(2)92,Anm. 1.
16.4 c °mi te vi° Ch 242,29 (stillschweigend).
16.5 b usnisi sa Ch 243,11; usri'isi ca Ne 100,21; ürdhvasikho (?). R
17.1 a agnayo ye pu°; zum Gedanken cf. AB 8,24,6. R
17.2 c angäreva Ch 243,29 (stillschweigend).
17.3 d sthäsnu Ch 244,15.
17.4 c abhiyatpratikam 'mit angreifender Front' Ca 288, Anm. 4.
17.5 Tärksya spricht: 'Dort oben fliegt jemand, der durch sein Brausen
die Erde und den Himmel, den Luftraum und die Himmelsrichtun¬
gen widerhallen macht. Ich glaube, es ist ein Kind der Suhgä, —
Garuda oder Aruna. Ein lieber Sohn kommt heute in mein Haus.'
R nach 01(2) 85, Anm. 2 — d bhavati — upa jäyate (15,2d) R;
mok^äyädya oder mokse me 'dya Ch 245,17.
18.1 b mäträjnapto bhaksayan vai nisädän He 311, Anm. 1; mäträjnapto
bhaksa yän vai nisädän Ch 245,31 sqq.; mäträjnäto bhaksaya vai
nisädän Ne 101,30; mätrajüäto bftaksitavai nisädän 'um auf An¬
weisung (abi.!) [seiner] Mutter die Ni§ädas zu fressen' R — d
sampräpya täms tu Ne 101,30; man vermißt eine Silbe und beim
Praesens ein sma, wie es 18,2d richtig steht, also: sampräpyäms tu
mukham prayacchate sma R.
18.2 a bhaksäno He 311, Anm. 2; bhak§än tän [sie! R] Ne 102,6 — b
bhaksänän [sie! R] nikhädan Ch 246,11 sqq.
18.3 ab nirdhümavisphulingena ärttah° Ch 246,26.
18.4 a nih kramäsyäd nach Mbh 1,25,2 R — c mayäträptä He 311, Anm.
3; mäträ proktä R.
18.6 b cäjnärn, He 311, Anm. 4.
18,6 BD sajanam tad [sic! R] dvijarn tyaktvä .. . vihamgama \ itarän
bhaksam äpanno [sie! R] siddhir bhavati te dhruvam \\ Ch 247,27.
19,1 Suparna zu Tärksya. a varistha, wie 19,3c, R — b somaharas ca°
R — d tan mä sivenäbhi vada dvijendra 01(2) 89, Anm. 1;
tan] mä sivenäbhi bhava dvi° Ne 102,39.
19.3 c japatärn { ?) 01(1) 73, Anm. 3; vari^thah Jo 54, Anm. 1.
19.4 a yajnas ca He 312, Anm. 1 — b väram variyah He 312, Anm. 2;
väro variyän Jo 54, Anm. 3; cf. 11,6a; te del. Ch 249,14 — d ca del.
Ch 249,14 — abcd
yajnas ca tvä raksatu daksi^iäs ca
väram variyarn tava pürvam astu \
TCO yajürnsi patatah suparria
tavähoräträ abhitah irayantäm II
360 Wilhelm Rau
'Das Opfer und die Opferlöhne mögen dich schützen! Der beste
Schatz [d.h. der Soma] möge [als Schild] vor dir sein! Die rk-
Strophen und die yajits-Sprüche mögen dich, Suparna, während
du fliegst, bei Tag und Nacht (acc. pl. neutr.) [als Panzer] decken!'
Zur Wiedergabe des letzten Wortes cf W. D. Whitney, Roots,
Leipzig 1885, p. 179, s.v. Wz. sri, 3 sVresort' : 'The derivatives from
the root-form sf are probably best referred to a separate root sr or
sar, sal meaning 'cover' or the like.' R.
19,5 b mahad bhütam Ch 249,19 (stillschweigend) — d iva ruhema Ch
249,21 (stillschweigend).
