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Der Islam und die westliche Welt

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Academic year: 2022

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Der Islam und die westliche Welt (Best. Nr. 4610)

Hinweise zu dieser Einheit

Spätestens seit den Geschehnissen des 11. September 2001 in New York und Washington ist die islamische Religion wieder in aller Munde.

Die hier vorgestellten Materialien ermöglichen Ihnen, dieses brandaktuelle Thema auch in Ihren Unterrichtsplan aufzunehmen Die Einheit ist für den Einsatz in der Sekundarstufe I und II - fächerübergreifend in den Fächern Geschichte, Politik und Religion, Werte Normen, Ethik - geeignet.

Ausführliche Quellentexte, Arbeits- und Lösungsblätter sowie anschauliche Folien bzw. Tafelbilder behandeln zunächst die Entstehung der drei großen monotheistischen Weltreligionen: Judentum, Christentum und Islam. Anschließend wird schwerpunktmäßig die Blütezeit des Islam im Mittelalter, die Situation des Islam während Kolonialismus, Aufklärung und Industrieller Revolution sowie die Entkolonisierung, Nationalisierung und (Re)Islamisierung der arabischen Welt im 20. Jahrhundert behandelt.

Die Hinweise zum Aufbau der Einheit geben detaillierte Vorschläge für insgesamt informative und aktuelle 16 Unterrichtsstunden.

Autor und Verlag wünschen Ihnen viel Erfolg!

Gesamtdatei 072_Islam.ges Der Islam und die westliche Welt - Gesamtdatei

Die Einzeldateien 001_Aufbau.did Hinweise zum Aufbau der Einheit

1. Die drei monotheistischen Religionen 002_Grundzug.txt Die religiösen Gründzüge des Islam

Mit folgendem eingebetteten Medium:

Videosequenz: Muhammads Wirken, Dauer: 0.44 003_Islam.tab Geschichte des Islam - Tabelle 004_Monothei.fol Monotheistische Religionen 005_Monothei.arb Arbeitsblatt zum Monotheismus

006_BibelKor.txt Vergleich von Texten aus Bibel und Koran 007_WeltReli.fol Religionsausbreitung um 2000 - Karte

2. Blütezeit des Islam im Mittelalter 008_Begriffe.tab Begriffe aus dem Islam - Tabelle

009_ArabWiss.txt Arabische Wissenschaften Mit folgendem eingebetteten Medium:

Videosequenz: Islamische Wissenschaft im Bereich der Medizin, Dauer: 1.39 010_ArabWiss.loe Arabische Wissenschaften - Lösungsblatt Mit folgendem eingebetteten Medium:

Videosequenz: Islamische Wissenschaft im Bereich der Medizin, Dauer: 1.39 011_Ausbreit.fol Ausbreitung des Islam von 622 bis 750 - Karte 012_Kreuzzug.txt Quellenmaterial zu den Kreuzzügen

Mit folgendem eingebetteten Medium:

Videosequenz: Die Schlacht von Hattin (1187), Dauer: 1.56 013_Kreuzzug.loe Lösungen zu Quellenmaterial Kreuzzüge

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Der Islam und die westliche Welt (Best. Nr. 4610)

Videosequenz: Die Schlacht von Hattin (1187), Dauer: 1.56 014_Kreuzzug.fol Zwei Folien zu den Kreuzzügen 015_Kreuzzug.arb Arbeitsblatt zu den Kreuzzügen 016_KreuzKar.fol Karte zu den ersten drei Kreuzzügen

3. Unterdrückung und Stillstand in der islamischen Welt 017_Kolonie.txt Der Islam in der Kolonialzeit - Quellen

018_Kolonie.loe Der Islam in der Kolonialzeit - Lösungsblatt 019_Entfremd.fol Clash - Zusammenprall - Entfremdung 020_Aufklaer.txt Die Aufklärung und ihre Folgen Mit folgendem eingebetteten Medium:

Videosequenz: Aufklärung, Dauer: 0.38

021_Aufklaer.loe Die Folgen der Aufklärung - Lösungsblatt Mit folgendem eingebetteten Medium:

Videosequenz: Aufklärung, Dauer: 0.38

022_Ringpara.txt Die Ringparabel - Quellentext 023_Ringpara.loe Die Ringparabel - Lösungsblatt 024_Ringpara.fol Folie zur Ringparabel

025_Ringpara.arb Arbeitsblatt zur Folie Ringparabel

4. Die arabische Welt im 20. Jahrhundert 026_Arabismu.txt Der Pan-Arabismus - Quellentext

027_Fundame.txt Der Fundamentalismus - Quellentexte Mit folgendem eingebetteten Medium:

Videosequenz: Salafismus als Strömung des Fundamentalismus, Dauer: 2.44 028_Fundame.loe Der Fundamentalismus - Lösungsblatt

Mit folgendem eingebetteten Medium:

Videosequenz: Salafismus als Strömung des Fundamentalismus, Dauer: 2.44 029_Fundame.fol Der Fundamentalismus - Folie

