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Deutsche Bauzeitung <Berlin>, 48.1914, H. 70-78 = S. 651-698

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(1)

DEUTSCHE BAUZEIT

UNG

XLVIII. JAHRGANG. NQ 70. BERLIN, 2. SEPTEMBER 1914.

Die H

ers tellung

d

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nterführung d

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ndscheid-Straße unter d

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Bah

nhof

Ch

arlottenburg.

Von Geh. Baurat Warn bSI!anß und Stadtbaumeister Zange m eis t er. (Schluß.) lIier zu die l\b biIdu nJ:cn Seit e653.

LI

!e aus den l\,bb. 2,3 und 4 in 0.69 zuseh en eing er a m m ten I-Träger eingezogen wurden. Dann

wur-ist, b.esteht die Decke des zur l\usführung ge- den die Widerlager hoch betoniert, wobei zugleichdieals langten Ent:-"urfes über den Bürgersteigen l\bdichtung dienende Schutzschicht eingebracht wurde. aus nebeneinander gelegten ormalprofil- Wie aus der den nächsten Bauabschnitt darst ellenden Trägernvon.~OcmHöhe, über dem Fahrdamm l\bbildung 6 hervorgeht, wurden nach Fertigst ellung der '" .~us Blechtr,!gern von. 66 cm größter Höhe. Widerlager die Blechträger unter den Gleisen nach der Sämtliche Trägerha~en el~e~i\chslalabstand von 500mm Mittelachse der Unterfiihrung zu verschoben, sodaß nun-Von einander und slJ~d miteinander durch 25 mm starke mehr die Baugruben für die Fundamente der mittleren Bolzenverbunde.". WIe.au s~emGrundriß (l\bb. 4, S.645) Säulenreihen ausgehoben und die Fundamente selbst be-he~vorgeht, schieben SIch die Enden der Normalprofil- toniert werden konnten. Hierauf wurden die Säulen mit Tragerun~der Blechträgerüber den mittleren Unterzügen, den auf ihnen angeordneten Unterzügen montiert und die dl!,! a~~ Dlffer~lnger Profilen 60 B bestehen, ineinander. Decken über den beiden seitlichen Bürgersteigen fertig DIe Raume ZWIschenden Trägern sind mit Betonausge- gestellt (vergl.l\bbildung 7). Schließlich wurden die Bl ech-Btampft worden, sodaß die fertige Decke eine einheitliche träger nach der Mitte verschoben und in ihre endgiiltige .etonplatte bildet, die auf dem einen Betonwiderlagermit La~egebrach t(vergl. l\bbildung8). Das Verschieben der einem festen l\uflager verankert ist, während sie auf dem Träger unter den Schienen aus der Lage des Bauabschnit-anderen, gegenüber liegenden Betonwiderlager beweglich tes1in die Lage des BauabschnittesIIund aus der Lage gelagert ist. Die Bewegungen der Decke infolge vonTem- des BauabschnittesIIin ihre endgiiltige Lageerfolgte eben-peratur-l\enderungen sind so klein, daß an den mittleren falls in der Weise, daß die Träger auf untergelegten B?lken Unterzügen und Säulen keine Gelenke oder sonstige be- mit gut eingefetteter Oberfläche durch Drahtseilwm.den sonderen Vorkehrungen nötig waren, weil die Elastizität in die vorgeschriebene Stellung gezogen wurden. Diese der am Fuß eingespannten Säulen ausreicht, um den Be- l\rbeit nahm für jeden Träger ungefähr eine halbe Stunde wegungen der Decke zu folgen. Die Stärke der Beton- Zeit in l\nspruch.

Widerlager ist nach der Größe des auf die Rückwände wir- Nachdem die Blechträger in ihr.e endgültige La~e kenden Erddruckes und nach der Größe der l\uflager- gebracht worden waren,wurde unterIhnen der Boden In kräfte bemessen worden. Zum Schutz gegen Regen und 2m Höhe abgeschachtet, um ein l\rbeitsplanum für die Feuchtigkeit wurden die Decke und die Rückenflächen der l\usbetonierung der Räume zwischen den Blechträgern Widerlager mit einer Dichtung aus wasserundurchlässiger zu schaffen. Um eine Erschütterung des frischen, noch l\sphaltpappeversehen. nicht abgebundenen Betons durch die über die Decke Diel\rt und der Gang derBauausführungsind in den hinwegfahrenden Züge soweit als möglich zu vermeiden, ~achsteh.l\bb.5 bis 8 dargestellt. Es wurden zunächst die wurde nach dem im Schnitt c-dder l\bbildung an ge-ln de~ l\bbildung 5 (B~u~bschnitt I) gezeichneten 6 Rei~en g~be~en Schema. wie folg~. ve~~ahren: E~ wurde.nzuer st I - Träger gerammt, die m der Längsachse der Unterfuh- die holzernen Kelle und Klotze über den mit 1bezeichneten rung einen l\bstand von 2 m von einander haben. Das Feldern fortgenommen,sodaß dasGleis auf den mit" b e-Rammen wurde während der Nacht in den 3 bis 4 Stunden zeichneten Feldern ruhte und die die FelderI begrenzenden dDauernden Betriebspausen ausgeführt. Hierzu wurden Träger nicht mehr durch die über sie hinwegfahrenden ameframmen verwendet, die auf besonderen, quer zu Züge erschüttert werden konnten. Nachdemder Beton in den Gleisen gelegten Schienen am l\nfang der Betriebs- den Feldern I abgebunden hatte, wurden die Keil e iiber pausen zur Verwendungsstelle gefahren und vor Beendi- den Feldern 1eingesetzt und die Heileiiber den Feldern " ßung der Betriebspause wieder zurückgezogen wurden. fortgenommen, sodaß nunmehr die die FelderII

bcgrcn-~raufwurde unter jede Eisenbahnschiene einer der Blech- zen den TräJ,!er vor Durchbiegungen und Erschütterungen trager gelegt, die später als Deckenträger über der Fahr- geschützt waren. Nachdem der Beton in dieFelderII

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st~~ßeder Unterführung eingebaut werden sollten. Diese gebracht worden war und abgebunden halte, wurden die

rager wurden durch eiserne Bolzen miteinander ver- Keile über den Feldern " wieder eingesetzt, sodaß das bunden und gegen seitliche Stöße sowie gegen Kippen Gleis auf allen Trägern ruhte. Dann wurden die FelderIII durc~ hölzerne Diagonalstreben gesichert (vergl. Quer- ausbetoniert. Wenn sich hierbei auch nichterr~.ichenließ, schOllt a-b der l\bbildung 5). den Beton in den Feldern III ganz vor Erschütterungen Das Einbringen der je rd. 3,75Ischweren Blechträger zu bewahren, so waren doch die Erschütterungen und erfolg te in der Weise, daß, nachdem der Boden unter und Durchbiegungen sehr gering, da die Lasten sich auf alle neben denGleiseninder erforderlichen Tiefe ausgeschach- Träger der FelderI, 11 undlfI gleichmäßig verteilten. tet worden war, die Träger auf in senkrechter Richtung zu 'Besondere Schwierigkeiten verursachte die l\bfangung d

Ben Gleisen liegende, auf derOberflä~he.gutei':lgef~ltete ~~s Stellwerkes, da s zu.mgrö~eren Teil von ~er Unter-alken gesetzt und dann mit Drahtseilwinden m die er- Iührung unterfahren Wird. Die l\bfangung dieses Ge-~rderlicheStellung un ter die Schienen gezogen wurden. bäudeswähren dderBauausführungistindenl\ bbildung en I icrau! wurden die Baugruben für die beidenBetonwider- 9bis 13 dargestell t. Wieaus dem Grundriß (l\bbildung9) ager ausgehoben, indem die l\ussteifungsbohlen dem und den chnitten (l\bbildung 10 und 11) zu sehen ist, Fortschritt der Erdarbeiten entsprechend zwischen die wurden drei Bündel I-Trä ger N.P. 36 und . P. 32 neben (,51

(2)

N.P.zs N.P.18

Widerleger

Dann wurde die Baugrube für das Beton-Widerlager ausge-schach tet,mit Holzbohlen ausgesteift und das Widerlager selbstbetoniert. Hierauf wurde die Baugrube verbreitert, sodaß das Fundament für die Säulenreihe I I I hergestelIt (vergleiche l\bbildung 12)und die

.

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I I ' Decke der Unterführung eingebaut werden I. INP.zs: konnte (vergl. l\bbildung 13).

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1

II" 'r: Die Gesamtkosten der vorstehend be-II

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schriebenen Rohbauarbeiten einschließlich

j-j+ der Löhne für die Sicherheitsposten usw.

bela ufen sich auf rd. 500000 M. Mit der l\us-führung, die der Firma Gustav Hallert in Berlin übertragen war, wurde im l\ugust 1913 begonnen. Der Rohbau war im März

1914 fertiggestelIt, sodaß für die gesamte Bauausführungrund acht Monate gebraucht wur den .

Der Entwurf und die Zeichnungen sind unter der Leitung des Geh. Brts. Wa m b s-ga n ß in der Tiefbauverwaltung der Stadt-gemeinde Charlottenburg aufgestelIt

wor-den. Die l\usführung erfolgte unter der

Bau-leitu ngdes Stadtbaumeisters Z a n g e m ei

s-ter durch das Tiefbauamt IV der Stadtge-meinde und, soweit Rücksicht auf den Eisen-bahn-Betrieb zu nehmen war, unter l\ufsicht des Geh.Brts. Wambsganß als Vorstand

des Eisenbahnbetriebsl\mtes. -GrundrißBauabschni1tI.

Abb.s.

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die l\uße nw ände des Gebäudes geleg t und auf Sch wellen-sta pe ln gelage rt. l\uf dieseI-Träger wurdedieLast des

Geb äud es durch die Zwischenträger N. P.18 übert ra gen.

i: Akkumulaloren- R. Abb.11. Bauab s chnittr. Schnittc-d, -Teil-Quer schn itt . ~rovisor. fuSb. 6 ~J====----:n:=:ijt - - Abb.10. BauabschnittI. Sehnirr a-b.

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~ I I Teil-Län gsschnitt. N.P.28 ~I Abb.13. ]1 Bauabschnitt llZ.

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Grundriß, Quer-und Längsschn itt e des Tunne lstückes unler dem lelt wer ksgebllude. M ß tab 1:200.

