\
I
Wi ssenschafts
rat
Drs.
7755/87KöIn,
den 17.7.1987Se ite Stellungnahme zum Deutschen Bergbau-Museum Bochum
InhaIt
Vorbemerkung
A.
AusgangslageI.
Geschichte und FinanzierungII.
Aufgaben,Organisation,
Ausstattung1.
Aufgaben2.
Organisation und AusstattungIII.
ArbeitsschwerpunkteIV.
Wissenschaftliche Wirkung nach außen1.
Veröffentlichungen2.
Tagungen und Gremientätigkeit3.
Lehre undwissenschaftlicher
Nachwuchs4.
ZusammenarbeitB.
StellungnahmeI.
Zur wissenschaftlichen BedeutungII.
Zu den Arbeitsschwerpunkten1
.
Forschungsschwerpunkte2.
Veröffentlichungen3.
Archiv4.
Zusammenarbeitmit
anderen EinrichtungenIII.
Zur Organisation1.
Gliederungin
Fachgruppen2. Mittelfristige
Forschungsplanung3.
Besetzung freiwerdender SteIIen4. Beirat
undwissenschaftliche
Ergebnis- bewertungIV.
Zur Ausstattung1.
Wissenschaftliches Personal2.
Technisches Personal3.
Eigene Einnahmen4.
Eingliederung desZollern-Instituts V.
Zusammenfassende Beurteilung2 4 4 5 5 7
13 'l 199 21 21 22 24 24 26 26 27 28 29 30 30 30
31 3'r 32 32 32 33 33 34
Anhang
f
a
-2
Vorbemerkung
Das Deutsche Bergbau-Museum
in
Bochurnqehört
zu den Museen, deren Forschungsaktivitäten von Bund und Ländernauf
der Grundlageder
Rahmenvereinbarung Forschungsförderung von1975 gemeinsam
gefördert
werden. Die Bund-Länder-Kommissionfür
Birdungsplanung und Forschungsförcierung (BLK)hat
denwissenschaftsrat gebeten,
gutachtrich
zuder
Frage stelrungzv
nehmen, obdiese
Museendie
Voraussetzungenfür
dieFortführung
der
gemeinsamen Förderungerfüllen
Neben einem Zuwendungsbedarf
in
bestimmter Höhe Iiegen diese Voraussetzungenvor allem in der
überregionalen Bedeutung und im gesamtstaatlichenwissenschaftspoliti-
schen
Interesse der jeweiligen Einrichtung.
DieseKri- terien sind
von Bund und Ländern irnJahre
1972für
dieIvluseen
wie
folgt
definiert
worden:"Die Museen müssen überregionale Bedeutung haben.
Die Überregionalität
kommi dadurch zum Auidruck, daßder
wissenschaftliche Rang anerkannt und der Forschungsgegenstand von allgemein wissenschaft- lichemInteresse ist.
Die Museen müssenjeweils für ihren
Fachbereich Aufgaben vonzentraler
Bedeutung
erfüIlen.
Die gemeinsame Förderung
der
Museen muß im gesamt-staatlichen wissenschaftspolitischen
Interesseliegen.
Das gesamtstaatlichewissenschaftspoliti-
scheInteresse
kann insbesondere dadurch begrün-det sein,
daßdie
Museeri im Bereichder
Forschung- Arbeiten
durchführen oder Methoden entwickeln,die
auch anderen Museen zugute kommen (Ser-vice-
oderPilotfunktion),
oder-
besonders engeinternationale
Kontakte unterhaltenoder
in
herausragender Weiseinterdisziplinäre
Zusammen-arbeit
pflegen oder- zentrale Informations-
und Dokumentationsaufgaben wahrnehmen oder- intensive
Beziehungen za Hochschulen, Forschungsein- richtungen und anderen Museenpflegen
oder-3
richtungweisende
Arbeiten zvr
Museumspädagogik undMuseumsdidaktik durchführen oder
Schwerpunkte
bilden, die für die
allgemeine Weiter- entwicklung des betreffenden Wissenschaftszweigeserhebliche
Bedeutung haben."Der Wissenschaftsrat
hat zür
Vorbereitungseiner
SteIIung-nahme
eine
Arbeitsgruppegebildet, der
auch Sachverständige angehörten,die nicht Mitglieder
des Wissenschaftsratessind.
Ihnenist. der
Wissenschaftsrat zu besonderem Dankverpflichtet.
Die Arbeitsgruppehat
am25. t{ärz
1987 das Museum besucht und Gesprächemit
demDirektor
und denwissenschaftlichen
Mitarbeitern geführt.
Der Wissenschaftsrat
hat die
Stellungnahme am 17 verabschiedet.Juli
19874-
A. Ausgangslage
A. I. Geschichte und Finanzierung
rm Jahre 1930 schlossen die I,,iestfärische Berggewerkschafts- kasse (WBK), eine seit 1864 in Bochum ansässige Gemein-
schaftsorganisaLicn der Bergbauunternehmen im Ruhrge-
biet' ,
1 unddie Stadt
Bochum einenVertrag zor
Gründungeines
"Geschichtlichen Bergbau-Museums".AIs
Basis der Sammlungdienten
ModeIIe,die als
Anschauungsmaterialfür die
Ausbildung von Bergleuten an den Bergschulender
WBK benutzt worden waren. Hinzu kamenTeile der
Sammlung des1 868
in Berlin
gegründeten und imJahre
1917bei
dem Za- sammenschlußder Berliner
Bergakademiemit der
Technischen Hochschure aufgelösten Museumsfür
Bergbau und Hüttenwesen.Im Zuge des weiteren Ausbaus des Museums kamen
die
Vertrags-partner
am 29.4.1937überein,
daßdie
Kosten des Museums jezvr HäIfte
vonder
WBK undder Stadt
Bochum getragen werdensollten.
197
4 erklärte sich die Stadt
Bochumzusätzlich bereit,
',den Aufwandfür die
Forschung des Bergbau-Museums" zu über- nehmen. Umdie
Bedeutung des Museumsals
Fachmuseum des Bergbaus auchinternational zv unterstreichen,
wurdees
abMärz 1976
in
"Deutsches Bergbau-Museum Bochum" (DBM) um-benannt. Zum 1.1.1977 wurde das DBM
in die
gemeinsame For- schungsförderung durch Bund und Länder nachArt.
91b GGaufgenommen. Seitdem
richtet sich die
Finanzierung nachder
1975 von Bund und Ländern abgeschlossenen Rahmenverein- barung Forschungsförderung undder
"Ausführungsverein-barung Forschungseinrichtungen" .
