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(1)

Thomas Ede Zimmermann

Tertiumne datur?

Possessivpronomina und die Zweiteilung des Lexikons

0. Einleitung

In Zimmermann (1991: 164) wird eine (universelle?) semantische Hypothese aufgestellt, nach der das Lexikon in zwei Abteilungen zerfallt:

(L) Lexikalische Grundeinheiten sind immer deiktisch oder absolut.

Die Unterscheidung zwischen deiktischen und absoluten Ausdrücken wird dabei im Rahmen der sog. klassischen Referenztheorie gezogen; der vage Begriff der lexikalischen Grundeinheit - im folgenden kurz: Morphem - läßt für (L) einen gewissen Interpretationsspielraum zu. Die als potentielle Gegenbeispiele angeführten Possessivpronomia werden unter Verweis auf eine an anderer Stelle derselben Arbeit skizzierte Analyse abgetan. In dem vorliegenden Aufsatz soll dagegen gezeigt werden, daß die Probleme mit der Possessivierung tiefer liegen, als es in Zimmermann (1991) nahegelegt wird: eine adäquate Deutung des Wortes mein läßt sich mit der Hypothese (L) nur um den Preis einer Trivialisierung derselben oder der Aufgabe anderer zentraler Prinzipien der Semantik vereinbaren.

In Abschnitt 1 wird zunächst die den Hintergrund bildende klassische Referenztheorie in leicht vereinfachter Weise dargestellt. Im zweiten Abschnitt wird eine Deutung possessiver NPs wie mein Toyota entwickelt, die sich in Einklang mit der in Zimmermann (1991: 200) angedeuteten Analyse befindet.

Abschnitt 3 führt die im Rahmen dieser Deutung verbleibenden Möglichkeiten der Interpretation von Possessivpronomina vor und überprüft sie auf ihre Verträglichkeit mit der Hypothese (L). Dieser Abschnitt bildet den Kern der Betrachtungen. Die Konsequenzen aus dem Analysen-Vergleich werden im letzten Abschnitt gezogen.

1. Hintergrund

Die den Rahmen der folgenden Betrachtungen bildende klassische Referenz- theorie1 beschreibt den Zusammenhang zwischen Sprache und Welt als eine

1 Diese Theorie, deren Darstellung im vorliegenden Abschnitt - dank einer Anregung der ZS-Redaktion - etwas ausführlicher ausfallt als ursprünglich geplant, geht weitgehend auf Kaplan (1977) zurück und steht in der Tradition von Frege (1892,1918) und Carnap

Zeitschrift für Sprachwissenschaft 14,1 (1995), 54 - 71

© Vandenhoeck & Ruprecht, 1995 ISSN 0721-9067

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funktionale Beziehung: jeder (eindeutige) sprachliche Ausdruck bezieht sich auf einen außersprachlichen Gegenstand, seine Extension. Im Falle eines Eigenna- mens (Struppi) oder einer Kennzeichnung {der Kampßiund meines Nachbarn) ist zumeist klar, um welche Art von Gegenstand es sich dabei handelt: einen Hund, ein Halsband, eine Nummer - im allgemeinen also ein Individuum. Bei Substantiven und intransitiven Verben (Hund oder bellt) kann man - wie in der prädikatenlogischen Formalisierung üblich - als Extensionen Mengen von Individuen ansetzen, für transitive Verben (ζ. B. für beißt) dementsprechend zweistellige Relationen zwischen Individuen usw. Auch Sätzen kann man Extensionen zuweisen, nämlich Wahrheitswerte: die Extension von Hunde, die beißen, bellen nicht ist entweder die Zahl 1 oder die 0 - je nachdem, ob beißende Hunde dazu tendieren, nicht zu bellen. Andere Extensionen, etwa die von qualifizierenden Nominalphrasen (kein Spitz), sind noch abstrakter; doch wie man in jeder guten Semantik-Einführung lesen kann, läßt sich für praktisch jeden Typ von Ausdruck eine entsprechende Extension finden. Was aber die Extension eines gegebenen Ausdrucks α im einzelnen ist, hängt nun im allgemeinen von drei Faktoren ab:

(a) den semantischen Konventionen der betreffenden Sprache;

(b) der internen (morphologisch-syntaktischen) Struktur von α;

(c) außersprachlichen Gegebenheiten

An einem einfachen Beispiel, der Nominalphrase der kleine Köter von deinem Freund, läßt sich die Arbeitsteilung zwischen diesen drei Faktoren veranschauli- chen. Nehmen wir an, ein Sprecher benutzt diese NP, um sich damit auf ein bestimmtes Tier zu beziehen, nämlich Bello, den lautesten Hund seines Nachbarn. Daß gerade Bello - und nicht etwa sein Halsband oder ein ganz anderer Gegenstand - Extension dieser NP ist, hat offenkundig etwas mit den semantischen Konventionen des Deutschen zu tun; hätte ζ. B. Köter dieselbe Bedeutung wie Kater, bezöge sich die NP auf ein anderes Tier, hätte also eine andere Extension. Aber auch die interne Struktur der NP leistet ihren Beitrag zur Extensionsbestimmung: durch Umstellung (der kleine Freund von deinem Köter) kann man ζ. B. eine NP erhalten, die sich möglicherweise nicht einmal auf einen Hund bezieht, womit sich die Extension als strukturabhängig erweist. Daß außersprachliche Faktoren ebenfalls eine Rolle spielen, zeigt sich unter anderem daran, daß sich der Sprecher mit derselben NP auf einen anderen Hund beziehen kann, wenn er statt seines Nachbarn ζ. B. seine Chefin anspräche - oder er zwar seinen Nachbarn anspräche, dessen Freund aber anstatt Bello einen anderen Hund hätte, Struppi: die Extension hängt also unter anderem davon ab, wer angesprochen wird - und wer der Hund seines Freundes ist.

(1947). Eine ganz ausführliche Einfuhrung (und weitere historisch-philologische Details) findet man Zimmermann (1991).

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Das kleine Beispiel war natürlich einigermaßen beliebig gewählt; der Einfluß der drei Faktoren (a)-(c) auf die Bestimmung der Extension ist nahezu allgegenwärtig. Doch die hier zugrundegelegte Referenztheorie geht über diese Binsenweisheit hinaus. Nach ihr bestimmt sich die Extension jedes sprachlichen Ausdrucks ausschließlich aufgrund einer Interaktion dieser drei Faktoren, die letztlich den Zusammenhang zwischen Sprache und Welt erklärt und dement- sprechend im Mittelpunkt der Referenztheorie steht. Im Rest dieses Abschnittes wird nun skizziert, wie man sich diese Interaktion vorzustellen hat. Dazu bedarf es zunächst einer genaueren Darstellung der beteiligten Faktoren.

