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Archiv "Praxiszulassung: Vielleicht gibt es Gründe" (26.10.2001)

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Praxiszulassung

Zu dem Kommentar „Zwangspensio- nierung: Demenzbeschluss“ von Dr.

med. Günter Ettrich in Heft 39/2001:

Vielleicht gibt es Gründe

Vielleicht gibt es auch einige gute Gründe, einen greisen Arzt von der Verantwortung für seine Patienten zu entbin- den. Erfahrungen, die in ei- nem langen ärztlichen Leben

angesammelt wurden, sind die eine Säule der Heilkunst.

Die zweite ist ein stets aktuell gehaltenes medizinisches Wis- sen. Ich habe da meine Zwei- fel, ob alle Kollegen mit 68 Jahren noch auf der Höhe der Zeit sind. Wie oft sieht man auf Kongressen einen Methu- salem unseres Faches aufste- hen – „ich habe da noch eine Frage“, aus der dann hervor- geht, dass der Fragesteller gar nicht konzentriert zugehört

hat. Außerdem: Ein Arzt, der mit seinem Patienten alt wird, mag seinen Patienten kennen und damit Kosten sparen, ob er aber nicht doch die eine oder andere Neuerkrankung bei seinen „alten Pappenhei- mern“ übersieht, wer will das wissen?

Ich möchte eine provozieren- de Behauptung aufstellen, die im EDV-Zeitalter im KV- Register leicht überprüfbar ist: Mit zunehmendem Le- bensalter des Arztes wird das Spektrum der erkannten Krankheiten immer kleiner.

Eckhard Hellmich, Ratzeburger Allee 4 a, 23564 Lübeck

Pfründesicherung vor Solidarität

Mir kommen die Tränen beim Kommentar des Kolle- gen Ettrich über die armen

niedergelassenen Kollegen, denen mit Entzug der Kas- senzulassung im 68. Lebens- jahr die „Lebensgrundlage“

entzogen wird, weil sie bis dahin keine „hinreichende Alterssicherung aufbauen“

konnten.

Für junge Kollegen mag das Argument der Budgetierung mit daraus folgendem Ein- kommensrückgang ja noch stimmen; die Kollegen, für die Herr Ettrich hier spricht, haben die wenigste Zeit ihrer Laufbahn unter Budgetie- rung gelitten und hatten wirklich ausreichend Zeit und Gelegenheit, ihre Alters- sicherung vorzubereiten.

Die Ärzteschaft hat mit der Ärzteversorgung eine berufs- ständische Altersversorgung, die weitaus höhere Renten- zahlungen im Alter ermög- licht als zum Beispiel die BfA. Man muss sich doch Leserzuschriften werden von der Redaktion sehr beachtet. Sie

geben in erster Linie die Meinung des Briefschreibers wieder und nicht die der Redaktion. Die Veröffentlichungsmöglichkeiten sind leider beschränkt; der Redaktion bleibt oft keine andere Wahl, als unter der Vielzahl der Zuschriften eine Auswahl zu treffen. Die Chance, ins Heft zu kommen, ist umso größer, je kürzer der Brief ist. Die Redaktion muss sich zudem eine – selbst- verständlich sinnwahrende – Kürzung vorbehalten.

LESERZUSCHRIFTEN

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ernsthaft fragen, ob die nichtärztliche Bevölkerung der Bundesrepublik dem- nächst im Alter kollektiv Hunger leidet, wenn nicht einmal die Gruppe der ar- men niedergelassenen Ärzte ihre Existenzgrundlage si- chern kann.

Im Ernst, welchen Eindruck bewirken solche Kommenta- re bei normalen (ärztlichen und nichtärztlichen) Men- schen, die nicht im Alter auf eine Ärzteversorgung zu- rückgreifen können, die nicht jahrelang privat liquidieren konnten und auch noch vor der Budgetierung viel Geld verdienen konnten. Darüber hinaus zeigt der Kommentar auch mal wieder, wie es um die Solidarität der niederge- lassenen Kollegen mit den jüngeren, niederlassungswil- ligen Kollegen in den Klini-

ken bestellt ist. Pfründesiche- rung vor Solidarität, auf die- se kurze Formel kann man den Kommentar ganz gut zu- sammenfassen.

