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Aus Altem wächst etwas Neues. Wenn persönliche Kontakte schwierig werden Das vergangene Jahr hat uns mit der Pandemie

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Academic year: 2022

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info KAB Schweiz

AZB 8730 Uznach PP/Journal CH-8730 Uznach Post CH AG KAB Schweiz

Christliche Sozialbewegung

Ausstellungsstrasse 21, 8005 Zürich

März 2021 | Nr. 17

Fortsetzung auf Seite 2

Wenn persönliche Kontakte schwierig werden

Das vergangene Jahr hat uns mit der Pan- demie und den damit verbundenen Ein- schränkungen eine besondere Herausfor- derung beschert. Viele geplante Veran- staltungen mussten abgesagt werden.

Glücklicherweise konnte der Sozialtag zum Thema: Conversatio als Leim für eine Welt in Scherben noch erfolgreich durchgeführt werden.

Leider musste unsere Generalversamm- lung ausfallen. Damit fehlte auch eine wichtige Gelegenheit, sich auszutauschen und Gemeinschaft zu pflegen. Ausfallen musste auch das mehrtägige internatio- nale Austauschtreffen mit befreundeten KAB-Verantwortlichen aus dem benachbar- ten Ausland und unser schweizerisches KAB-Treffen im Flüeli-Ranft.

Auch die Zentralratssitzung fiel der Pan- demie zum Opfer. Als Ersatz hat der Vor- stand eine schriftliche Umfrage zur Zukunft

der KAB gemacht. Erfreuliche Rückmeldun- gen zeigten, dass noch einige Glut unter der Asche weiterglüht. Nur fehlen uns enga- gierte Mitglieder, die die Kraft haben, das Feuer neu zu entfachen.

Da für die KAB Schweiz einige unvorher- gesehene wichtige Entscheidungen anste- hen, die nur an einer Präsenz-GV behandelt werden können, hat sich der Verbandsvor- stand der KAB Schweiz kurzfristig entschie- den, die vorgesehene schriftliche Abstim- mung nicht durchzuführen und auf eine Präsenz-GV im Herbst, Samstag, 4. Septem- ber 2021, St. Josef in Zürich zu verschieben.

Wofür Mitgliederbeiträge eingesetzt werden.

Die Mindereinnahmen durch den Mit- gliederschwund bereiten uns Sorgen, denn die Ausgaben bleiben gleich. Viele aktive Mitglieder werden älter oder sterben weg.

Aus Altem wächst

etwas Neues

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infoKABSchweiz  |  März 2021  |  Nr. 17

Sektionen lösen sich auf oder treten aus dem schweizerischen Verband aus, weil sie nicht mehr bereit sind, ihren solidarischen Beitrag zu leisten.

Wir suchen die Zusammenarbeit mit Or- ganisationen ähnlicher Zielsetzung. Mit

«ethik22» teilen wir unser Verbandssekre- tariat und beteiligen uns an gemeinsamen Projekten wie dem Sozialtag. Wir versu- chen über politische Gruppierungen unsere Anliegen für gesellschaftliche Veränderun- gen einzubringen.

Solidarität für Menschen in Not

Die Covid-19-Massnahmen führen bei vie- len Betroffenen zu existenziellen Ängsten und Vereinsamung. Wir dürfen diese Men- schen nicht ihrem Schicksal überlassen und darauf hoffen, dass schon jemand hilft.

Nutzen wir die Gelegenheit, unser KAB- Anliegen von solidarischem Denken und Handeln im Alltag praktisch umzusetzen.

«Tu was du kannst, mit dem was du hast, dort wo du bist!» Mit diesem Aufruf ermun- terte uns Theodore Roosevelt selber dort Hand anzulegen, wo die Gesellschaft zu versagen droht.