Ad(a). Die semantischen Konventionen einer Sprache werden nach der klassischen Referenztheorie durch eine Funktion β dargestellt, die jedem (eindeutigen) Ausdruck α eine Bedeutung β (α) zuweist. Diese Bedeutung ist nur für die Bestimmung der Extension zuständig. Ausdrücke mit unterschiedlichen Gebrauchsbedingungen, deren Extensionen sich aber auf dieselbe Art bestim- men, sind also in diesem Sinne bedeutungsgleich: β {Hund) = β {Köter),

${dein) = β (/Ar), β {dein Hund) = β {Ihr Köter), etc. Über die verbleibenden Sinnunterschiede macht die klassische Referenztheorie keine Aussagen.

Ad(b). Im Bereich der unzusammengesetzten Ausdrücke {Morpheme) ist β eine unsystematische Funktion, die möglicherweise ebenso unsystematisch von den potentiellen Sprechern der Sprache gelernt werden muß. Für syntaktisch oder morphologisch komplexe Ausdrücke ist es aber zweckmäßig (wenn auch nicht unerläßlich), ein Kompositionalitätsprinzip anzunehmen, demzufolge der Einfluß der Syntax auf die Extensionsbestimmung sich im wesentlichen auf die eindeutige Zerlegbarkeit komplexer Ausdrücke in ihre Teile beschränkt: die Bedeutung eines komplexen Ausdrucks ergibt sich durch geeignete Kombina- tion der Bedeutungen seiner (unmittelbaren) Teile.2 Für das obige Beispiel heißt das, daß bei der Extensionsbestimmung von der kleine Köter von deinem Freund die Bedeutung dieses Ausdrucks zu Rate gezogen werden muß, die sich ihrerseits aus den Bedeutungen der unmittelbaren Teile von der kleine Köter von deinem Freund ergibt, also - je nach syntaktischer Analyse - den Bedeutungen von der kleine Köter und von deinem Freund bzw. von der und kleine Köter von deinem Freund. Es ist zu beachten, daß die Art, in der die Bedeutungen der Teilaus- drücke kombiniert werden, von der jeweiligen syntaktischen Konstruktion abhängt. Stellt man etwa den Unterschied zwischen der restriktiven und der appositiven Lesart dieser N P - derjenige Köter deines Freundes, der klein ist vs.

der übrigens kleine Köter deines Freundes - durch unterschiedliche Adjektiv- Substantiv-Verbindungen - RESTR vs. APP - dar, so läßt sich der Bedeutungs- unterschied zwischen RESTR {klein, Köter) und APP {klein, Köter) auf einen Unterschied in der Kombinationsweise der Bedeutungen β {klein) und β {Köter) zurückführen: ß(RESTR(/cfe/>i, Köter)) = Τ RESTR{$ {klein), β {Köter)) φ ΓΛΡΡ

2 Mehr und Genaueres zum Kompositionalitätsprinzip, das zwar unabhängig von der klassischen Referenztheorie ist, sich aber gut mit ihr verträgt, findet man in Janssen (i. E.).

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($ (klein), β (Köter)) = ^(APP (de in, Köter)), wobei ΓΚ £ 5 Γ Λ und die der restriktiven bzw. appositiven Adjektivkonstruktion entsprechenden Bedeu- tungskombinationen sind - wie immer diese aussehen mögen. Im allgemeinen hat also jede syntaktische Konstruktion Κ eine Konstruktionsbedeutung Γχ, die die Bedeutungen der in Κ stehenden Ausdrücke zu einer Gesamtbedeutung kombiniert.

Ad(c). Wegen der Faktenabhängigkeit der Extension eines Ausdrucks α muß die Bedeutung β (α) für jede mögliche Tatsachenkonstellation eine eigene Extension bereithalten. In erster Näherung könnte man also Bedeutungen als Funktionen von möglichen Situationen in Extensionen modellieren: die Bedeu- tung von dein Terrier würde also einer Situation s, in der Fritz angesprochen wird, Bello zuweisen, wenn dies Fritzens Terrier in s ist, während dieselbe Bedeutung einer Situation s', in der Maria angesprochen wird, den Hund, den Maria in s' besitzt, zuweist. Diese Auffassung von Bedeutungen bedarf allerdings noch einer entscheidenden Verfeinerung, die es nun zu motivieren gilt.

Die Extension des Ausdrucks dein Hund hängt in (mindestens) zweifacher Weise von den jeweiligen Fakten ab: einerseits kommt es darauf an, wer gerade angesprochen wird, andererseits spielt eine Rolle, welcher Hund wem gehört.

Eine zentrale Einsicht der klassischen Referenztheorie ist es nun, daß diese beiden Abhängigkeiten streng voneinander zu unterscheiden sind, weil sie vollkommen unterschiedliche Rollen in der Extensionsbestimmung spielen. Um dies zu sehen, muß man sog. intensionale Kontexte heranziehen, d. h. sprachliche Umgebungen, in denen extensionsgleiche Ausdrücke nicht füreinander ersetzt werden können, ohne daß es zu Extensionsunterschieden kommt:

(0) Der Briefträger hat Angst vor deinem sechsbeinigen Dackel.

(0') Der Briefträger hat Angst vor deinem sechsbeinigen Kater.

Trotz der Extensionsgleichheit der unterstrichenen Nominalphrasen - beide sind leer - könnte ein Einsetzen der beiden in die Umgebung 'Der Briefträger hat Angst vor - zu verschiedenen Wahrheitswerten fuhren: in den hier gemeinten (intensionalen) Lesarten wird dem Briefträger jeweils eine Furcht vor einem nur in seiner Einbildung existierenden Tier zugesprochen. Da sich nun aber die unterstrichenen Kennzeichnungen normalerweise, d. h. in extensionalen Umge- bungen, auf Tiere und nicht auf Hirngespinste beziehen, lassen sich (0) und (0') offensichtlich nicht als Beziehungen zwischen den beteiligten Extensionen darstellen. Andererseits kann kein Zweifel bestehen, daß die genannten Hirngespinste durchaus von den beteiligten Nominalphrasen beschrieben werden und insofern mit deren Bedeutung in Verbindung gebracht werden können müßten. Aber wie?

