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N-Sensor ALS® - Funktion und Anwendung

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Academic year: 2022

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DÜNGUNG

76

61 LANDTECHNIK 2/2006

Stefan Reusch, Dülmen

N-Sensor ALS ® – Funktion und Anwendung

I

n den letzten Jahren hat die teil- flächenspezifische Stickstoffdüngung er- folgreich Eingang in die landwirtschaftliche Praxis gefunden. Dabei hat der seit nunmehr sechs Jahren auf dem Markt befindliche Ya- ra N-Sensor® einen entscheidenden Anteil an der Verbreitung dieses Konzepts. In mehr- jährigen Untersuchungen konnte gezeigt werden, dass mit diesem System gedüngte Schläge insgesamt höhere Erträge liefern, eine geringere Lagerneigung haben und sich leichter und kostengünstiger dreschen lassen [1].

Nachteil des bislang verfügbaren Systems ist jedoch, dass es aufgrund des Messprin- zips auf ausreichendes Tageslicht angewie- sen ist, was die Nutzungsdauer auf ein Zeit- fenster von etwa acht bis zehn Stunden pro Tag begrenzt. Um diese Einschränkung zu umgehen, wurde nun mit dem N-Sensor ALS ein „aktives“ reflexionsoptisches Sys- tem entwickelt (Bild 1), das über eine eigene Lichtquelle verfügt und damit die Messung unabhängig vom Tageslicht macht. Wie beim konventionellen N-Sensor wird auch hier der Reflexionsgrad des Bestandes spek- tral analysiert, nur dass nun statt des Tages- lichts das Licht einer Blitzlampe zur Be- leuchtung des Bestandes verwendet wird.

Anforderungen an ein aktives Messsystem

Aus den Erfahrungen mit dem „passiven“

(das Tageslicht nutzenden) N-Sensor erga- ben sich besondere, an das neue System zu stellende Anforderungen. So muss ein reprä- sentativer Anteil der Arbeitsbreite abgetastet werden und die erfasste Fläche sollte nicht kleiner sein als beim passiven System (zwei je 3 m breite Streifen links und rechts der Fahrspur). Ebenso bewährt hat sich die Mes- sung vom Traktordach ohne zusätzliche Aus- leger oder Gestänge für die Sensoren.

Außerdem sollen Reflexionswerte in be- stimmten, für den Bestand als optimal er- achteten Wellenlängen ermittelt werden.

All dies zusammen erfordert eine spektral breitbandige, energiereiche und getaktete Lichtquelle sowie einen Detektor, der das verhältnismäßig schwache Reflexionssignal vor dem Hintergrund der unter Umständen sehr starken Sonnenstrahlung sicher erkennt.

Systemaufbau und Messgeometrie Vom Systemkonzept her setzt der N-Sensor ALS auf das klassische passive System auf.

Das heißt, dass der Jobrechner, die Verkabe-

Aufbauend auf dem bekannten und in der Praxis bewährten Yara N- Sensor

®

wurde ein neues, mit einer eigenen Lichtquelle ausgestattetes Messsystem „Yara N-Sensor ALS

®

“ zur teilflächenspezifischen Optimierung der Stickstoffdüngung entwickelt. Das System arbeitet so- wohl bei Tag als auch in der Nacht unabhängig von den äußeren Lichtbedingungen und erlaubt so eine deutliche Erweiterung des Einsatzzeitraums der N-Sensor- Technologie.

Dr. Stefan Reusch ist wissenschaftlicher Mitarbeiter der YARA GmbH & Co. KG, Institut für Pflanzen- ernährung und Umweltforschung, Hanninghof 35, 48249 Dülmen; e-mail: stefan.reusch@yara.com

Schlüsselwörter

Präzisionslandwirtschaft, teilflächenspezifische Düngung, aktiver optischer Sensor

Keywords

Precision farming, site-specific fertilization, active optical sensor

Bild 1: N-Sensor ALS Fig. 1: N-Sensor ALS

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lung, das Bedienterminal und der anwender- seitige Teil der Software vom passiven Sys- tem übernommen wurden. Für den Anwen- der gibt es damit keinerlei Unterschiede zwi- schen beiden Systemen bei Inbetriebnahme, Bedienung und Einsatz.

