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Kasus-Synkretismus der Feminina im Deutschen in typologischer Perspektive

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Kasus-Synkretismus der Feminina im Deutschen in typologischer Perspektive

Manfred Krifka

Institut für deutsche Sprache und Linguistik, Humboldt-Universität Berlin und Zentrum für Allgemeine Sprachwissenschaft, Berlin

krifka@rz.hu-berlin.de, http://amor.rz.hu-berlin.de/~h2816i3x Vortrag am Institut für deutsche Sprache, Mannheim, 22.1.2003

1. Warum Kasus-Synkretismus bemerkenswert ist

Nominativ / Akkusativ-Formen des femininen Personalpronomens in germanischen Sprachen, cf. König &

van der Auwera (1994) und. Stellmacher (1990)).

Englisch Niederländ. Afrikaans Friesisch Isländisch

Nom she zij / ze sy hja / sy hun

Acc her haar / ze har har hanna

Färöisch Schwedisch Nynorsk Bokmål Dänisch

Nom hon hon ho hun (ho) hun

Acc hana henne ho, henne henne (ho) hende

Plattdeutsch Deutsch Jiddisch Pennsylv. Dutch

Nom se

Acc ehr sie zi si

Distinktion in älteren Sprachstufen:

Mittelhochdeutsch Althochdeutsch Gotisch

Nom siu, sî siu si

Acc sie sia ija

2. Nominativ / Akkusativ-Distinktion und Animatizität

Keine N/A-Distinktion im Neutrum (ererbt: Indogermanisch).

Grund: Geringe funktionale Belastung für die Distinktion von Agens und Patiens (Experiencer und Stimu- lus) für Nicht-Animate.

(1) a. Der Hund biss den Wolf. / Der Wolf biss den Hund.

b. Der Hund sah den Wolf. / Der Wolf sah den Hund.

(2) Die Lawine traf das Dorf. / Der Schlüssel öffnete das Tor. / Das Schloss beherrscht das Tal.

Erklärt, weshalb Agens und Patiens distinkt markiert werden (A ≠ P) aber nicht, weshalb Agens unmarkiert ist (wie das Subjekt des intransitiven Satzes, A = S ≠ P).

Niederl. ze: Klitik

(2)

Andere Markiertheitsverhältnisse in Ergativsprachen.

(1) (Absolutiv-)Ergativ-System, Baskisch, A ≠ S = P

a. Laguna etorri da. b. Laguna-k gizona ikusi naik Freund komm AUX Freund-ERG Mann seh AUX

‘Der Freund ist gekommen.’ ‘Der Freund hat den Mann gesehen.’

(2) Gespaltene Ergativität (Dyirbal, Australisch),

Ergativsystem für volle NPn (A ≠ S = P), Akkusativsystem für Pronomina (A = S ≠ P) a. ˜uma banaga-µu. b. ˜uma-˜gu yabu bura-n.

Vater komm.zurück Vater-ERG Mutter seh-NONFUTUR-NONFUTUR

‘Vater kam zurück’ ‘ ‘Vater sah Mutter.’

c. ˜ana banaga-µu. d. ˜ana ˜urra-na bura-n.

wir komm.zurück- wir ihr-AKK seh-NONFUTURNONFUTUR

‘Wir kamen zurück’ ‘ Wir sahen euch.

(3) Animatizitätshierarchie nach Silverstein (1976):

1st 2nd 3rd pers. kinship+human +anim –anim person person person names terms nouns nouns nouns

Akkusativsystem Ergativsystem

(4) Neutrale Muster oder 3-Weg-Muster im mittleren Bereich:

nominative/ 3-way-pattern ergative/

accusative neutral pattern absolutive [+ animate, +pronoun] [– animate, – pronoun]

(5) Indogermanische Sprachen:

nominative/ neutral pattern accusative

[+ animate, +pronoun] [– animate, – pronoun]

Diskurspragmatische Erklärung gespaltener Ergativität, vgl. Du Bois (1987), Dixon (1994):

(i) Topikale NPn sind typischerweise agentisch, animat und pronominal / definit.

