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EXPERTEN FÜR HANDSCHUTZ SEIT 100 JAHREN MONTAGE SCHNITTSCHUTZ ESD KÄLTE. Sonderteil Coronavirus

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Academic year: 2022

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Ausgabe 3 Juni 2021 ZKZ 81959 10. Jahrgang ISSN 21955506

Fachmagazin für den Arbeitsschutzhandel und Top-Entscheider aus der Industrie, Wirtschaft und Verwaltung

Ergonomie:

Optimierungspotenziale im Luftfrachthandling

Arbeitsschutz und -sicherheit:

Prävention für den Umgang mit digitalem Stress

Instandhaltung von PSA:

Hygiene und Sauberkeit allein genügt nicht

Höhenzugangstechnik:

Sonderkonstruktionen für sicheres und ergonomisches Arbeiten

EXPERTEN FÜR

HANDSCHUTZ – SEIT 100 JAHREN

MONTAGE • SCHNITTSCHUTZ • ESD • KÄLTE

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Sonderteil

Coronavirus

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Ergonomie Markt 3/2021 3

Vom Redaktionstisch

Liebe Leserin, lieber Leser

sehen wir Licht am Ende des Tunnels? Ja! Und es ist hoffentlich nicht der entgegenkommende Zug der nächsten Katastrophe, sondern die langsame und abgewogene Befreiung von den Pandemie-Einschrän- kungen.

Ich wünsche mir, dass wir etwas aus dieser Zeit lernen.

Gesundheit ist ein wertvoller Bestandteil unseres Lebens und nicht als selbstverständlich anzusehen.

So, wie wir selbst nicht durch eine Erkrankung ein- geschränkt werden wollen, so müssen wir gleichwohl dafür sorgen, dass andere dasselbe Recht besitzen.

Auch wenn Prävention manchmal hinderlich erscheint und Einschränkungen lästig sind, zeugt es jedoch von Verantwortung im gesellschaftlichen Miteinander.

Nicht der Stärkere darf gewinnen, unser Leben und die Arbeit ist eine Teamaufgabe.

Der Evolutionstheoretiker Charles Darwin sprach 1869 in seinem Werk „Die Entstehung der Arten“ von „Sur- vival of the Fittest“. Er übernahm die Redewendung des Sozialphilosophen Herbert Spencer, der sie 1864 in „Principles of Biology“ veröffentlichte.

Doch diese Formulierung wird oft missverstanden.

Darwin meinte damit, dass in der Evolution diejenigen überleben und Nachkommen haben, die an eine Um- gebung am besten angepasst sind. Wörtlich heißt der Ausspruch „Überleben des Angepasstesten”. Die Sozialdarwinisten machen daraus: „Nur der Stärkste überlebt”. Sie leiten sogar teilweise ein „Recht des Stärkeren” daraus ab. Die Vorstellung von Stärke als Ziel ist auch heute noch bei vielen verankert. Das ist aber ein Denkfehler. Das Adjektiv „fit” bedeutet heute im Deutschen „gut trainiert”. Im England des 19. Jahr- hunderts verstand man darunter „passend” oder „taug- lich”, auch „bequem” wie in „ein bequemer Schuh”.

Doch nicht nur „bequem“ ist eine Schnittstelle zur Ergonomie. Wissen und Vorbereitung sind wichtige Grundvoraussetzungen, körperliche und psychische Belastungen im Arbeitsalltag durch Anpassung zu reduzieren.

Schon im letzten Jahr hat das Ergonomie Kompetenz Netzwerk (ECN) eine gemeinsame Konferenz im Sep- tember dieses Jahres mit der Gesellschaft für Arbeits- wissenschaft GfA beschlossen.

Darüber hinaus entstand in Zusammenarbeit mit dem Team des Ergonomie Markt die Idee, ab dieser Aus- gabe regelmäßig einen Einhefter, sogenannte „Seiten der Ergonomie“, in der Mitte des Heftes einzubinden.

Diese herausnehmbaren Seiten sollen helfen, wissen- schaftliche Erkenntnisse der Ergonomie in der Praxis um zusetzen. Grundlagen sowie aktuelles Wissen werden erläutert und mit Anwendungsbeispielen er- gänzt, um anschaulich Ideen für den Gestaltungs- prozess ihrer Produkte oder Arbeitsabläufe zu liefern.

Viel Spaß beim Lesen dieser Ausgabe und der Extra- seiten wünscht Ihnen

Frank Gillmeister Vorsitzender des Ergonomie Kompetenz Netzwerk (ECN)

Mitglied der ergonomie.experten

Geschäftsführer Tecparts GmbH

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Inhalt

4 Ergonomie Markt 3/2021

Inhalt

IMPRESSUM

ERGONOMIE MARKT Fachmagazin für den

Arbeitsschutzhandel und Top-Entscheider aus Industrie, Wirtschaft und Verwaltung Ergonomie Markt ist das offizielle Organ des Ergonomie-Kompetenz-Netzwerk

e.V. (ECN). Der Bezug der Zeitschrift ist im Mitgliedsbeitrag des Verbands enthalten. (www.e-c-n.de)

Herausgeber und Chefredakteur:

Reinhard Knittler

(verantwortlich für den Inhalt) Geschäftsführung:

Daniel Knittler Redaktion:

Andreas Rubisch (verantwortlicher Redakteur) Daniel Faust

Sabine

Wächter (Freie Mitarbeiterin) Vertriebsleitung: Elfi Knittler

Abonnementsverwaltung und Anzeigendisposition:

Mirjam Knittler, Marion Renz, Jessica Wohlfahrt-Mayer Anzeigenverkauf:

Daniel Knittler

Satz und Layout: Andrea Schneider Druck:

WIRmachenDRUCK GmbH • Mühlbachstr.7 • 71522 Backnang Der Ergonomie Markt erscheint 6 x jährlich.

Bezugspreis:

Jahresabonnement Das Einzelheft

€ 60,00

€ 12,00 (inkl. Versandkosten und Bankgebühr) t g n i d e b n u t h c i n n e b e g e g ä r t i e B e t e n h c i e z n n e k e g n e m a n r e s s a f r e V t i M

die Meinung der Redaktion wieder. Der Inhalt der

. r e ll e t s r e H r e d n e b a g n A e i d f u a h c i s t z t ü t s n e n o i t a m r o f n i t k u d o r P

r e h c il t f i r h c s t i m r u n , e s i e w s g u z s u a h c u a , k c u r d h c a N

r e d n i e i D . t e t t a t s e g n e b a g n a n e ll e u Q t i m s g a l r e V s e d g n u g i m h e n e G

Zeitschrift veröffentlichten Beiträge sind urheberrechtlich geschützt.