Die WBK ist eine gemeinnützige Institution, deren Mit- glieder die Ruhrkohle AG, der Eschweiler Bergwerks-Verein, die Gewerkschaft Auguste Victoria und die Barbara-Roh- stoffbetriebe GmbH sind. Sie hat die Rechte einer juri- stischen Person privaten Rechts.
-5
Der Forschungsanteil wurde
auf
50I pauschaliert,
hiervontragen
Bund (Bundesministerium desInnern)
und Nordrhein- Westfalenje die Hälfte. Ein Drittel
des Finanzterungs-anteils
des Landeswird
entsprechendeiner
besonderenLändervereinbarung von
allen
Ländern gemeinsam aufge-bracht. Die restlichen
50I
des Zuwendungsbedarfs werden jeznr Hälfte
vonder Stadt
Bochum und vonder
WBK getragen.A. II. Aufgaben, Organisation, Ausstattung
II.
'l.
Auf gabenDas Museum
hat
nach§
1 des Vertrages vom 29.4.1937 denZweck,
"eine
Übersicht überdie
Entwicklung des Bergbausbis auf die
neuesteZeit
zu geben, denBetrieb
des Bergbausim ModeIl oder
in künstlicher
lrliedergabe vorzuführen und den Firmen,die für
den Bergbauarbeiten,
Gelegenheit zogeben,
ihre
Erzeugnisse auszustellen".Hatte
sich
das Museumin
denersten
Jahren nach seinerGründung weitgehend
auf Pflege
und Erschließungder
Samm-lungen beschränkt, so
entwickelte sich in
denletzten
zwanzig Jahren
die
Verbindung von musealen und wissen-schaftlichen Tätigkeiten. In
den 60er Jahren wurdemit
der Dokumentation und Erforschunqder
Bergbaugeschichte und mitdem Aufbau des Bergbauarchivs begonnen. Zu Beginn
der
70er Jahre kamdie
Montanarchäologie nochhinzu, die ihrerseits
den Einsatz
naturwissenschaftlicher
Methodenerforderte.
In den folgenden Jahren wurdedie interdisziplinäre
Forschungs-kapazität
des Museums ausgebaut.Das Museum umfaßt
die
Schausammlung,die
einen Überblick überdie
Geschichte und den gegenwärtigen Stand des ge- samten Bergbausvermittelt
unddie
verschie<lenentechni-
schen Bereiche des Bergbaus sowie seine
kulturellen
und-6
sozialen
Aspekte thematisch-chronologischdarstellt,
unddas Anschauungsbergwerk, das
unter
dem Museumsqeländebeispierhaft die tatsächlichen Verhältnisse in
einemstein-
kohlenbergwerk und
die
modernen Verfahrender
Kohlenge- winnung im Ruhrgebiet sowie des Erzbergbaus im RevierPeine-Salzgitter zeigt.
Im Jahre 1985zählte
das Museumknapp 430. 000 Besucher.
Der Forschungsbereich umfaßt sieben Fachgruppen,
die kut- tur-, natur-
und ingenieurwissenschaftliche Forschungbetreiben.
Von den Fachgruppensind
zweiim "ZoIlern*Insti- tut'"
1 untergebracht. Fragen des Bergbaus undder
Ver-hüttung
in der Antike
werdenmit
Methodender
Montan-archäologie und Archäometallurgie
erforscht. Ein Ziel
der Forschungsarbeitenist, in interdisziplinär
ausgerichteten Forschungsansätzen neue Erkenntnisse überdie (prä)histo- rische
Gewinnung und Weiterverarbeitung von Rohstoffen zuerhalten
unt'er Einschlußtechnischer, wirtschaftlicher, sozialer
undkultureller
Gesichtspunkte. Dabeispielt
auchdie
Erforschung von bergbau- und hüttentechnischenArbeits-
prozessen
eine
wesentlicheRolle.
Ferner gehörendie
neuere Bergbaugeschichte sowieTeilgebiete der
Bergbautechnik undder
wissenschaftlichen Dokumentation zu den Forschungs- schwerpunkten des Museums.Die
Fachgruppe "Bergbau-Archiv"hat zor
Aufgabe, Akten- und Quellenmaterial zü sammelnt zosichern
undwissenschaftlich
zuerschließen.
Einen weiteren ArbeitsschwerpunktsteIIt die wissenschaftliche
Erfassung und Bewertung technischer Denkmälerdar.
Die Arbeitsgruppen imZollern-Institut
befassensich mit
chemisch-analytischenDas
"ZoLIern-Institut"
wurdemit
Unterstützung derStiftung
Volkswagenwerk im Jahre 1979 gegründet und '1983 dem DBMeingegliedert.
Es befindet sich nicht
imMuseum
selbst
sondernauf der stillgelegten
Schacht- anlageZolIern II in
Dortmund-Böringhausen.-7
Grundlagenunteruchungen
zur
Gesteinskonservierung sowiemit
photogrammetrisch-technischen Grundragenforschungen zor Dokumentation und zumErhalt
von KulturdenkmäIern.II.2.
Organisation und AusstattungDas DBM
wird
nach§
4 desVertrags
vom 29.4.1937als
un-selbständige
Abteilung (Institut) der
WBKverwaltet.
DieWBK
bestellt
denDirektor für die
Leitung des Museums nachihrem Ermessen. Der Haushaltsplan des DBM
wird
im Benehmenmit der Stadt
Bochum vonder
WBKaufgestellt.
Zur Förderung des DBM und
zur
angemessenen Berücksichtigung überregionalerforschungspolitischer
Gesichtspunkte wurdemit
Abkommen vom 27.1.1986 zwischender
WBK undder
StadtBochum und
mit
Zustimmung des Bundes und des Landes Nord-rhein-Westfalen
die Einrichtung eines Beirates aIs
Bera-tungsgremium und zu dessen Unterstützung
die
Bildung einer Wissenschaftlichen Kommission beschlossen.Der
Beirat hat sich
am 29.4.1986konstituiert
und umfaßtsieben Personen, und zwar den
-
Vorsitzenden des Vorstandesder
WBK,- für
das DBM zuständigen Geschäftsführerder
WBK,-
Oberbürgermeisterder Stadt
Bochum,- Oberstadtdirektor der Stadt
Bochum,-
Vorsitzendender
Wissenschaftlichen Kommission sowieeinen Vertrete einen Vertrete Forschung des
r des Bundesministers des Innern und
r
desMinisters für
Wissenschaft undLandes Nordrhein-Westfalen .
