Arbeitsmaterial für die Berufsschule
der Bundesländer
Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen
Thüringer Institut für Lehrerfortbildung Lehrplanentwicklung und Medien
Berufe: Karosserie- und Fahrzeugbaumechaniker Karosserie- und Fahrzeugbaumechanikerin Fachrichtungen: Karosserieinstandhaltungstechnik
Karosseriebautechnik Fahrzeugbautechnik
Mechaniker/Mechanikerin für Karosserie- instandhaltungstechnik
Fachtheoretischer Bereich 2. bis 4. Ausbildungsjahr
September 2005
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Das Arbeitsmaterial basiert auf den KMK-Rahmenlehrplänen für die Ausbildungsberufe Mechaniker für Karosserieinstandhaltungstechnik/Mechanikerin für Karosserieinstand- haltungstechnik und Karosserie- und Fahrzeugbaumechaniker/ Karosserie- und
Fahrzeugbaumechanikerin (Beschluss der Kultusministerkonferenz vom 16. Mai 2003), die mit der Verordnung über die Berufsausbildung zum Mechaniker für Karosserieinstand- haltungstechnik/ zur Mechanikerin für Karosserieinstandhaltungstechnik vom 9. Juli 2003 (BGBl. I, S. 1281) und der Verordnung über die Berufsausbildung zum Karosserie- und Fahrzeugbaumechaniker/zur Karosserie- und Fahrzeugbaumechanikerin vom 9. Juli 2003 (BGBl. I, S. 1312) sowie der Verordnung über die Erprobung einer neuen Ausbildungsform für die Berufsausbildung zum Mechaniker für Karosserieinstandhaltungstechnik/ zur
Mechanikerin für Karosserieinstandhaltungstechnik vom 9. Juli 2003 (BGBl. I, S. 1293) und der Verordnung über die Erprobung einer neuen Ausbildungsform für die
Berufsausbildung zum Karosserie- und Fahrzeugbaumechaniker/ zur Karosserie- und Fahrzeugbaumechanikerin 9. Juli 2003 (BGBl. I, S. 1334) abgestimmt sind. Die
Ausbildungsberufe Mechaniker/Mechanikerin für Karosserieinstandhaltungstechnik und Karosserie- und Fahrzeugbaumechaniker/ Karosserie- und Fahrzeugbaumechanikerin sind nach der Berufsgrundbildungsjahr-Anrechnungs-Verordnung des Bundesministeriums für Wirtschaft und Arbeit dem Berufsfeld Fahrzeugtechnik zugeordnet.
Das Arbeitsmaterial wurde in Zusammenarbeit:
- des Thüringer Instituts für Lehrerfortbildung, Lehrplanentwicklung und Medien (THILLM),
- des Sächsischen Staatsinstituts für Bildung- und Schulentwicklung (Comenius- Institut) und der Sächsischen Akademie für Lehrerfortbildung (SALF),
- des Landesinstituts für Lehrerfortbildung, Lehrerweiterbildung und Unterrichtsforschung von Sachsen-Anhalt (LISA).
unter Mitwirkung von:
Joachim Bößmann BSZ 4 Leipzig
Wolfgang Flemmig BSZ für Technik „Gustav-Anton-Zeuner“ Dresden Andreas Jüngling SBBS für Gewerbe und Technik Gotha
Frank Lünenberger BBS „Max Eyth“ Halle
Karsten Pohlemann SBBS 2 „Rudolf-Diesel-Schule“ Erfurt
Jens Schmidt BSZ Grimma
Günther Tschakert SBBS 2 „Rudolf-Diesel-Schule“ Erfurt Frank Wellner BBS 3 Magdeburg
Steffen Zschako SBBS Technik Gera erarbeitet.
Herausgeber:
Thüringer Institut für Lehrerfortbildung, Lehrplanentwicklung und Medien Verantwortlich:
Frank Wagenführ ThILLM, Referent für Berufsbildende Schulen
Kurzcharakteristik des Bildungsganges
Die Ordnungsmittel für die anerkannten Ausbildungsberufe Mechaniker/Mechanikerin für Karosserieinstandhaltungstechnik und Karosserie- und Fahrzeugbaumechaniker/
Karosserie- und Fahrzeugbaumechanikerin wurden im Rahmen der Neuordnung der Metallberufe im Jahre 2003 neu erarbeitet. Die beiden Berufe ersetzen den
Ausbildungsberuf Karosserie- und Fahrzeugbauer.
Der Einsatz von Mechanikern für Karosserieinstandhaltungstechnik und Karosserie- und Fahrzeugbaumechanikern erfolgt vorrangig in Betrieben des Handwerks sowie der Industrie, bei Nutzfahrzeugherstellern, Reparaturbetrieben und Spezialwerkstätten des Karosseriebaus, bei der Herstellung, Montage sowie Instandhaltung von Karosserien und Aufbauten, bei der Restaurierung von Oldtimern sowie Inbetriebnahme, Fehlersuche und Instandhaltung von elektrischen, elektronischen, mechanischen sowie pneumatischen und hydraulischen Fahrzeugsystemen.
Typische berufliche Handlungsabläufe sind:
- Planen und Steuern von Arbeitsabläufen sowie Kontrollieren und Bewerten der Arbeitsergebnisse
- Abstimmen mit vor- und nachgelagerten Gewerken - Kunden beraten und betreuen
- Messen und Prüfen mechanischer und physikalischer Größen
- Anwenden von Normen und Richtlinien zur Sicherung der Produktqualität - Anwenden der Füge- und Montagetechnik
- Bedienen von Fahrzeugen und Systemen
- Warten, Prüfen und Einstellen von Fahrzeugsystemen sowie von Betriebseinrichtungen - Demontieren, Instandsetzen und Montieren von Bauteilen, Baugruppen und Systemen - Handhaben von Werkzeugen und Maschinen
- Be- und Verarbeiten von Halbzeugen und Bauteilen - Aufbereiten und Schützen von Oberflächen
- Kontrollieren und Dokumentieren - Fahrzeug übergeben
Im anerkannten Ausbildungsberuf Karosserie- und Fahrzeugbaumechaniker erfolgt die Ausbildung in den Fachrichtungen:
- Karosserieinstandhaltungstechnik, - Karosseriebautechnik und
- Fahrzeugbautechnik.
Die Fachrichtung Karosserieinstandhaltungstechnik ist gekennzeichnet durch:
- Warten, Prüfen und Einstellen von Fahrzeugen und Systemen
- Schadensumfang beurteilen, Fehler, Mängel und deren Ursachen feststellen - Instandhalten von Karosserien, Fahrzeugrahmen, Aufbauten und Fahrgestellen - Herstellen, Prüfen und Schützen von Oberflächen
- Ausrüsten und Umrüsten mit Zubehör und Zusatzeinrichtungen
Seite 4 von 129 - Herstellen, Prüfen und Schützen von Oberflächen
Die Fachrichtung Fahrzeugbautechnik ist gekennzeichnet durch:
- Konstruieren, Herstellen und Umbauen von Fahrzeugrahmen, Fahrzeugbauteilen und Fahrgestellen
- Prüf- und Einstellarbeiten an Fahrzeugen, Fahrzeugteilen und Aufbauten - Aus- und Umrüsten mit Zubehör und Zusatzeinrichtungen
- Fehler, Störungen, Schäden und deren Ursachen feststellen
- Demontieren, Instandhalten und Montieren von Bauteilen und Baugruppen - Prüfen, Bearbeiten und Schützen von Oberflächen
Der Ausbildungsberuf Mechaniker/in für Karosserieinstandhaltungstechnik stimmt
inhaltlich überein mit dem Ausbildungsberuf Karosserie- und Fahrzeugbaumechaniker/in, Fachrichtung Karosserieinstandhaltungstechnik.
Die berufliche Tätigkeit des Mechanikers/ der Mechanikerin für Karosserieinstandhaltungs- technik und des Karosserie- und Fahrzeugbaumechanikers/der Karosserie- und
Fahrzeugbaumechanikerin erfordert ein gutes räumliches Vorstellungsvermögen,
handwerkliches Geschick sowie die Bereitschaft zu genauer Arbeit. Kompetent geführte Beratungsgespräche sind Grundlage für die anforderungs-gerechte Bearbeitung von Kundenaufträgen. Einschlägige Vorschriften sind generell zu beachten. Moderne, rechnergestützte Verfahren sind Bestandteil der Arbeit.