Dr. med. Christian Zimmer, Adlerstraße 20, 44867 Bochum

Schwerhörigkeit

Zu Problemen mit dem Stethoskop bei Tragen eines Hörgerätes:

Hilfsangebot

Ich bin Ärztin und leide ab meinem 20. Lebensjahr an Schwerhörigkeit. Ich bin 51 Jahre alt, komme aus Russ- land und lebe seit neun Jah- ren in Deutschland. Seit sie- ben Jahren trage ich ein Hör- gerät bei 70 %igem Hörver- lust. Nachdem ich Deutsch gelernt habe, habe ich die

deutsche Approbation be- kommen. Trotz Schwerhörig- keit und Hörgerät habe ich in verschiedenen Kliniken und Allgemeinmedizinischen Praxen gearbeitet. Jetzt ar- beite ich (Schicksal!) in einer Kurklinik für psychosomati- sche Rehabilitation und be- treue Patienten, die unter Tinnitus und Schwerhörig- keit leiden. Unter meiner Te- lefon-Nummer 03 69 65/5 37 (privat 0 66 21/7 70 66) gebe ich gerne Ratschläge.

Anne Borodko, Burg-Klinik, 36457 Stadtlengsfeld/Wehneberger Straße 8, 36251 Bad Hersfeld

Apothekertag

Zu der Berichterstattung über den Deutschen Apothekertag „Verschie- bungen auf der Prioritätenliste“ von Jens Flintrop in Heft 38/2001:

Gemeinsames Motto:

Lerne zu klagen, ohne zu leiden

Sie fragen „warum die Apo- theker seit Jahren darüber klagen, dass ihr Berufsstand aussterbe beziehungsweise nicht genügend gewürdigt werde“. Das beantworte ich Ihnen als zurzeit hospitieren- de, das heißt zum Zweck des

beruflichen Wiedereinstiegs nach der Kinderpause gratis in einer Apotheke arbeiten- de Apothekerin gerne. Ad eins wird ein Berufsanfänger nach acht Semestern Hoch- schulstudium und einem noch unter AiP-Niveau ver- güteten praktischen Jahr nach Tarif in der öffentlichen Apotheke mit einem Brutto- gehalt von unter 5 000 DM entlohnt. Für dieses Luxus- einkommen wird bei Volks- wagen kein Auto montiert, dafür lässt sich nicht einmal ein Assistenzarzt an einem Universitätsklinikum be- schäftigen, letztlich auch kei- ne Familie unterhalten. In- folgedessen sinkt seit Jahren nicht nur die Zahl der Phar- maziestudierenden, sondern vor allem der Anteil der Männer unter ihnen. Der Anstieg der Beschäftigten- zahl in den Apotheken stellt keinen Maßstab dar: Viele Frauen arbeiten nur wenige Stunden in der Woche, teil- weise als geringfügig Be- schäftigte, da dann der Stun- denlohn von 30 DM brutto gleich netto ausgezahlt wird und damit deutlich über dem zu versteuernden Tarifgehalt liegt.

Zum zweiten Punkt: Auch die Ärzteschaft tut sich im Allgemeinen schwer damit,

A

A2794 Deutsches Ärzteblatt½½½½Jg. 98½½½½Heft 43½½½½26. Oktober 2001

E-Mail

Briefe, die die Redaktion per E-Mail erreichen, werden aufmerksam gelesen. Sie können indessen nicht veröffent- licht werden, es sei denn, sie würden ausdrücklich als „Le- serbrief“ bezeichnet. Voraussetzung ist ferner die vollstän- dige Anschrift des Verfassers (nicht die bloße E-Mail- Adresse). Die Redaktion behält sich ohne weitere Mittei- lung vor, E-Mail-Nachrichten, die als Leserbrief erschei-

nen sollen, zu kürzen.