20.1 ab °bhwtam asti asti bha° Ne 103,32; b bhavi§yad vä api brhaspate
'sti R — c yan me raksämsi nihitä atitya oder yan me rak^ämsi
nihitäny atitya Ch 250,27; yan me raksän nihitän ati itya nach
27,1c R.
20.2 a sastirn del. Ne 103,34 — c ä harisyati 01(2) 89, Anm. 3; ä del.
R — d nihitam jihirsuh Jo 54, Anm. 5; nihito jihirsuh Ch 251,12.
20.3 a svij del. He 328, Anm. 3; kutah svit sa kasmäP R.
20.4 b dustaparn He 313, Anm. 2 — d yas ca del. Ch 252,10; tad viddhi
He 313, Anm. 3.
21,2 C brhan Jo 55, Anm. 2; der überlieferte Text ist in Ordnung: brhat
= 'hoher Hünmel', cf. RV 1,52,13; 7,18 [534],20 — d 'Es heißt,
alles sei auf deinen Befehl und auf deine Weisung hin [entstan¬
den]! R.
21,4 d gacchatv ayarn Ch 254,18.
22.1 a bhauvana- ist in den tristubh-StTophen zweisilbig, cf. 23,1 a und
25,6c; sambat Grube xxiii, 2 — b arihä tv asau na ha [oder hi]sa
pramädycUe He 314, Anm. 2; atihä [resp. arihä] Jo 55, Anm. 5;
arihä tv asau nahusah pramädyate Ch 255,1 — c andho jägrvir na ha
[oder hi] sa pramädyate He 314, Anm. 2; andho jägrvir nahusah
pramädyate Ch 255,2; na ha sah pramädyate del. Ne 105,27.
22.2 ab ojasvantam sahasvantam nabhasvantam ... Ne 105,39.
22.3 Vinatäs Segen für Suparna, auf den 1,4 angespielt wird. Cf. Mbh
1,24,8—9:
pak§au te märutah pätu candrah prstharn tu putraka \
siras tu pätu te vahnir bhäskar ah sarvam eva || 8 ||
ahmn ca te sadä putra särdisvastiparäyanä |
aristarn vraja parUhänarn vatsa käryärthasiddhaye || 9 ||
a vätcis te präyän marutas te paksäv R.
22.4 b vedäva gatvä (wie6,4d) Ch 255,30 — cjiä ha sinkte yadäavasr-
§ß oder jyä ha sinkte yadä padävasr§tä Ch 256,1 sqq. ; jiyä ha sinkte
yada [sie! R] avasfstä Ne 106,32; jyä ha sinkte apadä avasrstä R
— d °te 'badhirah (= 'hellhörig'), cf. AIG 11,1 79,17 R.
22,5 cd vainateyo harati tyasya somam nihatya te somapälän garutman R.
23.1 a cf. 22,1a — b tirascatä eine korrumpierte Form von Wurzel tras
Ne 107,3 — c säyako 'mrsä R — d sastirn del. Ne 103,34.
23.2 b ksipradhanvänarn carati ksiprarn sürah (oder süra) Cb 247,10 sqq. ;
'ksipradhanin ist aus dem vorausgegangenen Verse eingedrungen'
Ne 107,6 — cd nainam carantam pari bäna äsa somarn yad ärchad
divi uttamäyäm Ne 107,7 — bed ksiprarn smädhvänarn carati ksepena |
nainarn cararUarn pari bätja äsayat somarn yad ärjad divi uttamä¬
yäm II '[Den Fußlosen wahrhaftig verscheuchend] flog [Supar^ia]
mit Flügelschlag eilig seines Wegs. Nicht ließ der Pfeil ihn im Flug
herabstürzen, als er zum Soma im höchsten Himmel strebte'. R.
23.3 c svapan-nimisah Ne 107,18.
23.5 a kusambüko (?) Ne 107,32 — c °surüpa.uCi) Ch 259,11.
23.6 b martä Ch 259,33.
