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Bezirks-Journal Marzahn-Hellersdorfer
BIESDORF: Jugendliche bemalen graue Stromkäs- ten. Seite 3
HELLERSDORF: Kinder werden mit Profi-Hilfe zu Vokalhelden. Seite 8
Es tut sich etwas auf der Marzahner Promenade im Zentrum von Marzahn: Der- zeit wird die Parkanlage vor der Passage komplett umgestaltet. Seit 2008 lässt der Bezirk die 1,6 Kilometer lange Strecke mit ihren Geschäften und Kulturein- richtungen im Rahmen der Initiative „Aktives Zentrum“ umgestalten. Demnächst nutzen auch Künstler die Promenade wieder. Seite 4 FOTO: M. GÄDING
Viel Grün auf der Promenade
FAST FERTIG
Marzahner zeigen sich hilfsbereit
Bewohner wollen Flüchtlingen ehrenamtlich helfen
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ur wenige Tage vor der Inbe- triebnahme der neuen Flücht- lingsunterkunft an der Ecke Blumberger Damm und Landsberger Allee ist die Hilsbereitschaft der Mar- zahner und Hellersdorfer groß. Wie Be- zirksbürgermeister Stefan Komoß (SPD) dem Bezirks-Journal sagte, hätten sich allein bei der bezirklichen Ehrenamts- agentur 60 Menschen gemeldet und an- geboten, die Geflüchteten unterstützen zu wollen. Auch der Landessenioren- beirat Berlin kündigte an, sich um die neuen Bewohner im Flüchtlingsheim kümmern zu wollen. „Ich bin sehr be- geistert, dass es Menschen gibt, die den Flüchtlingen dabei helfen möchten, sich bei uns einzuleben“, sagte Komoß.Noch vor einem halben Jahr hatten wöchentliche Proteste gegen die geplan-
te Flüchtlingsunterkunft ein anderes Bild abgegeben. Mittlerweile ist die Zahl der Gegner zumindest optisch deutlich weniger geworden. Vor allem die rechts- extreme NPD ruft noch unregelmäßig zu Kundgebungen auf.
Unterdessen sind die Arbeiten für die aus zwei Container-Gebäuden beste- hende Flüchtlingsunterkunft so gut wie abgeschlossen. Bei einem Tag der offe- nen Tür war das Interesse der Nachbarn groß. Rund 400 Menschen vor allem aus Syrien, dem Irak und Afghanistan werden dort untergebracht werden. Die dafür umgestaltete Fläche lag zuvor jahrelang brach. Zur Verfügung stehen Zweibettzimmer, die funktional einge- richtet sind. (bzj.)
Lesen Sie ausführlich auf Seite 2!
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2 Bezirks-Leben
Juli 2015 | Bezirks-Journal Marzahn-HellersdorfMarzahn heißt Flüchtlinge willkommen
Die neue Flüchtlingsunterkunft am Blumberger Damm ist so gut wie fertig: Derzeit sind Bauarbeiter damit beschäftigt, die Grünflächen rund um die Containerbauten herzurichten.
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ine Handvoll Polizisten hält sich an diesem Freitagmorgen bereit.Sicher ist sicher. Private Sicher- heitskräfte stehen an den Eingängen der neuen Flüchtlingsunterkunft am Blumberger Damm, die erstmals der Öf- fentlichkeit präsentiert wird. In kleinen Gruppen führen Mitarbeiter durch eines der dreigeschossigen Containergebäude, beantworten Anwohnern und Presse- vertretern geduldig Fragen. Draußen herrscht normales Treiben. Es ist ruhig, zumindest in den Morgenstunden gibt es keine Proteste sogenannter besorgter Bürger. Aus vorbeifahrenden Autos wer- den jedoch immer wieder wartende Be- sucher vor dem Haupteingang gefilmt.
Vermutlich tauchen diese Aufnahmen später in einschlägigen Internetportalen auf.
Stefan Komoß (SPD), der Bezirksbür- germeister von Marzahn-Hellersdorf, ist guter Laune: Er sei bereits mit den Kol- legen aus dem Bezirksamt in der Ein- richtung gewesen, erzählt er. „Ich habe einen guten Eindruck“, sagt Komoß.
Einige Minuten später, beim Presserund- gang, gibt es die Bestätigung: Auf den breiten, hellen Gängen riecht noch alles ganz neu. Links und rechts gehen die Zimmer ab, in denen jeweils zwei Per-
sonen Platz finden werden. Der Be- treiber der Einrich- tung, die PRISOD Wohnheimbetriebs GmbH, hat auch an Flüchtlingsfami- lien gedacht, deren Zimmer über eine Seitentür mitein- ander verbunden sein werden. Toi- letten, Wasch- und Duschräume wer-
den zentral genutzt, genauso wie die Kü- chen und die Gemeinschaftsräume. Die Zimmer sind funktional eingerichtet mit Betten, Kleiderschrank, Leselampe, Ti- schen und Stühlen sowie etwas Geschirr.
Jedes Zimmer hat eine Größe von 18,99 Quadratmetern.
Wann die ersten Bewohner hier einzie- hen, steht noch nicht fest. Doch es dürfte nicht mehr lange dauern. „Auf 40 Be- wohner kommt ein Betreuer“, sagt PRI- SOD-Sprecherin Susan Hermenau. Die Kinder werden in der „Kinderbude“ be- treut. Morgens nutzen die Kleineren die Einrichtung, nachmittags die Größeren.
„Hier ziehen Menschen ein, die in der Regel schon drei Monate in Deutschland leben“, sagt Hermenau. Gut ein Drittel der Bewohner ist jünger als 16 Jahre. Sie werden Kitas und Schulen in der Um-
gebung besuchen.
„Dafür werden sie in der Regelschule aufgenommen und nicht vor Ort in der Gemeinschaftsun- terkunft beschult“, sagt Bürgermeister Komoß, der auch B i l d u n g s s t a d t - rat ist. Wer noch nicht gut Deutsch spricht, bekommt zunächst einen Platz in einer sogenannten NDH-Klas- se. Das NDH steht für nicht deutscher Herkunft. „Erfahrungsgemäß lernen die Kinder sehr schnell die deutsche Sprache“, sagt Susan Hermenau. Meist können die Kinder nach drei bis sechs Monaten in ganz reguläre Schulklassen wechseln. Stolz ist der Bezirksbürger- meister darauf, dass auch der benachbar- te Sportverein BSC Marzahn angeboten hat, sich für die Flüchtlingskinder zu öff- nen. Darüber hinaus konnten über die bezirkliche Ehrenamtsagentur 60 Men- schen gewonnen werden, die vor Ort im Flüchtlingsheim helfen wollen – in der Kleiderkammer oder bei der Begleitung zu den Behörden. „Ich bin begeistert und überwältigt von der Hilfsbereitschaft.“
Und es wird noch mehr Hilfe geben, wie Regina Saeger, die Vorsitzende des
Landesseniorenbeirats ankündigt. „Uns war es wichtig, erst einmal einen Ein- druck vom Haus zu bekommen“, sagte Saeger am Freitag nach der Besichti- gung. „Die im Landesseniorenbeirat organisierten Senioren sind sehr ent- schlossen, Hilfe zu leisten“, ergänzt ihr Kollege Dr. Klaus Sack. Mit der Heim- leitung wolle man den Bedarf an Hil- fe und Unterstützung ermitteln. „Wir könnten uns beispielsweise vorstellen, Spenden zu sammeln, Lesepaten vorbei- zuschicken oder Sprachmittler zu orga- nisieren“, sagt Sack.
Seit Bekanntwerden der Pläne für das Flüchtlingsheim hatte es immer wieder Kundgebungen gegeben, für die anfangs sogar die Landsberger Allee gesperrt werden musste. So hatte die NPD nach- weislich die Gelegenheit genutzt, über sogenannte Bürgerbewegungen Stim- mung gegen die Unterkünfte zu machen.
Allerdings waren die stets für Montag angesetzten Demos am Ende mangels Teilnehmern kaum noch erwähnens- wert.
Berlinweit entstehen derzeit fünf sol- cher Containerdörfer, in denen in erster Linie Kriegsflüchtlinge aus Syrien, dem Irak, dem Iran, aber auch Afghanistan aufgenommen werden. Die PRISOD betreibt derzeit elf Gemeinschaftsunter- künfte, Marzahn wäre die zwölfte Ein- richtung.
Noch bestimmen Bauarbeiter das Bild auf der Baustelle des neuen Flüchtlingsheims an der Ecke Blumberger Damm und Landsberger Allee. FOTOS: MARCEL GÄDING
von Marcel Gäding
Bezirksbürgermeister Stefan Komoß und PRISOD-Sprecherin Susan Hermenau.
Bezirks-Leben 3
Bezirks-Journal Marzahn-Hellersdorf | Juli 2015
Grau war gestern
Mädchen und Jungen der Georg-Klingenberg-Schule gestalteten in Biesdorf Stromkästen.
