Stumpf
1 Worum geht es?
Inhaltsformeln von „Stümpfen“.
2 In der Ebene: Trapez als Dreieckstumpf
Wir sehen das Trapez als Differenz zweier ähnlicher Dreiecke (Abb. 1).
Abb. 1: Trapez
2.1 Erster Rechenweg
Wegen der Ähnlichkeit der beiden Dreiecke ist:
h1 a1= ha2
2 ⇔ a1h2 =a2h1 ⇔ −a1h2+a2h1=0 (1)
Für die Trapezfläche ATrapez erhalten wir:
ATrapez=12
(
a1h1−a2h2)
(2)h2 h1
h
a1 a2
Wegen (1) können wir eine rote Null hineinflicken:
ATrapez= 12
(
a1h1−a2h2)
= 12(
a1h1−a1h2+a2h1−a2h2)
= 12
(
a1(
h1−h2)
+a2(
h1−h2) )
= 12(
a1+a2)
Mittellinie
! "# #$
(
h1−h2)
! "# $Höhe# (3)
Wir erhalten die von der Schule her bekannte Formel.
2.2 Zweiter Rechenweg
Wegen der Ähnlichkeit der beiden Dreiecke ist:
h1 a1= ha2
2 ⇒ ha1
1 = ha1−h2
1−a2 =ah2
2 ⇒ ha1
1 =a h
1−a2 = ha2
2 (4)
Daraus folgt:
h1= aha1
1−a2 und h2 = aha2
1−a2 (5)
In (2) eingesetzt liefert mit Hilfe der dritten binomischen Formel:
ATrapez= 12
(
a1h1−a2h2)
=12⎛⎝⎜a1ha−a122 −a1ha−a222⎞⎠⎟ = 12aa121−a−a222h= 12(a1+a2)(a1−a2)
a1−a2 h= 12
(
a1+a2)
h (6)Abb. 2: Kegel- oder Pyramidenstumpf
Mit a1 und a2 bezeichnen wir nun die Boden- beziehungsweise die Deckfläche. Es ist:
h1 a1 = h2
a2 ⇒ h1
a1 = h1−h2
a1− a2 = h2
a2 ⇒ h1
a1 = h
a1− a2 = h2
a2 (7)
Für das Volumen des Stumpfes erhalten wir:
VStumpf =13
(
a1h1−a2h2)
=13 a1 h a1a1− a2 −a2 h a2
a1− a2
⎛
⎝⎜ ⎞
⎠⎟
=13 a13− a23
a1− a2 h=13
(
a12+ a1 a2 + a22)
h=13(
a1+ a1a2 +a2)
h (8)h2 h1
h a1
a2
4 Im 4d-Raum
Wir erhalten analog für den 4d-Inhalt:
I4d-Stumpf = 14
(
a1h1−a2h2)
= 14 a1 h a3 1 a13 −3a2 −a2 h a3 2
a1
3 −3a2
⎛
⎝⎜ ⎞
⎠⎟
= 14 h a3 14
a1
3 −3a2 − h a3 24
a1
3 −3a2
⎛
⎝⎜
⎞
⎠⎟ = 14 3a14−3a24
a1
3 −3a2
⎛
⎝⎜
⎞
⎠⎟h
= 14 3a1(3−k) a2
3 k
k=0
∑
3⎛
⎝⎜ ⎞
⎠⎟h= 14
(
a1+3a12a2 +3a1a22 +a2)
h(9)
5 Im nd-Raum
Wir erhalten analog für den allgemeinen Fall:
Ind-Stumpf= 1n ( )n−1 a1(n−1−k)
a2 ( )n−1 k k=0
n−1
∑
⎛
⎝⎜ ⎞
⎠⎟h=1n a1n−1−kn−1 a2n−1k
k=0 n−1
∑
⎛
⎝⎜ ⎞
⎠⎟h (10)
6 Mittelbildungen 6.1 Diskret
In unseren Beispielen erhielten wir für a1 und a2 die Mittelbildung:
Mittel
(
a1,a2)
= 1n a1n−1−k n−1 a2n−1k
k=0
n−1
∑
(11)Für n = 2 ist dies das arithmetische Mittel.
n Mittel(4, 2) 2 3
3 2.942809041 4 2.923661051 5 2.914085403 6 2.908341321 7 2.904512901 8 2.901778922 9 2.899728824 10 2.898134552 Tab. 1: Mittelbeispiele
Die Mittel werden kleiner. Gibt es eine untere Grenze bei wachsendem n?
6.2 Integral
Wir ersetzen die Summanden in (11) durch eine Funktion f wie folgt:
f t
( )
=a11−ta2t =a1 aa2( )
1 t, t∈[ ]
0,1 (12)Die Summe (11) ersetzen wir entsprechend durch ein Integral:
m a
(
1,a2)
= a1 a2 a1( )
tdt0
1
∫
= ln( )
aa22−−aln1( )
a1 (13)Für das Beispiel a1 = 4 und a2 = 2 (vgl. Tab. 1) erhalten wir:
m