030_Khomeini.txt Khomeini und die Revolution - Quellentext 031_Khomeini.loe Khomeini und die Revolution - Lösungsblatt 032_Israel.txt Gründung des Staates Israel - Quellentext 033_Israel.loe Gründung des Staates Israel - Lösungsblatt 034_Uno.txt Die Vereinten Nationen - Quellentexte Mit folgendem eingebetteten Medium:

Videosequenz: Ziele der UNO, Dauer: 1.30

035_Uno.loe Die Vereinten Nationen - Lösungsblatt Mit folgendem eingebetteten Medium:

Videosequenz: Ziele der UNO, Dauer: 1.30 036_Europa.fol Wer gehört zu Europa - Karte 037_Afghani.fol Landkarte Afghanistans

038_BinLaden.txt Osama Bin Laden - Quellentexte

5. Der 11. September 2001 und die Folgen 039_SeptElf.txt Der elfte September 2001 - Quellentexte

Mit folgendem eingebetteten Medium:

Videosequenz: Erster Eindruck über den 11. September 2001, Dauer: 0.49 040_SeptElf.loe Der elfte September 2001 - Lösungsblatt Mit folgendem eingebetteten Medium:

Videosequenz: Erster Eindruck über den 11. September 2001, Dauer: 0.49 041_Terror.txt Selbstzeugnisse der Terroristen - Quellentexte 042_Terror.loe Selbstzeugnisse der Terroristen - Lösungsblatt 043_Antiterr.txt Die Antiterrorgesetzgebung der BRD - Quellentext

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Der Islam und die westliche Welt (Best. Nr. 4610)

Videosequenz: Ausschnitte aus der Brennpunktsendung am 11. September 2001, Dauer: 2.08 044_Antiterr.loe Die Antiterrorgesetzgebung der BRD - Lösungsblatt

Mit folgendem eingebetteten Medium:

Videosequenz: Ausschnitte aus der Brennpunktsendung am 11. September 2001, Dauer: 2.08 045_Innenpol.txt Deutschland gegen den Terror - Quellenmaterial

046_OriOkzi.txt Orient und Okzident - Quellentexte 047_OriOkzi.loe Orient und Okzident - Lösungsblatt 048_Hunting.txt Samuel Huntington - Quellentexte 049_Hunting.loe Samuel Huntington - Lösungsblatt

050_Folgen.txt Nach dem elften September - Quellentexte 051_Folgen.loe Nach dem elften September - Lösungsblatt

6. ‚Offene Gesellschaft‘ und ‚Gottesstaat‘

052_Frieden.txt Der Frieden im Koran - Quellentexte 053_Frieden.loe Der Frieden im Koran - Lösungsblatt 054_ZusPrall.txt Zusammenprall der Kulturen - Quellentexte 055_ZusPrall.loe Zusammenprall der Kulturen - Lösungsblatt 056_Clash.fol Clash of Civilizations - Folie

057_Clash.arb Clash of Civilizations - Arbeitsblatt zur Folie 058_Rational.txt Poppers kritischer Rationalismus - Quellentexte Mit folgendem eingebetteten Medium:

Videosequenz: Kritischer Rationalismus, Dauer: 1.35

059_Rational.loe Poppers kritischer Rationalismus - Lösungsblatt Mit folgendem eingebetteten Medium:

Videosequenz: Kritischer Rationalismus, Dauer: 1.35

060_Rational.fol Poppers kritischer Rationalismus - Folie 061_Utopie.txt Die Utopie vom Frieden - Quellentexte Mit folgendem eingebetteten Medium:

Videosequenz: Definition von Frieden, Dauer: 1.01

062_Utopie.loe Die Utopie vom Frieden - Lösungsblatt Mit folgendem eingebetteten Medium:

Videosequenz: Definition von Frieden, Dauer: 1.01 063_Utopie.fol Die Utopie vom Frieden - Folie 064_Weltetho.fol Projekt Weltethos - Folie

065_Erlebnis.txt Die Erlebnisgesellschaft - Quellentexte 066_Erlebnis.loe Die Erlebnisgesellschaft - Lösungsblatt 067_Alltag.txt Alltag im Islam - Quellentexte

068_Alltag.loe Alltag im Islam - Lösungsblatt 069_Zukunft.txt Die Zukunft des Islam - Quellentext 070_Zukunft.loe Die Zukunft des Islam - Lösungsblatt

7. Literaturverzeichnis 071_Literatu.txt Literaturverzeichnis

Die dreistelligen Extensionen am Ende der Dateinamen bedeuten:

*.arb = Arbeitsblatt

*.fol = Folie/Tafelbild

*.loe = Lösungsblatt/Lösungshinweise

*.txt = Textdatei/Quellentexte

*.did = Didaktische Hinweise

*.tab = Tabellarische Darstellung

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Der Islam und die westliche Welt (Best. Nr. 4610)

*.ges = Gesamtdatei - Alle Einzeldateien in Folge

*.dot = Dokumentvorlage; diese Datei beinhaltet die Formatvorlage für die vorliegende Einheit. Durch Änderung derselben können Sie das gesamte Erscheinungsbild einer Einheit Ihren Bedürfnissen anpassen.