-8
vorsitzender
desBeirates ist der
vorsitzende des vorstan- desder
WBK. DerBeirat tagc
mindestens einrnaliährIich,
und z,war
vor der jeweiligen
Wir tschaft-splanbesprechung im Rahmender
Eiuncl-Länder-Finanzierung.Er isr
beschlußfähig,wenn
alle Mitglieder
geladen und mehrals die HäIfte
anwe-send sind.
zu den Aufgaben des
Beirates qehört es,
anstehende probleme des DBM zuberaten,
dessen Forschunqs- und musealeTätiq- keit zo fördern
sowie Empfehlungen andie
Träger zu verab- schieden, insbesonderezv
forschungs- und museumspoliti- schen FragenI zt)r
Verabschiedungder
Grunddaten desWirt- schafts-
und des Forschungsplanes und zum Rechnungsteilab-schluß.
Ferner entscheidetder Beirat
überdie
Besetzungder
Wissenschaftlichen Kommission undberät
deren Empfeh-lungen.
SchIießIich berät der Beirat
den Vorstandder
WBKbei der
Besetzungder Stellen
des Museumsdirektors und derLeiter der
Fachgruppen.Der Wissenschaftlichen Kommission gehören nach S 5 des Abkommens vom 27.1.1986
fünf
Sachverständige aus den Fach-bereichen Bergbau, Naturwissenschaften, Technikgeschich- te/Archäo I og i e
,
Denkmal schut z/Ba uschäde n,
Techn i kmuse um/Mu-seumspädagogik
an"
DieMitglieder
werdenfür die
Dauer vonfünf
Jahrenberufeni eine
Wiederberufungist möglich.
DieWissenschafiliche Kommission
tagt
mindestens einmaljähr- lich, in der
Regelvor der jeweiligen
Sitzung des Beirates.Za
ihren
Aufgaben gehören Stellungnahmen zu den im For- schungsbericht des abgelaufenen Jahres vorgelegtenArbeits-
ergebnissen, Empfehlungen zum Forschungsplander
kommendenJahre, z\tr
Aufnahme neueroder zor Einstellung
bestehender Aufgaben sowiezor
Optimierungder
Museumsarbeit und zur Sammlungsgestaltung (Neuplanung ) .-9
Die
Beschlüsse desBeirates
werden vom Museumsdirektor oder dessenStellvertreter vorbereitet
undausgeführt.
DerDirektor
oder dessenStellvertreter ist berechtigt
und aufVerlangen des
Beirates verpflichtet,
an den Sitzungen desBeirates
undder
Wissenschaftlichen Kommissionmit
beraten-der
Stimme teilzunehmen.Die
Richtlinien für die
Forschungsarbeit werden vom Mu-seumsdirektor zusammen
mit
den Fachgruppenleitern und ggf.den
Mitgliedern der
Fachgruppenfestgelegt; seit
'1986 wirddie
Forschungsplanung auchmit der
WissenschaftlichenKommission
erörtert.
Nach dem V,Iirtschaftsplan 1987
verfügt
das DBM über 77Stellen,
davon 56Stellen für Angestellte
und 21 Stellenfür Arbeiter.
Hinzu kommenderzeit
28 ausDrittmitteln
finanzierte Mitarbeiter mit befristeten Verträgen.
DieEinzelheiten
ergebensich
ausübersicht
1.10
Ubersicl-rt 1
Personalstellen des DBM und ihre Zuordnung (Stand 1.5.1987)
Aus Drittmitte n fl-nanziertes Personal mit be fr i steten
Verträ Abteilung/Fachgruppe
I. Montanarchäometrie-
Mine ralog ie II. Montanarchäologie III. Technische Denkmälerl
(Museumsdirektor ) fV. GrundLagenforschung an
Kultu rdenkmäIe rn - Steinschutz - Photogrammetrie V. Dokumentation und
Be rg baugesch ichte VI. Bergbau-Archiv VII. Bergbau-Technik
z u sammen
Muse umspädagogen/-f ühre r, -!rächte r
Bi bl iothek
Foto I abo r
ModeI I -/Restaur ie r ungs - werkstätten und zentrale Dienste
Verwaltung und Kasse zusammen
r n s g e s a .? m t"
I
2
1
( 1 ) Forschung
( 2 ) Museum
1
2 2
1
1
Nichtwisserr-n
schaftl iches Personal
4
1
5
1
17
17 3 3
2 2
'|
1
1
112
4
1
1
2 9 22
5
1
1
12
3 I
3 14
21
4 41 63
2 11
I *.tta-r*truppe
-IIIb* (vergleichbar BAT I / el 4 / Al5 ) mit monatlicher , Zulage von I . 1 00 DM.
' 8 Stellen nach IIIb* (BAT I / A14 / A15), 1 Stel1e nach IId* (BAT Ib), , 2 Stellen^nach rIlgi (BAT rIa), 1 Sr.e1Ie nach T6* (BAT rrr).
Darunter 2 Auszubildende (AngesteIlte) und 5 Auszubildende (Arbeiter).
* wBK-Bezahlung gem. AT-verträge im Rahmen des steinkohrenbergbautarifvertrages.
Planste I len
rssenscnart- | Nichtwissen_
liches und I schaftlichcs technisches I persona).
Pe r so na1
Wi ssen
1 iches
Pe rsonal
11
Von den 11 auf Dauer beschäftigten wissenschaftlichen Mitarbeitern ist ein [.Iissenschaftler habilitiert, sechs
weitere sind promoviert. Von den aus Drittmitteln beschäf- tigten Wissenschaftlern sind fünf promoviert.
Das Gesamtvolumen des Wi Einnahmen und Ausgaben 8
19861 )
.
't . 'l 39. 5oo DM der Einnahmengedeckt,
6.949trägt hiervon
1.737.350 Forschungsanteils.IDie eigenen Einnahmen bet ragen :
27.000 30.000
aus
Eintrittsgeldern
aus Gebühren
für
Gutachten und Prüfungsaufträge( Forschungsschwerpunkt Umwelteinflüsse auf KulturdenkmäIer )
aus dem Verkauf von Veröffentlichungen aus eigener
wi/tschaftlicher Tätigkeit.
rtschaftsplans
1987beträgt
nach.088.900 DM
(-20,1 I
gegenüberAusgaben werden durch eigene .400 DM durch Zuschüsse. Der Bun<l DM
als hälftige Mitfinanzierung
des73 0. 000
1 70.000
DM DM
DM DM
Mehreinnahmen aus Veröffentlichungen und aus eigener wirt- schaftlicher Tätigkeit dürfen ausgegeben werden, andere Mehreinnahmen fließen den allgemeinen Deckungsmitteln zu.