(ii) Diskursreferenten-einführende NPn sind typischerweise nicht-agentisch, inanimat und nicht- pronominal / indefinit.

(iii) Topikale NPn und diskursreferenten-einführende NPn haben diskurspragmatisch wichtige Funk- tionen; NP-Typen, die häufig in diesen Funktionen auftreten, sollten unmarkiert bleiben.

(iv) Wenn topikale NPn auf unmarkierte Weise ausgedrückt werden, erhalten wir ein Akkusativsystem:

Agens-NPn sind gute Topikkandidaten, d.h. der Agens ist unmarkiert, der Patiens ist markiert. Da Agens-NPn typischerweise animat und pronominal / definit sind, wird deren Agens-Rolle auf un- markierte Weise ausgedrückt.

(v) Wenn diskursreferenten-einführende NPn auf unmarkierte Weise ausgedrückt werden, erhalten wir ein Ergativsystem: Patient-NPn sind gute Kandidaten für Diskursreferenten-Einführung, daher sind Patients-NPn unmarkiert und Agens-NPn markiert. Da Diskursreferenten eher von inanimaten und nichtpronominalen / indefiniten NPn eingeführt werden, ist dieses Muster typischer für solche NPn.

Indogermanische Sprachen: (v) ist unwirksam. Im allgemeinen scheint (v) eine schwächere Tendenz zu sein:

Es gibt keine dem Indogermanischen spiegelbildlichen Sprachen, mit Neutralsystem für Animate / Pro- nomina und Ergativsystem für Inanimate / volle NPn und Indefinite.

Beziehung zur historischen Entstehung des Genussystems im Indogermanischen (vgl. Uhlenbeck (1901, 1902), Schmidt (1979)): Nullmarkierung bei Neutra ist der ‘inaktive’ Kasus; ‘aktiver’ Kasus –s beschränkt für Animate in Agens-Funktion (“Aktivsystem”); Verallgemeinerung der Kasusmarkierung –s auf Sub- jekte von Intransitiven (Akkusativsystem, mit markiertem Nominativ). Vgl. Gotisch: dags / dag ‘Tag’.

(3)

3. Kasusdistinktion und Animatizität: Evidenz aud dem Deutschen

Interrogativpronomina

(6) a. wer: [+animat], wer / wen b. was [–animat]: was / was Schwache Deklination der Maskulina (vgl. Paul (1917) p. 38):

(7) Animat: Inanimat:

der Mensch / den Menschen der Regen / den Regen der Fürst / den Fürsten der Boden / den Boden der Bote / den Boten der Kragen / den Kragen der Löwe / den Löwen der Besen / den Besen

aber: Fische sind nicht belebt, einige Unbelebte zeigen (noch) Variation.

der Karpfen / den Karpfen der Same(n) / den Samen der Rochen / den Rochen der Friede(n) / den Frieden (8) der Drache / den Drachen der Drachen / der Drachen

der Rappe / den Rappen der Rappen / der Rappen der Franke / den Franken der Franken / der Franken der Lappe / den Lappen der Lappen / der Lappen

Animatizität in benachbarten slawischen Sprachen: Flexion der belebten und unbelebten Maskulina, Flexion der belebten Neutra Plural (vgl. Corbett (1991)).

(9) a. uc‡enik ‘Student.NOM’ uc‡enika ‘Student.AKK/GEN’ b. stol ‘Tisch.NOM/AKK’stola ‘Tisch.GEN

(3) eti c‡udovisc‡a ‘diese Ungeheuer’ (Nominativ), etix c‡udovisc‡ (Akkusativ) (gleichermaßen für z‡ivotnoe ‘Tier’ und nasekomoe ‘Insekt’)

4. Verlust der Kasusdistinktion für Feminina

Pronomina, Demonstrative, Artikel

Althochdeutsch Pronomen Demonstrativ Artikel + Subst.

Nominativ siu disiu diu zunga

Accusativ sia disia dea, dia zungûn

Mittelhochdeutsch Pronomen Demonstrativ Artikel + Subst.