(Vergl eiche 1\bb. 4 in No. 69). N.p.zs 1\bbildungen9-13. Abb.12. Bauabschni1t m . 652

(3)

Rechtsfragen.

ichtanerkennung der Gültigkeit deutsch - englischer Verträge in England. Bei den zahlreichen geschäftlichen

Beziehungen zwischen Vertretern desBaufaches inDeutsch-land und EnginDeutsch-land haben l\usführungen Interesse, die Justizrat Dr. Fuld in Mainz in den "Mitteilungen für die öffentlichen Feuerversicherungs -l\nslalten" macht. Wir entnehmen diesen l\usführungen die folgenden Darlegun-gen von allgemeinem Interesse:

"Das englische Recht steht in Bezugauf die Einwir-kung des Krieges auf die von den Unte rta nen der krieg-führenden Staaten geschlossenen Verträge auf einem als mittelallerlich zu bezeichnenden Standpunkt, der zu dem Standpunkt, welchen die wirklichen Kulturstaaten dieser Frage gegenüber einnehmen, in einem schreienden Wider-spruch steht. Nach englischem Recht werden durch den Krieg alle Handelsbeziehungen zwischen den l\ngehörigen der kriegführenden Staaten ohne Weiteres unterbrochen. l\lle während des Krieges zwischen den Untertanen

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<J Ba ua bs c h ni ttw. Abb. 8. Schnittc-d .

1\bbildungen 5-8. Querschnitte durch den Tunnel bei verschiedenen Stadien der Bauau Iührung(I :200). Die Herstellung der Unterführung der \ indscheld-Straße unter dem Bahnhof Charlottenburg.

(4)

cher Staaten abgeschlossenenVerträgesind ohneWeiteres

von Rechtswegen nichtig, es entste ht dar.auskein eV

er-bindlichkeit nicht nur während des Kneges, sonde rn auch nach'dem l{rieg. I\ber damit nicht genug , es ist

weiter jed er Ver tra g, der vo r dem Kriegsausbruch zw

i-schen den I\ngehörigen der kriegführenden taaten ab -geschlossenwurde,für dieDauer desKrieg es unwirk sam,

das Gesetz versagt ihnen die Klagbarkeit und den Erl

ül-lungszwang,es verbietet den britischenUntertanen, wäh-rendder Dauer des Kriege s an die Unte r ta ne n der kri

eg-führendenStaatenzu zahlen und es macht in dieser

Hin-sicht keinen Unterschied, ob es sich um einen Kauf, ein Darlehn,eine n Lebensv ersicherungs-Vertrag, eine Trans

-port-Versicherungoder irgend ein ander esRecht sge s chäft

handelt. Das klingt der unter dem Einfluß des modernen

Völkerrechtes stehenden I\uffassung, wie siein Deut

sch-land und Oesterreich, in Italien, Belgien usw. vertret en

wird, fast unverständlich, aber es best eht kein Zweifel,

daß wir eshierbei mitgelte nde m Rechtzu tun haben. Die

Leistung an Untertanen von mit England im Krieg b

e-findlichen Staaten gilt nach englisch em RechtalsLand

es-Verrat.

Hat nun das Haager Uebereinkommen über den Land-krieg a? diesem~ngli.schenRecht szustandetwasgeändert?

In I\rtIkel 23 dieses I\bkommens werden zwar B

estim-mungen untersagt, nachden endieSchuldverbindlichkeit en

von I\ngehörigen der kriegführenden Staaten unter

ein-ander aufgeho~enoder außer Kraft gesetztwerden oder nach denen die Klagbarkeit für dies elb en während des

Krieges aufgehoben wird. l\uswei slich der Konf

erenz-P~otokol~~hat sich der englischeVertreterzu demI\ntrag nicht g~auße~t, England hat ihm aber zugestimmt und den I\rtIkel mit demganzen I\bkommenvon1907ratifiziert.

Und. nun, nach~erRatifikation,gescha h dasUnglaubliche:

In emem Schreiben an den bekanntenVölk errechtslehrer

Oppenheim.:CambridgeließGreyNamensdesl\uswärtigen

I\mtes erklaren,daß nach seiner l\nsicht die Bestimmung

de? Grundsatz des gemeinenenglischen Rechts nicht b

e-seitigt ha.be,wonac~ es einem feindlich en Unte rta n nicht

gestattet Ist, zu Gericht zu gehen, umeine n Vertragan

er-kennen z~ la~sen! ~denn", so sagt Grey wörtlich, .der

Handel mit f~mdllchen Untertanen ist verboten, dieser

9runds~tz tn~t von selbst mit dem Beginn des Krieges

m .Kraft, u~ Ihn zur I\nwendung zu bringen, bedarf es

k~mer E~klarung, weder von seiten der Regierung,noch

vI~1 wemger von selt en des Kommandanten eine r Lan

d-krlegsarmaa ; es gilt auch ebenso imLand- wie im

See-kneg undvor allenGerichtsh öfen ,nicht aberallein in den

Grenzen desSchauplatzes der Operationen des miIitäri-~che~ Ko~mand~nten". ~us ~Iesem Schreib en Grey's

Ist~Itzwelfel.sfreler Deutlichkeit zu entnehmen, daß die englische Re~perungjeden Einfluß des I\rtikel23h auf das gememe. englische Recht in Abrede stellt und es ist eine durch nichts zu rechtfertigende Selbsttäus chung, wollte

Irgend Jemand anrl;ehmen! die englis chen Gerichte

wür-d~nanders entscheiden.Sie werden gena uso en t che ide n, wie Gre~.es getan hat und jedem l\.nspruch eines D eut-sch en wahrend der Dauer eines Krieges die Klagbarkeit

versagen.

-Vermischtes.

Die Papstgrurt in den vatikanischen Grotten. l\m

23. I\ugusterfolgte dieBeis etzung der ste rbliche n Ue ber-:este des PapstesPius X. in der Un ter kirehe vonSI. Pet er

m Rom. Die Beisetzung ist jedoch eine nur vorübe r-gehende; sie wird eine endgültige, sobald dasin der nörd-lichen Halle der Grotten zur I\ufstellunggelangende G

rab-~aldes Papste svol!endet ist. Die Beisetzungin der Unte r-klrc~e.~atte ~apstPlUStestamentarisch verfü gt. Hierüb er sowie uber die Bedeutung der vatikanisch en Grotte n han

-deln I\usführungenvon C.M. Kau f man n in der Fra n kf Zt~.". In der wiederholtausge sproch en en l\bs ichl , eine~ Prazedenzfall zu schaff en, verordnete PapstPiusX.t

esta-mentarischsein Begräbnis in der Unterki rch edes Petcr

s-Domes. Da?~mlich einer Beisetzungin den Gr üften der

Lateran-Basilika,der.Mutterklrchedes Erd kre ises" noch

immerSchwierigkaiten entgeg en stehe n - so ha;rt bis

Jetzt die LeichePapst Leo s XIII. der Uebe rfüh ru ng nach

ihrem längst vollendetenprunkvollenLaterangr ab - , war es der Wunsch desjetzt verstorbenen Pontifex, sich und seinen Nachfolgern eine dem Vatikan benachbarte Ru

lfe-st~ttezu sichern. SeineWahl fiel auf die aus ged ehnten

Raume unter der Pet er s-Kirch e, die ~vati kani s ch en

Grotten".

Nicht zu Unrecht nannte Gregorovius dies e Gro tte n die bedeutsamsteKatakombe der Welt geschichte. Kaum

ein e andere Grabstätte reihtErinnerungenangro ße hist

o-rische Ereigni sse und Persönlichkeiten so schlicht und

doch gewa ltig in nüchternernst em Raum aneinander , wie

654

diese, wo Heili ge undUnheiI ige beisa m men schlummern,

wo in langen Horrid oren die Denkmäler und Gräber von

Kon sul n und Imp er a toren, von Päpsten, Kais~rn.und

Königen, von anderen Großen weltlichen und gels thch en

Standesstehen. och vor einem Jahrzehnt bedurfte man

einer persönlichen Erlaubnis des Papste s, um die

Unter-kirchevon St. Peter zubetreten. Heute ist sie leichter

zu-gänglich, und das stimmungsvolle Dunkel dieser

Ruhmes-halle desTod es ist lä ngs t der elektrischen Beleuch tung

gewichen.

Im sogenannten Veronika pfeiler der Oberkirche führt

eine Treppe zu den Grotten hinab. Die älteren Grotten

(gro tte vecchie) verlaufen in langen Gängen nach dem

Petersp lat zzu,die jüngeren (grotte nuove)liegen hufe!se

n-förmi g um die Petersgruftherum.Die ganzeunte rirdi sch e

l\nlage verdank t ihre Ents teh u ng de m Umstand, da ß

beim Neuba u unterPaul V. der Boden der mode rne n Kirche

eine rErhö hung von mehrerenMeternbedurfte im Gegen-sa tzzur alte n Basilika, deren Boden der jetzige

Grotten-bod en bildet.

Unschätzbare Kuns twerke verschiedener Epochen

schlum me rn in den vati ka nischenUrotten, dazu ein wa h-res epigra phisc hes Mus eu m. l\us der Masse der Den

k-mäl er seienerwä hnt : einMeisterwerk der altchristl iche n

Epoche, der Sa rkop hag des röm ischen tadtpräfektenJ

u-nius Bassu s (gest.359), die marmorne Peter statue d~r

älteste n Basilika, ein von der Kai erin Theophano

gestIf-tet esMosaik,die herrlich en kulpt urenMino da FiesoIes

vom Grabmal Pauls 11., Gemä lde von Giotto us l. Von

Köni gs gräbern inter essi eren die Huh es tätt en des l\nge

l-ach sen-Königs Cedu all as,der tuarts Ca rlI1l.und [ako bl ll-,

der Kön iginnen Carola von Cypern und Christine von

Schw ed en . Dem Deutschen werden in be ondere

auf-fall en: das Gra bmal des er te n deut chen Papstes, Gre

-gors V.(a ltc h ristlicher arkophag), sowie der argKai er Ottos11. Sie ste he n dicht bei einande ram Ende der alte n Grotten , und der Ries en s a rk ophag des jugen dliche n

Ot-tonen, des einz ige n in Rom gestorbenen undbegrabe ~en

deu tsch enKais ers,ist mitseinerLänge von 3,5 mzugleich

der gewa ltigste Gra bba u der Grotten. In Massengräber n

fanden ihreRuhest att: die Hai er Honoriu und Placidius

Valentinian 111., sowie die Ka is er inn en Maria und

Ther-mantia,ferner i\gnes, dieGem ah lin Heinri ch III.

-Die Weilerführung der I\rbeiten am Bismarck-

ational-Denkm~1 b~i ßing~rbrück ist gesiche rt. Die Tagespresse

h.alte kürzlich benchtet, daß an den Verein für die E:

-nchtung des Denkmales die Anregung herantra t, die

umm~ von .1 MiIl.M. fürdie lüieg für orge zu , idmen.