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die positiven Aspekte der pharmazeutischen Betreuung anzuerkennen, die als sinn- volle Ergänzung der klassi- schen 5-Minuten-Medizin entscheidend zur Verbesse- rung der nicht selten mangel- haften Compliance der Pati- enten beitragen und eine ef- fektive Therapie unterstüt- zen kann (siehe die Meldung

„Gebündelte Betreuung“ im gleichen Heft). Für eine ein- gehende Beratung scheint in vielen Praxen zumindest bei Kassenpatienten keine Zeit zur Verfügung zu stehen, die offenen Fragen stellt man dann beim Apotheker, der sich Zeit nimmt. Langfristig werden sich die Angehörigen beider Berufsgruppen mit ei- ner ablehnenden Haltung zur Zusammenarbeit keinen Ge- fallen erweisen. Was sie eint, dies noch zum Thema „kla- gen“, scheint dagegen das Motto „Lerne zu klagen, oh- ne zu leiden!“, wie die langjährige Leserin des DÄ und Deutscher Apotheker- zeitung weiß.

Dr. rer. nat. Eva Lorentzen, Wittnink- heide 11, 48157 Münster

Selbstdarstellung

Zu dem Leserbrief „Knigge und die Gesundheitspolitik“ von Dr. med. Ul- rich E. Fulda in Heft 37/2001:

Unkultur

Betreffend des respektlosen Umgangs mit promovierten/

habilitierten Politikern gebe ich Ihnen Recht. Es ist Aus- druck unserer Unkultur, die ihren neuen Höhepunkt seit einiger Zeit mit dem Duzen von Korrespondenten in den Nachrichten oder Mitwirken- den in Unterhaltungssendun- gen gefunden hat. In Öster- reich und Frankreich würde niemand so distanz- und stil- los agieren.

In meiner Sprechstunde spre- che ich bei Patienten über Kollegen nur mit Nennung deren Titel. Wenn Kollegen meinen, durch Weglassen akademischer Titel sich scheinbar sozialverträglich anbiedernd in Richtung RTL-

Niveau begeben zu müssen, ist das sicher ein Schritt in die falsche Richtung.

Dr. med. Martin Messemer, Karl- Helfferich-Straße 18, 67433 Neustadt

Euthanasie

Zur Diskussion über Sterbehilfe:

Glaubensfrage

Wenn wir Ärzte mit dem Eid des Hippokrates auch ver- pflichtet werden, Leben zu erhalten, so heißt das gewiss nicht „um jeden Preis“ . . . Meines Erachtens muss Hilfe zum „humanen Sterben“

Ärzten, trotz aller Kenntnis- se und Erfahrungen, verbo- ten bleiben. Es besteht ja die Freiheit eines jeden Men- schen, auch über seinen eige- nen Tod bestimmen zu kön- nen. Doch dieses wird immer eine Glaubensfrage sein, gleich welcher Weltreligion.

So wie es ein Wunder ist, dass jeder Mensch lebt, als Unikat lebt, so dürften wir alle über unser „Leben“ stau- nen. Noch nirgendwo im All, außer auf unserem kleinen Planeten Erde, wurde „Le- ben“ entdeckt. Was bedeutet es? Ich halte mich deshalb an die Pascalsche Wette, dass wir nichts über das Leben nach dem Tode wissen, wenn wir aber daran glauben, le- ben wir leichter, auch bei schweren Krankheiten . . .

Dr. Gertrud Sandmann, Bergstraße 31 A, 49076 Osnabrück

Medikamentenpass

Zu der Meldung „Geteiltes Echo“ in Heft 36/2001:

Weiterer Schritt zum gläsernen Patienten

Laut DÄ befürworten Ärzte grundsätzlich die Einführung des Medikamentenpasses.