Der berufsbezogene fachtheoretische Unterricht beinhaltet folgende übergreifende Ziele:
- Orientierung am Kundenauftrag
- Fähigkeit, aufgabenbezogene Problemstellungen selbstständig und im Team zu lösen - selbstständige Planung, Durchführung und Kontrolle relevanter Arbeitsabläufe
- Nutzen moderner Informations- und Kommunikationssysteme
- Erkennen von Unfallgefahren und die verantwortungsbewusste Einhaltung von Vorschriften der Arbeitssicherheit und Unfallverhütung
- Erkennen berufstypischer Umweltbelastungen und die Einhaltung der Umweltschutzvorschriften
- Anwenden der Methoden des Qualitätsmanagements; Ordnung und Sauberkeit am Arbeitsplatz; Pünktlichkeit
- Entwicklung von Kreativität und ästhetischem Empfinden
Den Ausgangspunkt des Lernens der Schülerinnen und Schüler bilden berufliche Handlungen.
Diese Handlungen sollen im Unterricht als Lernhandlungen
- gedanklich nachvollzogen oder exemplarisch selbst ausgeführt werden,
- selbstständig geplant, durchgeführt, überprüft, ggf. korrigiert und schließlich bewertet werden,
- ein ganzheitliches Erfassen der beruflichen Wirklichkeit fördern und technische, sicherheitstechnische, ökonomische, ökologische und rechtliche Aspekte integrieren, - die berufspraktischen Erfahrungen der Schülerinnen und Schüler nutzen sowie soziale Prozesse, z. B. der Interessenklärung oder der Konfliktbewältigung
berücksichtigen.
Der berufsbezogene fachtheoretische Unterricht ist nach Lernfeldern gegliedert.
Bei den Ausbildungsberufen Mechaniker/Mechanikerin für Karosserieinstandhaltungs- technik und Karosserie- und Fahrzeugbaumechaniker/ Karosserie- und Fahrzeugbau-
mechanikerin sind die Lernfelder des Rahmenlehrplanes der Kultusministerkonferenz übernommen worden.
Die Grundbildung der fahrzeugtechnischen Berufe umfasst in dem 1. Ausbildungsjahr vier Lernfelder und hat ein gemeinsames Ausbildungsprofil.
Der Unterricht des 2. Ausbildungsjahres beinhaltet vier Lernfelder. Diese sind für die anerkannten Ausbildungsberufe Mechaniker/in für Karosserieinstandhaltungstechnik und Karosserie- und Fahrzeugbaumechaniker/in (alle drei Fachrichtungen) verbindlich. Im 3.
und 4. Ausbildungsjahr sind Ziele und Inhalte der jeweils fünf Lernfelder
fachrichtungsbezogen unterschiedlich. Damit wird gewährleistet, dass die spezifischen Berufsinhalte in der Spezialisierung nach Fachrichtungen umgesetzt werden.
Die Abfolge der Lernfelder ist schulorganisatorisch unter Berücksichtigung der
Prüfungsanforderungen zu regeln. Die schulischen Leistungsanforderungen sind inhaltlich und organisatorisch mit den Prüfungsanforderungen der Verordnungen über die
Berufsausbildung abzustimmen.
Die Umsetzung der Lernfeldinhalte muss handlungsorientiert die Bedingungen der beruflichen Praxis reflektieren. Die berufsspezifischen Arbeitshandlungen sollen
selbstständig und im Team geplant, durchgeführt und bewertet werden. Hierzu bieten sich neben der Laborgruppenarbeit bzw. dem gerätegestützten Unterricht auch betriebliche Projektarbeiten, Exkursionen usw. an. 1*Sachsen 2*
Die konkrete Planung obliegt der Schule. Die Nutzung von Fachunterrichtsräumen mit Geräten, Maschinen und Rechentechnik, einschließlich Software, ist den Anforderungen des Lehrplanes entsprechend zu planen.
Die vorliegende Handreichung wird durch landesspezifische Regelungen ergänzt.
Die erarbeiteten Lernsituationen dieser Handreichung tragen beispielhaften Charakter. Die möglichen Ausgestaltungen der Lernfelder müssen in ihrer
Umsetzung an die jeweiligen schulspezifischen Bedingungen angepasst werden!
______________________________
1* Das für den Handlungsbereich/ das Lernfeld "Berufsbezogene Projekte" der sächsischen Stundentafeln verfügbare Zeitbudget soll genutzt werden, um
lernfeldübergreifende Projekte aus dem Einsatzgebiet im Mindestumfang von acht aufeinanderfolgenden Unterrichtsstunden zu realisieren.
Die Bündelung der für die "Berufsbezogenen Projekte" zur Verfügung stehenden Unterrichtsstunden am Ende jedes Schulhalbjahres ist möglich. Bei Bedarf kann im Rahmen des dafür zur Verfügung stehenden Stundenumfanges auch Gruppenunterricht erteilt werden.
Dieser Handlungsbereich/ dieses Lernfeld ergänzt die Lernfelder des 2. bis 4.
Ausbildungsjahres für die Berufe:
Mechaniker/Mechanikerin für Karosserieinstandhaltungstechnik
Karosserie- und Fahrzeugbaumechaniker/ Karosserie- und Fahrzeugbaumechanikerin Fachrichtung Karosserieinstandhaltungstechnik
Fachrichtung Karosseriebautechnik Fachrichtung Fahrzeugbautechnik
Seite 6 von 129 Übersicht über die Lernfelder für den Ausbildungsberuf
Karosserie- und Fahrzeugbaumechaniker/~in Fachrichtungen:
Karosserieinstandhaltungstechnik, Karosseriebautechnik, Fahrzeugbautechnik
Mechaniker/~in für Karosserieinstandhaltungstechnik
Lernfelder Zeitrichtwerte
Nr. 1. Jahr 2. Jahr 3. Jahr 4. Jahr
1 Warten und Pflegen von Fahrzeugen oder Systemen
100 2 Demontieren, Instandsetzen und Montieren
von fahrzeugtechnischen Baugruppen oder Systemen
80
3 Prüfen und Instandsetzen elektrischer und elektronischer Systeme
80 4 Prüfen und Instandsetzen von Steuerungs-
und Regelungssystemen
60 5 Be- und Verarbeiten von Halbzeugen und
Bauteilen aus Metallen
80 6 Be- und Verarbeiten von nichtmetallischen
Werkstoffen und Verbundstoffen
60 7 Installieren elektrischer und elektronischer
Systeme
60 8 Installieren mechanischer, hydraulischer und
pneumatischer Systeme
80
Summe 320 280
Lernfeld 5: Be- und Verarbeiten von Halb- zeugen und Bauteilen aus Metallen
2. Ausbildungsjahr Zeitrichtwert: 80 Stunden
Zielformulierung:
Die Schülerinnen und Schüler planen die Arbeitsschritte zur Be- und Verarbeitung von Halbzeugen und Bauteilen aus Metallen, führen sie aus und beurteilen das Arbeitsergebnis.
Hierzu nutzen sie betriebsspezifische Kommunikations- und Informationssysteme, lesen Teil- und Baugruppenzeichnungen sowie Anordnungspläne. Sie fertigen technische Skizzen für Zuschnitte und Bauteile an, erstellen Stücklisten und führen die erforderlichen
Berechnungen durch.
Die Schülerinnen und Schüler wählen Werkstoffe nach Verwendungszweck und
Bearbeitungsverfahren aus und stellen Arbeitsgeräte, Werkzeuge, Prüf- und Messzeuge bereit.
Sie reißen Bleche und Profile unter Beachtung der Werkstoffeigenschaften und Oberflächen an und setzen zum Trennen geeignete Werkzeuge und Maschinen ein. Die Schülerinnen und Schüler stellen Blechversteifungen und -profile durch Umformen her. Unter
Berücksichtigung von Funktion, Form und Material wenden sie berufstypische Fügeverfahren an.
Dabei kontrollieren die Schülerinnen und Schüler den Korrosionsschutz und halten die Bestimmungen der Arbeitssicherheit, der Unfallverhütung sowie des Umweltschutzes ein.
Sie dokumentieren und bewerten ihre Arbeitsergebnisse, diskutieren diese und beseitigen Qualitätsmängel.