Um ein Zeichen zu setzen beantragt der Vorstand an der GV im Herbst je CHF 5000.–

für Brücke · Le pont und für den Solidari- tätsfonds für Familien in Not der Winterhilfe Schweiz zu spenden. Wir helfen Menschen bei uns und Menschen in der Dritten Welt, die ebenfalls unter den Folgen der Pande- mie leiden. Brücke · Le pont kann dort nach- haltig Hilfe leisten. Ich war viele Jahre Ge-

Fortsetzung von Seite 1

Corona – Kirche – KAB › Seite 1

Editorial › Seite 2

Neues von der

KAB St. Gallen › Seite 4 Brücke • Le pont › Seite 5

«ethik22» – Sorge zur Natur –

ganz konkret! › Seite 6 Aus den Sektionen und

Kantonalverbänden › Seite 7 Veranstaltungskalender › Seite 8 Aussensicht › Seite 8

■  E D I T O R I A L

■  A U S D E M I N H A L T

Liebe Leserinnen, lieber Leser

Die Corona-Pandemie hat uns immer noch fest im Griff. Sie beeinflusst nicht nur unser Leben, son- dern auch unser soziales Umfeld und das Wirken unserer KAB. Leider wurden geplante KAB-Akti- vitäten abgesagt und über ein Ende kann nur spekuliert werden. Eines lehrt uns die Pandemie und öffnet hoffentlich für die Zukunft unsere Augen, dass es nicht immer nur aufwärts gehen kann, und wir uns wieder vermehrt auf die Grundwerte besinnen müssen.

Statt Egoismus und Konkurrenzdenken, mehr Gemeinsamkeit und Miteinander! Statt zunehmender Spaltung, mehr soziale Gerechtig- keit und sozialer Ausgleich! Statt ICH-Werte, mehr sozialethisch christliche Grundwerte!

Reichen wir uns die Hände, verbinden wir unsere gemeinsamen Werte, stehen wir gemeinsam für diese, unsere Werte ein. ■

Werner Schwarzer

Vize-Präsident KAB Schweiz

Impressum

Info KAB Schweiz ist das Verbandsorgan der Christlichen Sozialbewegung der Schweiz KAB.

Erscheint vierteljährlich: nächste Ausgabe Juni 2021 Redaktionsschluss 1. Mai 2021

Redaktion: Jonas Sagelsdorff, Verbandssekretär, Telefon 044 271 00 30 (Mo–Fr: 14.00 –18.00 Uhr)

Regelmässige Mitarbeit: Mitglieder Zentralverband, Sektions- und Kantonalverbände, Fabienne Jacomet (Brücke · Le pont), Thomas Wallimann («ethik22»). Gastbeitrag: Csongor Kozma Beiträge und Adressmutationen: wenn möglich elektronisch an das Verbandssekretariat der KAB Schweiz,

verband@kab-schweiz.ch, Ausstellungsstrasse 21, 8005 Zürich

Grafik, Druck und Versand: Druckerei Oberholzer AG, Uznach www.kab-schweiz.ch • Postkonto 80-5702-8

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schäftsstellenleiter der Winterhilfe Uri und kann versichern, dass jeder gespendete Franken direkt an Menschen weitergeleitet wird, die wegen Corona in eine Notlage ge- raten sind.

Von Zeit zu Zeit werden wir als Stimm- bürgerinnen oder Stimmbürger aufgerufen, unsere Stimme für oder gegen ein politi- sches Anliegen abzugeben. Ich mache be-

wusst keine Abstimmungspropaganda, fordere aber alle KAB-Mitglieder auf, sich an Abstimmungen und Wahlen aktiv zu beteiligen. «ethik22» liefert mit Sehen – Urteilen – Handeln wertvolle Entschei- dungsgrundlagen. Wenn immer möglich, sollen Bedürfnisse von betroffenen Men- schen berücksichtigt werden. Nur wer mit- stimmt, bestimmt mit.

Das Vergangene loslassen und der Gegenwart Raum geben

Die KAB stützt sich in ihrem Wirken auf die katholische Soziallehre und ist stark mit der katholischen Kirche verbunden. Der Einsatz für eine lebendige Kirche ist uns deshalb ein Kernanliegen. In einer Zeit, wo Gewaltmissbrauch durch Priester und das Festhalten an einem alten Kirchenbild die Glaubwürdigkeit der Kirche und des kleri- kalen Machtapparats in Frage stellen, lau- fen der Kirche viele engagierte Mitchristen davon.

Christus lehrte, dass vor Gott alle Men- schen gleich sind. Die KAB setzt sich dafür ein, dass in unserer Kirch alle – gleich wel- chen Geschlechts und ob geweiht oder nicht – Verantwortung übernehmen kön- nen.