Ich keinesfalls. Es ist ein wei- terer Schritt zum gläsernen Menschen. Der Medikamen- tenverbrauch sagt zuviel über den Patienten aus, von der Depression bis hin zu Proble- men, die Frauen lieber nur

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A2796 Deutsches Ärzteblatt½½½½Jg. 98½½½½Heft 43½½½½26. Oktober 2001 bei ihrem Gynäkologen las-

sen möchten. Dabei ist auch der Nutzen dieses Passes un- klar. Hektische Reaktionen aufgeschreckter Bürokraten auf Lipobay sind kein Grund, sich vor den Karren des BMG spannen zu lassen.

Sollte der Grund des Aktio- nismus sein, die steigenden Kosten des Gesundheitssy- stems zu begrenzen, bieten sich eher die Ideen zu Arz- neimitteln an, die im Beitrag

„Analogpräparate: Nicht neu, aber teuer“ von Dr. rer.

nat. Eva Susanne Dietrich skizziert sind, oder die Vor- schläge des Gutachtens von Prof. Beske zu Einsparungen im Gesundheitswesen.

Dr. Hermann Dahm, Molsenkoppel 30, 24939 Flensburg

Arzthelferinnen

Zu dem Beitrag „Fragebogen: Re- formbedarf in der Arzthelferinnen- Ausbildung“ von Thomas Gerst in Heft 20/2001:

Pflicht zur umfassenden Ausbildung

Aufgrund langjähriger Erfah- rung (seit 30 Jahren in der Ausbildung und in Prüfungs- ausschüssen tätig) muss ich konstatieren, dass das Ausbil- dungsniveau abgenommen hat. Das liegt zum einen dar- an, dass die Pflichtschulen re- lativ wenig Allgemeinbildung und konzentriertes Arbeits- verhalten vermittelt haben;

zum anderen sind die Lehr- bücher teilweise veraltet und mit unnötigem Stoff beladen, es unterrichten zunehmend

„Gesundheitslehrer“ und kei- ne praxiserfahrenen Ärzte.

Im dualen System hat die Be- rufsschule überwiegend das

theoretische „Know-how“ zu vermitteln: Rechnungswesen, auch Abrechnung, Schreib- maschine, EDV, Deutsch, Po- litik. Zusätzlich kann der en- gagierte ärztliche Fachlehrer (das Honorar, 40,95 DM vor Steuern von der Bezirksregie- rung, lockt sicher nicht) in der Fachkunde Anatomie, Krank- heitslehre etc. praxisnah und mit Beispielen lehren.

Der Ausbilder verpflichtet sich mit seiner Unterschrift, entsprechend dem Ausbil- dungsrahmenplan zu verfah- ren. Ausbildungsberater bei der jeweiligen Bezirksstelle stehen als Ansprechpartner für Auszubildende und auch

„Chefs“ zur Verfügung.

Wenn in beiden Systemen korrekt und engagiert gehan- delt würde, wäre alles in Ordnung. Dann muss nur noch der Inhalt den zeitge- mäßen Anforderungen ange- passt werden.

Für die Zukunft müssen Pra- xismanagement, Kommuni- kation (psychosoziale Kom- petenz), Prävention, Not- fallmanagement, Lebensfüh- rung in den Vordergrund rücken, ohne Anatomie, Phy- siologie, Pathologie, Appara- telehre, Therapie zu vernach- lässigen. Das Labor ist sicher zu reduzieren, aber wichtige normale und pathologische Werte müssen interpretiert und gewertet werden kön- nen. Zurzeit werden nicht nur hier im Göttinger Raum die ärztlichen Fachlehrer zu- gunsten der Gesundheitsleh- rer wegrationalisiert, das heißt, der Bezug zur Praxis geht völlig verloren!

Eine Spezialisierung bezie- hungsweise Weiterbildung ist für die „fertigen“ Arzthelfe- rinnen sinnvoll, wie ich es seit über zehn Jahren im Ein-

Anonym

Die Redaktion veröffentlicht keine ihr anonym zugehen- den Zuschriften, auch keine Briefe mit fingierten Adres- sen. Alle Leserbriefe werden vielmehr mit vollem Namen und voller Anschrift gebracht. Nur in besonderen Fällen können Briefe ohne Namensnennung publiziert werden – aber nur dann, wenn intern bekannt ist, wer geschrieben

hat.

