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Wärmehaushaltsstudie In Station Carrefour, EGIG 1967

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Wärmehaushaltsstudie In Station Carrefour, EGIG 1967

Von W. Ambach, Innsbruck ':-

Abstract: At Carrefour station (Greenland Ice Cap, accumulation area, 1850 m a.s.L) the heat budget was investlgated by measuring the ra- diation balance, the ftow of sensible heat, the üow of latent heat arid the warming of the snow. The energy surplus, consurned for snow warming from May 24th until J'ul y 28th of 19'·

amounts only 10 l y/d ay, Graphs of meteorolo- gical data of the period u n de r investigation are shown.

Einleitung:

Zur Erfassung des Massenhaushaltes eines großen Gebietes des grönländischen Inland- eises sind Wärmehaushaltsstudien aus meh- reren Gründen zweckdienlich: Nach bisheri- gen Schätzungen werden in der Ablations- zone, die sich über einige hundert Höhen- meter mit stark wechselnder Oberflächen- albedo erstreckt, durch Schmelzung mehr als 50% der total ner accumulation des ge- samten Inlandeises verbraucht, wobei der für Schmelzung verfügbare Energiebetrag stark von mikrometeorologischen Faktoren abhängt und in weiten Grenzen variieren kann. Messungen der Schmelzung sind in einem größeren Gebiet der Ablationszone wegen ihrer relativ schlechten Zugänglich- keit nur schwer durchführbar. Man ist da- her gezwungen, von einzelnen Meßstellen aus über ein weites Gebiet zu interpolieren.

Bei Kenntnis des vollständigen Wärmehaus- haltes an einzelnen Stellen kann diese Inter- polation mit größerer Sicherheit durchge- führt werden. Zudem können Wärmehaus- haltsstudien im Akkumulationsgebiet die Frage klären, warum dort trotz des hohen Strahlungsangebotes während des Polarsom- mers in großen Gebieten kein Schmelzen auftritt.

In der Sommerkampagne 1959 und 1967 wurden in der EGIG vollständige Wärme- haushaltsstudien durchgeführt, wobei im Sommer 1959 die Station im mittleren Teil der Ablationszone (Camp IV-EGIG, ca.

1000 m Seehöhe) und im Sommer 1967 im Akkumulationsgebiet (Station Carrefour, ca.

1850 m Seehöhe) errichtet wurde. Die Er-

gebnisse der Sommerkampagne 1959 sind bereits publiziert ':-':-). Über die von Mitte Mai bis Ende Juli 1967 zusammen mit G.

Markl in der Station Carrefour durchge- führten Wärmehaushaltsmessungen wird in folgendem Abschnitt berichtet.

Durchgeführte wissenschaftliche Arbeiten:

1) Strahlungshaushalt:

1.1 Mit fix montierten Empfängern wurden folgende Strahlungsströme getrennt re- gistriert:

einfallender kurzwelliger Strahlungsstrom

reflektierter kurz welliger Strahlungsstrom

einfallender langwelliger

und kurzwelliger Strahlungsstrom ausgestrahlter langwelliger

und kurzwelliger Strahlungsstrom ferner: die Instrumententemperatur des Lupelengerates.

Als Empfänger dienten 2 Solarimeter und ein Lupolengerät Modell Schulze.

Regisrrierzeit ca. 12 Wochen.

1.2 An 24 Tagen wurden Messungen der Albedo mit Hilfe eines tragbaren Sola- rimeters in Abhängigkeit von Sonnen- höhe, Bewölkung und Mikrorelief der Oberfläche durchgeführt. Ergänzende Messungen an geeignet präparierten Schneeplatten wurden ebenfalls gemacht.

1.3 Aktinometermessungen wurden durch- geführt zur Bestimmung der Intensität der direkten Sonnenstrahlung, der Luft- trübung, des Wasserdampfgehaltes der Atmosphäre und zur Eichung der fest montierten Strahlungsempfänger an 13 Tagen. Darunter befindet sich eine 5- tägige Meßreihe mit einer 63stündigen geschlossenen Serie mit stündlich 3 Mes- sungen.

') Univ.-Prof. Dr. W. Ambach, Physikalisches Institut, Innsbruck, Schöpfstraße 41

**) W. Ambach: Untersuchungen zum Energieumsatz in der Ablationszone des grönländischen In- landeises (Camp IV-EGIG, 69040'05HN, 49037' 58H W) Medd. Gr0n!. Bd. 174, NI'. 4, EGIG Vo!.

4, Nr. 4, 1963 172

(2)

2) FÜhlbarer und latenter Wärmestrol11:

2.1 Registrierung der Lufttemperaturdiffe- renz zwischen ca. 20 und 200 cm Höhe mit Hilfe einer strahlungsgeschützten Thermokette, montiert in meteorologi- schen HÜtten.

2.2 Registrierung der Lufttemperaturen in ca. 20 und 200 cm Höhe mit Hilfe von strahlungsgeschützten Pt-Widerstands- thermometern .

2.3 Messungen von Temperaturprofilen mit Hilfe eines Assmann-Aspirationspsy- chrometers in bestimmten Zei tabscbnit- ten.