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rau und unscheinbar, be- schmiert oder unansehnlich:Noch ziehen wohl die meisten Stromkästen in der Hauptstadt wenige Blicke auf sich. Allein die Stromnetz Berlin GmbH besitzt etwa 16.000 von diesen Kabelverteilerschränken, wie die 1,50 Meter breiten Gehäuse offiziell hei- ßen. „Doch etwa 1.500 wurden in den vergangenen sechs Jahren schon von Sechst- und Siebentklässlern gestaltet“, berichtet Sprecherin Julia Klausch.
Unter dem Motto „Grau war gestern“
sind inzwischen in allen Bezirken solche farbenfrohen Kunstwerke entstanden.
Und es kommen immer mehr dazu. Der Andrang für das öffentlichkeitswirksame Schulprojekt ist jedenfalls riesig. „Für 2016 sind wir praktisch ausgebucht“, sagt Julia Klausch. Aber auch danach will die Stromnetz Berlin GmbH weitere Vorhaben genehmigen.
„Wir freuen uns, dass wir mitmachen durften“, betont Isabel Simon. Die Leh- rerin für Kunsterziehung der Biesdorfer Georg-Klingenberg-Schule ging zu- nächst mit zwei siebenten Klassen auf Motivsuche. „Figuren oder Charaktere“
lautete das Thema. Und so brachten die Mädchen und Jungen Fantasie- oder auch menschliche Gesichter auf Papier, kreierten Tiermotive oder gestalteten interessante Geschöpfe. „Ich zeichnete einen Panda, weil das mein Lieblingstier ist“, sagt Phillip. Dass der große, weiße Bärenkopf jetzt wirklich eine Trafosta- tion ziert, macht den 13-Jährigen sehr stolz. „Am besten finde ich, dass wir wirklich unsere eigenen Motive umset- zen durften“, sagt der Schüler.
Schon in der Vorbereitungsphase wurden die Biesdorfer von dem Verein Helliwood media & education sowie professionellen Streetartkünstlern der 0815-Industries KG unterstützt. Es gab aber nicht nur Sprüh-Übungsstunden, sondern ebenso wichtige Informatio-
nen, beispielsweise zum Urheberrecht.
„Neben der Entwicklung kreativer Ideen spielt die Teamarbeit eine große Rolle, außerdem werden die Heranwachsen- den mit ihren Entwürfen selbst zu Ur- heberinnen und Urhebern“, erklärt Jan Schmidt, Geschäftsführer von 0815 In- dustries. Isabel Simon findet es wichtig, dass die Jugendlichen durch die Wert- schätzung des eigenen Produkts, auch fremden Kunstwerken Respekt entge- genbringen sowie legal und unter Anlei- tung Graffiti gestalten.
Was in den vergangenen Wochen süd- lich der Bundesstraße 1/5 rund um die Alberichstraße entstand, kann sich sehen lassen. Auf fünf Stromkästen und einem Trafohäuschen wurden ernste und lusti- ge Gesichter platziert, Tiere, das Weltall oder auch Musikinstrumente gesprüht.
Zu sehen sind Sterne und die Milchstra- ße, Mädchengesichter mit Kopfhörern oder eine durch leuchtend grüne Blätter blickende Fantasiefigur.
Mit Schutzkleidung, Mundschutz, Handschuhen und Sprühdosen ausge- rüstet gaben die Schüler ihr Bestes. Und was fiel am Schwersten? „So zu sprü- hen, dass nichts verläuft“, findet die drei- zehnjährige Celine. Während die Kids in der Vormittagshitze auf den Kunststoff- oder Steinuntergrund sprühten, wurden sie von Streetworkern betreut.
Kunsterzieherin Simon hielt derweil etliche Arbeitsmotive mit dem Foto- apparat fest. Die Jugendlichen freuen sich schon darauf, Eltern und Freunden
„ihre“ Kästen zu zeigen.
Die meisten Bewohner im Biesdorfer Siedlungsgebiet reagierten positiv auf das Projekt. Finanziert wird es durch die Vattenfall Europe Netzservice GmbH in Zusammenarbeit mit dem Marzahn- Hellersdorfer Jugendamt.
von Steffi Bey
Aus grau mach bunt: Schüler der Klingen- berg-Schule bei ihrer „Arbeit“.
Der Saturn fand seinen Platz an einem Beton-Verteilerkasten. FOTOS: STEFFI BEY
Die Marzahner Promenade und das alte Marzahn
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Ein Kiez im Wandel
Kunst, Shopping und Freizeit: Die Marzahner Promenade wird fit für die Zukunft gemacht.
N
och stehen auf der Marzahner Promenade Bauzäune, doch in wenigen Wochen sind sie Ge- schichte: Dann ist ein weiteres Teilstück des Marzahner Zentrums saniert. Stück für Stück wird der Abschnitt zwischen dem S-Bahnhof Marzahn und dem Frei- zeitforum fit für die Zukunft gemacht.„Die Marzahner Promenade ist nicht nur das Herzstück Marzahns, sondern auch eines der drei Hauptzentren des gesamten Bezirks Marzahn-Hellers- dorf“, sagt Christian Gräff (CDU), der Bezirksstadtrat für Wirtschaft und Stadtentwicklung. In den 1980er-Jahren gehörte die Marzahner Promenade mit ihren unzähligen Geschäften, einem Warenhaus, dem Freizeitforum und an- deren kulturellen Einrichtungen zu den beliebten Geschäftsstraßen im damals noch jungen Bezirk Marzahn. Nach der Wende aber veränderte sich das Gesicht der Promenade. Händler mussten aufge- ben, Geschäfte schlossen.
Doch mit der Neugestaltung des Bus- bahnhofs nahe dem S-Bahnhof Mar- zahn, der abgeschlossenen Sanierung
des Wohnungsbestandes und dem Bau einer neuen Passage tut sich etwas auf der Promenade. „Aus den Mitteln des Förderprogramms ,Aktives Zentrum‘
sind wir seit 2008 dabei, die Promena- de fit für die Zukunft zu machen“, sagt Christian Gräff.
Konkrete Pläne gibt es für die Passage, die einen neuen, wärmeren Farbanstrich erhält. Fortgesetzt wird auch die tempo- räre Kunstaktion, die 2010 startete: Ge- rade wurden drei Künstler ausgewählt.
Unter anderem soll mit und für die Mar- zahner ein Film gedreht werden, der am 9. Oktober Open Air auf der Promena- de präsentiert wird. Das Hochhaus an der Raoul-Wallenberg-Straße soll eine Aussichtsplattform bekommen, von der aus nicht nur das benachbarte idyllische Alt-Marzahn, sondern auch die Wälder Brandenburgs zu sehen sein werden.
Auch wirtschaftlich tut sich etwas:
Gerade hat in der Marzahner Promena- de 20 eine neue Geschäftsstelle der BAR- MER GEK eröffnet. Geöffnet ist diese montags bis donnerstags von 9 bis 18.30 Uhr sowie freitags von 9 bis 16 Uhr. „Mit langen Öffnungszeiten und einer ausrei- chenden Zahl an kompetenten Kunden- beratern bieten wir unseren Versicherten eine hohe Servicequalität“, sagte Regio- nalgeschäftsführerin Esther Liebe.
Frischer Wind auch für den Wochen- markt am Denkmal der Erbauer Mar- zahns: Er hat einen neuen Betreiber. Ge- öffnet ist Mo., Mi., Fr. jeweils von 8.30 bis 17 Uhr. Gut ein Dutzend Händler aus der Region bieten frische Produk- te, darunter Obst und Gemüse, Bäcker, Fleischer, Räucherfisch, Wild, Geflügel, Feinkost etc., sowie ferner Kurzwaren, Bekleidung und Schuhe. (bzj.)
Bezirks-Leben 5
Bezirks-Journal Marzahn-Hellersdorf | Juli 2015
Plattenbauten:
billig, schnell und funktional
Neue Ausstellung über industrielles Bauen
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rstmals widmet sich eine Aus- stellung dem industriellen Bau- en. Das Museum Lichtenberg skizziert in der Schau „Stein. Schlacke.Beton – Neues Bauen in Lichtenberg“
bis zum 28. Februar 2016 die Anfänge des „Plattenbaus“. Der Bezirk eignet sich wie kein anderer für dieses Thema.
Häuser aus der Zeit gibt es heute noch;
Museums-Chef Dr. Thomas Thiele muss hierfür nur wenige Meter vom Muse- um aus laufen, um an dem 1875 errich- teten Dreigeschosser zu stehen: Dort erinnert heute eine Tafel an die ersten
„Schlackehäuser“ in der Victoriastadt.
Dem Baumaterial aus Beton wurden die Rückstände aus Verbrennungsprozessen beigemengt, die ohnehin anfielen. Das Material war deutlich preiswerter als die bis dato verwendeten gebrannten Ziegel.