Die Ikonen in den Dateien haben folgende Bedeutung:

„Didaktische Hinweise“ „Literaturverzeichnis“

„Arbeitsblatt oder Tafelbild“ „Arbeitsblatt“

„Lösungen“ „Textdatei/Quellentext“

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(Polyvalente) Stundenvorschläge zum Thema:

Der Islam und die westliche Welt (Mittel- und Oberstufe)

Alle Stunden berühren nacheinander oder simultan die folgenden drei Ebenen:

A Fach Geschichte B Fach Politik

C Fach Religion / Werte Normen / Ethik

1. bis 4. Stunde

THEMA: Ebenen: A, und C

A.) Entstehung und Geschichte der drei monotheistischen Religionen: Judentum, Christentum, Islam.

ZIELE:

 Kenntnis der übergreifenden Religionsgeschichte.

 Kennenlernen von Grundbegriffen des Islam.

 Einführung in die Problematik des Verhältnisses der drei monotheistischen Religionen.

MATERIALIEN:

 Datei „Grundzug.txt“

 Datei „Islam.tab“

 Folie „Monothei.fol“

 Arbeitsblatt „Monothei.arb“

Datei „BibelKor.txt“

 Karte „WeltReli.kar“

 Bücher zum Thema: siehe Datei „Literatu.txt“

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FRAGEN/ANSTÖSSE:

 Wann sind die drei monotheistischen Religionen entstanden? Unter welchen historischen Bedingungen?

 Welche Ähnlichkeiten gibt es? Welche Unterschiede bestehen?

 Welche größeren, historischen Konflikte gab es zwischen den drei Weltreligionen?

 Was verbindet und was trennt die Bibel und den Koran?

METHODEN:

 Entwickelndes Unterrichtsgespräch

 Tabellen erstellen, Arbeitsblätter ausfüllen

 Lehrer- oder Schülervortrag: Biografie des Propheten Muhammad

 Ergänzende Film (Video)-Beiträge

5. bis 8. Stunde:

THEMA: Ebenen: A, B und C

B.) Die Blütezeit des Islam im Mittelalter

ZIELE:

 Einblick in die kulturellen Leistungen des Islam.

 Analyse der Geschichte der Kreuzzüge.

 Kennenlernen von einem (und Verständnis für einen) nicht-europäischen Kulturkreis.

MATERIALIEN:

 Datei „ArabWiss.txt“

 Karte „Ausbreit.fol“

Datei „Kreuzzug.txt“

Folie „Kreuzzug.fol.“

Arbeitsblatt „Kreuzzug.arb“

Karte „KreuzKar.fol“

Datei „Begriffe.tab“

 Bücher zum Thema: siehe Datei „Literatu.txt“

FRAGEN/ANSTÖSSE:

 Welche Verbindungen und Einflüsse hat es im Mittelalter zwischen Europa und den arabischen Wissenschaften gegeben?

 Welchen Stellenwert haben die Kreuzzüge in der a) europäischen, b) in der arabischen Geschichte?

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 Warum haben sich Christentum und Islam im Hochmittelalter verfeindet, nach jahrhundertelanger Koexistenz?

METHODEN:

 Entwickelndes Unterrichtsgespräch

 Quellenanalyse und -interpretation

 Gruppenarbeit und Plenumsgespräche

 Schülerreferate und Lehrervorträge

 Handlungs- und produktionsorientiert:

a) Schreibe eine populärwissenschaftliche Einführung in die arabischen Wissenschaften des Hochmittelalters!

b) Entwirf – am Computer – eine Dokumentation über die arabischen Wissenschaften des Mittelalters!

c) Schreibe einen Brief eines Kreuzritters an seine Eltern in Mainz!

d) Schreibe einen Brief eines islamischen Kaufmanns über seine Erfahrungen mit den christlichen Kreuzrittern im „Königreich Jerusalem“!

e) Zeichne eine Karte mit sämtlichen sieben Kreuzzügen! Untersuche, wo am Weg dieser Kreuzzüge heute noch arabisch-islamische Baudenkmäler zu finden sind!

(Zusatzaufgabe: Welche Sprachen oder Dialekte werden heute an diesen Punkten, der Baudenkmäler, gesprochen?)

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Arabische Wissenschaften

Lösungen:

Q. 1: Arabische Literatur und Wissenschaft im Mittelalter Q. 2: Der Islam als Kulturvermittler

Aufgaben:

1. Stellen Sie eine Liste der Wissenschaften zusammen, welche von islamisch-arabischen Gelehrten wesentlich beeinflusst worden sind!

 Philosophie, Grammatik, Dichtkunst, Rechtswissenschaften, Mathematik, Sternkunde, Medizin, Arzneimittelkunde

 Arabische Zahlen.

 Erste Universität in Kairo: 988, gegründet vom Kalif von Kairo.