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vernehmen mit meinem Be- rufsverband regelmäßig an verschiedenen Orten durch- führe (aus der Praxis für die Praxis).

In der Hoffnung, dass mög- lichst viele Fragebögen zu- rückkommen, ist nochmals zu betonen, dass sich alle Kollegen und Kolleginnen selbst klar werden, dass sie ihrer Pflicht zur umfassenden Ausbildung nachkommen.

Eine kompetente Arzthelfe- rin ist auch für sie ein Ge- winn und schafft Zufrieden- heit. Ein freundliches und fachlich geschultes Team kann sicher auftreten und ist das beste Marketing auch un- ter den Bedingungen des neuen „Jahrtausends“.

Dr. med. Klaus-Dieter Rolirad, Bahnhofstraße 5, 37154 Northeim

Medizinbetrieb

Zu dem Beitrag „Ärzte im Konflikt zwischen Ethik und Ökonomie“ von Dr. med. Ingrid Hasselblatt-Diedrich in Heft 38/2001:

Dringend benötigt:

praktische Lösungen

Frau Hasselblatt-Diedrich betont zu Recht, dass der Konflikt zwischen ethischer Verantwortung und ökono- mischen Rahmenbedingun- gen nicht ein unauflösliches Spannungsfeld ist. Weiter stellt sie fest, dass es nur des Mutes der Beteiligten und des entschlossenen Willens aller bedürfe, um die richtige Therapie einzuleiten.

Gut, man kann die Beiträge der anderen (Kassen, Politik usw.) anmahnen, haben wir, die Ärzteschaft, aber unsere Hausaufgaben schon ganz ge- macht? Reicht es wirklich aus, wenn sich nur wenige an herausragenden Stellen dar- um Gedanken machen? Wer kämpft täglich mit den im Ar- tikel treffend beschriebenen Umständen? Dringend benötigt sind praktische Lö- sungen. Mehr Finanzen im System würden kaum das zu- grunde liegende Problem lö- sen. Im Gespräch mit auslän- dischen Kollegen, vor allem

aus dem asiatischen Raum, begegnet mir immer wieder ungläubiges Staunen, warum es so schwierig sein soll, zwi- schen „necessity“ und „nice to have“ zu unterscheiden und dann entsprechend zu handeln. Eine eingehende Betrachtung der Auswirkun- gen der viel gepriesenen „evi- dence based medicine“ als Basis der zukünftigen Medi- zin würde den Rahmen dieses Leserbriefes leider sprengen.

Dr. med. Walter Stadlmeyer, Odenwaldring 10, 63934 Röllbach

Vorschlag

Wenn Sie mit Ihren Aus- führungen etwas bewirken wollten, dann bitte ich Sie, nur zu sagen, wie ich Ihnen helfen kann. Sie haben ja so Recht! Ich sehe allerdings mehrere Möglichkeiten, die Medizin kostengünstiger zu machen. Vor einiger Zeit wies ein Kollege im DÄ dar- auf hin, dass etwa 50 % der Kosten in einer Akutklinik durch Verwaltung und Qua- litätsmanagement entstün- den. Der Verwaltungskosten- anteil der großen Kranken- kassen soll über 13 % betra- gen. Im Zeitalter des Online- banking erhält der Patient seine Informationen über die Medien einschließlich Inter- net und Regenbogenpresse.

Diese Argumente für einen großen „Kundendienst“-Ap- parat der Krankenkassen entfallen ebenfalls. Also mein Vorschlag zur Kostenerspar- nis: Abschaffen der Kontroll- organe wie MDK, KV und Fullmanager und ärztliche

„controller“, Abschaffen des Qualitätsmanagements, wie es heute das Gesetz vorschreibt, Reduzierung des Verwal- tungsapparates auf das Ni- veau der BKK, mehr kauf- männisches Denken durch Einführen eines reinen Er- stattungssystems mit Einzel- abrechnung der Leistungen an den Patienten. Der Ver- trag zwischen Patient und Krankenkasse beziehungs- weise dessen Bedingungen allein regelt dann – ohne Re- gierungsbeteiligung – die Ko-

sten und die Kostenvertei- lung. Und der Arzt wäre wirklich ein Freiberufler!

