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Haltung Enten Ihre Bedeutung für tiergerechte Domestikation bei Gänsen und Veränderungen im Verlauf der

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(1)

Veränderungen im Verlauf der Domestikation bei Gänsen und

Enten

Ihre Bedeutung für tiergerechte

Haltung

(2)

Stammart Herkunft Domestikation

Stockente (Anas platyrhynchos)

Nördliche Halbkugel

China , Longshan-Kultur, 3. JT. v. Chr., Europa vor 2000 Jahren

Moschus- oder Warzenente

(Cairina Moschata)

Mittel- und Südamerika In präkolumbischer Zeit

Graugans (Anser anser)

Europa, Nord

afrika, Teile Asiens

Mitteleuropa vor 2-3000 Jahren,

Schwanengans (Anser cygnoides)

Südosten Sibiriens, Nordchina

China, 3. Jt. vor Chr.

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Domestikation: Übernahme eines Wildtieres in

den Haustier-Stand und züchterische Veränderung.

Die Zuchtformen unterscheiden sich durch die Veränderung, z.B. des Habitus, der Färbung, (Behaarung) oder Befiederung sowie durch

Schädelverkürzung und Gehirnverkleinerung oft stärker untereinander als Arten ihres

Verwandtschaftskreises. Auch physiologische

Funktionen ändern sich. So kommt es zu erhöhter Fruchtbarkeit und Entwicklungsbeschleunigung, Neigung zu Fettablagerung und besserer

Futterverwertung. Der Unterschied zwischen Haustieren und Nutztieren ist fließend.

(8)

Sossinka (1982): Voraussetzungen für Domestikation:

1.Körner- und Grasfresser waren bevorzugt für Domestikation.

2. Reproduktion in Gefangenschaft, wenig abhängig von klimatischen Bedingungen und Umweltfaktoren.

3. Prägung wichtig für Zähmung

4. Soziale Ordnung (Rangordnung) erlaubte Haltung in großen Herden

(9)

Anfangs Domestikation aus kulturellen – religiösen

Gründen (im antiken Rom waren Gänse der Göttin Juno geweiht), Aberglauben, Dekoration, Unterhaltung

(Ganterkämpfe).

Viel später als Nahrungsquelle.

(10)

Aus Crawford: Beginn der Domestikation von Gänsen und Enten 2500 v.Z. in China.

M.ente war domestiziert in Peru und Kolumbien als Spanier kamen. Kaum Veränderungen zur Wildform.

(11)

Die Haustierwerdung der Ente soll schon vor etwa 7000 Jahren im Süden Chinas erfolgt sein. Neben der Stockente (Anas

platyrhynchos) soll auch die Fleckschnabelente (Anas poeciliorhynchos) daran beteiligt gewesen sein, denn die Verbreitungsgebiete der beiden Stammarten überlappen sich hier und es kommt zu fruchtbaren Kreuzungen.

Im 5. Jahrhundert sind die chinesischen Landenten mit dem Namen Ma Ya für eine intensive Mast verwendet worden und erreichten im Alter von 9-10 Wochen die Schlachtreife.

(12)

Während der Domestikation starke Variation Körpergröße

Typ

Physiologische Prozesse Reproduktion

Nervensystem

Veränderungen aber geringer als beim Huhn.

(13)

Erscheinung und Aussehen

Körpergröße und Körpergewicht:

Größere Variation

Über 10 kg (Toulouser in Frankreich, Afrikanische Gans mit Anteil von Schwanengans, insbes.

Löwenkopfgans), kleinste Rasse mit 2,8 kg bei Gantern und 2,3 kg bei Gänsen (Philippinen).

Ente: Aylesbury und Rouen – Hochbrutflugente, Zwergente, Laufente

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158 Gänserassen: (KOVACS, 2019)

10 in Afrika

39 in Asien

100 in Europa und Kaukasus

2 mittlerer Osten

2 Südwest-Pazifik

5 Lateinamerika

0 Nordamerika

(17)

Chinesische Gänserassen (BUCKLAND uns GUY, 2002)

14 der 26 G ä nserassen haben graues Gefieder, vorwiegend in S ü dchina.