Nominativ si, sî, siu, sie disiu diu zunge

Accusativ sie, si, sî, siu dise die zungen

Walch & Häckel (1988) p. 130: Evidenz für Distinktion beim Pronomen bis zum 14. Jahrundert. Verlust der Kasusdistinktion etwas langsamer bei Demonstrativen und Artikeln, vgl. Paul (1917), § 148), bis Ende des 14. Jhds., vgl. Walch & Häckel (1988) p. 227. In der Regel wurde die Akkusativform generalisiert, vgl.

Paul et al. (1982) §146 Fußnote 9.

Deklination der Nomina

Nomina: Schwache Deklination der Feminina, vgl. Wegera (1987), p. 110ff. Distinktion im Mittel- hochdeutschen recht stabil, selbst bei Inanimaten.

(10) frau / fraun erde / erden

wasse / wassen ‘Base’ hütte / hütten

taube / tauben gasse / gassen

Regional bis ins 18. Jahrhundert:

(4) Frau / Frauen Hölle / Höllen, Mitte / Mitten, Seite / Seiten (vgl. Idiom von Seiten) Seele / Seelen Kirche / Kirchen, Asche / Aschen, Sonne / Sonnen

(4)

Personennamen

Maskuline Namen: Adjektivische Deklination auf –en, z.B. Gernôt / Gernôten.

Feminine Namen, morphologisch komplex: Zunächst –e als Akkusativmarkierung, vgl. Kriemhilt / Kriem- hilde. Morphologisch einfach: –n als Akkusativmarkierung, vgl. Uote / Uoten. Diese Form setzt sich später durch, vgl. Paul (1917), und bleibt bis ins 18. Jahrhundert erhalten.

(11) er [...] hat Lotte-n in meiner Gegenwart noch nicht ein einzigmal geküßt.

(Goethe, Die Leiden des jungen Werther, 1774)

Beachte: Personennamen stehen weit oben auf der Animatizitätshierarchie. Im Dyirbal können sie akkusa- tivisch markiert werden.

Feminine Personennomina auf –in:

Immer anBehalten Kasusdistinktion im Althochdeutschen, als Sonderentwicklung der o/jo-Stämme (vgl.

Braune (1987) §209).

Feminine–o Stämme und Nomina mit Suffix –in, Althochdeutsch.

Nominativ gëba (> *gëbu) kuningin forasagin

Accusativ gëba kuninginna forasaginna

‘Gabe’ ‘Königin’ ‘Wahrsagerin’

Mutter

Norddeutsch, Substandard: Mutter-n Dativ / Akkusativ, wenn als Name verwendet.

(5) Wenn ich Mutter-n besuchte, kochte sie immer mein Lieblingsgericht.

Vergleichbar: Deklination II im Jiddischen? Vgl. tate ‘Vater.NOM’, tate-n ‘Vater.AKK/DAT’. Aber: die drei femininen Nomina dieser sehr kleinen Klasse markieren nur den Dativ mit –n , nämlich mame ‘Mutter’, babe ‘Großmutter’, mume ‘Tante’. Vgl. Birnbaum (1988 (1918)), S. 34.

Maskuline Nomina mit obligatorisch weiblichen Bezug

zeigen nie N/A-Unterscheidung, vgl. Vamp, Besen. Vgl. auch: Hausdrachen (nicht: Hausdrache).

(6) Als ich heimkam, wartete der Hausdrachen schon hinter der Tür.

5. Gründe für N/A-Synkretismus

5.1. Nicht weiter bemerkenswert?

Lautwandel iu > ie, vgl. diu / siu / disiu etc > die / sie / disie etc. durch Schwächung in unbetonter (klitischer) Position? Vgl. Kern & Zutt (1977). Dafür keine unabhängige Evidenz.

Walch (1990), dagegen: Analogischer Ausgleich, der starken Adjektivflexion folgend.

