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Dietrich Bonhoeffer - ein Vorbild im Glauben

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Academic year: 2022

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Ideenbörse Religion Sekundarstufe I, Ausgabe 34, 08/2011

Teil 4 Gott im Leben der Menschen 4.5

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4.5.12 Dietrich Bonhoeffer – ein Vorbild im Glauben

Didaktisch-methodischer Ablauf Inhalte und Materialien (M)

Dietrich Bonhoeffer – ein Vorbild im Glauben 4.5.12

Lernziele:

Die Schüler sollen

 Dietrich Bonhoeffer kennenlernen,

 seine Biografie mithilfe von Briefauszügen erarbeiten,

 die Bedeutung seines Lebens als Vorbild für uns erkennen,

 seinen Glauben als Beispiel für ein gelingendes Leben nachvollziehen,

 mit Zitaten, Gedichten und Gebeten kreativ arbeiten.

I. Hinführung

Die Beschäftigung mit Dietrich Bonhoeffer ist für die Schüler erfahrungsgemäß sehr interessant, denn er war nicht angepasst und hat sich gewehrt. So kann er auch heute noch für viele ein Vorbild sein – ein Vorbild im Le- ben und ein Vorbild im Glauben.

Einen ersten Zugang zu Dietrich Bonhoeffer ermöglichen die Zitate.

Alternative:

Bonhoeffers bekanntes Gedicht: „Von guten Mächten“

wurde mehrfach vertont. Hier wird das Lied nach der Melodie von Otto Abel gesungen.

II. Erarbeitung

Wer war Dietrich Bonhoeffer?

Der einführende Text stellt Dietrich Bonhoeffer vor. Die Briefauszüge vertiefen einzelne Stationen seines Lebens.

Dietrich Bonhoeffer – ein Vorbild im Glauben Einige Menschen sehen in Dietrich Bonhoeffer einen Heiligen. Doch das wollte er selbst nie sein. Sein Leben war geprägt durch seinen Glauben, seine Gebete und sein Lehramt – bis in den Tod.

Die Schüler lesen die Zitate und bearbeiten die Arbeits- aufträge selbstständig.

Alternativ können die Zitate auseinandergeschnitten und an die Schüler verteilt werden. Nacheinander werden die Zitate dann vorgelesen. Die Arbeitsaufträge dienen hier als Impuls für ein Gespräch.

→ Zitate 4.5.12/M1a bis c*

Nachdem sich die Schüler mit dem Text auseinanderge- setzt haben, wird das Lied gemeinsam gesungen.

→ Lied 4.5.12/M2*

Die kurze Biografie wird gelesen und jeder Schüler er- stellt einen Steckbrief.

Gemeinsam wird dann eine Zeitleiste angefertigt und die Briefausschnitte werden entsprechend zugeordnet.

Anschließend formulieren die Schüler selbst Briefe an Dietrich Bonhoeffer.

→ Arbeitsblatt 4.5.12/M3a und b**

→ Briefauszüge 4.5.12/M3c bis e**

Was sagt Dietrich Bonhoeffer über den Glauben? Die Schüler lesen den Text und diskutieren anschließend die Fragen.

→ Arbeitsblatt 4.5.12/M4a bis c**

(c) Mediengruppe Oberfranken – Fachverlage GmbH & Co. KG

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4.5 Gott im Leben der Menschen Teil 4

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4.5.12 Dietrich Bonhoeffer – ein Vorbild im Glauben

Dietrich Bonhoeffer und das Gebet

Das Beten nahm in Bonhoeffers Leben eine zentrale Stel- le ein.

III. Weiterführung und Transfer

Wer bin ich?

„Wer bin ich?“ – So lautet Bonhoeffers Frage im vorlie- genden Gedicht. Wie sehen ihn die anderen, wie sieht Bonhoeffer sich selbst?