12 Rassen sind wei ß , vorwiegend in Nordchina Huoyan Lionhead

Weiß grau

4,0 3,5 8,9 7,9 90-120 28

120-210 > 200

(18)

Erscheinung und Aussehen

Hautfalten, Wammenbildung, Doppelwamme.

Erhöhung des Fettansatzes

Schnabelhöcker (Schwanengans), Kurzschnabel (Tulaer Kampfgans)

Augenfarbe- blau bei weißer, braun bei grauer Gefiederfarbe

Schnabel- und Lauffarbe orangefarben

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Fortpflanzungssystem

Fruchtbarkeit: 4-9 Eier bei Graugans, 15 -80 Eier bei Hausgänsen, über 100 Eier bei Schwanengänsen.

Geschlechtsreife: 2 Jahre bei Graugans, 8-9 Monate bei Hausgans.

Längere Legedauer, besonders bei kürzerem Lichttag (10 Stunden)

Legeleistung – Differenzierung zwischen Rassen. 12-15 Eier – 35-45 Eier –

70-80 Eier. Einzelne Rassen der Schwanengans 120-150 Eier.

(22)

Brutdauer – Dauer der Lagerung der Bruteier.

Natürliche Brut bedingt bei jeder Eiablage kurzzeitige Erwärmung der schon gelegten Eier verbunden mit Wachstum der Embryonen = Synchronisation des Schlupfes am 28.-29. Bruttag.

75. LT etwa 75 % des Endgewichts

Geschlechtsreife im 2. Lebensjahr

Strenge Paarbindung, lebenslang

Legetätigkeit April – Mai in Europa, 4 – 9 Eier

Periodische Erwärmung der Bruteier während der Lagerung für 2 Stunden auf 37,8° C im Abstand von 3 Tagen. Bewirkt Zellwachstum im Keim.

Damit Synchronisierung des Schlupfes.

(23)

Refraktärphase – Bei langem natürlichen Lichttag (Ende Mai) Unempfindlichkeit auf Lichtreiz,

abnehmende Reaktion des Hypophysenvorderlappens auf Releasinghormon des Hypothalamus = weniger gonadotrope Hormone. Verhindert bei Wildgänsen 2.

Schlupf, der zu spät kommen würde im Hinblick auf Vogelzug in den Süden.

Eiablage jeden 2. Tag, öfter 2-3 Eier in einer Serie

Bei nat. Lichttag Legebeginn im Februar, Dauer der Legeperiode 20 – 24 Wochen.

Verlängerung der Legeperiode bei Kurztag (8-10

Stunden). Verdunkelung der Fenster, etwa 5 Lux, also

Dämmerlicht. Wichtig ist Differenz der Lichtintensität

zwischen Tag und Nacht.

(24)

Körperhaltung, mehr horizontal bei

Rassen von Graugans, mehr aufrecht (40 Grad) bei Höckergänsen..

Aylesbury waagerecht – Indische Laufente aufrecht

Schwerere, robustere Beinknochen, leichtere Flügelknochen gegenüber Graugans.

Verlust der Flugfähigkeit = weniger

Brustmuskulatur

(25)

Wachstum

Intensives schnelles Wachstum

80 % des Endgewichtes im Alter von 9 – 11 Wochen bei Gans:

Peking-Ente 7.-8. Woche,

Warzenente wbl. 10., ml. 11. Woche.

Intensive Muskelwachstum an der Brust setzt später ein (ab 5. Lebenswoche). Zusammenhang mit

Erreichung der Flugfähigkeit und entspr. Länge der Flügelfedern.

Muskel - Haut – Verhältnis wird enger nach 8.

Lebenswoche

Früheres Schlachtalter = niedrigerer Futteraufwand aber geringerer Brustfleischanteil.

Höheres Schlachtalter = höherer Futteraufwand und

höherer Brustfleischanteil

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Wachstumskurven

(30)

Gefieder

Lockenbildung (Sewastopol)

Kippflügel (Vererbung, schnelles Federwachstum, Federpicken?)