Nicht zuletzt auch wegen des rasanten Anstiegs der Bevölkerungszahl zogen die Preise für Ziegel an und mit dem Schla- ckebeton kam eine günstigere Alternati- ve auf den Markt. Vor allem die enorme Festigkeit machten diese Gebäude kon- kurrenzlos. Entscheidend aber war, dass nicht mehr Stein auf Stein gebaut wurde, sondern die Wände in Formen gegossen wurden.
Einen Schritt weiter ging in den 1920er-Jahren der Stadtbaudirektor Mar- tin Wagner, als eine bereits 1908 in New York entwickelte Plattenbauweise nach Berlin brachte und in Friedrichsfelde umsetzen ließ: Dort, nahe der heutigen Sewanstraße, entstand die „Splanemann- siedlung“. Warum er sich für diesen Ort entschied, ist unbekannt, sagt Thiele. In- nerhalb kürzester Zeit entstanden 31 Ge- bäude, dazwischen wurden kleine Gär- ten und Parks angelegt. Die benötigten Betonplatten wurden nahe der Baustelle gegossen. Nachdem sie ausgetrocknet waren, wurden sie zu mehrschichtigen Wänden zusammengefügt.
Der Grundstein für die späteren Groß- siedlungen in Marzahn, Hohenschön- hausen, Hellersdorf und Lichtenberg wurde jedoch im Fennpfuhl gelegt. 1962 entstand dort das erste Gebäude einer neuen Plattenbauserie, die den kurzen Namen P2 trug. Die Wohnungen in dem fünfgeschossigen Wohnhaus an der Erich-Kuttner-Straße waren Ausgangs- punkt für 365.000 baugleiche Quartiere in der DDR. Zwischen 1958 und 1990 wurden in der DDR rund 1,5 Millionen Wohnungen in Plattenbauweise errich- tet, ein Viertel davon als P2-Bauten. Den Verantwortlichen blieb nichts anderes als die Platte übrig, denn Wohnraum war knapp. Als innovativ galt die Durchrei- che zwischen Küche und Wohnzimmer, die auch in anderen Plattenbauserien Verwendung fand. Während die P2-Bau- ten in den 1960er-Jahren gebaut wurden, entstanden in den 1970er- und 1980er- Jahren rund 645.000 Wohnungen der Plattenbauserie WBS 70.
Das Museum befindet sich an der Türrschmidtstraße 24, 10317 Berlin. Öff- nungszeiten: Di-Fr/ So 11-18 Uhr. (gäd.)
Marzahn-Hellersdorf startet Befragung für neue Sozialstudie
Verwaltung verschickt an 10.000 Menschen ab 50 Jahren Fragebogen.
Die Ergebnisse sollen von der Kommunalpolitik berücksichtigt werden.
I
m Bezirk Marzahn-Hellersdorf le- ben 112.730 Menschen, die 50 Jah- re und älter sind. Gut zehn Prozent von ihnen erhalten in den kommenden Tagen Post von Sozialstadträtin Dagmar Pohle (DIE LINKE). In dem Schreiben bittet sie die per Zufallsprinzip ausge- wählten 50- bis 65-jährigen Empfänger darum, den beigefügten 20-seitigen Fra- gebogen auszufüllen. „Unser Anliegen ist die Analyse der sozialen Lage und der subjektiven Befindlichkeit der Bevöl- kerung“, sagt Dagmar Pohle und hofft auf einen möglichst großen Rücklauf.Denn: Auf der Grundlage der Ergebnis- se möchte der Bezirk sein kommunalpo- litisches Handeln für die Jahre 2016 bis 2021 ableiten.
Es ist nicht das erste Mal, dass sich das Bezirksamt für die Lebensumstände älterer Menschen interessiert. Seit 1995 werden ältere Bewohner sowohl in Mar- zahn als auch in Hellersdorf regelmäßig befragt. Gut alle fünf Jahre werden die Daten erhoben, sagt Dagmar Pohle.
„Diese Studien haben sich bewährt“, erklärt die Sozialstadträtin. „Daraus haben sich für die kommunalpolitische Planung Ergebnisse ergeben.“ So stellte man vor zehn Jahren fest, dass gut die Hälfte der Befragten einer Beschäftigung nachgehen, die andere Hälfte wiederum aber ohne Arbeit war. Allerdings sei der geplante Interessenverband „Arbeit
bis ins Alter“ nie zustande gekommen, räumt Pohle selbstkritisch ein. Positiv sieht sie, dass im Ergebnis der 2005er- Befragung das Thema Wohnungsan- passung vorangetrieben werden konnte:
Gemeinsam mit den örtlichen Woh- nungsbaugesellschaften und -genos- senschaften entstanden Konzepte, die Quartiere in Marzahn und Hellersdorf an die Bedürfnisse älterer Menschen an- zupassen.
Gut 80.000 Euro stellt der Bezirk für die Studie bereit, an der vier Wissen- schaftler des Sozialwissenschaftlichen Forschungszentrums Berlin-Branden-
burg e.V. (SFZ) mitwirken. Unterstützt werden sie von 15 Männern und Frau- en, die im Rahmen eines öffentlich ge- förderten Beschäftigungsprojekts für ei- nige Monate Arbeit haben werden: Um Porto zu sparen, verteilen die sogenann- ten MAE-Kräfte die Briefe an die 10.000 Empfänger, wirken aber auch bei der Datenerfassung und Datenaufbereitung mit. Im Mai kommenden Jahres sollen die Ergebnisse vorliegen. „Wir möchten gerne die Entwicklung der vergangenen 20 Jahre aufzeigen“, sagt die Sozialwis- senschaftlerin Dr. Hanna Haupt vom SFZ. Die Untersuchung erstrecke sich über alle Lebensbereiche und Lebens- welten. Neben Fragen zur Erwerbstä- tigkeit, zur Einkommenssituation, zum Wohnumfeld, zur gesundheitlichen Versorgung und zur Freizeit wollen die Wissenschaftler auch neue Aspekte be- rücksichtigen – darunter zur Alterssiche- rung, zum ehrenamtlichen Engagement und zur Situation pflegender Angehöri- ger. Dr. Reinhard Liebscher, Geschäfts- führer des SFZ, geht fest davon aus, dass viele Befragte nicht sehr euphorisch auf ihre aktuelle Situation zu sprechen sind.
„Die großen Erwartungen von Anfang der 1990er-Jahre an diese Welt sind doch deutlich zurückgegangen.“
Dagmar Pohle erhofft sich konkrete Ergebnisse und auch, dass alle Bezirk- samtsmitglieder diese für ihre Arbeit berücksichtigen. „Immerhin reden wir über fast die Hälfte aller Bewohnerinnen und Bewohner in unserem Bezirk.“
von Markus Eichholz
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Sozialstadträtin Dagmar Pohle (DIE LINKE, stehend) und Dr. Hanna Haupt. FOTO: M. EICHHOLZ
Bezirks-Nachrichten
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AnzeigeHELLERSDORF. Die Evangelische Kirchengemeinde Berlin-Hellersdorf öff- net vom 19. Juli bis zum 27. September jeden Sonntag ihre Kirche. Die Türen des Gotteshauses an der Glauchauer Straße 7 stehen jeweils von 11.15 bis 14 Uhr offen. Zuvor wird ab 10 Uhr Gottes- dienst gefeiert, zu dem auch jeder herz- lich willkommen ist, wie die Gemeinde mitteilte. Die Kirche wurde 1991 nach einjähriger Bauzeit eingeweiht. Der Ent- wurf dafür stammt von dem Berliner Architekten Heinz Tellbach. Die Ein- richtung des Gottesdienstraumes fertigte der Kunsttischler Konrad Mauersberger aus Meißen. Eine Nußbückerorgel und das Bild des indischen Künstlers Sudhir Deshpande ziehen in diesem Raum die Blicke von Besuchern auf sich. Auf der Empore werden regelmäßig Ausstellun- gen unterschiedlichster Art gezeigt. Zur- zeit sind dort Bilder des Malers Johannes K.G. Niedlich zu sehen. (bzj.)
Evangelische Kirche öffnet ihre Türen
KAULSDORF. Der erst vor sechs Wo- chen aufgestellte Bücherschrank ist von Unbekannten beschädigt worden. Wie der Verein Mittendrin e.V. mitteilte, sei die Glasscheibe des Bücherschranks auf dem Wilhelmplatz zerstört worden. Die Polizei hat die Sachbeschädigung aufge- nommen und sucht momentan Zeugen.
Sachdienliche Hinweise können unter Tel. (030) 46 64-66 37 01 gemeldet wer- den. Eine Glaserei wurde mit der Re- paratur der Glasscheibe beauftragt. Bis zum Abschluss der Reparaturarbeiten muss der Bücherschrank geschlossen bleiben. „Alle Beteiligten sind sich dar- über einig, sich durch den Vorfall nicht entmutigen zu lassen“, sagt Vereinsspre- cher Christian Knorr. „So sammeln wir auch weiterhin Kinder- und Sachbü- cher.“ Diese können im Stadtteilzentrum Kaulsdorf, in der Brodauer Straße 27-29, 12621 Berlin, abgegeben oder in den Bü- cherschrank gestellt werden. (bzj.)