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Verlagsanschrift: Bankverbindung:

Knittler Medien GmbH Sparkasse Pforzheim Calw Mittlerer Hubweg 5 BLZ 666 500 85

72227 Egenhausen/Deutschland Konto-Nr. 4 840 879 Tel.: +49 (0) 74 53 / 938 57 87 IBAN-Nr.

Fax: +49 (0) 74 53 / 938 57 97 DE92666500850004840879 Internet:

www.ergonomiemarkt.de E-Mail: info@knittler.de

Druckauflage: 11.000 IVW-2. Quartal/2019 Geprüft durch IVW, Informationsgesellschaft zur Feststellung der Verbreitung von Werbeträgern e.V

Marktplatz

Aktuelle Informationen aus der Branche 6 Betriebliches Gesundheitsmanagement Digital Health-Konferenz zieht positive Bilanz 14 Entspannungssysteme für die Gesundheitsbranche 15 Mentale Belastungen in der Coronakrise 16 Arbeitssicherheit & Prävention

Neues aus Sicherheit, Schutz und

Gesundheit am Arbeitsplatz 18 Arbeitsschutz- und sicherheit

Dekra Arbeitssicherheitsreport 2021 22 Prävention für den Umgang mit digitalem Stress 24 Sicherheitsschuhe

Aktuelle Angebote für gesunde Füße 28 Berufs- und Arbeitskleidung

Neue Kollektionen auf dem Markt 31

Instandhaltung von Schutzkleidung

Hygiene und Sauberkeit allein genügt nicht 32 Höhenzugangstechnik

Sonderkonstruktionen für sicheres und

ergonomisches Arbeiten 34

Ergonomie

Raum für Optimierungspotenziale im

Luftfrachthandling 36

Gesunde Bildschirmarbeitsplätze steigern

Motivation und Leistung 38

Das Ergonomie-Kompetenz-Netzwerk wird 20 39 Hand- und Hautschutz

Optimaler Schutz gegen UV-Strahlung 41 Präventionsmaßnahmen statt Pflicht

zur Berufsaufgabe 42

Sonderteil Coronavirus

Aktuelles für aus und für die Branche 45 Rubriken

Editorial 3

Impressum 4

Corporate Health News 17

Internetführer 53

Messeübersicht 55

Ergonomie Markt 57

Vorschau/Inserentenverzeichnis 58

Inhalt

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Inhalt

Ergonomie Markt 3/2021 5

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Marktplatz

6 Ergonomie Markt 3/2021

Die FHB Original GmbH & Co. KG aus Spenge konnte das vergangene Jahr trotz der allgemeinen Krise mit einem Umsatzplus von 6,5 Prozent abschließen. Damit wuchs der Umsatz auf 28,3 Millionen Euro. Auch die Berufsbekleidungsbranche hat im zurückliegenden Jahr unter der Pandemie gelitten. Mitarbeiter erkrankten an Corona, Lieferketten waren unterbrochen, der Umsatz ging zurück und Improvisation war an der Tagesordnung. Diesen Umsatzverlust konnte FHB aber im Jahresverlauf mehr als aufholen. Das führt Geschäftsführer Peter Hoffmann vor allem auf eines zurück: „Wir haben alles für unsere Lieferfähigkeit getan. Das wiederum hat unseren Händlern die nötige Sicherheit gegeben.“

Mit vielen neuen, innovativen Produkten und einem unverwechselbaren Konzept sieht FHB die Lage auch für 2021 sehr optimistisch. So hat FHB im ersten Quartal vier neue Außendienstmitarbeiter eingestellt und plant zusätzliche Einstellungen in der Verwaltung und Logistik.

FHB Original GmbH & Co. KG 32139 Spenge

Tel.: 0 52 25 / 87 64 – 0

FHB wächst auch 2020 in der Krise

Vom 26. bis 29. Oktober 2021 startet der 37. Internationale A+A-Kongress, parallel zur A+A Weltleitmesse für Sicherheit und Gesundheit in Düsseldorf – als Kongress vor Ort in Düsseldorf und digital. Dr. Christian Felten, Geschäftsführer der Basi, Bundesarbeitsgemeinschaft für Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit: „Die Besucher erwartet ein kompakteres Format, aber mit mehr digitaler Reichweite als die reinen Präsenzkongresse der vergangenen Jahre.“ Aufgrund der Pandemiebedingungen wird weniger Time-Slots für das Programm geben, trotzdem soll die gesamte Bandbreite aktueller Themen im Bereich Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit vorgestellt werden.

Im Laufe des Frühjahrs 2021 gibt es eine erste Übersicht der geplanten Veranstaltungen. Während des Kongresses wird der Deutsche Arbeits- schutzpreis verliehen – eine Auszeichnung für Unternehmen und Einzel- personen, die sich für die Sicherheit und den Gesundheitsschutz der Beschäftigten bei der Arbeit engagieren.

Basi - Bundesarbeitsgemeinschaft für Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit 53757 Sankt Augustin

Tel.: 0 22 41 / 231 – 60 00

A+A Kongress 2021 erstmals als hybride Veranstaltung

Bereits im März gab es in Deutschland durchschnittlich 144 Sonnenstunden.

Mit der Frühlingssonne steigt das gesundheitliche Risiko durch natür- liche ultraviolette (UV) Strahlung, die Haut und Augen schädigen kann.

Deshalb unterstützt die Berufsgenossenschaft der Bauwirtschaft (BG Bau) Unternehmen der Bauwirtschaft und baunahen Dienstleistungen wieder mit dem UV-Schutz-Paket für Beschäftigte, die überwiegend im Freien arbeiten.

Das kostenfreie UV-Schutz-Paket der BG Bau umfasst unter anderem eine UV-Check-Karte, mit der der Bereich für den aktuellen UV-Index ermittelt werden kann, UV-Schutzcreme, eine UV-Schutzbrille sowie Informationen rund um das Thema Schutz vor ultravioletter Strahlung beim Arbeiten im Freien. Unternehmen der Bauwirtschaft und baunahen Dienstleistungen können das Paket für ihre Beschäftigten ab sofort bei der BG Bau online bestellen – solange der Vorrat reicht.

BG Bau - Berufsgenossenschaft der Bauwirtschaft 10715 Berlin

Tel.: 0 30 / 857 81 – 0

UV-Paket der BG Bau schützt vor schädlichen Sonnenstrahlen

Exponierte Stellen, wie Stirn, Ohren oder der Nacken können mit einfachen Mitteln geschützt werden. (Foto: Thomas Lucks/BG Bau)

Die nächste Ausgabe der Corporate Health Convention, eine der führenden Fachmessen rund um das Thema Gesundheit am Arbeitsplatz, wird am 5. und 6. April 2022 auf der Messe Stuttgart stattfi nden. Damit reagiert die Spring Messe Management GmbH auf die aktuellen Entwicklungen der Covid-19-Pandemie.

Der neue Termin im Frühjahr 2022 gibt den Veranstaltern, Ausstellern und Besuchern Planungssicherheit. Mit der Terminverschiebung stellt die Spring Messe Management GmbH als Veranstalter sicher, dass die Leistungsshow für Corporate Health im kommenden Jahr interessierten Besuchern und einem Fachpublikum aus Entscheidern und BGM-Experten aktuelle Trends, innovative Ideen und Produktlösungen aus allen CH-Bereichen – Betriebliches Gesundheitsmanagement, Ergonomie und Suchtprävention bis hin zu Ernährung, Bewegung, Gesundheitssport, Arbeitssicherheit sowie Weiterbildung und Training präsentieren kann.

Spring Messe Management GmbH 68165 Mannheim

Tel.: 0 621 / 70 01 90

Corporate Health Convention auf Frühjahr 2022 verschoben

Die nächste CHC wird im Frühjahr 2022 auf der Messe Stuttgart stattfi nden.

