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Mit der NGW die Welt besser verstehen

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Academic year: 2022

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Veranstaltungen Winter 2021/2022

Mit der NGW

die Welt besser verstehen

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AK: Alte Kaserne, Grosser Saal, Technikumsstr. 8, 8400 Winterthur ZHAW: Gebäude TN, Technikumstrasse 71, 8400 Winterthur

TN TU

TS TO TP TH

TB

TE

TM

TF TC TV TL

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Rosen

strasse Mühlestrasse

Wildb achstrasse Zeugha

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Langgasse Lagerhausstrasse

Frohbergstrasse

Archstr.

Corrodistr.

General-Guisan Neustadtgass

Büelrain strasse

Turmhaldenstr.

Metz ggasse

Untertor nebarG rerebO

Neum arkt ostr.

Obergasse Kirchplatz

Holderplatz

nebarG reretnU

Steinberggasse Archplatz

Teuchel- weiherplatz

Tössta

Eulach Hauptbahnhof

Technikum

Lo

Archstr. / HB

Gewerbeschule

07/21 TB Bibliotheksgebäude (nur teilweise in Betrieb)

TC Chemiegebäude TD Obere Kirchgasse TE Ostgebäude TF Villa Forrer TG Steinberggasse TH Hauptgebäude

TL Laborgebäude (nur teilweise in Betrieb)

TK Wildbachstrasse TM Maschinenlabor TP Physikgebäude TR Rosenstrasse TV Verfahrenstechnik TW Wasserwerk TY Container TU Alias

Eingang hindernisfrei Eingang nicht hindernisfrei

TH

Alte Kasern e

Veranstaltungsorte

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Winterthur, Ende September 2021 Liebe Mitglieder der NGW,

Als sich im letzten Herbst abzeichnete, dass die Pandemie allen Veranstaltern einen schweren Strich durch die Rechnung machen würde, bereitete sich auch der NGW-Vorstand auf eine andere «Vortragswelt» vor. Die ersten Präsentationen fanden zwar noch vor einem reduzierten Publikum statt, doch bald fiel auch diese Möglichkeit weg. Zoom und YouTube rückten immer mehr ins Zentrum, die NGW-Berichterstattung erfolgte elektronisch. Heute können wir feststellen, dass wir mit einem «blauen Auge» davongekommen sind. Das Interesse an den Vorträ- gen blieb erhalten, die geschätzten Musikteile bei «Wissenschaft um 11» wurden weiterhin durchgeführt, die «Einschaltquoten» sind kontinuierlich angestiegen).

Kurz: Das Wagnis, auf digitalem Wege an Sie zu gelangen, hatte sich gelohnt.

Natürlich ziehen auch wir Präsenzvorträge vor. Man will dabei sein, die Personen aus der Wissenschaft spüren, sie direkt fragen können. Daran werden wir nichts ändern. Die Pandemie hat uns aber auch neue Möglichkeiten aufgezeigt. Wir fühlen uns ermuntert, ab und zu auch mal Personen einzuladen, für die eine Reise nach Winterthur zu weit oder für uns zu kostspielig ist. Diese Erkenntnis nehmen wir aus der Pandemie mit und werden sie behutsam weiterentwickeln.

Das diesjährige Programm bietet Ihnen erneut eine grosse Auswahl. Nebst Corona interessieren uns natürlich auch die Fragen, wie man früher mit Pandemien umge- gangen ist – oder in Zukunft solche gesundheitlichen Ereignisse besser vorauser- kennen kann. Wir werden erneut einen Blick in den Weltraum werfen – Claude Nicollier beehrt uns mit seinem Besuch –, wir werden Körpergerüchen nachgehen, die grossen aktuellen Themen wie Klima, Waldzustand und Biodiversität weiter aufarbeiten, in die Tiefen der Weltmeere abtauchen, oder ganz in der Nähe bleiben und den Kanton Zürich von seiner unbekannten floristischen Seite her kennenler- nen. Ich bin überzeugt, dass Sie Freude am neuen Programm haben werden.

Im Moment gehen wir von einigermassen normalen Verhältnissen aus. Sollte uns Corona aber immer noch nicht loslassen, dann… Nun, wir haben ja Erfahrungen sammeln können.

Freundliche Grüsse

Peter Lippuner, Präsident NGW

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FR, 29.10.21

20:00 Uhr Landwirtschaft und Ernährung zwischen Hightech und Natur Prof. Urs Niggli, Präsident agroecology.science, Frick, Ehem.

Direktor Forschungsinstitut für biologischen Landbau Frick (FiBL)

ZHAW

SA, 30.10.21

16:00 Uhr NGW Herbst-Anlass Eiszeit-Pfad Bruderhaus

Führung Eiszeitpfad, Apéro und Abendessen Bruderhaus FR, 12.11.21

20:00 Uhr Wald im Klimawandel

Dr. Sabine Braun, Institut für angewandte Pflanzenbiologie IAP, Witterswil

ZHAW

SO, 14.11.21

11:00 Uhr Corona – wie bereiten wir uns auf die nächste Pandemie vor?

PD Dr. Christian L. Althaus, Institut für Sozial- und Präventivme- dizin (ISPM), Universität Bern

AK

FR, 19.11.21

20:00 Uhr Der Mensch und seine Mikroorganismen

Prof. Dr. Urs Jenal, Biozentrum der Universität Basel ZHAW FR, 26.11.21

20:00 Uhr Evolutionsmedizin – wie unsere Vergangenheit unsere Gesundheit beeinflusst

PD Dr. Nicole Bender, Institut für Evolutionsmedizin, Universität Zürich

ZHAW

SO, 05.12.21

11:00 Uhr Der Jäger und die Sammlerin – mit der Steinzeit die (Geschlechter-) Welt erklären?