Inhalte:
Handskizzen, Zeichnungen, Stücklisten, Anordnungspläne Materialbedarf und –kosten
Schablonen, Lehren
Eisen- und Nichteisenmetalle Halbzeuge, Norm- und Fertigteile Werkstoffnormen
Werkstoffprüfung
Mechanische und thermische Trennverfahren Manuelle und maschinelle Umformverfahren Stoff-, form- und kraftschlüssige Fügeverbindungen Aktiver und passiver Korrosionsschutz
Ressourcennutzung, Recycling
Kommunikation mit Mitarbeitern und Kunden Qualitätssicherung
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Inhalte Hinweise
Gesprächsführung • Kommunikation mit Kunden,
Mitarbeitern und Vorgesetzten Arbeitsplanung, Herstellungsunterlagen,
Dokumentationssysteme
• digitale Datenträger, betriebliche Informationssysteme und
branchentypische Software
• Teil-, Baugruppenzeichnungen und Anordnungspläne
• Handskizzen, Technische Zeichnungen Werkstoffinformation, Werkstoffauswahl und
Bauteile
• Stücklisten, Werkstoffbezeichnungen und Werkstoffnormen (DIN u. EN)
• Halbzeuge, Norm- und Fertigteile
• Einsatz und Korrosion
• Korrosionsschutz (aktiv, passiv)
• Berechnung von Fläche, Volumen, Masse, Materialbedarf und Kosten, Vergleichende Berechnungen Bearbeitungsverfahren Trennen • mechanische Trennverfahren
o manuelle Trennverfahren
Sägen
Feilen
Bohren
Scherschneiden o maschinelle Trennverfahren
Sägen
Scherschneiden
• thermische Trennverfahren o Brennschneiden o Plasmaschneiden Bearbeitungsverfahren Umformen • Kaltumformverfahren
o Kanten o Runden o Bördeln o Schweifen o Einziehen
• Warmumformverfahren o Warmbiegen
Bearbeitungsverfahren Fügen • Stoff-, form- und kraftschlüssige Verbindung
o Gasschmelzschweißen o MAG-Schweißen o Hartlöten
o Widerstandspresspunkt- schweißen
o Blindnieten
o Blechschraubverbindungen Mess- und Prüfverfahren • Anfertigen und Einsatz von
Prüfschablonen
• Längen-, Winkel- und Radienprüfung
• Sichtprüfung der Fügeverbindungen Arbeitssicherheit, Unfallverhütung und
Umweltschutz
• Berufsgenossenschaftliche Vorschrift für Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit (BGV)
• Unfallverhütungsvorschriften o Schweißvorschriften o Umgang mit Umform- und
Blechbiegemaschinen o Umgang mit rotierenden
Maschinen
• Abfall- und Entsorgungsgesetz
• Recycling
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Handlungsbereich (Lernfeld) 5 Be- und Verarbeiten von Halbzeugen und Bauteilen aus Metallen [80h]
Lernsituationen 5.1 Herstellen Stoßstangenteilstück [22h]
Lernsituationen 5.2 Herstellen eines Säulenabschnittes [33h]
Lernsituationen 5.3 Herstellen Seitenwand [25h]
5.1 Herstellen Stoßstangenteilstück [22h]
Auftrag: An einem älteren Fahrzeug soll nach vorhandener Zeichnung ein Stoßstangenteilstück erneuert werden.
Angestrebte Kompetenzen/Niveaustufen:
Die Schülerinnen und Schüler kennen die Werkstoffarten, deren Einteilung und Normung. Sie sind in der Lage, Zeichnungen und Stücklisten zu lesen und zu verstehen. Die Auszubildenden können notwendige Materialbedarfs-, Abfall- und Zuschnittsberechnungen selbständig durchführen. Sie kennen entsprechende Umform- und Fügeverfahren zur Lösung des Arbeitsauftrages. Die Schülerinnen und Schüler können die Bauteile herstellen und ihre Ergebnisse präsentieren. Die Auszubildenden gehen sach- und fachgerecht mit Werkzeugen, Maschinen, Mess- und Prüfmitteln um. Sie sind sich der Bedeutung der Einhaltung von Vorschriften der Berufsgenossenschaft zur Arbeitssicherheit und Unfallverhütung bewusst.
Nr. Handlung Kompetenzentwicklung Ustd. Hinweise
5.1.1 Planen Zeichnungen und Stücklisten lesen
- Werkstoffarten, Werkstoffnormungen - Profilschnitte
- Bemaßung von Fügeverbindungen Materialbedarf und Abfall berechnen Zuschnittlängenberechnungen durchführen
- Praxisformel - Verkürzungsformel Umformverfahren erarbeiten
- Kanten - Runden
- Spannungs-Dehnungs-Verhalten Fügeverfahren analysieren
- Gasschmelzschweißen
13 Zeichnungen im Anhang
Gesamtüberblick metallischer Werkstoffe ZKF Datenblatt „Bemaßung von
Schweißnähten“
Gesamtüberblick über Umformverfahren geben
siehe LF 12
Gesamtüberblick über Fügeverfahren geben
5.1.2 Durchführen Bauteile anreißen - Zuschnittskizzen - Längenmaße - Anriss Bauteile herstellen
- Ausschneiden - Kanten - Runden - Schweißen - Ausrichten
7 Gerätegestützter Unterricht alternativ Papiermodell anfertigen Vermeiden spiegelbildlicher Herstellung Schablone zur Kontrolle anfertigen
Arbeitssicherheit
5.1.3 Auswerten Maßhaltigkeit und Winkligkeit kontrollieren - Fehleranalyse
- Überprüfung des technologischen Ablaufes
2 Messmittel und /oder Schablone Sichtprüfung der Fügeverbindungen Qualitätssicherung nach DIN ISO 9000
Seite 12 von 129 5.2 Herstellen eines Säulenabschnittes [33h]
Auftrag: Ein Säulenabschnitt soll nach vorhandener Zeichnung aus Halbzeugen hergestellt werden.
Angestrebte Kompetenzen/Niveaustufen:
Die Schülerinnen und Schüler sind in der Lage, Zeichnungen und Stücklisten zu lesen. Sie können nach erfolgter Zuschnittsberechnung entsprechende Trenn-, Umform- und Fügeverfahren auswählen und notwendige Korrosionsschutzmaßnahmen festlegen. Die Auszubildenden stellen den Säulenabschnitt unter Beachtung und Einhaltung der Arbeits- und Gesundheitsvorschriften her. Sie kontrollieren und bewerten selbstkritisch ihre Arbeit.
Nr. Handlung Kompetenzentwicklung Ustd. Hinweise
5.2.1 Planen Zeichnungen und Stücklisten lesen - Werkstoffnormung - Zusatzwerkstoffe - Koordinatensystem - Schnittdarstellung Zuschnittlängen berechnen Trennverfahren festlegen
- Sägen - Bohren
- manuelles und maschinelles Scheren - Feilen
Umformverfahren festlegen - Kanten
- Bördeln - Hohlumschlag Fügeverfahren festlegen
- Gasschmelzschweißen - MAG - Lochpunktschweißen - Widerstandspresspunktschweißen - Hartlöten
Korrosionsschutzmaßnahmen bestimmen - aktiv
- passiv
20 Zeichnungen im Anhang
alte und neue Werkstoffbezeichnung DIN, EN
siehe LF 2
Lotauswahl
während und nach der Fertigung
5.2.2 Durchführen Zuschnittskizzen anfertigen und anreißen Kontrollschablone anfertigen
Bearbeitungsverfahren durchführen - Zuschnitt
- Sägen - Bohren - Kanten - Bördeln
- Schweißen, Hartlöten
Säulenabschnitt ausrichten und vor Korrosion schützen
10 Gerätegestützter Unterricht alternativ Papiermodell anfertigen Labortätigkeit notwendig
Arbeitssicherheit
5.2.3 Auswerten Maßhaltigkeit und Winkligkeit kontrollieren - Kontrollschablone
- Fehleranalyse
3 DIN ISO 9000
weitere Mess- und Prüfverfahren Sichtprüfung der Fügeverbindungen
Seite 14 von 129 5.3 Herstellen einer Seitenwand [25h]
Auftrag: Stellen Sie eine Seitenwand nach vorliegender Zeichnung her!