Zunächst hilft es, Angst auf eine Beziehung zwischen Individuen und Begriffen zurückzuführen:3 das, wovor sich jemand furchtet, ist ein bestimmte Kriterien

3 Diese Rückführung ist begrifflicher, nicht psychologischer Natur!

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erfüllendes, aber nicht notwendigerweise existierendes Objekt, entspricht also einem Individualbegriff, d.h. einer Funktion, die jeder möglichen Situation das die Beschreibung in dieser Situation erfüllende Objekt zuordnet. Im Sinne dieser Reduktion läßt sich (0) als Ausdruck einer Beziehung zwischen einer Person und dem Individualbegriff verstehen, der jeder Situation s den einzigen sechsbeinigen Dackel in s zuordnet, welcher der angesprochenen Person gehört. Wenn ich etwa den Satz Hans gegenüber äußere, setze ich damit den Briefträger in Beziehung zu der in logischer Notation4 folgendermaßen darstellbaren Funktion:

(ι0·) λ j ix [Ds(x) & 6 B,(x) & Gj(x, h)]

Nach den bisherigen Erläuterungen kann dieser Individualbegriff unmöglich die Bedeutung von deinem sechsbeinigen Dackel sein. Denn nicht in jeder Situation bezieht sich diese N P auf einen von Hans besessenen Hund; manchmal geht es um meinen Hund, manchmal um Ihren: es kommt darauf an, wer die angesprochene Person ist. Wenn wir nun für jede Äußerungssituation ä uns mit Ή5' auf diese Person (den Hörer) beziehen, verallgemeinert sich (0*) wie folgt:

(0!) λ s ix [Dj(x) & 6 Bs(x) & Gj(x, Ha )]

Bei einer Verwendung von (0 a) in einer Äußerungssituation ä wird also etwas über des Briefträgers Beziehung zu dem in (0!) bestimmten Begriff ausgesagt.5

Im Gegensatz zu (0*) läßt sich (0!) nun in dem Sinn als Bedeutung von deinem sechsbeinigen Dackel auffassen, als die Extension dieser N P in einer gegebenen Äußerungssituation ä dadurch gewonnen werden kann, daß man die in (0!) beschriebene Funktion auf ä selbst anwendet: für den Zweck der Extensionsbe- stimmung (in Äußerungssituationen) läuft also (0!) letztlich auf (0*) hinaus;

aber für intensionale Konstruktionen ist letztere zu undifferenziert, weil sie

4 (0*) läßt sich lesen als: Bilde jede Situation (s) auf das Individuum ab, welches (in s ) Dackel ist, fin s) sechs Beine hat und (in s) Hans gehört. Abgesehen von der durch Zimmermann (1989) motivierten Verwendung einer zweisortigen Logik handelt es sich also um eine Darstellung Montagueschen Stils. Der λ-Operator ist der in der logischen Semantik übliche Abstraktor, der hier eine Variable für mögliche Situationen bindet; der i-Operator kann als einen Individualterm bildend verstanden werden oder als abkürzende Beschreibungeines Quantors. Die fettgedruckten Ausdrücke sind nicht-logische Konstan- ten, die in der Regel Funktionen von möglichen Situationen in Extensionen denotieren: die durch 'D' bezeichnete Funktion weist jeder Situation die Menge der Dackel in dieser Situation zu, G[ehört] die Extension der Besitz-Beziehung etc.; 'h' denotiert direkt (situationsunabhängig) das Individuum Hans. Die Argumente nicht-logischer Konstan- ten sind aus Lesbarkeitsgründen durch Subskripte dargestellt.

5 (0!) enthält einige Vereinfachungen. Insbesondere muß der betreffende Hund nicht unbedingt in einer Besitz-Relation zur angesprochenen Person stehen; auf diesen Aspekt werde ich im nächsten Abschnitt ausführlich eingehen.

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Äußerungssituation und eingebildete Situationen miteinander vermengt: nicht der Hund des jeweiligen Gesprächpartners, sondern der des augenblicklichen, macht dem Briefträger Angst.

Intensionale Konstruktionen lassen sich also nur dann durch Abstraktion von der jeweils betrachteten Situation, dem in der klassischen Theorie sog. Index, verstehen, wenn man diesen von der Äußerungssituation, dem Kontext, unterscheidet. Extensionen erweisen sich bei dieser differenzierteren Betrach- tungsweise als doppelt situationsabhängig, und Bedeutungen müssen dement- sprechend von Kontext und Index abstrahieren: Abstraktion vom Kontext allein liefert eine Intension wie (0!); zusätzliche Abstraktion vom Kontext liefert einen Charakter wie in (0 + ), wo ich, wie ab jetzt immer, die Kontext und Index entsprechenden Situationsvariablen als 'c' bzw. V notiert habe:

(0 + ) Xc λ/ ix [D,(x) & 6B,(x) & G,(x, Hc)]

Man beachte, daß nur intensionale Kontexte den Unterschied zwischen Kontext und Index erkennbar machen: wenn zwei Ausdrücke α und β in einer (sprachlichen) Umgebung . . . χ . . . nicht füreinander ersetzbar sind, ohne daß es zu Unterschieden in den Extensionen . . . α . . . und . . . β . . . kommt, muß es einen Intensionsunterschied zwischen α und β geben. Daraus ergibt sich eine Verschärfung des Kompositionalitätsprinzips - das sog. Monsterverbot, nach dem Konstruktionsbedeutungen stets Kombinationen von Intensionen sind:

nicht der gesamte Charakter, sondern nur die Intension (0!) geht in die Bestimmung des Wahrheitswertes von (0) ein.

Mit dem Monsterverbot bietet sich ein Test zur Unterscheidung von Kontext und Index an: wenn eine situationelle Abhängigkeit der Extension eines Ausdrucks α bei Einbettung in eine (sprachliche) Umgebung . . . χ . . . verloren- geht, muß es sich um eine indexikalische Abhängigkeit handeln. In den (formalisierten) Wahrheitsbedingungen stellt sich der Verlust einer Situations- abhängigkeit normalerweise als (Situations-)Variablenbindung dar: den in den Wahrheitsbedingungen von . . . a . . . gebundenen, bei der Extensionsbestim- mung von α selbst aber freien Bezugnahmen auf Situationen entsprechen Aspekte des Index. Diese Art Einbettungstest wird im folgenden mehrfach Anwendung finden.

Auf dem Hintergrund dieser referenztheoretischen Grundbegriffe lassen sich nun die in die Hypothese (L) eingehenden Begriffe leicht definieren; den Charakter eines sprachlichen Ausdrucks α werde ich dabei als 'χ (α)' notieren.

Ein Ausdruck α ist absolut,6 falls für alle Kontexte c und c' gilt: χ (α) (c) =

6 Die entsprechende Definition (b) in Zimmermann (1991: 162) enthält einen sinnentstellenden (aber relativ offensichtlichen) Fehler. Korrekt lautet die Bedingung: falls för beliebige Auswertungssituationen s und Äußerungssituationen s0 und s¡ gilt: xa(s 0)(s) =

Z . M * ) .

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χ (α) (c'). Für absolute Ausdrücke (wie schlafende Hunde) ist also der Kontext ein überflüssiger Parameter; sie sind mit einer rein begrifflichen konventionellen Bedeutung ausgestattet. Ein Ausdruck α heißt deiktisch, falls einerseits (i) für alle Kontexte c und Indizes / und i' gilt: χ (α) (c) (ι) = χ (α) (c) (/'), andererseits aber (ii) χ (α) keine konstante Funktion ist, für manche c und c' also χ (α) (c) Φ χ (α) (c'). Für deiktische Ausdrücke (wie dich und mich) ist also der Index ein überflüssiger Parameter; ihre konventionelle Bedeutung dient nur der Festle- gung der Extension, ohne eine begriffliche Zwischenebene. Die Bedingung (ii) stellt lediglich sicher, daß sich Deixis und Absolutheit nicht überlappen:

Ausdrücke mit konstanten Charakteren und Intensionen (wie zwei oder drei) werden danach als absolut eingestuft.