Prof. Dr. Brigitte Röder, Ur- und Frühgeschichtliche und Provinzialrömische Archäologie, Universität Basel

AK

FR, 10.12.21

20:00 Uhr Hoch- und Niedrigwasser in einem wärmeren Klima Prof. Dr. Olivia Romppainen-Martius, Geographisches Institut, Universität Bern

ZHAW

FR, 07.01.22

20:00 Uhr Wie Körpergerüche Partnerwahl und Schwangerschaft beeinflussen

Prof. Dr. Claus Wedekind, Dep. für Ökologie und Evolution, Uni- versität Lausanne

ZHAW

SO, 09.01.22

11:00 Uhr Kommunikation ist der Schlüssel zum Erfolg: wie staatenbildende Insekten Erstaunliches zustande bringen Dr. Brigitte Braschler, Dep. Umweltwissenschaften, Universität Basel

AK

Programmübersicht

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Programmübersicht

FR, 21.01.22

20:00 Uhr Tiefseebergbau und damit verbundene Herausforderungen Dr. rer. nat. Matthias Haeckel, GEOMAR, Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung, Kiel (der Vortrag wird aus Kiel in den Hörsaal übertragen)

ZHAW

FR, 04.02.22

20:00 Uhr Pandemien als Gesellschaftskrisen

Prof. Dr. phil. Flurin Condrau, Medizinhistorisches Institut, Universität Zürich

ZHAW

SO, 06.02.22

11:00 Uhr Als die Zeit begann – mit dem Weltraumteleskop Blick zurück in die Vergangenheit

Prof. Dr. em. Claude Nicollier, Astronaut ESA, Space Innovation, EPFL Lausanne

AK

FR, 18.02.22

20:00 Uhr Die unerträgliche Leichtigkeit der Neutrinos

Prof. Dr. Laura Baudis, Physik Institut, Universität Zürich ZHAW SO, 27.02.22

11:00 Uhr Was uns Jahrringe erzählen können – Einblick in die Dendrochronologie

Dr. Georg von Arx, Gruppenleiter Walddynamik, Dendrowissen- schaften, Eidg. Forschungsanstalt WSL, Birmensdorf

AK

FR, 04.03.22

20:00 Uhr Zeckenbisse – warum sie unterschiedliche Folgen haben PD Dr. med. Martin Glatz, Facharzt für Allergologie und klinische Immunologie (CH), Facharzt für Dermatologie und Venerologie

ZHAW

FR, 18.03.22

20:00 Uhr Der Wandel der Flora des Kantons Zürich seit dem frühen 19. Jahrhundert

Dr. Thomas Wohlgemuth, Eidg. Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft WSL, Birmensdorf

ZHAW

FR, 01.04.22

20:00 Uhr Biodiversität in der Krise?! – wo steht die Forschung und was können wir tun?

Prof. Dr. Martin Gossner, Eidg. Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft WSL, Birmensdorf

ZHAW

SO, 03.04.22

11:00 Uhr Unser rätselhaftes Universum

Prof. Dr. Lavinia Heisenberg, Departement Physik, ETH Zürich AK

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Der Vortrag ist öffentlich und gratis. Gäste sind herzlich willkommen.

Die grösste Herausforderung des 21. Jahrhunderts ist die Ernährung von knapp 10 Milliarden Menschen bei gleichzeitiger Schonung der natürlichen Ressourcen Boden, Luft, Wasser und Biodiversität. Die Ackerflächen, welche direkt der menschlichen Ernährung dienen, werden dafür immer knapper, denn die Umwand- lung von Regenwäldern, natürlichen Ökosystemen und dauerhaftem Grasland in Ackerland verursacht enorme Freisetzungen von CO2 durch Humusabbau und es drohen wichtige Hotspots der Biodiversität verloren zu gehen.

Auswege aus diesen zahlreichen Zielkonflikten versprechen neue Technologien wie gentechnisch veränderte Hochleistungssorten, Präzisionslandwirtschaft und Digitalisierung oder die Nutzung von Hightech-Türmen, wo Pflanzen klimatisiert angebaut werden. Oder ist es der gute alte Biolandbau, welcher die Wende brin- gen kann. Oder sollten wir uns vegan ernähren? Alle Lösungen würden gebraucht werden, aber zwischen den verschiedenen Interessengruppierung bekämpft man sich teilweise unversöhnlich. Wir zeigen die Fakten auf, diskutieren die Ursachen unterschiedlicher Meinungen und suchen Auswege.

Landwirtschaft und Ernährung zwischen Hightech und Natur

Prof. Urs Niggli, Präsident agroecology.science, Frick, ehem. Direktor Forschungsinstitut für biologischen Landbau Frick (FiBL)

ZHAW, Gebäude TN, Technikumstrasse 71, 8400 Winterthur

Freitag, 29. Oktober 2021, 20.00 Uhr

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Im Verlauf des Septembers 2021 wird der von der NGW neu gestaltete «Eiszeit- Pfad» beim Wildpark Bruderhaus um eine zweite Etappe erweitert. Zusätzlich zu den bereits erfolgten Installationen und Findlingen kommen ein Spiel für Kinder sowie zwei exklusive Exponate in einem eigens erstellten kleinen Unterstand dazu:

ein 14'000 jähriger Baumstrunk sowie eine rund 3'750 jährige Mooreiche, welche im Reutlinger Ried gefunden wurde. Gerne stellen wir den NGW-Mitgliedern diese Erweiterung vor und nutzen die Gelegenheit, den aufgrund der Corona-Pandemie ausgefallenen geselligen Teil der Generalversammlung vom Mai nachzuholen.

Im Anschluss an die Präsentation des «Eiszeit-Pfades» offeriert die NGW ab 17 Uhr einen Apéro – auch zur Feier des am 8. Oktober 2021 an die NGW verliehenen

«Cogito-Preis 2021». Christof Aegerter, Präsident der Cogito-Foundation, wird im Rahmen des Apéros diesen Preis und die Überlegungen der Stiftung zur Preisver- leihung an die NGW kurz persönlich vorstellen.

Ab ca. 18.30 Uhr findet im Restaurant Bruderhaus das traditionelle GV-Abendes- sen für Mitglieder und Begleitung statt. Für die Rückfahrt wird ein Spezialbus bereitgestellt.

Eine Teilnahme an den verschiedenen Teilen ist auch unabhängig voneinander möglich. Eine Anmeldung bis 15. Oktober 2021 unter ngw.ch/herbstanlass21 oder per Post an die Geschäftsstelle ist Voraussetzung. Der Vorstand freut sich, Sie zu diesem speziellen Anlass im Bruderhaus begrüssen zu dürfen.

Herbstanlass: Besuch bei den Mammuts und Cogito-Preis für die NGW

Wildpark Bruderhaus, Eschenberg

Samstag, 30. Oktober 2021, 16.00 Uhr

Der Anlass ist für NGW-Mitglieder und ihre Begleitung reserviert.

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Der Vortrag ist öffentlich und gratis. Gäste sind herzlich willkommen.

Durch die zunehmende Trockenheit sowie steigende Phosphor- und Kalium-Kon- zentrationen in den Trieben wird das Wachstum von Bäumen stark beeinträchtigt.