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Marktplatz

8 Ergonomie Markt 3/2021

Nach rund 13 Jahren an der Spitze der BGHW legt Dr. Rainhardt von Leoprechting den Vorstandsvorsitz auf Arbeitgeberseite nieder. Sein Nachfolger wird Roland Kraemer, seit 2011 Mitglied im Vorstand. Von Leoprechting bleibt Vorstandsmitglied und wird sich weiterhin in verschie- denen Gremien der Selbstverwaltung engagieren.

Weitere wichtige und aktuelle Beschlüsse des Vorstandes: Auch in diesem Jahr wird die BGHW Erleichterungen bei der Beitragszahlung anbieten.

Unternehmen, die durch die Pandemie in eine finanzielle Notlage ge- raten sind, können unbürokratisch eine zinslose Stundung beantragen, sobald sie den Beitragsbescheid erhalten haben. „Es zeigt sich einmal mehr, dass die BGHW fl exibel

und unbürokratisch auch in Krisenlagen reagieren kann.

Hier hat sich die vorausschau- ende Politik des Vorstandes bewährt, ganz nach dem Motto ,Spare in der Zeit, dann hast Du in der Not‘“, erklärt der neu- gewählte Vorstandsvorsitzende der Arbeitgeberseite, Roland Kraemer.

Berufsgenossenschaft Handel und Warenlogistik (BGHW)

68161 Mannheim Tel.: 0 621 / 183 – 0

Roland Kraemer neuer Vorstand der BGHW-Arbeitgeberseite

Roland Kraemer ist der neue BGHW-Vor- standsvorsitzende der Arbeitgeberseite.

(Foto: BGHW) Design und Herstellung von Membranen, Laminaten und Nahtversiegelungen der Gore-Tex Hochleistungstextilien werden für ihre hohe Funktionalität, lange Haltbarkeit, Wetterbeständigkeit und hohen Tragekomfort weltweit ge- schätzt. Um die hohe Produktfunktionalität sicherzustellen, führen Mitarbeiter weltweit Tests in den fi rmeneigenen Laboren durch.

„Seit Jahren laden wir technische Einkäufer, Kunden oder Händler zu per- sönlichen Führungen durch unsere Testeinrichtungen in Deutschland oder den USA ein. Aufgrund der Covid-19 Pandemie ist das derzeit leider nicht möglich. Deswegen freuen wir uns, nun auch virtuell zeigen zu können, wie wir Gore-Tex Produkte testen „, erläutert Andreas Pollak, Global Marketing Communication Leader, Gore-Tex Professional.

Über die neue Gore-Tex Professional Website können Besucher unter www.

goretexprofessional.com/virtual-lab-tour Testlabore nun virtuell besichtigen und sich über die verschiedenen Testmethoden informieren.

W. L. Gore & Associates GmbH 85640 Putzbrunn

Tel.: 0 89 / 461 20

Virtuelle Besichtigung der Gore-Testeinrichtungen

Laborräume und verschiedenen Testmethoden virtuell besichtigen. (Foto: Gore) Vier Monate nach der Übernahme im Januar 2021 wurde die Synlab Analytics & Services zu SGS Analytics umfi rmiert. Die SGS-Gruppe ist das weltweit führende Unternehmen beim Prüfen, Testen, Verifi zieren und Zertifi zieren. 1878 gegründet, setzt die SGS mit Hauptsitz in Genf mit mehr als 89.000 Mitarbeitern und einem internationalen Netzwerk von über 2.600 Niederlassungen und Laboratorien global anerkannte Maßstäbe für mehr Sicherheit, Effi zienz und Qualität.

In Deutschland ist die SGS-Gruppe seit 1920 aktiv und bundesweit mit rund 4.000 Mitarbeitern an über 50 Standorten präsent. Zu ihr gehören auch die die SGS-TÜV Saar GmbH und SGS Institut Fresenius GmbH.

Die Namensänderung in SGS Analytics ist der letzte formale Schritt der Integration innerhalb der SGS-Organisation und betrifft auch drei ehemalige A&S-Gesellschaften. Zudem wurde auch der Internet-Auftritt neugestaltet.

Unter www.sgs-analytics.de sind alle Dienstleistungen zu fi nden.

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Aus Synlab A&S wird SGS Analytics

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Die Lenzing Gruppe hat Mitte April seinen Tencel eShop vorgestellt: den ersten E-Commerce-Kanal eines nachhaltigen Faserherstellers. Der eShop überbrückt die Kluft zwischen Herstellern und Endverbrauchern, indem er eine vielfältige Mischung aus Bekleidung und Heimtextilien zusammenstellt, die aus Fasern der Marke Tencel gefertigt sind. Dieses Debüt markiert einen neuen Meilenstein in Lenzings fortwährendem Einsatz für Digitalisierung und für das Engagement, Verbraucher zu bewussten und nachhaltigen Käufen zu ermutigen. Mit dem eShop bietet die Marke Tencel den Verbrauchern eine vertrauenswürdige Quelle, um nachhaltige Einkäufe bequem zu tätigen.

Der eShop ist in englischer Sprache auf der Tencel-Website verfügbar und richtet sich an ein weltweites Publikum. Mit einer Mischung aus interna- tionalen Marken will der eShop einen Paradigmenwechsel hin zu einer umweltfreundlichen Produktion und einem umweltbewussten Konsum von Textilien vorantreiben.

Lenzing Aktiengesellschaft 4860 Lenzing/Österreich Tel.: +43 76 72 / 701 – 0

Faserhersteller Lenzing

startet Tencel eShop

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Betriebliches Gesundheitsmanagement

14 Ergonomie Markt 3/2021

Welche Rolle spielt betriebliches Gesundheitsmanagement, wenn die Mitarbeiter im Homeoffice sitzen? Was kann Digitali- sierung zu gesunder Arbeit beitragen? Überhaupt: Welche Kon- sequenzen hat Corona für den gesundheitlichen Stellenwert?

Post-Corona und betriebliches Gesundheitsmanagement war deshalb auf der ersten Med.Novation ein Themenschwerpunkt.

„BGM wird zum Key Performance Indicator“, so Professorin Dr. Claudia Wöhler, „ganz unabhängig, wo die Menschen arbei- ten, ob zu Hause oder im Büro.“ Die Landesgeschäftsführerin der Barmer in Bayern ist überzeugt: Corona macht betriebliches Gesundheitsmanagement „zur neuen Benchmark in der Arbeits- welt“. Auch für Andreas Emmert, Deloitte, steht fest: „Betrieb- liches Gesundheitsmanagement wird zum Führungsinstrument – das ist die neue Herausforderung.“ Für Barmer und Deloitte, beide Unterstützer der ersten Digital Health-Konferenz Med.

Novation, wird betriebliches Gesundheitsmanagement somit zum zentralen Erfolgsfaktor für Unternehmen.