Das ware.glelchbed eu tend gewesenmitder Unte rbrechung

der I\rbelten. Nun aber bezei chn et der Vor itzende des

Vereins lür die Errichtung eines Bism a rc k - ati

onal-Denkmalesdie Blättermeldung über die Verwend ungvon

1 MiIl.M.des ational-Bi marck -Denkma lfond fürlüiegs

-f~rsorge als unmöglich . owohl die atzungen de Ver-ems als auch die ZW I che n den Küns tlern und Unter

neh-mern geschlosse ne n Verträge ste he n einer solchen e

r-wendung entgegen. Auc h ei Deutsch land noch nicht so

arm, daß es eine n solche n Fond für Kriegsfü rsorge zu

verw enden gezwunge n sei. Das Letztere meine n auc h

wir, zuma ldiekriegerischen Operationen alle bi herige!l

Erwa r tunge nan Erfolgweit übertr offen haben und damit

die Befür chtungenfür den atio na lbe itz bes eitigt si

nd.-Weltbewerbe.

Ein Wettbe erb der Bayerischen Lande

sg,:werbe-nstall in ürnberg bet rafdie Ausführung eine m Holz gesch nitz te n piegel - oder Bilderrahmen . 3 Preise von

300und zwe ima l 200 \. E liefen 31 l\rbeitenein. Den I. Prei erhie lt Bildha uer Fritz L e h n e r in Bayrcuth: die

beid en 11. Preis e fielen an Han Irlba ch er in Münc he n

und Fra nz Utze l m a n n in Für th .

-Im Wettbewerb betr. Enh Urfe für einen aalbau im Rheingarten der Gemeinde Hornberg am fiederr~ein, in

dem der Term in für die Einrc icb ung der l\rbel te n auf

21. epte mbe r angeordnet ar, ist die er Termin auf u

n-bestimmte Zeit verscho ben orden.

-Im Preisausschreiben zur Erlangung von Entv Uden für die Bebauung der Gcmmingcn -Hornberg' schcn Grund-stücke imsüdv esllichen tadltciI von tuttgart ist der auf

15. Oktob er d. J . ange etzt gewesene Termin gleic hfalls

auf unbestimmte Zeitver choben worden.

-Verlagder Deuts ch en Bau zellu ng . Q. m,b.". In Be rlln. FlIr die Redakllon vera nlw orUlcb : 1\lbe rt

"

0

Iman n In Berlln. BuchdruckereiQusl avSchenck Nacbl l\Z. P.Mo eber In BerlJn.

(5)

DEUTSCHE BAUZEITUNG

XLVIII. JAHRGANG. N271-72. BERLIN, DEN 9.

SEPT. 1914.

Belgien und der Krieg.

Von 1\lbert Hofmann.

gigkeit und Eigenart stolzes Volk erzeugt, das zugleich

eine rege industrielle Tätigkeit entwickelte. Während

des Mittelalters waren die vlämischen St

ädte

BrUgge

und Gent die Mittelpunkte eines weit verbreiteten

Handels und einer blühenden Industrie. Hier sind

aber auch zugleich die ersten F\nsätze einer

Fabrik-Tätigkeit im heutigen Sinne

,

der Gewerkschaften und

des Proletariates zu finden. Und aus dem Reichtum,

den die BUrgerschaft durch F\rbeit und Handel

er-wirbt, erwachsen Trotz und Freiheitsdrang gegen die

Fürsten

und den l\del.

Brügge

und Gent sind

Ja~r­

hunderte lang die Burgen bürgerlicher

Unabhängig-keit. l\uch die Kunst empfängt von dem steIge.nden

Wohlstand einen mächtigen l\ufschwung.

In

diesen

655

Ratheus in Gent.

Die wahre Vermittlerin ist die Kunst. Goethc.

n den Freudenbecher des

aufhaltsamen Siegeszuges

un-serer herrlichen l\rmee ist

Iür

den Kunstfreund ein bitterer

Wermutstropfen gefallen.