Wir wehren uns gegen eine klerikale Hie- rarchie, die bestimmt, was wir glauben müssen und wie wir diesem Glauben Aus- druck verleihen sollen. Zusammen mit dem katholischen Frauenbund, der Jubla und anderen Organisationen und Einzelperso- nen hat die KAB im Verlauf des vergange- nen Jahres am Aufbau der Projektgemein- schaft Allianz Gleichwürdig Katholisch

mitge arbeitet. Wir setzen uns ein für eine Kirche, in der Gleichwürdigkeit eine Selbst- verständlichkeit ist.

Leider mussten wir im vergangenen Jahr von zwei lieben Personen Abschied neh- men, die sich viele Jahre für die KAB Schweiz eingesetzt haben. Am 7. Februar starb unerwartet Agnes Bühler aus Menz- nau. Sie wirkte mit grossem Engagement bis 2016 im Zentralvorstand der KAB Schweiz. Am Ostermontag verstarb nach langer schwerer Krankheit Kurt Furrer- Reheis. Der liebe Verstorbene war bis zu seinem Tod engagierter Präsident der KAB Sektion St. Karl und bis 2019 Revisor der KAB Schweiz. Ihr Beispiel soll uns Mut machen, uns weiterhin für eine gute Sache einzusetzen.

Der Vorstand der KAB Schweiz freut sich auf eine weiterhin gute und wertschät- zende Zusammenarbeit mit den Mitglie- dern, den Kantonalverbänden und den Sektionen. Die Geschichte der KAB zeigt, dass es weiterhin Menschen braucht, die sich für andere einsetzen.

Euer engagiertes Mitplanen, Mitdenken und Mithandeln machen die Stärke der KAB als christlichsoziale Bewegung aus.

Doch trotz fünfzig Jahren Frauenstimmrecht suchen wir im Verbandsvorstand immer noch weibliche Verstärkung.

ImNamendesVorstands HansGisler PräsidentKABSchweiz

Rückmeldungen der Zentralratssitzung

Die KAB hat als Verband weiterhin einen wichtigen Auftrag zu erfüllen. Sie setzt sich für bessere Lebensbedingungen von be- nachteiligten Menschen, von Randgruppen und Ausgestossenen ein. Dafür ist sie auf einen ausreichenden und solidarischen Mitgliederbeitrag von Kantonalverbänden und Sektionen angewiesen.

In Kooperation mit «ethik22» äussert sich der Verbandsvorstand in den Medien und an Veranstaltungen zu gesellschaftli- chen, religionsspezifischen und politischen Anliegen. Um zukunftsweisende gesell-

schaftliche Veränderungen herbeizuführen, muss sich die KAB mit andern Organisatio- nen, die eine ähnliche Zielsetzung haben vernetzen.

Das KAB-Infoblatt ist wichtig für den not- wendigen Zusammenhalt und den Informa- tionsaustausch zwischen Verband, Sektio- nen und Mitgliedern.

Die Zusammenarbeit mit Brücke · Le pont öffnet die Augen und fördert das Ver- ständnis für die Probleme von Menschen mit einem anderen geografischen, religiö- sen und kulturellen Hintergrund.

Die KAB braucht Menschen, die lösungs- orientiert anpacken und das Gemeinwohl vor das Meinwohl stellen. Die KAB muss leben, muss sich verändern und anpassen.

Das ängstliche Festhalten an liebgeworde- nen Traditionen um der Tradition willen, verhindert das Überleben in der Gegen- wart.

HansGisler PräsidentKABSchweiz

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4 infoKABSchweiz  |  März 2021  |  Nr. 17

Neu im Leitungsteam: Jürg Gemeinder, Cornelia Federer, Projektleiterin Nicola Siemon, Sylvia Suter, Roland Alpiger (von links).

Mit Anerkennung und Dank verabschiedet:

Margarita Candinas, Vreny Tschirky, Regula Würth (von links).

■  N E U E S V O N D E R K A B S T . G A L L E N

Abschied und Aufbruch

ZurzeiteinehäufigeFrage:Verschieben, dann doch absagen und erneut Termine suchen? Wir entschieden uns für eine

«schriftliche» Haupt- und Delegierten- versammlung. Glücklicherweise lag der Zweijahresberichtbereitsvor.Allerdings musstesichderAnlassimletztenNovem- ber mit Abstimmen begnügen. Das ist schade!