2.4 Registrierung der relativen Feuchtigkeit in 20 und 200 cm Höhe mit Hilfe von 2 strahlungsgeschützten Pernixinstru- menten,

2.5 Kontinuierliche Messung des Windweges in 4 verschiedenen Höhen über der Oberfläche zur Berechnung des Aus- tauschkoeffizienten .

3) Messungen von Firntemperaturen : 3.1 Die Firntemperaturen wurden in ver-

schiedenen Tiefen mit Hilfe von 5 Pt- Widerstandsthermometern registriert.

3.2 In 5 Schächten wurde das Dichteprofil zu verschiedenen Zeitpunkten in der RÜcklage 66/67 bestimmt, und das Tem- peraturprofil wurde mit Hilfe eines Hg- Therrn ometers gemessen.

+5

1T['CJ

~o

-25

4) Zusätzliches Programm:

4.1 An ausgewählten Tagen wurde mit Hilfe von Verdunstungsschalen die ver- dunstete Schneemasse bestimmt und der freie Wassergehalt der oberflächennahen Schicht mit einer dielektrischen Methode gemessen.

4.2 Klimabeobachtung (3mal täglich) Luftdruck, Windstärke, Windrich- tung, Bewölkung, trockene und feuchte Temperatur, Minimumrem- peratur.

4.3 Registrierung von Klimaelementen Registrierung von Temperatur und Feuchtigkeit mit Hilfe eines Ther- mohygrographen in einer meteoro- logischen HÜtte

Wartung eines zusätzlichen Thermo- graphen und Barographen.

4.4 Stündliche Bewölkungsbeobachtungen in bestimmten Zeitabschnitten.

4.5 Entnahme von 200 Firnproben durch 2 Bohrungen bis 20 mund 10 m Tiefe zur Untersuchung auf 180 Tritium und Gesamt-Bcta-Ak tivitiit.

Vorläufige Teilergebnisse :

Insgesamt beträgt der zur Schneeerwärmung verbrauchte Energiebetrag für die Periode vom 24. Mai bis 28. Juli 1967 etwa 630 ly, also etwa 10 ly/Tag im Mittel. Dieser Energiebetrag liegt bereits innerhalb der .Meßgenauigkeit der Globalstrahlung, wenn man annimmt, daß die Globalstrahlung (im

CARREFOUR 1967 LUFTTENPERATUR

30

Figur 1: Lufttemperatur - Air tempera ture

173

(3)

Mittel etwa 600 ly/Tag) mit einer Genauig- keit von 2 % gemessen wurde.

Wegen der hohen Albedo der Oberfläche (im Mittel etwa 85 0/0) kommt der Messung der langweIligen Strahlungsströme beson- dere Bedeutung zu. Wartung und Eichung der Strahlungsmeßgeräte, sowie Auswer- tung müssen mit besonderer Sorgfalt durch- geführt werden.

Einige Ergebnisse der Klimabeobachtungen werden in zwei Diagrammen dargesteilt :

Fig. 2 zeigt die Bewölkung zu den Termi- nen 7 Uhr, 14 Uhr und 21 Uhr mittlere Ortszeit, ebenso Windgeschwindigkeit Handanernoneter) und Windrichtung, sowie den Luftdruck. Der Luftdruck wurde an einem Aneroid unter Berücksichtigung der Instrumentenkorrektur abgelesen. FÜr die Periode25.126. Juni 1967 (Bezeigchnung A) fehlen die Angaben.

FÜr die Unterstützung wird folgenden In- stitutionen gebührend gedankt: Den Expe-

CARREFOUR 7967 B.wälkung

o

I1

J N

20 25 10 JULI 15 5

30 25

25 30 5 10 JULI /5 20 25

JV\/J\r"'"\r/

15 JUNI 20 15 JUNI 20

/0 10 5

30 / , 5 30 /

Luftdruck

20 MAI 25 W

5 E N

20 MAI 25 614[mmHgJ 672 6KJ 608

602 600 598 596 594

Figur 2: Bewölkung, Windgeschwindigkeit und -richtung, sowie Luftdruck Cloudness, wind velocity and direction, and atmospheric pressure

Fig. 1 zeigt den Verlauf der Lufttemperatur in 2 Meter Höhe (meteorologische HÜtte), registriert mit Hilfe eines Pt-Thermometers.

Es wurde das 24stÜndige Mittel (0 Uhr bis 24 Uhr), die tägliche Maximal- und Mini- maltemperatur aus der Registrierung (0 Uhr bis 24 Uhr) wiedergegeben. Vor dem 21.

Mai sind nur Minimaltemperaturen, abge- lesen an einem Minimumthermometer um etwa 7 Uhr, verfügbar.

dions Polaires Francaises (Missions Paul Emile Victor) für die technische Durchfüh- rung und Betreuung der Station, der Oster- reichischen Akademie der Wissenschaften für finanzielle Unterstützung, der Zentral- anstalt für Meteorologie und Geodynamik, dem Institut für Meteorologie und Geo- physik der Universität Innsbruck und der Deutschen Forschungsgemeinschaft für instru- mentelle Leihgaben.

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