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Antriebs-und Steuerungstechnik für selbstfahrende Erntemaschinen

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Academic year: 2022

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59 LANDTECHNIK 1/2004

Konrad Rossbach, Andreas Meise und Uwe Maier, Elchingen

Antriebs-und Steuerungstechnik für selbstfahrende Erntemaschinen

N

achdem Traktoren inzwischen eine Ge- schwindigkeit von 50 km/h und mehr erreichen, geht die Entwicklung bei selbst- fahrenden Landmaschinen in Richtung 40 km/h. Die dadurch gestiegenen Anforderun- gen an die Maschinen erfordern neue An- triebs- und Bremskonzepte.

Arbeitsantriebe:

CAN-Kommunikation statt Rohrleitungen Der Steuerblock

Der neue kompakte Steuerblock SB12LS- EHR 5 ermöglicht Volumenströme von < 1 bis zu 60 l/min und wurde speziell für den Einsatz in selbstfahrenden Erntemaschinen entwickelt.

Durch Integration der Elektronik für die Mähtischregelung direkt am Ventil, On- board-Elektronik und eines Prioritätsventils für die Lenkhydraulik ergibt sich ein zentral modularer Steuerblock: Wesentliche Funk- tionen, wie komplette Schneidtischregelung, inklusive Querneigungsfunktion, sind hier gewährleistet. Zudem verfügt er über eine

optimal abgestimmte und flexible Software, robuste Hardware mit Flash-Speicher und CAN sowie ein angebautes Lenkungsprio- ritätsventil. Basis für den Steuerblock sind die langjährig in der Landtechnik erprobten und verwendeten Rexroth-Mobilventile, kombiniert mit der Elektronik der Bosch- Kraftfahrzeugbereiche.

Aufgrund der modularen Bauweise mit umfangreichen Zusatzfunktionen lassen sich die Steuerblöcke optimal auf unterschiedli- che Bedürfnisse anpassen. Der SB12LS- Baukasten ermöglicht vielfältige Varianten - von einfachen Schaltfunktionen bis hin zu lastenunabhängigen, proportionalen An- steuerungen. Die Integration von hydrau- lisch entsperrbaren Rückschlagventilen im Gehäuse lässt zusätzliche Einsatzmöglich- keiten zu.

Für die Schneidtischhöhenverstellung ste- hen von der einfachen, ungeregelt schalten- den Version bis hin zur elektronischen Rege- lung verschiedene Ventile zur Verfügung. Im

„High-End“-Ausbau sorgen differenzierte Regelungsarten für die optimale Anpassung

Die Erntetechnik hat sich in den letzten 50 Jahren gewaltig geän- dert. Bedingt durch den Struktur- wandel in der Landwirtschaft geht der Trend zu immer größeren und leistungsfähigeren Maschinen. Da- bei setzten sich selbstfahrende Ma- schinen größtenteils durch und lösten gezogene Maschinen wei- testgehend ab. Hydrostatische An- triebe sind bei vielen Erntemaschi- nen längst Stand der Technik.

Für die Arbeits- und Lenkantriebe ist die Umschlagleistung und die Ergonomie des Fahrzeugs in den Mittelpunkt gerückt. Ein Wandel zur elektrisch proportionalen Steu- erventil-Technik in Kombination mit Closed Loop Load Sensing ist bei manchen Herstellern bereits Serienausrüstung.

Dipl.-Ing. (FH) Konrad Rossbach, Dipl.-Ing. (FH) Andreas Meise und Dipl.-Ing. (FH) Uwe Maier sind Mitarbeiter im Anwendungszentrum Landmaschi- nen der Bosch Rexroth AG (Leitung: Dipl.-Ing. (FH) Karl-Heinz Vogl), Glockeraustr.2, 89275 Elchingen;

e-mail: karlheinz.vogl@boschrexroth.de

Der Beitrag gibt Auszüge eines auf der Mobile 2003 gehaltenen Vortrages wieder.

Schlüsselwörter

Erntemaschinen, elektrohydraulische Antriebs- und Steuerungselemente

Keywords

Harvesters, electro-hydraulic drive and control technology

Bild 1: Bei CAN werden sämtliche Stationen über einen seriellen Datenbus miteinander verbunden Fig. 1: With CAN, all stations are interconnected via a serial data bus

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an unterschiedliche Erntebedingungen. Die Ansteuerung der Querneigung des Schneid- tisches ist ebenso integriert wie eine Schwingungstilgung bei Transportfahrt. Als Elektronik stehen On-board-Elektronik oder separate Steuergeräte zur Verfügung.

Ergänzt wird das Programm durch eine Auswahl von Druck-, Lage- und Winkelsen- soren, die den harten landtechnischen Ein- satzbedingungen gerecht werden. Viele Mähdrescher mit großem Schneidwerk sind nur für ebene Böden ausgelegt. Etwaige Un- ebenheiten im Boden können zu kostspieli- gen Schäden führen. Das Regelsystem zur programmierbaren Schneidtischführung hält das Schneidwerk immer parallel zum Bo- den, ohne dass der Fahrer eingreifen muss.

Sensoren gewährleisten, dass das Schneid- werk in allen Arbeitsphasen berührungslos und sicher auf Stoppelhöhe geführt wird. Für die Hangausgleichsregelung kommen LS- Ventile vom Typ M4-12 zum Einsatz, die zu- sätzlich zu den bereits beschriebenen Eigen- schaften eine sekundärseitige Druckabsiche- rung des LS-Signales ermöglichen.

