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Exkursion 3: Rothenturm

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Academic year: 2021

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Leuchtmann: Systematische Botanik 1

24. 2.2004

Exkursion 3: Rothenturm (Biberbrugg-Altmatt)

Themen: Streuwiesen/montane Fettwiesen Flachmoor

Grauerlenwald Hochmoor Saure Streuwiese

Lage: Die Moorlandschaft von Rothenturm liegt auf einer Hochebene (ca. 900 müM) in der

Zentralschweiz (Kt. SZ und ZG) und ist als Landschaft von nationaler Bedeutung eingestuft. Sie wurde zusammen mit den umliegenden Hügeln und Hängen (meist Moränen) von Ausläufern der

ehemaligen Lindt- und Reussgletscher geschaffen (Würm-Eiszeit). Verdichtete Grundmoränen und undurchlässige Lehmablagerungen der Gletscher sowie hohe Niederschläge (bedingt durch feuchte Nordwestwinde) und Zufluss von Hang- oder Quellwasser haben Bedingugnen für die Entstehung der Moorlandschaft geschaffen. Das Klima ist relativ kühl unter dem Einfluss der Bise (Hochebene offen gegen Norden) und sehr wenig Fön.

Vegetation: Montanes Grünland mit teilweise subalpinem Einfluss; urspünglich hauptsächlich Moore, die aber durch Kulturmassnahmen und landwirtschaftliche Nutzung verändert wurden. Durch

Drainage entstanden Moorheide und Streuland, durch Düngung montane Fettwiesen, und durch 'Aufhäufeln' von Torfstreifen Hochäcker (bewirtschaftet vor allem in Notzeiten z.B. für Gerste, Hafer oder Kartoffeln; heute als Grünland bewachsen, aber noch als Streifen sichtbar). Der einzige naturbelassene Teil des Hochmoores ist das Aegeriried, ein Quellsumpf mit Bäumen (Pinus, Picea, Betula etc.)

Streuwiese/montane Fettwiese

Streuwiesen kommen auf zumindest zeitweise vernässten Böden vor (oft im Uebergang zum Flachmoor); sie werden meist nur 1mal pro Jahr im Herbst geschnitten und das Mähgut wird als Streue verwendet. Bei intensivierter Bewirtschaftung mit Düngung entsteht eine Fettwiese

(Kohldistelwiese), die hier in der montanen Stufe sehr reich an Stauden und blühenden Kräutern ist.

Cirsium oleraceum Kohldistel Scirpus sylvaticus Waldbinse Angelica sylvstris Engelwurz

Polygonum bistorta Schlangen-Knöterich Geranium sylvaticum Wald-Storchenschnabel Thalictrum aquilegiifolium Akeleiblättrige Wiesenraute Filipendula ulmaria Spierstaude, Mädesüss Ranunculus aconitifolius Eisenhutblättriger Hahnenfuss Silene flos-cuculi Kuckucksnelke

Veratrum lobelianum Weisser Germer Alchemilla vulgaris agg. Frauenmantel

Flachmoor (Kleinseggenried)

Dauernd vernässte Feuchtwiesen (durch Grund- oder Hangwasser), die aus eher kleinwüchsigen Arten bestehen und je nach Boden-pH-Wert unterschiedliche Artenzusammensetzung aufweisen. Hier sorgt das kalkreiche Hangwasser für Basenreichtum und Nährstoffarmut. Kalkflachmoore werden durch Nutzung als Streuwiesen erhalten, sonst setzt Verbuschung ein.

Carex davalliana Davalls Segge Carex panicea Hirsefrüchtige Segge

Carex hostiana Hosts Segge

Carex flacca Schlaffe Segge

Eriophorum latifolium Breitblättriges Wollgras Trichophorum caespitosum Rasenbinse

Equisetum palustre Sumpf-Schachtelhalm

Tofieldia calyculata Liliensimse

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Leuchtmann: Systematische Botanik 2

24. 2.2004

Gymnadenia conopsea Mücken-Nacktdrüse Dactylorrhiza incarnata Fleischrotes Knabenkraut Listera ovata Grosses Zweiblatt Herminium monorchis Einorchis

Grauerlenwald

Die Grauerle (Alnus incana) ist die wichtigste bach- und flussbegleitende Baumart in der montanen und subalpinen Stufe (neben Weidenarten). Dank Symbiose mit Bakterien der Gattung Frankia (Actinomyceten) können Erlen, ähnlich wie Leguminosen, Stickstoff aus der Luft fixieren. Im Unterwuchs befinden sich neben Hochstauden auch typische Arten des montanen Buchenwaldes.

Alnus incana Grauerle

Carex sylvatica Wald-Segge

Phyteuma spicatum Ährige Rapunzel

Mercurialis perennis Ausdauerndes Bingelkraut Veronica urticifolia Nesselblättriger Ehrenpreis Polygonatum verticillatum Quirlblättriges Salomonssiegel Cypripedium calceolus Frauenschuh

Hochmoor

Hochmoore haben sich aus Flachmooren entwickelt an Orten, wo die Oberfläche durch Wachstum von Torfmoosen (Sphagnum ) sich aufwölbt und nicht mehr im Bereich des Grundwassers liegt.

Voraussetzungen dafür sind Undurchlässigkeit des Untergrundes, genügend Wasserzufuhr (Grund- oder Hangwasser) und hohe Niederschläge. Dabei haben sich oft mehrere Meter dicke Torfschichten gebildet, die durch Auswaschung an der Oberfläche extrem nährstoffarme und saure

Bodenverhältnisse aufweisen. Typisch für die Hochmoore sind erhöhte Vegetationspolster (Bülten) und regenwassergefüllte Vertiefungen (Schlenken); Bäume [Betula pubescens, Pinus mugo (fehlt hier)] sind nur vereinzelt vorhanden. Die meisten Hochmoore in der Schweiz sind in den vergangenen Jahrhunderten durch Torfabbau zur Brennstoffgewinnung in Zwischenmoore (Übergang zu

Flachmoor) übergeführt worden oder sind ganz verschwunden.

Betula pubescens Moor-Birke Vaccinium uliginosum Moorbeere Vaccinium myrtillus Heidelbeere Andromeda polifolia Rosmarinheide Calluna vulgaris Heidkraut

Carex echinata Igelfrüchtige Segge Carex nigra (=C. fusca) Braune Segge Eriophorum vaginatum Scheidiges Wollgras Drosera rotundifolia Rundblättriger Sonnentau

Sphagnum-Arten Trofmoos

Saure Streuwiese (Pfeifengraswiese)

Entstanden aus dem Hochmoor nach unvollständiger Abtorfung und nachfolgender Zersetzung des relativ trockenen Torfes. Hier fehlen die typischen Hochmoorarten, aber die Bedingungen bleiben extrem nährstoffarm und sauer.

Molinia caerulea Pfeifengras Trichophorum caespitosum Rasenbinse

Eriophorum angustifolium Schmalblättriges Wollgras Potentilla erecta Aufrechtes Fingerkraut, Blutwurz

Arnica montana Arnica

Referenzen

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