Aufgabe 1 a) Die Aussage
”lnx = o(xα) f¨ur x → ∞“ bedeutet definitionsgem¨aß, dass (lnx)/xα →0 f¨urx→ ∞ gilt. F¨ur x >1 ergibt sich
0< lnx
xα = lnx
eαlnx = lnx
1 +αlnx+2!1(αlnx)2+· · · ≤ lnx
1
2!(αlnx)2 = 2 α2lnx
x→∞
−−−→0.
b) Die Aussage ist ¨aquivalent dazu, dass xsin(x−1)/x f¨ur x → 0 beschr¨ankt ist. Dies ist wegen|sin(x−1)| ≤1 offensichtlich richtig.
c)Diese Aussage bedeutet sinx−x=o(x2) f¨ur x→0 und dies stimmt wegen sinx−x
x2 = (x− 3!1x3+− · · ·)−x
x2 = −3!1x3+− · · ·
x2 =−1
3!x1+− · · ·−−→x→0 0. d) Dies ist ¨aquivalent zu √
1 +x2−x=O(1/x) f¨ur x→ ∞, und dies trifft zu, denn
√1 +x2−x 1/x
= x √
1 +x2−x =
x(1 +x2−x2)
√1 +x2+x
=
√ x
1 +x2+x ≤
x x = 1. Aufgabe 2 Alle Funktionen fn sind stetig an der Stelle 0, denn f¨urx6= 0 gilt
|fn(x)|=|xnsin(x−1)| ≤xn und damit folgt fn(x)−−→x→0 0 =f(0).
Die Funktion fn ist differenzierbar in 0, wenn limx→0
fn(x)−fn(0)
x−0 = lim
x→0
xnsin(x−1)−0
x = lim
x→0xn−1sin(x−1)
existiert. F¨urn ≥2 existiert dieser Grenzwert (es handelt sich dann um limx→0fn−1(x)), f¨ur n= 1 jedoch nicht: F¨ur die Folgexk = (π2 +kπ)−1 gilt n¨amlich xk→0, aber
f1(xk)−f1(0)
xk−0 = sin(x−1k ) = sin(π2 +kπ) = (−1)k konvergiert nicht.
Aufgabe 6 a) F¨ur h >0 gibt es nach dem Mittelwertsatz einξh ∈[a−h, a+h], so dass gilt
Z a+h
a−h
cosx2 dx = ((a+h)−(a−h)) cosξh2 = 2hcosξh2. Damit ist h1Ra+h
a−h cosx2 dx = 2 cosξh2. F¨ur h → 0 konvergiert ξh gegen a. Damit konvergiert cosξh2 gegen cosa2. Zusammen folgt
hlim→0+
1 h
Z a+h
a−h
cosx2 dx= 2 cosa2.
b) F¨ur h >0 gibt es nach dem Mittelwertsatz einξh ∈[a+h, a+h+ 1], so dass gilt Z a+h+1
a+h
cosx2 dx = ((a+h+ 1)−(a+h)) cosξ2h = cosξh2.
1
Damit ist 1hRa+h+1
a+h cosx2 dx= 1hcosξh2. Nun ist cosξh2 ∈ [−1,1] f¨ur jeden Wert von ξh, folglich gilt
h→lim+∞
1 h
Z a+h+1
a+h
cosx2 dx= 0.
c) F¨ur h >0 gibt es nach dem Mittelwertsatz ein ξh ∈[a+h, a+ 2h], so dass gilt Z a+2h
a+h
lnx dx= ((a+ 2h)−(a+h)) lnξh =hlnξh. Damit ist 1hRa+2h
a+h lnx dx= lnξh. Mit h → +∞ geht auch ξh gegen +∞. Damit geht lnξh gegen +∞. Damit konvergiert der Ausdruck nicht.
d) F¨ur h >0 gibt es nach dem Mittelwertsatz ein ξh ∈[a+h, a+ 2h], so dass gilt Z a+2h
a+h
arctanx dx= ((a+ 2h)−(a+h)) arctanξh =harctanξh. Damit ist 1hRa+2h
a+h arctanx dx= arctanξh. Mith→+∞geht auchξh gegen +∞. Damit konvergiert arctanξh gegen π/2. Zusammen folgt
h→+∞lim 1 h
Z a+2h
a+h
arctanx dx= π 2.
e) Wir zeigen dass der Grenzwert nicht existiert. Wir w¨ahlen daf¨ur ganzzahlige Werte von h, also h ∈ N und zerlegen das Intervall [1, h] in die h−1 Intervalle [n, n+ 1] f¨ur n= 1,2, . . . , h−1. Jedes dieser Intervalle hat die L¨ange 1.
Nach dem Mittelwertsatz f¨ur Integralrechnung existiert f¨ur jedes dieser Intervalle ein ξn ∈[n, n+ 1], so dassRn+1
n 1/x dx= 1/ξn ≥1/n+ 1. Damit gilt Z h
1
1 x dx=
h−1
X
n=1
Z n+1
n
1 x dx≥
h−1
X
n=1
1 n+ 1 =
h
X
n=2
1 n.
Diese Summe divergiert gegen +∞ f¨ur h→+∞. Damit divergiert auch das Integral.
f ) Wir zeigen, dass der Grenzwert 0 ist. Sei dazu ε >0.
Wir m¨ussen das Intervall in zwei Teile teilen, so dass wir bei beiden Teilen das Integral durch ε/2 absch¨atzen k¨onnen.
Das erste Intervall soll daher die L¨ange ε/2 haben. Mit dem Mittelwertsatz gibt es ein ξ∈[0, ε/2], so dass
Z ε2
0
hxcosx dx =
ε 2
|hξ| |cosξ| ≤ ε 2.
F¨ur ξ ∈ [ε/2,1] gilt ξ ≥ ε/2. Sei nun h > 0 so klein, dass hε/2 < ε/2. Dann gilt nach dem Mittelwertsatz f¨ur ein ξ ∈[ε/2,1]
Z 1
ε 2
hxcosx dx
≤1 |hξ| |cosξ|< ε 2. Zusammen k¨onnen wir absch¨atzen
Z 1
0
hxcosx dx =
Z ε2
0
hxcosx dx+
Z 1
ε 2
hxcosx dx ≤
Z ε2
0
hxcosx dx +
Z 1
ε 2
hxcosx dx < ε.
2