Poli-tische Verblendung hat ein

rei-ches blühendes Land in tiefes

Unglück gestürzt,

Krieg und

ll

~~~~~~~-~

Tod, Vernichtung und Not sind

da eingezogen

,

wo bis vor

Kur-zem emsige l\rbeit eine Fülle de

s

Segens brachte und

die seltenste Kunst sorgsamste Pflege fand. F\ber

ne-ben der höchsten Kunstentfaltung, die menschlichem

Können je gegeben war, steht der schändlichste Ver-

.--~~~~~-..,.,,,...- ~=-=~,...-==~c-==.,

rat und schonungslos hat die strafende Vergeltung

gewaltet. Dadurch sind unersetzliche künstlerische

Werte der Zerstörung anheim gefallen.

FUr immer

verloren sind Zeugnisse einer ruhmvollen

Vergan-genheit, wie sie in diesem Reichtum wenige an

-dere Völker aufzuweisen haben. Und das

schmerz-lichste ist: es brauchte nicht zu sein.

Die gleiche

politische Haltung, die Holland bisher vor Schaden

bewahrt hat und weiterhin bewahren wird, konnte

auch Belgien einnehmen.

l\ber eine merkwürdige

Reihe von Gegensätzen haben stets die beiden

klei-nen Länder charakterisiert welche zusammen die

Niederlande bilden. Kaum

~in

Land in der Welt

ver-einigt auf so engem Boden einen solchen Umfang

von Geschichte und Entwicklung.

HundertrUnfzig

Jahre lang, vom Beginn der Befreiungskriege gegen

die Spanier bis zum Frieden von Utrecht, hat der

an Volkszahl so kleine niederdeutsche Stamm eine

filhrende Rolle in der Weltpolitik gespielt. Das XVI.

und das XVII. Jahrhundert sind voll seines Ruhmes

und seiner Seefahrten, seines Reichtumes und seiner

Kunst.

Seine geschichtliche Persönlichkeit als

Na-tion, seine Verfassung und seine Lebenswei e, seine

wirtschaftliche Tätigkeit und seine Kunstwerke haben

einen stark hervortretenden bürgerlichen

Charakter-zug gegenüber der spanischen und der

Iranzösischen

l\ristokratie. Ja, einen rauhen Zug selbst nahm der

republikanische Freiheitssinn gegenüber dem

reli-giösen und politischen Despotismus Ludwigs XIV.

von Frankreich und der spanischen Philippe, der

Unterdücker des Landes. an.

Das sind

Volkszüge.

die sich im steten Kampf

t.~Jr

mit den Naturgewalten gebildet haben.

Die dem

Meere und den Sturmen abgewonnenen

Marsche~,

die nur durch unablässige F\rbeit und WachsamkeIt

geschützt und fruchtbar erhalten werden können,

haben ein kräftiges, ausdauerndes, auf seine

(6)

Unabhän-vlämischen Städten ist die Malerei zue.rst zu einer bildenden und erziehenden M.acht, z'! emef!l Faktor einer höheren Kultur für die Kir.che Wie

IU;

die

Volks-rnassen geworden. Dasgewalhg~l\ltarbild der

Brü-der van Eyck in Brü-der St. Bavo-Ki.rche zu Gentste~t

am l\nfang der modernen Malerei n?ch heute als ein Werk von unerschöpflicher Kunstlülle und

unver-gänglicher Farbenpracht da. Die KirchenfUll~nsich

mit Denkmälern aller l\rt und ge.ben Zeugms :von

einem ungeheuren Reichtum und emer .unvergleich-lichen durch die Kunst geadelten Prach.thebe. In erste.r Linie sind es die Gotteshäuser selbst, die das Volk mit einerOpferwilligkeit und in einem Formenreichtum er-stellt, den andere, an künstlerischerBetätigungselbst reiche Länder übernehmen. Ihre zum Himmel stre-benden Türme verkünden laut: Dem Höchsten das Größte. In seinen Rathäusern errichtet sich das Volk stolze Bürgerburgen, die es mit dem Köstlichsten ausstattet das ihm an kunstreicher l\rbeit zur Ver-fügung st~ht. So war es a.ll.enthalben .in den ~andes­ teilen, die heute der politische Begnff Belgien

um-ihre Stände und Magistrate bewahrt halten, schuf sie einen unabhängigen Staatenbund, der .bald. durch

seine Feldherren und Staatsmänner zu emer

führen-den Rolle in Europa gelangte. Diese getrennte poli-tische Entwicklung macht sich bis in die letzten

Stun-den geltend. .

In Belgien dagegen hatte d~e Entwickh.mg eme

andere Richtung genommen. Die ReformatIOn

ver-schärfte den schon durch die verschiedenen Volks

-eigenschaften bestehenden Gegensatz zwischen den nördlichen und den südlichen Provinzen der Nieder-lande, zwischen den niederdeutschen Vlamen und

Holländern und den französischen Wallonen. ach

der Zeit in der die noch ungeteilten Provinzen durch

Heirat ~n die Habsburger fielen und wieder durch

Heirat mit Spanien verbunden wurden, da Karl V. und Philipp 11. zugleich Spanien und die Niederlande beherrschten, brach in den belgischen Provinzen der eingeborene revolutionäre Drang der Massen aus, der die Bilderstürmer die Kirchen, Klöster und Kapellen verwüsten ließ, der im Bunde mit den

Geu-Zunlthaus der Fischhändler in Mecheln. Zunlthliuser in l\ntwerpen.

Photographische l\ulnllhmen von Regierungs-Baumei ter G. M11r t11t t in Köln.

faßt. Die Freiheitskämpfe in bewegten Zeiten und

diese Kunst in friedlichen, ein üppiges und oft be-hagliches Leben, das sich in den Städten mit Sänger-bünden und den Gesellschaften derl\rmbrustschUtzen,

mit jahrmärkten und festlichen Einzügen, mit

Kir-messen und kirchlichen Festen so breit und farbig entfaltete, geben dem Bilde frohsinniger Lebensauf-fassung die Farbe, das zu uns aus der Kulturgeschichte der frUheren jahrhunderte aus diesem Teil der

ehe-maligen Niederlande spricht. Die belgischen

Pro-vinzen traten mit dieser Lebensauffassung in einen erkennhären Gegensatz zu den nördlichen und nord-östlichen Provinzen, die wir heute Holland

nen-nen. Hier war die Reformation mit ihrer ernsten

Grundstimmung von Einfluß und durchdrang alle Kultur-l\eußerungen des Volkes. l\uch in politischer Beziehung kam diese ernstere Grundstimmung zum l\usdruck.

l\us dem Gewirr einzelner Grafschaften, Stadt-bezirke und BistUmer, die durch Krieg und Erb-schaft in die Hände eines Fürsten gefallen waren, aber alle ihre besonderen Rechte und Privilegien, ~

sen stand und der noch in der Gegenwart in den Streikbewegungen und l\rbeiter-Unruhen, sowie in dem l\ufruhr gegen ein klerikales Wahlgesetz zu

erkennen ist. In diesem Drang lag ein Hindernis

Iür

eine fortschreitende Entwicklung, für eine

Samm-lung der Kräfte. Dazu kam, daß, ähnlich wie heute,

die belgischen Provinzen während de XVII. und

XVIII. jahrhunderts das chlachlfeld zwi chen Frank-reich und den spanisch-österFrank-reichischenHab burgern

gewesen ist. Eine selbständige Rolle spielten die

belgischen Provinzen vorläufig nicht mehr; ie

hat-ten ihre historische Stellung verloren und waren ab-wechselnd zu einem l\nhängsel er t Spaniens und nach dem Utrechter Frieden Oe terreichs geworden.

Sie traten gegen den l\ufschwung Holland zurück.

f\msterdam hatte f\ntwerpen im Handel, in der Kunst,

im Buchdruck überllügelt. Die holländischen

Zei-tungen und Pres en wurden zu einer Waffe de freien Geistes, während die belgischen Provinzen dem Vorbilde Spaniens abhängig blieben. Eine gewisse demokratische Freiheit und Gemeinde-Unabhängig-keit blieb infolge der alten Privilegien in den Städten No.11112.

(7)

be

stehen,

ab

er si

e

h

alle keinen politischen Inhalt Hauptsache auf die Errungenschaften vom Millelalter

mehr. So kam es

,

daß da

s,

was die bel

gischen

Städte

bis zum XVIII. Jahrhundert zurück

g

eht.

-in ihrem reichen Stadtbilde h

eute

no

ch

sind

,

in der

(Schluß tolgt.)

Das Stadthausin Löwen. Kathedrale von Gent. Rns icht von der Scheide.

Die Bibliothek (links) und das Rathaus in BrUgge .

9. September 1914.

Belgien und der Krieg.

(8)

0. 11/12. müs sen die beider Erbauung desWesthafen s.bet eili gt en

Firmen auf ihre tüchtigsten Leute. infolge Elnber,:,fung

verzichten; von den'1\rbeitern beim Westhafen bl~~ben

von 500 etwa 50 übrig. Infolged essen mußte voruber-gehend mit geringeren Kräften gea rbe ite twer den. Jetzt

werden dieLück en durch Einstellungneu er Ma n nsch a fte n ausgefüllt. 1\ehnlich liegendieVerhältnis sebei der Nord-Süd-Bahn; auch hier erfolgtenN,:ue.inst~llungen,aber an-derseits machtensich neueSchwierigkeitengel~end, ~enn

die Eisenwerke mußten wegenLeutemangels Ihre L iefe-rungen einstellen. ImUebrige n solle n dieunterbroch enen

1\rbeiten zur ErrichtungdesLind en -Tun n elsWIed erauf

ge-nommen und die Eiserne Brück e neugebaut , vorhe r aber

eine Hilf brücke er rich te t werden . Ferner umfaßt das

Programm der Tiefbau-Deputation größe re 1\nlagen a Mm Südufer bei der Fennbrücke, eine l\rbeit, für die 900000. . ausgeworfen sind und diejetztin 1\ngriff genom me n Wird. Im Gebiet des Hochbaue s wer de nebe nfa lls alle Bauten

sovielwie mögli chgefördert,umeint r äg lic h e 1\rb

eilsgele-genheit zu sch a ffen. .

l\uch in Württembergsin d, wieder "Staats:1\nz~l­ ger"meldet, im Interes se der Milderungder1\rbelt

sloslg-keit durch die oberstenStaatsstelleneineReih e von Bau-arbeit en veranlaßt worden. NachMitteilungen der"~chW.

Tagw." hat unter dem MinisterdesInnerenDr.v. FIel sc ~­ hau e r eine Konferenz der Ministerial tell en , au! d!e

öffentliche 1\rbeiten entfallen, sta ttge fu n de n. Bereit s,10

den allernächstenTagen soll mit der eckar-KorrektlO~

begonnen werden, durch die allein3000Personenaufzw~:

Monate mit Erdarbeit en beschäftigt werden. Man WI versuchen, diese Zahl durch Schichtwechsel zu erh öhe n . Die Zuweisung der1\rbeit er soll hierbei durch das l\~­

beitsamt Stuttgart gesche he n. Ebe n 0 wer den die 1\rbe l-ten an der Landes-Wa serve rsorgung fortgeführt erde n. Etwa 120Pers onen se ien am tollenbaube ch ä ftig t,auße r -dem sollen die Rohrgräb en gefüllt und die Rohrlegung

fortgesetzt werden,wenn es geling t, dasnöti geRohrmate: rial zu erhalten. 1\uch kommen ein ige Hochbautenbei der Landesversorgung und im Eisenbahn -Departem ent

in Frage, wenn auch das Empfangs gebäudefür den tutt-garter Hauptbahnhof vorläufig noch nichtbeg onnen w

er-den kann. Ferner würden einige Straßenbauten in 1\n-griff genommen werden. Der Minister teillesoda n n noch

mit, da ß er in einem Erlaß die tädte und größere~ Gemeinden aufgefordert habe, die etatsmäßig bet

ihnen vorgesehen en Bauten nunmehr au zuführen.

-Lebensversicherung im Hrieg fall. Ver chie de ne Z

ei-tungsnotizen der let zt en Tage über Maßna h me n, diecrn Versicherungsnehmer zu treffen hat , um eine Vers ich

e-rung auch während des Krieg es in vollem Umfang auf

-recht zu erhalten, treffen bezüglichderbeim .Preußisch en

Beamten-Verein" abgeschlos senen Versicherung en nicht zu. ach§17seine r allgemein en Vers ich erung. - Bed in

-gungenberührtdieZugeh öri gk eitde Ver icherung nch -mers zum deut che n He er oder zur deut che n Marine,

gleichvielin welcher Eige nsch aft, im Krieg fall die Gül tig -keit der Versicherung -Verträgebiszur Ge samt- er [eh e

-run gs s um rne von 20000 M. nicht, wenn dieVersicherun g

mindestens drei Monate vor 1\usbruch de I{rieges in Kraft getreten, ist. Ein solche r Versi ch erun g ne~mer

braucht daher Irgendwelch e l\n ze ige n über eine Em be-rufungzum Heerode r zur Marinenicht zuer tatten. 1\uch ha~. e~für die Ueb ernahme de l<rieg risikos keine Ext!" a -Prämie zu..beza~len; nur di~regelmä ßigen Prämi en sin d naturgemaß weiter zu entnchten. Bei Versi herungen,

die in ihre~ Ge.samt~etrag200l!O M. über teig en , und bei

solch~n, diebei Beginn de Knege. noch nichtdreiM

o-nate !n Kraft waren, beschränkt Sich der 1\n pruch an den

Verein,falls der Ver icherung nehmer währ end de Hri e-ges oder innerhalb sec h Monaten nach dem Fr ie de ns-schluß an den Folgen de Krieges tirbt, auf dieZahlung

der rechnungsmiißigen Prämienre erve am Schluß der

laulendan Versicherung s -Periode. l\ be r auch in dies en

Fallen kann der Verwaltung.rat nach einge tre te ne m Fne -densschluß ach zahlungen bis zur voll en Höh ederV

