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Archiv "Nordirland: Ulster Way – Natur pur" (28.04.2006)

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er Land und Leute in Nordirland kennen ler- nen will, sollte sich auf Wanderschaft begeben.Auf ei- ner Länge von 800 Kilometern erschließt der Ulster Way die Schönheiten des irischen Nor- dens mit seinen gewaltigen Steilküsten, feinen Sandsträn- den, Tälern, Hügeln und Dör- fern. Geruhsam geht es zu in dem Fischerort Portaferry an der Meerenge von Narrows.

Teenager lungern abends am Kai des kleinen Hafens herum.

Die Haustüren entlang der Uferpromenade stehen offen, die Gardinen sind zurückgezo- gen und geben den Blick frei auf eine kleinbürgerliche Idyl- le. Auf plüschigen Sofas lau- schen Familien den Abend- nachrichten,die über neue Un- ruhen zwischen den verfeinde- ten Konfessionen berichten.

Wer als Tourist Nordirland auf dem Ulster Way erkundet, wird jedoch kaum etwas von dem Konflikt spüren.

Nördlich von Portaferry schlängelt sich der Wanderweg am Strangford Lough entlang, der mit 29 Kilometern Länge größten Meeresbucht der Bri- tischen Inseln. Aufgrund der mannigfaltigen Flora und Fau- na wurde das Gebiet zum Na- turschutzgebiet erklärt. Die Bucht ist ein Refugium für 2 000 Meerestierarten, darun- ter Tintenfische und Seeane- monen. Selten sinkt das Ther- mometer unter null Grad Cel-

sius, und so bieten die Ufer des Meeresarmes Winterquartier für Tausende von Vögeln aus Island, Kanada und der Arktis.

Einige Tagesetappen ent- fernt tangiert der Ulster Way die Hauptstadt Belfast. Die Ci- ty vermittelt heute das Bild ei- ner geschäftigen und prospe- rierenden Metropole. Moder- ne Kaufhäuser und elegante Modeboutiquen laden zum Shopping ein. Die Heimat des Rocksängers Van Morrison bietet ein reiches kulturelles Leben und eine lebendige Mu- sikszene. Die jüngste Ge- schichte Belfasts vermittelt die

„Living History Tour“. Der Busausflug führt auch durch die verfeindeten Stadtteile Falls (katholisch) und Shankill (protestantisch) mit ihren mar- tialischen Wandgemälden.

Eine weit friedlichere Welt erwartet Wanderer in den ein- samen Torfbergen der Graf- schaft Antrim. Neun enge Täler, die Glens, zerschneiden die Hügellandschaft. Ein je- des besitzt einen unverwech- selbaren Charakter. Entlang dem Glencloy Fluss blühen im Schatten der Haselsträucher, Weiden und Eschen blaue Glockenblumen und Primeln.

In der Abgeschiedenheit schu- fen sich die Bewohner einen reichen Schatz an Sagen und Mythen. Noch heute lassen sich die Geschichten von Elfen und Kobolden nachempfinden, wenn der Nebel sich in der Dämmerung über Täler und Moore legt.

Nach Norden folgt der Ul- ster Way einer der schönsten Küsten Europas. Bizarre Fels- formationen aus rotem Sand- stein, Kreide, schwarzem Ba- salt, braunem Lehm, Kohle und Eisenerz bestimmen das Bild des Steilufers. Zu Füßen der über 100 Meter hohen Fel- sen liegt das Naturwunder des

Giant’s Causeway, Nordir- lands Touristenmagnet Num- mer eins und Weltkulturerbe der UNESCO. Aus Spalten und Schloten ergoss sich hier zu Urzeiten 1 000 Grad heißes flüssiges Gestein über Kreide- formationen und erstarrte zu 40 000 meterhohen symmetri- schen Säulen aus Basalt.

Wie eine gewaltige Treppe ragt das Felsgebilde in den At- lantik hinein. Die Steine soll der Sage nach der Riese Finn MacCool aufgeschichtet ha- ben, um trockenen Fußes zu seiner Geliebten auf der He- brideninsel Staffa zu wandern.

Bis heute beflügelt der Gi- ant’s Causeway die Fantasie der Besucher, die täglich zu Tausenden auf dem urzeitli- chen Spielplatz herumkraxeln.

Wenn die Sonne ihre letzten Strahlen schräg über das Meer schickt, schimmern die sechs- eckigen Säulen wie gewaltige Goldbarren. An den Felsrän- dern entlang führt ein Pfad vorbei an Gesteinsformatio- nen mit so bildhaften Namen wie Spanische Orgel, Harfe, Amphitheater, Sprung des Liebenden.

Weiter westlich geht die Steilküste über in kilometer- lange Sandstrände. Wer dem Rummel in den Badeorten Portstewart und Portrush ent- gehen will, sollte dem Ulster Way in die Sperrin Mountains folgen. Am Fuße des kargen Gebirgszuges schlängelt sich das Flüsschen Owenkillew durch Wiesen und Baum- alleen, die vom süßlichen Duft des Stechginsters erfüllt sind.

Im Süden führt der Ulster Way über die 300 Meter hohen Cliffs of Magho.Vom Rand des Felsklotzes bietet sich ein grandioser Blick über eine Seenlandschaft, die vom Erne gespeist wird. Der Fluss ist Teil einer mehrere Hundert Kilo- meter langen Wasserstraße, die beim Dorf Belleek endet. Far- benfroh reihen sich kleine Ge- schäfte und gemütliche Pubs entlang der schnurgeraden Hauptstraße. Ulrich Willenberg

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A1170 Deutsches Ärzteblatt⏐⏐Jg. 103⏐⏐Heft 17⏐⏐28. April 2006

Nordirland

Ulster Way – Natur pur

Historisches Nordirland: Dunluce Castle an der spektakulären Steil- küste von Nordirland

Reise

Foto:Ulrich Willenberg

Reise-Tipps

Informationen:Irland Information, Telefon: 0 69/66 80 09 50, Internet:

www.irland-ferien.de.

Veranstalter:DERTOUR, Emil-von Behring-Straße 6, 60439 Frankfurt am Main, Telefon: 0 69/95 88 00, Internet: www.dertour.de; DNV-Touristik GmbH, Heubergstraße 21, 70806 Kornwestheim, Telefon: 0 71 54/13 18 30, Internet: www.dnv-tours.de; Hafermann Reisen, Brüderstraße 7–9, 58452 Witten, Telefon: 0 23 02/2 00 00, www.hafermannreisen.de; Studiosus Rei- sen, Riesstraße 25, 80992 München, Telefon: 0 89/50 06 00; Internet:

www.studiosus.de; Wikinger Reisen, Kölner Straße 20, 58135 Hagen, Tele- fon: 0 23 31/9 04-6, Internet: www.wikinger.de.

Unterkunft:Umfangreiches Angebot an Pensionen und Hotels, sowie Zelt- und Wohnwagenplätze.

Literatur:Kein Reiseführer der üblichen Art:Nordirland,Geschichte,Landschaft.

Kultur & Touren, Hrsg. Dietrich Schulze-Marmeling,Verlag Die Werkstatt. )

Referenzen

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