Gerne hätten wir die ausscheidenden Vor- standsfrauen mit Applaus verabschiedet.

Mit viel Herzblut haben Vreny Tschirky, Margarita Candinas und Regula Würth ins- gesamt 32 Jahre mitgearbeitet. Sie haben die Umgestaltung auch dann mitgetragen, wenn es mühsam wurde. Jede hat ihre An- liegen und Fähigkeiten eingebracht: Vreny, die auch als Vizepräsidentin amtete, be- tonte, dass die KAB «die kleinen Leute» im Auge behalten muss. Margarita gelang es, bei hitzigen Diskussionen ausgleichend zu wirken. In der Gruppe «Knackpunkte» trug sie dazu bei, dass die Bodenhaftung nicht verloren ging. Und Regula scheute sich nicht, unkonventionelle Vorschläge einzu- bringen. Zudem betreute sie im Homeoffice das Teilzeitsekretariat. Und gemeinsam haben sie «pfannenfertige» Bildungsange- bote für Sektionen erarbeitet. Die hälftige Zusammensetzung aus Frauen und Män- nern hat unserem Vorstand gut getan.

Die geplante Versammlung hätte es Pro- jektleiterin Nicola Siemon ermöglicht, mit den Leuten ins Gespräch zu kommen. Wir

wollten den «Masterplan» vorstellen und zeigen, wie Umgestaltung geht, welche Veranstaltungen angedacht und welche übergeordneten Aktivitäten dringlich sind.

Einige Stichworte: Website «klein aber fein», Werbeprospekt zur Selbstvorstel- lung, systematische Öffentlichkeitsarbeit, regionale Anlässe mit «ethik22»; und vor allem das öffentliche Auftaktevent im Herbst 2021.

Auch gute Vorstände brauchen konti- nuierliche Erneuerung. Die Suche mithilfe von «Türöffnern» war erfolgreich. Wir freuen uns riesig, Roland Alpiger, Cornelia Federer, Jürg Gemeinder und Sylvia Suter im Leitungsteam willkommen zu heissen.

Da die persönliche Vorstellung nicht mög-

lich war, baten wir die «Neuen» um Aus- sagen zu ihrer Motivation. Ein Auszug:

«Meine Eltern haben schon positive Erfah- rungen mit der KAB machen dürfen. Auch als Christin sind mir Umwelt- und soziale Anliegen eine Herzensangelegenheit.»

«Die Kirche braucht verschiedene Stimmen, die Seelsorger, die Jugendarbeiter, die Kir- chenmusiker und natürlich uns!» «Gutes Zusammenleben verschiedener Generatio- nen und unterschiedlicher Kulturen ist mir wichtig; interessiert an ethischen Themen und Projekten, welche neue Formen von Begegnung fördern.» «Die ethischen Grund- sätze im Alltag zu leben, erachte ich als zentrale Aufgabe von uns Menschen. Ich freue mich, meine Gedanken und Erfahrun- gen in die KAB St. Gallen einzubringen.»

Die «schriftliche Versammlung» musste sich auf Wahlen und die Genehmigung der Rechnung etc. beschränken. Ein Stimm- büro wurde bestellt, Erläuterungen ver- fasst und Termine gesetzt. Und die Ergeb- nisse? Nicht erstaunlich ist, dass alle Anträge angenommen wurden. Bemer- kenswert, dass – trotz Wahrung des Stimm- geheimnisses – alle Wahlen einstimmig erfolgten. Noch erfreulicher die Beteili- gung: sechs von sieben Sektionen sowie 70,4 % der als einzelne Stimmberechtigten sandten das Couvert zurück. In einem Um- schlag steckten 50 Franken samt anerken- nenden Worten! Auch die Bisherigen wur- den wiedergewählt: Norbert Ackermann als Präsident, Fredy Betschart und Armin Hürner als Vorstandsmitglieder sowie Kurt Eigen- mann und Walter Schaffner als Revisoren.