Unternehmen und ganzheitliche Gesundheit

In ihrer Keynote „Gesundheitswelt der Zukunft“ machte die Trend- und Zukunftsforscherin Corinna Mühlhausen auch

klar: „Die Player im Gesundheitssystem können sich auf gut informierte Patienten freuen, die sich ernsthaft um einen be- wussten Healthstyle bemühen, in dem Ernährung, Bewegung, Entspannung, Schlaf eine zentrale Rolle spielen.“

Die Wahl des Arbeitgebers, so Mühlhausen, werde sich künftig auch daran orientieren, „ob sich dieser zu Holistic Health“, also ganzheitlicher Gesundheit, bekennt. Dazu zähle etwa ein gesunder Wechsel von Präsenz- und Remote-Arbeitszeit, Verantwortung für die Gesundheit des Individuums sowie des gesamten Systems Arbeitswelt.

Wie Wöhler und Emmert sieht Mühlhausen neben Mut, Optimis- mus und Investitionen vor allem die Chance für Unternehmen, sich als „verantwortungsvolle Träger von Produktivität, Gesund- heit und Wohlbefinden ihrer Mitarbeiter und deren Familien zu positionieren.“

Der 23. März 2022 steht als Termin für die nächste Ausgabe der Med.Novation bereits fest.

Perthex GmbH 82031 Grünwald

Die Digital Health-Konferenz Med.Novation bietet eine Wissens- und Kommunikationsplattform für die gesamte Gesundheitsbranche.

Med.Novation zieht positive Bilanz

Virtuelle Messewelt rund um aktuelle Gesundheitsthemen

Die Premiere der Digital Health-Konferenz Med.Novation hat mit rund 600 Teilnehmern aus den Branchen Medizin, Pharma, Food und Fitness sowie Beratung, Marketing und Kommunikation inhaltlich und als Format buchstäblich den Nerv der Zeit getroffen: virtuelle Messewelt mit Livestreams rund um innovative Gesundheitsthemen.

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Arbeitssicherheit & Prävention

18 Ergonomie Markt 3/2021

Cobot-Planungshilfe online verfügbar

In drei Schritten zur einer sicheren Mensch-Roboter-Kollaboration

Im Forschungsprojekt „Digitale Gefahrenprävention für kollaborative Roboterarbeitsplätze mithilfe einer webbasierten Planungshilfe“

(kurz: Cobot-Planer) hat das Fraunhofer-Institut für Fabrikbetrieb und -automatisierung (IFF) im Auftrag der Berufsgenossenschaft Holz und Metall (BGHM) eine webbasierte Planungshilfe entwickelt, die Anwenderinnen und Anwender für einen verbesserten Arbeitsschutz bei der sicheren und effizienten Auslegung ihrer kollaborativen Robo- ter unterstützt. „Der Cobot-Planer zeigt dem Roboter-Programmierer beziehungsweise der -Programmiererin auf, bei welchen Geschwin- digkeiten ein sicherer Betrieb einer Mensch-Roboter-Kollaboration möglich ist“, fasst Projektleiter Dr. Roland Behrens vom Fraunhofer IFF die Aufgabe der neuen Planungshilfe zusammen.

Für kollaborative Roboter – also Roboter, die ohne zusätzliche Schutzeinrichtungen Hand in Hand mit Menschen zusammenarbei- ten – war es bislang nur mithilfe einer messtechnischen Risikobewer- tung möglich, die Geschwindigkeiten zu bestimmen, die maximal er- reicht werden dürfen. Hierbei wird mit einem Kraft- und Druckmess- gerät geprüft, ob der Roboter bei einer Kollision mit dem Menschen die biomechanischen Grenzwerte aus ISO/TS 15066 einhält. Für die Messung muss das Robotersystem allerdings vollständig aufgebaut und programmiert worden sein. Überschreitet der Roboter die Grenzwerte, ist es notwendig, seine Geschwindigkeit zu reduzieren.

Ein solcher Schritt ist in der Regel unerwünscht, da er die Taktzeit des Robotersystems erhöht und dessen Wirtschaftlichkeit reduziert.

„Wenn diese sicherheitsrelevante Anpassung des Robotersystems womöglich nicht durchgeführt wird, ist das ein ernstzunehmendes Risiko für die Sicherheit und Gesundheit der Beschäftigten“, sagt Dr.

Matthias Umbreit von der BGHM, der das Forschungsprojekt zum Cobot-Planer initiierte.

Der Cobot-Planer kann einzelne biomechanische Messungen noch nicht vollständig ersetzen. Jedoch soll er dabei unterstützen, Mensch-Roboter-Kollaborationen (MRK) sicher und gesund zu gestal- ten – und das schon in der Planungsphase. „Für die Mitgliedsunter- nehmen der BGHM ist der Cobot-Planer ein ideales und zeitgemäßes Werkzeug. Das haben Tests in verschiedenen Betrieben gezeigt. So geht moderne Gefahrenprävention“, sagt Erik Sebastian, der das Pro- jekt seitens der BGHM leitete.

Nicht nur für Betreiberinnen und Betreiber von Arbeitsplätzen mit MRK könne die Applikation nützlich sein, erklärt er: „Auch Fachkräfte für Arbeitssicherheit können sie beispielsweise zur Gefährdungsbeur- teilung nutzen.“ Laut Prof. Norbert Elkmann, Geschäftsfeldleiter Ro- botersysteme am Fraunhofer IFF, ist der Cobot-Planer zudem ein wichtiger Meilenstein, der den Engineering-Aufwand bei der Umset- zung von MRK-Applikationen deutlich reduziert.

Der Cobot-Planer ist als interaktive Web-Anwendung konzipiert, die den Versicherten in den Betrieben und allen weiteren Interessenten, die einen MRK-Arbeitsplatz planen, über www.cobotplaner.de kos- tenfrei zur Verfügung steht. „Über die intuitive Benutzeroberfläche des Cobot-Planers beschreiben Nutzerinnen und Nutzer in nur drei Schritten ihre Robotersysteme und die bestehenden Kollisionsgefah- ren. Anschließend simuliert der Cobot-Planer die Gefahrensituatio- nen und ermittelt aus den Ergebnissen die maximal zulässigen Geschwindigkeiten, bei denen der Roboter die Grenzwerte aus ISO/TS 15066 noch einhält“, beschreibt Dr. Roland Behrens die Funk- tionsweise der Web-Anwendung, die über jeden aktuellen Internet- Browser nutzbar ist.

Da es sich bei den Eingabedaten der Anwenderinnen und Anwender durchaus um sensible Informationen handeln kann, sorgt eine strenge Richtlinie dafür, dass der Cobot-Planer Daten nicht dauerhaft speichert. Nutzerinnen und Nutzer können aber auf Wunsch alle Ein- gabedaten herunterladen und zu einem späteren Zeitpunkt wieder- verwenden. Die technologische Grundlage des Cobot-Planers bilden verschiedene Modelle, welche die Wirkung eines Kontaktes zwi- Mit dem „Cobot-Planer“ können Mensch-Roboter-Arbeitsplätze einfach und sicher geplant werden. (Foto: Fraunhofer IFF/Stefan Deutsch)

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Arbeitsschutz und -sicherheit

22 Ergonomie Markt 3/2021

Das Virus Sars-CoV-2 hat auch die Arbeitswelt vieler Menschen in hohem Maße verändert. Wenn möglich, wurden geeignete Bereiche ins mobile Arbeiten – oft Homeoffi ce genannt – ver- lagert. Doch unabhängig davon, wo die Mitarbeiter tätig sind:

In der Firma wie zu Hause müssen Unternehmen den Arbeits- schutz in Pandemie-Zeiten um betriebliche Maßnahmen zum Infektionsschutz ergänzen. Und das ist, wie der Dekra Arbeits- sicherheitsreport zeigt, in vielen Betrieben gut gelungen. Doch die Arbeit für die Firma in den eigenen vier Wänden bringt auch noch eine Reihe ganz anderer Aufgaben und Probleme mit sich, die es zu lösen gilt.