Unbekannte beschädigen Bücherschrank
MARZAHN. Auch zum Schuljahr 2015/ 2016 bietet die Kerschenstei- ner-Schule in Marzahn Erwachsenen die Möglichkeit einen Schulabschluss (Berufsbildungsreife; vormals Haupt- schulabschluss) nachzuholen. Der neue Abendkurs beginnt nach den Sommer- ferien und findet Montag bis Donners- tag im Zeitraum zwischen 17 und 21:40 Uhr statt. Der Abendunterricht umfasst wöchentlich 18 Unterrichtsstunden in den Fächern Mathematik, Englisch, Deutsch, Geschichte/ Sozialkunde, Geo- grafie, Biologie, Physik und Chemie. Der Kurs ist kostenlos, dauert ein Schuljahr und endet vor den Sommerferien im Juli 2016. Es gibt noch einige freie Schulplät- ze und es wird ggf. eine Nachrückerliste eingerichtet. Anmeldungen sind noch möglich. Nach den Ferien ist das Schul- büro ab dem 26. August wieder besetzt.
Nähere Informationen zur Abendschule auch unter www.k-iss.de. (bzj.)
Schulabschluss kostenlos nachholen
KAULSDORF. Der S-Bahnhof Kauls- dorf ist nachträglich mit Mülleimern ausgestattet worden. Wie der Abgeord- nete Alexander J. Herrmann (CDU) mitteilte, waren im Zuge des Einbaus einer barrierefreien Zugangsmöglichkeit am S-Bahnhof Kaulsdorf zusätzliche Papierkörbe auf und vor dem Bahn- hof vergessen worden. „Die Reisenden hatten häufig keine Möglichkeit zur ordnungsgemäßen Entsorgung ihres Mülls“, sagt Herrmann, der dort seinen Wahlkreis hat. Entsprechend unsauber sah es zum Ärger vieler Anwohner und auch Reisender häufig aus. Im Ergebnis eines Gesprächs zwischen Alexander J.
Herrmann und der Deutschen Bahn Sta- tion und Service GmbH als Betreiberin des S-Bahnhofs wurden bereits Ende Juni sechs neue Behälter angebaut. Im Anschluss wurden noch die Fahrradab- stellflächen am Bahnhof von Müll gerei- nigt. (bzj.)
Mülleimer für
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Weitere Informationen zum offiziellen Kraftstoffverbrauch und den offiziellen spezifischen CO2-Emissionen neuer Personenkraftwagen können dem ‘Leitfaden über den Kraftstoffverbrauch, die CO2-Emissionen und den Stromverbrauch neuer Personenkraftwagen’ entnommen werden, der an allen Verkaufsstellen und bei der ”Deutschen Automobil Treuhand GmbH“ unter www.dat.de unentgeltlich erhältlich ist. *5 Jahre Fahrzeug-Garantie ohne Kilometerbegrenzung und 5 Jahre Mobilitäts-Garantie mit ko- stenlosem Pannen- und Abschleppdienst (gemäß deren jeweiligen Bedingungen). Ausgenommen sind Taxen und Mietfahrzeuge, für die eine 3-jährige Fahrzeug-Garantie bis 100.000 km gilt. 5 kostenlose Sicherheits-Checks in den ersten 5 Jahren gemäß Hyundai Sicherheits-Check-Heft. ** Gilt für sofort verfügbare Neuwagen, Tageszulas- sungen und Vorführwagen. Für die Modelle: i20, i30, ix20, i40 Kombi, ix35 und Tucson vom 10.07. - 31.08.2015 in den Filialen von CSB. Gebrauchtwagen nicht älter als 10 Jahre.
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Trockenzeit für den Brunnen der Generationen auf dem Helene-Weigel-Platz: Die fünf zum Brunnen gehörenden Skulpturen sind derzeit in Folie verpackt, während Bauarbeiter die 1990 eingeweihte Anlage sanieren. Rund 100.000 Euro fließen in das Bauwerk auf dem Helene- Weigel-Platz in Marzahn. Vermutlich Anfang August wird der Brunnen wieder in Betrieb genommen. Foto: Marcel Gäding
UNTERNEHMEN
DES JAHRES GESUCHT
LICHTENBERG. Bereits zum vierten Mal sucht das Bezirksamt Lichtenberg gemein- sam mit dem Wirtschaftskreis Hohenschön- hausen-Lichtenberg (WKHL) das Unter- nehmen des Jahres. Lichtenberger können noch bis zum 28. August Vorschläge für ein Unternehmen ihrer Wahl einreichen. Diese müssen begründet werden. Unternehmen können sich auch selbst bewerben. „Ich freue mich auf Ihre zahlreichen Vorschläge und bitte Sie herzlich: Beteiligen Sie sich am Wettbewerb und nennen Sie uns Ihr Lieblingsunternehmen!“, sagt Bezirksbürger- meisterin Birgit Monteiro. Infos im Internet unter http://bit.ly/unternehmerpreis (bzj.)
IM INNENTEIL:
Ausflüge ins Grüne
SEITEN 3-6
07/2015 | STANDORT OST | Bezirks-Journal
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DIE DDR LEBT – IN HELLERSDORF
Am Kastanienboulevard haben sich Modellbahner eingerichtet. Sechs Männer pflegen in einer früheren Apotheke ihre Anlage, die das Leben im Osten zwischen 1970 und 1989 dokumentiert.
D
as Flackern der Lampe auf dem Miniaturbahnhof ist kein Fehler in der Anlage. Man habe es mit Absicht so eingestellt, sagt Hol- ger Voigt von der Interessengemeinschaft Modellbahn Hellersdorf. Flackernde Lam- pen gab es auf den Bahnhöfen der DDR schließlich zu hauf. Und weil alles hier auf der dreimal zehn Meter großen Anlage an das Leben im Osten zwischen 1970 und 1989 erinnern soll, spielt dieses Detail eine wichtige Rolle.Um es vorwegzunehmen: Es bleibt nicht bei diesem Detail, über das der außenste- hende Betrachter schmunzelt. Die sechs Männer der IG haben auch noch andere schöne Kleinigkeiten eingebaut: Etwa die Menschenschlange vor dem Modellbahnla- den oder die Teppich klopfende Frau, einen dampfenden Gartengrill und eine Szenerie auf dem Kirchhof, auf dem gerade eine Beerdigung stattfindet. Diese kleine DDR ist zwischen den Gleisen entstanden, auf denen Dampfloks fahren oder Dieselloks, der Berlin-Moskau-Express oder die dun- kelgrünen Doppelstockzüge der Deutschen Reichsbahn. Die Bahnhöfe sehen so ma- rode aus wie man sie aus der DDR kann- te. Auf den Bahnsteigen stehen die Zei- tungskioske der Deutschen Post, während am Bahnhofsvorplatz die orange-weißen Ikarusbusse der Berliner Verkehrsbetriebe (BVB) Fahrgäste einsammeln. Der Betrach- ter stößt auf glückliche Menschen auf dem Balkon ihrer Plattenbauwohnung, auf ver- gnügungssüchtige DDR-Bürger auf dem Weg zur Abendveranstaltung in der Klub- gaststätte und auf die Kunden der Konsum- Kaufhalle.
Holger Voigt und seine Mitstreiter fan- den sich 2006 zusammen. Damals hatten sie einen anderen Modellbahnclub verlas- sen und sich entschieden, ihr eigenes Pro- jekt auf die Beine zu stellen. Groß war der Wunsch, eine Anlage zu bauen, die das Le- ben in der DDR nachbildet. Modellbahnex- perten sprechen von der Epoche 4, also der Zeit zwischen 1970 und der Wende 1989.
„Damals waren noch Dampfloks im Einsatz“,
erinnert sich Voigt. Die letzte mit Kohle be- feuerte Lokomotive wurde 1988 aus dem Dienst der Deutschen Reichsbahn entlas- sen. Voigt weiß das genau, schließlich hat er auch mal auf der Dampflok gearbeitet.
Im Prinzip ist der Hellersdorfer Familien- vater bereits jede der hier auf der Anlage stehende Miniaturausgabe der DDR-Loks in „natura“ gefahren.
Dass vor einem Jahr die Boulevard- Apotheke auf dem Kastanienboulevard an der Stollberger Straße schließen musste, war das große Glück für Holger Voigt und seine Mitstreiter. Für wenig Geld mieteten sie jenen Gewerberaum: An der Stelle des einstigen Verkaufsraums fand eine von drei Anlagen ihren Platz. Sie besteht aus 16 Segmenten, die bei Bedarf auseinander gebaut und bei Ausstellungen wieder auf- gebaut werden können. Die alten Apothe- kerschränke sind perfekt, um dort Kleintei- le zu lagern – schön sortiert, Fach für Fach.
