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Klimagerechtigkeit und Systemwandel

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Academic year: 2022

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Klimagerechtigkeit und Systemwandel

Bernd Nilles, Geschäftsleiter Fastenopfer

Klimakrise

Klimaungerechtigkeit Klimagerechtigkeit Systemwandel

Handlungsoptionen

(2)

Fastenopfer is a development and social justice NGO Founded by Catholic Youth Movements

Has a mandate to help and to address root casus of problems – a

mandate not only to fight hunger but also to ask why people are hungry.

The work of our partner organisations and in our projects - Is under threat by globale and local crises

- But also a response to these crises

Our work approach

(3)

Countries where we work

(4)

- Hardly any state actors present

- People marginalised - on their own - Human Rights under threat

- Beautiful Nature destroyed

- International corporations and local powerhlders use the absence of the rule of law to their interests

- Violent Conflicts

- Where people organise themselves to create conditions for a better live in dignity

Contexts we are working in

(5)

Fastenopfer arbeitet in Allianzen

(6)

Klimawandel ist da

(7)

Klimawandel ist da - Folgen treffen alle

7

…auch die Schweiz:

Veränderung der mittleren Sommertemperatur in der Schweiz bis 2060 (Daten plus Prognose). Rot ohne starke CO2 Reduktion, Blau mit sofortiger CO2 Emissionsreduzierung.

…besonders diejenigen, die wenig oder nichts dazu beigetragen haben.

(8)

Fastenopfer vor Ort: Klimaschäden jedes Jahr

massiver – hier die Philippinen

(9)

Pizol Gletscher 2019 / Extremwetter 2021

(10)

Klimaungerechtigkeit

(11)

Klimaungerechtigkeit gegenüber Jugend und zukünftigen Generationen

11

(12)

Ungerechtigkeit:

Aktuelle

Klimapolitik

(13)

Ungerechtigkeit: Überschreiten der Grenzen der Atmosphäre:

Weltweiter CO2-Ausstoss hat sich in den letzten 50 Jahren verdoppelt – und steigt weiterhin an

(14)

• 1979 Erste Weltklimakonferenz in Genf

• 1987 Weltkommission für Umwelt und Entwicklung: «Our common future».

• 1992 UNO Konferenz für Umwelt und Entwicklung

• Geburtsstunde für die Klimarahmen- und

Biodiversitätskonvention und die Agenda 21 (in vielen Ländern

später lokale Agenda 21)

• Seit 1995 jährliche Weltklimagipfel

• 2012 Rio+20: Green Economy

• 2015 SDGs und Pariser Klimavertrag

Ungerechtigkeit: Warten statt

handeln – Am Wissen liegt es

nicht

(15)

Ungerechtigkeit: Unser

Entwicklungsmodell behindert Nachhaltige Entwicklung

«Sustainable Development Report 2019» Bertelsmann / Jeffrey Sachs Urteil fällt happig aus: Die Schweiz lebt stärker als jedes andere Land der Welt auf Kosten der anderen Länder.

Niemand behindere die anderen so stark daran, die nachhaltigen Entwicklungsziele der UNO-Agenda 2030 zu

erreichen.

(16)

Klimagerechtigkeit

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In der Präambel des Pariser Klimavertrages:

“Noting the importance for some of the concept of "climate justice", when taking action to address climate change”

1,5 Grad Grenze aus dem Pariser Abkommen – Errungenschaft der verwundbarsten Staaten-Ozeanien etc.

Klimagerechtigkeit im Pariser

Abkommen

(18)

Prinzipien:

Verursacherprinzip (20:80% Globale Konsumeliten)

Gemeinsame aber unterschiedliche Verantwortlichkeit und Möglichkeiten

Dimensionen der internationalen Klimagerechtigkeit im Sinne der UN:

- das Überleben aller Staaten (zB Ozeanien), 1,5 Grad - die gerechte Verteilung der Lasten

- die gerechte Beteiligung der Menschen an der notwendigen Transformationen (Stichwort «falsche Lösungen abwenden»).

Klimagerechtigkeit

(19)

1,5 Grad Grenze und C02 Restbudget und Wahrscheinlichkeiten Ziele zu erreichen

19

(20)

Wir wollten es genauer wissen: Was bedeutet Klimagerechtigkeit für die Schweiz – Ergebnisse einer Expertentagung 09/2021

7 Kriterien, (die INDP Institut für Nachhaltigkeits- und Demokratiepolitik mit wissenschaftlichen Daten hinterlegt und operationalisiert hat.)

Basis ist das 1.5Grad Szenario mit 66% Wahrscheinlichkeit.

Für jedes dieser Kriterien kann berechnet werden, wie hoch das

entsprechende verbleibende CO2-Emissionsbudget für die Schweiz ist:

1. Aktuelle Emissionen (Restbudget aufgrund aktueller Emissionen)

2. Absatzprinzip (alle Menschen Recht auf gleich viele Inlandemissionen)

3. Konsumprinzip (alle Menschen das Recht auf gleich viele Konsum/Import – Emissionen).

4. Historische Emissionen seit 1850 5. Historische Emissionen seit 1990 6. Wirtschaftliche Leistungsfähigkeit 7. Innovationsfähigkeit

Klimagerechtigkeit

(21)

Aus ethischer Sicht ging es darum zu beurteilen, welche Kriterien mit welchem Gewicht einbezogen werden, um ein klimagerechtes CO2- Emissionsrestbudget für die Schweiz festzulegen.

Die gewichteten Kriterien wurden im Anschluss in ein CO2-Restbudget für die Schweiz umgerechnet.