24.2 a sarvadä Ch 260,29 — cd ksuramukhäv asvapann iksamäne katham
svid eväti piparti grdhrah || Ch 261,4; ksuramukhyäv asvapantiksa-
mäne katharn svid eva ati yäti grdhrah || die messermäulig
schlaflos [immer] blicken —, wie kommt der Raubvogel [an denen]
vorbei V asvapanti wie ghnati in a und raksanti in b nach AIG III
175,24 sqq. Kontraktion °nti + iksa° gegen Pänini 1,1,11. Die
richtige Lesart ergibt sich für d nicht aus dem Verweis auf 25,6d
sondern auf 26,3d; cf. überdies 20,1c. R.
24.3 a sarvadä Ch 261,11 — cd täbhyärn sam äkhed garudo vainateyo
visüci te 'star abhayärn bhayäm ca Ch 261,16 sqq. ; täbhyärn samaksad
garudo vainateyo visücyau te 'stär abhayärn bhayärn ca Ne 108,24
sqq.
25.1 animisato Ch 262, Anm. 2 — b sarnkalpayonir oder — unter Ver¬
weis auf TB 3,12,3,4 — sarnkalpajütir Ch 262,11 mit Anm. 1;
ebenso 25,2b, 3b, 4b — c brahman del. Ch 262,12.
25.2 a nimisato Ch 262. Anm. 2.
25.3 c brahman del. Ch 262,12.
25,5 b sodä hradä Ch 263,20; suvarcasah Ch 263,7 (stillschweigend) —
d piparti Ch 263,21 — abcd
parvatästhiräh ksurapavyah subradhnyo |
+modähradä+ hrädunih süryavarcasah \
candra -iva bhäntir bahulä visvarüpäh katharn svid eva ati yäti grdhrah ||
'Wie kommt wohl der Raubvogel durch die steinkugelartigen,
messerschneidigen, scharfspitzigen ... Hagelschlossen, die sonnen¬
hellen, wie der Mond glänzenden, zahlreichen, von allerlei Gestalt V
Zu asthirä-lasthilä- cf. KS 37,14 [94,6]; JB 3,360 [501,31]; ÖB
10,3,4,3.5. Zu d cf. 24,2d und 26,3d. R.
362 Wilhelm Rau
25,6 a te gn° Ch 263,32 (stillschweigend); °chinnäpi ca Ne 109,25 —
b sayate [sie! R] bahudhäpi oder bahudhä hi Ch 264,1 sqq. — c
tctdäsin Ch 263,34 (stillschweigend) — abcd tä grivacchinnä api mürdhabhinnäh
krttäh sacante bahuläni sakra \ apäd bhauvano nihatas tatra äsin
mahad vaisasam akarot suparnah ||
'Mit gebrochenem Genick und gespaltenem Schädel geraten sie
[d.h. die personifizierten Hagelschlossen] zerhackt in dichte [Fin¬
sternisse], o Sakra! Der fußlose Bhauvana ward dabei erschlagen.
Suparna richtete ein großes Gemetzel an.' b zu bahula- 'dichte
Finsternis' cf. RV 10,48[874],10 und Subandhu, Väsavadattä (ed.
L. H. Gbay, New York 1913), p. 156,14: ... krsr)apaksa iva bahu- j
latägahanah ... vindhyah — c zu bhauvana- cf. 22,1a. R.
26.3 c arcir-jvalantam Jo 59, Anm. 1 — d eväti piparti grdhrah (?) Ch
265,12; eva ati yäti grdhrah (wie 24,2d und 25, 5d) R.
26.4 b badvarn badväny Ch 265,22 — d °mayo] jyotir apa° Jo 59,
Anm. 2; °mayarn, so 'ty apa° Ch 265,26.
26.5 c mahämegheva nimnä samikurvan (?) Ch 266,3; mahä'^ del. Ne )
109,38.
27.1 Aus der ersten Hälfte und der zweiten Hälfte zweier aufeinander¬
folgenden Strophen zusammengestückt; die erste spricht Brhas¬
pati, die andere Indra. b sakra sadr so He 317, Anm. 1; sakteh
sadr so Ch 266,18.
27.2 a suviryarn He 317, Anm. 3. I
27,4 b ävrtraturyam Jo 60, Anm. 1; avrttapurvam 01(2) 86, Anm. 1;
ävrtya oder avrtta [= ävrttat. R] pürvam Ch 267, 23 sqq.; nävrtta- '
pürvam R — c tad-ävrttam Ne 110,25.