Farbe (Pigmentbildung), z. B. grau, weiß, gescheckt bei Pommerngänsen.

Höckergänse grau und weiß.

Auto-Sex bei Pilgergänsen, Ganter weiß und Gänse aschfarbig.

Versch. Farben bei Enten, Weiß bei Pekingente

Bei M.ente auch gesperbert

(31)

Pilgergans in Nordamerika

Das Geschlecht kann sowohl bei den Gösseln als auch bei den erwachsenen Tieren nach der Farbe unterschieden werden (Autosexing).

Sd = Farbaufhellung , Pigmentverdünnung sd = Pigmentverstärkung

Sd und sd am Geschlechtschromosom gebunden

(32)
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(34)

Gefiederbildung

Daunen und Deckfedern

Periodische Teilmauser wird als neues Merkmal in Verbindung mit Domestikation angesehen

Teilmauser – Kleingefieder und Daunen,

Lebendraufen ab 11. Lebenswoche, danach im Abstand von 7 Wochen nach Proberauf zur Feststellung der

Federreife an Brust und Bauch.

Feder benötigt 44 Tage für Wachstum.

Teilmauser beginnt synchron bei schnellwüchsigen Gänsen nach 8., 15. und 22. Woche.

Lebendrauf immer 2-3 Wochen später, wenn neue Federn die vorherigen komplett aus den Papillen gedrängt und Blutversorgung unterbunden haben.

Bei Zuchtgänsen Mauser nach Beendigung der

Legeperiode. Weiterhin ebenfalls in Abständen von 7-8 Wochen.

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(38)

Verdauungssystem

Darmlänge verringert

Leber vergrößert, natürliche Veranlagung für Energiespeicherung als Voraussetzung für Migration.(Zugvogel)

Fettleber durch Zwangsfütterung (bis zu 10-fache

Vergrößerung), ist aber reversibel. In Deutschland schon seit 1930er verboten, In Polen seit 1990er verboten.

Angewandt in Frankreich, Ungarn, Bulgarien,

(39)

Futteraufnahme: Große Mengen an Grünfutter in kurzer Zeit dank der dehnbaren Speiseröhre.

Verdaulichkeit von rohfaserreichen Futtermitteln

Eliminierung von Unkräutern ohne Herbizideinsatz,

Einsatz über alle Tage bei Regen und Sonnenschein, kein Festigen des Bodens gegenüber Maschineneinsatz

In USA Einsatz in Plantagen (Baumwolle, Beeren, Kaffee, Nüsse, Obst, Heilkräuter

Tomaten, Zwiebeln, Karotten, Hopfen, Baumschulen, Obstplantagen

Abendliches Zufutter, energie- oder eiweißreich je nach Zusammensetzung des Grünfutters. Weidegras-

Eiweißüberschuss, Grünmais ausgeglichenes Energie – Protein- Verhältnis.

(40)

Vermeidung der Überweidung durch Portionsweideverfahren mit Elektrozaun,

3-4 Tage je Koppel, insgesamt 4-6 Koppeln,

2 stromführende Drähte im Abstand von 15 und 30 cm über dem Boden,

Pfahlentfernung 4 m,

Rückdraht, um Wiederbelaufen der abgeweideten Fläche zu vermeiden

Früher Gänsehüten (Gänseliesel)

(41)
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Nervensystem und Sinnesorgane

Kleinerer Schädel und geringere Hirnmasse (minus 16 bis 25 %). Sehen und Hören verringert. Auswirkung auf Verhaltensweisen.

Mehr Augentiere

Weniger Gehörtiere

Aber gutes Erinnerungsvermögen (Weide, Teich, Stall)

Gutes Laufverhalten über lange Strecken (Ansatz der Beine), Gänse über Alpen nach Rom. Russische

Magergänse über Warschau nach Berlin-Rummelsburg (Bild)

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(44)

Verhalten

Individualerhaltung: Futter- und Wasseraufnahme, Bewegen und Ausruhen, Körperpflege

(Komfortverhalten), Schutz und Verteidigung.

Arterhaltung durch Fortpflanzung: Paarung, Nestbau, Eiablage, Brut, Aufzucht.