Das Arbeit von zu Hause ist für die Beschäftigten Fluch und Segen zugleich: Rund jeder dritte Befragte klagt im Homeoffi ce über gesundheitliche Probleme wegen eines mangelhaften, nicht-ergonomischen Arbeitsplatzes. 36 Prozent leiden unter Verspannungen, Rücken- oder Kopfschmerzen. Ähnlich viele haben mit fehlender oder unzulänglicher Arbeitsausstattung wie einem zu kleinen Bildschirm oder instabilem Internet zu kämpfen (34 Prozent). Längere Arbeitszeiten oder Arbeiten zu untypischen Zeiten, beispielsweise am Abend oder am Wochen- ende, betreffen 32 Prozent.

„Die häufig neue Arbeitssituation in der Pandemie hat für viele Beschäftigte negative Auswirkungen auf die körperliche und häufi g auch auf die mentale Gesundheit“, sagt Dr. Karin Müller, Leiterin des Bereichs Mensch & Gesundheit bei Dekra.

„Arbeitgeber sind in der Pfl icht, auch im temporären Home- offi ce-Gefährdungen für die Mitarbeiter zu erfassen, vor allem im Hinblick auf Ergonomie und ungesunden Stress. Das Home- offi ce darf für die Chefs keine Blackbox sein. Nicht zuletzt digitale Schulungs- und Befragungstools können helfen, die Mitarbeiter zu Hause besser zu schützen und anzuleiten.“

Die Krankenkassen registrierten im Corona-Jahr 2020 bereits die ersten gesundheitlichen Auswirkungen: Im vergangenen Jahr stiegen laut DAK die Ausfalltage aufgrund von Rücken- beschwerden im Vergleich zum Vorjahr um sieben Prozent.

Auch die Fehlzeiten aufgrund von psychischen Erkrankungen nahmen um acht Prozent zu und erreichten einen neuen Höchststand.

Die Arbeit von zu Hause aus wird bei der Dekra Befragung von den Beschäftigten differenziert beurteilt. 84 Prozent derjenigen, die derzeit zumindest zeitweise im Homeoffi ce arbeiten, halten die Gefahr, sich dort mit dem Corona-Virus zu infi zieren, für (Foto: Dekra)

Dekra Arbeitssicherheitsreport 2021

Unterweisung und Risikoanalyse für alle Arbeitsplätze notwendig

Dekra hat gemeinsam mit dem Institut Forsa repräsentativ bundesweit 1.502 Beschäftigte befragt, um den Stand des Arbeits- und Gesundheitsschutzes zu ermitteln: Wie steht es um die Arbeitssicherheit, die Gesundheit und das psychische Wohlbefi nden in der Corona-Pandemie? Und wie gut kümmern sich die Arbeitgeber um ihre Beschäftigten? Die Antworten gibt der Dekra Arbeitssicherheitsreport 2021, der jetzt erschienen ist.

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Arbeitsschutz und -sicherheit

24 Ergonomie Markt 3/2021

Technologische Innovationen sind ein wichtiger Schlüsselfaktor zur Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen.

Neue digitale Technologien ermöglichen es beispielsweise, an jedem Ort und zu jeder Zeit zu arbeiten sowie auf eine unüberschaubar große Menge an Informationen zuzugreifen.

Gleichzeitig erfordern sie eine ständige Lernbereitschaft und Anpassungsfähigkeit. Dabei ist entscheidend, dass die Ge- sundheit und das Wohlbefinden der Beschäftigten von diesen Entwicklungen profitieren und unnötige Belastungen durch die Arbeit mit neuen digitalen Technologien vermieden werden.

Welche Auswirkungen hat die vermehrte Nutzung digitaler Tech- nologien auf die Gesundheit? Wie hat die Covid-19-Pande mie digitalen Stress verändert? Welche Maßnahmen können Unter- nehmen ergreifen, um ihre Beschäftigten vor über mäßigem digitalem Stress zu schützen? Fragen wie diese hat ein Team der Projektgruppe Wirtschaftsinformatik des Fraunhofer FIT unter der Leitung von Prof. Dr. Henner Gimpel gemeinsam mit einem Konsortium aus Wissenschaft und Praxis in den vergangenen drei Jahren untersucht.

„Fast jede und jeder in Deutschland erlebt im Berufsalltag digitalen Stress“, erklärt Professor Gimpel. „Digitaler Stress – also Stress, der durch die Nutzung digitaler Technologien her-

vorgerufen wird – entsteht zum Beispiel, wenn Erwerbstätige das Gefühl haben, durch Technologien überwacht zu werden oder ständig erreichbar sein zu müssen.“

Digitaler Stress hat viele Ursachen

In einer ersten Studie konnte das Team um Professor Gimpel bereits 2019 zeigen, dass digitaler Stress eine Vielzahl ver- schiedener Ursachen haben kann. So kann etwa die Komplexi- tät oder Unzuverlässigkeit von digitalen Technologien Stress verursachen. Aber auch das Gefühl, ständig von neuen Nach- richten oder E-Mails bei der Arbeit unterbrochen zu werden, ist eine nachgewiesene Stressursache. Manche Erwerbstätige befürchten, dass die zunehmende Digitalisierung dazu führt, dass die eigenen Kompetenzen im Umgang mit Technologien nicht mehr ausreichen. Auch dieses Gefühl der Jobunsicherheit verstärkt digitalen Stress.

Eines der Ziele von PräDiTec war es, das veränderte Beanspru- chungsprofil durch das Voranschreiten der Digitalisierung zu ana- lysieren. Es wurden Werkzeuge erstellt, mit deren Hilfe Daten zu digital-bedingter Fehlbeanspruchung erhoben werden konnten, denn ähnlich wie bei physischen Gefährdungen am Arbeitsplatz haben Unternehmen auch in Bezug auf psychische Belastung

Technologischer Wandel in der Arbeitswelt

Prävention als zentraler Baustein

für den Umgang mit digitalem Stress

In den vergangenen drei Jahren erforschte das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung unterstützte Projekt

„Prävention für sicheres und gesundes Arbeiten mit digitalen Technologien – PräDiTec“ wie die Arbeit mit digitalen Technologien möglichst gesundheitsverträglich organisiert werden kann.

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Sicherheitsschuhe

Ergonomie Markt 3/2021 29

Schmerzhafte Fehlbelastungen korrigieren

Der Sicherheitsschuh-Hersteller Baak hat eine „Orthopädie-Offensive“

gestartet: Künftig können Fußschutzträgerinnen und -träger in vielen der Baak Modelle individuelle Fußbett-Einlagen einsetzen lassen. Konkret geht es um Verbesserungen und Anpassungsmöglichkeiten für das Fußbett sowie semiorthopädische Einlagen und orthopädische Zurichtungen. Die neue

„ESD Softstep+ Einlage“ passt sich mit ihrer leichten Gelenkstütze dem Fuß an und ermöglicht durch die integrierte Kugelferse stabileres Gehen. Damit bieten die Erfinder des Fußfunktionskonzeptes „Baak go&relax“ weitere sinn- volle Ergänzungen für die betriebliche Gesundheitsvorsorge.