28.1 a dvidhä Ch 268,14 (stillschweigend) — b mayüräh Ch 268,15 (still¬
schweigend) — c madhyäd viviktä R; bhujagendraräjni ( 1) He 318,
Anm. 1 — d müläc ca R.
28.2 b bhärah R — d bhavatu Ch 269,2; bhaväti Ne 111,30.
28.3 c parah sahasram Ne 111,31.
28.4 c karisyanti Jo 60, Anm. 5.
28.5 a pradäsyämi R.
29.2 d zu pasyatha cf. J. Hertel, Mundaka Upanisad, Leipzig 1924,
p. 36, 3 sqq.; pratibhäti oder prajihite Ch 271, 1 sqq.; pra jighraii (?) Ne 113,25; prajigäti 'er tritt heran' R.
29.3 cd yo virah so 'nu sadatu sarve vä virayadhuvam Ne 113,29 mit
Streichung von urogamäh; yo virah so 'nu sascatu virayadhvam
urogamäh R.
29.4 b indum indra del. R.
I
29.5 ab piprum ruimucirn sambararn ca hatvä purä imarn vipracittim
vijüya | ... cd dyäväprthvi pari dadhe väsasl iva vrtrahä || R.
29.6 C me del. Ne. 114,7; svatah Jo 61, Anm. 1; satah Ch 272,8; suiam R.
30.1 a yä mama mätä vi° R.
30.2 d tavedam visvarn bhuvanarn ^arn sädhi 'Dir gehört dies All. Beherr¬
sche die Welt zum Heile!' cf. ll,ld sarn cara tvam R.
30.3 b annarn praciyä{?)-bhi vade 'yam indrah Ch 273,3 sqq.; '30,3 be¬
steht aus zwei Teilen: einem Tristubhpäda (a) und einem halben
Sloka (cd); dazwischen eingeschoben annam, das aus dem folgen¬
den Vers eingedrungen ist; die Verbalform pratyabhivade richtiger
und wahrscheinlicher pratyabhivädaye, durch das Bestreben des
Abschreibers, das Metrum herzustellen, korrumpiert; endlich
'mam indra, eine Glosse, die bedeuten soll: imarn ilokam indra
uväca — hier beginnt tatsächlich das Slokafragment.' Ne 114,12;
Textänderung unnötig. Brhaspati spricht : 'Nachdem du den Soma
[zurück]erhalten hast, o Indra, grüße den heldenhaften Suparna,
den jüngsten Bruder des Aruna [mit deinem Segen]!' cf 19,1 d.
Danach lacuna von zwei <r»s<MÖA-Stollen. R — c saumyam oder
saumya Jo 62, Anm. 2.
30.4 ab cäpi Ch 273,22 — c manasepsitarri del. Ne 114,25 — d mraiji
tuvarn vr° Ch 273,22 — abcd
matsakhiäd annam amrtatvarn vä
api tvam etad ubhayam vrnisva |
tärksyaputra tvam brühi manasepsitarri varam vri),isva - - vainateya ||
'Wähle wegen meiner Freundschaft [oder: wegen (deiner) Freund¬
schaft mit mir] Speise oder Unsterblichkeit ! Wähle darüberhinaus
[vielmehr] dies beides! Sohn des Tärksya, nenne du, was du mit
deinem Sinne begehrst ! Wünsche einen Wunsch, ..., Sohn der
Vinatä!' R.
30.5 a bhaksam He 319, Anm. 1 — c svargärthäs Ne 114,36.
30.6 a santu vihagendra Ch 274,8; vihagendra santu R.
30.7 a udasrayanta He 319, Anm. 2; ud asvasan tuB, — d adyädhy oder
adyävadhy He 319, Anm. 3; atyava° Ne 114,37.
31.1 a suparnavaty Ch 275,2 mit Verweis auf AV 4,5,2 — b zu Mmaii-
(Salmalia malabarica Sehott. et Enal.) cf SB 13,2,7,4: äaimalir
vdnaspdtinäm vdrsistharn vardhate R.