Die Hypothese (L) besagt also, daß die Extension eines Morphems vom Kontext oder vom Index abhängen kann, nicht jedoch von beidem. Kontextab- hängigkeit liegt im Falle der Personalpronomina und Demonstrativa vor, Indexabhängigkeit bei Substantiven und Adjektiven, Unabhängigkeit von Kontext und Index bei einigen Funktionswörtern. Die Extensionen flektierter Verbformen sind kontext- und indexabhängig zugleich, weswegen sie jeweils - wenn (L) stimmt - in (mindestens) zwei Morpheme zerlegt werden müssen.

Ich möchte dahingestellt sein lassen, ob die Hypothese (L) plausibel ist;

attraktiv ist sie auf jeden Fall. Denn ihr zufolge zeichnen sich lexikalisierte Bedeutungen durch eine gewisse Einfachheit aus: während im allgemeinen Kontext- und Indexabhängigkeit auf komplexe Weise miteinander interagieren, beziehen sich nach (L) Morpheme stets auf einfach abhängige Charaktere.

Letztere lassen sich sogar mit Intensionen identifizieren, aus denen dann - etwa über ein Merkmal [ ± referentiell] - der entsprechende deiktische oder absolute Charakter gewonnen werden kann. Man könnte sich sogar vorstellen, daß der Lernaufwand für Intensionen (mit entsprechender Markierung für Referentiali- tät) deutlich geringer ist als der für Charaktere im allgemeinen, weswegen sie sich besser zur Lexikalisierung eignen. Doch all dies ist Spekulation; (L) soll ja widerlegt werden.

2. Grobanalyse

Um zu einer angemessenen Interpretation der Possessivpronomina im Rahmen der klassischen Referenztheorie zu gelangen, empfiehlt sich (wie so oft in der logischen Semantik) eine Top-Down-Strategie: man sucht Sätze, die außer einem Possessivpronomen nur bereits analysiertes Material enthalten, und versucht dann, aufgrund ihrer Wahrheitsbedingungen Rückschlüsse auf den unbekannten Charakter des Possessivums zu ziehen. Bei der Ermittlung der Wahrheitsbedingungen wiederum kann der Einbettungstest zu Rate gezogen werden. Der folgende Satz ist ein geeigneter Ausgangspunkt:

(8)

(1) Mein Halstuch ist aus Naturseide.

In einer (Äußerungs-)Situation s ist (1) wahr, wenn das in s der Sprecherin in s zugehörige Halstuch (in 5) aus Naturseide besteht. Was dabei die Zugehörig- keits-Beziehung im einzelnen ist, variiert nun aber von Situation zu Situation;

oft ist es Besitz, aber das Halstuch, von dem in (1 ) die Rede ist, kann ja etwa auch das von der Sprecherin ausgesuchte oder das von ihr getragene sein. Zugehörig- keit muß also als in der jeweiligen Situation einschlägige Beziehung verstanden werden.7 Symbolisch läßt sich diese Wahrheitsbedingung von (1) - unter Verwendung einiger offensichtlicher Abkürzungen - wie folgt notieren:

(2) AUSs((ix)[HTJ(x)&Ze(x,(iy)Sf(y))], NSs)

In der endgültigen semantischen Analyse von (1) müssen die undifferenzierten Bezüge auf s in kontextuelle und indexikalische Abhängigkeiten aufgespalten werden. Dafür gilt es zunächst, die zweifache Situationsabhängigkeit der Zugehörigkeit zu beachten, die man sich an (1) und (2) leicht klarmacht. Zum einen nämlich hängt die Spezifikation der Beziehung selbst - also ob es sich um Besitz, Trägerschaft oder etwas anderes handelt - unter anderem davon ab, was in 5 gerade anliegt. Zum anderen aber hängt auch die Frage, wer mit wem in dieser so spezifizierten Beziehung steht - also wer was besitzt, trägt etc. - davon ab, was in s Sache ist, von der Tatsachenkonstellation. Diese doppelte Situationsabhängigkeit spielt, wie man gleich sehen wird, für die semantische Analyse eine wichtige Rolle; man tut also gut daran, sie notationell zum Ausdruck zu bringen und (2) durch (3) zu ersetzen:

(3) AUSs((ix)[HTJ(x)&Zs(i)(x,(iy)Ss(y))], NSs)

Dabei soll das Subskript zu 'Z' die Situationsabhängigkeit der jeweiligen Zugehörigkeits-Relation andeuten, während die Argumentposition von 'Zs' die Abhängigkeit der Extension dieser Relation repräsentiert. Die folgende Inter- pretationsregel macht dies klar:

7 Das entspricht der in Zimmermann (1991) angedeuteten Analyse. Ein potentielles Problem entsteht bei Sätzen mit mehreren Possessiva, wenn nur eine Zugehörigkeit zur Verfügung steht:

{§) Mein Halstuch ist mein einziges Kleidungsstück.

Doch selbst wenn mit (#) gemeint sein könnte, daß das von der Sprecherin getragene Halstuch das einzige von ihr besessene Kleidungsstück ist, könnte sich der Kontext vom ersten zum zweiten Vorkommen von mein leicht verschoben haben.

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(Z) Es sei f die von 'Z' bezeichnete Funktion, und s und s' seien beliebige Situationen. Dann ist f (j)(.s') die Menge der Paare (u, ν) von Individuen, für die gilt: in s' steht u zu ν in der in s einschlägigen Zugehörigkeits- Beziehung.

Wenn also in einer (Äußerungs-)Situation s Besitz die einschlägige Relation ist, ergibt sich mit (Z) für (3) die gewünschte Wahrheitsbedingung, nach der dasjenige Individuum, das in s ein Halstuch ist und von der in s sprechenden Person besessen wird, in s aus Naturseide besteht. Natürlich spielt bei dieser Anwendung von (Z) die Aufspaltung der Situationsabhängigkeit keine Rolle, denn in (3) ist durchgängig von derselben Situation s die Rede. Doch das wird sich gleich ändern. Der Einbettungstest zeigt nämlich, daß den verschiedenen Vorkommen von Y in der Wahrheitsbedingung von (1) verschiedene referentiel- le Parameter entsprechen:

(4) Der Jungscharführer vermutet, daß mein Halstuch aus Naturseide ist.

Unter der üblichen Annahme, daß das Einstellungsverb vermuten eine Relation zwischen Individuen und Propositionen ( = Satzintensionen) ausdrückt, gibt (4) Aufschluß über die Verteilung der Situationsparameter in (3) auf Kontext und Index: die Parameter, die in (4) nicht mehr von der Äußerungssituation abhängen, müssen durch die Einbettungskonstruktion gebunden und damit indexikalisch sein. Das sagt zwar zunächst noch nichts über die verbleibenden Parameter aus - nicht jede Konstruktionsbedeutung muß alle indexikalischen Parameter binden - , aber ein Anfang wäre mit der Analyse von (2) schon einmal gemacht.