Angestrebte Kompetenzen/Niveaustufen:
Die Schülerinnen und Schüler sollen in Vorbereitung auf Teil I der Gesellenprüfung möglichst selbständig die Arbeitsaufgabe realisieren. Sie sind in der Lage, ihre Kenntnisse und Fertigkeiten aus den Lernsituationen 5.1 und 5.2 auf einen neuen Arbeitsauftrag zu übertragen. Die Auszubildenden können Zeichnungen und Stücklisten lesen, Materialbedarf und Kosten ermitteln und Zuschnittslängen berechnen. Sie wählen die notwendigen Fertigungsverfahren aus und stellen die Seitenwand unter Einhaltung der Arbeitschutzbestimmungen her. Sie gehen verantwortungsvoll mit Maschinen, Geräten und Hilfsmitteln um. Die Schülerinnen und Schüler bewerten kritisch ihre eigene Arbeit.
Nr. Handlung Kompetenzentwicklung Ustd. Hinweise
5.3.1 Planen Zeichnungen und Stücklisten lesen - Halbzeugnormungen - Profilarten lt. EN - Koordinatensystem
- Bemaßung von Fügeverbindungen Materialbedarf und Kosten ermitteln Zuschnittlängen berechnen
- Bleche
- Vierkantprofil, Winkelprofil Trennverfahren festlegen
- Brennschneiden - Plasmaschneiden Umformverfahren festlegen
- Kaltumformung - Warmumformung Fügeverfahren festlegen
- MAG- und Gasschmelzschweißen - Hartlöten
- Blindnieten
15 Zeichnungen im Anhang
Seitenzug, Fallung, Auslehnung Angebote einholen
digitale Datenträger nutzen
thermische Trennverfahren
stoff-, form- und kraftschlüssige Verbindungen
5.3.2 Durchführen Zuschnittskizzen und Schablonen anfertigen Bauteile anreißen
Seitenwand herstellen - Zuschnitt - Sägen, Bohren - Kanten, Bördeln - Schweißen, Hartlöten - Blindnieten
Seitenwand ausrichten und nacharbeiten
9
Gerätegestützter Unterricht in Vorbereitung auf Teil I der
Gesellenprüfung selbständiges Arbeiten anstreben
Arbeitssicherheit
5.3.3 Auswerten Maßhaltigkeit, Winkligkeit und Oberflächen kontrollieren Fehleranalyse vornehmen
1 DIN ISO 9000
Mess- und Prüfverfahren, Schablone Sichtprüfung der Fügeverbindungen
Seite 16 von 129 Lernfeld 6: Be- und Verarbeiten von
nichtmetallischen Werkstoffen und Verbundstoffen
2. Ausbildungsjahr Zeitrichtwert: 60 Stunden
Zielformulierung:
Die Schülerinnen und Schüler planen die Arbeitsschritte zur Be- und Verarbeitung von Halbzeugen und Bauteilen aus nichtmetallischen Werkstoffen und Verbundstoffen, führen sie aus und beurteilen das Arbeitsergebnis.
Hierzu nutzen sie betriebsspezifische Kommunikations- und Informationssysteme, lesen Teil- und Baugruppenzeichnungen sowie Anordnungspläne. Sie fertigen technische Skizzen für Zuschnitte und Bauteile an, erstellen Stücklisten und führen die erforderlichen
Berechnungen durch.
Die Schülerinnen und Schüler wählen Werkstoffe nach Verwendungszweck und Bearbeitungsverfahren aus und stellen Arbeitsgeräte, Werkzeuge und Prüfgeräte bereit.
Sie reißen Teile unter Beachtung der Werkstoffeigenschaften und Oberflächen an und setzen zum Trennen geeignete Werkzeuge und Maschinen ein. Unter Berücksichtigung von
Funktion, Form und Material nutzen die Schülerinnen und Schüler geeignete Umform- und Fügeverfahren. Zur Formgebung und Herstellung von Bauteilen aus Kunststoffen wenden sie die Fertigungsverfahren zielgerichtet an.
Dabei beachten die Schülerinnen und Schüler die Bestimmungen der Arbeitssicherheit, der Unfallverhütung sowie des Umweltschutzes. Sie dokumentieren und bewerten ihre
Arbeitsergebnisse, diskutieren diese und beseitigen Qualitätsmängel.
Inhalte:
Handskizzen, Zeichnungen, Stücklisten, Anordnungspläne Materialbedarf und -kosten
Schablonen
Kunststoffe, Glas, Holz
Teilchen-, Faser- und Schichtverbundstoffe Werkstoffnormen
Werkstoffprüfung
Kunststoffverarbeitungsverfahren Halbzeuge, Norm- und Fertigteile
Mechanische und thermische Trennverfahren Manuelle und maschinelle Umformverfahren Stoff-, form- und kraftschlüssige Fügeverbindungen Gesundheits- und Brandschutz
Nachwachsende Rohstoffe, Sekundärrohstoffe Entsorgung
Inhalte Hinweise
Auftragsannahme • Gespräch mit Kunden, Vorgesetzten und
Mitarbeitern
Planung und Werkstoffauswahl • Handskizzen, Teil- und Baugruppenzeichnungen, Anordnungspläne
• Stücklisten, Werkstoffbezeichnungen und Werkstoffnormen
• Halbzeuge, Norm- und Fertigteile
• Berechnung von Fläche, Volumen, Masse, Materialbedarf und Kosten Werkstoffgruppen, Strukturen und
Eigenschaften
• Kunststoffe
• Teilchen-, Faser- und Schichtverbundstoffe
• Mineralische Werkstoffe
• Nachwachsende und Sekundärrohstoffe
• Werkstoffprüfverfahren und Identifizierung
Ver- und Bearbeitungsverfahren
Kunststoffreparatur
• Mechanische und thermische Trennverfahren
• Manuelle und maschinelle Umformverfahren
• Stoff-, form- und kraftschlüssige Fügeverfahren
• Verfahren zur Formgebung und Herstellung
• Nahtvorbereitung Qualitätsmanagement, Arbeitssicherheit und
Umweltschutz
• Berufsgenossenschaftliche Vorschrift für Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit (BGV)
• Qualitätskontrolle
• Betriebs- und Herstelleranweisungen
• Umgang mit Maschinen und Werkzeugen
• Giftigkeit und Gesundheitsschutz
• Umweltbelastung und Entsorgung
• Recycling
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Handlungsbereich (Lernfeld) 6 Be- und Verarbeiten von nichtmetallischen Werkstoffen und Verbundstoffen [80h]
Lernsituation 6.1 Herstellung eines Schütttrichters [30h]
Lernsituation 6.2 Anpassen eines Radlaufes [16h]
Lernsituation 6.3 Auskleidung eines Fahrzeugbodens [14h]
Alternativ: Kunststoffreparatur 6.1 Herstellung eines Schütttrichters [30h]
Auftrag: Der Vorgesetzte beauftragt einen Auszubildenden mit der Anfertigung eines Schütttrichters nach Handskizze.
Angestrebte Kompetenzen/Niveaustufen:
Die Schülerinnen und Schüler besitzen Kenntnisse über nichtmetallische Werkstoffe und Verbundstoffe. Sie sind in der Lage, die entsprechenden stoff-, form- bzw. kraftschlüssigen Fügeverfahren auszuwählen. Die Auszubildenden erstellen selbständig Zeichnungen und ermitteln den
notwendigen Materialbedarf. Die Schülerinnen und Schüler planen die notwendigen Arbeiten und führen sie unter Beachtung der Arbeitssicherheit durch.
Nr. Handlung Kompetenzentwicklung Ustd. Hinweise
6.1.1 Planen Arbeitsauftrag mit dem Vorgesetzten besprechen Werkstoffe und Fügeverfahren auswählen
- Werkstoffarten
- Werkstoffeigenschaften und Identifizierung - Werkstoffbezeichnung und Werkstoffnormen - Halbzeuge
- Stoff-, form- und kraftschlüssige Fügeverfahren Zeichnung und Schablone erstellen
Materialbedarf ermitteln - gestreckte Länge - Fläche
- Volumen Arbeitplan erstellen
16
Übersicht zu nichtmetallischen Werkstoffen
6.1.2 Durchführen Schütttrichter herstellen - Anreißen - Zuschneiden
- Manuelle und maschinelle Umformverfahren - Stoff-, form- und kraftschlüssige Fügeverfahren
13 Gerätegestützter Unterricht Gesundheitsschutz
Entsorgung
6.1.3 Auswerten Arbeitsergebnisse überprüfen 1 Umweltbelastung
6.2 Anpassen eines Radlaufes [16h]
Auftrag: Ein Kunde wünscht die Radlaufverbreiterung an seinem Fahrzeug.