Die Schüler lesen den Text über Bonhoeffers Verständnis vom Beten und betrachten das Morgengebet genauer.

Danach schreiben sie selbst ein Morgengebet.

→ Arbeitsblatt 4.5.12/M5a und b**

Die Schüler lesen das Gedicht und bearbeiten es mithilfe der Arbeitsaufträge. Anschließend schreiben sie ein Par- allelgedicht.

→ Arbeitsblatt 4.5.12/M6a bis c***

!

Tipp:

• Veit-Jakobus Dietrich: Dietrich Bonhoeffer 1906 bis 1945, Calwer Verlag, Stuttgart 2006

• Dietrich Bonhoeffer Werke (DBW), hg. von E. Bethge u.a. Gütersloher Verlagshaus, Gütersloh 1986-1999

• Bonhoeffer Haus – Erinnerungs- und Begegnungsstätte, Marienburger Allee 43, 14055 Berlin;

www.bonhoeffer-berlin.de

• Film: „Bonhoeffer – die letzte Stufe“, BRD – USA – Kanada 1999, 90 Minuten (ab 14 Jahre)

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Ideenbörse Religion Sekundarstufe I, Ausgabe 34, 08/2011

Teil 4 Gott im Leben der Menschen 4.5

3 Dietrich Bonhoeffer – ein Vorbild im Glauben 4.5.12/M1a*

Dietrich Bonhoeffer – Zitate

Alle Umkehr und Erneuerung muss bei mir selber anfangen.

Allein vor Gott wird der Mensch das, was er ist.

Alles hat seine Zeit, und die Hauptsache ist, dass man mit Gott Schritt hält und ihm nicht immer schon einige Schritte vorauseilt, allerdings auch keinen Schritt hinter ihm zurück- bleibt.

Am dankbarsten bin ich für die Menschen, denen ich nahe begegnet bin.

Christ ist der Mensch, der sein Heil, seine Rettung, seine Gerechtigkeit nicht mehr bei sich selbst sucht, sondern bei Jesus Christus allein.

Christ ist einer, der für andere da ist.

Das Kind lernt sprechen, weil der Vater zu ihm spricht. Es lernt die Sprache des Vaters.

So lernen wir zu Gott sprechen, weil Gott zu uns gesprochen hat und spricht.

Den größten Fehler, den man im Leben machen kann, ist, immer Angst zu haben, einen Fehler zu machen.

Dass Jesus Christus von den Toten auferweckt wurde, ist der einzige Grund meiner Hoffnung, dass auch ich auferweckt werde am Jüngsten Tag.

Der erste Gedanke und das erste Wort in der Frühe des Tages möge dem gehören, dem unser ganzes Leben gehört.

Der Tag wird kommen, an dem wieder Menschen berufen werden, das Wort Gottes so auszusprechen, dass sich die Welt darunter verändert und erneuert.

Die Kraft des Menschen ist das Gebet.

Die Kirche ist nur Kirche, wenn sie für andere da ist.

Die Kirche ist den Opfern jeder Gesellschaftsordnung in unbedingter Weise verpflichtet, auch wenn sie nicht der christlichen Gemeinde zugehören.

Eine christliche Gemeinschaft lebt aus der Fürbitte der Glieder füreinander, oder sie geht zugrunde.

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Ideenbörse Religion Sekundarstufe I, Ausgabe 34, 08/2011

Teil 4 Gott im Leben der Menschen 4.5

5 Dietrich Bonhoeffer – ein Vorbild im Glauben 4.5.12/M1c*

Was mich unablässig bewegt, ist die Frage, wer Jesus Christus heute für uns eigentlich ist.

Wenn man völlig darauf verzichtet hat, aus sich selbst etwas zu machen, dann wirft man sich Gott ganz in die Arme.

Wir beschweren uns nicht über das, was Gott uns nicht gibt, sondern wir danken Gott für das, was er uns täglich gibt.