Problem: Veränderung trotz funktionaler Bedeutung der Distinktion für Animate, kein Aufbau einer neuen Distinktion (etwa zu Formen wie *die-n, * sie-n, nach dem Muster von Mutter-n).

5.2. Eine sexistische Sprachgemeinschaft?

Linguistisch-typologischer Befund: Feminine NPs liegen niedriger auf der linguistischen Animatizitätshier- archie als maskuline NPs.

Grund: Sexismus in der Sprachgemeinschaft, Frauen treten weniger häufig in der Agensrolle auf. Vgl.

bekannte Phänomene wie generisches Maskulinum, Kongruenzregeln:

(5)

(7) a. Student vs. Studentin

b. Wer hat seinen Lippenstift im Badezimmer vergessen?

c. Les americains sont arrivés (männliche oder gemischte Gruppe) Les americaines sont arrivées. (weibliche Gruppe)

Aber: War etwa die mittelhochdeutsche Sprachgemeinschaft sexistischer als die mittelniederdeutsche?

5.3. Dativ als Retter des Akkusativs

In vielen germanischen Sprachen (Englisch, Niederländisch, Friesisch, Festlandskandinavische Sprachen):

Dativ/Akkusativ-Zusammenfall. Beispiel: Englisch.

Old English Middle English

Mask. Femin. Neutrum Mask. Femin. Neutrum

Nomin. hê hêo hit hê she it

Akkus. hine hî(e) hit i t

Dativ him hire him him her

Die distinkten Dativformen generalisieren bei den belebten (Maskulinum und Femininum) und führen zu distinkten objektiven (obliquen) Kasusformen. N/A-Distinktion durch D/A-Zusamenfall.

5.4. Nicht-feminine Referenz auf Frauen?

Das Genussystem des Deutschen ist nur zum Teil durch Sexus motiviert.

(8) a. der Apfel / die Birne

b. die männliche Person / der weibliche Soldat / das männliche Kind

Hypothese: Unter maskulinen NPn gibt es mehr Animate als unter femininen NPn; daher ist die N/A- Distinktion für maskuline NPn funktional höher belastet.

Idealer Test: Statistische Untersuchung von NP-Vorkommen nach Genus und Animatizität in einem ausge- wogenen Sample der Sprechsprache.

Animatizität bei häufigen Substantiven.

Datenbasis: Ruoff (1981), Korpus von 500,000 Worten, Interviews in Baden-Württemberg.

Anteil der Maskulina unter den animaten Substantiven

Anteil der animaten Substantive unter den Maskulina

Anteil der ani- maten Subst. unter den Feminina

Anteil der ani- maten Substantive unter den Neutra

> 8 tokens 70% 26% 8% 7%

> 2 tokens 74% 30% 6% 9% (!)

Frequency of Animacy, Nouns > 8 occurrences, > 0.01 %

0 50 100 150 200 250 300

Masculine Feminine Neuter Pluraliatanta

Inanimates Animates

(6)

Bezug auf weibliche Personen im Mittelhochdeutschen

Hochfrequente Neutra für den Bezug auf weibliche Personen, v.a. wîp ‘Weib’ gemahel ‘Ehegatte’, kint

‘Kind’, oft weiblich, Diminutive vröuwelîn ‘Fräulein’, später Mädchen, Bäsle.

(9) Bezeichnung weiblicher Personen in der Lucretia-Episode der Kaiserchronik Femininum Neutrum

frowe 22 wîp 9 kunigin 2

muoter 1

(10) Bezeichnung weiblicher Personen in Der arme Heinrich, Hartmann von Aue.

maget 26 wîb 15

muoter 11 gemahel 11

tohter 10 kint 11

künigin 1 vröwelîn 1

vrouwe 1 meierin 1

(11) Bezeichnung weiblicher Personen in Das Herzmaere, Konrad von Würzburg

frouwe 12 wîp 13

(12) Bezeichnung weiblicher Personen in Die eingemauerte Frau und Der kluge Knecht, Der Stricker

vrouwe 20 wîp 25

hûsvrouwe 2

Aber: Der pronominale Bezug blieb in aller Regel feminin.