Angestrebte Kompetenzen/Niveaustufen:
Die Schülerinnen und Schüler sind in der Lage, Kunden unter Beachtung der gesetzlichen Bestimmungen wunschgerecht zu beraten und die zu erwartenden Kosten zu ermitteln. Sie erstellen einen Arbeitsplan nach Beschaffung der Bauteile und führen die Arbeiten arbeitsschutzgerecht durch.
Die Auszubildenden überprüfen ihre Arbeiten und übergeben das Fahrzeug an den Kunden.
Nr. Handlung Kompetenzentwicklung Ustd. Hinweise
6.2.1 Planen Kundengespräch führen - Kundenwunsch
- gesetzlichen Vorschriften - fahrzeugtypische Besonderheiten - Kosten
Bauteil entsprechend des Kundenwunsches auswählen - Informationsbeschaffung
- Auswahl des Lieferanten Arbeitsplan erstellen
- Trennverfahren - Fügeverfahren
Materialkosten und Arbeitswerte ermitteln
10 Alternativ: Kunststoffreparatur möglich
Werkstattinformationssysteme Herstellerunterlagen StVZO, ABE
siehe LS 6.1
Kostenberechnung 6.2.2 Durchführen Bauteile beschaffen und kontrollieren
Räder und alte Radläufe demontieren Radläufe anpassen
5 siehe LF 2 Entsorgung
Gerätegestützter Unterricht
Seite 20 von 129 6.3 Auskleidung eines Fahrzeugbodens [14h]
Auftrag: Ein Transportunternehmer wünscht den Fußbodenausbau seines Fahrzeuges.
Angestrebte Kompetenzen/Niveaustufen:
Die Schülerinnen und Schüler gehen auf Kundenwünsche ein und beachten fahrzeugspezifische Besonderheiten. Sie besitzen Wissen über nach- wachsende Rohstoffe und deren Be- und Verarbeitung. Die Auszubildenden erstellen Arbeitspläne einschließlich notwendiger Berechnungen. Nach Materialbeschaffung realisieren sie den Arbeitsauftrag. Die Schülerinnen und Schüler entwickeln Verantwortungsbewusstsein für ihre Arbeit. Sie informieren den Kunden über Veränderungen hinsichtlich fahrzeugspezifischer Daten.
Nr. Handlung Kompetenzentwicklung Ustd. Hinweise
6.3.1 Planen Kundengespräch führen - Kundenwunsch
- fahrzeugtypische Besonderheiten - Kosten
Maße ermitteln Handskizze anfertigen Informationen beschaffen
- nachwachsende Rohstoffe und Sekundärrohstoffe - Trennverfahren
- Fügeverfahren Arbeitsplan erstellen Berechnungen durchführen
- Fläche, Volumen, Masse - Achslasten
9
Holz, Vollholz, Plattenwerkstoffe Werkzeuge zur Holzbearbeitung, Arbeits- und Gesundheitsschutz Entsorgung
6.3.2 Durchführen Material beschaffen und kontrollieren Arbeitsauftrag realisieren
- Anreißen - Zuschneiden
- Montieren der Beplankung
4
Gerätegestützter Unterricht
6.3.3 Auswerten Sicht- und Funktionsprüfung ausführen Fahrzeug an den Kunden übergeben
1
Leergewicht, Nutzlast, zul. Gesamtgewicht
Lernfeld 7: Installieren elektrischer und elektronischer Systeme
2. Ausbildungsjahr Zeitrichtwert: 60 Stunden
Zielformulierung:
Die Schülerinnen und Schüler planen die Arbeitsschritte zum Prüfen, Einstellen, Installieren und in Betrieb nehmen von elektrischen und elektronischen Systemen an Kraftfahrzeugen, führen sie aus und beurteilen das Arbeitsergebnis.
Sie informieren sich, indem sie konventionelle und elektronische Informationsquellen nutzen. Die Schülerinnen und Schüler prüfen elektrische Leitungen, Verbindungen und Anschlüsse, messen die elektrischen Größen, setzen dazu Schaltpläne,
Fehlersuchanleitungen, werkstattübliche Prüftechniken und geeignete Werkzeuge ein. Sie bereiten elektrische Leitungen anschlussfertig vor, ordnen Kabelverlauf und Kabelanschlüsse den elektrischen und elektronischen Komponenten zu und verbinden diese nach
Schaltplänen. Die Schülerinnen und Schüler prüfen Energieversorgungs- und Starteranlagen, die Beleuchtungs-, Warn- und Signalanlagen sowie Kontrolleinrichtungen und setzen diese gegebenenfalls instand. Entsprechend ihres Arbeitsauftrages führen sie notwendige
Berechnungen durch.
Die Schülerinnen und Schüler dokumentieren und beurteilen Messwerte und Signale, und vergleichen sie mit den Prüf- und Einstelldaten.
Beim Installieren der Systeme wenden sie die Vorschriften zum Umgang mit Prüfgeräten, sowie elektrischen und elektronischen Einrichtungen am Kraftfahrzeug an. Sie
dokumentieren und bewerten ihre Arbeitsergebnisse, diskutieren diese und beseitigen Qualitätsmängel.
Inhalte:
Sicht-, Funktions- und Sicherheitsprüfung Fehlersuchanleitungen
Schaltpläne, Energiemanagement
Energieversorgungs- und Starteranlagen Prüf- und Einstellwerte
Bordnetze
Sicherheits-, Komfort- und Kommunikationselektronik
Beleuchtungs-, Warn- und Signaleinrichtungen, Kontrolleinrichtungen
Elektrische Leistung, Kabelquerschnitt Zubehör, Zusatzeinrichtungen
Arbeitssicherheit, Unfallverhütung, Umgang mit pyrotechnischen Systemen Entsorgung elektrischer und elektronischer Bauteile und Geräte
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Inhalte Hinweise
Gesprächsführung • Kommunikation mit Kunden,
Mitarbeitern und Vorgesetzten
• Kommunikation mit Herstellerhotline o per Telefonhotline
o per E-mail
• Verknüpfung Deutsch- und Englisch- unterricht
Arbeitsplanung, Herstellerunterlagen, Dokumentationssysteme
• digitale Datenträger, betriebliche Informationssysteme und
branchentypische Software, z.B. SIP, CBT, ESI[tronic]
• Schaltpläne und Anordnungspläne
• Prüfanleitungen, Fehlersuchanleitungen
• Installationsanleitungen entsprechend Automobilhersteller bzw. Zulieferer Energiemanagement im Fahrzeug • Energieversorgungseinrichtungen
o Generator
o Ein- und Mehrbatteriesysteme o Startanlagen, kombinierte Start-
und Versorgungsanlagen o Bordspannungen
Elektrische und Elektronische Einrichtungen • Beleuchtungseinrichtungen
o konventionelle Beleuchtungs- anlagen
o XENON Licht o Kurvenlicht
• Warn- und Signaleinrichtungen
• Kontrolleinrichtungen
Handlungsbereich (Lernfeld) 7 Installieren elektrischer und elektronischer Systeme [60h]
Lernsituation 7.1 Installationen an Beleuchtungs- und Signaleinrichtungen nach Unfallreparatur eines Frontschadens [20 h]
Lernsituation 7.2 Elektrische Installation einer nachzurüstenden Standheizung [10 h]
Lernsituation 7.3 Installation eines Türsteuermoduls und eines Seitenairbags nach einer Türreparatur (fahrerseitig) [30 h]
7.1 Installationen an Beleuchtungs- und Signaleinrichtungen nach Unfallreparatur eines Frontschadens [20 h]
Auftrag: Nach einem Unfall wurden die Karosserieschäden im Frontbereich eines PKW repariert. Die Signal- und Beleuchtungseinrichtungen müssen im Frontbereich ersetzt und insgesamt auf Funktion geprüft werden.
Angestrebte Kompetenzen/Niveaustufen:
Die Schülerinnen und Schüler lesen aufgabenbezogene Schalt- und Stromlaufpläne der Beleuchtungsanlage von Kraftfahrzeugen. Sie kennen Bauteile und Steuergruppen der Beleuchtungs-, Warn-, Signal- und Kontrolleinrichtungen. Die Auszubildenden sind in der Lage, einfache Installationsarbeiten durchzuführen. Sie wählen zum Messen bzw. Prüfen der elektrischen Größen im Stromkreis geeignete Mess- und Prüfmittel aus und führen Berechnungen dazu durch. Sie beachten die Vorschriften zum Umgang mit stromführenden Bauteilen.