Der mittlerweile hohe Tragekomfort moderner Sicherheitsschuhe allein reicht nicht aus, wenn Beschäftigte an Fehlbildungen und Erkrankungen des Stütz- und Bewegungsapparates leiden. Dann sind orthopädische Hilfen nötig. Mit der individuell gefertigten Einlage können schmerzhafte Veränderungen der Fußstruktur, wie etwa Fersensporn, Senk-Spreizfuß abgebaut oder Fehl- belastungen korrigiert werden. Bis Ende September wird Baak einem Groß- teil seiner Sicherheitsschuhe serienmäßig mit der verbesserten Fußbett-Ein- lage ausgerüstet haben.

Baak GmbH & Co. KG www.baak.de

Energie freisetzen, um Kräfte zu gewinnen

Die beste Leistung zu erreichen ist das Ziel der neuen Steitz Sicherheits- schuh-Modellreihe Competition. Tragekomfort auf einem ganz neuen Level, das einzigartige Rückenvitalsystem, die Steitz-Passformmethode und die exklusive Fußklimatechnologie unterstützen dabei. Und das mit der neuen Vario Rebound Technologie, die den Energiehaushalt des Körpers so weit als möglich ausgleicht, negative Energie abfängt und positive Energie frei- setzt. Dazu sorgt eine extra flache und extrem robuste asymmetrische Zehenschutzkappe aus Komposit-Materialien für neue Zehenfreiheit.

Die Vario Multiflex-Technologie berücksichtigt, dass der menschliche Bewe- gungsapparat eigentlich auf die Barfuß-Situation eingestellt ist. Die veränder- te Geometrie der multiflexiblen Laufsohle in Kombination mit der verringerten Sohlendicke schafft dort Beweglichkeit, wo der Fuß sehr flexibel ist, am Zehengrundgelenk. Innovative Hightech-Obermaterialien kombiniert mit der neu designten, rutschhemmenden Laufsohle geben diesen Sicherheitsschuh auch nach der Arbeit einen coolen Style. Leichtigkeit vereint mit maximalen Komfort und sportlichem Statement: Das ist modische Sicherheit „Made by Steitz Secura“.

Louis Steitz Secura GmbH + Co. KG www.steitzsecura.com

Foto: Baak Foto: Steitz Secura

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Instandhaltung von Schutzkleidung

32 Ergonomie Markt 3/2021

Laut § 2 PSA-Benutzungsverordnung (PSA-BV) haftet der Arbeit- geber für die Unversehrtheit seiner Mitarbeiter. Er hat dafür Sorge zu tragen, dass die Schutzkleidung während der gesamten Nutzungsdauer hygienisch und funktional tadellos ist, auch wenn Reparatur- oder Ersatzmaßnahmen anfallen. Gleichzeitig gibt es Vorgaben der jeweiligen Berufsgenossenschaften zur Auswahl der richtigen Arbeits- und Schutzkleidung.

Rechtliche Grundlagen kennen

PSA ist ein komplexes Thema. Der Arbeitgeber muss bei der Beschaffung die Norm sowie die rechtlichen Vorgaben kennen.

Auch die richtige Pflege und Instandhaltung erfordern Fach- wissen. „Unternehmen können ein Großteil dieser Verantwor- tung abgeben, denn Serviceanbieter, wie CWS, beraten nicht nur über alle Anforderungen und stellen moderne PSA zur Auswahl, sondern waschen und reparieren die Arbeitskleidung für Kun- den professionell in eigenen Hightech-Wäschereien“, erklärt Werner Münnich, Lead Category PPE beim Serviceanbieter CWS.

Wäscht der Arbeitnehmer seine Berufskleidung selbst, kann der Arbeitgeber nicht sicherstellen, dass korrekt gewaschen wird.

Schutzwirkung muss erhalten bleiben

Textildienstleister liefern mehr als saubere Arbeitskleidung

Zahlreiche Beschäftigte tragen täglich Berufskleidung, um ihre Arbeit sicher auszuüben. Arbeitgeber sind dabei für deren ein- wandfreien Zustand verantwortlich. Laut einer Umfrage im Auftrag von CWS zum Thema Arbeitsschutz müssen 63 Prozent der Deutschen ihre Berufskleidung selbst waschen. Von Experten wird das private Waschen von Schutzkleidung aus Gründen der Sicherheit nicht empfohlen.

Damit Schutzkleidung immer voll funktionsfähig bleibt, sollten Qualitätskontrollen und Reparaturen nur von geschulten Fachkräften ausgeführt werden. (Foto: CWS)

PSA wie Schutz- und Warnschutzkleidung oder Flammschutz- kleidung sollten grundsätzlich nur in professionellen Wäschereien gewaschen werden.

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Höhenzugangstechnik

34 Ergonomie Markt 3/2021

Die 328 Support Services GmbH (328 SSG) ist – neben dem Design, der Produktion und Zertifizierung von Supplemental Type Certificates (STCs)-Lösungen für alle gängigen Flugzeug- muster – vor allem spezialisiert auf die Wartung, Instandhaltung und Modernisierung von Flugzeugen des Modells Dornier 328, dem letzten in Deutschland entwickelten und gebauten Kurzstrecken-Passagierflugzeug. Als 2005 die Produktion ein- gestellt wurde, übernahm 328 SSG die Typen-Zertifikate für die Flugzeugmuster Dornier 328-100 mit Turboprop-Antrieb und Dornier 328-300 mit Jet-Antrieb und damit die weltweite Kundenbetreuung für diese Baureihe. Um für Scheibenwechsel und andere Montagetätigkeiten sowie für Wartungen und Repa- raturen im Cockpitbereich die Sicherheit und Ergonomie des Arbeitsumfeldes zu gewährleisten, benötigte das am Flughafen im bayrischen Oberpfaffenhofen ansässige Unternehmen eine passgenau gefertigte Arbeitsbühne. Gesucht war eine intelli- gente Lösung, die perfekt an die Anforderungen für Arbeiten am und unter dem Cockpit angepasst sein sollte, um die bisher mithilfe von Leitern ausgeführten Tätigkeiten in der Höhe für die Mitarbeiter sicherer und einfacher zu gestalten. Das von Hymer Project vorgelegte Konzept überzeugte die Geschäfts- leitung von 328 SSG.

Zweiteilig konstruierte Arbeitsbühne

Die von Hymer Project für 328 SSG entwickelte Lösung – eine zweiteilig konstruierte fahrbare Arbeitsbühne mit Schutz- geländer – ist bis ins kleinste Detail auf die Anforderungen des Oberpfaffenhofener Unternehmens abgestimmt. Dank des steckbaren Geländers und der in Richtungsstellung zu arretierenden Rollen lassen sich die beiden Teile der Anlage komfortabel zum gewünschten Einsatzort fahren. Nach dem Positionieren können die Hälften der Arbeitsbühne durch drei Schnellverschlüsse einfach miteinander verbunden werden und schließen so spaltenlos am Cockpit an. Auch das absturz- sichernde Geländer passt sich im oberen Bereich der Kontur des Flugzeugs an. Die Anpassung erfolgte auf Basis eines zuvor durch den Kunden übermittelten 3D-Modells des Cockpits.