(13) a. Stricker, Der kluge Knecht

daz wîp, diu wart ouch geslagen / daz si den lîp mohte klagen b. Stricker, Die eingemauerte Frau

Ein ritter tugende rîche / nam ein wîp êlîche / dô wolde si ir willen hân / … c. Hartmann von Aue, Der arme Heinrich

Dô im sîn gemahel bôt / vür sînen siechtuom ir tôt (14) Hartmann von Aue, Der arme Heinrich

Dô si daz kint sâhen / zem tôde sô gâhen / und es sô wîslîchen sprach / … Referenz auf Frauen in deutschen Dialekten (hier: Donauschwäbisch).

(15) Da Michl is mit’m (Besl) Resi kumman, er hot’s an dr Hand ghaltn, und es hat gwahnt.

Bemerkenswert: Verwendung von Neutrumformen trotz der funktionalen Bedeutung einer N/A-Distinktion.

5.5. Das Aufkommen einer klaren Numerusmarkierung

Generelle Tendenz vom AHD zum NHD: Abbau von Kasusdistinktionen, Aufbau von Numerusdistinktionen (Møller (1937), Wegera (1985)).

(7)

Schwache Deklination der Feminina.

Frühneuhochdeutsch Standarddeutsch Singular Plural Singular Plural Nominativ die zunge die zungen die Zunge die Zungen Akkusativ die zungen die zungen die Zunge die Zungen Genitiv der zungen der zungen der Zunge der Zungen Dativ der zungen den zungen der Zunge den Zungen

Dies erklärt die Beobachtung, dass in der Nominaldeklination scheinbar die Nominativform generalisiert wird: Es wird vielmehr die einzig distinkte Singularform generalisiert.

Rule of Referral in der Pronominaldeklination

MascSg .

NeutSg. Fem.Sg. MascPl Neut.Pl Fem.Pl

Nom. ër iz siu, si sie siu sio

Acc. (sîn) iz sia (sie) sie siu sio

Gen. inan, in ës ira iro iro iro

AHD. Dat. imo imo iru im im im

Nom. ër, her ëz (it) siu sî si sie sie sî si sie sî si sie sî si Acc. in, inen ëz (it) sie sî si sie sî si sie sî si sie sî si

Gen. ës (sîn) ës (sîn) ire ir ire ir ire ir ire ir

MHD. Dat. ime, im ime, in ire, ir in in in

• Keine N/A-Distinktion im AHD im Plural, keine Genusdistinktion für Genitiv und Dativ.

• Genuszusammenfall im MHD für Nominativ und Akkusativ Plural,

möglicherweise durch Verallgemeinerung des maskulinen Pronomens sie.

• Große Ähnlichkeit der genusneutralen Pluralformen und der Formen für Femininum Singular, Formen werden durch ‘Rules of Referral’ (Zwicky (1985), Stump (1993)) aufeinander bezogen.

Eliminierung der einzig distinkten Form siu als Folge dieser ‘Rule of Referral’

6. Zusammenfassung

• N/A-Synkretismus im Femininum wurde durch niedrige Häufigkeit von Animaten im Femininum erleichtert.

• N/A-Synkretismus im Femininum bei den Pronomina durch ‘Rules of referral’ mit Pluralformen.

• N/A-Synkretismus im Femininum bei Nomina durch Etablierung einer klaren Numerusmarkierung.

• Sexismus in der Sprachgemeinschaft beeinflusst Kasusmarkierung.

Kein Ziel für Sprachreform (cf. Krifka (1982)).

(16) a. Der Vater sieht der Sohn.

b. Die Mutter sieht dien Tochter.

keine N/A- Distinktion im AHD im Plural

Formenzusammenfall für die drei Genera;

Formidentität mit Feminin singular

(8)

7. Bibliographie

Birnbaum, Salomo A. 1988 (1918). Grammatik der Jiddischen Sprache. Mit einem Wörterbuch und Le- sestücken. Hamburg: Helmut Buske Verlag.

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