Mittlerweile sind große Teile der Anlage digitalisiert. Noch arbeiten die Hobbyei- senbahner daran, dass auch die Züge au- tomatisch fahren. Derzeit müssen die Züge per PC händisch gesteuert werden, um es nicht zu einem Unfall kommen zu lassen.
An fünf Wochenenden im Jahr öffnen die Hellersdorfer Modellbahnfreunde ihren Laden, um Eisenbahnfans und Nostalgiker gleichermaßen zu empfangen. Immerhin kommen an einem solchen Wochenende um die 200 eisenbahnbegeisterte Besucher nach Hellersdorf. Jedes Mal bedeuten der- artige Veranstaltungen aber, dass die An- lage gründlich gereinigt werden muss. Das geschieht unter anderem mit Hilfe eines Staubsaugers, kleiner Schwämme und viel Geduld.
Das nächste Wochenende der offenen Türen findet am 26./27. September von 10 bis 18 Uhr statt. Weitere Termine: 2./ 4. Ad- vent 2015. Der Eintritt kostet 3, erm. 1 Euro.
Ort: Stollberger Straße 49, 12627 Berlin.
MARCEL GÄDING INFOS:
www.ig-modellbahn-hellersdorf.de oder Tel. 0172/ 863 08 10
Holger Voigt (links) am Herzstück der Anlage. Regelmäßig wird die kleine DDR vom Staub befreit. Fotos: Marcel Gäding
Diesel- und Dampfloks prägten das Bild des DDR-Eisenbahnverkehrs. Monopolist Minol ver- sorgte Autofahrer mit Kraftstoff (unten links) Auch die NVA nutzte die Schiene (unten rechts).
D
ie erste Erfrischung wartet nach Kilometer sieben auf der rech- ten Seite. Wir sind keine 20 Mi- nuten unterwegs, da läuft uns der Schweiß von der Stirn. Unsere Muskeln sind angespannt. Von Weitem ist bereits die französische Fahne zu sehen, die seit vier Monaten am Bahnhof von Rehagen einen festen Platz hat und ein sicheres Zeichen dafür ist, dass wir gleich unsere erste Pause einlegen können. Bei allerbestem Sonnen- schein warten Manja und Christophe Boyer bereits auf ihre Gäste. Die Terrasse ist noch leer an diesem Vormittag. Doch das soll sich im Laufe der kommenden Stunden än- dern. Jetzt geht es erst einmal in das altehr- würdige Bahnhofsgebäude von 1898, das zur Königlichen Militäreisenbahn gehörte.Manja und Christophe Boyer sind zwei junge, freundliche Menschen: Die beiden lernten sich einst in der Nähe von Lyon kennen, leben aber seit mehr als 17 Jahren gemeinsam in Berlin. Sie kommt aus der Hauptstadt, ihr Mann ist Franzose. Vor ei- nigen Jahren verspürten der studierte Geo- graph und seine Frau den Wunsch, ein eige- nes Lokal aufzumachen. „Wir wollten eine Eventlocation eröffnen“, sagt Christophe Boyer. Doch dabei hatten sie nie an einen alten Bahnhof gedacht. Das für die Provinz eher wuchtige Gebäude stand jedoch zum Verkauf. Der letzte reguläre Zug in Rich- tung Zossen fuhr 1998 ab. Seitdem tuckern hier Draisinen der Erlebnisbahn.
Gut 25 Kilometer lang ist die Strecke zwischen dem Bahnhof in Zossen (Teltow- Fläming) und Jänickendorf. „Wir haben Gleise, Bahnhöfe und Nebengelässe 2003 von der Deutschen Bahn AG übernom- men“, sagt Jan Jähnke, einer von drei Ge- schäftsführern der Erlebnisbahn GmbH.
Die Flächen sind alle zusammen eine Mil- lion Quadratmeter groß. Im Gegensatz zu anderen Bahnstrecken in Brandenburg ist dieser Abschnitt besonders schön, und das hängt mit seiner Geschichte zusammen.
1875 fuhren erstmals Züge der Königlichen Militäreisenbahn von Berlin-Schöneberg nach Kummersdorf zum dortigen Schieß- platz. Jahrzehnte lang dienten Gleise und die baulichen Anlagen für militärische Übungs- und Testzwecke. Die denkmalge- schützten Bahnhofsgebäude zeugen heute noch davon.
Es wundert nicht, dass sich Manja und Christophe Boyer in „ihren“ Bahnhof ver- liebten und die Station „Rehagen-Klausdorf“
kauften. Eigenhändig und mit Hilfe eines Handwerkers aus der Nachbarschaft sa- nierten sie die Station behutsam. Einzelne Elemente wie alte Sicherungskästen, die Schalter oder Türrahmen erhielten sie ge- nauso wie die steinernen Fußböden oder die Fenster. Ihr Restaurant „Bahnhof Re- hagen“ ist geschmackvoll eingerichtet: An den Wänden hängen große Spiegel, der Gastraum wird von Kronleuchtern do- miniert. Wer hier Schnitzel und Pommes auf der Speisekarte sucht, wird enttäuscht.
Stattdessen gibt es einen Mix aus gehobe- ner französischer und deutscher Küche.
Verarbeitet werden ausschließlich frische Produkte, die aus Frankreich oder der Re- gion stammen. Erlesen sind auch die Wei- ne auf der Karte. Wenn es ihre Zeit erlaubt, plaudern die Boyers mit ihren Gästen und man hat kurz den Eindruck, alte Freunde wieder getroffen zu haben. Ganz nebenher kommen kleine Anekdoten zu Tage, wie die von George Clooney und Kate Blanchet, die vor einigen Jahren Szenen für den Film
„Monuments Men“ in Rehagen drehten. Der Schriftzug „Le Bourget“ an der nahe gele- genen Eisenbahnbrücke zeugt noch davon.
Er sollte an einen Pariser Vorort-Bahnhof erinnern. Boyers müssen darüber schmun- zeln, denn irgendwie passt das alles zufällig zusammen.
Jan Jähnke von der Erlebnisbahn ist froh, mit den Boyers zwei sympathische und
tatkräftige Käufer für den Bahnhof in Re- hagen gefunden zu haben. Von den seiner- zeit acht übernommenen Stationen wurden vier verkauft. Alle zu betreiben hätte die Mitarbeiter des kleinen Unternehmens Erlebnisbahn überfordert. Ein weiterer Glücksfall ergab sich mit dem niederländi- schen Ehepaar Ine und Wouter Spruit. Sie nutzen den einstigen Bahnhof Sperenberg und haben ihn zu einem Bildhauerbahnhof umgebaut. Im einstigen Wartesaal verkau- fen sie alles erdenkliche Zubehör rund um die Bildhauerei: Steine, Meißel, Hammer. In der einstigen Gepäckaufgabe befindet sich seit 2011 ein kleines Café, gleich daneben ein Atelier. Nebenan, im früheren Hühner- stall, entstand eine Werkstatt, in der man sich von den Künstlern beibringen lassen kann, wie man aus Steinen Skulpturen
macht. „Talent brauchen Sie dafür nicht“, sagt Ine Spruit und lächelt. Im Garten, der mal der Bahnhofsvorplatz war, finden sich in jeder Ecke kleine Kunstwerke. Auch vor den Baumpilzen machte Ine Wouter nicht Halt und verpasste ihnen hübsche Gesich- ter. „Wir wollten noch ein bisschen Aben- teuer“, sagt Wouter Spruit auf die Frage, warum sie 2011 alles stehen und liegen lie- ßen und nach Deutschland auswanderten.
Im Haus finden sich auch Kunstwerke von Malern und Bildhauern aus der Region. In- nerhalb kurzer Zeit haben sich die Spruits mit vielen Künstlern angefreundet. Nach und nach werden auch die alten Bahnwär- terwohnungen zu Ferienquartieren umge- baut.
Die Fahrt mit der Draisine kann je nach Verfassung und Zeitbudget einen ganzen Tag dauern. Unterwegs werden die Schie- nenfahrzeuge bei Bedarf einfach vom Gleis genommen – etwa, um in einem der klei- nen Seen baden zu gehen oder eine Pick- nickpause einzulegen. Wer schon einmal eine längere Radtour gemacht hat, wird den Unterschied zum Fahren auf der Drai- sine schnell bemerken: In der Regel gibt
es keine unangenehmen Steigungen, denn die Bahnstreike ist weitestgehend eben.
Die Betreiber der Erlebnisbahn in Zossen haben zudem sogenannte Konferenzbikes im Angebot, bei denen einer lenkt und alle in die Pedalen treten. Die funktionieren ganz ohne Schienen, genauso wie die Hy- drobikes, eine Art Tretbot. Mit ihnen geht es über den Mellensee. Schön sollen auch die Touren im Herbst und im Winter sein.