Zudem werden die Bäume anfälliger für Schädlinge. Was für Laien an absterben- den Fichten und frühzeitig verfärbten Laubbäumen sichtbar wird, belegen Lang- zeit-Waldbeobachtungen, welche das Institut für angewandte Pflanzenbiologie seit 1984 in mehreren Kantonen durchführt. Diese Beobachtungen, die 2008 auch auf Eichen ausgedehnt wurden, umfassen heute 185 Beobachtungsflächen in der ganzen Schweiz. Der Kanton Zürich ist seit Beginn an diesem Projekt mit 23 Flächen und 1473 Bäumen aktiv beteiligt.

Der Vortrag von Sabine Braun, der Leiterin des IAP, zeigt die Ergebnisse dieser Langzeitbeobachtungen mit einem Schwerpunkt bezüglich der Reaktionen der Bäume auf den Trockensommer 2018 und den Unterschieden zwischen Baumar- ten und zwischen Regionen in der Schweiz auf. Die Ausfälle von Fichten infolge Borkenkäferschäden erreichten Rekordwerte. Ebenfalls nachgewiesen wurde durch die Beobachtungen, dass bei den untersuchten Bäumen auch der Volu- menzuwachs beträchtlich tiefer ausfällt. So ist dieser Zuwachs beispielsweise bei den Buchen seit 1987 um rund 57 Prozent gesunken. Die durch Trockenheit geschwächten Buchen werden stärker durch Parasiten befallen, die dann oft die direkte Ursache des Absterbens sind. Darunter ist der Erreger der Buchenrinden- nekrose. Aber auch Wurzelfäulepilze wurden festgestellt, welche die Standfestig- keit beeinträchtigen.

Wald im Klimawandel

Dr. Sabine Braun, Institut für angewandte Pflanzenbiologie IAP, Witterswil

ZHAW, Gebäude TN, Technikumstrasse 71, 8400 Winterthur

Gastgesellschaft: Swiss Engineering STV, Sektion Winterthur-Schaffhausen

Freitag, 12. November 2021, 20.00 Uhr

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Wissenschaft um 11

Sonntag, 14. November 2021, 11.00 Uhr

Alte Kaserne, Grosser Saal, Technikumstrasse 8, 8400 Winterthur Gastgesellschaft: Swiss Science Center Technorama

Corona – wie bereiten wir uns auf die nächste Pandemie vor?

PD Dr. Christian L. Althaus, Institut für Sozial- und Präventivmedizin (ISPM) Universität Bern

Christian Althaus war von Beginn an Mitglied der Corona-Taskforce des Bundes- rates und wurde vor allem durch seine regelmässigen Forderungen nach strenge- ren Schutzmassnahmen bekannt. Anfang 2021 ist er aus dieser Taskforce ausgetreten. Seit 2009 arbeitet er am Institut für Sozial- und Präventivmedizin der Universität Bern, aktuell als Leiter der Forschungsgruppe, welche sich mit der Modellierung von Pandemie-Entwicklungen beschäftigt. Christian Althaus hat nach einem Studium der Biologie an der ETH Zürich an der Universität Utrecht theoretische Biologie und Bioinformatik studiert. 2017 habilitierte er an der Medi- zinischen Fakultät der Universität Bern.

In seinem Vortrag zeigt er insbesondere auf, dass nach dem Auftreten des neuen Coronavirus in Wuhan sehr rasch von einer Entwicklung zu einer Pandemie ausge- gangen werden konnte. Trotzdem zeigten aber viele Länder Schwierigkeiten, aus den wissenschaftlichen Erkenntnissen politische Entscheidungen abzuleiten. Um die gesundheitlichen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Auswirkungen von zukünftigen Pandemien zu reduzieren, benötigt die globale Gemeinschaft effizien- tere Frühwarnsysteme und ein koordinierteres Vorgehen in deren Bekämpfung und der Herstellung und Verteilung von Impfstoffen.

Musik junger Musikerinnen und Musiker des Konservatoriums Winterthur und ein Gespräch mit dem Forscher sind Teil der Veranstaltung. Unkostenbeitrag Fr. 15.- (mit ZKB Karte Fr. 10.-), SchülerInnen Fr. 5.- (mit ZKB Karte Fr. 3.-). Kaffee und Gipfeli sind inbegriffen.

(10)

Der Vortrag ist öffentlich und gratis. Gäste sind herzlich willkommen.

Geht es um Bakterien und andere Mikroorganismen, dann denken wir in der Regel an Krankheiten und ans Händewaschen. Das hat gute Gründe, denn der Ruf dieser Kleinstlebewesen ist nicht der beste. Seit ihrer Entdeckung im 19. Jahrhun- dert ist unser Verhältnis zu ihnen geprägt durch Krankheitskeime, welche die Gesundheit des Menschen seit jeher ernsthaft bedrohen. Die Entdeckung der Antibiotika im 20. Jahrhundert hat diese Situation grundlegend verändert. Diese Medikamente machten es erstmals möglich, Infektionskrankheiten zu therapieren und sind heute eine unverzichtbare Grundlage der modernen Medizin.

Neuere wissenschaftliche Erkenntnisse deuten darauf hin, dass die Wechselbezie- hungen zwischen Menschen und ihren Mikroben wesentlich komplexer sind als eine simple Räuber-Beute-Beziehung. Der Mensch ist besiedelt durch eine Vielzahl verschiedener Bakterien, welche sich im Laufe der Evolution auf das Leben in unserem Körper spezialisiert haben. Es verdichten sich Hinweise darauf, dass sie unsere Gesundheit nachhaltig positiv mitbestimmen. So wird vermutet, dass diese Kleinstlebewesen die Entwicklung unseres Immunsystems steuern, uns aktiv vor Krankheiten schützen und sogar unser mentales Wohlbefinden beeinflussen.

Der Vortrag beleuchtet die komplexe symbiotische Beziehung des Menschen mit seinen Mikroorganismen und zeigt auf, wie der moderne Lebensstil und die Verwendung von Antibiotika die Vielfalt seines Mikrobioms beeinflusst haben und welche möglichen Konsequenzen diese Veränderungen für unsere Gesundheit und unser Wohlbefinden haben.

Prof. Dr. Urs Jenal, Biozentrum der Universität Basel

Der Mensch und seine Mikroorganismen – eine alte Beziehung im Wandel der Zeit

ZHAW, Gebäude TN, Technikumstrasse 71, 8400 Winterthur

Freitag, 19. November 2021, 20.00 Uhr

(11)

Der Vortrag ist öffentlich und gratis. Gäste sind herzlich willkommen.

