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Videokunst ab 1963

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V ID E O M O N T A G E V ID E O S K U L P T U R V ID E O IN ST A L L A T IO N M U S IK C L IP

Videokunst ab 1963

Cage, Nam June Paik 1990

Only Fire, Fabrizio Plessi 1999

Sex Robot (Mick Jagger), Randy Roberts 1985

Das Hauptmerkmal der Videoinstallation ist die extreme Beschäftigung mit dem Monitor selbst, dessen Einfassung und der Anordnung mehrerer Bildschirme, die nicht selten wie Legosteine innerhalb eines Baukastensystems verstanden werden. Der in Amerika lebende gebürtige Koreaner Nam June Paik, der gewissermaßen als Vater der Videokunst angesehen wird, führt uns das Wesen der Videoinstallation mit Werken wie

“Family of Robot” (aus Monitoren bestehende menschliche Gebilde) oder

“Fin de siecle II” (mosaikartige Architektur, bestehend aus 300 Monitoren) besonders exemplarisch vor Augen. Durch zum Teil gewaltige Bildschirmadditionen, welche bewegte, elektronische Bilder und dazugehörige akustische Collagen ausstrahlen fesselt er den Betrachter und versetzt diesen unter Zuhilfenahme solch einer Reizüberflutung in die Position eines ohnmächtig ausgelieferten Konsumenten.

Wie schon vom Namen her ersichtlich, besteht bei dieser Sparte der Videokunst eine enge Beziehung zur Bildhauerei. Die meist herkömmlichen Plastiken werden mit Monitoren bzw. anderen visuellen Medien versehen, wodurch eine interessante Spannung zwischen traditionellem bildnerischen Gestalten und neuer Technologie erzeugt wird. Dieses Spannungsfeld bildet das zentrale Thema des Werkes und kann keineswegs als Mittel zur

“Modernisierung” einer veralteten Technik verstanden werden.

Einer der bedeutendsten zeitgenössischen Vertreter, der Italiener Fabrizio Plessi, weist ausdrücklich darauf hin, keinesfalls als reiner Medienkünstler definiert werden zu wollen, da der Medieneinsatz im Bereich der Videoskulptur keineswegs Selbstzweck, sondern maximal Mittel zur umgreifenderen Visualisierung ist.

Ausgehend vom Jahrhunderte andauernden Traum der Farbmusik, über die Anfänge des Experimentalfilms in Deutschland (Viking Eggeling, Oskar Fischinger, Hans Richter und Walther Ruthmann) und England (Len Lye und Norman Mac Laren), entwickelte sich der Musikclip zu einem eigenständigen Gebiet der Videokunst. Getrieben durch den kommerziellen Markt, trachtete man stets auf den Einsatz der neuesten technologischen Errungenschaften. Auf den SW- und Farbfilm (anfangs Randbereich der Filmproduktion und deshalb von der Avantgarde meist abstrakt gehalten) folgte die Videotechnik, welche die Schaffung neuer Bildräume erlaubte (Videomontage) und heute, als logische Konsequenz, der computergenerierte Musikclip. Selbstverständlich sind alle Kombinationen der erwähnten Techniken anzutreffen (vor allem im Bereich des künstlerischen Musikclips, der im Gegensatz zum kommerziellen Clip wesentlich weniger Konzessionen an den Markt einzugehen hat).

“The Canadien Tour”, Klaus von Bruch, 1984

Der digitale Bildraum ermöglicht, bedingt durch den schichtartigen Aufbau (wobei jede eingeführte Ebene individuell bearbeitet werden kann) die Gestaltung einer “virtuellen Welt”. Das Ausgangsmaterial bilden in der Regel Zitate oder Ausschnitte aus Film, Fernsehen oder Werbespots. Die Künstler, die sich in diesem Bereich der Videokunst bewegen, sehen ihre Produktionen als Gegengewicht zur realen Bildwelt des Alltags, als Kontrapunkt zur Einheitsästhetik der Medien.

Wie beim herkömmlichen bewegten Bild nutzt man die Montagetechnik nicht nur zur Manipulation des räumlichen Aufbaus, sondern auch zur Beeinflussung der zeitlichen Strukturen. Die Kombination von diesen beiden Faktoren erfordert vom Betrachter eine individuelle Entschlüsselung ohne mögliche Rezepte mitzuliefern.

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