Im Dezember traf sich der neue Vorstand zur Klausur. Wir wollten mehr zu «Schlüs- selfaktoren fürs Gelingen der Neuausrich- tung» erfahren. Welche gesellschaftlichen Fragen bewegen die Menschen? Wie müs- sen wir auftreten, damit wir bei der Ziel- gruppe 35plus ankommen? Dr. Theodor Pindl, Intendant von WirkRaumKirche St. Gallen, forderte uns mit innovativen Im- pulsen heraus.

Wichtige materielle und personelle Vor- aussetzungen für den Weg zur «KAB SG als Netzwerk» sind geschaffen. Dabei ist uns bewusst: «Etappenziel erreicht», nicht mehr und nicht weniger.

NorbertAckermann

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Arbeit in Würde

Entwicklungszusammenarbeit, die wirkt

■  B R Ü C K E • L E P O N T

Brücke Le pont, Rue St-Pierre 12, 1700 Freiburg info@bruecke-lepont.ch, www.bruecke-lepont.ch Spendenkonto: PC 90-13318-2

«Ich glaube, dass wir alle einen Zweck auf dieser Erde haben und wenn mein Diplom oder mein Beruf nur mein eigenes Leben verändern, ist das nicht viel wert.» Die junge Brasilianerin Andreza Barbosa da Costa spricht Brücke · Le pont aus dem Herzen. Das KAB-Hilfswerk will Menschen gezielt dabei unterstützen, einen Weg aus der Armut zu finden und ihr Leben in die eigenen Hände zu nehmen – im Fall von Andreza mit einer Berufsausbildung in der Gastronomie. Gleichzeitig hat jedes Projekt nicht nur die einzelnen Teilnehmerinnen und Teilnehmer im Blick, sondern zielt dar- auf ab, die Gesellschaft positiv zu verän- dern. ProjektteilnehmerInnen wie Andreza setzen diese Vision in die Tat um, indem sie sich für ihre Gemeinschaft engagieren.

Eine Koch- und Lebensschule

Andreza ist eine von 120 Jugendlichen, die sich im Projekt Culinaria in der Gastrono- mie ausbilden, etwa als Köchinnen, Bäcker oder Eventmanager für kulinarische An- lässe. Sie alle kommen aus armen Verhält- nissen und hätten ohne das Projekt kaum Berufsaussichten. In ihrer Heimatregion im Nordosten Brasiliens gibt es viel zu wenig Ausbildungsmöglichkeiten für sie. Im Pro- jekt erwerben die Jugendlichen in der Be- rufsschule Pimenta do Reino («schwarzer Pfeffer» auf Portugiesisch) einerseits fach- liche Kompetenzen. Sie lernen insbeson- dere, lokale Nahrungsmittel zu gesunden Mahlzeiten zu verarbeiten. Andererseits besuchen sie Kurse zu Arbeitsrechten und Umweltthemen und stärken ihre sozialen Kompetenzen. Das Projektteam unterstützt alle dabei, einen individuellen Lebensplan mit ihren beruflichen und persönlichen Zielen zu erstellen. Nach der Ausbildung erhalten die Jugendlichen Unterstützung beim Bewerbungsprozess oder beim Auf-

Im Projekt Culinaria von Brücke · Le pont bilden sich Jugendliche aus einem brasilianischen Armenviertel in der Gastronomie aus.

Ihre neu erworbenen Kompetenzen öffnen ihnen den Weg zu einer Arbeit und einem Leben in Würde.

Mai-Aktion: Mit einer

Gastronomie-Ausbildung die Armut durchbrechen

bau ihres eigenen Unternehmens. Andreza hat eine eigene Marke aufgebaut und ver- kauft erfolgreich Gebäck mit Zutaten aus ihrer Heimatregion. Andere gründen Cafés oder Lieferdienste – letztere haben in der Corona-Pandemie einen grossen Auf- schwung erlebt.

Das Erlernte weitertragen

Andreza war von ihrer Ausbildung so be- geistert, dass sie sich zukünftig selbst in der Berufsbildung engagieren möchte. Sie steht noch am Anfang ihrer Karriere, aber sie hat grosse Pläne: Ihr Unternehmen soll wachsen, dringend benötigte Arbeitsplätze in der Region schaffen und Jugendlichen einen Ausbildungsplatz bieten. Andreza will die Menschen mit gutem Essen begeis- tern und gleichzeitig dafür sorgen, dass sie selbst und andere von ihrer Arbeit leben können. Ihre Zielstrebigkeit und das grosse Engagement des Projektteams stimmen zuversichtlich, dass mit der Unterstützung von Brücke · Le pont noch viele weitere Ju- gendliche aus armen Verhältnissen eine gute Stelle in der Gastronomie finden.