Die Arzneimittelkosten sen- ken zu wollen, indem man denen die Entscheidung über die Medikamentenkosten überlässt, die am Verkauf prozentual verdienen, heißt, den Teufel mit dem Beelze- bub austreiben zu wollen.

Dr. med. Ekkehard Lenschow, Im Frongarten 9, 79837 St. Blasien

Post Scriptum

Zu dem Beitrag „Ein hoher Kompli- mentumsatz – Aus Arztbriefen gesam- melte Stilblüten“ von Prof. Dr. med.

Wolfgang von Petrykowsky in Heft 39/2001:

Unwürdig

Dass Ihre Zeitschrift . . . ein Literaturblatt ist, wird nie- mand behaupten und verlan- gen. Dass sie sich jedoch manchmal mit einem Beitrag auf das Niveau der Regenbo- genpresse begibt, ist unseres Berufsstandes unwürdig.

So hat mich das letzte Post Scriptum regelrecht ge- schockt und empört! Was ist

daran witzig oder lustig in plattem Sinn (ich will gar nicht auf Freuds Theorie des Witzes eingehen), Schreib- fehler aus Arztbriefen zu- sammenzustellen, die darauf beruhen, dass die Sekretärin (und ich unterstelle, dass bei dieser Berufsbezeichnung immer noch unser patriar- chalisches Gesellschaftsver- ständnis mitklingt) etwas falsch verstanden hat, weil es der Arzt nicht für nötig hielt, das Wort zu buchstabieren, oder weil sie nicht die fachli- che Terminologie beherrscht, die der Arzt sich in circa sechs Jahren Studiums aneig- nen musste, oder weil sie an einer Rechtschreibschwäche leidet, die ihr den Beruf so- wieso zur Qual macht?

Für mich klingt aus diesem

„Post Scriptum“ eine Über- heblichkeit heraus, die uns, leider nicht zu Unrecht, den Titel „Götter in Weiß“ einge- tragen hat und die in Wellen von Hassausbrüchen, so wie jetzt wieder während des „Li- pobay-Skandals“, auf unseren Berufsstand zurückschlägt . . . Dr. med. Ruppert Rentz,

Reitgasse 4, 35037 Marburg

Arzneimittel

Zu dem Beitrag „Sparen könnte ein- fach sein“ von Dr. med. Jürgen Bausch in Heft 36/2001:

Mehr Verhaltens- änderung vonnöten

. . . Das gewählte Beispiel sollte deutlich machen: Spa- ren könnte noch einfacher sein! Sicherlich bedarf ein Patient mit metabolischem Syndrom nur in den selten- sten Fällen einer „stationä- ren Einstellung“. Des Weite- ren machte eine konsequen- te Umsetzung der beiden Eckpfeiler einer Behand- lung, nämlich erstens die Umstellung des Essverhal- tens mit Einhaltung einer kalorien- und fettanteilredu- zierten Kost zwecks Ge- wichtnormalisierung und zweitens eine regelmäßige Bewegungstherapie, eine

Vielzahl medikamentöser (Kombinations-)Behand- lungen überflüssig. Diese Maßnahmen erfordern natürlich eine langfristige aktive Mitarbeit des Patien- ten und sind daher wenig ge- fragt . . .

Dr. med. Frank Husemann, Am Mühlenhof 29, 32602 Vlotho

Zu hoher

Apothekenaufschlag

Nicht die Ärzte schreiben zu teure Medikamente auf, son- dern die Medikamente sind zu teuer, insbesondere die Vertriebswege. Zum Fabrik- abgabepreis kommt die Großhandelsspanne, die Mehrwertsteuer und der Apothekenaufschlag von cir- ca 30 % – für die geringste Arbeit der größte Gewinn.

Dr. med. Bernd Goette, Freiburger Straße 10, 79856 Hinterzarten

Referenzen

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