Dann gibt es spezielle Offerten, etwa die Fahrt mit der Draisine durch den schnee- überzogenen Wald mit anschließendem Gänsebratenessen. Zudem stehen über- dachte Hebeldraisinen für Touren ab zehn Personen zur Abfahrt bereit. Die Palette reicht von der halbtägigen Schnuppertour für 9,90 Euro pro Person bis zur 25 Kilome- ter langen Ganztagestour für 17,90 Euro.
MARCEL GÄDING INFOS:
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Stillgelegte Bahnstrecken wie die zwischen
Zossen und Jänickendorf laden zu Ausflügen ein.
An den Bahnhöfen lohnt ein Stopp.
Detlef und Dietlinde Gampe aus Magdeburg verbringen ihren Urlaub in der Region. Mit der Draisine ging es auf kleine Tour. Fotos: Marcel Gäding/ Karte: Erlebnisbahn
HINAUS INS GRÜNE!
Gastro- und Ausflugstipps
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Manja (2.v.l.) und Christophe Boyer (Bild links), Bildhauer Wouter und Ine Spruit (rechts).
Wir vergeben 3x2 Tickets für die „Schnupper- tour“. Mail an gewinnspiel@bezirks-journal.
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Draisine. Einsendeschluss: 31. Juli 2015. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen!
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B
aden in kristallklaren Seen, Rad- fahren durch Wald und über Wiesen oder Spaziergänge durch historische Altstädte: Nur 40 Minuten S-Bahnfahrt vom Bahnhof Lich- tenberg entfernt eröffnet sich mit der Märkischen S5-Region ein kleines Urlaub- sparadies. Entlang der S-Bahnlinie 5 prä- sentieren sich Hoppegarten, Neuenhagen, Altlandsberger, Strausberg, Petershagen/Eggersdorf, Fredersdorf-Vogelsdorf und Rüdersdorf den Berliner Tagestouristen.
Das Motto des Tourismusvereins für die Er- lebnislandschaft vor den Toren der Haupt- stadt lautet „Genießen, Erholen und Bewe- gen“. Keine halbe Stunde von Lichtenberg beziehungsweise Marzahn-Hellersdorf entfernt bieten sich viele Möglichkeiten für Ausflüge.
„Unsere Region ist geprägt von Wäldern, Seen, Rad- und Wanderwegen“, sagt Claus Wunderlich, der Geschäftsführer des Tou- rismusvereins Mär-
kische S5-Region.
Mit der Strausberger Altstadt, dem Muse-
umspark Rüdersdorf, dem altehrwürdigen Altlandsberg und
dem Flugplatz in Strausberg bietet die Gegend entlang der
S-Bahnlinie 5 aber auch viel Historisches.
„Die touristischen Angebote eignen sich gut für einen erlebnisreichen Ganztagesaus- flug“, sagt Claus Wunderlich.
Als guter Ausgangspunkt für einen Aus- flug eignet sich Strausberg, die mit 26.000 Einwohner größte Stadt in der Region.
Strausberg verfügt über vier S-Bahnhöfe und mit der von der Strausberger Eisen- bahn betriebenen Straßenbahnlinie sowie zahlreichen regionalen Busverbindungen über ein ausgesprochen gut ausgebautes Netz an öffentlichen Verkehrsmitteln. Mit der Strausseefähre geht es von der Straus- berger Altstadt über den Straussee rüber
auf die andere waldreiche Uferseite. Se- henswert ist auch das Flugplatzmuseum auf dem Strausberger Flugplatz. Gebadet werden kann in der städtischen Badean- stalt, die 1925 eröffnet wurde.
Petershagen/Eggersdorf wiederum ist ein Doppeldorf: Die Angerscheune ver- anstaltet regelmäßig Konzert- und Kino- abende. Mit dem Fahrrad ist der Bötzsee erreichbar, der unter anderem über ein barrierefreies Strandbad verfügt. Vor Ort gibt es einen Bootsverleih. Rüdersdorf besticht durch den Museumspark, in dem die Geschichte des Kalkabbaus lebendig wird. Besichtigt werden können unter an- derem Kalkbrennöfen, Rumfordöfen und die Schachtofenbatterie. Im Kulturhaus und auf der Naturbühne am Wasser finden viele Veranstaltungen statt, unter ande- rem „Im weißen Rössl“ mit Patrick Lindner (bis 19. Juli). Eine historische Straßenbahn bringt die Tagestouristen hin. Hauptattrak- tionen von Freders- dorf-Vogelsdorf sind mit Sicherheit die in Brandenburg eher seltenen Barockkir- chen. Sportlich geht es in Hoppegarten zu.
Die Gemeinde mach- te sich mit der tradi- tionsreichen Galopp- rennbahn einen Namen. In Neuenhagen wiederum kommen Architekturfreunde beim Besuch des Rathauses auf ihre Kos- ten, das von einer backsteinroten Fassade dominiert wird. Im erst vor wenigen Jahren errichteten Bürgerhaus finden regelmäßig Kabarett, Theater und Konzerte statt. Alt- landsberg besticht als Ackerbürgerstadt mit einem historischen Stadtkern und einer 1,3 Kilometer langen Stadtmauer.
Informationen und Prospekte bei der Stadt- und Touristinformation Strausberg, August-Bebel-Straße 1, 15344 Strausberg, Tel. (03341) 31 10 66, Internet: www.straus- berg.de (bzj.)
In der Märkischen S5-Region verkehren gleich mehrere Straßenbahnlinien, darunter auch die 89. Die sechs Kilometer lange Stre- cke führt von der Strausberger Vorstadt ins Stadtzentrum. Von dort geht es zu Fuß zum
Straussee. Foto: M. Gäding
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Sieben Städte und Gemeinden laden zum Genießen, Erholen und Bewegen ein.
Der Bötzsee verfügt unter anderem über ein barrierefreies Strandbad. Foto: M. Gäding
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14.-15. August 2015, Rüdersdorf
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Bezirks-Journal | STANDORT OST | 07/2015 | AUSFLUGSSPEZIAL 5
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Der Zoologische Garten Berlin und das Berliner Aquarium bieten während der Sommer- ferien wieder ein spannendes Programm für Schulkinder. Am 23. Juli sowie 6. und 24.
August lernen Kinder zwischen 10 und 12 Jahren, wie man ein Insektenhotel baut. Treff- punkt ist um 11 Uhr am Infopoint am Hardenbergplatz 8 (Teilnahme: 30 Euro inkl. Eintritt).
Die Tiere und Kulturen Afrikas stehen im Mittelpunkt des Afrika-Programms am 27. Juli, 13. und 20. August jeweils von 10 bis 16 Uhr. Angesprochen sind Kinder zwischen 8 und 12 Jahren. Treffpunkt ist ebenfalls der Infopoint am Hardenbergplatz 8 (Teilnahme: 30 Euro inkl. Eintritt). Eine Schnitzeljagd für Kinder zwischen 8 und 12 Jahren findet am 16., 20. und 30. Juli jeweils um 14 Uhr statt. Los geht es jeweils am Löwentor (Teilnahme 7 Euro zzgl.
Eintritt). Karten sind vorab an den Zookassen erhältlich. Infos: www.zoo-berlin.de Foto: Zoologischer Garten Berlin/ Klein
SOMMERFERIEN: TIPPS & TERMINE
HIGHLANDGAMES: Zum fünften Mal finden in den Gärten der Welt die schottischen HighlandGa- mes statt. Die Wettkämpfer treffen sich am 25. und 26.
Juli in der Zeit von 11 bis 17 Uhr in ihren traditionellen Kilts. Es gibt einen bunten Mittelaltermarkt. An beiden Tagen werden die Sieger gekürt: den Amateurgruppen winken als Hauptpreis jeweils eine Jahreskarte für die Gärten der Welt und weitere Parkanalagen in Berlin, die Profis kämpfen um Pokale.
Aber auch die Zuschauer können sich zwischen den Wettkämpfen einmal selbst an der einen oder anderen Disziplin versuchen. Eintritt:
Erwachsene 7, Kinder 3,50 Euro. Ort: Eisenacher Straße 99, 12685 Berlin.
KREMSERFAHRT DURCH DIE RIESELFELDER: Zu einer Kremserfahrt mit Diplom-Bio- login Beate Kitzmann lädt die Naturschutzstation Malchow am 16. August von 14 bis 17 Uhr ein. Es geht durch die Falkenberger Rieselfelder zu den charismatischen Heck- rindern, einer Rückzüchtung der im 17. Jahrhundert ausgestorbenen Aueroch- sen. Besucher dürfen sich auf einen Picknickkorb mit
schmackhaften Bioprodukten aus dem NaturHofladen freu- en. Kosten: 7 Euro pro Person.
Anmeldung unter Tel. (030) 92 79 98 30. Start: Dorfstraße 35, 13051 Berlin.