Lernen Sie Andreza und weitere Projekt- teilnehmende im Video kennen:

www.bruecke-lepont.ch/culinaria Jugendliche in Brasilien lernen im Projekt

Culinaria, gesundes Essen zuzubereiten und Lebensperspektiven für sich zu schaffen.

(Bilder: Brücke · Le pont) Die Jungunternehmerin Andreza sprüht vor

Energie und erachtet ihre Ausbildung als grosse Bereicherung (Bild: Brücke · Le pont).

Mai-Aktion2021

Brücke · Le pont unterbreitet den Pfar- reien jeden Frühling einen Gottesdienst- vorschlag, dieses Jahr unter dem Thema

«Essen vom Baum der Erkenntnis». Die Pfarreileiterinnen und -leiter erhalten den Vorschlag und ein Plakat zum Auf- hängen. Das KAB-Hilfswerk ist Ihnen sehr dankbar, wenn Sie Ihrer Pfarrei diese Mai-Aktion empfehlen und mit Ihrer Gemeinde die Entwicklungspro- jekte in Afrika und Lateinamerika unter- stützen. Ihre Hilfe kommt Menschen zugute, die sie dringend benötigen.

Mehr dazu:

www.bruecke-lepont.ch/mai-aktion

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■  E T H I K2 22 2 – I N S T I T U T F Ü R S O Z I A L E T H I K

info KAB Schweiz | März 2021 | Nr. 17

Der Grundsatz

Im Zentrum der Überlegungen von Papst Franziskus steht der Grundsatz, dass es keine Sorge für die Umwelt und damit auch für das Klima gibt ohne Sorge für die be- nachteiligten Menschen, die Armen und Schwachen. Ebenso gilt für ihn, dass auch jeder Einsatz für Arme und Schwache nicht

Als Papst Franziskus 2015 die Enzyklika «Laudato si» veröffent- lichte, diskutierte die Welt über das Pariser Klimaabkommen.

Nicht zuletzt auch dank der Initiative des Papstes kam dieses wegweisende internationale Abkommen zustande. Die Geschichte zeigt, dass die sozialethischen Gedanken der Katholischen Sozial- lehre auch heute noch weltweit Wirkung zeigen können.

Die Bedrohung unserer Natur zeigt sich am Rückgang der Artenvielfalt. Doch es ist noch nicht zu spät zum Handeln.

Sorge zur Natur – ganz konkret!

ohne Sorge für die Umwelt gehen kann. Die beiden Dinge sind unauflösbar miteinander verbunden. Sie sind Ausdruck der Verant- wortung für die ganze Schöpfung.

KAB-Tradition

Nun mag dies einen Einfluss auf unser Kon- sum- oder Reiseverhalten haben – oder wir

achten darauf, wenn wir jemandem helfen.

Aus der KAB-Tradition jedoch wissen wir, dass es nicht nur das Engagement einzel- ner braucht, sondern dass auch die Rah- menbedingungen für einen guten Schutz von Benachteiligten wie Natur stimmen müssen. Hier kommt die Politik ins Spiel.

Die KAB hat dies in Zeiten grösserer Kräfte regelmässig im Hinblick auf menschen- freundlichere Arbeitsbedingungen getan, doch bis heute kann sie ihren Einfluss gel- tend machen, da wir ja (fast) alle durch un- ser Abstimmungsverhalten mitentscheiden können.

Wasser und Pestizide

Am 13. Juni dieses Jahres werden wir über zwei Initiativen abstimmen, die unsere Ein- stellung zu Natur und Umwelt betreffen.

Bei der Trinkwasserinitiative und Pestizid- initiative geht es um Ähnliches: Unser Um- gang mit Boden, Wasser und Pflanzen ist auf grosse Produktivität ausgerichtet. Da- mit dies möglich ist, braucht es nicht nur Subventionen, sondern auch allerhand Mit- tel – von Futter aus dem Ausland bis zu künstlich hergestellten Pestiziden. Inzwi- schen sehen wir aber auch, dass dies nicht nur gut geht. Böden und Grundwasser sind immer stärker belastet und damit drohen auch Gefahren für die Tierwelt und die Menschen.

