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Kießling, Gotthard: Der Herrschaftsstand : Aspekte repräsentativer Gestaltung im evangelischen Kirchenbau, München 1995. - [Rezension]

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76 FRÜHNEUZEIT-INFO AUSWAHLBIBLIOGRAPHIE

Kießling, Gotthard: Der Herrschaftsstand: Aspekte repräsentati­

ver Gestaltung im evangelischen Kirchenbau. - München 1995 (= Beiträge zur Kunstwissenschaft 58).

Mit dieser Untersuchung ist eine Lücke in den seit drei Jahr­

zehnten andauernden Forschungsprojekten zum protestantischen Kirchenbau geschlossen worden. Allein die Wahl des

Untersuchungsgegenstandes verdient aufgrund fehlender Voruntersuchungen daher Beachtung. Juristische, sozial­

geschichtliche und kunstgeschichtliche Aspekte erhellen den zentralen Stellenwert des Herrschaftsstandes als Bestandteil der sozialen Binnendifferenzierung des evangelischen Kirchenraumes im Sinne von Reinhold Wex. Besonders hilfreich ist die vorge­

nommene Systematisierung der räumlichen Dispositionen der Herrschaftsstände in drei Hauptgruppen und mehrere Unter­

gruppen, zumal die Zahl von 42 Beispielen aus einem weit­

gefaßten topographischen Spektrum durchaus repräsentative Ergebnisse erzielt.

Diese Aufteilung nach Positionierungskriterien birgt auch Probleme: So lassen sich die unterschiedlichen Gattungstypen im protestantischen Kirchenbau (Dorfkirche mit adligem Patronat, Schloßkapelle, städtische Pfarrkirche) hier nicht wiederfinden.

Die Einrichtung des Herrschaftsstandes der regierenden Dynastie im Chor oder in Chomähe oberhalb der landesherrlichen Grablege ist in der Regel genuines Kriterium der wichtigsten Pfarrkirche einer Residenz (etwa in Güstrow, Marburg (projek­

tiert), Rudostadt). Die damit verbundenen Implikationen wie politische und topographische Zentralität solcher Bauten finden daher kaum Berücksichtigung. Aus den Traktaten werden vor allem Leonhard Christoph Sturms „Architectonische Bedencken“

(Hamburg 1712) zitiert und bisweilen überstrapaziert, zumal zwischen den dort idealtypisch projektierten und den realisierten Beispielen offenbar wenig Zusammenhang besteht. Gleichwohl ist die Beschränkung auf einen einzelnen Raumgegenstand der Vorteil dieser Untersuchung und birgt zugleich zahlreiche Ansatzpunkte für die wissenschaftliche Rezeption.

Kilian Heck Originalveröffentlichung in: Frühneuzeit-Info 8 (1997), S. 76

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