31.2 b pra jahäti (?) He 337, Anm. 1; pra jihätu Ch 201,18 — c sukhi
'marn (?) Ne 115,2 — d vainateya Ch 275,14.
31.3 ab yady apy astokarn yadi väpi krcchräd adäsisarn manasä iradda-
dhänah \ Ch 275,31; yady apy astausarn yady väpy ähä "sisarn —
suparnarn manasä sraddadhänah | 'Mag ich ihn [in einem Gedicht]
m Wilhelm Rau
gepriesen oder eine Bitte ausgesprochen haben Ne 115,14;
yady aty astosam yadi väpy ahäsisam - - suparnarn manasä srad¬
dadhänah I 'Wenn ich soeben mein Preislied zu lang gemacht, oder
wenn ich etwas übrig gelassen habe, obwohl ich mit meinem Sinne
an den ... Suparna glaube, zu ati -\- stu cf. JB 1,356 [147,19.
22.26.27] und PVB 9,3,7—11 R — d caksurhalarn He 319, Anm. 5.
31.5 c anantarn He 337,17 (stillschweigend); anantasvargam Ch 276,12.
31.6 a ÄstlkädOl{l) 82,36; AKGWG Band 16, 1917, p. 64, Anm. 3 (mit
Nachtrag p. 99) und NKGWG, Phil.-hist. Klasse 1919, p. 88, Anm.
3, hat Ol diese Konjektur zurückgenommen; ästikyäd Ch 203,15
und 276,13.
31,8 b anasüyatärn He 336,20 (stillschweigend).
Wenden wir uns von der sprachlichen Form zum Inhalt, so macht
der Suparnadhyäya, wie er jetzt vorliegt, einen wirren Eindruck*. Das
Werkchen zeigt neben den üblichen Segenssprüchen" und der Anukra-
mani^ nicht nur zwei Anfänge* sondern auch zwei Schlüsse^ und wird
in der Mitte durch Gebete* unterbrochen. Weder sükta- noch varga-^in-
teilung nehmen auf den Gang der Handlung Rücksicht'. Lücken* ärgern
und Wiederholungen* langweilen den Leser. Einiges wird zweimal und
verschieden begründet*". Unsinnige Widersprüche stören den — oder
die — Verfasser nicht". Brahmanischer Eifer meldet sich ebenso oft wie
• Wir begnügen ims mit einigen Beispielen, ohne Vollständigkeit zu er¬
streben.
M,l— 4. 3 1,5. * 2,1 sqq.; 5,lab. » 31,1—3; 31,4—8.
« 4,6; 17,4; 19,5—6. ' Cf. He 329, Anm. 1.
' Die Rolle, welche Aruna in der Geschichte spielt, läßt sich aus den An¬
deutungen 3,3—5; 8,1—2; 9,1; 21,4 nur mühsam erraten. ■— Vor 5,4 fehlt
der Anfang des Streitgesprächs zwischen Vinatä und Kadrü. •— Vor 7,3 wird
die Geburt des Suparna verschwiegen; varga 4 bietet dafür keinen Ersatz,
wie sich zeigen wird.
•Man beachte vor allem die anustubh-Duhletten zn triatubh-Stvophen:
5,2 zu 5,lab; 10,3 zu 10,2; 11,2 zu 11,1; 11,5 zu 10,4; 20,3 zu 20,1; 20,4 zu 20,2; 27,6 zu 27,5; 29, lab zu 29,2; 30,3cd zu 30,4cd.
'° Vinatä wird Leibeigene der Kadrü, weil Aruna ihr fluchte (3,4 in Ver¬
bindung mit Mbh 1,16,18—19) und weil sie eine Wette verlor (6,3—7,1). —
Supar^ia raubt den Soma, weil er die Välakhilyas an Indra rächen soll (2,5) und weil er seine Mutter auf diese Weise aus der Leibeigenschaft freikaufen will (11,1 U.Ö.).