Sämtliche am Flugzeug anliegenden Teile sind als Stoß- und Kratzschutz mit Gummiverkleidungen ummantelt. Ein Freiraum unter der Plattform ermöglicht parallel das Arbeiten im Cockpit- bereich unterhalb der Arbeitsbühne, ohne dass die Anlage hier- für verschoben werden muss. Nicht nur das Geländer sorgt für eine optimale Sicherheit des gesamten Arbeitsumfeldes, betont Markus Nowak, Geschäftsbereichsleiter Hymer Project: „Um die Gefahr eines versehentlichen Rückwärtsabsturzes eines (Foto: Hymer)

Passgenaue Lösung für mehr Arbeitssicherheit

Steigtechnikanlage für ergonomisches Arbeiten am Flugzeugcockpit

Für Wartungs- und Reparaturtätigkeiten im Cockpitbereich von Flugzeugen benötigte die 328 Support Services GmbH eine individuell angepasste Arbeitsbühne. Die Zielvorgabe war die Erhöhung der Sicherheit und Ergonomie der Arbeitsumgebung für die Mitarbeiter. Als Geschäftsbereich für Steigtechnik-Sonderkonstruktionen des Herstellers Hymer-Leichtmetallbau konstruierte Hymer Project eine hochsichere, maßgenaue Lösung mit bis ins kleinste Detail durchdachten Funktionen.

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Ergonomie

36 Ergonomie Markt 3/2021

Ziel war die Erarbeitung von möglichen Prozessverbesserungen der Arbeitsergonomie, um die Mitarbeitenden zu entlasten und ihre Gesundheit zu schützen. Das Forschungsprojekt wurde aus Mitteln des Landes Hessen und der HOLM-Förderung im Rahmen der Maßnahme „Innovationen im Bereich Logistik und Mobilität“ des Hessischen Ministeriums für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Wohnen mit einer Summe von 60.000 Euro gefördert.

„In der ersten Projektphase haben wir die Prozesse der Projekt- partner sowohl aus betriebswirtschaftlicher als auch ergono- mischer Sicht analysiert. Dabei konnte festgestellt werden, dass mangelnde Datenverfügbarkeit und Digitalisierung an vielen Stellen die internen Prozesse verlangsamen. Schnelle und direkte Informationsübertragung ist hier das A und O für eine effiziente Prozessgestaltung“, so Prof. Dr. Kai-Oliver Schocke, Projektleiter sowie Direktoriumsmitglied am Research Lab for Urban Transport (Relut) der Frankfurt UAS. Interviews mit den Mitarbeitenden der Projektpartner ergaben zudem, dass diese durch doppelte Dokumentationsarbeit und mangelnde Personalverfügbarkeit in Zeiten von hohem Frachtaufkommen häufiger Stress ausgesetzt seien.

Fokus auf menschliche Grenzen

„Die hohen körperlichen Belastungen, denen die Arbeiter bei der Abfertigung von Luftfracht ausgesetzt sind, erhöhen das Risiko für Verletzungen und Erkrankungen des Muskel- Skelett-Systems etwa in Form von Rückenleiden erheblich. Dies beeinträchtigt nicht nur das persönliche Wohlbefinden, son- dern verursacht durch Arbeitsausfälle und Rehabilitationsmaß- nahmen auch erhebliche privatwirtschaftliche und öffentliche Kosten“, betont Junior-Professor Dr. Eric Grosse, Projektleiter und Habilitand am Fachgebiet Produktion und Supply Chain Management (PSCM) der TU Darmstadt. „Eine gesamtheitliche Analyse sollte daher auch ergonomische Aspekte berücksichti- gen.“ Für einen ergonomischen Blick auf die Luftfrachtprozesse wurden diese anhand von Videoaufnahmen bewertet. Zu die- sem Zweck kam eine spezielle Simulationssoftware zum Einsatz, mit deren Hilfe die Bewegungen der Mitarbeitenden aus den erstellten Videoaufnahmen simuliert wurden.

„So konnten wir die entstehende Belastung des unteren Rücken bereichs bei verschiedenen Lastgewichten ermitteln.

Die Analyse ergab, dass die Mitarbeitenden im Luftfrachthand- ling vor allem bei der Konsolidierung von Frachtstücken auf

Cargoergo – Ergonomie im Luftfrachthandling

Abbau körperlicher Belastungen verbessert die Prozesseffizienz

In der Logistik, wie zum Beispiel in der Luftfrachtabfertigung, sind viele Prozesse noch immer durch einen hohen Anteil manu- eller Arbeitsschritte geprägt. Vor allem das Heben und Tragen von Frachtstücken gehört für die Mitarbeitenden neben anderen körperlich anstrengenden Tätigkeiten zum Arbeitsalltag. Mit dem Projekt „Cargoergo – Prozess- und Ergonomieanalyse in der Luftfracht“ der Frankfurt University of Applied Sciences (Frankfurt UAS) und der Technischen Universität Darmstadt (TU Darmstadt) wurden die intralogistischen Prozesse bei zwei Luftfracht-Abfertigungsgesellschaften analysiert.

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Ergonomie Markt 3/2021 39

Ergonomie

Das ECN mit Sitz in Friedrichshafen am Bodensee verfolgt als eingetragener Verein gemeinnützige Zwecke im Sinne einer Förderung von Wissenschaft, Forschung und Bildung in Verbin- dung mit dem Austausch von Know-how auf dem Gebiet der Ergonomie und Arbeitswissenschaft.

Der Verein ist 2001 aus einem vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderten Projekt zur Gestaltung und Optimierung von Arbeitsplätzen und Produkten hervorgegan- gen. Gründungsmitglieder des ECN waren unter anderem Prof.

Dr. Heiner Bubb (Lehrstuhl für Ergonomie der TU München), Prof. Dr. Kurt Landau (Institut für Arbeitswissenschaft der TU Darmstadt), Dr. Jochen Balzulat (Tecmath AG) sowie Dr. Manuel Geyer (Tecnomatix Technologies GmbH).

Der Verein versteht sich heute als zentrale Anlaufstelle für Unter nehmen mit Fragestellungen und Projekten zur Ergono- mie. Das ECN und Netzwerkpartner aus Industrie, Dienstleis- tung, öffentlicher Verwaltung, Wissenschaft und Ministerien haben dabei das Ziel, einen Informationsaustausch auf kurzem Wege zu realisieren.

Für einen bilateralen Wissensaustausch sowie als Diskussions- und Weiterbildungsforum steht auch die Fachkonferenz Tage der Ergonomie. Mitglieder und Gäste des ECN präsentieren in ihren Beiträgen neueste Forschungsansätze und innovative Praxisansätze und diskutieren mit dem Auditorium.