Das Elektronik-Management

Der Einsatz eines seriellen Datenbusses führt zu einer Reduzierung des Verkabe- lungsaufwandes und der Anzahl der Stecker.

Das Controller Area Network (CAN) stellt ein geeignetes Bussystem dar - hierbei wer- den gleichberechtigte Stationen über einen seriellen Datenbus miteinander verbunden.

Damit ist die Verknüpfung und gleichzeitige Kommunikation von mehreren Sensoren, Steuergeräten und Anzeigegeräten möglich.

Ein weiterer Vorteil von CAN gegenüber der herkömmlichen Verkabelung besteht darin, dass Übertragungsfehler, die aufgrund elek- tromagnetischer Einstrahlung gelegentlich entstehen, erkannt und durch Sendewieder- holung automatisch korrigiert werden.

Fahrantriebe 40km/h - die Herausforde- rung für selbstfahrende Erntemaschinen Hydrostatischer Fahrantrieb

Bei den hydrostatischen Fahrantrieben für Erntemaschinen gibt es drei Antriebskon- zepte:

• Zentraler Antrieb am Verteilergetriebe, das über Kardanwellen die Achsen antreibt

• Achsantrieb mit jeweils einem Hydromotor auf der Antriebsachse

• Einzelradantrieb mit Axialkolbenmotoren und Planetengetrieben

Der zentrale Antrieb hatte bisher, bei den stückzahlstärksten Anwendungen, den Maishäckslern und Mähdreschern einen fast 100-prozentigen Marktanteil. Dies ändert sich im Moment in Richtung Achsantrieb.

Jede dieser Antriebslösungen hat Vor- und Nachteile, die bei der Projektierung für die

entsprechende Anwendung abgewogen wer- den müssen. Alle Konzepte sind bereits rea- lisiert worden. Im Folgenden sind stich- punktartig die wichtigsten Entscheidungs- kriterien ausgeführt:

Zentraler Antrieb Vorteile:

• Die Differentialsperre ist einfach mecha- nisch realisierbar

• An jedem Rad ist volle Zugkraft verfügbar

• Durch Einsetzen von Schaltgetrieben ist ein großer Wandlungsbereich möglich Nachteile:

• Mechanisch aufwendige Bauweise und da- raus resultierend ein erhöhter Platzbedarf

Achsantrieb Vorteile:

• Einsparung von Bauraum, da keine Ge- lenkwellen notwendig sind

• Möglichkeit der Zugkraftaufteilung zwi- schen Vorder- und Hinterachse

• Kleinere Hydraulikpumpen sind ausrei- chend, da die Rexroth-Hydraulikmotoren durch Schwenkung auf Null Schluckvolu- men abgeschaltet werden können. Bei ge- gebenem Ölstrom von der Pumpe ergibt sich dadurch mehr Schluckstrom für die weiter hin zugeschalteten Hydraulikmoto- ren und damit eine erhöhte Drehzahl und Fahrgeschwindigkeit

Nachteile:

• An jeder Achse ist nur die jeweilige Zug- kraft für diese Achse verfügbar und nicht die Gesamtzugkraft

• Ein Mehraufwand ist notwendig für die Realisierung einer Differentialsperre

Einzelradantrieb Vorteile:

• Freiraum zwischen den Rädern und damit verbesserte Geländegängigkeit

• Einsparung von Bauraum aufgrund nicht notwendiger Gelenkwellen

Nachteile:

• An jedem Rad steht nur die jeweilige Zug- kraft zur Verfügung

• Erhöhter Kostenaufwand für Verrohrung und die einzelne Ansteuerung der Motoren

• Mehraufwand notwendig für die Realisie- rung einer Differentialsperre

Getriebe mit dynamischer Bremse Eine neue Entwicklung in selbstfahrenden Erntemaschinen sind Getriebe mit dynami- scher Bremse. In Kombination mit hydrauli- schen Einschubmotoren sind damit sehr kompakte Antriebslösungen realisierbar.

Bei der Entwicklung der Bremsfunktion gab es verschiedene Forderungen zu erfül- len, die in unserer Lösung entsprechend um- gesetzt wurden:

• Die Reibflächen müssen vor Verschmut- zung und Feuchtigkeit geschützt sein. Als Reibelemente dienen deshalb im Getrie- beöl laufende Lamellen.

• Um den Bauraum minimal zu halten, ist die Anzahl der Bauteile minimiert. Sowohl die Parkbremse als auch die Betriebsbremse verwenden beispielsweise aus diesem Grund dasselbe Lamellenpaket.

• Die anfallende Bremsenergie muss auch bei Ausfall der hydrostatischen Bremswir- kung durch die Reibungsbremse aufge- nommen werden können. Die Lamellen sind um diese Forderung zu erfüllen hin- sichtlich ihrer Reibfläche und ihres Volu- mens, welches die anfallende Wärme zu speichern hat, auf den dynamischen Fall ausgelegt.

• Da eine Federspeicherbremse derzeit nicht zulässig ist, wurde die Kombination zwei- er ineinander geführter Kolben gewählt.

Dies ermöglicht die Ausführung einer Parkbremse mit Federspeicher sowie einer druckbetätigten Parkbremse.

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Bild 2: Parken, Fahren, Bremsen Fig. 2: Parking, driving, braking

Bilder BoschRexroth

Referenzen

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