Futteraufnahme: Große Mengen an Grünfutter in kurzer Zeit dank der dehnbaren Speiseröhre.

Verdaulichkeit von rohfaserreichen Futtermitteln

Badeverhalten

Teilweise Erhaltung des Verhaltens der Wildgänse:

(45)

Aufzucht der Nachkommen

Prägung in den ersten Lebensstunden auf die erste lebende Kreatur. Hühnerglucke, Pute.

Schwimmfähigkeit 2-3 Stunden nach Schlupf

(46)

Der Zugang zu einem Auslauf und zu Badewasser ist notwendig, damit die Gänse als

Wasservögel sich entsprechend ihrer

biologischen Bedürfnisse verhalten können. Wo ein

solcher Zugang nicht möglich ist, müssen die

Gänse mit Wasservorrichtungen in ausreichender Zahl versorgt werden, die so ausgelegt sein

müssen, dass das Wasser mindestens den Kopf bedecken und mit dem Schnabel aufgenommen werden kann, so dass sich die Gänse

problemlos Wasser über den Körper schütten können. Jede Gans muss die Möglichkeit haben, mit ihrem Kopf unter Wasser zu tauchen (vgl. Art.

11 Nr. 2 der Europaratsempfehlungen³).

Geeignete Tränkvorrichtungen zum Eintauchen des Kopfes.

Schmutzwasser!

(47)

Morphologische Besonderheiten im Hinblick auf Schwimmvermögen:

Geringes spezifisches Gewicht durch Verbindung zwischen Luftsäcken und hohlen Knochen. Weiterhin Luft im Daunenkleid,

Schwimmhäute, aber bei Moschusenten ausgerundet.

Struktur und Verzahnung des Deckgefieders (Konturfedern) verhindert Durchnässung,

Ergänzender Schutz durch öliges Sekret der Bürzeldrüse,

Elektrostatische Aufladung.

Zusammenhang zwischen Oberflächenspannung des Wassers und Textur des Gefieders RUTSCHKE, 1989).

Funktionskreis Nässeabweisend bleibt nur erhalten, wenn regelmäßiger Körperkontakt mit Wasser besteht. Auch Regen.

Andernfalls werden Federn brüchig und spröde.

Günstige Wirkung des Grünfutters.

(48)

-Gefieder-/Körperpflege

Bürzeldrüse produziert zu wenig Fett ohne Wasserzugang

Bei Regen wird Gefiederpflege stimuliert.

Grünfutter fördert ebf. Gefiederqualität (glatt und glänzend)

=> brüchiges, schneller verschmutzendes Gefieder Augen und Nasenöffnung werden im Wasser

gereinigt

=> Badeverhalten in der Einstreu kann zu

Entzündungen führen

(49)
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(54)

Durch Beurteilung der Enten und Gänse nach folgenden Kriterien lassen sich Schlussfolgerungen für eine tiergerechte Haltung ziehen:

1. körperliche Kondition (typische Körperhaltung, Aktivität, starke Abmagerung);

2. Art und Aktivität in Bewegung und anderen Verhaltensweisen (intensives Laufen, Baden und Schnattern, aktives Fressen und Trinken, häufiges oder ständiges Liegen);

3. Atmung (Hecheln bei Temperaturen über 28 °C, Atembeschwerden);

4. Zustand des Gefieders (glatt und glänzend), der Augen (klar und leuchtend), der Haut (sauber, unverletzt), des Schnabels , der Beine und der Füße (gelb-orange gefärbt, gut geformt, unverletzt, frei von Entzündungen.);

5. Vorhandensein von Ektoparasiten (Milben und Federlinge bei mangelhafter Pflege);

6. Aussehen und Konsistenz des Kotes (grau bis schwarz, geformt, Blinddarmkot ist braun und senfartig), Durchfallerscheinungen mit hellbraun verfärbtem und schaumbedecktem Kot deutet auf Ernährungsfehler hin;

7. Höhe des Futter- und Wasserverbrauches;

8. Intensität des Wachstum;

9. Intensität der Legetätigkeit und Nutzungsdauer;

10. Höhe der Verluste und Merzungen;

(55)

Lebensdauer

Anekdoten berichten über 100 Jahre Lebensdauer bei Gänsen.