Bleiben die Einnahmen hinter den Ansätzen zurück, werden
die Zuschüsse der öffentlichen Hand nicht erhöht. Einnahme-
ausfälIe müssen vielmehr durch Ausgabenminderungen aufge- fangen werden, wenn sie nicht durch Spenden ausgeglichen werden können.
Die Personalausgaben des Museums betragen 5.675.300 DM oder 70r2 I des Haushaltsvolumens.
1 .546. 000 DM veranschlagt, darunter
Für Sachausgaben sind 105.000 DM für Geräte, Die Verminder
Abschluß der entsprechend t i ons ausg aben
ung des Gesamtansatzes
ist
durch den Baumaßnahmen (Erweiterungsbau) und dem-eine erhebliche
Reduktionder Investi-
zu erklären.
-
12AusstattungsgegensLände und Maschinen, 52.000 DM zür
Ergänzung und Unterhaltung
der
Kunst- undwissenschaftli-
chen Sammlungen und
der Bibliothek. Als
Ausgabenfür
Veröffentlichungen
sind
50.000 DM ausgewiesen.Für Investi- tionen
und Investitionsförderungsmaßnahmensind für
dasJahr 1987
865.500 DMveranschlagt, die
dem ErweiterungsbauSchillerstraße1, der
Sanierunq des Förderturmes sowieder
weiteren Geräteausstattung im Forschungsschwerpunkt Umwelteinflüsseauf
Kulturdenkmäler zufließen.Von 1978
bis
1986hat
das MuseumDrittmittel in
Höhe vonetwa
9,9 Millionen
DMerhalten.
Weitere 3Millionen
DMfür die Jahre
1987bis
1988 waren zumStichtag
1.10.1986 be-reits bewilligt. Für
1987 rechnet das Museummit Dritt-
mitteln in
Höhe von 313Millionen
DM. Das entspräche 75,2I der
im Normalhaushalt ausgewiesenen Forschungsmittel, die noch einmalzusätzlich für
Forschungszweckezvr
Verfügung stünden (1986 warenes
45,4t).
Die Herkunftder Dritt- mittel
sowie derenVerteilung auf die
verschiedenen Fach- gruppenfür die
Jahre 1 985bis
1987 zeigendie
Übersichten1 und
2
des Anhangs. Unter denDrittmitteln sind
auch Gelderaufgeführt, die
dem DBM im Rahmen von Arbeitsbe-schaffungsmaßnahmen
zor
Verfügunggestellt
wurden.Die von einzelnen Fachgruppen 1 985
bis
1987erzielten
Einnahmen aus Auftragsforschungsprojekten
sind in
Übersicht 3 des Anhangs zusammengestellt. Mitangegebensind
einige Auftraggeber.In
den Jahren '1980bis
1986 wurdeein
Erweiterungsbaumit
Gesamtkostenin
Höhe von 1 3Millionen
DMfinan-
zlerL.
Ander
Finanzierungbeteiligten sich die
Stadt Bochum, das Land Nordrhein-Westfalen,die
!rIBK sowie der Bundin
Höhe seinesAnteils.
-
13A.
III.
ArbeitsschwerpunkteDie Forschung des DBM
verteilt sich auf
siebeninterdiszi- plinär
arbeitende Fachgruppen.Sie sind
entweder aus eige- nenMitteIn,
ausDrittmitteln
oder aus projektbezogenenMitteln (vgI.
Übersichten2 bis
4 des Anhangs)finanziert.
AIIe
Fachgruppen erfüIIen,
\^Ienn auchin
unterschiedlichemAusmaß,
gleichzeitig
Servicefunktionenfür die
Forschunginnerhalb
des Museums oderbei
Anfragen von außerhalb.Ferner
gehört die
sachgerechte Ordnung, Erweiterung und Präsentationder
Sammlungenzvr
wissenschaftlichen Arbeitder
Fachgruppen.( 1
)
Montanarchäometrie/l,IineralogieHauptgegenstand
der Arbeiten ist die
Erforschung der(prä)historischen
Rohstoffgewinnung(MetalI
undStein)
vonder Lagerstätte bis
zumFertigprodukt.
Durch den Einsatznaturwissenschaftlicher
Methodenwird versucht, kulturge- schichtliche
Probleme und Zusammenhänge zokIären.
DieForschungen werden zum
TeiI
gemeinsammit
denProjekt-
vorhaben
der
Montanarchäologiedurchgeführt. Sie
ermög-tichen die
Rekonstruktion technologischer Entwicklungen undihrer
Verbreitung im ZykIusder
Rohstoffgewinnung und-weiterverarbeitung.
Darüber hinaus können Herkunftsfragen vonMaterialien
und deren Handelswegegeklärt
werden.Im Vordergrund
der
laufendenArbeiten
stehenein
von derStiftung
Volkswagenwerkfinanziertes Projekt zur
archäo- metallurgischen Bearbeitungvon (prä)historischen
Kupfer-Iagerstätten
und -schmelzplätzenin
Südjordanien und ein ähnlichesProjekt
imprähistorischen Sistan (Iran).
Zukünf-tige Arbeiten sollen auf
diesen Themenkomplexkonzentriert bleiben.
Hinzu kommteine
Reihe von Untersuchungen archäome-tallurgischer
Funde imAuftrag
verschiedener Organisa-tionen.
Fernerwird eine
Fundsammlung metallurgischer- 14
Aktivitäten in der Vor-
und Frühgeschichte aufgebaut. siedient in erster Linie
musearen Zwecken, soJ-l aber auchanderen
rnstitutionen
zo Forschungszweckenzür
verfügung stehen.(2)
MontanarchäologieDie Montanarchäologie
befaßt sich mit der
Erforschung berg- bau- und hüttentechnischer Arbeitsprozesse undihres wirt- schaftrichen
undsozialen
umferdesfür die
zeiträume,für die keine schriftrichen
Nachrichtenvorliegen. sie
gehörtseit
1973 z\J den Forschungsschwerpunkten des DBM.In erster Linie
werden untersuchungenzor
Gewinnungder
Rohstoffe,ihrer
Nutzuog,ihrer
Verbreitung durch Hander undihrer kurturgeschichtrichen
Bedeutungdurchgeführt,
und zwar in folgenden Projekten:-
Montanarchäologiein der antiken
Welt;Bergbauarchäologische untersuchungen
in
Deutschland,Mittel-
und Südeuropa;-
Technikgeschichtliche Einzeluntersuchungen zum frühenMontanwesen.
