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Internationale Studierende in der Coronakrise

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Academic year: 2022

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Internationale Studierende in der Coronakrise

Rückblick Sommersemester 2020

Die Coronakrise hat uns allen, ohne Zweifel, einiges abver- langt. Gleich zu Beginn des Sommersemesters solche Ein- schränkungen im Privatleben und Studium hinzunehmen, war nicht leicht. Die HTU hat in dieser schweren Zeit versucht, allen Studierenden eine tatkräftige Unterstützung zu sein. Wir sind für alle Studierenden da, egal welches Geschlecht, oder Rasse, Herkunft, Religion etc. Für uns sind alle Studierenden junge zielstrebige Menschen, die etwas aus sich machen wol- len. Leider ist das nicht überall der Fall.

Unsere internationalen Studierenden (aus dem nicht EU- Raum), wurden von dieser Krise besonders schwer getroffen.

Viele haben gleichzeitig mit ihren Eltern die Arbeit verloren.

Die österreichische Politik macht den internationalen Stu- dierenden, schon in normalen Zeiten, das Leben besonders schwer.

Ab dem ersten Tag werden sie zur Kassa gebeten. Das ändert sich auch nach Jahren des Steuern- und Gebührenzahlens nicht. Egal wie lange internationale Studierende in Österreich leben, sie bleiben immer Fremde, denen die Hilfeleistung un- tersagt wird. So werden sie explizit von jeder universitären und staatlichen Förderung ausgeschlossen. Selbst auf das neue Studienabschlussstipendium haben Studierende aus Drittstaa- ten keinen Anspruch. Man würde meinen, jene Studierende, die schon mindestens 5 Jahre in Österreich leben, neben dem Studium Teilzeit arbeiten, hätten genug in das System einge- zahlt, um gefördert zu werden. Auf der anderen Seite wird man nicht müde, Geld von ihnen zu verlangen.

Um ein Studierendenvisum zu bekommen, müssen inter- nationale Studierende bis zum 24-ten Lebensjahr über 6.000 Euro auf dem Konto nachweisen und über 24-jährige mehr als 11.000 Euro.

Die meisten bringen dieses Geld nach Österreich, welches von ihren Familien über die Jahre angespart wurde. Andere neh- men einen Kredit auf, damit ihre Kinder hier studieren können.

Weil das Studierendenvisum alle 12 Monate verlängert wer- den muss, darf man jedes Mal 160 Euro für die Verlängerung zahlen. Zur Kassa gebeten werden sie auch an der Universität.

Internationale Studierende, die nicht aus dem EU-Raum kom- men, zahlen für jedes Semester den doppelten Studienbeitrag (726,72 Euro). Um das Studierendenvisum verlängern zu kön- nen, müssen pro Studienjahr mind. 16 ECTS-Punkte nachge- wiesen werden. Was die Politik mit der neuen UG-Novelle ver- sucht, den österreichischen Studierenden aufzuzwingen, ist bei den internationalen Studierenden schon lange Alltag. Der Unterschied ist, dass hier nicht allein der Studienplatz verloren geht, sondern das ganze Leben, welches in Österreich über die Jahre aufgebaut wurde. Da der Lebensstandard in Österreich viel höher ist als in den, meistens ärmeren Herkunftsländern, können sich wenige auf die Hilfe der Familie verlassen. Aus

diesem Grund arbeiten sehr viele internationale Studierende geringfügig oder Teilzeit neben dem Studium. Vor allem in der Gastronomie und diversen Dienstleistungsunternehmen fin- den internationale Studierende eine Arbeit. Es sind keine Be- rufe, wo ÖsterreicherInnen Schlange stehen um dort zu arbei- ten, es sind Berufe, wo ein Mangel an Arbeitskräften herrscht.

Somit füllen die internationalen Studierenden einen Teil dieser Lücke am Arbeitsmarkt.Im Gegensatz zu den europäischen Studierenden, von denen die meisten nach dem gebührenfrei- en Studium in Österreich wieder in ihre Heimat zurückkehren, bleiben viele Studierende aus Drittstaaten nach dem Abschluss des Studiums in Österreich und arbeiten hier.

Wer so mehrere Jahre in Österreich studiert, fleißig Gebühren und Steuern einzahlt, nichts geschenkt bekommt, könnte viel- leicht erwarten in einer Krise wie dieser, Hilfe zu bekommen.

Leider ist das nicht der Fall gewesen. Die internationalen Stu- dierenden dürften im Sommersemester wieder doppelte Stu- diengebühren zahlen, für aufgeschobene Prüfungen, für im- provisierte Onlinelehre, für abgesagte Laborübungen etc.

Nach dem Sommersemester 2020 stellt sich die Frage, hätten es die internationalen Studierenden nicht verdient, dass man ihnen zumindest die Last der doppelten Studiengebühren in diesem schweren Semester erspart?

SS2020

AUSLÄNDISCHE STUDIERENDE WERDEN DIESES JAHR BESONDERS HART VON DURCH CORONA ENTSTANDENEN NACHTEILEN GETROFFEN. DAS REFERAT FÜR AUSLÄNDISCHE STUDIERENDE ERKLÄRT,

WAS FÜR MASSNAHMEN ES HIER BRAUCHT.

Quellen:

https://unsplash.com/photos/xqC7hdLMpgk Wir hoffen, dass die österreichische Politik irgendwann anerkennen wird, welches Potenzial in den internationalen Studierenden, mit Lebensschwerpunkt in Österreich, liegt.

Es sind junge Menschen, die nach Österreich kommen, seit Tag 1 ins System einzahlen, durch ihre Arbeit die Lücken im Arbeitsmarkt füllen und auch nach dem Studium hierbleiben und weiterhin zu der Entwicklung und dem Erfolg von Österreich beitragen. Sie verdienen es in solchen Krisen, nicht im Stich gelassen zu werden!

TU INFO 01/2021 11

Text: Referat für Ausländische Studierende

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