Wir müssen bereit werden, uns von Gott unterbrechen zu lassen.

Wir treten aus dem Schatten bald in ein helles Licht. Wir treten durch den Vorhang vor Gottes Angesicht. Wir legen ab die Bürde, das müde Erdenkleid. Sind fertig mit den Sor- gen und mit dem letzten Leid. Wir treten aus dem Dunkel nun in ein helles Licht. Warum wir‛s Sterben nennen? Ich weiß es nicht.

Arbeitsaufträge:

1. Lies dir die Zitate von Dietrich Bonhoeffer aufmerksam durch.

2. Wie schätzt du Bonhoeffer ein? Was war das für ein Mensch?

3. Welchen Aussagen kannst du zustimmen? Markiere sie mit deiner Lieblingsfarbe.

4. Welchen Aussagen kannst du nicht zustimmen? Markiere sie mit einer anderen Farbe.

5. Welches Zitat gefällt dir am besten? Schreibe es heraus.

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4.5 Gott im Leben der Menschen Teil 4

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4.5.12/M2* Dietrich Bonhoeffer – ein Vorbild im Glauben

Von guten Mächten

(Text: Dietrich Bonhoeffer, 1944; Melodie: Otto Abel, 1959; © Verlag Merseburger, Kassel;

www.merseburger.de)

Dieses Gedicht legte Dietrich Bonhoeffer einem Brief an seine Verlobte Maria von Wedemeyer bei.

Er schrieb den Brief im Kellergefängnis der Gestapo an Weihnachten 1944.

Die Melodie stammt von Otto Abel, der sie im Jahre 1959 veröffentlichte. Als er die Melodie schrieb, hatte er nur die 7. Strophe vorliegen. Der Text der anderen Strophen wurde angepasst.

Arbeitsaufträge:

1. Lest die Strophen aufmerksam durch.

2. Versucht den Inhalt zusammenzufassen.

3. Welche Zeilen sprechen dich an? Markiere sie.

4. Singt das Lied gemeinsam.

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4.5 Gott im Leben der Menschen Teil 4

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4.5.12/M4c** Dietrich Bonhoeffer – ein Vorbild im Glauben

In einem Brief formuliert Dietrich Bonhoeffer:

„Darum denke ich dankbar und friedlich an Vergangenes und Gegenwärtiges. Gott führe uns freundlich durch diese Zeiten; aber vor allem führe er uns zu sich. Leb wohl, bleib gesund und lass die Hoffnung nicht sinken, dass wir uns bald alle wieder- sehen.“

Dietrich Bonhoeffer im Gefängnishof, 1944 (Bild: dpa)

Der ehemalige Lagerarzt des KZ Flossenbürg, H. Fischer-Hüllstrung, berichtete über Bonhoeffers letzte Minuten:

„Durch die halb geöffnete Tür eines Zimmers im Barackenbau sah ich vor Ablegung der Häftlingskleidung Pastor Bonhoeffer in innigem Gebet mit seinem Herrgott knien. Die hingebungsvolle und erhörungsgewisse Art des Gebetes dieses außeror- dentlichen Mannes hat mich auf das Tiefste erschüttert. Auch an der Richtstätte selbst verrichtete er noch ein kurzes Gebet und bestieg dann mutig und gefasst die Treppe zum Galgen. Der Tod erfolgte nach wenigen Sekunden. Ich habe in meiner fast 50-jährigen ärztlichen Tätigkeit kaum je einen Mann so gottergeben sterben sehen.“

(nach: Wolf-Dieter Zimmermann [Hg.], Begegnungen mit Dietrich Bonhoeffer. Ein Almanach.