Übergewicht, Burnout, Allergien, sinkende Geburtszahlen: Die Liste der negativen Gesundheitsfolgen, die mit unseren Lebensformen zu tun haben, könnte beliebig verlängert werden. Warum reagiert der Mensch auf die von ihm selbst «optimierte»

Umwelt zum Teil mit Erkrankungen? Dieser Frage geht die Evolutionsmedizin nach. Der Gedanke hinter dieser Medizinrichtung ist, evolutionsbiologische Erkenntnisse anzuwenden, um Faktoren besser zu verstehen, die einerseits zur Gesundheit des Menschen beitragen, anderseits Krankheiten fördern. Die Neigung zu Übergewicht wird zum Beispiel dadurch erklärt, dass wir früher Fettreserven brauchten, um Hungersnöte besser zu überstehen. Menschen, deren genetische Ausstattung eher zu Fettaufbau führte, hatten einen Überlebensvorteil und mehr Nachkommen. Dadurch wurden diese genetischen Varianten in der Population positiv selektiert. Indem wir unsere Umwelt in den letzten Jahrhunderten sehr schnell verändert haben, konnte die genetische Anpassung jedoch nicht Schritt halten, es entstand ein Mismatch. Dieser wird für viele heutigen Erkrankungen verantwortlich gemacht, nicht nur für Übergewicht und Folgekrankheiten wie Diabetes Typ II, sondern auch für psychiatrische Erkrankungen oder Allergien.

Durch die Erforschung einer Vielzahl an Quellen, wie das moderne oder alte Genom, heutige Menschen oder mumifizierte / fossilisierte Vormenschen, sowie historische Daten, können Erkenntnisse gewonnen werden, durch diese wir die menschlichen Anpassungen an frühere und heutige Umweltbedingungen und die Entstehung von Krankheiten besser verstehen. Dadurch erhofft man sich neue Ansätze für Therapien und präventive Massnahmen.

PD Dr. Nicole Bender, Institut für Evolutionsmedizin, Universität Zürich

Evolutionsmedizin: wie unsere Vergangenheit unsere Gesundheit beeinflusst

ZHAW, Gebäude TN, Technikumstrasse 71, 8400 Winterthur

Freitag, 26. November 2021, 20.00 Uhr

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Wissenschaft um 11

Prähistorische Geschlechter-, Sozial- und Kindheitsgeschichte sind die For- schungsschwerpunkte von Brigitte Röder. Sie wirkte von 2002 bis 2005 als natio- nale Koordinatorin der Schweizer Graduiertenkollegien Gender Studies an der Universität Basel. Unter ihrer Leitung wurden die Leitbilder von Familie und Kindheit in der archäologischen Literatur kritisch analysiert und bewertet. «Männer sind ursprünglich Jäger, und Frauen sind Sammlerinnen» – auf dieser Vorstellung basieren die meisten aktuellen Geschlechterklischees. Angeblich biologisch vorgegeben, sei dies «seit Urzeiten» die «natürliche» Rollenteilung zwischen Männern und Frauen: er Ernährer – sie Gattin, Hausfrau und Mutter.

Gab es dieses urgeschichtliche Traumpaar überhaupt? Was sagen die archäolo- gischen Quellen dazu? Was weiss man über urgeschichtliche Geschlechterver- hältnisse, und wie kommt die Archäologie zu diesen Erkenntnissen?

Antworten auf diese Fragen werden aus der Perspektive der archäologischen Geschlechterforschung entwickelt, deren Arbeitsweisen, Aussagepotentiale und Grenzen präsentiert werden. Es zeigt sich, dass einige Befunde einzelne Aspekte des Bildes zu bestätigen scheinen, andere verblüffen durch gänzlich unerwartete Rollen. Das Ergebnis ist ein facettenreiches Bild, das auf vielfältige, sich stets wandelnde Geschlechterrollen und -konzepte hindeutet.

Prof. Dr. Brigitte Röder, Ur- und Frühgeschichtliche und Provinzialrömische Archäologie, Universität Basel

Der Jäger und die Sammlerin – mit der Steinzeit die (Geschlechter-)Welt erklären?

Alte Kaserne Winterthur, Grosser Saal, Technikumstr. 8, 8400 Winterthur, Gastgesellschaft: Swiss Science Center Technorama

Sonntag, 5. Dezember 2021, 11.00 Uhr

Musik junger Musikerinnen und Musiker des Konservatoriums Winterthur und ein Gespräch mit der Forscherin sind Teil der Veranstaltung. Unkostenbeitrag Fr. 15.- (mit ZKB Karte Fr. 10.-), SchülerInnen Fr. 5.- (mit ZKB Karte Fr. 3.-). Kaffee und Gipfeli sind inbegriffen.

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Der Vortrag ist öffentlich und gratis. Gäste sind herzlich willkommen.

Wie beeinflusst der Klimawandel unsere Gewässer? Auf der einen Seite sehen wir öfter ausgetrocknete Flussbette – dann wieder schwellen kleinste Flüsse immens an und reissen mit, was sich ihnen in den Weg stellt. Olivia Romppainen-Martius erforscht diese Veränderungen an der Universität Bern. Sie entwickelt für verschie- dene Szenarien der Erwärmung und der Zunahme der Treibhausgase Modelle für die Abflussmengen der schweizerischen Gewässer. Schmelzende Gletscher, geringere Schneedecken und zunehmende Trockenheit im Sommer beeinflussen die saisonale Verteilung der Abflussspitzen und Abflussminima. Die Abflussmen- gen nehmen in den tiefer gelegenen Flüssen im Winter zu und im Sommer ab. In höher gelegenen Flüssen und Bächen nimmt die Abflussmenge im Sommer zu.

Die geringste Abflussmenge in den Flüssen tritt zunehmend im Sommer und nicht mehr im Winter auf. Die Ergebnisse sind Teil eines nationalen Forschungsprojektes zur «Wasserzukunft» der Schweiz.

Prof. Dr. Olivia Romppainen-Martius, Geographisches Institut, Universität Bern

Hoch- und Niedrigwasser in der Schweiz in einem wärmeren Klima

ZHAW, Gebäude TN, Technikumstrasse 71, 8400 Winterthur

Gastgesellschaft: Swiss Engineering STV, Sektion Winterthur-Schaffhausen

Freitag, 10. Dezember 2021, 20.00 Uhr

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Der Vortrag ist öffentlich und gratis. Gäste sind herzlich willkommen.

Hat Liebe mehr mit unseren Genen statt mit Romantik zu tun? Vielleicht hört man das nicht gerne, aber bestimmte Gene beeinflussen Partnerwahl und Reproduk- tion bei Mensch und Tier. Die sogenannten «MHC»-Gene spielen dabei eine Schlüsselrolle. Diese Immungene beeinflussen Körpergerüche und Geruchspräfe- renzen und deshalb auch unser Verhalten und unsere Entscheidungen. Unser Referent arbeitet seit über 25 Jahren experimentell an diesem Thema.