Um die in (4) zur Extension des Subjekts in Beziehung gesetzte Proposition bestimmen zu können, sei eine Äußerungssituation betrachtet, in der ein kleiner Junge namens Christoph (4) wahrheitsgemäß äußert, wobei die Vermutung des genannten Jungscharführers lediglich auf seiner Kenntnis der Einkommensver- hältnisse von Christophs Eltern basiert: das besagte Halstuch hat er noch nicht zu Gesicht bekommen. Der Jungscharführer vermutet demnach, daß Christoph (genau) ein Halstuch besitzt, welches aus Naturseide besteht. Schreibt man wieder 4G[ehört]' für die Besitzrelation, kann man also die zur Debatte stehende Proposition als die Menge der Situationen s charakterisieren, für die folgendes gilt:

(5) AUSe((ix) [HTj(x) & Gs(x, Q ] , NSs)

Alle in (5) vorkommenden Situationsabhängigkeiten sind indexikalisch; denn in der Wahrheitsbedingung von (4) werden sie gebunden:

(6) Vs((iz)JSFs(z), [Xs[AUSs((ix)[HTs(x)&Gs(x,C)], NSs)]])

(10)

Natürlich gibt (6) nur die Wahrheitsbedingung in der beschriebenen Situation wieder. Im allgemeinen wird für 'C' eine Kennzeichnung des Sprechers in der durch (freies) V repräsentierten (Äußerungs-)Situation stehen. Ebenso war es eine Annahme über diese spezielle Äußerungssituation, daß gerade Besitz die einschlägige zweistellige Beziehung ist; 'G' muß also im allgemeinen durch eine Bezugnahme auf die in der Äußerungssituation relevante Zugehörigkeitsbezie- hung ersetzt werden. Nach Umbenennung der gebundenen Situations-Variablen in Index-Variablen '/' ergibt sich damit die folgende von der speziellen Situation unabhängige Charakterisierung der Wahrheitsbedingung von (4):

(7) V,((ix) JSF5(z), [X/[AUS,.((ix)[HTi(x)&Zs(0(x,((iy)Ss(y))], NS,)]]) Da das Subskript zu 'S' als kontextuelle Abhängigkeit par excellence gilt, bleibt zur endgültigen Erfassung des Charakters von (1) nur noch die Einordnung der Situationsabhängigkeit der Zugehörigkeitsbeziehung: ist sie kontextuell oder indexikalisch, d. h.: gibt es irgendwelche syntaktischen Konstruktionen, die von ihr zu abstrahieren gestatten? Soweit ich sehe, ist das nicht der Fall: bei keiner der üblicherweise zu Rate gezogenen Einbettungen variiert die Zugehörigkeits- relation mit der Auswertungssituation; die folgende kleine Auswahl mag das verdeutlichen:

(8) Vielleicht ist mein Halstuch aus Naturseide.

(9) Mein Halstuch war aus Naturseide.

(10) Wäre ich reich, wäre mein Halstuch aus Naturseide.

(11) Wäre mein Halstuch aus Naturseide, wäre ich reich.

In allen diesen Fällen ist von Situationen die Rede, die nicht unbedingt mit der Äußerungssituation zusammenfallen: in (8) wird eine Aussage über die von der Sprecherin für möglich gehaltenen Situationen gemacht, in (9) über tatsächliche Situationen in der Vergangenheit usw. Aber in allen diesen Fällen muß sich die Sprecherin jeweils festlegen, ob sie über das von ihr besessene oder das von ihr getragene, von ihr ausgesuchte etc. Halstuch spricht: wenn Besitz die in der Äußerungssituation einschlägige Zugehörigkeits-Beziehung ist, macht (8) eine Aussage über die in gewissen denkbaren Situationen von der Sprecherin besessenen Halstücher - unabhängig davon, ob Besitz in diesen Situationen einschlägig ist oder nicht. Damit erhärtet sich der Verdacht, daß es sich bei Zugehörigkeit um einen kontextuellen Parameter handelt. Als Charakter von (1) ergibt sich so:

(12) Xc Xi [AUS,((ix)[HT,(x)&ZC(Q(x,(ly)Sc(y))], NS,·)],

wobei der unterstrichene Teil den Beitrag der Nominalphrase mein Halstuch markiert. Setzt man nun für das (absolute) Substantiv Halstuch den Charakter

(11)

64 Thomas Ede Zimmermann

[λ£·λ/ΗΤ,·](= λ ο Η Τ ! ) an, kann man den des Possessivpronomens per Ab- straktion erhalten:8

(13) Xc XN(ix) [N(x) & Zc(i) (x, (ly)Sc(y))]

Dabei vertritt die Variable W sozusagen die Extension des Substantivs.

Possessivpronomen und Substantiv lassen sich dann erwartungsgemäß per Funktionalapplikation kombinieren:

(14) rA„(x(mein),x(Halstuch))

= Xc Xi[x(mein)(c)(i)(x(Halstuch)(c)(i))]

= Xc Xi[XN(ix) [N(x)& Zf(/)(x, (ly)Se(y))](HT,·)]

= Xc λ/[(ix) [HT,(x) & Zc(/)(x, (ly) Sc(y))]]

X(mein) x(Halstuch)

= Xc Xi XN(ix) [A^x) & Zf(/)(x, (ly)Sf(y))] = Xc Xi HT,

3. Feinanalyse

Wenn die Hypothese (L) und die im vorangehenden Abschnitt geleistete Analyse korrekt sind, kann das Possessivum mein kein Morphem sein, denn seine Extension hängt sowohl vom Kontext als auch vom Index ab. Der in (13) beschriebene Charakter muß also als Ergebnis einer Kombination rein kontext- bzw. indexabhängiger Charaktere darstellbar sein. Die Frage ist, welche Charaktere hier wie kombiniert werden sollen.

3.1 Abstraktes Possessivmorphem?

Die nächstliegende Strategie besteht offenbar in der Abspaltung des Sprecherpa- rameters, entsprechend einer Zerlegung des Possessivpronomens mein in das Personalpronomen ich und ein abstraktes Possessivmorphem. Mit bloßer Abstraktion kommt man hier allerdings nicht weiter:

(15) x(mein)

8 Wenn man i-Terme als Abkürzungen ansieht, ergibt sich statt (13) ein Determinato- ren-Charakter:

(13') Xc λϊ XN XP

(3x)(3y) [(Vx') [[TV (x') & Zc(/)(x\ y)] «-» x' = x]&(Vy')[Sc(y')~y' = y]&/\(x)].