Hierzu
sind
umfangreiche Ferdarbeiten notwendig,weir
beider
Dokumentationprähistorischer, antiker
odermitterar- terlicher Montanaktivitäten, -reviere
und -überreste(Ge1ändedenkmäler, Funde von Geräten)
nur
begrenzt aufvorarbeiten
zurückgegriffen werden kann. Auch können Er- kenntnisse über Lebens- undArbeitsverhältnisse
sowie zursozialen
undrechtlichen organisation der Arbeit in
jenenZeiträumen
nur
durch Ausgrabungen gewonnen werden.Ferner
wird
Auftragsforschung auchfür
ausrändischernsti-
tutionen
durchgeführt.15
Diese Fachgruppe
ist auf eine
enge Zusammenarbeitmit
der Fachgruppe Montanarchäometrie angewiesen, danur
soder
!,Iegvon
der Lagerstätte
zumFertigprodukt
erschlossen werdenkann.
(3)
Technische DenkmäIerDiese Fachgruppe wurde im
Jahre
1974als
überregionale Dokumentationsstellezur
Erfassung vonhistorischen
Indu-strieanlagen
gegründet. Schwerpunktder Arbeit ist
die wissenschaftlicheAufbereitungl
technischer Denkmäler,in erster Linie der
Montanwirtschaft und des Energiesek-tors.
Außerdem rrerdenin
Form vongutachtlichen
Stellung-nahmen Dienstleistungen
für Dritte erbracht; vor
aIlem diestaatliche
Denkmalpflegegreift in
stärkerem Maßebei
der Beurteilung technischer DenkmäIerauf die
Fachkompetenz des DBM zurück.Neben technischen Denkmälern werden auch "Objekte bergbau-
licher
Kunst"unter kulturhistorischen
Gesichtspunktenerfaßt
und dokumentiert.Auch
diese
Fachgruppeleistet
projektbezogene Auftrags- forschung.( 4
)
Grundlagenforschung an KulturdenkmälernZiel der Arbeit
des"ZoLIern-Instituts"
beim DeutschenBergbau-Museum
ist €sr mit Hilfe natur-
und ingenieurwissen-schaftlicher
Methoden Grundlagenfür
andere ander
Denkmal-pflege beteiligte
Wissenschaftsgebietezv
schaffen:Probleme der
Denkmalämtern Erhaltung hingegen sind gesetzlich den
der Länder übertragen worden.
- 16
(a)
Das chemisch-analytische Labor (Arbeitsgruppe Stein-schutz) erforscht in der
Hauptsachedie
Wirkungenumweltbedingter und materialgegebener Fakt-oren, die
zor
Schädigung oder Zerstörung von Kulturdenkmälernführen. Mit HiIfe naturwissenschaftlicher
Methodenwerden folgende
Projekte bearbeitet:
-
Untersuchung von Verwitterungsvorgängender rele-
vanten Schadensprozesse undihrer
Mechanismen;-
Ünerprüfungbisheriger
Konservierungsmittel und-methoden, verbunden
mit
Produktmodtfrzierungen;
-
Entwicklung vonmöglichst zerstörungsfrei
arbeitenden Prüfmethodenr urn Schädenquantifizieren
und frühereErhaltungsmaßnahmen
kontrollieren
zu können.-
Entwicklung von Sanierungskonzeptenfür
DenkmäIer.Die Ergebnisse dienen
als
Grundlagefür
Erhaltungsmaß- nahmen und werden durch Beratungen undMaterialunter-
suchungen
der
denkmalpflegerischen Konservierungspraxisübermittelt.
(b)
Das photogrammetrische Laborentwickelt
und Auswerteverfahren
zvr
Dokumentation mälern undnutzt sie in der Praxis.
Zoschwerpunkten gehören folgende Projekte
Aufnahmesysteme
von Kulturdenk- seinen
Arbeits-
- Modifikation photogrammetrischer Techniken für An-wender ohne Spezialausbildung;
EDV-Programme
zor
Optimierung photogrammetrischer Auswertungenfür die
Denkmalpflege;photog rammet r i sche Dokumentat i onsa rbe iten ;
- 17
-
Entwicklung von Gerätenfür erweiterte
Aufnahmeanord- nungen und Auswerteverfahren(2.8.
Entzerrungsgerät,Lichtschnittgerät,
Kammerträgerfür
Luftaufnahmen) ;-
Ausbildung von Bergvermessungstechnikern(2 Lehrstel- len).
Enge Kontakte bestehen zo anderen Fachgruppen des Museums, und zwar
vor
aIlemzvr
Montanarchäologie, Montanarchäometrie undzar
Arbeitsgruppe Steinschutz.Darüber hinaus werden aIs Dienstleistungen für unter- schiedliche wissenschaftliche Institutionen photogram- metrische Fragen bearbeitet. Diese Aufgabe gewinnt
zunehmend an Bedeutung.
(5) Dokumentation und Bergbaugeschichte
Die Erschließung und
wissenschaftliche
Aufbereitung des dem DBMzur
Verfügung stehenden umfangreichenbildlichen
Quel-lenmaterials mit Hilfe der
EDVbildet
denersten
Schwer-punkt
der Arbeit dieser
Fachgruppe. Im Vordergrund stehtdie Arbeit in der
Fotothek,die seit
1982 vonder Stiftung
Volkswagenwerk
finanziert wird. Sie
beansprucht etwa 30t der Arbeitszeit der
Fachgruppe.AIs weitere
Aufgabesieht
esdie
Fachgruppe äDr durch eigene Forschungendie
neuere Geschichte des Bergbauszu
untersuchen.Der Fachgruppenleiter
ist zugleich Schriftleiter
derrnontanhistorischen
Zeitschrift
"DerAnschnitt" (siehe
unten A.rv., s.
20) .18
(6)
Bergbau-Archj.r,,Das Elergbau-Archiv wurde 1969 gegründet. Es
ist
das einzigeauf
einen hli rtschaf tszweigkonzentrierte Archirr in
derBundesrepublik Deutschland. Zu seinen Aufgaben gehören die Sicherung von Akten- und Quellenmaterial
aller
Bergbau- zweige und-reviere für die Wirtschafts-,
Technik- undSozialgeschichte sowie dessen
wissenschaftliche Erschlie-
ßung und
Bereitstellung für die
Forschung. Diehistorisch- kritische
Bewertung und Analyse des Aktenmaterials durchdie
Fachgruppesoll
den wissenschaftlichen Zugang zor Geschichteder Grundstoffindustrien erleichtern.