er-Sicherungs summebewilligen, en n der v orhand en eKrieg s' He.serve,fo.nds hierzudieMittel biet et; die er beträgt z ur-zel.t 1 MI11IonM. Eswird eine selbs tve rs tä n dlic he Eh re n-pflicht desVerwaltungsrate sein, beiden a

chbewilliJ:(un-gen das größtmögliche Wohlwollen walten zu las cn.

-W

ettbewerbe.

\.ett~~we~b S.laat -Rea l - Gy mna ium Gra lltz, Der

Termin fur die Ein en du n g der Entwürfe i t bi. zum

1. ov. 1914 verlängert worden._

\ elt be we rb Frledh ol- nla~e Bunzlau. Der auf1.

J

n. I~~5ang,:setzt geweseneEinrelchung terminfür die gnt

-wurfe Wird um die D uer des Krie g e hinauS

-geschoben.

-Vermischtes.

Gasthofbau am BahnhofFrledrich-~lraße. Vom Ma-gistrat der Stadt Berlin ist dem ,,1\r ch lt,: k ten -1\usschuß Groß-Berlin" mitgeteiltworden, daß derIn~o.60 da rge-stellte und besprochene Vorschlag des ~rchltek!en-1\us­ schusses gem ä ß ministerieller Entscheidung nlch.t a,:,f baupolizeiliche Genehmigung zu rechnen hat, w.ell die Ueberschreitung der . zulässigen .Gesch? ßzah l eine so schwerwiegende1\bwelchung vonemem bisherausnahm

s-los für Berlin festgehaltenenbaupolizeilichenGrundsatz wäre, "daß schon imHinbli~kauf ~!e ~uer.wartende!"~e­

rufungen" ein Baudispens mcht zulässig sei. 1\uchdl~ Er-leichterung des Baues der süd nördlichenSchnellbahnkonne eine solche 1\usnahmebewilligung nicht rechtfertigen.

Es ist in hohem Grade bedauerlich,daß die Folge die

-ser Entscheidung voraussichtlich einevölli~ unge~üge~de städtebauliche 1\n or dn u n g im Herzen Berhns ~eln WIrd. Nach unsererMeinung dürften indes dadurch die Bestre-bungen auf Zulas sung einergrößer~nZahl von Gesc~os­ sen an geeigneten Punktendes Berhner Stadtkernes mcht zur Ruhe gebracht werden. Vielleicht wird gerade die zu erw a rten de schlechte stadtbauliche Lösung am Bahnhof

Friedrich -St r a ße einen neuen kräftigen 1\nstoß im Sinne dieserBestrebungen bilden.

-Deut s ch er Eisenb ahnbetriebinFeindesla nd. Die Wie-derherstellung der belgischen Bahnen ist bereits im Gange. 1\m 1. September ist eine von der Eisenb

.ahn-Direktion Mag debur g zusammengestellteund aus EIsen-bahnbeamten und 1\rbeitern bestehende Eisenbah

n-bau- und Betriebskolonne nach Brüssel abgereist. Die Kolonne ist 420 Mann sta r k und steht unter der Leitung des Reg.-Bmstrs.Golds chmidt,Magdeburg. Sie begibt sich in beschleunigterFahrt auf 1\nor?nungde~Chefsdes

Feldeisenbahnwesens nach dem belgischen Krieg

sscheu-platz, um die zerstörten Eise~bahnlinienim Rü~ke~des

deu tsch en Heeres, soweit da smch tschon durch die EI

sen-bahn tr uppengeschehen ist, wi.~derherzus~elle !"und..in Be-trieb zunehmen. 1\uchaus Wurttemberg Isteme starkere Truppe von Eisenbahnbeamten und 1\rbeitern nach Bel-gien abgegangen. In Ru s s i s c h - Pol e n wird in den be-setztenLandesteilen der Eisenbahndienst gleichfalls wie-der aufgenommen.Die preuß.Eisenbahndirektion Kat t 0-witz macht bek annt: Für die Eisenbahnlin ie n Sosno-wice- Pe trika u, Russ. Herb y -Czen s toch au und de m-nächst auch Czenstochau-Kielce ist am 24.I\ugustd. J. in Czenstochau ein Betriebsamt und ein Maschinenamt

errichtet worden. Zum VorstanddesBetriebsamtes

Czen-stochau ist Reg. - Bmstr. 1\ Ib ach (bish er Vorstand des

Betriebsamtes11 Ratibor) un d zum Vorstand des Maschi

-nena m tes Czenstochau ist Reg.-Bmstr.Neumann

(Beu-then )bestellt.

-Fortführung von Bauarbeiten. Um die Zahl der 1\r-beitslosen möglichst zu verringern, wurde von der Lei-tung des .Deutschen Museums" in München bestimmt daß die 1\rbeiten für den Museums -I eubau und die 3e~

stellungenfür Einrichtungen mit allem achdruck weiter geführt werden, obwohl das "Deutsche Museum" eine Minde re in nahme durch 1\us bleibe nstaatlicherZuschüsse

und durch Wegfall von Eintrittsgeldern hat und obwohl bei rasch em 1\usbau in jetziger Zeit auf Materialstiftun-gen zumgroßen Teil verzichtet werden muß. Wenn durch diese energische Fortführung des Baues in jetziger Zeit auch große .Opfergebr~chtwerden müssen, so glaubt die

~useumsleltungdoch Im Sinne Derer zu handeln,welche fur den Bau des "De u tsc henMuseums" Stiftungen ge-mach thabe n.

-1\uch di~ St adt Berl.in tri tt für die Weiterführung v.on Bauarbeiten~m. 1\n die verschiedenen Deputationen

richtete der Magistrat den folgenden Erlaß: .Die städti

-schen Bauten und sonstigen Unternehmungen sin d nach Maßgab.e der ~nsatze de~ ~tats in 1\ngriff zu nehmen oder weiter zu!uh ren, soweit die erforderlichenMaterialien zu erlangen sin d, In ersterReihe sollen diejenigen Bau-t~nundL!.nternehmungen gefördertwerden, die der Ber-hner !3evolkerung, alsbaldige und möglichst umfangreiche

l\rb~ltsgelegenheltzu schaffen geeignet sind. Diese

Vor-schnften gelten in vollem Umfang auch für die städti-sche,;, Werke". ~uch das stellt einen bedeutungsvollen Schntt ~ur Bekamefu!"g der l\rbeitslosigkeit dar. l\uf de~Gebietendes städtischenBauwesens sind zahlreiche

l<r~fte

dem

~uf ~ur F~h.ne

gefolgt, und durch ihren Ersatz

ergibtSich fur Vielefa~lge Kräfte lohnende Beschäftigung. Von 19Stadt- und Regierungs-Baumeistern der

Tiefbau-D~putahon Sl':'~allein 16 eingezogen, und betreffs der

ver-bhebenen drei IStes nochfraglich, ob sie nicht von dem

1\~fgebot des ~~ndsturmes betroffen werden. Von dem

bei der Nord-Su?-Unter~rund bahn beschäftigten techni-schen Personal Sin dzwei Drittel eingezogen, und ebenso 658

(9)

DEUTSCHE BAUZEITUNG

r.

BEILAGE FÜR VEREINE

(10)

Verband Deutscher Elektrotechniker. In den letzten Tagen des Mai d. J. hielt der" Verband Deutscher Elektro-techniker" unter starker Beteiligung eine 22. Ja hre s-Ver sam m lu n g in Magdeburg ab unter dem Vorsitz vo,n

Geh-Hat. C h r i stia ni. 1\us den Verhandlungen über die inneren 1\ngelegenheiten desVerbandes sei erwähnt,~a~ Geh.-RatDr. E.Rathenau-Berlin zum Ehrenmitglle gewählt wurde und daß in den Vor tand neu J,!ewählt wurden die Hrn. Dr.-Ing. Vo i gt- Kassel, Prof. Dr. R öß I er-Danzig und Dir. Z e11-München und zum Vorsitzenden für die Jahre 1915 und 1916 Prof. Dr. Klingenberg-Ber-lin. 1\ls Ort der Jahresversammlung 1915 wurde S t r aß

-burg bestimmt.

Ueber die Entwicklung und die 1\rbeiten des erban-des, über die Generalsekr. G. D c t t m a r ausführlichen Be-richt erstattete, ist Folgendes zu er ähnen: Der Verband besitzt zurzeit 320rtsvereine mit einer Mitgliederzahl von über 6000. SeinVermö~enbeläult sich aul 229000 M. Im abgelaulenen Geschäfts)ahr hat sich eine außerordentliche Steigerung der Tätigkeit des Verbandes geze igt.

Besen-d~rs ist die Frage des Blitzschutzes anBauwe r k en emgehend behandelt worden, und durch Eingaben an die Regierungen der einzelnen Bunde staaten, an die Ver-waltungen der größeren tädte, Land virtschalt. kammern usw. hat es der Verband erreicht daß die 1901 vom "Elek-trotechnischen Verein" aufgestellten und vom Verband an-genommenen "Leitsätze zum Schutz der Gebäude gege n den BI i t z" überall als behördlich anerkannte Grundlage lür die Herstellung von Blitzableiter -1\nlagen d.i.en en. Hierzu sind im Jahre 1913 angenommene "Er-laute rungen und 1\uslührungs-Vorschläge" g~­

kommen. 1\ls eine größere 1\rbeit des Verbandes ist die herausgegebene "Statistik der Elektrizitätswerke Deutschlands" zu erwähnen. In 17 1\u schüs cn er-den zurzeit die 1\rbeiten des Verbande verarbeitet und erledigt. Der 1\usschuß für E rric h t u ng s - und Be tri e~s

-Vor s c h r iIte n hat im abgelaufenen Geschäft jahr eine

Revision der Errichtungs- und Betrieb - orschriften vor-genommen. Diese Vorschriften, kurz "Sicherheits-Vor-schriften" genannt, sind die wichtigste 1\rbeit des V~r­

bandes. Es waren dabei über 1300 1\nträge von Beho~­

den, Privaten, Firmen usw. einzeln durchzuberaten. Die neue Fassung, die dem letzten Stand der Elektrotechnik entspricht, wird auf Jahre hinaus die Grundlage für die Errichtung und den Betrieb elektrischer 1\nlagen bilden. Ferner wurden "Leitsätze lür dieKon truktion und Prüfung elektrischer Sta r k str o m - Handappa-rate", welche in die Hand von Laien kommen, aufgestellt. Hierbei handelt es sich um Massage-1\pparate, Heißluft-1\pparate, Tischventilatoren, Haushaltungs - Maschinen. Staubsauger usw. Die e Leitsätze geben l\nhaltspunkte. wie derartige 1\pparate beschaffen sein sollen, daß jede Gelahr für die Benutzung ausgeschaltet ist. Ferner ist ein Merkblatt aul Veranlassung des preuß. Ministeriums für Handel und Uewerbe für Verhaltungs-Maßregeln gegenüber elektrischen Freileitungen ausgear-beitet, dessen Inhalt vor allem der Landbevölkerung zu-gän!-(lich gemacht werden soll. Der 1\usschuß lür Ins ta l-la ti0n s - M a t eriaI hat eine umfangreiche 1\rbeit der Jahresversammlung zur 1\nnahme vorgelegt: die Vor-schriften für die Konstruktion und Prüfung von Installations-Material. l\uch hier sind die allgemei-nen Gesicht punkte gewesen, alle Gelahr-Möglichkeiten No.71/72.

ist besetzt, doch gestatten auch hier die günstigen Ge-ländeverhältnisse, für weiter noch auftretende Interessen-ten in kurzer Zeit einen neuen Petroleumhaien anzulegen,

wenn die hierzu erforderlichen Mittel bereit liegen; die Beseitigung verschiedener Schilfahrts - Hindernisse, vo':! denen nur die Deggendorfer Straßenbrücke genannt sei, die bekanntlich bei böheren Wasserständen den Verkehr vollständig hemmt; die ständige Verbesserung des

Fahr-wassers auf der ganzen Donau von Regensburg bis

Gönyö, sodaß die Schillahrt ihre großen und größten Schillsgefäße auf der ganzen Streckeverwen~enun~auch ständig voll ausnutzen kann. Dann kann die Schillehrt leichter immer billigere Frachtsätze gewähren, womit wohl das beste Mittel zur Hebung desVerkehresgegeben ist. Der Main soll jetzt zunächst bis1\ chaffenburg kana-lisiert und somit für 1000I -Schiffe befahrbar gemacht

werden, das gleiche Ziel sei auch für die Donau bis Re-gensburg gesteckt. Entsprechende Bahntarife für den Wechselverkehr zwischen den Main- und den Donau-Umschlagsplätzen würden die Großschiilahrt auf beiden Flüssen mächtig fördern.

-Ein weiterer Bericht des Geschält führers S tell e r-Nürnberg über "Die bisherige Entwicklung der Be-strebungen für bayerische Wasserstraßen" wur-de als durch dieVerhandlungen erledigt betrachtet.

-660

burg_Würzburg_Ritzingen-Sc.hweinfurt-Bamberg ent-spricht. Demgemäß beschließt die 24. HauptversamI?lung des "Vereins für Hebung der Fluß- undKanalschillehrt

in Bayern": . , .

1. es sei an die kgl. Staatsregier~ngdie Bitte zunc~­

ten die wegen Hebung des Mainschlffahrts-Verkehresin

1\u;sicht gestellte Denkschrift den be!den Ram!JIern des Landtages möglichst bald zu unterbreiten, sowie wegen Fortsetzung der Mainkanalisi~rungvon 1\schaff~nburg

aufwärts in denjenigen 1\bsch!1ltten.. welche du:,ch~Ie Ver-kehrs- wirtschaftlichen und Iinanziellen Verhaltmsse ge-boten ~rscheinen, alsbald das Nötige in die Wege .zu.leit.en, 2. an die beiden Kammern des Landtages sei die Bitte zu richten, die von der kgl. Staatsregierung .in1\us~i~ht gestellte Denkschrift zur Fortsetzung der

Mamkanahsle-rungnach Maßgabe der in der Denkschriftvorgese.hen~n

Unienführung wohlwollend zu prüfen und alsbald die MIt-tel zu bewilligen, die erlorderlich sind zur Fl?rtsetzung der Mainkanalisierung in d~njenigen. 1\bschmtte.n, w.elche durch die Verkehrs-, wirtschaltliehen und finanziellen Verhältnisse geboten erscheinen." . .