Was würde der Papst tun?

Wie setzen wir nun den Aufruf von «Lau- dato si» um? Die Sorge für Menschen wie Umwelt ist nicht gratis zu haben – doch wieviel sind wir bereit, uns einzuschränken, anders zu konsumieren und auch zu teilen?

Würde der Papst den beiden Initiativen zu- stimmen?

Wie immer wird «ethik22» vor der Ab- stimmung im elektronischen newsletter im bewährten Dreischritt Sehen – Urteilen – Handeln eine fundierte Entscheidungshilfe bieten. Doch schon jetzt dürfen wir uns Gedanken machen, wie wir Sorge zu den benachteiligten Menschen hier und in der Welt wie auch zu Natur und Umwelt tragen können.

ThomasWallimann-Sasaki,Leiter«ethik22»

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der KAB engagiert haben. Manche und mancher wird die KAB Reinach in guter Er- innerung behalten – und vielleicht sogar vermissen!

GuidoBrügger

■  A U S D E N S E K T I O N E N U N D K A N T O N A L V E R B Ä N D E N

Auflösung der KAB Reinach BL

SeitderGründungderKAB-SektionRei- nachimJahr1962sind58Jahrevergangen.

58Jahre,indenendieKABimmerwieder vonsichredenmachte.58JahremitHöhen undTiefen.58Jahre,dienunenden.

Die Öffentlichkeit konnte die KAB in jünge- rer Zeit auf verschiedene Art erleben: Ab 1978 und während Jahrzehnten verkauften KAB-Mitglieder jeweils im Oktober am da- maligen Reinacher Monatsmarkt Selbstge- machtes (Socken, Konfitüre, etc.). Ebenfalls in diese Zeit fällt der Start des jährlichen Verkaufs von Reissäcklein vor der Dorfkir- che – zusätzlich unterstützt durch den Ein- zug des Kirchenopfers zugunsten von ausgewählten Projekten des Entwicklungs- hilfswerks Brücke · Le pont. In all den Jah- ren konnte die KAB Reinach mit diesen Erlösen (inkl. Märtstand) zehntausende Franken zur Realisierung von Brücke-Pro- jekten beitragen.

Die KAB Reinach schrieb auch viele Ge- schichten, die hier unerwähnt bleiben. Hin- ter allem stecken aber viele Hände von fleissigen Helferinnen und Helfern. Stell- vertretend für alle seien die Präsidentinnen und Präsidenten in der Reihenfolge ihrer Präsidialzeit erwähnt: Erwin Schneuwly (†), Othmar Kern, Alois Widmer, Paul Wenger (†), Anni Hofstetter (†) und Theres Schmidi- ger.

An der GV 2020 wurde beschlossen, die Sektion auf den 31.12.2020 aufzulösen.

Anfangs Dezember trafen sich noch einmal 13 KAB-Mitglieder zu einem Abschluss- essen, selbstverständlich unter Corona- Bedingungen. Ich danke allen, die sich in

KAB Uri

Im vergangenen Vereinsjahr mussten we- gen der Covid-19-Einschränkungen viele Veranstaltungen abgesagt werden und per- sönliche Begegnungen waren nur noch eingeschränkt möglich. Die Vorstände der beiden Sektionen Altdorf und Bürglen haben deshalb beschlossen, als Kompen- sation für die ausgefallenen Anlässe, ihren Die Teilnehmer der letzten GV der KAB Reinach.

Der Verkauf des Honigs von Brücke · Le pont bringt Imkern in Zentralamerika wichtige Einkommen.

(Bild Brücke • Le pont)

Mitgliedern ein Glas Brücke-Honig zu über- reichen. Gross war die Freude der Mitglie- der, als ihnen Vorstandsmitglieder die süsse Überraschung persönlich vorbei brachten oder in den Milchkasten stellten.

ÄsGriässli Hans

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info KAB Schweiz | März 2021 | Nr. 17

Arbeit und Würde

Arbeit ist ein zentraler Bereich unseres Lebens.