WELLENWERKSTATT: In den Sommerferien gibt es im Kinderforscherzentrum HELLEUM ein kostenfreies und offenes Lernwerk- stattangebot nachmittags zum Thema „Wellen“.
Dabei könnten Schallwellen, Kurbelwellen, Wellenbäder, Wasserwellen, Hitzewellen, Donauwellen, Kurzwellen, Dauerwellen, Wellenbrecher und Wellenreiten eine Rolle spielen. Zum Thema Akustik und Wasser warten auf alle Besucher spannende Phä- nomene und Dinge, welche frei genutzt werden können.
In der Sommerferienzeit ist die Lernwerkstatt an den folgenden Tagen von 13.30 bis 16:00 Uhr geöffnet: 20.07., 22.07., 17.08., 19.08., 24.08.
und 26.08. Ort: Kastanienallee 59, 12627 Berlin.
KART FAHREN IN WAND- LITZ: Adrenalin pur und Fahrvergnügen der Extra- Klasse bietet die Kartbahn Schönerlinde in Wandlitz.
Mit modernster computer- gestützter Rennauswertung
und Ampelanlagen ist auf der Outdoor-Kartbahn für echtes Formel-1-Feeling gesorgt. Auf 60.000 Quadratmetern und ei- ner Streckenlänge von 1.400 Metern kann sich die ganze Familie vergnügen. Vom Kinder- bis zum Rennkart ist alles mehrfach vorhanden.
Ort: Alter Heerweg 3-4 16348 Wandlitz OT Schöner- linde. Infos: Tel: (030) 74 77 73 01.
RUTSCHEN IN IRRLANDIA.
Bis zum 4. Oktober hat wieder IRRLANDIA, der Mitmachpark in Storkow, geöffnet. Dort befindet sich unter anderem Brandenburgs höchstes Rutschenparadies.
Darüber hinaus dürfen sich die kleinen Besucher auf den Wasserspraypark und das Maislabyrinth freuen.
Öffnungszeiten tgl. 10-18 Uhr.
Ort: Lebbiner Straße 1, 15859 Storkow (Mark). Eintritt: 7 Euro. Infos: www.irrlandia.de SCHÄNKE ON AIR #1: Zen- tralafrikanische Rhythmen von Ngoma Vata erklingen am 25. Juli um 20.30 Uhr bei der ersten Ausgabe von „Schän- ke on Air“. Dazu gibt es Essen und Trinken. Eintritt: frei. Ort:
Kummersdorfer Hauptstraße 53, 15859 Storkow (OT Kum- mersdorf).
AUSFLUGSSPEZIAL | 07/2015 | STANDORT OST | Bezirks-Journal
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REISEN FÜR JEDEN GELDBEUTEL
berlinlinienbus.de verbindet Berlin mit attraktiven Zielen im Bundesgebiet und großen Städten Europas
M
it dem Bus mal eben zum Ba- den nach Rügen, Fischland- Darß oder Usdom, zum Ok- toberfest nach München oder zum Shoppen nach Darmstadt: berlinlini- enbus.de verbindet Berlin nicht nur mit den wichtigsten Städten Deutschlands. Im modernen Linienbus geht es auch zu den angesagten Urlaubs- und Ausflugsregio- nen der Hauptstädter. Mehr als 200 Ziele werden von berlinlinienbus.de bundesweit angefahren. Dazu kommen Verbindungen von Berlin nach Amsterdam, Rotterdam, Brüssel, Paris, Lon-don, Wien, Aarhus, Kopenhagen, Oslo, Göteborg, Stock- holm, Prag, Buda- pest und Sofia. Die zu berlinlinienbus.
de gehörenden Un- ternehmen sind mit 100 modern ausge- statteten Fernbussen unterwegs und im Vergleich zu Zug oder Flugzeug eine echte Alternative.
„Unsere Kunden be-
kommen gepflegte Busse, gute Qualität, freundliche Fahrer – und preiswerte Ti- ckets“, sagt Jörg Schaube, der Geschäfts- führer von berlinlinienbus.de.
Hinter berlinlinienbus.de stehen die erfahrenen Fernbus-Anbieter BEX Bay- ern Express & P. Kühn Berlin GmbH und HARU Reisen OHG als Gesellschafterin- nen. Zum Verbund von berlinlinienbus.
de gehören außerdem die beiden DB- Busgesellschaften Autokraft Kiel und Re- gionalverkehr Dresden sowie die mittel- ständischen Gesellschaften Bus Verkehr Berlin und Ferienglück-Sonnenschein-Rei- sen. berlinlinienbus.de ist der dienstälteste und erfahrenste Fernbusanbieter auf dem deutschen Markt.
Als erstes Fernbusunternehmen startet berlinlinienbus.de seit Mai vom Europa- platz, direkt am Berliner Hauptbahnhof.
Unter anderem geht es von dort aus zu Zielen nach Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen-Anhalt, darunter Usedom, Greifswald, Stralsund, Rügen, Binz und Fischland-Darß. Vor wenigen Tagen wur- de zudem die Linie zwischen Berlin und Frankfurt am Main bis nach Darmstadt verlängert. Nach München verkehrt seit dem 15. Juli zweimal täglich der Express- bus. Das originale Hofbräuhaus in Mün- chen ist damit nur noch sieben Stun- den Fahrzeit von der Spree entfernt. Ne- ben weiteren neuen Strecken plant ber- linlinienbus.de bis 2020 die komplette Modernisierung der Busflotte. Alle neu hinzukommenden Busse werden zu- dem rollstuhlgerecht sein. Auf allen in- nerdeutschen Linien haben die Fahrgäste überdies mit Smartphone oder Tablet-PC freien Zugriff auf eine elektronische Bib- liothek mit Zeitschriften, Magazinen und Büchern.
„Inzwischen erreichen unsere Fernbusan- gebote immer neue Kundengruppen. Wir beobachten, dass immer mehr Geschäfts- leute, Familien und Urlauber den Fernbus als echte Option in Betracht ziehen. Bereits im zweiten Jahr nach Marktöffnung ist der Fernbus erfreulich etabliert“, sagt Jörg Schaube.
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Fernbusse erobern die Straßen und Herzen von preisbewussten Reisenden. Ganz vorn mit da-
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Bezirks-Journal | STANDORT OST | 07/2015 7
EINE ONLINEPLATTFORM FÜR KLEINE GESCHÄFTE
Onlineshops laufen den lokalen Händlern
zunehmend den Rang ab. Ein Kreuzberger Startup will das ändern. Für Kiez-Läden wurde eine
Plattform entwickelt, mit der sie auch online Produkte verkaufen können.
M
arco Platzbecker geht mit der Zeit: Der Inhaber vom Bow- ling Shop Berlin verkauft sein Bowlingzubehör nicht nur in seinem Laden am Feldberger Ring in Hel- lersdorf. Seit gut fünf Jahren bietet Platzbe- cker sein Sortiment auch online an. Bestel- lungen kommen aus Norwegen, Spanien, Italien und natürlich auch aus Deutschland.„Der Onlinehandel nimmt zu“, sagt Platzbe- cker. Gut vier Stunden am Tag investiert der Bowlingexperte in die Pflege seines Onlineshops. Seit einigen Monaten nutzt er auch die Plattform Locafox, die vor allem kleinen Händlern ermöglicht, Internetkun- den anzusprechen.
Die Idee für Locafox kommt von einem Startup mit Sitz in Kreuzberg. Mehr als 500.000 Produkte bietet die Plattform der-
zeit dem shoppingbegeisterten Internet- kunden an. „Der lokale Einzelhandel hat zunehmend schwer mit den Folgen des Online-Handels zu kämpfen, immer mehr Menschen shoppen online statt lokal im Ladengeschäft“, sagt Locafox-Sprecher Thi- lo Grösch. Zahlen belegen das eindrucks- voll. So verwendeten im Mai 2014 rund 57 Prozent der Smartphonenutzer ihr mobiles Endgerät dazu, online einzukaufen. „Wir möchten Konsumenten wieder vermehrt ins Geschäft führen und entwickeln der- zeit eine Local-Shopping-Plattform“, sagt Grösch. „Konsumenten finden auf unserer Seite Waren von lokalen Händlern, wir zei- gen ihnen neben dem Preis auch an, welche Geschäfte in der Umgebung ein gesuchtes Produkt verfügbar haben.“ Bislang hatten vor allem kleine Händler beim Internet- handel das Nachsehen, weil große Unter- nehmen ihnen die Kunden vor der Nase wegschnappten.