Resultat 2,17

Aus Klimagerechtigkeitsperspektive hat die Schweiz noch das 2.17- fache der Emissionen von 2019 zur Verfügung, wenn wir das 1.5 Ziel mit 66% Wahrscheinlichkeit erreichen wollen.

Das bedeutet, dass unter der Annahme, dass die Emissionen der Schweiz im 2020 und 2021 gleich hoch sind wie die Emissionen im 2019, das klimagerechte CO2- Restbudget der Schweiz Anfang März 2022 aufgebraucht sein wird.

Klimagerechtigkeit

21

(22)

Wenn wir Klimagerechtigkeit ernst nehmen, dann hat dies erheblich Konsequenzen.

Absenkungspfad – Geschwindigkeit

Auch nach erreichen einer Klimaneutralität – Verantwortung negativer Emissionen für Verursacher

Klimagerechtigkeit

(23)

23

(24)

Klimagerechtigkeit und

Systemwandel – Die Ursachen

angehen

(25)

«Mitigation», Energie und Entwicklung vom Ressourcenverbrauch entkoppeln - SDG12 Konsum und Produktion

«Adaption» , der Klimawandel ist real und die Erwärmung bleibt für Jahrhunderte

«Klimafinanzierung», Neu und Zusätzlich vs Schweiz (aus der Entwicklungshilfe)

Drei wichtige Ansätze – aber Ursachen der Klimakrise bleiben unadressiert.

Handeln - nach Logik des Pariser

Klimavertrages

(26)
(27)

SMART CSO Modell

(28)

Systemwandel und Klimakrise

Es gilt «das Modell globaler Entwicklung in eine [andere]

Richtung … lenken», was einschliesst, «über den Sinn der Wirtschaft und über ihre Ziele nachzudenken, um

Missstände und Verzerrungen zu korrigieren» (Laudato Si’, 194).

«Die verschiedenen Aspekte der Klima-, Umwelt-, Finanz- und Schuldenkrisen, von Ungleichheit und Ungerechtigkeit sind gegenseitig voneinander abhängig und verstärken

einander. Man kann nicht länger separat mit ihnen

umgehen.» (ÖRK Busan)

(29)

Systemwandel

Climate Change can be understood as an expression of a failing economic system not working for people and planet..

The related challenge is though, that there is on the hand urgency to act on climate change and the same time we

understand we cannot overcome the climate crisis with quick and easy solutions like technological fixes.

29

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Gesamte Menschheit im Blick – gleich an Rechten und Würde

Die Armen und Verwundbaren in den Mittelpunkt: Als Betroffene aber auch bei den Lösungen

Die gerechte Beteiligung der Menschen an der notwendigen Transformationen (Stichwort «falsche Lösungen abwenden»).

Systemische Wege zur

Klimagerechtigkeit

(31)

Systemische Wege zur Klimagerechtigkeit Ungleichheit überwinden

We cannot allow a minority of world population to hijack the atmosphere.

Resources belong to everyone but are managed by a few. 31 Reichste 10% verantwortlich für Hälfte aller Emissionen Obwohl sie die technischen Möglichkeiten haben dies nicht zu tun

Schweiz gehört zu diesen 10%. Nur 0,1% der

Weltbevölkerung – ca. 1%

Anteil am Welt-CO2 Ausstoss

(32)

Systemische Wege

Mehr als eine Umweltkrise: Eine Sozial-ökologische Krise

Hört ihr den Schrei der Erde und der Armen – hört ihr, es ist

ein Schrei.

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Systemische Wege

• Demokratie und Partizipation

• Das Recht des Stärkeren überwinden

• Macht begrenzen

• Verbindliche Regeln (KVI)

• Interessen(gruppen) / Akteure beachten (siehe KVI)

• Wandel geht nicht ohne Konflikt und Widerstand

33

(34)

Überwindung eines von fossilen Brennstoffen abhängigen

Wirtschaftssystems: Nutzung von Kohle, Öl und Gas verbieten. Uni St. Gallen: «Verbote besser als ihr Ruf» - Setzen Innovation frei

Entkopplung der Produktion und des Konsums von nicht erneuerbaren Ressourcen

Das extraktivistische Modell überwinden

Überkonsum beenden – wir zerstören den Planeten für unsinnige Produkte die niemand braucht

Systemische Wege zur Klimagerechtigkeit

(35)

Systemische Wege:

Intergenerationelle Gerechtigkeit

what kind of a world we want to leave our children and their

children.

(36)

Falsche Lösungen vermeiden

Systemische Wege

(37)

Nicht auf Wunder warten: Lösungen sind bereits da

Ob Agrarökologie, Erneuerbare Energien, uvm. – Lösungen existieren.

Charakteristika nachhaltiger Lösungen:

Dezentral

Lokal Angepasste Technologien

Respekt ggü der lokalen Gemeinschaft

Gehen von den Menschen aus

Respektieren die ökologischen Grenzen (einer Region/der Erde)

37

(38)

Systemische Wege zur Klimagerechtigkeit

Zusammenfassend:

• Klimakrise als Krise anerkennen

• ganzheitliche Ansätze - Isolierte Herangehensweise führt oft zu

«falschen Lösungen»

• eine gerechtere Verteilung und begrenzte Nutzung der

weltweiten Ressourcen – Verzicht/Weniger ist systemisch!;

• globale Regeln die lokale Alternativen stärken

• mehr diversifizierte und dezentrale Wirtschaftsstrukturen die auf das Gemeinwohl ausgerichtet sind; weniger auf Profit und Wachstum

• Solidarität und gesellschaftliche Mitbestimmung

• Veränderung von unten

(39)

Vielen Dank!

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Referenzen

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