Nr. Handlung Kompetenzentwicklung Ustd. Hinweise
7.1.1 Planen Kommunikation Arbeitsumfang mit Vorgesetzten bzw. MitarbeiterfestlegenFestlegen des Arbeitsumfanges
- Kommunikation mit Vorgesetzten - Kommunikation mit Mitarbeitern
aufgabenbezogene Schaltpläne bzw. Anordnungspläne bearbeiten - (Schaltzeichen,
- Kontakt- und Steckerbezeichnung, - Kabelbezeichnungen
Unterlagen der Beleuchtungseinrichtungen und Steuerbaugruppen kennenanalysieren - konventionelle Leuchtenausführungen
- Xenon Licht
8
siehe LF 3 und 4
konventionelle und digitale Datenträger betriebliche Informationssysteme Beleuchtungseinrichtungen
Seite 24 von 129
7.1.2 Durchführen Installationsarbeiten ausführen - Kabelverbindungen - Scheinwerfer - Signalanlage
Messen und Prüfen von elektrische Größen im Stromkreis messen und prüfen - Übergangswiderstand
- Leistung
11 Gerätegestützter Unterricht alternativ am Modell
Beleuchtungseinrichtung (Beispiel:
Hauptscheinwerfer links) siehe LF 3
Berechnen elektrischer Größen 7.1.3 Auswerten Funktionsprüfung prüfen und Ergebnisse nach Anforderungen des betrieblichen
Qualitätsmanagementsystems auswerten
1 Qualitätskontrolle
7.2 Elektrische Installation einer nachgerüsteten Standheizung [10 h]
Auftrag: Für eine nachgerüstete Standheizung sollen die elektrische Installation eingebaut und das Gesamtsystem in Betrieb genommen werden.
Der Einbau einer Zusatzbatterie ist notwendig
Angestrebte Kompetenzen/Niveaustufen:
Die Schülerinnen und Schüler kennen die Energieversorgungseinrichtungen eines Kraftfahrzeuges. Sie sind in der Lage Schaltpläne bzw.
Anordnungspläne zu analysieren, Schaltpläne zu ergänzen und Verlegepläne zu erstellen. Die Schülerinnen und Schüler integrieren neue elektrische Systeme in die bestehende elektrische Anlage, prüfen diese und übergeben das Fahrzeug an den Kunden unter Beachtung möglicher Gewährleistungsansprüche. Sie sind sich der Gefahren bei Arbeiten an elektrischen Anlagen bewusst.
Nr. Handlung Kompetenzentwicklung Ustd. Hinweise
7.2.1 Planen Kommunikation mit Vorgesetzten bzw. MitarbeiterFestlegen des Arbeitsumfanges festlegen
- Einbauort der Zusatzbatterie - Zeitplanung
aufgabenbezogene Schaltpläne bzw. Anordnungspläne lesenSchaltzeichen, - konventionelle und digitale Datenträger
- betriebliche Informationssysteme - Schaltzeichen
- Kontakt- und Steckerbezeichnung - Kabelbezeichnungen
Energieversorgungssystem des Kfz kennenanalysieren -Starterbatterie
- Starterbatterie, Generator, kombinierte Start- und Versorgungsanlagen - Wirkprinzip und Kenngrößen
- Leistungsbedarf elektrischer Verbraucher - Konstruktionsmerkmale und Einbauorte - umweltgerechte Entsorgung
Schaltpläne ergänzen und Verlegeplan erstellen
6
siehe LF 3 und 4
konventionelle und digitale Datenträger betriebliche Informationssysteme
Konstruktionsmerkmale und Einbauorte umweltgerechte Entsorgung
laut Herstellerangaben Herstellerangaben Kabelquerschnitte
Arbeitssicherheit
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Gewährleistung
7.3 Installation eines Türsteuermoduls und eines Seitenairbags [30 h]
Auftrag: Nach der Reparatur einer Fahrertür sollen Türsteuermodul und Seitenairbag wieder installiert werden.
Angestrebte Kompetenzen/Niveaustufen:
Die Schülerinnen und Schüler kennen die Systeme der Sicherheits-, Komfort- und Kommunikationselektronik. Sie sind in der Lage, einen Arbeits- plan für die Installation entsprechender Bauteile zu erarbeiten und sie anschließend fachgerecht zu installieren. Die Auszubildenden führen not- wendige Systemprüfungen verantwortungsbewusst durch. Sie kennen Vorschriften im Umgang mit pyrotechnischen Systemen und sind sich der Notwendigkeit der Einhaltung dieser Vorschriften bewusst.
Nr. Handlung Kompetenzentwicklung Ustd. Hinweise
7.3.1 Planen Fahrzeugidentifikationdurchführen identifizieren
Systeme der Sicherheits-, Komfort- und Kommunikationselektronik analysieren - pyrotechnischer Systeme
- BUS-System, Lichtwellenleiter
Ersatzteilbedarf sermittlung und -beschaffung ausführenermitteln und Teile beschaffen - Branchensoftware
- Ersatzteilkataloge Arbeitsplan erstellen
16
Branchensoftware Branchensoftware Ersatzteilkataloge
Herstellervorschriften beachten konventionelle und digitale Datenträger,
betriebliche Informationssysteme 7.3.2 Durchführen Wareneingang kontrollieren
Montage der Baugruppen durchführenSeitenairbag und Türsteuermodul einbauen - Korrosionsschutz
- Sicherheitsvorschriften - Entsorgung
Airbagsystem prüfen - Sichtprüfung - Kontrolllampe Türsteuermodul prüfen
10
CAN-BUS Oszillogramme
Lernfeld 8:
Fachstufe1
Installieren mechanischer,
hydraulischer und pneumatischer Systeme
2. Ausbildungsjahr Zeitrichtwert: 80 Stunden
Zielformulierung:
Die Schülerinnen und Schüler planen die Arbeitsschritte zum Prüfen, Einstellen, Installieren und in Betrieb nehmen von mechanischen, hydraulischen und pneumatischen Systemen an Kraftfahrzeugen, führen sie aus und beurteilen das Arbeitsergebnis.
Sie führen Wartungsarbeiten an Fahrzeugen und Betriebseinrichtungen nach Vorgaben durch und dokumentieren diese. Dabei prüfen sie die Dichtheit der Systeme und kontrollieren notwendige Füllstände und Betriebsdrücke.
Die Schülerinnen und Schüler beurteilen Baugruppen und Bauteile des Fahrwerks hinsichtlich Verschleiß, Beschädigung und Wiederverwendbarkeit.
Sie lesen Anordnungspläne, Hydraulik- und Pneumatikschaltpläne sowie Stromlaufpläne von Ansteuerungen. Die Schülerinnen und Schüler verstehen den Aufbau und die Wirkungsweise dieser fahrzeugtypischen Systeme und führen erforderliche Berechnungen durch.
Sie nehmen Fahrzeugsysteme fachgerecht außer Betrieb, stellen einzelne Komponenten ein und nehmen das Gesamtsystem in Betrieb. Dabei arbeiten sie nach Herstellervorschriften unter Beachtung geltender Unfallschutzmaßnahmen.
Die Schülerinnen und Schüler lagern wiederverwendbare Bauteile und Baugruppen montagegerecht ein. Sie ver- und entsorgen Betriebs- und Hilfsstoffe ökonomisch und ökologisch verantwortungsbewusst.