Nach Angaben des Museums werdendie
Quellen zunehmend von derhistorischen
Forschungin
Anspruch genommen. Das Archivzählt jährlich
etwa 50bis
70wissenschaftliche
Benutzer.Vor aIIem
die
Betreuung von Doktoranden und Habilitandenin-
und ausländischer Hochschulen beanspruchtdie
Fach-gruppe
in
hohem Maße. Die vorliegendenMaterialien
wurdenbisher bei
rund 50Dissertationen
genutzt.Die wissenschaftliche
Arbeit
Erforschunghistorischer
Arbefragen
der
Quellenbewertung.konzentriert sich auf die itsplätze und auf Grundsatz-
Für auswärtige Wissenschaftler steht ein eigener Raum mit acht Arbeitsplätzen zvr Verfügung. Dort befindet sich auch
eine Handbibliothek, die wichtige Nachschlagewerke, Lexika etc. enthäIt. Außerdem sind die laufenden Jahrgänge wichti- ger historischer Zeitschriften ausgelegt. In unmittelbarer Nachbarschaft des Benutzerraums ist die Museumsbibliothek
(Präsenzbibliothek) untergebracht, die rund 20.000 Bücher und rund 15.000 Zeitschriftenbände enthäIt.
-
19(7
)
Bergbau-TechnikSchwerpunkt
der Arbeit dieser
Fachgruppeist die
Dokumen-tation
des modernen untertägigen Bergbaus. Zunächst wurdenVerfahren
analysiert, wie sie für
den modernen Erzbergbau im Revier vonPeine-Salzgitter
undfür
den Steinkohlenberg- bau an Ruhr, Saar und im Aachener und Ibbenbürener Revier angewendet wordensind. Die
Ergebnisse werdenzur
Zeitoriginalgetreu
im Anschauungsbergwerk des DBMdargestellt.
A.IV.
Wissenschaftliche Wirkung nach außenIV. 1
.
VeröffentlichungenDie Arbeitsergebnisse des DBM werden
der
wissenschaftlichenöffentlichkeit
durchPublikationen in
anerkannten wissen-schaftlichen Fachzeitschriften
desIn-
und Auslands, durch Vorträgeauf nationalen
undinternationalen
Kongressensowie durch Einladungsvorträqe
in
Museen,Universitäten
undanderen Forschungseinrichtungen
mitgeteilt.
Darüber hinausfinden die
Forschungsergebnisse des Museumsin
ständigen Ausstellungen undin
Sonderausstellungen Niederschlag.Das DBM
gibt selbst
folgendePublikationsreihen
undZeitschriften
heraus:-
Veröffentlichungen aus dem DBM, Bochum, wissenschaftlicheMonog raph i en
,
Aus ste I I ung skataloge,
Kong r e ßve rhand I ungenzor
Bergbaugeschichte.Bis
1986sind
38 Bände erschienen,weitere sind in
Druck. Eshandelt sich
zumTeil
um Stan- dardwerkefür
bestimmte Wissenschaftszweige. ExterneMitarbeiter sind,
\^renn auchin
geringem Umf ang, an der Veröffentlichung beteiligt
;-20
Die Zeitschrift
"DerAnschnitt", die seit
1 948 von der Vereinigungder
Freunde von Kunst undKuItur
im Bergbaue.V. (VFKKB)' 1 herausgegeben wird und bislang als einzi- ge montanhistorische wissenschaftliche Zeitschrift mit sechs Heften im Jahr erschejnt. Die Auflage beträgt etwa
1.800 Exemplare pro Heft. A1s international anerkanntes Fachblatt wird es im In- und Ausland von entsprechend fachlich orientierten Einrichtungen bezogen. Die Zeit- schrift verfügt über kein internes Gutachtersystem. In den seit 1983 erschienenen Heften sind Beiträge von 85
Aut-oren sowie Buchbesprechungen von 64 Rezensenten aus 1 3 Ländern enthalten. Etwa 60 E der Beiträge kommen von
außerhalb des Museums. In den letzten Jahren werden zo-
nehmend Beiträge ausländischer Autoren in deutscher Sprache veröffentlicht.
Beihefte zum "Anschnitt", die seit '1980 mit Unterstützung eines Gutachtersystems die wissenschaftlichen Ergebnisse der durch Drittmittel finanzierten oder in Kooperation mit anderen Institutionen entstandenen Forschungsvorhaben des DBI'I veröf f entlichen. Bisher sind vier Hef te erschie-
nen.
Die Publikationen werden von der Fachgruppe "Dokumentation und Bergbaugeschichte" betreut.
An eine breitere öffentlichkeit wenden sich folgende Veröffentlichungen des DBM:
- die Jahresberichte des DBM, die über die Sammlungen und
das Anschauungsbergwerk, Iaufende Ausstellungen, die Forschung sowie über Veröffentlichungen und Vorträge der Mitarbeiter des DBM informieren;
Der Museumsdirektor ist gleichzeitig Geschäftsführer der
VF'KKB.
21
die
Führer des DBMzor
Erläuterungder
Sammlungen und der Ausstellungen.IV.2.
Tagungen und GremientätigkeitDa
die
sieben Fachgruppen im Museumunterschiedliche
wissen-schaftliche
Richtungenvertreten,
besuchendie
wissen-schaftlichen Mitarbeiter
Fachtagungenvieler Disziplinen
und
sind Mitglieder
verschiedenerwissenschaftlicher
Ver-eine
und Verbände.In
den Jahren 1984 und 1985hielten
dieMitarbeiter
des DBM rund 60 Vorträgeauf
Fachtagungen imIn-
und Aus1and, davonviele auf
Kostender Veranstalter.
Ferner
vertreten Mitarbeiter
des DBI{die
Bundesrepublik Deutschlandinternational, z.B. in der
Arbeitsgruppe "Indu-strielles
Erbe" des Europarates,in
den Arbeitsgruppen"Wor1d Heritage
List, Industrial Heritage"
und "Petrogra-phie"
deszor
UNESCO gehörenden"International
Council onMonuments and
Sites"
(ICOMOS) und im Vorstand des"Inter- national
Committeefor the
Conservationof the Industrial Heritage".
Esist geplant, eine
Konferenz über das Indu-strielle
Erbe des Bergbaus 1988oder
1989in
Bochum zo veranstalten.IV.3 Lehre und
wissenschaftlicher
NachwuchsEin wissenschaftlicher Mitarbeiter
des Museumshat
einen Lehrauftragfür
Archäometrie ander Universität
Bochum, einweiterer
einen Lehrauftrag ander
Fachhochschule Bergbau(Studienfach Photogrammetrie)
in
Bochum übernommen. Außer- dem werden einzelne Veranstaltungenfür
Studenten abge-halten.