Hr. Rechtsrat D i tthorn - Regensburg hielt emen Vor-trag über: "Der Donauverkehr in den letzten Jah-ren und die Mittel, ihn weiter zu entwickeln". Redner führte aus, daß, um dem letzten Ziel des Vereins, der zeitgemäßen Verbindung von Main und Donau, der Schaffung einer Großschiffahrtsstraße durch Bayern hin-durch näher zu kommen und dieses große Werk für künl-tige Zeiten entsprechend vorzubereiten, es nötig sei, auch der Donau weitere 1\ufmerksamkeit zu schenken und sie für die Großschiffahrt besser auszubauen. Die bayer. Re-gierung hat seit Jahrzehnten unablässig an der Verbes-serung der Fahrwasser - Verhältnisse auf der Strecke Re-gensburg-Passau, sowie an der Schaffung entsprechen-der Hafen-1\nlagen gearbeitet. Die Schiflahrt dankt es dieser Fürsorge, daß sie nunmehr mit Schiffen von 600 bis tooOITragfähigkeit die bayerische Donau belahren kann,

im Winter sichere Unterstände und während des Betriebes ausreichende Umschlags - 1\nlagen lindet. Der Verkehr entwickeltsich zusehends, er ist aber, was die Einfuhr von Cerealien anlangt, durch die Ernte in den Donaulän-dern und durch den Wettbewerb des Seeweges stark

be-einllußt, während seit mehr als 10 Jahren der Talverkehr sl.chInerfreulicher l\ulwärtsbewegung belindet. Wie sehr

die Ernten den Bergverkehr beeinllussen, zeigen die Ein-Iuhrzillern von Pessau. dem Hauptumschlagsplatz für Getreide.

1910: 1911: 1912: 1913: 103338t 122665t 125317t 49570t.

Ueber Regensburg, das nicht im Genuß der für den

~a sauer Umschlag gewährten Getreide- und Maistarile

I~t, w~.rden hauptsächlich Holz und Petroleumprodukte emgeluhrt, weswegen dort keine so großen Schwankun-gen zu verzeichnen sind. Die Einluhrziffern betruSchwankun-gen dort

1910: 1911: 1912: 1913: 86111t 741151 973551 789051. Für den Talverkehr sind Passau und Regensburg larilarisch gleich gestellt und hier zeigt sich, daß Handel und Verkehr da, wo ihnen in der l\uswahl des Umschlags-platzes Freiheit gegeben ist, den längeren und billigeren Wasserweg nach Krälten ausnutzen. Während in Passau der Umschlag von der Bahn zum Schilf im Jahresdurch-schnitt 15-20000 t beträgt, steigt er in Regensburg stän-dig. Es wurden dort zum Schill umgeschlagen

1910: 1911: 1912: 1913: 79810 t 87014 t 144 117 t 151477I.

Für 19.14 ist wieder ein gewaltiger Fortschritt zu er-warten. Eme wesentliche Förderung des Talverkehres ist den in Regensburg neu ~eschaffenenHaien - 1\nlagen zu verdanken. Notwendig Ist .nun a~er.eine Hebung des Bergverkehres, um das Mlßverhältnis gegenüber dem

Tal~erkehrzu beseit~!!en,.eine bessere l\usnutzunJ! des Schiffraumes zu gewahrleisten. Dazu werden verschie-dene tarilarische Maßregeln vorgeschlagen. 1\uch von der seit einiger Zeit aulgenommenen Motorschiffahrt nach ürnberg-Bamberg-Franklurt a. M. wird Vorteil erwar-tet, ebenso von dem Zustandekommen eines deutschen

Leuchtöl-Monopols. l\n technischen Maßregeln würden

von Wert lür die Schillahrt sein: Die Schaffung von wei-teren Winterhäfen insbesondere aul der Donaustrecke von Linzabwärts, die tunliehstimmer nur eine Tagereise von einander angelegt werden sollten, damit die eislreie Zeit von der Schillahrt möglichst ausgenutzt werden kann; die rechtzeitige Vergrößerung der Kai-1\nlagen und der Umschlagshälen. Hat in Regensburg der Bayerische Lloyd seinen Betrieb in dem beabsichtigten Umlang aul-genommen, dann ist der Luitpoldhalen voll besetzt und dann sollte es nicht versäumt werden, rechtzeitig für die ja mögliche Erweiterung zu sorgen. Der Petroleumhaien

(11)

~es.ele ktrische nStromes zu beseitigen. Die wich tigs ten ubngen zur BeschlußIassun g vorliegenden1\r beiten des 1\usschusses sind folgend e: Normalien für diePrüfung von Eis enblech ,Vor schriften für Heiz-undKochapparate, 1\~!1derung der Bestimmungen betreffend Li chtbogen-Pruf~ngvonIsolier stoff en, Norm ali en lürisoli er te Lei tun-gen mSta rks trom -1\nlage n, Kupfer -Normalien ,Normalien für isolierte Leitungenan Fernrn eIde- l\nlagen. l\nha ng 1-3 zu den Leit sätzen über Blitzschutz (be tr. Fabrik -Schornsteine,Hirch en und Windmühlen).

" f\!.!sden Vorträgen ist ein Bericht des Vorsit zend en uber dieE ntwic k l ung der Elektro te ch n i k im ver -ga ngenen Ja h rehervorzuheben. Hr, Geh. Holrat Pro!. Fritz F örster - Dresden hielt eine n von Lichtbildern b e-gleitet en Vortrag über ,El ekt r o ch emi e und Ele k t ro -therrni e in der Metallurgi e und chem is c he n Großindust rie ". Es wurden unter Hin weis aul die

~rundlegenden1\rbeit en von ){. Nern st diedreiw

esent-lichst en 1\nwendungen des elekt r ische n trom es in der chemischen Technik: Elekt roly se, Elektroo smose und elektrischeErhitzun g, erörte rt , vonden endie erste re na-mentlich zur Reinigun g von Metallen, die zweitein der Keramik l\nwendunggelunden haben,während die hohen ~itzegradedes elektrischen OfensSchmelzungen gestattet, die unter anderen Verhältnissen nicht ausführbar sind. In der mit elektrochemischenVerfahren beschäftigten In-dustrie sind zurzeit3/4- 1 Million PS. lestgele gt. Ein w ei-terer Vortrag von Dir. O. I{rell-Berlin behandelt e die l\nwe n dun gd er EI ek trizitä tauf Schilfe n. Die be-sonderen Verhältnisse,unterdenen diesel\nlagenan Bord arbeiten müssen, beding en eine von den an Land v er-wendeten l\nlagen abweich ende l\u bildung. Die elek -trischen Maschinenstationenauf den gro ßen Kriegsschiffen entsprechen etwa einer Zentrale füreine Stadt von 100000 Einwohnern. Fastsämtliche HilIsmaschinen werdenel ek-trischbetrieben, die Belehlsübermittlung erfolgt elektrisch , ebenso die Geschützrichtung. Unseremodernen Rie sen-Schnelldampler erfordern ebenlalls ausgedehnte elek-trische 1\nlagen,namentlich auch für dieBeleuchtung der Prunkräume. Der neueste Schnelldampler der Hamburg-1\merika - Linie, ,Vaterland", lührt allein 15000 Glühlam-pen an Bord.

Während der Tagung landen technischeBesichti gun-gen in der Stadt und in der näher en Umgebu ngsta tt.

-1\rchileklen-und Ingenieur-Verein für iederrhein und Westlaien zu Köln. IV. Versammlung am 20. l\pril 1914. Vors.: Hr. He im an n, an wes. : 50 Mitglieder und Gäste. Vor Eintritt in die Tagesordnung gedachte derVorsitzende des langjährigen treuen Vereinsmitgliedes Hrn. Joseph B re uer, Reg.-und Brt., welcher im1\lter von57 Jahren am 22. März 1914in Godesberg verstorben ist. Die Versamm -lung ehrte das 1\ndenken des Vereinsmitgliedes durch Er-heben von den Sitzen. Es erlolgte dann die einstimmige l\ulnahme des Hrn. l\rch. JoseT Gärtner in den Verein. Der ,Bunte l\bend" wurde eröllnet durch den Licht-bildervortrag des Vorsitzenden, Hrn. Geh. Baurat He i-mann: Bilder aus der Ostmark. Der Vortragende er-zählte in seiner bekannten lesselnden und oft humorvol-len l\rtvon der Reise, die er im verflossenen Jahre an die Verbandstagung in Bromberg geknüpft hatte und illu-strierte den Bericht durch 50 interessante Lichtbilder von der Marienburg, aus Culm, Bromberg, Breslau, Hrekau, Neisse, Glatz, vom Riesengebirge und vom Oybin.

-Sodann unternahm Hr,Kr i n g s eine Führung durch Holland, um hierdurch zugleich für die von de'!1l\u s-schuß für 1\usllüge geplante Reise zu werben. Die l\uf-nahmen zeichneten sich durch dultige Stimmung und malerische Perspektiven aus und waren in lolgenden Städten vom Vortragenden selbst gefertigt: yrnwegen, l\rnheim, Dellt, Leyden, Haarlern, Utrecht, l\msterdam, Monnikendam,Volendam, cheveningen und chloß Mus-den arn Zuider See. Den chluß machten interessante hol -ländische Hostümbilder von Fischern, Frauen und Kindern aus Volendam und von der Insel Marken.

-Der letzte Redner, Erzdiözesanbmstr. Ren ar d, zeigte l\ulnahmen aus dem Rh ein Ia n d oberhalb Kölns. War es auch keine unbekannte Gegend, so verlieh doch das ro-mantische Gefühl, das bei der l\ulnahme und Vorführung der Bilder bestimmend war, dem feinsinnigen Vortrag hohen Reiz. Keine längst entschlalene mittelalterliche, sondern noch lebendige behäbig-bürgerliche Romantik lag über jenen Bildern von stillen Plarr- und Bür~erhäu­

sern, die der Vortragende in UnkeI, Erpel, Rhembreit-bach, Oberdollendorl, Sehe uren, Honnel,Linz und Königs-winter gesammelt hatte. Lebhafter Beilall der Versamm-lung lohnte die drei Vortragenden, den der Vorsitzende noch besonders zuml\usdruck brachte. Den Beschluß des l\bends bildeten eine Reihe geschäftlicher Mitteilungen -9. September 1914.

V. Versammlunga m 11. Ma i 1914. Vorsit zend er : Hr. Heimann. Schriftführer: Hr, Dr. Rodewald. 1\n-wesend :60MitgI. und Gäst e.

Vor Eintritt in die Tagesordnunghatteder Vors itze nde wiederum die traurige PlIichtzuerfü llen, dasHinscheid en einesaltenVereinsmitgliedeskundzugeben,desHrn,Geh. Baurat Heid egg er, der zu den wen igennoch leb end en Erba ue rn des Suezkanales gehörte und noch als 78 er seine interessantenLeb en sschicksal eimVer ein ges ch ilde r t hatte. Die l\nwesende n ehrte n das l\nde nke n des Ver -storben en durch Erheb en von den Sitzen. Hieraul hielt Hr. Kaaleinen Lichtbildervortrag : ,Der heilig e Gr a l und dieBe schr eibun gd e sGralt empel sim dritten Buch de s Helden g edi ch t e s Tit u rel" . Hr. Heimann danktefür den anregend en Vortrag und erinnerte an die ers te Lohe ngri n-Vo rs tell ung vorgena u60Jahren. Unter dem Titel: ,Mi tte i l u nge n über die alte Syna g o g e in Deutz" hielt dann Hr, Heimann noch eine n int er-essanten Lichtbilder-Vortrag. Die ältes te Geschichte der Kölner und Deutzer Synagogen gemeinde geht bis zum l\nlang des dritten Jahrhundertszurück. l\us denw echsel-vollen Schicksalen ist derKölner Ratsb eschlußh ervorzu-heben, der die Juden um 1424 aus Köln ver ba nn t und so den Anstoß zu der Deutzer Judenniederlassung gibt, die dann die größte im Erzstilt wurde. l\mSabbat-Nachmittag des 28. Februar 1784 wurden durch Uebe rschwem m ung und Eisgangdie Deutzer Synagogeund Schule vollständig zerstört; der alsbald aul derselben Stelle in l\ngrill ge -nommene Synagogen-Neubau wurde 1786eingeweiht, hat bis 1914bestanden und ist jetzt dem Bau der neuen lest en Straßenbrücke zum Opler gelallen,welcher zur Herst ellung der Zuluhrrampen den l\bbruch eines großen Teiles der südlichen Seite der Freiheitstraße erlorderte. Die Syna -goge bestand aus einem 9,65m langen und 5,6m breiten Saal, der bei einer Höhevon 7mdurch zweiStockwerke reichte. Im Osten war derThoraschrcin,1\ ro n ha Kodesch (Schrein des Heiligtums) angeordnet,ein in das Mau er-werk teilweise eingelassen er,durch Flügeltüren ver schließ-barer Schrank zur l\ulnahme der Thorarollen. Im l\ euße-ren umgab ihn in l\bmessungen von 2,58m Breite und 5,30m Höhe eine portalartige l\rchitektur mit der he-bräisch en Inschrift: ,Bedenke, vor dem du steh st, vor Gott ,dem Könige aller Könige ,gepriesen sei sein arne". Vor dem Thoraschrein hingeineAmpe lmit dem e\ igen Licht (Nor Thornid), auf seitlichen Schran ken stan den Leucht er u. a. der beim Tempelwei hfest gebr a uch te a cht-armige Chanukah-Leuchter.. In der M~tte der Syn~goge erhob sich der l\lmemor, em um drei Stulen erh öh tes , 2,8mlanges und 2,65mbreites Podium mit großem Lesepu lt.