Inhalte:
Sicht-, Geräusch- Funktions- und Sicherheitsprüfung Anordnungspläne und Schaltpläne
Prüf- und Einstellwerte Fehlersuchanleitungen Achsvermessung
Hydraulische Kraftverstärkung, Drücke und Kräfte Mechanische und hydraulische Bremsanlagen Mechanische Federungs- und Radführungssysteme
Hydraulische und pneumatische Federungs- und Schwingungsdämpfungssysteme Niveauregelung
Lenkung, Lenkhilfe Fahrwerksgeometrie Räder, Reifen
Zubehör, Zusatzeinrichtungen
Gefährdung durch Betriebs- und Hilfsstoffe
Arbeitssicherheit und Unfallverhütung bei hohen Drücken Kommunikation mit Mitarbeitern und Kunden
Gewährleistung und Haftung
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Inhalte Hinweise
Gesprächsführung • Kommunikation mit Kunden,
Vorgesetzten und Mitarbeitern
• Präsentation und Argumentation
• Darstellung und Erläuterung von Funktionsprinzipien
Arbeitsplanung Herstellerunterlagen Dokumentationssysteme
• Digitale Datenträger, betriebliche Informationssysteme und
branchenübliche Software
• Informationen von Herstellern hydraulischer und pneumatischer Systeme und Anlagen
• Auswertung von Dokumentationen
• Kostenrechnungen
• Berechnungen zu Bremssystemen Bauteile
Baugruppen Aggregate
• Symbolik
• DIN-ISO und EN
• Schalt- und Funktionspläne
• Wiederverwendbarkeit, Wiederverwertbarkeit Mechanische, hydraulische und pneumatische
Systeme im Kraftfahrzeug
• Demontage, Prüfen, Einstellen und Installieren von Systemen
o Bremssysteme (mechanische, hydraulische und
elektrohydraulische) o Lenksysteme
o Fahrwerksysteme o elektropneumatische
Zentralverriegelung Mess- und Prüfverfahren • Handhabung und Umgang mit
Druckprüfgeräten
• Grundgrößen, Drücke
• Dichtheitsprüfung
• Bremsenprüfstand
• Achsvermessung
• Bremsflüssigkeitstest Arbeitssicherheit und Unfallverhütung
Entsorgung
• Berufsgenossenschaftliche Vorschrift für Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit (BGV)
• Schutzmaßnahmen, Installationsvorschriften
• Vorschriften zur Prüfung hydraulischer und pneumatischer Baugruppen und Systeme
Handlungsbereich (Lernfeld) 8 Installieren mechanischer, hydraulischer und pneumatischer Systeme [80h]
Lernsituation 8.1 Austausch eines Radbremszylinders [35h]
Lernsituation 8.2 Instandsetzung einer pneumatischen Zentralverriegelung [15h]
Lernsituation 8.3 Instandsetzung eines Fahrwerkes [30h]
8.1 Austausch eines Radbremszylinders [35h]
Auftrag: Nach erfolgten Instandsetzungsarbeiten wird bei einer Sichtprüfung eine Leckage am Radbremszylinder festgestellt, diese ist zu beseitigen.
Angestrebte Kompetenzen/Niveaustufen:
Die Schülerinnen und Schüler erfassen durch die Analyse kraftfahrzeugtechnischer Bremssysteme deren Aufbau sowie funktionale Zusammenhänge zwischen den Teilsystemen und können diese beschreiben. Sie planen Instandsetzungsarbeiten an der Bremsanlage unter Beachtung gesetzlicher Vorschriften sowie sicherheitstechnischen Aspekten. Die Auszubildenden führen selbständig Instandsetzungsarbeiten an der Bremsanlage durch. Sie sind in der Lage, technische Dokumentationen zu lesen und zu verstehen. Sie erfassen ihre Arbeitsergebnisse gewissenhaft und können diese dokumentieren und präsentieren. Die Schülerinnen und Schüler beachten die Regeln im Umgang mit Betriebs- und Hilfsstoffen. Der Unfall-, Brand- und Umweltschutz wird bewusst beachtet.
Nr. Handlung Kompetenzentwicklung Ustd. Hinweise
8.1.1 Planen sich über Bremsanlage informieren
- Arten, Aufbau, Wirkungsweise mechanischer und hydraulischer Brems- anlagen
- Bremsflüssigkeiten
- Bremskraftverstärkung, Bremskraftregelung - Antiblockiersysteme
- Elektrohydraulische Bremsanlage Fahrzeugidentifikation durchführen
Ersatzteilbedarf ermitteln und Ersatzteile beschaffen
26 gesetzliche Vorschriften, Bremskreisaufteilung, siehe LF 4,
hydraulische Übersetzung, Berechnungen zu Bremskräften, Bremsverzögerung, Bremsarbeit, Bremsleistung, Bremsweg, Übersetzung Branchensoftware
Branchensoftware, Ersatzteilkataloge
8.1.2 Durchführen Wareneingang kontrollieren Radbremszylinder austauschen
- Bremsflüssigkeit
- Demontage und Montage - Entlüften
Systemprüfung ausführen - Sichtprüfung - Dichtheitsprüfung - Funktionsprüfung - Wirkungsprüfung
8
Gerätegestützter Unterricht
Wiederverwendbarkeit, nachfüllen oder erneuern, Entsorgung, Umweltschutz Arbeitssicherheit, Unfallverhütung
Bremsenprüfstand 8.1.3 Auswerten Ergebnisse der Systemprüfung dokumentieren und interpretieren
Fahrzeug übergeben
1
8.2 Instandsetzung einer pneumatischen Zentralverriegelung [15h]
Auftrag: Ein Kunde bemängelt, dass die pneumatische Zentralverriegelung nicht funktionsfähig ist. Die Anlage ist ordnungsgemäß instand zu setzen.
Angestrebte Kompetenzen/Niveaustufen:
Die Schülerinnen und Schüler verfügen über sichere Kenntnisse über die Zentralverriegelung. Sie können selbständig Schalt- und Pneumatik- pläne lesen und auswerten. Die Schülerinnen und Schüler analysieren Fehler und deren Ursachen und zeigen Möglichkeiten zur Problemlösung auf. Die Auszubildenden setzen die pneumatische Zentralverriegelung instand.
Nr. Handlung Kompetenzentwicklung Ustd. Hinweise
8.2.1 Planen Kundengespräch führen
Arbeitsmittel beschaffen - Schaltpläne - Pneumatikpläne
Zentralverriegelungen analysieren - Arten
- Aufbau
- Wirkungsweisen Fehlersuchplan erstellen
7 siehe LF 4
Herstellerunterlagen
elektrische und pneumatische Systeme
8.2.2 Durchführen Fehlerursache ermitteln - Pumpe
- Schlossmechanik - Leitungen - Stellmodul - Mikrotaster Ersatzteile beschaffen fehlerhaftes Bauteil wechseln
6 Gerätegestützter Unterricht
Funktion, Dichtheit
Kataloge, Informationssysteme Arbeitsplan, Herstellerunterlagen
8.2.3 Auswerten Funktionsprüfung durchführen Fahrzeug übergeben
2
8.3 Instandsetzung eines Fahrwerkes [30h]
Auftrag: Ein Kunde bemängelt an seinem neuen Fahrzeug nach kurzer Zeit eine abnormale Reifenabnutzung am rechten Vorderrad. Mögliche Fehlerursachen sind zu identifizieren und zu beheben!
Angestrebte Kompetenzen/Niveaustufen:
Die Schülerinnen und Schüler besitzen Kenntnisse über Federungs- und Radaufhängungssysteme, Lenkung und Fahrwerksgeometrie. Durch Analyse von Reifenverschleißbildern erkennen sie mögliche Ursachen abnormaler Abnutzung. Die Schülerinnen und Schüler führen selbständig eine
Achsvermessung durch. Sie bewerten gewonnene Messergebnisse und führen erforderliche Reparatur- und Einstellarbeiten durch. Die Auszubildenden sind sich ihrer Verantwortung hinsichtlich Haftung und Gewährleistung bei Arbeiten am Fahrwerk bewusst.
Nr. Handlung Kompetenzentwicklung Ustd. Hinweise
8.3.1 Planen Kundengespräch führen, Fahrzeug annehmen - Fahrzeugschein
- Arbeitsbühne
- Arbeitssicherheit, Unfallverhütung
Federungs- und Radaufhängungssysteme kennenlernen - Federungssystem
- Radführungssystem
- Schwingungsdämpfungssystem Lenkung und Fahrwerksgeometrie analysieren
- Arten und Aufbau der Lenkung - Lenkhilfen
- Reifenverschleißbilder und deren Ursachen Achsvermessung vorbereiten
- Aufbau des Achsvermessungssystems - Messgrößen
19
siehe LF 2 Sichtprüfung
Bauarten und Wirkungsweisen Niveauregelung
Sicherheitsvorschriften
Herstellerangaben Fahrwerksgeometrie 8.3.2 Durchführen Fahrwerk auf mechanische Beschädigungen kontrollieren
Achsvermessung ausführen - vorbereitende Tätigkeiten
- Unfallverhütung, Arbeitssicherheit - Vermessungsprotokolle
Fehlerdiagnose erstellen
- Vermessungsprotokolle auswerten - Fehlerursache bestimmen
Fehler beheben
- Austausch fehlerhafter Komponenten - Einstellarbeiten
Kontrollvermessung vornehmen
10 Gerätegestützter Unterricht
Schwingungsdämpfer, Radaufhängung, Stabilisatoren, Achsgeometrie, Reifen Umweltschutz, Entsorgung von Reifen und Bauteilen
8.3.3 Auswerten Eingangs- und Kontrollmessprotokolle vergleichen, Fahrzeug übergeben 1 Gewährleistung und Haftung
Übersicht über die Lernfelder für den Ausbildungsberuf
Karosserie- und Fahrzeugbaumechaniker/~in Fachrichtung:
Karosserieinstandhaltungstechnik
Mechaniker/~in für Karosserieinstandhaltungstechnik
Lernfelder Zeitrichtwerte
Nr. 1. Jahr 2. Jahr 3. Jahr 4. Jahr
9I Analysieren von Fahrzeug- und Karosserieschäden
100
10I Rückverformen deformierter Karosserien und Fahrzeugrahmen
80
11I Durchführen von Abschnittsreparaturen 100
12I Ausbeulen von Karosserieblechen 80
13I Vorbereiten und Durchführen von Reparaturlackierungen
60
Summe 280 140
Seite 36 von 129 Lernfeld 9I: Analysieren von Fahrzeug- und
Karosserieschäden
3. Ausbildungsjahr Zeitrichtwert: 100 Stunden
Zielformulierung:
Die Schülerinnen und Schüler planen die Arbeitsschritte zur Analyse von Fahrzeug- und Karosserieschäden, führen sie durch und beurteilen das Arbeitsergebnis.