Wenn ich darüber nach- denke, fallen mir zwei Lebensweisheiten mei- ner ungarischen Grossel- tern ein: «Höre nie auf zu lernen, denn was du im Kopf hast, kann dir nie- mand nehmen», und da-

mit verknüpft, «Jede Arbeit ist gute Arbeit, denn nicht die Arbeit gibt dir Würde, son- dern du gibst der Arbeit Würde.» Dabei erzählten sie von ihrem Leben während der Weltwirtschaftskrise, als viele Menschen keine Arbeit hatten, und von der Zeit wäh- rend des Zweiten Weltkrieges, als ihnen alles genommen wurde.

Dieses Arbeitsethos meiner Grosseltern wurde zum einen offensichtlich von ihrer Lebenserfahrung als Arbeitnehmer und zum andern – weniger offensichtlich – von ihrem christlichen Glauben genährt: Wir Menschen müssen uns Würde nicht verdie- nen, sondern wir haben sie von Anfang an, weil wir nach dem Bild Gottes geschaffen sind. Damit ist nicht gemeint, dass wir wie Gott aussehen, sondern dass wir wie Gott handeln können: Wir können schöpferisch sein und unsere Umgebung verändern;

manchmal können wir sogar aus Resigna- tion Hoffnung machen.

Davon ist derzeit wenig zu spüren.

Heute haben dreimal so viele Jugendliche keine Aussicht auf Arbeit oder Ausbildung, als noch vor einem Jahr. Ihre Lebenshoff- nung ist eingeschränkt – und damit auch ihre Freude, etwas erlernen zu können.

Glücklichsein hängt eng mit arbeiten können zusammen. Damit ist nicht Arbeit gemeint, die nur Geld bringt, sondern wirk- lich erfüllende Arbeit. Jeder Mensch hat genauso ein Recht darauf, sich in seiner Arbeit zu entfalten, wie er ein Recht darauf hat, dass seine Würde geachtet wird.

Die KAB hat einst dafür gekämpft, dass der Wert der Arbeit und die Würde des Menschen respektiert werden. Heute gilt es dazu Sorge zu tragen und jene zu stär- ken, die sich für die Rechte der Arbeitneh- merinnen und Arbeitnehmer einsetzen. ■

CsongorKozma LeiterPaulusAkademie

■  A U S S E N S I C H T

■  V E R A N S T A L T U N G S K A L E N D E R 8

Mittagessen im Restaurant La Furca (Via dalla Staziun 1)

Capuns a la moda dalla casa an einer

Bouillon-Rahmsauce, Reibkäse und Speckwürfel – Essen wird von der KAB Schweiz und KAB

St. Josef bezahlt

– Getränke müssen selbst bezahlt werden Fahrkarten müssen selbst besorgt werden.

Anmeldungen bis spätestens 1. Juni 2021 an:

Werner Schwarzer, Albertstrasse 2, 8005 Zürich, Tel. 079 610 64 81, E-Mail: kab-stjosef@bluewin.ch

Bitte geben Sie an, wie viele Personen sie anmelden möchten und ob Sie am Mittagessen teilnehmen.

Generalversammlung der KAB Schweiz

Samstag, 4. September 2021, Pfarreizentrum St. Josef, Zürich

Da für die KAB Schweiz einige unvorhergesehene wichtige Entscheidungen anstehen, die nur an einer Präsenz-GV behandelt werden können, hat sich der Verbandsvorstand der KAB Schweiz kurzfristig entschieden, die vorgesehene schriftliche Abstimmung nicht durchzuführen und auf eine Präsenz-GV im Herbst zu verschieben.

Wortgottesdienst mit der KAB

Jeweils am letzten Dienstag des Monates in der Kirche St. Josef (Zürich) um 19.30 Uhr

KAB Schweiz – Begegnung in Disentis

Sonntag, 11. Juli 2021, Beginn: 10.30 Uhr

Wallfahrt zum St. Placi – das Fest zu Ehren der Grün- derväter Placidus und Sigisbert des Kloster Disentis

Treffpunkt beim Bahnhof Disentis um 10.15 Uhr Heimreise: Individuell (Zug fährt jede Stunde ….44)

Referenzen

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