Bei Suparnas Geburt verschwinden alsbald alle Schlangen und müssen
von Svayambhü nou geschaffen werden, weil die Erzählung nicht ohne sie
auskommen karm (4,5). — Die Schlangen wünschen zwar, daß der Soma für
sie aus dem Hünmel geraubt werde (11,1.6 u.ö.), aber gleichzeitig bewachen
sie ihn dort gemeinsam mit Dämonen und Göttem (23,3—26,5), welch
letztere ihrerseits Supar^ia zu seinem Raubflug aussenden, wenn man deväh = devatäh setzen darf (12,4).
ungeschickt zu Wort*. Beim frommen Hörer soll der Eindruck wachge¬
rufen werden, daß der Text dem l^'gveda entstamme".
Auch wer von den spätvedischen Dichtern Indiens keine hohe Meinung
hat, wird zögern, so viele Ungereimtheiten einem Verfasser aufzubür¬
den. Wie Kopisten am Suparnädhyäya sündigten, haben wir gesehen.
Der Verdacht drängt sich auf, daß auch Überarbeiter an ihm pfuschten,
und eine formale Beobachtung gibt hier Anlaß zu weiteren Schlüssen.
Wie wir das Werk heute lesen, besteht es zu etwa einem Drittel aus
o/iMS<MÖA-Strophen oder -Strophentrümmern, während die Anukra-
mani 1,5 ausdrücklich feststellt, es sei im tristubh-M.etv\im verfaßt, und
der Dichter von 31,2 sich rühmt, er habe den Suparna chandasä trai§tu-
bhena gepriesen. Nimmt man diese Aussagen ernst, — und wir meinen,
man sollte das nicht nur, sondern muß es —, so sind sämtliche nicht in
tristubh verfaßten Teile a limine auszuscheiden. Damit erledigen sich
zahlreiche Unstimmigkeiten von selbst, aber der so wiedergewonnene
Torso eines alten tri^tubh-stotra weist immer noch viele Schäden auf,
die weiterer Untersuchung bedürfen. Er hat Lücken, die markiert^,
Zusätze, die getilgt*, und Strophen, die umgestellt werden müssen^,
wenn der Versuch erlaubt ist, das Lied zwar keines großen Dichters*,
aber immerhin eines vernünftigen Mannes wiederherzustellen. Vielleicht
kommen wir gelegentlich darauf zurück.
1 Überlegenheit und Unverletzlichkeit der Brähmaijas werden öfter imd
stets ohne inneren Zusammenhang mit der Geschichte eingeschärft: 7,4;
11,3—4; 14,4—15,4; 16,2—17,2; 18,2—6; 30,5—6.
2 Warum sonst beginnt er mit einem Zitat aus Rgvidhäna 1,20,3, welches sich auf ganz andere elf sauparnäni süktäni bezieht, nämlich Rgvedakhüäni 1,2—12 (Scheftelowitz, I. : Apokryphen des Rgveda, Breslau 1906, pp. 54 bis
68) ? Oder warum endet er mit einem Zitat aus RV 8,100[709],8 ?
"Nach 5,lab; 2,2; 3,5; 8,1; 9,5; 14,5; 18,1; 27,lab; 27,lcd; 28,1; 29,2;
30,7ab; 29,6 und 29,lcd. Wegen der Anordnung der letzten drei SteUen of.
unten, Fußnote 3 (UmsteUungen).
* 6,5; 8,4; 12,4; 13,2; 13,4; 15,3ab smd als Dubletten, 7,3—4; 11,3—4;
15,6—18,1 (mit Ausnahme von 17,5) wegen ihrer Tendenz, 20,1—21,2;
23,3—6; 25,1—4; 26,1—5; 27,4—28,1; 30,7cd wegen ihrer Stümperhaftigkeit,
und 1,3; 17,4 sowie 19,5—6 verdächtig, weil sie zum Gang der Handlung
nichts beitragen.
' 2,1—2 und 3,5 vor 5,4; 11,6 vor 11,1; 17,5 vor 19,1; 24,1 vor 29,2; da¬
nach: 29,4cd — 30,7ab — 29,5ab — 29,6 — 30,lcd — 29,lcd — 30,3ab —
28,2 — 30,2 sqq.
