• Keine Ergebnisse gefunden

Archiv "Trichinellose: Robert-Koch-Institut legt neuen Ratgeber vor" (12.04.2013)

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Aktie "Archiv "Trichinellose: Robert-Koch-Institut legt neuen Ratgeber vor" (12.04.2013)"

Copied!
1
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

A 692 Deutsches Ärzteblatt

|

Jg. 110

|

Heft 15

|

12. April 2013 Nachdem eine wenig bekannte Variante des

Vogelgrippe-Virus in China erste Menschenle- ben gefordert hat, haben die dortigen Gesund- heitsbehörden eine umfassende Kooperation mit der Weltgesundheitsorganisation angekün- digt. Inzwischen ist es chinesischen Forschern gelungen, das Genom des Vogelgrippe-Virus H7N9 zu sequenzieren. Die Ergebnisse wurden auf der Plattform GISAID (Global Initiative on Sharing Avian Influenza Data) veröffentlicht.

Nach Recherchen des Wissenschaftsmaga- zins „Nature“ stammen die internen Gene von H9N2-Viren, die normalerweise bei Vögeln auf- treten – unter anderem bei Hühnern (Nature, doi: 10.1038/nature.2013.12728). Die Gene hätten eine Ähnlichkeit mit Viren, die kürzlich in China und Südkorea gefunden wurden. Das Gen für das N-Protein zeige dagegen große Ähnlichkeit mit einem Vogelgrippe-Virus

(H11N9), das zuvor in Südkorea, China und Tschechien gefunden wurde. Das H-Protein wiederum scheine aus einer eurasischen Gruppe von H7-Vogelgrippeviren zu stammen.

Damit könnte das neue Vogelgrippe-Virus H7N9 durch ein Reassortment aus drei unter- schiedlichen Virusstämmen entstanden sein, die alle nur Vögel befallen. Dies ist ein deutli- cher Unterschied zum Virus der Pandemie H1N1 2009/2010, in dem Gene aus Grippeviren von Vögeln, Schweinen und Menschen zusam- mengefunden hatten. Auch dieser Unterschied spricht gegen die Gefahr einer Epidemie.

Das H-Protein unterscheidet sich von dem Vogelgrippe-Virus und von dem H5N1-Virus, das Ende 2002 in großem Maß die Geflügel- bestände in Asien befallen hatte. Virusforscher halten es für möglich, dass das neue Vogel- grippe-Virus H7N9 beim Geflügel zu asympto-

matischen Infektionen führt, die deshalb nicht bemerkt werden. Menschen scheinen dagegen keine Immunität zu besitzen. Die Erkrankungs- wahrscheinlichkeit dürfte jedoch gering sein, wenn, wie „Nature“ spekuliert, das Vogelgrip- pe-Virus H7N9 nur an Rezeptoren in den tiefen Atemwegen bindet. Im Fall einer Infektion scheint es aber zu einem schweren Krank- heitsverlauf zu kommen, vergleichbar zum neuartigen Coronavirus (das aber mit den Grippeviren überhaupt nicht verwandt ist).

Wenn die Vogelgrippe H7N9 im Geflügel tatsächlich inapparent verläuft, dürfte sie in den Beständen nur schwer nachzuweisen sein. In diesem Fall könnte es weiter zu spo- radischen Erkrankungen beim Menschen kommen. Ob dies der Fall ist, werden viel- leicht die Untersuchungen der nächsten Wo-

chen zeigen. Rüdiger Meyer

NEUES VOGELGRIPPE-VIRUS H7N9 SEQUENZIERT

Das Robert-Koch-Institut (RKI) hat seine Empfehlungen für ärztliche Maßnahmen bei Patienten nach ver- mutetem oder tatsächlichem Kon- takt zu Trichinellen zusammen mit Experten vom Bernhard-Nocht-In- stitut, der Universität Freiburg und vom Bundesinstitut für Risikobe- wertung überarbeitet.

Die Trichinellose ist eine parasi- täre Erkrankung, die durch den Ver- zehr von rohem oder ungenügend TRICHINELLOSE

Robert-Koch-Institut legt neuen Ratgeber vor

erhitztem Wildschweinfleisch er- folgt, welches Trichinellalarven (Trichinellen, Trichinen) enthält.

Der Ratgeber gibt Entscheidungs- hilfen zur labordiagnostischen Un- tersuchung und Behandlung. So ist es unter bestimmten Bedingungen auch bei nichterkrankten Betroffe- nen sinnvoll, eine medikamentöse Therapie durchzuführen (www.rki.

de > Infektionskrankheiten A–Z >

Trichinellose). zyl

Als einen wichtigen Beitrag zur Fachkräftesicherung und als „einen Paradigmenwechsel“ lobte Bundes- bildungsministerin Johanna Wanka (CDU) das „Gesetz zur Verbesse- rung der Feststellung und Anerken- nung im Ausland erworbener Be- rufsqualifikationen“, das vor einem Jahr in Kraft trat. „Das Gesetz zeigt Wirkung. Nach Schätzungen wur- den bereits 30 000 Anträge auf An- erkennung gestellt und die Mehrzahl der beruflichen Auslandsabschlüsse auch als gleichwertig anerkannt“, betonte sie.

Der Großteil der Anträge auf An- erkennungen, nämlich etwa 20 000, ANERKENNUNGSGESETZ

Bereits 20 000 Anträge im Gesundheitswesen

wurde in den Gesundheitsberufen gestellt. Für zwei Berufe liegen be- reits Zahlen vor: So stellten von April 2012 bis Ende Februar 2013 Ärztinnen und Ärzte sowie Kran- kenpflegepersonal fast 12 000 An- träge auf Anerkennung ihrer Be- rufsqualifikation. Darunter befan- den sich 8 635 Anträge von Ärzten und 3 123 Anträge im Bereich der Gesundheits- und Krankenpflege.

Wanka würdigte auch das Engage- ment derjenigen, die neue Verwal-

tungsstrukturen aufgebaut haben.

Vor allem die Kammern hätten Be- achtliches geleistet.

Auch Peter Clever, Bundesver - einigung der Deutschen Arbeit - geberverbände, lobte das Gesetz.

Gleichzeitig mahnte er jedoch, dass an gesichts des gravierenden Fach- kräftemangels in den Gesundheits- berufen jetzt dringend in den Län- dern die Einheitlichkeit und Qualität des Vollzugs sichergestellt werden

müssten. ER

Ausländische Ärzte sind in vielen deut- schen Kliniken tätig. Hier eine Kollegin aus Ru-

mänien

Foto: dpa

A K T U E L L

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

Dr.-Werner-Fekl-Förderpreis – ausge- schrieben von der Deutschen Gesell- schaft für Ernährungsmedizin und der Gesellschaft für klinische Ernährung der Schweiz, Dotation: 5 000