(12)

= λίλ / [ χΡ θ Μ( θ ( θ ( χ ( / ^ χ θ ( θ ) ]

= Xc λίλΝ(IX)[JV(x)&Zr(/)(x, (iy)Sc(y))]

X(ich)

= Xc XiXy XN(ix)[N(x)&Zc(i)(x,y) = Xc λ / ( i y ) Sc( y )

Das Possessivmorphem ist nach (15) immer noch gemischt ( = weder deiktisch noch absolut) und müßte also erneut aufgespalten werden - etwa in Xc Xi Zc und Xc Xi XF XN(ix)[N(x)& F(i)(x, (,y) Sc(y))]. Doch solch eine Abtrennung des Funktors ' Zf' vom Rest ist gänzlich unplausibel: eine lexikalische Zerlegung des abstrakten Possessivmorphems läßt sich - soweit ich sehe - schwerlich rechtfertigen.

Die in (15) dargestellte Kombination ist nun allerdings nicht die einzige Möglichkeit, %(mein) aus x(ich) und einem Rest-Charakter zu gewinnen. Es geht auch so:

Der Unterschied zwischen (15) und (16) liegt in den Typen der beteiligten Charaktere: während das Possessivuum in (15) - grob gesprochen - eine Relation zwischen Individuen und Mengen denotiert, bringt (16) - über den eigentlichen Index des Charakters hinaus - noch einen weiteren (durch ' λ / ' angedeuteten) Index ins Spiel.9 Der 'technische' Nutzen dieser Reformulierung ist klar: xPoS3 wird beim Übergang von (15) zu (16) deiktisch, enthält aber dieselbe Information, die sich dann von einer nur leicht veränderten semanti- schen Operation verwerten läßt. Und daß ein intensionales Objekt wie die Funktion gelegentlich auch einmal als Extension fungiert, scheint doch nur guter Fregescher Analyse-Tradition zu entsprechen. Dennoch sprechen gegen diese Vorgehensweise mehrere gewichtige Gründe:

3.2 Verdeckte Intensionalität?

(16) X(mein)

= Xc X/[x^(c)(0(/)(x(icA)(c)(/))]

= Xc XiXN(ix) [N(x) & Ze(/)(x, (ly) Sf(y))]

= Xc Xi Xj Xy XN(xx)[N(x)&Ze(J)(x,y)] = Xc Xi(iy)Sc(y)

9 Die Benennung der Index-Variablen ('/'vs.7') ist dabei unerheblich; vgl. Zimmer- mann (1989). Entscheidend ist die zusätzliche Argumentstelle - also der logische Typ.

(13)

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(a) Wie die äquivalente, aber einfachere Formulierung (15) zeigt, ist die in (16) beschriebene semantische Operation vollkommen extensional und rechtfertigt damit nicht die Einführung intensionaler Entitäten.

(b) Die Beförderung von Intensionen zu Extensionen hat in der genannten, von Frege (1892) begründeten Tradition den Sinn, Kompositionalität auf der Extensionsebene zu erreichen. Der hier zugrundegelegte refe- renztheoretische Rahmen läßt aber ohnehin Kombinationen von Inten- sionen zu.

(c) Die beim Übergang von (15) zu (16) angewandte Strategie läßt sich auf jedes potentielle Gegenbeispiel zu (L) anwenden und trivialisiert damit die Hypothese.

Der letzte Punkt bedarf einiger Erläuterung. Gemeint ist, d a ß sich jeder (möglicherweise indexabhängige) Charakter durch einen rein kontextabhängi- gen Charakter und jede Kombination von (möglicherweise indexabhängigen) Charakteren durch eine Kombination rein kontextabhängiger Charaktere simulieren läßt. Wenn nämlich die Charaktere χ und χ ' durch die semantische Operation Γ kombiniert werden, leistet die folgende Kombination genau dasselbe:

Dabei ist χ* = und Γ * ( χ;, χ2) = T(Xc Xix}(c)(i)(i),x2). Wenn man nun die Charaktere aller zunächst als gemischt analysierten Morpheme durch die entsprechenden gesternten Versionen ersetzt und alle Operationen Γ durch die entsprechenden Γ*,1 0 wird (L) genüge getan; denn jedes durch ein χ*

interpretierte Morphem ist absolut: x*(c)(/) = [Xc Xi Xjx(c)(j)] (c)(t) = y X(c)(j) = [Xc Xi Xj x(c)(j)](c)(j) = x*(c)U)· Und solange Γ kein Monster ist, verstößt auch Γ* nicht gegen das Monsterverbot, wie man leicht nachprüft.

Trick (17) ist also immer anwendbar, wenn es gilt, ein gemischtes Morphem wegzuerklären, um (L) zu retten. Die Hypothese würde auf diese Weise

10 In (17) ist Γ wie im Beispiel (16) an nur einer Argumentposition verändert worden.

Das Verfahren muß iteriert (und bedarfsweise auch auf mehr als zweistellige Operationen verallgemeinert) werden, wenn die entsprechende Konstruktion mehr als ein gemischtes Morphem betrifft.

(17) Γ*(χ*,χ')

= r*(Xc XiXjx(c)(j),x')

= r(kc Xi[Xc Xi Xjx(c)<J))(c)(i)(i),x')

= r([XcXix(c)(i)],x')

= Γ ( χ , χ ' )

(14)

trivialisiert. Um das zu verhindern, muß der referenzsemantische Rahmen enger gesteckt werden. Ich sehe dafür grundsätzlich zwei Möglichkeiten. Der radikale- re Weg besteht darin, Indizes prinzipiell nicht als Bestandteile von Extensionen zuzulassen, während sie nach einer gemäßigteren Variante nur dann verboten würden, wenn sie sich wie in dem obigen Beispiel eliminieren lassen. Die Radikalkur hat den Nachteil, daß sie semantische Rekategorisierungen erzwin- gen kann, die sich sonst nicht motivieren ließen.11 Die weniger radikale Lösung enthält dagegen ein vages Element. Es ist nämlich keineswegs klar, wie man im allgemeinen vermeidbare Bezugnahmen auf Indizes von unvermeidlichen unterscheiden soll. Wenn wir allerdings - im Interesse einer nichttrivialen Lesart von (L) - davon ausgehen, daß sich ein solches Kriterium irgendwie finden läßt, müßte es offenbar eine solche hybride Konstruktionsbedeutung wie (16) ausschließen.