Das Bergbau-Archivist seit
1979als
Ausbildungs-archiv
für
Archivinspektorenin
Nordrhein-!rTestfalen aner-kannt; seit
1986findet
auchdie
Aus- undFortbildung
der r/ereinigung deutscherWirtschaftsarchive
und damit die Ausbildungfür
angehendeWirtschaftsarchivare
im Archivstatt.
Außerdem werden vomArchiv,
aber auchin
kleinerem-22
Umfang von anderen Fachgruppen, Studenten, Doktoranden und
Habilitanden betreut" und zum
Teil
ausDrittmitteln befri- stet beschäftigt.
Darüber hinausabsolvieren
Studenten verschiedenerDisziplinen Praktika
am DBM.In der
Montan-archäologie werCen St"i:denten
mit
wissenschaftlichenHiIfs- arbeiten beschäftigt
und nehmen auch regelmäßig an Grabungs-projekten teiI.
GegenwärtiElaufen
zweiDissertationen
auf Anregung undunter
Beratung des DBM undseit
t4ärz 1987 eineHabilitation.
IV.4.
ZusammenarbeitMit
Fachwissenschaftlern,die
an verwandten Problemenarbeiten,
stehendie Mitarbeiter
des DBI\'Iin
engem Kontakt.Wichtig ist die
Zusammenarbeitin
Forschungsprojekten, ingemeinsam
veranstalteten
Symposien undbei Veröffentlichun-
gen
mit
hlissenschaftlern an Hochschulen, Museen und anderenForschungseinrichtungen. So
wird z.B.
im Oktober 1987 mitdem
Max-Planck-Institut für
Kernphysikin
Heidelberg eininternationales
Symposiumüber
"Old World Archaeometal-lurgy" veranstaltet.
Außerdemarbeiten Mitarbeiter
der Fachgruppe "Technische DenkmäIer" engmit der
Staatlichen Denkmalpflegebei
Fragender Beurteilung
Technischer Denk-mäler zusammen.
Hierfür
aber auchfür
Forschungsförderungsor- ganisationen und Forschungseinrichtungen desIn-
und Aus- Iands habenMitarbeiter
des DBMin
denletzten
Jahren Gutachtenerstattet.
Ein reger internationaler
Informationsaustausch bestehtz.B.
zwischender
Fachgruppe "Montanarchäologie" undfran-
zösischen, dänischen unditalienischen
Archäologen,die
aufder
Omanischen HaIbinseIarbeiten. Zur Institutionali-
sierung
dieser
Kontakte wurdemit
demIstituto Italiano
periI
Medio ed Estremo Orienteein
Kooperationsabkommen ge- schlossen.Ein ähnlicher Vertrag mit
dem Centre National dela
RechercheScientifique
(CNRS)wird z\tr Zeit
vorbe-23
reitet. Za erwähnen ist auch der Informationsaustausch mit Entwicklungsländern, der vor aIlem für die Arbeitsgruppe
"Photogrammetrie" eine RolIe spielt. Verschiedentlich haben Gastwissenschaftler am DBM gearbeitet, um die Forschungen
in den Schwerpunkten für ihre eigenen Arbeiten kennenzu- Iernen oder die Aktenbestände des Bergbau-Archivs auszu- werten.
24
B. Stellungnahme
B. 1 . Zitr wissenschaftlichen Becieutung
Das DBM nimmt aIs Spezialmuseum zor musealen Darstellung und wissenschaftlichen Bearbeitunq der KuItur, der Kunst und der Geschichte des Bergbaus von der Vorgeschichte bis zor Gegenwart eine besondere Stellung ein. In ähnlicher . Breite und in vergleichbar enger Verbindung von geistes-, natur- und technikwissenschaftlichen Methoden wird die Geschichte des Bergbaus an keiner anderen wissenschaft- lichen Einrichtung in der Bundesrepublik Deutschland um-
fassend bearbeitet. Einzelne Aspekte werden zwar auch an
anderen Orten erforscht, das Museum arbeitet jedoch größten- teils auf Gebieten, die nicht aIs eigenständige Diszipli- nen in den Hochschulen etabliert sind und daher nur von
sehr wenigen Forschern ausschließIich betrieben werden.
Dies gilt vor allem für die Montanarchäologie, die Montan-
archäometrie und die Montanqeschichte.
Die Geschichte des Bergbaus ist von Bedeutung für zahl- reiche Fragen der Ur- und Frühqeschichte, der Wirtschafts- geschichte, der Sozialgeschichte und der Geschichte der Technik. Darüber hinaus sind die im Museum angewandten
natur- und ingenieurwissenschaftlichen Untersuchungsmetho- den für eine Reihe anderer Forschungsrichtungen, z.B.
weitere Gebiete der Archäo1o9ie, die Mineralogie, die analytische Chemie und die Bergbaukunde, von großem Inter- esse. Diese vielfältigen fachlichen Ansätze sind für die Arbeit des Museums notwendio, da nur auf diese Weise eine der Komplexität seiner Aufgabenstellung angemessene For- schung möglich ist.
-25
Das DBM leistet auf vielen Gebieten anerkannte wissen- schaftliche Arbeit. Vor aIlem in der Montanarchäologie und
der Montanarchäometrie/ttlineralogie sowie in der Photogramme-
trie gehört das Museum auch international zu den führenden Forschungseinrichtungen. Der Ruf fachlicher Kompetenz, den
das Museum erworben hat, beruht aber nicht allein auf
seiner wissenschaftlichen Arbeit, sondern zum TeiI auch auf der Verbindung von Forschung und wissenschaftlicher Bera- tung. Sein fachlicher Rat wird im In- und Ausland auf verschiedenen Gebieten regelmänig gesucht. Dies gilt
insbesondere auch für die Arbeit des Museums in der Be- standsaufnahme technischer Denkmäler und für die im che- misch-analytischen Labor durchgef ührten Materialuntersu-
chungen.
Die Arbeitsweise des DBM als Spezialmuseum zvr umfassenden
Erforschung und Dokumentation der Bergbaugeschichte ist durch Menge und Vielseitigkeit des Sammlungsstoffes ge- prä_ot. Zu den Sammlungsgegenständen gehören neben tech- nischen Modellen auch eine Vielfalt von qeologischen,
mineralogischen und archäologischen Funden sowie Werke der bildenden Künste, kunstgewerbliche Arbeiten, historische Fotodokumente, bibliophile Ausgaben und schriftliches
Quel.Ienmaterial. Deshalb sind die Mitarbeiter des DBM auf intensive Kontakte zu Vertretern zahlreicher Einzeldis- ziplinen aus den KuItur-, Natur- und Technikwissenschaften arigewiesen.