Chr. Kaiser Verlag, München 1984)

Arbeitsaufträge:

1. War Dietrich Bonhoeffer für dich ein Heiliger? Begründe.

2. Was macht ihn zu einem Vorbild im Leben?

3. Was macht ihn zu einem Vorbild im Glauben?

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Ideenbörse Religion Sekundarstufe I, Ausgabe 34, 08/2011

Teil 4 Gott im Leben der Menschen 4.5

15 Dietrich Bonhoeffer – ein Vorbild im Glauben 4.5.12/M5a**

Dietrich Bonhoeffer und das Gebet

Das Gebet hatte für Dietrich Bonhoeffer schon in seiner Kindheit eine große Bedeutung.

Seine Mutter, Paula Bonhoeffer, vermittelte ihren Kindern die Liebe zum persönlichen Gebet, aber auch die Liebe zur Heiligen Schrift. Bonhoeffer sagte:

„Beten heißt sich Gott anvertrauen.“

Geprägt durch sein Studium der Bergpredigt wurde das Gebet zu einem festen Bestandteil seines Lebens und auch seiner Arbeit als Pfarrer und Theologe:

„Beten heißt ja nicht einfach das Herz ausschütten, sondern es heißt, mit seinem er- füllten oder auch leeren Herzen den Weg zu Gott finden und mit ihm reden.“

Bonhoeffer legte Wert darauf, dass man beim Beten mit Gott spricht. Beten lernen heißt also, ler- nen, mit Gott zu sprechen. Für Bonhoeffer war das Gebet kein Monolog, sondern ein Dialog zwi- schen dem Betenden und Gott, so wie bei einem Gespräch zwischen Vater und Kind. Er sah das Gebet als Geschenk Gottes an uns.

Dietrich Bonhoeffer legte großen Wert auf das Morgengebet. So sagte er zu seinen Schülern:

„Das Gebet in der Frühe entscheidet über den Tag. Vergeudete Zeit, derer wir uns schämen, Versuchungen, denen wir erliegen, Schwächen und Mutlosigkeit in der Ar- beit, Unordnungen und Zuchtlosigkeit in unseren Gedanken und im Umgang mit ande- ren Menschen haben ihren Grund sehr häufig in der Vernachlässigung des morgendli- chen Gebetes.“

So lautet das Morgengebet für seine Mitgefangenen an Weihnachten 1943:

Gott, zu Dir rufe ich in der Frühe des Tages.

Hilf mir beten und meine Gedanken sammeln zu Dir; ich kann es nicht allein.

In mir ist es finster, aber bei Dir ist das Licht;

ich bin einsam, aber Du verlässt mich nicht;

ich bin kleinmütig, aber bei Dir ist die Hilfe;

ich bin unruhig, aber bei Dir ist der Friede;

in mir ist Bitterkeit, aber bei Dir ist die Geduld;

ich verstehe Deine Wege nicht, aber Du weißt den Weg für mich.

Vater im Himmel, Lob und Dank sei Dir für die Ruhe der Nacht;

Lob und Dank sei Dir für den neuen Tag.

Lob und Dank sei Dir für alle Deine Güte

und Treue in meinem vergangenen Leben.

Du hast mir viel Gutes erwiesen, lass mich nun auch das Schwere aus Deiner Hand hinnehmen.

Du wirst mir nicht mehr auflegen, als ich tragen kann.

Du lässt Deinen Kindern alle Dinge zum Besten dienen.

Herr Jesus Christus,

Du warst arm und elend, gefangen und verlassen wie ich.

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4.5 Gott im Leben der Menschen Teil 4

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4.5.12/M6b*** Dietrich Bonhoeffer – ein Vorbild im Glauben

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Arbeitsaufträge:

1. Dietrich Bonhoeffer fragt: „Wer bin ich?“.

a) Was sagen die anderen? Notiere Stichpunkte.

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b) Wie sieht er sich selbst? Notiere Stichpunkte.

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c) Welches Bild hast du von ihm? Notiere Stichpunkte.

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2. Schreibe Dietrich Bonhoeffer einen Brief. Schreibe ihm, wie du ihn wahrnimmst.

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