3.3 Possessivierung als grammatischer Prozeß?

Da also eine Aufspaltung des in (13) gegebenen Charakters in zwei oder mehr rein kontext- oder rein indexabhängige Charaktere zu Schwierigkeiten führt, bleibt offenbar nur noch die in Zimmermann (1991) vorgeschlagene Lösung des Problems: der Charakter (13) muß mit Hilfe einer (definiteti) Possessivierungs- Operation Δ aus dem von ich gewonnen werden:

(18) Δ(χ(*Λ)) = Xc Xi X7V(ix)[7V(x)&Zc(0(x,(iy)Sc(y))]

Da ich deiktisch und zugleich das einzige an diesem Verfahren beteiligte Morphem ist, bleibt (L) durch (18) trivialerweise unberührt. Natürlich erfüllen sehr viele Operationen die spezielle Gleichung (18), aber das gesuchte Δ muß auch bei den Charakteren der anderen Personalpronomina das richtige Ergebnis liefern - und wahrscheinlich nicht nur da: Δ liegt offenbar auch Genitiven wie Alains Brille zugrunde. Ich gehe davon aus, daß eine simple Abstraktion vom speziellen Charakter %(ich) [ = Xc Xi (ty) Sc(y)] in (18) genügt, um Δ allgemein zu definieren:

(19) Δ(χ) = Xc Xi XN (ix) [N(x) & Zc(/)(x, x(c) (/))]

11 Das gilt insbesondere für die für in Lewis (1982) (und anderswo) entwickelte Fragesemantik, bei deren Reformuliening man Indizes z.B. durch Propositionen simulieren müßte. Gegen solche Intensionen an Argumentstelle ist natürlich an sich nichts einzuwenden: Adjektive, Adverbien, satzeinbettende Verben usw. werden ja auch als intensionale Funktoren gedeutet. Aber die Analyse der indirekten Fragen verliert dadurch deutlich an Eleganz.

(15)

68 Thomas Ede Zimmermann

Es fallt auf, daß nach (19) die definite Possessivierung von dem folgenden Prinzip der semantischen Kombination ausgenommen werden muß:1 2

(K) Konstruktionsbedeutungen sind immer rein logisch-kombinatorisch.

Der Begriff des Logisch-Kombinatorischen ist zwar vage, aber Beispiele wie Funktionalapplikation und -komposition, Argumentvertauschung, Diagonali- sierung (Reflexivierung) etc. zeigen hoffentlich, was gemeint ist. Eine auffallige Gemeinsamkeit der genannten Operationen ist ihre λ-Definier bar keit: für jede von ihnen läßt sich ein parameterfreier Term des (getypten) λ-Kalküls finden, der gerade diese Operation beschreibt. So beschreibt ζ. B. der Term 'Xf Xg Xxg(f(x))' eine Funktionalkomposition. λ-Definierbarkeit ist aber allen- falls eine hinreichende Bedingung für den logisch-kombinatorischen Charakter einer Operation; denn die beiden Begriffe fallen nicht zusammen: es gibt rein kombinatorische (etwa per Fall-Unterscheidung definierbare) Operationen, denen kein λ-Term entspricht.1 3 Die offenkundige Undefinierbarkeit der Operation Δ aus (19) spricht also noch nicht gegen sie.

Wohl aber eine andere Eigenschaft (aus der sich übrigens die Undefinierbar- keit ergibt): indem Δ den Begriff der Zugehörigkeit ins Spiel bringt, enthält die Operation ein inhaltliches Element. Der Begriff der Inhaltlichkeit läßt sich für die gegenwärtigen Zwecke hinreichend genau durch den der Permutierbarkeit rekonstruieren:1 4 permutierbar sind Operationen Γ, die in dem Sinne zwischen einzelnen Individuen differenzieren können, als sie nach einer Permutation derselben zu verschiedenen Resultaten führen können; wenn also für irgendwel- che Permutationen α der Individuen die durch Einsetzung von α aus Γ gewonnene Operation Γ" nicht mit Γ identisch ist. Γ" wird dabei so definiert, daß permutierten Individuen, Mengen, Charakteren etc. χ" die entsprechenden permutierten Γ-Werte zugewiesen werden: Γβ(χ") = Γ(χ)β, etc.

D a ß Δ permutierbar ist, macht man sich rasch klar. Es seien nämlich c und i so beschaffen, daß Zf Besitz ist und Christoph und Tom in i verschiedene Hals- tücher, c bzw. t, besitzen:

12 Variablenbindende Operationen sind nur scheinbare Ausnahmen zu (K). Se widersprechen zwar den einfachsten Kriterien für Logizität (Definierbarkeit, Invarianz), doch das spricht m. E. nur gegen diese Kriterien, die ich im folgenden dennoch anwenden werde, weil die zur Debatte stehende Operation Δ offensichtlich keine Bindungsopera tic η ist. Auf weitere mögliche Gegenbeispiele zu (K) komme ich noch zu sprechen.

13 So ζ. B. die (etwas artifizielle) Operation f, für die gilt: f (w)(u)(v) ist definiert, wem w ein Wahrheitswert und u und ν Individuen sind, und f (w)(u)(v) ist u, wenn w = 1, abtr f(w)(u)(v) = ν, wenn w = 0. Die Undefinierbarkeit von f folgt aus wohlbekanntm (Normalform-)Eigenschaften des λ-Kalküls.

14 Das Kriterium der Permutationsinvarianz ( = Nicht-Permutierbarkeit) geistert als notwendige Bedingung für Logizität seit langem durch die logisch-semantische Literahr.

Eine frühe Quelle ist Lindenbaum/Tarski (1935).

(16)

(20) A([Xc lidXcXiXHTJ = c * t = A{[Xc λ / Τ ^ χ / χ Η Τ , . ) .

Wenn α nun C und Τ vertauscht, aber sonst alles - also insbesondere auch c, t und HT,· - an Ort und Stelle läßt, gilt:

(21) Δ·(λ<:λ/0(<:)(ι)(ΗΤ()

= Δ"(λΓλιΤ·) (c)(i) (HT,·*)

= [Δ(λ<: X/T)(c)(/)(HT,)a

= t'

= t Φζ

= A([XcXiC])(c)(i)(HT,.) Also ist A" φ A und Δ permutierbar.

Auch wenn nicht jede invariante ( = nicht permutierbare) Operation rein logisch-kombinatorisch sein mag, so besteht doch kein Zweifel, daß umgekehrt permutierbare Operationen niemals logisch-kombinatorischer Natur sind. Eine Deutung der Possessivierung durch Δ widerspricht damit dem Kriterium (K).

Wie steht es nun um die Gültigkeit von (K)? Handfeste Gegenbeispiele gibt es zunächst im Bereich der Wortbildung; so bringen Kompositionsprozesse häufig eine Kontextabhängigkeit ein. Die Bedeutung von Holzschraube läßt sich etwa als Kombination der Bedeutungen von Holz und Schraube sowie einer vom Kontext beizusteuernden Beziehung zwischen den beiden analysieren:

(22) χ {Holzschraube) = Xc XiRc(i)(x(HoIz)(c), x(Schraube)(c)) Für einige c wäre dann Rc = [λί XP XQ λχ [Ρ,·(χ) & AUS,(x, Q)]], für andere c ist Rc die Durchdringungsfahigkeit etc. Die für Holzschraube einschlägige Kompo- sitionsoperation läßt sich damit durch die folgende semäntische Operation Γ interpretieren:

(23) Γ(Χι, χ2) = Xc XiRc(i)(Xl(c)y x2(c))

Mit einem zu (21) analogen, hier nicht weiter ausgeführten Argument läßt sich leicht zeigen, daß Γ dem Kriterium (K) genausowenig genügt wie das zuvor bemängelte Δ. Und Γ ist wahrscheinlich nicht die einzige permutierbare Operation unterhalb der Wortebene.15 Außerhalb des sub-syntaktischen, lexikalischen Bereichs scheint (K) dagegen durchgängig zu gelten.