Sie gehen bei der Aufnahme von Unfallschäden systematisch vor und grenzen den
Schadensbereich mit Hilfe einer gezielten Kundenbefragung ein. Erforderliche Prüfungen führen sie durch und protokollieren den Schadensumfang fachgerecht.
Die Schülerinnen und Schüler wenden Werkstattverfahren zur Karosserievermessung mit Hilfe von Aufbauplänen und Datenblättern zielgerichtet an. Sie kontrollieren die
Karosseriereferenzpunkte, prüfen die Lage der Kontroll- und Befestigungspunkte für Fahrwerk und Antriebsaggregate. Sie dokumentieren die Messergebnisse und beurteilen existierende Abweichungen unter Berücksichtigung des Zusammenspiels von Achs- und Karosserievermessung.
Die Schülerinnen und Schüler planen die Arbeitsschritte und Arbeitsabläufe im Team und ermitteln den Arbeitsumfang unter Berücksichtigung des Zeitbedarfs und der Notwendigkeit personeller Unterstützung. .
Sie kalkulieren Schäden mit Hilfe branchenüblicher Software und beraten Kunden hinsichtlich technischer und wirtschaftlicher Durchführbarkeit von Instandsetzungen.
Inhalte:
Kundenbefragung
Sicht-, Tast-, Geräusch-, Geruchs- und Funktionsprüfung Aufbaupläne und Datenblätter
Zwei- und dreidimensionale Karosserievermessung Unterbau- und Oberbauvermessung
Prüfprotokolle
Schadensumfang, -abgrenzung und -bewertung Zeit-, Ersatzteil- und Hilfsstoffbedarf
Primär-, Sekundärträger und Verkleidungsteile Schadensbilder
Alt-, Sekundär-, verdeckte und fahrzeugspezifische Schäden Systematische Schadensaufnahme
Messsysteme und komplexe Lehren, Karosseriereferenzpunkte Reparaturwegbestimmung
Kostenermittlung, Schadenskalkulation Kundenorientierung und Kundenberatung Kommunikations- und Informationssysteme Qualitätsmanagement
Inhalte Hinweise
Gesprächsführung • Kommunikation mit Kunden,
Vorgesetzten und Mitarbeitern
• Präsentation und Argumentation
• Darstellung wirtschaftlicher Aspekte Arbeitsplanung
Herstellerunterlagen Dokumentationssysteme
• Digitale Datenträger, betriebliche Informationssysteme und
branchenübliche Software
• Informationen von Fahrzeugherstellern und Herstellern von Richt- und
Messsystemen
• Auswertung von Datenblättern/
Aufbauplänen und Messprotokollen
• Kostenrechnungen
Fahrzeugbauweisen • Bauelementen/Fertigung
• Tragsysteme
• Werkstoffe
• Leichtbau
Schadensanalyse • Sichtprüfung
• Funktionsprüfung
• nichtmaßliches und maßliches Prüfen
• Schadensbilder
Reparaturwege • Austausch, Instandsetzung,
Rückverformung
• Lackierung
• Komplettierung
Fahrzeugvermessung • Messsysteme und Lehren
o zweidimensionale Karosserievermessung o dreidimensionale
Karosserievermessung o mechanische Systeme o optische Systeme o elektronische Systeme
Schadenskalkulation • branchenübliche Software
• Kostenvoranschlag/Schadensgutachten
• Wirtschaftlichkeitsbetrachtungen
Arbeitssicherheit und Unfallverhütung • Berufsgenossenschaftliche Vorschrift für Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit (BGV)
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Handlungsbereich (Lernfeld) 9 I Analysieren von Fahrzeug- und Karosserieschäden [100h]
Lernsituation 9.1 I Erstellung eines Kostenvoranschlages [40h]
Lernsituation 9.2 I Karosserievermessung durchführen [50h]
Lernsituation 9.3 I Karosserieschäden an einem Gebrauchtwagen [10h]
9.1 I Erstellung eines Kostenvoranschlages [40h]
Auftrag: An einem Fahrzeug mit Parkplatzschaden in Form einer deformierten Fahrerseite soll eine Schadensanalyse durchgeführt und ein Reparaturkostenvoranschlag erstellt werden.
Angestrebte Kompetenzen/Niveaustufen:
Die Schülerinnen und Schüler kennen die Fahrzeugbauweisen. Sie sind in der Lage, Schadenanalysen durchzuführen, Reparaturwege Festzulegen und Reparaturkosten zu kalkulieren. Die Auszubildenden können ihre Ergebnisse präsentieren.
Nr. Handlung Kompetenzentwicklung Ustd. Hinweise
9.1.1 I Planen Fahrzeugannahme durchführen Fahrzeugdaten aufnehmen Fahrzeugbauweisen unterscheiden
- Bauelementen/Fertigung - Tragsysteme
- Werkstoffe Schadensanalyse erarbeiten
- Sichtprüfung - Funktionsprüfung - Nichtmaßliches Prüfen - Maßliches Prüfen - Schadensbilder Reparaturweg festlegen
- Austausch - Instandsetzung - Rückverformung - Lackierung - Komplettierung Kalkulation erstellen
- Kostenvoranschlag - Erstellungsmöglichkeiten
20 Kundenbefragung
Kostenträger: Kunde/Versicherung Primärträger, Sekundärträger, Verkleidungsteile
Leichtbauprinzipien
Schadenaufnahmeverfahren analysieren Schadensprotokoll
alt-, sekundär-, verdeckte und fahrzeugspezifische Schäden Ersatzteilbeschaffung Arbeitszeiten/
Materialbedarf ermitteln Lackierstufen 1-3
Anwendung branchenüblicher Software Wirtschaftlichkeitsprüfung/
Schadensgutachten
9.1.2 I Durchführen Schadenanalyse am Fahrzeug durchführen Reparaturweg für das Schadensfahrzeug festlegen Kalkulation durchführen
15 Gerätegestützter Unterricht Herstellervorschriften beachten
9.1.3 I Auswerten Kostenvoranschlag übergeben und besprechen 5 Kundenberatung
Versicherungsaspekte
9.2 I Karosserievermessung durchführen [50h]
Auftrag: Im Rahmen einer Unfallinstandsetzung ist eine Überprüfung der Karosserie erforderlich.
Angestrebte Kompetenzen/Niveaustufen:
Die Schülerinnen und Schüler vertiefen ihre Kenntnisse zu den verschiedenen Systemen zur Fahrzeugvermessung. Sie sind in der Lage, unterschiedliche Mess- und Prüfmethoden auszuwählen und durchzuführen. Die Auszubildenden können ihre Ergebnisse präsentieren.
Nr. Handlung Kompetenzentwicklung Ustd. Hinweise
9.2.1 I Planen Aufbau und Funktion unterschiedlicher Messsysteme/Lehren erläutern - zweidimensionale Karosserievermessung
- dreidimensionale Karosserievermessung - mechanische Systeme
- optische Systeme - elektronische Systeme
Datenblätter und Aufbaupläne analysieren
25 branchenübliche Software nutzen Koordinatensysteme
9.2.2 I Durchführen Karosserievermessung durchführen 20 Gerätegestützter Unterricht