(in Europa: erst 1119 in Bologna und 1202 in Paris)

In der mittelalterlichen islamischen Welt haben besonders Naturwissenschaften und Medizin eine bedeutende Stellung eingenommen. Die wissenschaftlichen Leistungen der islamischen Völker sind vor allem deshalb beachtenswert, weil sie, nach Neufassung und Erweiterung der griechischen Quellen, in weitem Maßstab die Grundlagen für die exakten Wissenschaften gelegt haben – sei es in der Mathematik, in der Medizin und verwandten Gebieten. Avicennas Werk über Medizin wurde in Europa bis in die Neuzeit verwendet, und zahlreiche naturwis- senschaftliche Begriffe in unseren Sprachen verraten das arabisch-islamische Erbe: so Stern- namen wie „Aldebaran“ und „Beteigeuze“, und mathematische Terminologie wie „Algebra“ und

„Algorithmus“, nicht zu vergessen die „arabischen“ Zahlen, die eigentlich aus Indien stammen.

Ohne sie, und vor allem ohne die von den Arabern übernommene Null hätte sich die moderne Mathematik nicht entwickeln können. Optik und Geometrie, in der die Araber, wie ihre überreichen geometrischen Kunstformen zeigen, führend waren, gehören zu diesem Erbe ebenso wie „Alchemie“ und „Alkohol“. Gerade auf naturwissenschaftlichem Gebiet gewann Europa dann den bis heute sichtbaren gewaltigen Vorsprung vor dem Osten, was die arabischen Reformer zu der Auffassung führt, dass die neuen Naturwissenschaften nicht äußerlich nachgeahmt, sondern, wie es im Mittelalter geschehen war, innerlich selbständig angeeignet und den islamischen Ländern wiederum zu eigen gemacht werden müssen.

(Annemarie Schimmel, Die Religion des Islam, Reclam 8639, 1990, S. 81/82)

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„Clash“ – „Zusammenprall“ – „Entfremdung“?

Magna Charta

Industrielle Revolution Globalisierung

Europa

/

Nordamerika

Orient/

Arabien

Das Mittelalter

Das Reich Saladins

Türkisch- osmanisches

Reich Reformation,

Neuzeit

Renaissance

Trennung Kirche – Staat,

Die Philosophie der Aufklärung Neue Welt Kolonialismus

USA u. Frz. Revolution:

Demokratisierung – Menschenrechte

Atomzeitalter, Computerisierung

21. Jahrhundert:

„Clash“ oder

Reiz des

Kreuzzüge

Türkenk

Weltkri Kalter Kolonial-

Kolonisierung

Ent-Kolonisierung, islamische Reform- bewegungen

Nationalisierung Mystik, Wissenschaft

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Aufklärung

Quellenübersicht:

Q. 1: Immanuel Kant: „Was ist Aufklärung?“ (1784) Q. 2: Kant: "Kritik der praktischen Vernunft" (1788) Q. 3: Dürrenmatt: Glaube und Vernunft (1980) Q. 4: Lévy: Ein Krieg um die Aufklärung (2001) Q. 5: Kant: „Kritik der Urteilskraft“ (1790)

Q. 1: Immanuel Kant: Was ist Aufklärung? (1784)

Aufklärung ist der Ausgang des Menschen aus seiner selbstverschuldeten Unmündigkeit.

Unmündigkeit ist das Unvermögen, sich seines Verstandes ohne Leitung cines anderen zu bedienen. Selbstverschuldet ist diese Unmündigkeit, wenn die Ursache derselben nicht am Mangel des Verstandes, sondern der Entschließung and des Mutes liegt, sich seiner ohne Leitung eines andern zu bedienen. Sapere aude! Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen! ist also der Wahlspruch der Aufklärung.

Faulheit und Feigheit sind die Ursachen, warum ein so großer Teil der Menschen, nachdem sie die Natur längst von fremder Leitung freigesprochen, dennoch gerne zeitlebens unmündig bleiben; und warum es anderen so leicht wird, sich zu deren Vormündern aufzuwerfen. Es ist so bequem, unmündig zu sein. Habe ich ein Buch, das für mich Verstand hat, einen Seelsorger, der für mich Gewissen hat, einen Arzt, der für mich die Diät beurteilt, so brauche ich mich ja selbst nicht zu bemühen. Ich habe nicht nötig zu denken, wenn ich nur bezahlen kann; andere werden das verdrießliche Geschäft schon für mich übernehmen. Dass der bei weitem größte Teil der Menschen (darunter das ganze schöne Geschlecht) den Schritt zur Mündigkeit, außerdem, dass er beschwerlich ist, auch für sehr gefährlich halte: dafür sorgen schon jene Vormünder, die die Oberaufsicht über sie gütigst auf sich genommen haben. Nachdem sie ihr Hausvieh zuerst dumm gemacht haben und sorgfältig verhüteten, dass diese ruhigen Geschöpfe ja keinen Schritt außer dem Gängelwagen, darin sie sie einsperrten, wagen durften: so zeigen sie ihnen nachher die

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Gefahr, die ihnen droht, wenn sie es versuchen, allein zu gehen. Nun ist diese Gefahr zwar ebenso groß nicht, denn sie würden durch einige Mal Fallen wohl endlich gehen lernen; allein, ein Beispiel von der Art macht doch schüchtern und schreckt gemeiniglich von allen ferneren Versuchen ab.