15 Auch die in Zimmermann (1991: 164 f.) skizzierte Rückführung des Positivs steigerbarer Adjektive auf ein zugrundeliegendes neutrales Morphem mit komparativi- scher Bedeutung gehört zu den permutierbaren Operationen unterhalb der Wortebene.

(17)

70 Thomas Ede Zimmermann

Ist damit die Possessivierung vom Prinzip (K) ausgenommen, gerade weil sie unterhalb der Wortebene angewandt wird? Nein. Denn Possessivpronomina sind ja nicht die einzigen Possessivierungsprodukte: um etwa die Genitivkon- struktion in des Bürgermeisters Villa zu deuten, müßten wir Δ oberhalb des Lexikons anwenden und gerieten so mit (K) in Konflikt.1 6 Der einzige Weg, das zu vermeiden, besteht m. E. in der Annahme eines abstrakten, (L) verletzenden Possessivums - in Analogie zu (15):

(24) X(äes Bürgermeisters Villa)

^*App(J*App(Xpossi Xder Bürgermeister)'Xvilla))

= λ/Κχ,^Χ/Χχ*,. Bürgermeister(Φ')))ί(ΧνίΙΙο(Φ))

= Xc Xi[Xy XN(ix)[N(x)& Zf (z)(x, y)] ((iy) BM,(y))] ( V¡)

= Xc XiXix)[Vl(x)&Ze(íXx,(iy)llMí(y))]

Im Gegensatz zu Δ genügt das in (24) benutzte Γ^ρρ offenkundig allen nur erdenklichen Logizitäts-Standards.

4. (L) oder nicht (L)?

Alle drei im vorangehenden Abschnitt diskutierten Versuche, einer mit (L) in Einklang stehenden Interpretation der Possessivpronomina haben zu Proble- men geführt. Im ersten Fall (15) war eine weitere Zerlegung des abstrakten Possessiv-Morphems unausweichlich, die zweite Strategie führte zu einer Trivialisierung von (L), und im dritten Anlauf (18) gab es Ärger mit dem allgemeinen Prinzip (K). Hat sich damit die Hypothese (L) als unhaltbar erwiesen? Natürlich nicht unbedingt. Wären etwa Possessivpronomina die einzigen Gegenbeispiele, wäre immer noch abzuwägen, ob die Rettung von (L) eine künstliche lexikalische Zerlegung, eine umständliche Intensionalität oder eine permutierbare Konstruktionsbedeutung wert wären. Doch angesichts der Tatsache, daß mit Verletzungen von (L) auch in anderen Bereichen zu rechnen ist17 und keine unabhängige Rechtfertigung des Prinzips in Sicht ist, scheint es

16 Dieser Einwand läßt sich auch gegen die ansonsten plausible Auswahl semanti- scher Operationen in Fanselow (1985) vorbringen.

17 Von Stechow (1992: 84 ff.) argumentiert etwa für eine doppelte Abhängigkeit des Präteritums und sieht dies als Gegenbeispiel zu (L); hier könnte man stattdessen natürlich das Präteritum als Prozeß statt als Morphem deuten. Ein anderes Gegenbeispiel ist die in Zimmermann (1991: 220) angedeutete Interpretation von wir, nach der Gruppenzugehö- rigkeit (im Gegensatz zum Sprecher) indexikalisch ist. Folgt man schließlich der in Haas-Spohn (1994) vorgelegten Rekonstruktion der Bedeutungstheorie Putnams (1975), widersprechen praktisch alle natürlichsprachlichen Prädikate der Hypothese (L).

(18)

mir ratsam, den Hang lexikalischer Ausdrücke zu einer nicht gemischten Referenzweise als Kuriosum abzutun.18

Literaturnachweis

Carnap, Rudolf (1947): Meaning and Necessity, Chicago: Chicago University Press 61970.

Fanselow, Gisbert (1985): What is a Possible Complex Word? In: J. Toman (ed.): Studies in German Grammar. Dordrecht: Foris. S.289-318.

Frege, Gottlob (1892): Über Sinn und Bedeutung. In: G. Patzig (Hrsg.): Funktion, Begriff, Bedeutung. Fünf logische Studien. Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht 31969.

S. 40-65.

Frege, Gottlob (1918): Der Gedanke. Eine logische Untersuchung. In: G. Patzig (Hrsg.):

Logische Untersuchungen. Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht M976. S.30-53.

Haas-Spohn, Ulrike (1994): Versteckte Indexikalität und subjektive Bedeutung. Disserta- tion Tübingen.

Janssen, Theo M. V. (i. E.): Compositionality, In: J. van Benthem/A. ter Meulen (eds.):

Handbook of Logic and Linguistics. Amsterdam: Elsevier. Im Erscheinen.

Kaplan, David (1977): Demonstratives. An Essay on the Semantics, Logic, Metaphysics and Epistemology of Demonstratives and Other Indexicals. In: J. Almog/J. Perry/H.

Wettstein (eds.): Themes from Kaplan. New York/Oxford: Oxford University Press 1989. S. 481-566.

Lewis, David K. (1982): „ Whether"-Report. In: T. Pauli et al (eds.): 320311 : Philosophical Essays Dedicated to Lennart Âqvist on his Fifthieth Birthday. Uppsala: Filosofiska Studier. S. 194-206.

Lindenbaum, Adolf/Tarski, Alfred (1935): On the Limitations of the Means of Expression of Deductive Theories. In: J. Corcoran (2nd edition): Logic, Semantics, Metamathema- tics. Papers from 1923 to 1938 by Alfred Tarski, Translated by J. H. Woodger.

Indianapolis, Indiana: Hackett 1983. S.384-392.

Putnam, Hilary (1975): Die Bedeutung von Bedeutung, hrsg. und übersetzt von W. Spohn.

Frankfurt a.M.: Klostermann 21990.

von Stechow, Arnim (1992): Intensionale Semantik - eingeführt anhand der Temporalität.

Universität Konstanz: Arbeitspapier Nr. 40 der Fachgruppe Sprachwissenschaft.

Zimmermann, Thomas E. (1989): Intensional Logic and Two-sorted Type Theory. In:

Journal of Symbolic Logic 54, 65-77.

Zimmermann, Thomas E. (1991): Kontextabhängigkeit. In: A. v. Stechow/D. Wunderlich:

Semantik/Semantics. Berlin/New York: de Gruyter. S. 156-229.

18 Der vorangehende Text ist eine überarbeitete Version eines im Juni 1994 an der TU Berlin gehaltenen Gastvortrages. Für hilfreiche Kommentare und Diskussionen zum Thema bedanke ich mich bei Rainer Bäuerle, Reinhard Blutner, David Kaplan, Barbara Partee, Peter Staudacher, Carla Umbach und der ZS-Redaktion.

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