Älteste Gans überlebte 3 Familiengenerationen (101 Jahre) in Massachusetts (ROBERTS, 1991)

Ältester Ganter in England starb nach 49 Jahren und 8 Monaten am 16. Dezember 1976 (McFARLAN, 1995).

10-jährige Legeleistung einer Gans in einer Herdbuchzucht (Archiv für Kleintierzucht, SCHLEUSENER, 1952))

NBI um 1980 Bild von einer Warzenente (Oranienburg) im Alter von 23 Jahren.

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Ein Schutz vor Beutegreifern ist sicherzustellen (z. B.

durch einen geeigneten

Wildschutzzaun), ggf. mit ergänzenden Maßnahmen (z. B.

einem Weidezaundraht/

stromführenden Draht); bis zum Alter von 9 Wochen besteht auch eine Gefahr durch

Beutegreifer aus der Luft (d. h. der Zugang zu Unterstand oder Stall muss sichergestellt sein –

vgl. oben).

Unterstand

(60)

Ein Witterungsschutz (insbesondere gegen Sonneneinstrahlung) ist erforderlich; dieser kann auch aus natürlichen Gegebenheiten (z. B. Bäume, stehender Mais) bestehen. Auch als

Wasservogel muss die Gans für Ruhephasen nicht vernässte, nicht morastige Flächen

aufsuchen können.

(61)

Weiße Jilin-Gans, Provinz Jilin (Nordchina)

Schwere Linie: 6,5-7,0 kg, 5,5 – 6,0 kg, 30 – 40 Eier

Mittelschwere Linie (Velvetbase plucking) 6,0-6,5 kg, 5,0-5,5 kg, 20 – 30 Eier.

Leichte Legelinie: 4,0-4,5 kg, 3,0-3,5 kg, 100-120 Eier, Velvet (Samt)

(62)

Folgende Indikatoren werden als geeignet angesehen:

- Verhalten der Tiere in Stall und Freiland

- Auffälligkeiten bei der Verteilung der Tiere in Stall und Freiland

- Änderungen des Verhaltens einzelner Tiere (z. B.

Mobilität und Aktivität) - Gefiederzustand,

- Auffälligkeiten an Augen

- Auffälligkeiten an Nasenöffnungen

- Gehfähigkeit /Beinschäden (Fehlstellungen) - Paddelgesundheit

- Mortalität (verendete Tiere) – (im Mastdurchgang (< 5

%))

- Merzungen

- Transporttote (< 0,5 %)

- Transportverletzungen (Verkratzungen, Technopathien) - Hautverletzungen

- Gewichtsentwicklung - Uniformität der Herde

- Ganzkörperverwurf (Verwurf nicht verzehrstauglicher Schlachtkörper (< 5 %))

- Futterverbrauch (insbesondere Aufzucht) - Wasserve

(63)

Wenn an Weidehaltung gewöhnte Gänse aus tierseuchenrechtlichen Gründen (vgl. § 13 Abs. 1 Geflügelpest-VO) aufgestallt werden müssen, ist mit folgenden tierschutzrelevanten Problemen

zu rechnen:

- mehrtägige Verweigerung der Futter- und Wasseraufnahme, Apathie

- Zusammenballen (Erdrücken)

- Auftreten von Federpicken und Kannibalismus - Stressbedingte Mauser

- erhöhte Krankheitsanfälligkeit - erhöhte Mortalität

- erhöhter Stress für die Tiere durch intensiveren Personenkontakt bei täglichen

Versorgungsarbeiten im Stall (z. B. Einstreuen).