Es ist also für jeden einzelnen Menschen schwer, sich aus der ihm beinahe zur Natur gewordenen Unmündigkeit herauszuarbeiten. Er hat sie sogar liebgewonnen und ist vor der Hand wirklich unfähig, sich seines eigenen Verstandes zu bedienen, weil man ihn niemals den Versuch davon machen ließ. Satzungen und Formeln, diese mechanischen Werkzeuge eines vernünftigen Gebrauchs oder vielmehr Missbrauchs seiner Naturgaben, sind die Fußschellen einer immerwährenden Unmündigkeit. Wer sie auch abwürfe, würde dennoch auch über den schmalsten Graben einen nur unsicheren Sprung tun, weil er zu dergleichen freier Bewegung nicht gewöhnt ist. Daher gibt es nur wenige, denen es gelungen ist, durch eigene Bearbeitung ihres Geistes sich aus der Unmündigkeit herauszuwickeln und dennoch einen sicheren Gang zu tun.

Dass aber ein Publikum sich selbst aufkläre, ist eher möglich; ja, es ist, wenn man ihm nur Freiheit lässt, beinahe unausbleiblich. Denn da werden sich immer einige Selbstdenkende, sogar unter den eingesetzten Vormündern des großen Haufens, finden, welche, nachdem sie das Joch der Unmündigkeit selbst abgeworfen haben, den Geist einer vernünftigen Schätzung des eigenen Werts und des Berufs jedes Menschen, selbst zu denken, um sich verbreiten werden.

Besonders ist hierbei, dass das Publikum, welches zuvor von ihnen unter dieses Joch gebracht worden, sie hernach selbst zwingt, darunter zu bleiben, wenn es von einigen seiner Vormünder, die selbst aller Aufklärung unfähig sind, dazu aufgewiegelt worden; so schädlich

ist es, Vorurteile zu pflanzen, weil sie sich zuletzt an denen selbst rächen, die oder deren Vorgänger ihre Urheber gewesen sind. Daher kann ein Publikum nur langsam zur Aufklärung gelangen. Durch eine Revolution wird vielleicht wohl ein Abfall von persönlichem Despotismus und gewinnsüchtiger und herrschsüchtiger Bedrückung, aber niemals wahre Reform der Denkungsart zustandekommen; sondern neue Vorurteile werden ebenso wohl als die alten zum Leitband des gedankenlosen großen Haufens dienen.

Zu dieser Aufklärung aber wird nichts erfordert als Freiheit; und zwar die unschädlichste unter allem, was nur Freiheit heißen mag, nämlich die: von seiner Vernunft in allen Stücken öffentlichen Gebrauch zu machen. (...)

Ich antworte: Der öffentliche Gebrauch seiner Vernunft muss jederzeit frei sein, und der allein kann Aufklärung unter Menschen zustandebringen; der Privatgebrauch derselben aber darf öfters sehr enge eingeschränkt sein, ohne doch darum den Fortschritt der Aufklärung sonderlich zu hindern. Ich verstehe aber unter dem öffentlichen Gebrauche seiner eigenen Vernunft denjenigen, den jemand als Gelehrter von ihr vor dem ganzen Publikum der Leserwelt macht.

Den Privatgebrauch nenne ich denjenigen, den er in einem gewissen ihm anvertrauten bürgerlichen Posten oder Amte von seiner Vernunft machen darf. (...)

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Q. 1: Spiegel-Reportage über den 11. September (Spiegel 51/2001)

AM FUSSE DES NORDTURMS

Unten vor dem World Trade Center bückt sich Feuerwehrmann Ottrando nach dem Schlauch, den er anschließen soll. Und während er auf dem Boden kauert, sieht er wie ein gigantischer Feuerball vom Himmel fällt. Es ist 9.03 Uhr. United Airlines 175, im Cockpit Marwan al-Shehhi, hat den Südturm durchschlagen. Es ist heiß. Ottrando zieht seine Jacke aus. Er muss diesen ver- dammten Schlauch vom Hydranten zum Feuerwagen und von da aus in den Nordturm legen.

Zwar soll es eigentlich auch im World Trade Center auf jeder Etage Wasseranschlüsse geben, aber was ist schon sicher an einem Tag wie heute.

Immer größere Teile aus Eisen und Glas krachen auf die Straße. Manche Teile, die herunterfallen, bewegen sich. Es dauert ein wenig, bis Ottrando realisiert, dass es Menschen sind. Er will nicht hinschauen, aber er muss, um nicht von ihnen erschlagen zu werden. Sie fallen in rasender Geschwindigkeit, die Krawatten der Männer scheinen senkrecht in der Luft zu stehen.

NOTRUFZENTRALE DER FEUERWEHR

9:03:11 Uhr: „Männlicher Anrufer. Möchte wissen, wie er aus dem Gebäude kommen kann."

9:04:14 Uhr: „Männlicher Anrufer: Menschen eingeschlossen auf dem 104. Stock im hinteren Raum, 35 bis 40 Menschen."

