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Archiv "Schmerztherapeutische Optionen bei Endometriose: Schlusswort" (26.01.2007)

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A202 Deutsches Ärzteblatt⏐⏐Jg. 104⏐⏐Heft 4⏐⏐26. Januar 2007

M E D I Z I N

Kausaler Therapieansatz notwendig

Es werden nirgends die wichtigen Fragen gestellt: Was ist die Ursache der Endometriose? Wie ist sie kausal zu the- rapieren? Nach etwa 20-jähriger Arbeit mit Endometrio- sepatientinnen (1) und prämenstruellem Syndrom (PMS) ist folgende Ursachen-Trias klar zu definieren:

>Langfristige Fehlernährung mit „Fast Food“ und durch Lebensmittel-Chemikalien verseuchte konventio- nelle Nahrung sowie Schokolade.

>Chronische Dysbiosen im Darm mit Candida, Heli- cobacter, Protozoen. Einher gehen eine Maldigestion, ei- ne Malabsorption und „leaky gut“. „Leaky gut“ kenn- zeichnet den für Toxine und kleiner Allergene sowie zum Teil für Bakterien durchlässigen Mukosafilm des Dar- mes, mit der Folge ödematöser Schwellungen, Lymph- ödem im Mesenterium und langfristig gegebenenfalls Pfortaderstaung mit Entwicklung einer Varicosis.

>Langfristiger Mangel an Orthomolekularia: Den Pa- tientinnen fehlen Vitamine, Mineralien, Spurenelemente und Omega-Fettsäuren zur optimalen Zellfunktion. Die- ser relative Mangel verursacht Immundefekte ebenso wie Allergien, Hormonstörungen, chronisch entzündliche Darmerkrankungen und chronische Schmerzsyndrome.

Die kausale Therapie-Trias umfasst: Ernährungsum- stellung auf ökologische Frischkost ohne Nahrungsmit- telchemie, Substitution mit reinen hypoallergenen Ortho- molekularia für etwa drei bis fünf Monate, begleitende Dünndarm- und Dickdarmsanierung (2) auf orthomole- kularer Basis ohne Antibiotika und ohne Antimykotika.

Die Therapieergebnisse sind oft in vier bis acht Wo- chen durch Reduktion oder Fortlassen der Schmerzmittel (3) sowie selbständiges Absetzen von Hormonpräparaten evident. Die Fertilität steigt innerhalb von sechs bis zwölf Monaten auf normale Fertilisierungsraten. Weitere Hor- montherapien oder Operationen sind in einem europaweit behandelten Klientel bisher nicht mehr notwendig gewe- sen. Aus „ethischen Gründen“ werden universitäre Studi- en (4) dieses komplexen Therapieansatzes in Deutsch- land zur Heilung dieser schwer traumatisierenden Zivili- sationserkrankung abgelehnt. Der Ethikverstoß liegt in dem kausalen Therapieansatz.

Eine Endometriosepatientin des Autors mit frühester Totalextirpation wurde mit 21 Jahren „saniert“. Sie verlor jede Chance auf eine eigene Familie – ihre Schmerzen hatte sie dennoch behalten. Das verträgt sich offenbar besser mit der akademischen Ethik in Deutschland.

LITERATUR

1. Volkmann PH: Kausale naturheilkundliche Endometriose-Therapie. In:

Erfahrungsheilkunde Stuttgart: Haug-Verlag, EHK 2001(50), 195–202.

2. Volkmann PH: Göttinger Orthomolekularstudie 2002 zur Darm- sanierung ohne Diät, mit drei orthomolekularen Terapieregimen der Lübecker Firma hypo-A GmbH. Zeitschrift für Komplementärmedizin, 2003; 3, 34–7.

3. Volkmann PH: Orthomolekulare Schmerztherapie, OM Report in: OM &

Ernährung Stuttgart 2004; 107; 24–6.

4. Gerhard I, Kiechle M (Hrsg.): Gynäkologie integrativ. München: Urban &

Fischer; 2006; 378–87.

5. Olbertz H-P, Volkmann P-H: Parodontose – ganzheitlich integrativ ! (Broschüre) Lübeck; VBN-Verlag 2006, 24–8.

Peter-Hansen Volkmann

Kücknitzer Hauptstraße 53, 23569 Lübeck

Interessenkonflikt

Der Autor erhält für Produktentwicklungen von Orthomolekularien von der Fir- ma hypo-AGmbH Lübeck ein monatliches Honorar, neben seiner Privatarzt- tätigkeit, aus der sich diese Therapieansätze entwickelt haben. Geschäftsfüh- rerin von hypo-A ist die Ehefrau des Autors.

Schlusswort

Bislang deuten die Ergebnisse der Ursachenforschung bei der Endometriose auf ein multifaktorielles Gesche- hen. Es gibt Faktoren, die eine wesentlichere Rolle spie- len wie der Hormonspiegel (Östrogen) und die immuno- logische Kompetenz sowie viele weitere Faktoren, die die Entstehung und Progression einer Erkrankung negativ beeinflussen können. Umwelteinflüsse gehören sicher auch dazu. Für das Statement, dass Fehlernährung, chro- nische „Dysbiosen“, langfristiger Mangel an Orthomole- kularia, die der Leserbrief-Autor herstellt und vertreibt, zu einer Endometriose führen können, fehlen bisher jegli- che Hinweise aus der anerkannten Fachpresse.

Die Hysterektomie ist keine primäre Therapieoption der Endometriose und wird durch die Autoren des Arti- kels auch nicht propagiert. Wir bestärken unsere Patien- tinnen, sich mit komplementären Therapieformen zu be- fassen. Dazu gehören Entspannungstechniken, Akupunk- tur und natürlich auch naturheilkundliche Ansätze. Dass diese die „klassische Therapie“ der Endometriose, zum Beispiel die operative Sanierung und/oder die medika- mentöse Therapie gänzlich ersetzen kann, bleibt aber Wunschdenken. Auch werden Patientinnen mit fortge- schrittenen Stadien der Endometriose leider nicht durch Vitaminzusätze schwanger. Die Autoren des Artikels ver- schließen sich den komplementären Therapieansätzen nicht. Das achte Berliner Endometriose-Symposium im November 2006 hat sich gerade mit dieser Problematik intensiv und wissenschaftlich auseinander gesetzt.

Dr. med. Gülden Halis

Praxisklinik für Fertilität, Endometriosezentrum Level II, 10117 Berlin-Mitte

Prof. Dr. med. Dr. phil. Andreas D. Ebert

Klinik für Gynäkologie und Geburtsmedizin, Endometriosezentrum Level III Vivantes Humboldt-Klinikum, 14509 Berlin

Interessenkonflikt

Dr. Halis erhält Forschungsförderung und Vortragshonorare von Takeda.

Prof. Ebert ist als Berater für Schering AG und epigenomics tätig und erhält Vortragshonorare von Takeda und Novartis.

Leserbriefe spiegeln nicht die Meinung der Redaktion wider.

zu dem Beitrag

Schmerztherapeutische Optionen bei Endometriose

von Dr. med. Gülden Halis, Dr. med. Andreas Kopf, Dr. med. Sylvia Mechsner et al.

in Heft 17/2006

DISKUSSION

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