Er und seine Mitarbeitenden fanden MHC-abhängige Partnerpräferenzen beim Menschen (Mann und Frau), MHC-abhängige Verschmelzung von Ei und Sper- mium bei der Maus, und MHC-abhängige Reproduktionsstrategien beim Pferd (bei Stuten und bei Hengsten). Zum Beispiel reagierten Frauen auf Gerüche von Männern mit gegensätzlichen MHC-Strukturen grundsätzlich positiver – allerdings nur, wenn sie nicht schwanger waren. Schwangere Frauen bevorzugen die Gerü- che von Männern mit ähnlichen MHC-Strukturen. Dies wiederum könnte auch ein Hinweis darauf sein, wieso sich die Bedeutung MHC-abhängiger Präferenzen beim Menschen im Laufe der Zeit verändert haben muss, und wie Schwanger- schaftsprobleme in diesem Zusammenhang gedeutet werden könnten.

Prof. Dr. Claus Wedekind, Departement für Ökologie und Evolution, Universität Lausanne

Wie Körpergerüche Partnerwahl und Schwangerschaft beeinflussen

ZHAW, Gebäude TN, Technikumstrasse 71, 8400 Winterthur

Freitag, 7. Januar 2022, 20.00 Uhr

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Wissenschaft um 11

Brigitte Braschler hat sich den Insekten verschrieben. U.a. leitete sie ein umfas- sendes Forschungsprojekt zur Biodiversität in urbanen Gebieten. Sie arbeitet in der Forschungsgruppe Naturschutzbiologie. Dabei handelt es sich um ein multidisziplinäres Wissenschaftsgebiet, in welchem verschiedene Ebenen der biologischen Vielfalt erfasst und die Gründe für deren Rückgang analysiert werden.

Im Gegensatz zu uns Menschen sind viele Tiere Einzelgänger, die sich nur zur Fortpflanzung mit anderen ihrer Art treffen. Es gibt aber Ausnahmen. Zu den beeindruckensten gehören staatenbildende Insekten wie Termiten, Honigbienen und Ameisen. In den, zum Teil Millionen von Individuen umfassenden Gemein- schaften dieser Insekten haben verschiedene Individuen unterschiedliche Aufga- ben, tragen aber alle das Ihre zum Erfolg der Gruppe bei. Dies bedingt einen Informationsfluss zwischen allen Beteiligten. Wie erzählen sich Bienen von Futter- quellen? Wie wird entschieden, ob aus einer jungen Larve einmal eine Königin wird? Wie gelingt es einigen Ameisenarten, Arbeiterinnen anderer Arten zu versklaven und für sich arbeiten zu lassen? Im Gespräch mit Frau Braschler wird eine Welt vorgestellt, welche trotz teilweise verblüffender Parallelen zu unserer eigenen Gesellschaft doch ganz anders organisiert ist. Es wird diskutiert, welche Vorteile und Nachteile die soziale Lebensweise für diese Insekten hat, und welche Auswirkungen diese Insektenstaaten auf ihre Umwelt haben.

Dr. Brigitte Braschler, Departement Umweltwissenschaften, Universität Basel

Kommunikation ist der Schlüssel zum Erfolg: wie staatenbildende Insekten Erstaunliches zustande bringen

Alte Kaserne, Grosser Saal, Technikumstr. 8, 8400 Winterthur,

Sonntag, 9. Januar 2022, 11.00 Uhr

Musik junger Musikerinnen und Musiker des Konservatoriums Winterthur und ein Gespräch mit der Forscherin sind Teil der Veranstaltung. Unkostenbeitrag Fr. 15.- (mit ZKB Karte Fr. 10.-), SchülerInnen Fr. 5.- (mit ZKB Karte Fr. 3.-). Kaffee und Gipfeli sind inbegriffen.

(16)

Der Vortrag ist öffentlich und gratis. Gäste sind herzlich willkommen.

Metallhaltige Knollen und Krusten bedecken viele Tausend Quadratkilometer des weltweiten Tiefseebodens. Sie enthalten vor allem Mangan und Eisen, aber auch die wertvollen Metalle Nickel, Kobalt und Kupfer sowie einige der High-Tech-Me- talle der seltenen Erden. Tiefseebergbau könnte eine Möglichkeit bieten, dem zunehmenden Bedarf an seltenen Metallen zu begegnen. Seine Umweltauswir- kungen sind bisher jedoch nur zum Teil bekannt. Zudem fehlen klare Standards, die den Abbau regulieren und verbindliche Grenzwerte für die Auswirkungen auf die dort lebenden Organismen festlegen.

Forschende verschiedener Institute untersuchen im Projekt «Mining Impact» die Auswirkungen des Tiefseebergbaus auf die natürlichen Ökosystemfunktionen und Mikrobengemeinschaften im Meeresboden. Diese Studien sind ein weiterer wich- tiger Baustein für ein vollständiges Bild der ökologischen, biologischen, chemi- schen und physikalischen Zusammenhänge in den Manganknollengebieten. Nur mit einem umfassenden Wissen können nachhaltige Umweltstandards für den Tiefseebergbau entwickelt werden.

Dr. rer. nat. Matthias Haeckel, GEOMAR, Helmholtz-Zentrum für Ozeanfor- schung, Kiel (der Vortrag wird aus Kiel in den Hörsaal übertragen)

Tiefseebergbau und damit verbundene Herausforderungen

ZHAW, Gebäude TN, Technikumstrasse 71, 8400 Winterthur

Freitag, 21. Januar 2022, 20.00 Uhr

(17)

Der Vortrag ist öffentlich und gratis. Gäste sind herzlich willkommen.

Infektionskrankheiten wie Pest, Cholera und Spanische Grippe haben im Laufe der Geschichte in der Schweiz wirtschaftliche, gesellschaftliche und politische Spuren hinterlassen. So führte die Pest einerseits zu einer Landflucht und löste andererseits auch landesweite Judenpogrome aus. Die Choleraepidemien des neunzehnten Jahrhunderts wirkten sich auf die Diskussion der sozialen Ungleich- heit aus und führten zur Verbesserung der hygienischen Infrastruktur der Städte.

Die Spanische Grippe schliesslich brachte das Gesundheitswesen zum Kollaps, wobei dem zeitgleich stattfindenden Landesstreik die ganze politische Aufmerk- samkeit galt.