Komplett neu entwickelt wurden jedoch die Messköpfe. Jedes System enthält zwei solcher Köpfe, jeweils einen für die linke und einen für die rechte Teilbreite. Jeder Kopf ist unter einem Winkel von 58° schräg auf den Bestand gerichtet und erfasst dort ein langgestrecktes, elliptisches Messfeld (Bild 2). Bei einer typischen Montagehöhe von 3 m beträgt die Ausdehnung des Mess- feldes quer zur Fahrtrichtung etwa 3 m und in Fahrtrichtung etwa 70 cm. Damit wird bei der Überfahrt links und rechts je ein durchgehender Streifen von 3 m Breite er- fasst. Einmal pro Sekunde wird aus den Messwerten der überstrichenen Fläche die notwendige Düngermenge berechnet und der Sollwert zum variabel steuerbaren Dün- gerstreuer übertragen. Wie schon beim pas- siven System können Streuer und Spritzen aller führenden Hersteller angesprochen werden.

Messköpfe

Ein einzelner Messkopf ist in Bild 3 sche- matisch dargestellt. Er besteht aus einer in- tegrierten Sende- und Empfangseinheit.

Senderseitig kommt eine Xenon-Blitzlampe mit einer Blitzfrequenz von 20 Hz und einer Maximalenergie von 500 mJ/Blitz zum Ein- satz. Ein vorgesetzter Kantenfilter blockiert alle Wellenlängen unterhalb von 650 nm, so dass für den Betrachter nur ein schwaches, rötliches Licht sichtbar ist. Mit Hilfe von vorgesetzten Zylinderlinsen wird der oben genannte langgestreckte Beleuchtungsfleck erzeugt.

Der Empfänger besteht aus insgesamt vier gleichartigen Kanälen mit Optik, Interfe-

renzfilter und Fotodiode. Seine optische Achse verläuft parallel zur optischen Achse des Senders und der Messfleck entspricht der vom Blitz beleuchteten Fläche. Die In- terferenzfilter bestimmen die Wellenlänge des Empfangskanals. Eingesetzt werden Bandpassfilter mit 730, 760, 900 und 970 nm Mittenwellenlänge. Diese Wellenlängen haben sich in mehrjährigen Vorversuchen als optimal für die Erfassung des Ernährungs- zustands erwiesen [3].

Beim Auslösen des Blitzes wird zeitgleich der Empfänger kurzzeitig aktiviert und da- mit das Summensignal aus Blitz und Umge- bungslicht gemessen. Eine zweite Messung wird unmittelbar danach in der Dunkelphase des Blitzes durchgeführt, um das Umge- bungslicht separat zu erfassen und dieses von dem Summensignal zu subtrahieren.

Damit ergibt sich ein von den äußeren Licht- bedingungen unabhängiges Signal. Das Sys- tem arbeitet dabei sowohl nachts als auch am Tag gleichermaßen gut.

Datenverarbeitung

Wie schon beim passiven System steht den Nutzern des N-Sensor ALS die Internetplatt- form SensorOffice.com zur Verfügung, um dort sehr schnell und kostenfrei eine druck- bare Karte der während der Überfahrt aufge- zeichneten Messwerte und Streumengen zu erstellen.

Erfahrungen aus der Praxis

Der N-Sensor ALS hat seine Leistungsfähig- keit in der Saison 2005 auf insgesamt etwa 200 Praxisschlägen erfolgreich bewiesen.

Mit der Düngesaison 2006 ist er kommerzi- ell verfügbar. Da die spektrale Messgröße („Sensorwert“) inhaltlich vergleichbar der Messgröße des passiven N-Sensors ist und die agronomischen Algorithmen unverän- dert übernommen wurden, sind die vom pas- siven System bekannten pflanzenbaulichen Vorteile [2] direkt auf den N-Sensor ALS übertragbar.

Literatur

Bücher sind mit • gezeichnet

[1] Feiffer, A. und P. Feiffer:Homogene Bestände steigern den Gewinn. In: Feiffer, P., Feiffer, A., Kutschenreiter, W. und Rademacher, T.: Getrei- deernte – sauber, sicher, schnell. DLG-Verlags- GmbH, Frankfurt am Main, 2005, S. 116-118 [2] Kerschberger, M. und H. Hess: Mehr ernten mit

weniger Dünger. Bauernzeitung 47 (2004), S. 16- 17

[3]Reusch, S.:Optimum waveband selection for determining the nitrogen uptake in winter wheat by active remote sensing. In: Precision Agricul- ture ’05. Ed. J. V. Stafford, Wageningen Acade- mic Publishers, Wageningen, 2005, S. 261-266

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Bild 2: Messgeometrie des N-Sensor ALS Fig. 2: Viewing geometry of the N-Sensor ALS

Bild 3: Messkopf Fig. 3: Measuring head

Referenzen

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