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Presse-Informationvom 24.September 2006»Erweiterte Realität« – digitale visuelle Informationen in derrealen Umgebung

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Presse-Information vom 24. September 2006

»Erweiterte Realität« – digitale visuelle Informationen in der realen Umgebung

Zusätzliche visuelle Informationen, die über einen Spiegel in das Sichtfeld ein- geblendet werden, verursachen keine messbaren Beeinträchtigungen am Auge, berichten Experten auf der 104. Jahrestagung der Deutschen Ophthalmologi- schen Gesellschaft (DOG), die am 24. September in Berlin zu Ende geht.

Grundsätzlich halten Experten die Technik der »Augmented Reality« darum in bestimmten Bereichen der industriellen Produktion für einsetzbar. Weitere Ein- satzbereiche zeichnen sich bereits ab.

Kampfpiloten waren mit die Ersten, in deren Sichtfeld zusätzliche visuelle Infor- mationen eingeblendet wurden: Bei dieser Technologie, »Augmented Reality«

(»erweiterte Realität«) genannt, werden über einen transparenten Spiegel mit Hilfe eines Lasers Informationen direkt auf die Netzhaut des Auges projiziert.

Erforderlich für diese virtuelle Einblendung ist ein sogenann- tes »Head-Mounted-Display«

(HMD), ein Anzeigegerät, das am Kopf befestigt wird.

Inzwischen testen auch Unter- nehmen, ob diese Technologie eingesetzt werden kann. So erprobt beispielsweise ein großer Automobilhersteller die Technik in der Produktion: Mit- arbeitern, die Teile aus einem Lager zusammentragen, sollten die erforderliche Liste nicht

mehr auf Papier, sondern in ihrem Sichtfeld eingeblendet erhalten.

Eine Forschergruppe um die Professoren Jürgen Kampmeier und Gerhard K. Lang von der Universitätsaugenklinik Ulm untersuchte in Zusammenarbeit mit den Arbeitspsychologen des Unternehmens die Einsatzmöglichkeiten der Technik unter medizinischen und arbeitswissenschaftlichen Aspekten.

Die Experten teilten 45 augengesunde Testpersonen, 11 Frauen und 34 Männer, in drei Gruppen auf: Gruppe 1 verichtete alle Aufgaben mit einer Liste auf Papier.

Gruppe 2 trug nur das ausgeschaltete HMD, Gruppe 3 trugdas HMD und erhielt darüber alle Informationen zur Arbeitsunterstützung eingeblendet. Alle Gruppen führten bestimmte Tätigkeiten aus und wurden begleitend augenärztlich unter-

DOG

Deutsche Ophthalmologische Gesellschaft e.V.

Die wissenschaftliche Gesellschaft der Augenärzte

Pressestelle DOG Kongress ProScience

Communications GmbH Barbara Ritzert

Andechser Weg 17 82343 Pöcking Fon: 08157 93 97-0 Fax: 08157 93 97-97 presse@dog.org DOG Geschäftsstelle Mathildenstraße 8 80336 München

Telefon: 089 51 60 30 62 Telefax: 089 51 60 38 02 geschaeftsstelle@dog.org www.dog.org

Beispiel für ein »Head-Mounted-Display« (linkes Bild). Über einen transparenten Spiegel werden Informationen in das Sichtfeld eingeblendet. Das rechtes Bild zeigt, was der HMD-Träger sieht.

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DOG

Deutsche Ophthalmologische Gesellschaft e.V.

Die wissenschaftliche Gesellschaft der Augenärzte

sucht. Hinzu kamen Tests zur Erfassung der psychischen Beanspruchung durch die Technologie sowie eine Nachbefragung bezüglich möglicher körperlicher Beschwerden.

»Alle 45 Probanden wiesen weder vor noch nach dem Versuch messbare Beein- trächtigungen der Augen auf«, berichtet Jürgen Kampmeier auf dem DOG-Kon- gress in Berlin. Die Untersuchungen ergaben auch keine Hinweise auf eine psy- chologische Mehrbelastung. Allerdings berichteten in allen drei Gruppen einige wenige Probanden über körperliche Beschwerden, etwa Kopfschmerzen oder Beschwerden im Rücken, in den Schultern oder im Nacken. Diese waren in der Gruppe mit angeschaltetem HMD am seltensten, in der Gruppe mit ausgeschal- tetem Display hingegen am häufigsten. »Dies dürfte daran liegen«,

vermutet Kampmeier, »dass diese Probanden zwar die Vorrichtung trugen, aber keinen subjektiven Nutzen dadurch erlebten.«

Die Augenärzte und Psychologen halten die Technologie grundsätzlich für einsetzbar, wenn einige Einschränkungen beachtet werden. So sei etwa die Ergonomie der Geräte weiterhin verbesserungsbedürftig, insbesondere der Tragekomfort.

Kampmeier sieht darüber hinaus Anwendungsmöglichkeiten, etwa für die Lehre in der Medizin zur Simulation eines operativen Ablaufs:

»Vorstellbar ist, dass dem Chirurgen Informationen in die Lupenbrille oder in das OP-Mikroskop eingespiegelt werden«.

Ebenso ist denkbar, dass in der industriellen Produktion eine am Kopfgestell befe- stigte Kamera das Gesichtsfeld des Anwenders erfasst und ein Computer ihm gezielte benötigte Informationen einblendet, um ein Ersatzteil genau zu identifi- zieren.

Abstract: SO.12.09: Eignung monokularer Augmented Reality – Technologien in der Automobilpro- duktion

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Die Deutsche Ophthalmologische Gesellschaft (DOG) ist die medizinisch-wissenschaftliche Fachgesellschaft für Augenheilkunde in Deutschland. Ihr Ziel ist die Förderung der Ophthalmo- logie vor allem in den Bereichen Forschung und Wissenschaft. Zu diesem Zweck initiiert und unterstützt die Gesellschaft u.a. Forschungsvorhaben und wissenschaftliche Studien, veranstal- tet Kongresse und Symposien, gibt wissenschaftliche Fachzeitschriften heraus und gewährt Sti- pendien vornehmlich für junge Forscher. Mit über 5.000 Mitgliedern zählt sie zu den bedeuten- den medizinischen Fachgesellschaften in Deutschland. Gegründet wurde die DOG 1857 in Heidelberg. Sie ist damit die älteste medizinisch-wissenschaftliche Fachgesellschaft der Welt.

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