Die Medizingeschichte befasst sich seit Jahrzehnten mit Epidemien und Pande- mien. Für George Rosen waren Epidemien etwa wichtige Treiber des medizini- schen Fortschritts. Erwin H. Ackerknecht, ehemals Professor für Medizingeschichte in Zürich, argumentierte, dass wirtschaftspolitische Argumente eine grosse Rolle spielten und schliesslich hat in den USA Charles Rosenberg vorgeschlagen, Epidemien als gesellschaftlichen Stresstest zu verstehen.

Auf dieser Grundlage stellen sich interessante Fragen: Welche Rolle spielen beispielsweise die Opfer einer Pandemie? Gibt es in der Geschichte Beispiele für Pandemien, deren Opferzahlen ein politisches Handeln erzwangen? Oder wie verhält es sich mit dem Schweizer Föderalismus? Wie sind frühere Epidemien in der Schweiz politisch verlaufen? Warum begann die Schweiz erst ab den 1990er

Prof. Dr. phil. Flurin Condrau, Institut für Biomedizinische Ethik und Medizingeschichte (IBME) der Universität Zürichh

Pandemien als Gesellschaftskrisen

ZHAW, Gebäude TN, Technikumstrasse 71, 8400 Winterthur

Gastgesellschaft: Swiss Engineering STV, Sektion Winterthur-Schaffhausen

Freitag, 4. Februar 2022, 20.00 Uhr

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Wissenschaft um 11

Er war schon mehrmals bei der NGW zu Gast und hatte über seine Missionen im All berichtet. Heute zeigt der Westschweizer Claude Nicollier, welche Bedeutung dem «Weltraumteleskop Hubble» und seiner über 30-jährigen Lebensdauer zukommt.

Als 1990 das Space-Shuttle «Discovery» das Teleskop ins All trug, war es das erste von vier NASA Weltraumteleskopen. Das Compton Gamma Ray Observa- tory, das Chandra X-Ray Observatory und das Spitzer-Weltraumteleskop waren die anderen drei. Bald stellte sich aber heraus, dass die Bildqualität von Hubble wegen eines Fehlers im Hauptspiegel stark beeinträchtigt war. 1993 erfolgte eine erste Reparaturmission, 1999 die zweite. Bei beiden war Nicollier dabei.

Wie hat das Teleskop Hubble das astronomische Weltbild verändert? Wie sieht die Zukunft solcher Teleskope aus? Claude Nicollier wird über die Bedeutung dieses Teleskops für die Wissenschaft sprechen und gleichzeitig auch das neue Infrarot- teleskop namens «James Webb Space Telescope» vorstellen. Es soll noch in diesem Jahr in den Weltraum geschickt werden und noch weiter in die Vergangen- heit zurückblicken können, also fast bis an den Anfang der Zeit.

Prof. Dr. em Claude Nicollier, Astronaut ESA, Space Innovation EPFL Lausanne

Als die Zeit begann – mit dem Weltraumteleskop Blick zurück in die Vergangenheit

Alte Kaserne, Grosser Saal, Technikumstr. 8, 8400 Winterthur, Gastgesellschaft: Astronomische Gesellschaft Winterthur

Sonntag, 6. Februar 2022, 20.00 Uhr

Musik junger Musikerinnen und Musiker des Konservatoriums Winterthur und ein Gespräch mit dem Forscher sind Teil der Veranstaltung. Unkostenbeitrag Fr. 15.- (mit ZKB Karte Fr. 10.-), SchülerInnen Fr. 5.- (mit ZKB Karte Fr. 3.-). Kaffee und Gipfeli sind inbegriffen.

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Der Vortrag ist öffentlich und gratis. Gäste sind herzlich willkommen.

Prof. Dr. Laura Baudis, Physik Institut, Universität Zürich

Die unerträgliche Leichtigkeit der Neutrinos

ZHAW, Gebäude TN, Technikumstrasse 71, 8400 Winterthur

Neutrinos sind sehr schwer nachzuweisende Teilchen. Sie spielen eine wichtige Rolle in Prozessen in der Sonne, bei Supernova-Explosionen und der Entstehung der ersten Elemente im Universum. Die Erforschung ihrer Eigenschaften hat unser Verständnis dieser Elementarteilchen deutlich erweitert.

Zum Beispiel wissen wir aus Neutrino-Oszillationsexperimenten, dass Neutrinos Masse besitzen (Nobelpreis 2015) - der absolute Wert der Neutrinomassen ist jedoch unbekannt. Auch eine andere grundlegende Frage ist noch offen: Sind Neutrinos Majorana-Teilchen, also ihre eigenen Antiteilchen? In diesem Fall würde ein sehr seltener Kernzerfall, der neutrinolose Doppelbetazerfall existieren. Die theoretische Physik liefert dafür starke Argumente, und auch das Fehlen von Antimaterie im Universum liesse sich auf die Majorana-Natur des Neutrinos zurückzuführen.

Weltweit gibt es rund ein Dutzend Experimente, die nach dem 0νββ-Zerfall suchen.

Die GERDA- und LEGEND-Experimente befinden sich im Untergrundlabor Labo- ratori Nazionali del Gran Sasso in Italien. Sie suchen nach dem 0νββ-Zerfall, dessen Halbwertszeit um viele Größenordnuneng grösser ist als das Alter des Universums. Nach einer Einführung in das Gebiet der Neutrinophysik werden im Vortrag die neuesten GERDA-Ergebnisse und der gegenwärtige Stand des LEGEND-Experimentes vorgestellt.

Freitag, 11. Februar 2022, 20.00 Uhr

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Wissenschaft um 11

Was steckt hinter Baum- oder Jahrringen? Mit dieser Frage beschäftigt sich Dr.

Georg von Arx, Wissenschaftler an der WSL in Birmensdorf. Seine Erkenntnisse sind faszinierend und erstaunlich zugleich. Dass sogar die NGW mit seinem ehemaligen Präsidenten Felix Kaiser an dieser Art von Forschung mitbeteiligt war, wird er ebenfalls zeigen…

Nebst der Altersbestimmung von Holz, etwa für archäologische Zwecke oder die Datierung von Kunstgegenständen, erlaubt die Jahrringanalyse auch Rück- schlüsse über das vergangene Klima oder wie das Baumwachstum von der Umwelt beeinflusst wurde. Dies ist möglich, weil die Breite der Jahrringe von Jahr zu Jahr variiert. Störungen wie Steinschlag, Feuer, Lawinen oder Insektenfrass hinterlassen ebenfalls Spuren in den Jahrringen. Gegenstand der modernen Forschung sind neuerdings auch Holzdichte, chemische Zusammensetzung und Eigenschaften der Holzzellen. Gerade bei der Untersuchung dieser neueren Jahr- ringmerkmale spielt das Jahrringlabor an der Eidg. Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft WSL weltweit eine herausragende Rolle.