10

(64)

Bei Gänsen findet nur die Aufzucht inkl. Kurzmast im Stall statt; spätestens wenn die Gans voll

befiedert ist (ca. 9. LW), wird die Haltung als Weidehaltung betrieben. Die

Zurverfügungstellung des Freilandes für Gössel ist stark witterungsabhängig. Bei geeigneter

(trockener, warmer) Wetterlage können die Gössel schon mit wenigen Tagen zumindest

stundenweise in das Freiland. Spätestens ab der 4. LW sollten die Gössel an das Freiland

dergestalt gewöhnt werden, dass die Türen offen sind und die Tiere selbst entscheiden können,

ob und wann sie hinaus bzw. hinein gehen wollen. Wenn im Freiland ein Unterstand zur

Verfügung steht, ist dieser für Tiere ab der 4. LW als ausreichend anzusehen. Sobald die

Gänse die Schwingen auf den Rücken legen (5./6. LW) und damit den noch nicht voll

befiederten Rücken abdecken können, ist eine ganztägige Weidehaltung möglich.

(65)

2.1.2 Kriterien für die Beurteilung der Tiergesundheit sind u. a.

- Gesamteindruck der Herde - Verhalten der Tiere

- Auffälligkeiten bei der Tierverteilung auf der nutzbaren Fläche

- Futter- und Wasseraufnahme / -verbrauch - Mobilität und Aktivität der Tiere

- Art der Atmung

- Beschaffenheit der Haut und des Gefieders (Federpicken und Kannibalismus)

- Vorhandensein von Ektoparasiten

5

- Beschaffenheit der Ständer (Fehlstellungen) und Paddel - Auffälligkeiten an Augen und Nasenöffnungen

- Kotbeschaffenheit

(66)

Tierhalterin oder der Tierhalter bzw. die Tierbetreuerin oder der Tierbetreuer hat sich

mindestens zweimal täglich durch direkte Inaugenscheinnahme vom Wohlbefinden der

Tiere zu überzeugen. Um eine positive Beziehung zwischen Mensch und Tier zu

entwickeln, muss eine Annäherung an das Tier - gleich von den ersten Lebenstagen an -

häufig und in ruhiger Art und Weise erfolgen. Hierbei ist zu berücksichtigen, dass

Gänseküken auf Rufe oder menschliche Stimmen reagieren. Eine Hilfestellung für den

Umgang mit Gänsen ergibt sich aus Anlage 1, Managementempfehlungen zum Umgang

mit Hausgänsen.

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(68)

Rasse Farbe Gewicht Eizahl Eigewicht Provinz

Balien EU 4,5 4,0 120-130 Max. 175

Changle Braun 4,4 4,1 30-40 153 Fujian

Daoxian 4,2 3,4 165

Huoyan Weiß 4,0 3,5 90-120 120-210 Shandong

Lingzian 4,3 4,1 50 117 Hunan

Lionhead Grau 8,9 7,9 28 217

Nungan MIeu 125 127

Rung Eu 3,5 2,5 130-180 120

Shitou 10-12 8-9 22 Guangdong

Sichuan white Weiß 4,7 4,1 60-80 146 Sichuan

Taihu Weiß 4,3 3,2 60 135 Jiangsu

Wanxi white Weiß 6,1 5,6 25 142 Anhui

Wugang 4,2 3,4 150 Hunan

Wuzhong Braun 3,4 2,9 30 145

Xupu Weiß 6,6 5,9 30 212 Hunan

Yan Braun 6,0 4,8 25-35 150 Anhui

Yili Grau (AA) 4,3 3,5 12 154 Sinkiang

Zhedong 5,5 4,7 10 160 Zheyiang

Zhejiang Weiß 5,0 4,0 40 149

Zie Weiß 4,0 3,0 100 130 Heilongjiang

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Erscheinung und Aussehen

Körpergröße und Körpergewicht:

Größere Variation

Über 10 kg (Toulouser in Frankreich, Afrikanische Gans mit Anteil von Schwanengans, insbes. Löwenkopfgans), kleinste Rasse mit 2,8 kg bei Gantern und 2,3 kg bei Gänsen (Philippinen).

Ente: Aylesbury und Rouen – Hochbrutflugente, Zwergente, Laufente

Körperhaltung, mehr horizontal bei Rassen von Graugans, mehr aufrecht (40 Grad) bei Höckergänsen..

Aylesbury waagerecht – Indische Laufente aufrecht

Schwerere, robustere Beinknochen, leichtere Flügelknochen gegenüber Graugans.