Die wissenschaftlichen Leistungen der Mitarbeiter des
Museums zeigen sich auch in der großen Zahl ihrer Veröffent- lichungen. Außerdem vertreten einzelne Mitarbeiter des
Museums die Bundesrepublik Deutschland in nationalen und internationalen Fachvereinigungen auf den verschiedensten Gebieten. Mit anderen Museen sowie mit Forschungseinrich- tungen und Hochschulen des In- und Auslandes steht das DBM in einem lebhaften wissenschaftlichen Austausch. Erwähnung
-26
verdient schl j.eßlich auch, daß das DBM in einem großen Umfanq für seine Forschungsarbeit Mittel Dritter einge- worben hat. Dies zeigt, daß das Museum sich der wissen- schaftlichen Konkurrenz stellt. Nicht nur die Aufgaben des DBM, sondern auch seine wisse.nschaftlichen Leistungen
entsprechen daher den Kriterien für die gemeinsame Förde- rung durch Bund und Länder.
B.II. Zu den Arbeitsschwerpunkten II. 1 . Forschungsschwerpunkte
Die mittelfristigen Forschunosschwerpunkte des Museums sind sinnvoll gewählt. Vor allem die kontinuierlich interdiszi- plinär ausgerichteten Forschungsansätze der Fachgruppen
sind z0 begrüßen.
Besonders hervorzuheben sind die:
- archäometallurgischen Untersuchungen der Fachgruppe
Montanarchäometrie/Mtneralogie. Die QuaIität der Arbeits- ergebnisse, das Forschungsprofil und die Zusammenarbeit zwischen Archäologen und Naturwissenschaft-lern sprechen
dafür, diese Gruppe weiterzuführen und zo verstärken. Für Routineuntersuchungen, wie z.B. Untersuchungen von früher genutzten Erzlagerstätten oder von Schlacken alter Ver- hüttungsstätten haben Hochschulen und Landesdenkmalämter zunehmend Bedarf; nur das DBM arbeitet zar Zeit auf
diesem Gebiet. Allerdinqs reicht die vorhandene Kapazität nicht aus. Daher hält der Wissenschaftsrat es für sinn- volI, erweiterte Arbeitsmöglichkeiten zu schaffen. Dies
wird nur mög1ich sein, wenn dafür die erforderliche instrumentelle Ausstattung und weitere Mitarbeiter zor Verfügung stehen.
-27
in der Fachgruppe Montanarchäologie geleisteten und in Publikationen niedergelegten Forschungsarbeiten, die auch
im Ausland hohes Ansehen genießen. Wichtig ist es für die Arbeit dieser Fachgruppe, Ausgrabungen fachlich zo be- treuen oder zv Ieiten. Dies sollte auch weiterhin aIs vorrangig betrachtet werden. Dadurch soIlte aber die Veröffentlichung von wichtigen Forschungsergebnissen nicht unverhältnismäßig lange verzögert werden.
Arbeiten des chemisch-analytischen Labors zür Gesteins- konservierung. Es ist dem Proiektbereich gelungen, eine erfolgreiche Balance zwischen Grundlagenforschung und
praktischem Problembezug zo finden.
- Forschungsergebnisse sowie die interdisziplinäre Arbeits- weise und die länderüberqreifenden Tätigkeitsfelder der Arbeitsgruppe "Photogrammetrie", die sich auf die Er- fassung von Kulturdenkmälern mit photogrammetrischen Hilfsmitteln spezialisiert hat.
Die beabsichtigte Erfassung der MontandenkmäIer der Bundes- republik Deutschland in der Reihe "Technische Denkmäler in der Bundesrepublik Deutschland" ist zu begrüßen. Diese
Arbeit vermittelt zugleich den Zugang zo neuen Sammlungs-
objekten und soIlte zs neuen Forschungsvorhaben führen.
II. 2. Veröffentlichungen
Die Herausgabe von wissenschaftlichen Katalogen der Samm-
.L.rngen und Ausstellungen, von Periodika und von Monogra- phj-en sind für Museen von besonderer Bedeutung. Mit den
o'Veröf fentl-ichungen aus dem DBM" und der regelmäßigen Herausgabe der Zeitschrift'rDer Anschnittu werden die Ergebnisse der wissenschaftlichen Arbeit des DBM zugäng-
lich gemacht. Vor allem "Der Anschnitt" genießt als einzige montanhistorische Zeitschrift auch international hohes
-28
Ansehen. Die Leistungen des Museums auf diesem Gebiet verdienen um so mehr Anerkennung, als sie mit einer kaum
zureichenden personellen Ausstattung erbracht werden.
Die PIäne des Museums, künftig auch fremdsprachliche Bei- träge zo veröffentiichen, sind zu begrüßen. Gleichzeitiq
häIt der Wissenschaftsrat es für wünschenswert, ein "review"- System für Publikationen im "Anschnitt" einzuführen. AIs erster Schritt sollte die Bildung eines Gutachtergremiums er$Jogen werden, dem ausgewiesene auswärt_iqe und auch zum
Teil fachfernere Wissenschaftler angehören sollten.
II.3
ArchivEine wichtige Aufqabe jedes Museums ist die wissenschaft- liche Dokumentation. Das Berqbau-Archiv als zentrales historisches Archiv des Bergbaus in der Bundesrepublik Deutschland nimmt diese Aufgabe erfolgreich wahr. Die zunehmende Benutzung der aufbereiteten QueIIen durch
externe Wissenschaft-1er stellt bei der knappen personellen Besetzung des Archivs eine erhebliche Belastung für die Mitarbeiter dar.
Die wissenschaftlichen Arbeiten, die bisher aus den vor- Iiegenden Materialien hervorgegangen sind, beschäftigen sich überwiegend mit sozial- und wirtschaftsgeschichtlichen
Themen. Nach Auffassung des Wissenschaftsrates sollte versucht werden, auch technikqeschichtliche Fragestellun- gen künftig stärker zu berücksichtigen. Er appel-1iert an
die zuständigen Fachvertreter und an die Historiker, z.B.
durch die Vergabe von qeeigneten Diplomarbeits- und Disser*
tationsthemen, Hilfestellungen zu geben.