Dr. Georg von Arx, Gruppenleiter Walddynamik, Dendrowissenschaften, Eidg. Forschungsanstalt WSL, Birmensdorf

Was uns Jahrringe erzählen können – Einblick in die Dendrochronologie

Alte Kaserne, Grosser Saal, Technikumstrasse 8, 8400 Winterthur Gastgesellschaft: Swiss Science Center Technorama

Sonntag, 27. Februar 2022, 11.00 Uhr

Musik junger Musikerinnen und Musiker des Konservatoriums Winterthur und ein Gespräch mit dem Forscher sind Teil der Veranstaltung. Unkostenbeitrag Fr. 15.- (mit ZKB Karte Fr. 10.-), SchülerInnen Fr. 5.- (mit ZKB Karte Fr. 3.-). Kaffee und Gipfeli sind inbegriffen.

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Der Vortrag ist öffentlich und gratis. Gäste sind herzlich willkommen.

Zecken übertragen eine Vielzahl von Krankheitserregern auf den Menschen. Die häufigste durch Zecken auf den Menschen übertragene Erkrankung in der nördli- chen Hemisphäre ist die Lyme Borreliose, mit einer Inzidenz von knapp 100 pro 100'000 Einwohnern in der Schweiz. Sie wird durch eine Infektion mit dem Bakte- rium Borrelia burgdorferi verursacht. Die Lyme Borreliose kann verschiedene Organsysteme wie die Haut, das muskuloskelettale System oder das Nervensys- tem betreffen.

Häufigste Manifestation der Lyme Borreliose überhaupt und typisches Zeichen einer frühen Infektion ist die Hautröte «Erythema migrans», das bei 60-70% aller Infizierten auftritt und meist an der Zeckenstichstelle entsteht. Die Diagnose wird anhand des klinischen Bildes gestellt. Die Therapie erfolgt mittels Antibiotika.

Der Vortrag wird auf die neuesten Erkenntnisse dieser Krankheit eingehen.

PD Dr. med. Martin Glatz, Facharzt für Allergologie und klinische Immunologie (CH), Facharzt für Dermatologie und Venerologie

Zeckenbisse –

warum sie unterschiedliche Folgen haben

ZHAW, Gebäude TN, Technikumstrasse 71, 8400 Winterthur

Freitag 4. März 2022, 20.00 Uhr

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Der Vortrag ist öffentlich und gratis. Gäste sind herzlich willkommen.

Mit der reich bebilderten und historisch fundierten «Flora des Kantons Zürich»

erfüllte sich die Zürcherische Botanische Gesellschaft den langgehegten Wunsch einer vollständigen Übersicht über die Farn- und Blütenpflanzen des Kantons.

Während 10 Jahren trugen 250 ehrenamtlich tätige Mitglieder und Fachkundige entsprechende Informationen zusammen. Mit Text, Fotos und Verbreitungskarten werden 1757 Pflanzenarten beschrieben, die vom frühen 19. Jahrhundert bis heute im Gebiet wild wachsen oder gewachsen sind.

Während die Arten über diesen Zeitraum in ihrer Anzahl recht konstant geblieben sind, haben sich sowohl ihre Zusammensetzung als auch ihre Häufigkeiten – 25%

sind seltener und 10% häufiger geworden – stark verändert. Ausgestorbene (6%) und Neubürger (7%) widerspiegeln den rasanten Wandel von Landschaft und Landnutzung. Wichtigste Gründe für die Veränderungen sind die Flächenverluste der Lebensräume. Der Vortrag spannt den Bogen vom «Making-of» der «Flora»

über die Konsequenzen des Florenwandels bis zu den ersten sichtbaren Spuren der Klimaerwärmung.

Dr. Thomas Wohlgemuth, Eidg. Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft WSL, Birmensdorf

Der Wandel der Flora des Kantons Zürich seit dem frühen 19. Jahrhundert

ZHAW, Gebäude TN, Technikumstrasse 71, 8400 Winterthur

Freitag, 18. März 2022, 20.00 Uhr

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Der Vortrag ist öffentlich und gratis. Gäste sind herzlich willkommen.

Das Thema «Insektenrückgang» war in den letzten Jahren in der Presse sehr präsent. Zahlreiche neuere wissenschaftliche Studien haben deutlich gemacht, dass sowohl die Artenzahl als auch die Abundanz und Biomasse der Insekten in den letzten Jahrzehnten in vielen Regionen der Welt und über viele Ökosysteme hinweg zurückgegangen sind. Zum Teil wurden Rückgänge der Insektenbiomasse von über 75% in den letzten 30 Jahren festgestellt. Was sind Ursachen für diesen Rückgang? Wird dieser negative Trend durch den zukünftigen Wandel der Land- nutzung und die Klimaveränderung noch verstärkt werden? Müssen wir uns deshalb Sorgen um unser Wohlergehen machen? Was können wir tun, um diesen Trend aufzuhalten oder zumindest abzuschwächen? Der Vortrag versucht Antwor- ten auf diese Fragen zu finden.

Prof. Dr. Martin Gossner, Eidg. Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft WSL, Birmensdorf

Biodiversität in der Krise?! – Wo steht die Forschung und was können wir tun?

ZHAW, Gebäude TN, Technikumstrasse 71, 8400 Winterthur

Gastgesellschaft: Swiss Engineering STV, Sektion Winterthur-Schaffhausen

Freitag, 1. April 2022, 20.00 Uhr

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Wissenschaft um 11

Sie zählt bereits zu den führenden Köpfen: 2020 erhielt die Physikerin Lavinia Heisenberg für ihre detaillierten Analysen zur Gravitation an der ETH Zürich den Latsis-Preis. Zu Einsteins Allgemeiner Relativitätstheorie befragt meint sie: «Seine Theorie ist nach wie vor die beste, um Gravitation zu beschreiben, aber sie ist nicht vollständig». Und so forscht sie an der Erneuerung der berühmtesten aller Theorien.

Gleichzeitig hegt sie auch den Traum, Astronautin bei der ESA zu werden. Das Bewerbungsschreiben ist abgeschickt. Nach den Chancen gefragt, dereinst die Erdatmosphäre verlassen zu können, gibt sie sich selbstbewusst: «Ich erfülle alle akademischen, physischen und psychischen Voraussetzungen, die es braucht».