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9:04:24 Uhr: „Männlicher Anrufer: eingeschlossen auf dem 22. Stock - Loch im Flur - Rauch kommt rein - kann nicht atmen - Männlicher Anrufer erklärt, er wird Fenster einschlagen."

9:04:5o Uhr: „Männlicher Anrufer vom 103. Stock: kommt nicht raus - Feuer auf dem Flur - Leuten wird übel.“

9:05:o3 Uhr: „Ein Hubschrauber der Polizei meldet sich: Air Sea Nr. 14 - Leute fallen aus dem Gebäude."

9:06:41 Uhr: „Air Sea Nr. 14 - nicht in der Lage, auf dem Dach zu landen."

9:07:4o Uhr: „Anruf von Stockwerk 103, Zimmer 130 - ungefähr 30 Menschen - viel Rauch - Weiblicher Anrufer ist schwanger."

9:07:51 Uhr: „Zweites Flugzeug in den zweiten Turm eingeschlagen ... Unbekanntes Ausmaß an Schäden."

9:08:02 Uhr: „Weiblicher Anrufer, schreiend."

9:08:15 Uhr: „Weiblicher Anrufer meldet, dass das WTC brennt - sie sagt, die Feuerwehr muss das Feuer löschen."

9:08:22 Uhr: „Fahrstuhl im 104. Stockwerk stecken geblieben - Menschen im Fahrstuhl."

9:09:14 Uhr: „Männlicher Anrufer aus dem zweiten Turm meldet, dass Menschen aus einem großen Loch an der Seite springen - vermutlich fängt sie niemand auf."

9:09:43 Uhr. „Im Stock 104 - Männlicher Anrufer meldet, seine Frau ist im Stock 91 -Treppen sind alle blockiert - sagt, dass er sich Sorgen um seine Frau macht."

9:11:30 Uhr: „Weiblicher Anrufer meldet, vermutlich Frau im Rollstuhl im 68. Stock, vermutlich allein."

9:12:18 Uhr: „Männlicher Anrufer meldet, im 106. Stock etwa 100 Menschen im Raum - brauchen Anweisungen, wie sie am Leben bleiben können."

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Q. 3: Karikatur Haitzinger: Deutsche Befindlichkeit

Q. 4: Die arabische Presse nach dem 11. September 2001

Die Lektüre der internationalen arabischen Zeitungen in diesen Wochen ist eine nieder- schmetternde Übung. Im Kommentar der aktuellen Ausgabe der Wochenzeitschrift Cairo Times schreibt Hisham Kassem: "In der arabischen Presse ist eine Masse von Leitartikeln über Demütigung und Niederlage des amerikanischen Riesen erschienen. Die Amerikaner wurden als arrogante Rassisten dargestellt, die Araber und Muslime hassen und nun lediglich bekommen haben, was sie verdienen." Kassem rügt die heimische Presse für ihre parteiliche Zurückhaltung bei der Darstellung der New Yorker Verwüstungen. Durch ein lebendigeres Bild von dem "wahnsinnigen Verlust", der die New Yorker getroffen habe, hätte man den Lesern einen besseren Dienst erwiesen. Kassem klagt die arabischen Medien des Weiteren an, nicht über "die Konsequenzen des Terrorangriffs für unseren Teil der Welt aufzuklären: Die ökonomischen Folgen dieser ruchlosen Attacke werden uns härter treffen als Amerika." Sein Kommentar schließt düster: "Niemals war unsere Zivilisation stärker bedroht als heute.

Hoffentlich vollenden die Medien nicht, was die Terroristen begonnen haben."

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Selbstkritik, wie Kassem sie betreibt, ist eine rare Ausnahme. In den Blättern zwischen Casablanca und Teheran bietet sich ein insgesamt deprimierendes Panorama. Eine schwer erträgliche Mischung aus Selbstmitleid und klammheimlicher Freude dominiert die Leitartikel auch der moderateren Organe. Melhem Karam ergeht sich in der renommierten, 1928 gegründeten Revue du Liban auf der Suche nach Gründen für den Terror in einer Aufzählung amerikanischer Sünden - vom Platzenlassen des Kyoto-Protokolls über die Unterstützung Israels bis zum altbekannten Kulturimperialismus: "Amerika möchte, dass das ganze Universum nach seiner Fasson lebt."

Die in London redigierte Monatszeitschrift Palestine Times konzediert zwar, es gebe "absolut keine Rechtfertigung" für die Anschläge in Amerika - aber rechtfertigt sie dann: "Böses führt zu Bösem, und Terror führt zu Terror, und der Tod von Unschuldigen in einem Teil der Welt führt, unvermeidlich, zum Tod Unschuldiger in anderen Teilen der Welt." George Bushs Wort vom "Kreuzzug" wird überall dankbar zum Anlass für das Schwelgen in der Opferrolle genommen. Immer wieder ist die Rede von dem "versteckten Hass gegen den Islam", der sich nun endlich ganz offen in einer "feindlichen Kampagne" westlicher Medien gegen die arabische Welt äußere - so sieht es jedenfalls Omar Hasan in der Jordan Times. Sagen aber die westlichen Führer einmal etwas Nettes über den Islam, ist es auch wieder nicht recht.