Verlust der Flugfähigkeit = weniger Brustmuskulatur

Hautfalten, Wammenbildung, dewlap – Doppelwamme.

Schnabelhöcker (Schwanengans), Kurzschnabel (Tulaer Kampfgans)

Augenfarbe- blau bei weißer Gefiederfarbe

Schnabel- und Lauffarbe orangefarben

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Federpicken und Kannibalismus werden gefördert:

::

Futterrestriktion

Mangel an Mineralstoffen und Vitaminen Schwefelhaltige Aminosäuren

Pellets mit niedrigem Rohfasergehalt Hohe Lichtintensität

Umweltmängel (zu warme und trockne Luft, hoher Ammoniakgehalt)

Zu hohe Besatzdichte Vorbeugungsmaßnahmen

Längere Fresszeit (Pellets oder Körner in trockne Einstreu) Gras, Heu oder Karotten in hängenden Körben

Hängende Plaststreifen oder Eisenketten für Stimulierung Strohballen oder Sitzstangen oder Heureuter zum Klettern

oder Auffliegen

Gemeinsame Haltung mit Pekingenten (aktives Bewegen) Schnabelkupieren (Verletzung

(73)

Grundsätze für Aufstallung:

Schutz der Tiere vor Raubwild und extremen Witterungsbedingungen.

Regulierung der Licht- und Klimabedingungen und Erleichterung der Tierbetreuung.

Sicherung des Tierwohls und der Gesundheit.

Haltungsbedingungen müssen die hohen Anforderungen des Organismus der Tiere erfüllen hinsichtlich:

Gesundheit Potenz der Leistung Natürlichem Verhalten

Wohlbefinden

(74)
(75)
(76)
(77)

Pathologische Veränderungen wie Verletzungen durch Federpicken, Beingrätschen, Penisverletzungen,

Entzündungen der Fußballen deuten eindeutig auf nicht tiergerechte Haltung hin. Gegenseitiges Bepicken der Federn sowie des Afters häufig bei Moschusenten

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6

Gans Peking ente

Moschus erpel

Moschus ente

Mulard ente Verwertb.

Federn, g

120 93 94 55 58

g/kg Kgew. 25 34 26 20 17

Davon Daunen, g

30 11 15 9 13

g/kg Kgew. 6,3 4,1 2,2 2,1 2,4

(79)

Nur Pekingenten 0 0

Nur Moschusenten, mit Auslauf 10 28

Nur Moschusenten, ohne Auslauf 30 56

ME : PE = 9 : 1, mit Auslauf 5 10

ME : PE = 9 : 1, ohne Auslauf 12,5 36

ME : PE = 3 : 1, mit Auslauf 0 1,3

ME : PE = 3 : 1, ohne Auslauf 35 56

ME : PE = 1 : 1, mit Auslauf 0 1,3

ME : PE = 1 : 1, ohne Auslauf 20 45

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Pathologische Veränderungen wie Verletzungen durch Federpicken, Beingrätschen, Penisverletzungen, Entzündungen der Fußballen deuten eindeutig auf nicht tiergerechte Haltung hin. Gegenseitiges Bepicken der Federn sowie des Afters häufig bei Moschusenten.

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Kriterien für Wohlbefinden

Parameter der Gesundheit: keine Erkrankungen und Verletzungen

Produktivität: Geringe Leistung wegen Störung des Wohlbefindens. Maximale Leistung ???

Physiologie: Wechselwirkung zwischen Stress und Immunsystem ( Kortikosteron und Immunreaktion, Verhältnis Heterophilen zu Lymphozyten )

Verhalten:

Furcht (Betreuer muss beruhigend wirken),

Frustation: Trockenbaden als Verhaltensstörung?, Federpicken, Federn ausziehen, Kannibalismus, Schnabelkupieren? (Schmerzen)

Wohlfühlverhalten (Glücksgefühl): Gefiederpflege, Federn aufplustern, Flügelschlagen, Strecken der Beine. (Fressen- Baden-Gefiederpflege-Schlafen)

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