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Kleben oder jucken

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90 DIE PTA IN DER APOTHEKE | Oktober 2019 | www.diepta.de

PRAXIS

G

eschnitten oder auf- geschürft? Schnell irgendein „Pflaster“

drauf und weiter geht’s. Aber nicht bei jedem! Lo- kale Irritationen kommen häufig vor und sind kein Grund zur Beunruhigung. Sie sind schon durch den Wärme- und Feuch- tigkeitsstau und die mechani- sche Reizung beim Pflaster- wechsel möglich. Die Rötung verschwindet schnell wieder. Bei manchen Menschen kommt es

durch den Zinkoxid-Kaut- schuk-Kleber aber zu einer Re- aktion des Immunsystems, ge- nauer zu einer Kontaktallergie, die zu den Spättyp-Allergien oder den Typ-IV-Reaktionen zählt. Wieso reagieren sie auf den Zinkoxid-Kautschuk-Kle- ber, vertragen aber Polyacrylat?

Naturprodukt Kautschuk Für den Zinkoxid-Kaut- schuk-Kleber benötigt man auch heute noch den Milch-

saft des Kautschukbaumes, der auch als Latex bezeichnet wird. Schon seit dem Ende des 19. Jahrhunderts wird hieraus Pflaster-Klebemasse hergestellt, allerdings erst seit 1901 in der hautfreundlicheren Kombina- tion mit Zinkoxid. Gewonnen wird der Milchsaft durch An- ritzen der Baumrinde des aus Südamerika stammenden Kaut- schukbaumes. Er enthält 60 bis 75 Prozent Wasser und 25 bis 35 Prozent Kautschuk, außer-

dem Harze, Eiweiße und Mi- neralstoffe. Kautschuk ist ein Polymerisat aus Isopren-Ein- heiten und wird den Polyterpe- nen zugeordnet. Kommt es zu einer Allergie gegen Kautschuk, spricht man von auch einer La- tex-Allergie. Das eigentliche Al- lergen ist ein in Spuren enthal- tenes Protein. Dass es immer wieder Eiweiße sind, die im Zusammenhang mit Allergien eine Rolle spielen, ist kein Zu- fall. Ein Allergen muss eine be-

VERBANDSTOFFE

Pflasterkleber aus Zinkoxid-Kautschuk klebt gut, führt aber relativ häufig zu

Allergien. Polyacrylat klebt nicht ganz so gut, gilt aber als hypoallergen und kann bei einer Pflasterallergie meist problemlos verwendet werden.

Kleben oder jucken

© DmitriMaruta / i Stock / Getty Images

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stimmte Größe haben, um vom Körper überhaupt als Allergen erkannt zu werden. Proteine als Makromoleküle erfüllen dieses Kriterium. Der Körper erkennt in dem Protein des Kautschuk- baumes ein Fremdeiweiß und reagiert unter Umständen mit einem Überschießen des Im- munsystems.

Sensibilisieren kann man sich nicht nur durch Pflaster oder Wundschnellverbände. Vor al- lem Personen, die oft in Kontakt mit Naturkautschuk kommen sowie Ärzte und Pflegepersonal sind häufig betroffen. Seit in den 1990er Jahren immer häufi- ger Naturlatexhandschuhe ver- wendet wurden, ist die Zahl der Allergiker stark angestie- gen. Erst seit Einführung von allergenarmen und puderfreien Handschuhen ist ein Rückgang dieser Zahlen festzustellen. La- tex ist aber immer noch in zahl- reichen Medizinprodukten oder Hilfsmitteln zu finden, zum Beispiel in Kathetern. Aber auch Alltagsgegenstände wie Matratzen, Autoreifen, Baby- schnuller, Kondome, Schuh- sohlen oder Radiergummis können latexhaltig sein.

Symptome Zunächst treten Rötungen, Schwellungen sowie Juckreiz an der Stelle auf, die mit dem Allergen in Kontakt gekommen ist. Häufig entstehen auch Bläschen auf der Haut. Zu diesen allergischen Reaktionen kommt es allerdings erst meh- rere Stunden bis Tage nach dem Kontakt beziehungsweise dem Aufkleben des Pflasters. Wird das Pflaster entfernt und ein weiterer Kontakt vermieden, gehen die Beschwerden lang- sam zurück. Bleibt der Reiz aber länger bestehen, kann sich die Haut chronisch entzünden.

Dann setzen Umbauprozesse in der Haut ein. Sie wird trocken, rissig und ist anfällig für Infek- tionen. Das Ekzem kann chro-

nifizieren. Beim Verdacht auf eine Latex-Allergie sollte dies von einem Arzt abgeklärt wer- den. Zunächst wird er fragen, wann, wo und unter welchen Bedingungen die Beschwerden aufgetreten sind und ob bereits andere Allergien bekannt sind oder ob in der Familie eine al- lergische Vorbelastung besteht.

Um ganz sicher zu gehen, ist der Epikutantest die beste Maß- nahme. Dabei werden Pflaster auf Oberarme oder Rücken auf- geklebt, die mit dem entspre- chenden Allergen versetzt sind.

Die Hautreaktion nach zwei und drei Tagen zeigt an, ob wirklich eine Allergie gegen die Kautschuk-Proteine besteht.

Chemisch definiertes Po- lyacrylat Die Alternative bei einer Pflasterallergie sind Acryl- harze, auch einfach Acrylate oder Polyacrylate genannt. Sie werden synthetisch hergestellt und bestehen im Gegensatz zum Naturprodukt Kautschuk nicht aus einer Vielzahl ver- schiedener Verbindungen, ge- gen die man sich sensibilisieren kann. Sie enthalten auch kein allergenes Protein und werden daher in der Regel gut vertra- gen. Echte Allergien gegen Po- lyacrylate sind sehr selten. Auch wenn sie nicht die gleiche Kleb- kraft besitzen wie der Zinko- xid-Kautschuk-Kleber, besitzen sie außer ihrer Hypoallergeni- tät noch weitere Vorteile. Ihre Klebkraft verlieren sie auch bei hohen oder sehr niedrigen Temperaturen nicht. Zudem lassen sie sich besser und vor allem rückstandsfrei ablösen.

Man erkennt sie an Namens- zusätzen, wie „soft“, „sensitiv“

oder „hypoallergen“.  n Sabine Breuer, Apothekerin/Chefredaktion

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QT-Intervall verlängern od. zu einer Hypokaliämie führen, chron.

Atembeschwerden, Asthma, Pylorusstenose. Nebenw.: Sehr häufi g:

Somnolenz, Benommenheit, Schwindelgefühl, Muskelschwäche.

Häufig: anticholin. Begleiterscheinungen, Magen-Darm-Beschwerden, Stimmungsschwankungen, paradoxe Reaktionen (wie Unruhe, Erregung, Schlaflosigkeit, Angstzustände, Zittern), allergische Hautreaktionen, Lichtempfindlichkeit d. Haut, cholestat. Ikterus.

Häufigkeit nicht bekannt: Blutzellschäden, Schlafstörungen, Medikamentenabhängigkeit. Warnhinw.: Enthält Sucrose (Zucker).

Weitere Hinw.: s. Fachinformation. Apothekenpfl ichtig. Stand:

04/2017-1. Klinge Pharma GmbH, 83607 Holzkirchen, Deutschland

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