das mit gestickten Decken belegt, zur l\usbreitung der Thorarollen diente. Der schon erwähnte Schrein 1\ron ha Kodesch enthält in erster Linie die Thorarolle (Seler Thora),die bestimmungsgemäß ,geehrt und überaus ver -herrlicht werden muß", weil sie Worte der BundestaieIn enthält. l\ul ihr steht der Pentateuch (5 Bücher Mose ) geschrieben, aus dem die Perikopen (Sidroth) aul dem }\I memor verlesenwerden. Die Thorarollen werden um -schnürt von Thorawimpeln mit den amen und Leb en s -daten der Judenknaben und behängt mit den Thoramänteln. Ferner sind ihre silbernen Bekrönungen (Rimonim) b e-merkenswert: die turmlörmigen ,mit Glöckch enb ehange-nen l\ulsätze sind von einlacher bis reich er Form ve r-treten,weiterhin drei silbergetriebene Brustschilder (Taß) mit Thorakrone (Kether) und Thorazeiger (Jad), der an-stelle der Hand gebraucht werden muß. Diewertvollsten Bestände an Stickereien stellen die Thoravorhänge (Paro-chet) dar, deren ältester aus dem Jahre1732(5942)sta mm t. Das interessanteste Mobiliarstück ist eine rituelle Be-schneidungsbank (Elijahu-Sessel) aus dem Jahre 1787. Beim l\bbruch der Synagoge wurd e auch ein rituelles Reinigungsbad der Frauen entdeckt,dess enZellenlußboden noch unter dem Mittelwasserstand des Hhcines liegt, sodaß es von dem seitlich einströmenden Grundwasser stetig überlIutetgewesen ist und damit den rituellenVorschriften des lIießenden Wassers genügte. Hr. Heimann ließ dann noch einige Bilder von dem altkölnischen Hause am Wallralplatz 3 folgen, welches leider demnächst aus dem Stadtbilde verschwinden wird. Lebhafter Beilall lohnte den Vortragenden. Zum Schluß erwähnte Hr. Heimarm noch das Erscheinen des Werkes ,Das Kölner Wohnhaus bis zum l\nlang des 15. Jahrhunderts" von Dr.-Ing. V0g t s

und stellte ein neues Kölner Heft des .Rheinischen Ver -eins für Denkmalpflege und Heimatschutz"mit vielen in teressanten Beiträgen in l\ussicht.

-Verein Deutscher Eisenportlandzement- Werke E.- V. Der Verein verbreitet einen aul seiner im Frühjahr in Dü s seI d0r fabgehaltenen Hauptversammlung erstatteten

Bericht von Dr.l\.Guttmann, Vorstand der Prüfungs-&61

(12)

Anstalt des Vereins über die Tätigkeit dieser Anstalt im Jahre 1913, dem wir Folgendes entnehmen:. Den größten Raum im Arbeitsprogramm nahmen die mindestens all-monatlich ausgeführten Untersuchungen aller Ver-einszemente nach den Normen ein. Zum Vergleich werden auch im Handel aufgekaufte Portland- und Hoch-ofen-Zemente heran gezogen, für welch' letztere es aller-dings amtlich anerkannte Normen noch nicht gibt. Die Festigkeit aller untersuchten Zemente übertrafen die ver-langte Normenfestigkeit erheblich. Als Höchstwert wur-den bei einem Eisen-Portlandzement-Mörtel I : 3 bei kom-binierter Lagerung (7 Tage im Wasser, 21 Tage an der Luft) nach 28 Tagen 551k~/qcmDruckfestigkeit beobachtet. Um festzustellen, wie wiederholtes Anfeuchten und Trocknen, wie es in der Praxis durch Niederschläge, Ebbe und Flut usw. bei Bauten häufig vorkommt, auf die Festigkeit einwirkt, wurde die oben erwähnte kombinierte Lagerung abwechselnd fortgesetzt und die Körper wurden dann nach 1, 2 und 3 Monaten geprüft. l\uch bei dieser Behandlung zeigte sich eine fortschrei-tende Festigkeitszunahme. 1\ndere Versuche erstreckten sich auf den Vergleich von je 2 Portland-, Eisenportland-und Hochofen-Zementen in magerer Mischung 1 : 7 Eisenportland-und fetter Mischung 1: 3 bei Lagerung im Was ser, an der Luft und in einer Salzsohle mit 240g Kochsalz, 1,4 g atriumsulfat, 2,9g Magne!)iumchlorid, 5,5g Kalziumsulfat in 11Wasser. Die Untersuchungen wurden auf die Dauer

eines Jahres ausgedehnt. In der mageren Mischung zeig-ten die Eisen-Portlandzemente bei Wasserlagerung bei ge-ringerer Festigkeit nach 7 Tagen in mehreren Fällen grö-ßere Festigkeiten, als die Portlandzemente, bei Lufterhär-tung aber die gleichen Festigkeiten, während die Hoch-ofen zemente zurück blieben. Bei Solelagerung zeigten alle Zemente ein Zurückbleiben der Festigkeit gegenüber der Wasserlagerung, außerdem waren sie mehr oder we-niger stark a.ngegriflen. Da man bei Bauten in Salzberg-wer1~enund I.m Meere nur mit fetten, dichten Mischungen ar.beltet, so smd von Bedeutung nur die Untersuchungen mit letzteren. Hier blieben die Portlandzemente nach 1 Jahr.hmt~rder Wasser festigkeit zurück, während so-w.ohl die Eisenportland- wie die Hochofen - Zemente fast dlese.lbe ode~ hö.here Festigkeit als bei Wasserlagerung

aufwiesen. Ein sicherer Aufschluß darüber, welches der vier m derSol~ entha~ten~nSalze die Zerstörunzserschel-nu.ngen .~.md die Festigkeitsverlusta, welches die

Festig-keltserhöhungen verursacht hat, ist aus den Versuchen noch mcht zu g~wmnen.. Jedoch ist der schädigende Ein-fluß des Magneslumchlondes sicher, auch ist der Gipsge-halt der Sole u~d der Bi!ld~mittelnicht ohne Einfluß.

.. Intere~sant smd die Mitteilungen, die in dem Bericht

uber Bez!ehu!lge\l zwischen Wasserdichtigkeit und Festigkeitbeiverschiedenem Wasserzusatz gemacht werden. Nach den angestellten Untersuchun en ergaben

Zeme~te,

die schnell eine große Dichtigkeit

;nt-faItet~n,.auc:hhohere FestJgkeiten bei der Solelagerung, vas

begreitliehIst,.~a der Zement, der dem Druck des Wassers oder der Salz.losung schnell einen hohen Widerstand

ent-g~gensetzt,h.lerdurch die Einwirkung der Salzlösung ver-hindert. ZWlsche.~ Dichtigkeit und Wasserzusatz beim

~nmache~des ~ortelswurde bei verschiedenen

hydrau-hschen Bmdemltteln festgestellt, daß eine gewisse Stei-gerung des Wass.erzusatzes das Dichtwerden beschleunig-te. So wurde em Portlandzement, der mit 8,25% Wasser angemacht, nach 2 Wochen noch keinen Wasserdruck von 1,51\tm. aushal!en konnte, bei Erhöhung des

Wasser-~u atzes um 0,75% m derselben Zeit gegen einen Wasser-..ruck von.5 1\tm: dicht. Die Steigerung der Dichtigkeit la~ft aller~mgs mcht parallel mit derjenigen der Festig-keit,welc~ letztere bekanntlich mit Erhöhung des Wasser-zusatzes uber em bestimmtes Maß stark abnimmt. Nach den Versuchen von Blumenthai und Muth wird das aus den Hy.?ratationsvorgängen bei Erhärtung des

Ze-m~ntes.erk!art. Der erhöhte Wasserzusatz verzögert die K.rlstalhsalton und beschleunigt und vergrößert die Gel-Btld~ng.. Da die..kristal!isierten Satze das Gerüst für die F~sltgkelt des ~ortelsbilden, sinkt also letztere, während

dleGel-~asseeme stärkereAbdichtung desMörtels bewirkt. . Weitere Untersuchunpan betreffend Korngröße und

Lite r g ewicht verschiedener Sande im

Zusam-me~.h.angmit Ihre.rMö~telfestigkeit,die Bekanntes

bestatJg.~n,werdenmltget~llt;ferner wird überPrülun~von

Betonwu~felnmagerer Mischung berichtet, die mit emem Normalkies herg~ste.llt werden. Dieser wird derart ge-wonnen, daß Hheinkies durch l\bsleben in verschiedene Korngrößen zerlegt wird, die dann wieder zu einem mög-lichst dichten, gemischtkörnigen Kies zusammengestellt werden. In der Mischung 1: 5 : 8 wurden sowohl bei Portlandzement wie Eisen-Portlandzement nach 7 und 28 Tagen durchschn. 50 und 90kg/ qcmWürfelfestigkeit erzielt.

-662

WUrttembergischer erein für Baukunde zu Stuttgart. 1\m 6.Mai wurde eine Besichtigung der bei den neu e n K i rch en in Ga isbur g und B e r g ausgeführt. Die eine bildet den Ersatz eines im Jahre t584 erbauten und in-zwischen baufällig und zu klein gewordenen Hirchleins, die andere ist eine Stiftung der im Jahre 1912 verstorbe-nen Herzogin Wera von Württemberg. Man ver ammelte sich an der Gaisburger Kirche, wo der Erbauer, Hr. Prof. Elsässer, die Erschienenen begrüßte und über die ein-zelnen Teile unterrichtete. ach Schluß der Erläuterungen fand ein Rundgang durch den Kirchenraum, den Konfir-mandensaal und den Gemeinderaum sowie die zugehöri-gen Nebenräume statt; insbesondere wurde auch der Turm bestiegen, der bei der schönen Lage derKirche auf einem Bergvorsprung des Neckartales einen herrlichen Blick in das letztere bietet. Von da begab man sich weiter nach Berg, um unter Führung von Hrn. Ob.-Brt. Eis e n loh r die dortige Heilandskirche zu besichtigen. Auch hier wur-den zunächst eingehende Erläuterungen über wur-den Bau gegeben und dann die Räumlichkeiten der Kirche und de anstoßenden Gemeinschaftssaales im einzelnen besichtigt. Zum chluß der beiden Besichtigungen dankte der Vor-sitzende, Hr. Ob.-Brt. Eu tin

g,

den beiden Herren für das Gesehene und beglückwünschte sie zu ihren 1\usführun-gen, die eine Zierde des eckartales bilden. - W.

Architekten- und Ingenieur - erein zuHarnburg. Der Hamburger Verein hat unterm 6. August an alle Kollegen, die sich bis dahin zur Teilnahme an der Wanderversamm-lung angemeldet und den entsprechenden Geldbetrag ein-gezahlt hatten, ein Schreiben gerichtet, in dem mit~elei\t

wurde, daß bei Rücksendung der eingezahlten Beiträge für die Wanderversammlung der auf das Werk ~Harn -burg und seineBuute n " entfallende Betrag von 20M. für jeden Herrenbeitrag zurückbehalten werde, wogegen die kostenfreie Zu sendung des Buches erfolgen solle.

. Zu diesem Vorgehen haben wir von vielen eiten Zu-stImmungserklärungen erhalten, die weitau meisten

Kol-legen haben sich einer Rückäußerung enthalten, was wir wohl als Einverständnis aulfassen dürfen (1\uch wir haben von ~~ner ~ückäußerungabgesehen und damit unser Ein-verstandms zu den Maßnahmen des Vereins bekundet. Die Red.); nur ein verhältnismäßig kleiner Teil der l\nge-meldeten hat das Verlangen auf Auskehrung der zurück-behaltenen 20 M. gestellt unter Verzicht auf da Buch.

Der Hamburger Verein hat ich bei seinem Vorgehen von folgenden Erwägungen leiten lassen:

. qurch die l\nmeldung zur Wanderversammlungund die Emzahlung des entsprechenden Beitrages haben. die

Herr~.nKollegen dem Ortsverein gegenüber die Verpfltch-tung ubernommen, die DarbieVerpfltch-tungen und VeranstalVerpfltch-tungen aus l\nlaß der Versammlung gegen den dafür eingezahl-ten Betrag entgegenzunehmen. Durch den Ausfall d~r Versammlung wurden sämtliche Veran taltungen hinfällig bis auf die Herausgabe des Buches ~Hamburg und seine

B~uten~,da .. bereits fertig war; zur Entgegennahmedie~es halt der Verein die l\ngemeldeten für verpflichtet, Sich sel.bst aber .für berechtigt, den auf das Buch entfallenden

T~IIdesBeitrages mit 20 M. einzubehalten, wobei der er-e!n dieVersendungskosten freiwillig übernimmt. Der Ver-emkannSich nicht wohl darauf einlassen,auf einzelneWider

-reden emzugehen,weil das leicht weitere Einwendungen un-terBerufung auf solche Vorgänge zur Folge haben könnte.-l\rchitekten- und Ingenieur-Verein zu DUsseldorf. In der außerordentlichen Versammlung am27.l\ugu~.t

wurde be chlossen, den größten Teil des Verein vermo-gens, bestehend aus 3000 M., zu vaterländischen Zwecken der Zentralstelle für freiwillige Liebestätigkeit in Düssel-dorf zur Verfügung zu stellen. Ferner gelangte ein I\ntrag zur Annahme, daß sich die MitJ!lieder des Vereins den

B~hö~den für .etwa benötigte oder gewünschte fachliche MitWIrkung bei otslandsbauten u w. zur Verfügung stel-len. Derartige Ersuchen ollen von den Behörden an den Vorsitzenden des Vereins gerichtet werden, welcher die Auswahl unter den Vereinsmitgliedern trilft. chließlich wurde beschlossen, daß der Vorstand de Verein er-~ächtig! wird, für ins Fetd gezogene Mitglieder des Verems geeignete Vertretung zu vermitteln.

-Der Bund Deutscher l\rchitekten hat den für den 21.

~~p~emberd. J. in Halber tadt anberaumt~ewe cncn dies-Jahngen Bunde tag mit Rücksicht auf die gegenwärtige Lage auf einen päteren Termin ver chobcn. Dem Roten Kreuz überwies der Bund 1000M.

-Inhalt: Belgien und der Krieg. - Vermischte . - Wettbewerbe.

Verelnsmilleilungen.

-Verlag der Deutschen Bauzel!unJl. O.m.b.H~In B rlln. Fllr die Redakllon veranlwortllch: 1\1brl If0Iman n In Berlin. Buchdruckerei Gustav Sch nck NachflI!. P. M. Weber In Bel'lln.

(13)

Die Bebauungspläne fUr das Berliner Gelände in Tr e pto w, Entwurf von Prof. Rud olf Eberstadt und Prof.Brun o

Möhr in g in Berl in. Blick vom Hauptweg auf die Kirche. Um bauung mit Einfamilienhäu sern.

DEU

TSCHE

BAUZEITUNG

XL

VIII.JAHRGANG.

N273. BER

LIN, 12

.

SEPT

E MBE R 1914.

Zu

r

baukünstlerisc

hen

l\

usgestaltung

v

on

Groß-Berlin.

IV. Gasth ofba u a

rn

Bahn hof Friedrich-Straße. nordamerikanischen

Union,derenmannigfacheSchä-Entwurf des 1\rchitekten-1\usschusses Groß- den praktischer und kultureller Natur schon hier

Be r I i n. (Schluß aus No.60.) längst erkannt sind, sondern es handelt sich um die