Marco Platzbecker vom Bowling Shop Berlin gehört zu den ersten Händlern, die
Locafox testen. Er hat festgestellt, dass die Zahl derer, die über ein Tablet oder ein Smartphone in seinem Onlineshop einkau- fen, zunimmt. „Ich habe jedoch beobachtet, dass die Kunden von einem bestimmten Produkt wie Bowlingschuhe gleich mehre- re Größen bestellen und die nicht passen- den Exemplare auf unsere Kosten zurück- senden.“ Platzbecker will genau da ansetzen und hofft auf den Effekt von Locafox. „Mein Ziel ist es, dass die Kunden zu uns ins Ge- schäft kommen und sich die vorher online ausgesuchten Produkte zeigen und vorfüh- ren lassen“, sagt der Geschäftsmann. Denn bis heute können die Onlineplattformen eine fundierte Beratung nicht ersetzen.
Locafox fand heraus, dass viele Verbrau- cher ohnehin großen Wert auf eine Bera- tung legen. „41 Prozent der Konsumenten informieren sich erst im Internet über Pro- dukte, die sie dann nachweislich im statio- nären Geschäft kaufen“, sagt Thilo Grösch mit Verweis auf Untersuchungen der Ge- sellschaft für Konsumforschung. Mit der Plattform haben die Kunden die Möglich- keit, das gewünschte Produkt im Idealfall noch am selben Tag im Geschäft auf Herz und Nieren zu testen. Neben der Onlineva- riante für den PC gibt es bereits eine App fürs iPhone; im Laufe dieses Jahres soll auch eine App für Android-Smartphones veröffentlicht werden.
„Ich sehe gute Chancen, über den On- linehandel Kunden ins Geschäft zu locken“, sagt Marco Platzbecker. Er hat daher viel Geld und Zeit in seinen Onlineshop in- vestiert, den er „als Werbeschild über dem PC-Monitor“ sieht. Dass langfristig viele Geschäfte über das Internet abgewickelt werden, sei vorhersehbar. „Ich beobachte ja an mir selbst, dass ich als Selbstständiger mangels Zeit vieles im Internet kaufe.“ Spe- ziell für seinen Bowling Shop erhofft er sich, auch viele Kunden für seine zahlreichen Zusatzleistungen gewinnen zu können.
Denn neben dem Verkauf von Bowlingku- geln, Schuhen und Pokalen bietet Platzbe- cker auch einen Bohrservice an: Dabei wer- den die Löchern in den Bowlingkugeln auf die Fingergröße seines Besitzers angepasst.
Für Kunden und Geschäftsinhaber ist der Service von Locafox kostenfrei. Geld verdient das Startup mit einem erfolgsab- hängigen Kommissionsmodel und einem pro-Klick-Abrechnungsmodell – im Klar- text: Das Unternehmen verdient nur dann Geld, wenn auch über den Shop Verkäufe oder Klicks stattfinden. Aktuell ist Locafox nur in Berlin verfügbar, weitere Städte sol- len aber folgen. MARCEL GÄDING INFORMATIONEN IM INTERNET:
www.locafox.de
www.bowling-shop-berlin24.de Marco Platzbecker vom Bowling Shop Berlin
setzt zunehmend auf Kunden, die im Internet auf ihn aufmerksam werden.
Foto: Marcel Gäding
Vogelgnadenhof und Altenheim für Tiere e.V. | Burgwallstraße 75 | 13129 Berlin |Telefon 47 48 96 23 Internet: www.vogelgnadenhof.de | E-Mail: [email protected]
TAG DER OFFENEN TÜR
im Altenheim für Tiere
19. JULI | 11-16 UHR
Mit dabei:
Ekki Göpelt, Michael Niekammer, Anika Reichel Steffi und Bert, The First Ladys, Martin Martini &
Mick Weiser, Phil Stewman sowie Olaf & Hans
07/2015 | STANDORT OST | Bezirks-Journal
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V
or einigen Tagen musste Siegfried„Siggi“ Trzoß umplanen. Ende August soll es im Freizeitforum Marzahn eine große Gala zur 500.
Ausgabe seiner Radiosendung „Koffer- radio – der Schlager des Ostens“ geben.
Bereits jetzt liegen jedoch mehr Karten- reservierungen vor als es im Arndt-Bau- se-Saal Plätze gibt. Damit aber eben alle Schlagerfreunde auf ihre Kosten kommen, weicht Siggi Trzoß auf die deutlich größere Frauensporthalle aus, die sich ebenfalls im Freizeitforum befindet. 32 Kolleginnen und Kollegen werden am 30. August sechs Stun- den lang auf der Bühne stehen und „ihrem“
Siggi gratulieren. Uschi Brüning wird dabei sein, Ekki Göpelt, Lutz Hoff und Andreas Holm, Regina Thoss und Julia Axen, Hans- Jürgen Beyer und Eva Maria Pieckert, um nur einige zu nennen. So ein bisschen ist es wie bei einem Familientreffen, bei dem sich
die Verwandten nach langer Zeit einmal wiedersehen. „Ich möchte zeigen, dass die Interpreten noch leben und dass sie noch da sind“, sagt Siggi Trzoß mit durchaus ernster Stimme.
Siggi Trzoß darf als Schlagerpapst be- zeichnet werden, denn er hat eine Mission:
Seit dem Fall der Mauer hält er die Erinne- rung an den Ostschlager wach. Anfangs beim Sender Freies Berlin, dem Vorgänger des Rundfunks Berlin Brandenburg, wo er seine Sendung „Amiga-Plattenteller“ hatte und 2002 schließlich im Zuge einer Pro- grammreform rausgeworfen wurde. Heute sendet Trzoß, ohne Honorar, beim Bürger- radio 88,4. Einmal in der Woche läuft sei- ne Sendung „Kofferradio“ – klassisch über Ukw und ganz modern über das Internet.
„Dort habe ich mindestens 6.100 Hörer“, sagt Siggi Trzoß stolz. Gut drei Stunden investiert er in die Vorbereitung seiner
Sendung, in der nicht wahllos Schlager vergangener Tage abgespielt werden. Mal lädt er sich Hörer ins Studio, mal bekannte Schlagerstars oder Ostpromis, mit denen er einen musikalischen Rückblick in die Zeit vor 1989 wagt. Während die öffentlich- rechtlichen Radiosender Interpreten wie Julia Axen („Eine Welt ohne Dich“), Helga Zerrenz („Ich suche Dich“) oder Michael Hansen („Da sag ich nicht nein“) aus ihren Playlists verbannt haben, bekommen sie bei Siggi Trzoß noch eine Chance. Wobei nur das gespielt wird, was sich entweder die Studiogäste wünschen oder die Hörer vor- her per Mail an den Moderator geschickt haben. „Besonders beliebt sind die Schlager der 50er, 60er und 70er“, sagt Trzoß. Seine Schlagerzeitreise führt alle paar Wochen auch in die Charts von vor 50 Jahren. „Ge- rade sind wir bei 1965 angekommen“, sagt Trzoß. Der Grundgedanke sei Melodien zu spielen, zu denen Menschen gesungen, gelacht oder geweint haben. Darunter sind auch Werke von Interpreten, deren Lieder in der DDR aus verschiedenen Gründen verboten waren.
Bei Alex, so heißt der Offene Kanal seit einigen Jahren, ist das „Kofferradio“ in- zwischen eine feste Größe. „Nach jeder Sendung erhalte ich 100 bis 150 Mails, die ich alle persönlich beantworte“, sagt Trzoß.
Nebenbei veröffentlicht er in der SuperIllu eine wöchentliche Schlagerkolumne, tritt als Moderator bei Sommerfesten auf oder veranstaltet Schlagerprogramme, zu denen er seine Kollegen einlädt. Sein viel beachte-
tes Lexikon „Schlager des Ostens“ enthält sein ganzes Wissen über die Branche, vor allem aber über mehr als 500 DDR-Künstler.
Wie viele Hörer Siggi Trzoß tatsächlich hat, weiß er nicht. „Tatsächlich lässt sich aber die Zahl der Internethörer messen“, sagt der Köpenicker. „Für mich ist das ein Beweis, dass meine Hörer alles sind, nur nicht scheintot.“ Seine Fangemeinde ist auf der ganzen Welt zu Hause. Neulich bekam er aus Kanada eine Mail von einem Paar, das seinetwegen um 5.30 Uhr Ortszeit auf- stand, um das „Kofferradio“ zu hören. Spa- nische Fans wiederum luden Trzoß einst zu sich nach Hause in Alicante ein.
MARCEL GÄDING INFORMATIONEN & TICKETS:
500. Kofferradio am 30. August ab 12 Uhr, Karten für 23 Euro ab 10. August unter Tel. (030) 5 42 70 91, Reservierungen per E-Mail unter ticket@freizeitfo- rum-marzahn.de
DER SCHLAGERPAPST UND SEINE FAMILIE
Siegfried Trzoß pflegt ein musikalisches Kulturgut.
Mit seiner Sendung „Kofferradio“ erinnert er einmal in der Woche an die Schlager des Ostens. Ende Au- gust ist er das 500. Mal on air. Zum Jubiläum singen 32 Künstler in sechs Stunden.
Siggi Trzoß mit seinem Kofferradio.
Foto: Marcel Gäding