« Auf jeden Fall zeugt es für ein gewisses Formgefühl, daß das Werk 5,1b mit sto^yämi einsetzt und 31,3a mit astosam ausklingt. Dergleichen ist kaum zufällig.
i& ZDMO 117/2
Neue Fragmente des altkhotanischen , ,Lehrgedichts* '
von Manu Leumann, Zürich
I. Die Leningrader Blätter der Handschrift E. Im Jahre 1965
erschien in Moskau ein Band mit Reproduktionen sämtlicher 192 in
Leningrad liegender Blätter der khotansakischen Hs. E, des sog. ,, Lehr¬
gedichts"*; die Blätter mit je 6 Strophenzeilen auf Vorder- und Rück-
^ . ^ Seite (2x6 Zeilen) sind auf zwei Fünftel verkleinert, von 51 x 12 cm (
j A^*"^ auf ca. 20 X 5 cm". Für die 173 schon früher bekannten Blätter ge¬
statten sie trotz etwas groben Rasters die Kontrolle der seinerzeitigen Ausgabe^, speziell auch, für hyperkritische Metriker, die Feststellung der
ganz seltenen metrischen Interpunktionen und der Stellen, wo die Ko¬
lumneneinteilung nicht der metrischen Gliederung in den A-Strophen J
entspricht; für mich besteht kein Anlaß, darauf hier einzugehen*. \
Neu sind also 19 Blätter. Aber nur eine Folge von 10 Blättern, foil. I
171—180, ist tadellos erhalten; sie füllt eine frühere Lücke vollständig j
' aus, hauptsächlich mit dem Schluß der Bhadra-Legende, d. h. Kap. II |
139—244; dem verdankt die Publikation ihren etwas gesuchten Titel. ]
Die Ausgabe bringt zu diesem Stück auch Transkription, russische
Übersetzung und Glossar. — Als Ergänzung erläutere ich nur kurz die
Metrik. Metrmn A (Typus / ->— —— d. h. 5-f 7/5+7). ,
Von 212 A-Versen zeigen 187 diese Normalform. Nebenformen: AI
(5+9/3+7; 9 = ): 145a [hve gleich Amte, vgl. 151—155), 149a
(tilge sthirä; Fuge vor crrämä), 154a 160a 166a 168b 190a 194b 201a !
202b 204b 205b 221a 224a 225a 235a. — A2 (9 = 153a 155a >
231a 238b 239a 239b (mit —/ statt —/, vgl. E 6, 10b), 243b. — A5
(5+6/6+7): 187a 194a. — Sonstiges: 142a fehlt -- vor oder hinter
baüu; vgl. 136a. 192a fehlt - vor hämäte. 235b ärühätä [te] als ——
1 Skazanie o Bhadre (Novye listy sakskoj rukopisi E), also „Geschichte ;
von Bhadra (Neue Blätter der sakischen Handschrift E)", von M. I. Vo- i
bob'eva-Dbsjatovskaja und V. S. Vobob'ev-Dbsjatovskij, 300 Seiten,
Moskau 1965. — Hier zitiert als Skaz.
^ Einige Versehen in der Bezeichmmg: Vertauschimg von a und b (d.h.
von Vorder- und Rückseite): bei fol. 165, 300, 302, 313, 423; femer von
fol. 185b und 186b (S. 142f.). Bei allen diesen Blättem sind auch die Stro-
phennummem zu berichtigen. — Bessere Reproduktionen in meinen „Sak.
Handschriftproben", Zürich 1934, zu fol. 256b—260a; 303b—304a.
ä E. und M. Leumann, Das nordar. (sak.) Lehrgedicht des Buddhismus, Abh. f. d. Kimde des Morgerüandes XX, 1933—36. Zitiert als Ed. (Edition).
Mit „Einl." wird meine Eiideitung zu dieser Ausgabe zitiert.
* Vgl. M. J. Dresden, Note on Khotanese Poetry, Indological Studies in
Honor of W. Norman Brown, New Haven Conn. 1962, 42—50.
i