Geleitwort: D IE K E R N E N E R G IE
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(2) Österreich, download von Dr. P. Zuhlke auf ©Naturschutzbund der Reaktortagung 1974unter inwww.biologiezentrum.at Berlin, in welchem er sagte: „Viele Jahrzehnte kühner Fortschrittsgläubigkeit in Wirtschaft und Technik haben das Ver ständnis für ein abwägendes Zögern vor dem Überschreiten einer Schwelle verkümmern lassen und uns glauben gemacht, daß derjenige, der vor einem neuen Raum, einer neuen Aufgabe stehe, auch sicherlich hineingehe und zügig beginne." Die Beiträge dieses H eftes werden sich also strikte an den Grundsatz halten, den eine KKW -Rohrleitungsbaufirm a in einem Inserat apostrophierte: „Denn für den Kreislauf zur Gewinnung menschlicher Energie ist nur einer zuständig: die N atu r“ . Allerdings wollen wir nicht so wie die genannte Konstruktionsfirma die Kreisläufe der A tom kraft werke aus ihrer Umwelt ausklammern und sich selbst überlassen. Der Naturschutz ist kreativ im Menschen selbst. Die Kernenergie scheint keine Frage des Fortschritts, sondern alleine eine Frage der M aximierung von ökologischen und sozialen Schäden. P. W. II. Wachstum und Energieverbrauch: Es gibt eine enge Wechselbeziehung zw i schen Wachstum des Sozialprodukts und des Energieverbrauchs. Sie muß im Laufe der Zeit so gelockert werden, daß der An teil der Energie je Sozialprodukteinheit abnimmt. Aber auch dann wird es selbst bei einem nach These I skizzierten qualifi zierten Wachstum tendenziell zu einem steigenden, nicht zu einem sinkenden Ener gieverbrauch kommen.. III. Der Energieverbrauch selbst:. M E IN U N G A K T U E L L Vier Thesen der SZ I. Wachstum: Wir dürfen nicht mehr davon ausgehen, daß man von allen Gütern auch künftig ohne Gefahr stets mehr haben kann. Es zeigen sich vielmehr die Grenzen der na türlichen Vorräte dieser Erde. Dennoch wird ein gewisses Wachstum für notwen dig erachtet. Es sollte jedoch auf einen möglichst hohen Nettonutzen abgestellt, neu konzentriert werden — auf Bereiche mit hohem geistigen Wertschöpfungsgrad zu Lasten der Bereiche mit hohen Energie anteilen. 84. Ein solcher zusätzlicher Energieverbrauch muß vornehmlich gewonnen werden: 1. durch Einsparung von Energie; 2. durch Ausnutzung der Abwärme und generell bessere Nutzung der herkömmlichen, wei ter auszubauenden Energiequellen; 3. durch Entwicklung alternativer Energiequellen (Beispiel Sonnenwärme) unter staatlicher Förderung. Diese Wege sind der Verwen dung von Kernenergie vorzuziehen.. IV. Kernenergie: Wenn sich dennoch auf Kernenergie nicht verzichten läßt — die offizielle W irt schaftspolitik hält einen solchen Verzicht _ für nicht vertretbar — , so setzt der Bau von Kernkraftwerken physikalische und technische Klarheit über die Sicherheit die ser Energiequelle voraus. Es gibt Zweifel, ob sich diese Sicherheit jemals voll gewin nen läßt. Vor allem muß die Beseitigung radioaktiven Mülls dauerhaft gelöst sein.. (Süddeutsche Zeitung, 14. Februar 1977).
(3) ZOBODAT - www.zobodat.at Zoologisch-Botanische Datenbank/Zoological-Botanical Database Digitale Literatur/Digital Literature Zeitschrift/Journal: Natur und Land (vormals Blätter für Naturkunde und Naturschutz) Jahr/Year: 1977 Band/Volume: 1977_3-4 Autor(en)/Author(s): Wessenberg Peter Artikel/Article: Geleitwort. Die Kernenergie. 83-84.
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