Ahmed Mustafa, Redakteur der in Dubai erscheinenden Tageszeitung Gulf News, spricht Männern wie Bush und Blair schlichtweg das Recht ab, sich über den Islam zu äußern und etwa zwischen Extremisten und friedlichen Muslimen zu unterscheiden. Dergleichen sei

"nicht akzeptabel, wenn es von europäischen Fremden kommt. Dies ist ausschließlich der Job muslimischer Ulemas oder Gelehrter." Die seltenen Kommentare, die sich des Ausdrucks von Genugtuung über die Nöte der Amerikaner enthalten, kann man an einer Hand abzählen.

Selbstkritisches fällt der Zensur zum Opfer. Eine Story der Kairoer Wochenzeitung Middle East Times über die spontanen Freudenkundgebungen in Ägypten durfte nicht in Druck gehen. Wer sie auf der Website der Zeitschrift nachliest, kann leicht den Grund dafür erraten.

"Die Reaktion der Leute war weit entfernt von der offiziellen Position der ägyptischen Regierung", hatte Amil Khan geschrieben. Aussichtslose Charmeoffensive Nach Einschätzung der Yemen Times hat sich diese Kluft in der Zwischenzeit durch das Bombardement Afghanistans noch weiter geöffnet: "Die riesige Protestdemonstration in Amran brachte die Unzufriedenheit vieler Jemeniten mit den Ereignissen in Afghanistan zum Ausdruck. Interessanterweise versteht die Öffentlichkeit die Angriffe als Attacken auf den Islam - genau das, was die USA nicht wollen." Diese Tonlage findet man recht häufig, wenn von der Aussichtslosigkeit der amerikanischen "Charmeoffensive" gegenüber dem Islam die Rede ist. Ashraf Khalil stellt in der Cairo Times ungerührt fest, dass Amerika kaum eine Chance haben wird, die arabische öffentliche Meinung von der Lauterkeit seiner Motive zu überzeugen. Man mag zwar durch Betätigung des "diplomatischen Muskels" und durch Bestechung die Unterstützung der regionalen Regierungen gewinnen, aber am Ende werden die Leute sich nicht davon abbringen lassen, dass hier eben doch ein Krieg gegen den Islam geführt werde - "mit den arabischen Regierungen auf der falschen Seite". Wie ernst die Befürchtungen über ein zunehmendes Auseinanderklaffen der populären und der offiziellen Sicht des Krieges in der arabischen Öffentlichkeit zu nehmen sind, zeigt ein Blick in die aktuelle Ausgabe der marokkanischen Wochenzeitschrift Maroc-Hebdo International, in der Driss Kettani interviewt wird, der Autor eines Fatwa gegen Amerika und seine arabischen Alliierten im Kampf gegen den Terror. Dieser Fatwa, veröffentlicht am 18. September, war von zahlreichen marokkanischen Ulemas - islamischen Rechtsgelehrten - unterzeichnet worden. Die marokkanische Regierung ihrerseits hat gegen das Fatwa protestiert und versucht, Kettani die Berechtigung zum Erstellen eines Fatwa abzusprechen. Im Gespräch mit den Journalisten schlägt er zurück. Die Teilnahme muslimischer Geistlicher am

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Q. 3: Der Großscheich der Azhar-Universität in Kairo – Mohammed Sajjid

Tantawi

über Gewalt im Islam (Interview in: Der SPIEGEL Nr. 44, 29. Okt. 2001)

Spiegel: Eminenz, die fortdauernden amerikanischen Bombenangriffe auf Afghanistan treiben immer mehr Muslime zu massiven Protestaktionen gegen die USA. Rückt der Kampf der Kulturen, vor dem der amerikanische Politologe Samuel Huntington warnt, tatsächlich näher?

Tantawi: Auch wenn es den Anschein hat, als stünden die Zeichen auf Sturm: Ich glaube das nicht.

Spiegel: Das Ausmaß der Anschläge scheint aber zumindest eine neue Dimension der Konfrontation einzuleiten.

Tantawi: Grundsätzlich gilt: Der heraufbeschworene Religionskonflikt verträgt sich nicht mit der islamischen Glaubenslehre und sicherlich auch nicht mit der christlichen.

Spiegel: Dennoch bringen Fanatiker wie Bin Laden die Religion ins Spiel.

Tantawi: Und missbrauchen damit unsere Religion, den Islam. Dabei steht im Koran, dass die Menschen friedlich miteinander umgehen sollen. Wir Muslime sind sogar ausdrücklich gehalten, Andersgläubige zu respektieren und wie unseresgleichen zu behandeln.

Spiegel: Tatsache aber ist, dass nicht nur in Pakistan islamische Würdenträger die Gläubigen zum

„Heiligen Krieg“ gegen die christlichen Amerikaner aufrufen.

Tantawi: Das kann ich nicht billigen, ebenso wenig wie die Terrorangriffe auf Amerika selbst.