Zu ihrem Vortrag meint Lavinia Heisenberg: «Nachdem ich unsere Beobachtungen des Universums zusammengefasst habe, werden wir gemeinsam ein kosmologi- sches Modell aufstellen, das noch rätselhafter aussieht denn je. Für die theoreti- sche Beschreibung wird Einsteins Theorie eine fundamentale Rolle spielen - aber selbst diese stösst an Grenzen. Wir werden untersuchen, welche neue Materie und Energieformen wir für seine Theorie brauchen, um die Beobachtungen erklä- ren zu können».

Prof. Dr. Lavinia Heisenberg, Departement Physik, ETH Zürich

Unser rätselhaftes Universum

Alte Kaserne, Grosser Saal, Technikumstrasse 8, 8400 Winterthur

Gastgesellschaft: Astronomische Gesellschaft Winterthur, Swiss Science Center Technorama

Sonntag, 3. April 2022, 11.00 Uhr

Musik junger Musikerinnen und Musiker des Konservatoriums Winterthur und ein Gespräch mit der Forscherin sind Teil der Veranstaltung. Unkostenbeitrag Fr. 15.- (mit ZKB Karte Fr. 10.-), SchülerInnen Fr. 5.- (mit ZKB Karte Fr. 3.-). Kaffee und Gipfeli sind inbegriffen.

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Corona-Schutzmassnahmen der NGW

Die NGW hat für ihre Anlässe verschiedene Schutzmassnahmen auf der Grund- lage der behördlichen Vorschriften vorgesehen, um eine Ansteckung mit dem Corona-Virus nach Möglichkeit zu verhindern. Diese Massnahmen können aufgrund aktueller Entwicklungen jederzeit angepasst werden. Änderungen werden mit unserem Newsletter und auf der Website www.ngw.ch publiziert.

NGW-Vorträge Freitagabend

Die NGW benützt für ihre Vorträge bis auf weiteres einen Hörsaal im Gebäude TL der ZHAW. Im selben Gebäude finden auch die Vorträge der Kinderuniversität statt. Für den Eintritt ist ein gültiges Covid-Zertifikat inkl. Ausweis notwendig.

Weiterhin gilt:

• Soweit möglich Abstände einhalten

• Im Korridor und Foyer gilt eine Mas.kenpflicht. Am Schluss der Veranstaltung Saal ohne Gedränge verlassen.

• Masken in die bereitstehenden Eimer entsorgen.

NGW «Wissenschaft um 11» am Sonntagmorgen

Die Veranstaltungen «Wissenschaft um 11» finden nach wie vor im grossen Saal der Alten Kaserne statt. Hier gelten folgende Regeln:

• Wir bitten um frühzeitiges Erscheinen, damit es an der Kasse nicht zu Staus kommt (spätestens ¼ Stunde vor Beginn).

• Eintritt nur mit Covid-Zertifikat und Ausweis.

• Im Foyer und Saal gilt Maskenpflicht. An den Tischen kann die Maske ausgezogen werden.

• Am Schluss der Veranstaltung Saal ohne Gedränge verlassen.

• Masken in die bereitstehenden Eimer entsorgen.

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Präsident Peter Lippuner, lic. phil. I

Quästorin Dr. sc. math. Johanna Schönenberger-Deuel Vizepräsidium Michael Wiesner, Dipl. Natw ETH, Biologe

René Wunderlin, MSc ETH Weitere Vorstandsmitglieder Dr. Elisabeth Dumont, Physikerin

Dr. Patrik Eschle, Physiker Dr. Duri Florineth, Geologe

Dr. sc. ETH Jonas Hostettler, Chemiker Peter Jaeger, pensionierter Arzt Beat Kunz, dipl. Forst-Ing. ETH/SIA Michael Oettli, dipl. phys. ETH

Dr. Ursina Walther, Umweltwissenschaftlerin Dr. Michael Widmer, Biologe

Daniela Zingg, dipl.biol., Biologin

Geschäftsstelle: NGW Naturwissenschaftliche Gesellschaft Winterthur, Geschäftsstelle

Matthias Erzinger Unt. Vogelsangstr. 11 8400 Winterthur Tel: 052 551 03 65 Mail: info@ngw.ch

Wenn Sie Vorschläge oder Bemerkungen zu den Winterveranstaltungen haben, wenn Ihnen etwas besonders gut gefallen hat, oder Sie etwas ändern möchten, dann schreiben Sie uns auf: https://www.ngw.ch/naturwissenschaftliche-gesell- schaft-winterthur/programmvorschlaege

Wir nehmen Ihre Vorschläge gerne auf.

Der Vorstand

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Programme anderer Gesellschaften

Naturforschende Gesellschaft in Zürich www.ngzh.ch Naturforschende Gesellschaft Schaffhausen www.ngsh.ch St. Gallische Naturwissenschaftliche Gesellschaft www.nwgsg.ch Thurgauische Naturforschende Gesellschaft www.tng.ch

Volkshochschule Winterthur und Umgebung www.vhs-winterthur.ch Alte Kaserne Winterthur www.altekaserne.ch Fotonachweis

Biologischer Landbau (Urs Niggli), Herbstanlass (Technische Betriebe, Stadt Winterthur), Wald im Klimawandel (WLS), Corona - Wie bereiten wir uns auf die Pandemie vor? (Christian Althaus, Universität Bern), Der Mensch und seine Mikroorganismen (Biozentrum Basel), Evolutionsmedizin (Universität Zürich), Der Jäger und die Sammlerin (Abri FO CH), Hoch- und Niedrigwasser in der Schweiz (Matthias Erzinger, Töss bei Hochwasser), Wie Körpergerüche Part- nerwahl und Schwangerschaft beeinflussen (Claus Wedekind), Staatenbil- dende Insekten (Universität Basel), Tiefseebergbau (GEOMAR, Kiel), Pande- mien als Gesellschaftskrisen (Jakob Bächtold, Landbote: Corona-Protestaktion auf der Steinberggasse), Weltraumteleskop (ESA), Die unerträgliche Leichtig- keit der Neutrinos (Laura Baudis, Universität Zürich), Was uns Jahrringe erzäh- len können (Georg von Arx, WSL), Zeckenbisse (Glatz), Der Wandel der Flora des Kantons Zürich (Thomas Wohlgemuth, WSL), Biodiversität in der Krise (Martin Gossner, WSL), Unser rätselhaftes Universum (Lavinia Heisenberg, ETHZ)

Wir bedanken uns bei der ZHAW für das Gastrecht in ihren Räumen.

Produktion: u&me projekte gmbh, www.uandme.ch Druck: Mattenbach AG

www.mattenbach.ch

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Referenzen

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