~~~~~~~I ie Leser der" Deutsch. Bauztg." k~nstle~ischeWeiterbil~ungein~sHaustypus,~udem

haben aus derkurzen Mitteilung die Steigerung der wirtschaltliehen Werle In den

über den Ga s th ofba uarn Bahn- hauptsächlichsten Verkehrszentren 1\nlaß gib!. Das

hol Friedrich - Straße in Berlin Zusammendrängen bestimmter geschäftlicher

Unter-auf S. 658in 0.72entnommen, !1ehmungen an den Mittelpunkten des Verkehres läßt

daß der grundsätzlichen Zulas- Immer dringender nach 1\uswegen suchen, wie der

sung von Gebäuden mit mehr Enge des Rau.mes und der I.!ngeheuren Steigerung

~

~~~~~Sl~

als 5 Geschossen in Berlin vor- der Bodenpreise durch bauliche Maßnahmen etwa

läufig noch baupolizeiliche Be- entgegengewirkt werden könne. Das vom

1\rchitek-denken entgegenstehen. Diese ten-~usschußGr:oß-.Berlin a~gedeutele ~erfahren

er-Bedenken sind jedoch keineswegs solc he, die etwa scheint auch uns.Indieser~e~IehunJi!alsem so

brauch-In der Sache begründet wären, also Gründe der b~resund e':ltwlc~lungsfahlgesMittel, daß es schon

Feuer- und Verkehrssicherheit Gründe künstleri- dieserhalb die weitestgehende Förderung verdiente,

scher Natur mit Rücksicht auf'da s Städtebild usw., ganz abgesehen von der in unserembesonderen Fall

sondern es sind lediglich verwaltungstechnische Be- möglichen Erleichterung des Baues der nordsüdlichen

denken. Es soll keine Durchbrechung des bisher Schnellbahn, also von einem Grunde von nicht zu

ausnahmslos für Berlin feslgehaltenen baupolizei- unterschätzender praktischer Bedeutung.

liehen ~rundsatzes der

Iünl

Ge.chossestattlind~n. . Es spr.echen in der Tat e~ne Reihe so wichtiger

1\~ch.nicht auf dem Wege des Dispenses, schon Im wirtschaltlicher und künstlerischer Gründe für die

HI,nbhck auf die zu erwartendenBerufungen. Es wird Förderung des Vorschlages des 1\rchitekten

-1\us-m~tgeteilt,daß diese Entscheidung eine ministerielle schusses, daß der Gegensatz dagegen in den zu

er-sei. ~as macht die Sachlageurnsobedauerlicher,als wartenden Berufungen keine genUgendeSlütze findet.

?aml~ bis auf Weiteres jede Möglichkeit genommen Es wäre auch nicht einzusehen, weshalb nicht auch

Ist, einem für die Städte-Entwicklung unserer Tage für die Verkehrszentren Groß - Berlins - Bahnhof

u~d der nächsten Zukunft lr u ch tb ar e n und e nt- Friedrich Straße, 1\lexander-Platz,Potsdamer Platz,

Wie k Iu n g s fä h i gen Ge dan k e n,nämlich der Stei- Nollendorf-Platz usw.- Ortsstatute geschaffen werden

gerung der Geschoßzahl der Gebäude in den Ge- könnten, wie sie im gegensätzlichen Sinne [Ur andere

schäflszentren über

Iünl

bis höchstenszehn ,die Wege Stadtteile lä ng s t und jüngst geschaffen wurden und

z~ ebnen. Wohlgemerkt: es handelt sich nicht um verwallungstechnisch keinen Schwierigkeiten

be-eJ~e versteckte Einführung der mit Recht in den gegneten. Jede nfa lls hat man bei ihnen die zu "enra r

-Städten des europäischen Rontinentes allenthalben tenden Berufungen" nicht

gescheut,

Solche

Orls-abgelehnten Wolkenkratzer der großen Städte der statute könnten innerhalb bestimml gezogener

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