Unsere Religion hat mit diesen schrecklichen Anschlägen auch nicht das Geringste zu tun. Wenn die Beweise für Bin Ladens Urheberschaft vorliegen, wird deshalb jeder Muslim, der seine Religion ernst nimmt, die Ergreifung und Aburteilung Bin Ladens gutheißen. Außerdem bin ich der Meinung, dass religiöse Extremisten niemals an die Macht kommen sollten, weil unsere Religion dadurch Schaden nimmt.

Spiegel: Dennoch gibt es viele islamische Rechtsgelehrte, die eine Glaubensinterpretation verbreiten, welche der Gewalt und dem Fanatismus Vorschub leistet.

Tantawi: Deshalb gehört es auch zu den vornehmsten Pflichten einer islamischen Lehrstätte wie der Azhar-Universität, besonders darauf zu achten, dass die Glaubensinhalte unverfälscht

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„Clash-of-Civilizations-These“

Westliche Welt

Islamische Welt

Demokratie Gewaltenteilung

Herrschaft des Koran Zentralismus

Trennung von Kirche und Staat

Einheit von Kirche und Staat

Rechtsstaat (Gesetze)

Gottesstaat (Scharia) Parteien-Pluralismus

Multi-Kultur

Religiös-idealistische Einheit

Offene, aufgeklärte Gesellschaft

Religiöse Werte-Gesellschaft

Islamische Zerrbilder von der westlichen

Welt

„Freiheit = Egoismus“

„Toleranz für jede Kriminalität“

„Frauen als Freiwild“

„Zügellose Sexualität“

„Drogen und Alkohol“

„Materialismus“

„Kapitalismus“

„Spaßgesellschaft ohne Moral und

Religion“

„Pressefreiheit und Liberalität als Mittel zur Selbstzerstörung“

„Verlust der Familie“

„Menschen ohne Ethik“

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(18)

Q. 1: Jesus Christus: Die Bergpredigt

Matthäus 5, 38-48 (Von der Feindesliebe):

Ihr habt gehört, dass da gesagt ist (2. Mose 21,14): "Auge um Auge, Zahn um Zahn." Ich aber sage euch, dass ihr nicht widerstreben sollt dem Übel; sondern, wenn dir jemand einen Streich gibt auf deine rechte Backe, dem biete die andere auch dar. Und wenn jemand

mit dir rechten will und deinen Rock nehmen, dem lass auch den Mantel. Und wenn dich jemand nötigt eine Meile, so geh mit ihm zwei. Gib dem, der dich bittet, und wende dich nicht von dem, der dir abborgen will. Ihr habt gehört, dass gesagt ist (3. Mose 19,18): Du sollst deinen Nächsten lieben und deinen Feind hassen." Ich aber sage euch: "Liebet eure Feinde; segnet, die euch fluchen; tut wohl denen, die euch hassen; bittet für die, so euch beleidigen und verfolgen, auf dass ihr Kinder seid eures Vaters im Himmel. Denn er lässt

seine Sonne aufgehen über die Bösen und über die Guten und lässt regnen über Gerechte und Ungerechte. Denn wenn ihr liebet, die euch lieben, was werdet ihr für Lohn haben? Tun nicht dasselbe auch die Zöllner? Und wenn ihr nur zu euren Brüdern freundlich seid, was tut ihr Sonderliches? Tun nicht dasselbe auch die Heiden? Darum sollt ihr vollkommen sein, gleichwie eurer Vater im Himmel vollkommen ist.

Aufgaben:

1. Bestimmen Sie die Kernaussage der christlichen Bergpredigt.

2. Erläutern Sie, ob das Christentum damit den Bezug zur irdischen Realität verloren hat.

Q. 2: Immanuel Kant: Zum ewigen Frieden (Ein philosophischer Entwurf, 1795)

(Einleitung:)

ZUM EWIGEN FRIEDEN

Ob diese satirische Überschrift auf dem Schilde jenes holländischen Gastwirts, worauf ein Kirchhof gemalt war, für Menschen überhaupt, oder besonders die Staatsoberhäupter, die des Krieges nie satt werden können, oder wohl gar nur die Philosophen gelte, die jenen süßen Traum träumen, mag dahingestellt sein. Das bedingt sich aber der Verfasser des Gegenwärtigen aus, dass, da der praktische Politiker mit dem theoretischen auf dem Fuß steht, mit großer Selbstgefälligkeit auf ihn als einen Schulweisen herabzusehen, der dem Staat, welcher von Er- fahrungsgrundsätzen ausgehen müsse, mit seinen sachleeren Ideen keine Gefahr bringe, und den man immer seine elf Kegel auf einmal werfen lassen kann, ohne, dass sich der weltkundige Staatsmann daran kehren darf, dieser auch, im Fall eines Streits mit jenem sofern konsequent verfahren müsse, hinter seinen auf gut Glück gewagten, und öffentlich geäußerten Meinungen nicht Gefahr für den Staat zu wittern; - durch welche Clausula salvatoria der Verfasser dieses sich dann hiermit in der besten Form wider alle bösliche Auslegung ausdrücklich verwahrt wissen will.

Erster Abschnitt:

welcher die Präliminarartikel zum ewigen Frieden unter Staaten enthält.

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