Im Vortragsprogramm der GfA-Herbstkonferenz und den 9. Tagen der Ergonomie (www.gfa-herbstkonferenz-2021.de/

programm) werden zum einen die Perspektiven und die wach- sende Verantwortung der Ergonomie und der Arbeitswissen- schaften für die sicheren und gesunden Arbeitsplätze der Zukunft im Zentrum stehen. Zu den weiteren Schwerpunkten gehören Analysen aktueller Forschungsergebnisse, die zum Teil schon Hinweise auf die anstehenden Herausforderungen der Ergonomie geben sowie die zunehmende Bedeutung von Normen, die im dynamischen Wandel der Arbeitswelt die und Standards für menschgerechte Arbeitsbedingungen setzen müssen. Zusätzlich zum Vortragsprogramm wird die Veranstal- tung von einer Fachausstellung begleitet.

Fester Bestandteil der Tage der Ergonomie ist die Verleihung der ECN-Ergonomiepreise in den Kategorien „Handgeführte Produkte“ und „Innovative Ergonomie“.

Bewerbungen für die ECN-Ergonomiepreise können noch bis zum 30. Juni 2021 eingereicht werden. Weitere Informationen zur Bewerbung unter www.e-c-n.de/ergonomiepreis.

Text: Redaktion Ergonomie Markt Quellen: Ergonomie-Kompetenz-Netzwerk, Gesellschaft für Arbeitswissenschaft Die 9. Tage der Ergonomie finden zusammen mit der GfA-Herbstkonferenz im Dornier Museum in Friedrichshafen statt.

(Foto: Dornier Museum Friedrichshafen)

GfA-Konferenz und 9. Tage der Ergonomie

20 Jahre Wissenschaft für die Praxis:

ECN feiert Jubiläum

Die 9. Tage der Ergonomie „Von der Wissenschaft in die Praxis“ für die Regionen Deutschland, Österreich und die Schweiz finden im Jahr 2021 nicht wie schon gewohnt im März statt. Anlässlich des 20-jährigen Bestehens des Ergonomie-Kompetenz- Netzwerkes (ECN) wird die Veranstaltung am 23. und 24. September 2021 im Dornier-Museum in Friedrichshafen zusammen mit der Herbstkonferenz der Gesellschaft für Arbeitswissenschaft (GfA) durchgeführt.

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Hand- und Hautschutz

40 Ergonomie Markt 3/2021

Pro Jahr werden den Berufsgenossenschaften über 6.000 Ver- dachtsfälle von beruflich bedingtem hellem Hautkrebs gemel- det. Damit steht das Plattenepithelkarzinom (heller Hautkrebs) an unrühmlicher dritter Stelle der Liste der Verdachtsmeldun- gen. Nur Hauterkrankungen (ca. 21.000) und Erkrankungen durch Lärm (ca. 12.500) sind noch häufiger.

Auf die richtige Dosis kommt es an

Der Mensch braucht Sonne, denn mithilfe der UV-Strahlen bildet der menschliche Körper den Großteil des Vitamin D, das er benö- tigt. Zu diesem Zweck reichen aber bereits 10 bis 15 Minuten Auf- enthalt in der Sonne aus. Danach werden die UV-Strahlen gefährlich, wenn keine Schutzmaßnahmen ergriffen werden. Die Tempera- turen sind dabei nicht entscheidend, sondern nur die Intensität der Strahlung: Auch beziehungsweise gerade im Winter kann die Sonne ungeahnte Strahlkraft besitzen. Grundsätzlich gilt daher die Regel: Lieber zu viel schützen, als zu wenig. Wer es genau wissen will, kann online – beispielsweise auf den Seiten des Bundesamts für Strahlenschutz – den tagesaktuellen UV-Index abrufen. Bereits ab einem UV-Index ab drei empfehlen Exper- ten, bei längerem Aufenthalt in der Sonne Schutzmaßnahmen zu ergreifen.

UV-Schutz im Sommer

Mit dem 5S-Prinzip gegen Schäden an der Haut in der heißen Jahreszeit

Die Intensität der UV-Strahlen steigt zurzeit kontinuierlich. Deswegen gilt schon jetzt: Wer sich beruflich bedingt mehr als eine Viertelstunde in der Sonne aufhält, sollte sich mit geeigneten Maßnahmen vor den UV-Strahlen schützen. SC Johnson Professional informiert, welche Schutzmaßnahmen am wirkungsvollsten sind.

Beim Arbeiten im Freien muss bei Sonnenschein auf passenden Sonnenschutz geachtet werden. (Foto: Wolfgang Bellwinkel)

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Hand- und Hautschutz

42 Ergonomie Markt 3/2021

Die Wahrnehmung des beruflichen Hautschutzes hat sich ge- wandelt. Lange Zeit wurden Hautschutzmittel von vielen nicht als Teil der Persönlichen Schutzausrüstung (PSA) wahrgenom- men, sondern als „Cremes“ belächelt. Dabei nehmen Hautkrank- heiten, als BK 5101 in der Liste der Berufskrankheiten aufge- führt, unter den Verdachtsanzeigen auf eine Berufskrankheit traditionell die Spitzenposition ein. Im aktuellen Berichtsjahr 2019 gab es laut Deutscher Gesetzlicher Unfallversicherung 17.084 begründete Fälle. Schätzungen zufolge entsteht durch berufliche Hautkrankheiten, vor allem durch Produktivitäts- verlust, in Deutschland jährlich ein Schaden von 1,5 Milliarden Euro. Vom Leid der Betroffenen ganz zu schweigen.

Nun lassen zwei Entwicklungen erwarten, dass die Zahlen weiter steigen werden. Zum einen ist das die Corona-Pandemie und das damit verbundene häufige Händewaschen oder des- infizieren, sowohl im privaten als auch im beruflichen Umfeld.

„Diese Maßnahmen sind wichtig, um die Pandemie einzudäm- men“, sagt Andreas Todtenhöfer, Leiter der Marketingabteilung beim Euskirchener Hersteller Peter Greven Physioderm (PGP).

„Zugleich belasten sie die Haut aber auch stark.“ Die zweite

Entwicklung ist eine Gesetzesänderung – der Wegfall des soge- nannten Unterlassungszwangs. Zum Hintergrund: Bei einigen Krankheiten war es lange Zeit so, dass Berufstätige ihre Arbeit, die nachweislich der Grund für die Krankheit war, aufgeben mussten, um in vollem Maße Leistungen von der gesetzlichen Unfallversicherung zu bekommen. Dazu zählten beispielsweise Atemwegs- oder Bandscheibenerkrankungen, aber auch beruf- lich bedingte Hauterkrankungen. „Die Berufsaufgabe ist aber in den meisten Fällen gar nicht notwendig, da sich der Hautzu- stand der Patienten mit Schulungs- und Präventionsmaßnahmen sowohl im ambulanten als auch im stationären Bereich so weit verbessern lässt, dass sie langfristig in ihrem angestammten Beruf weiterarbeiten können“, erläutert Prof. Christoph Skudlik, Chefarzt am Institut für interdisziplinäre Dermatologische Prävention und Rehabilitation an der Universität Osnabrück (iDerm) und am BG Klinikum Hamburg. Die bisher geltende Praxis zulasten der Arbeitnehmer hat der Gesetzgeber daher seit Anfang des Jahres gekippt. Seither ist ein Berufswechsel nicht mehr vonnöten, damit etwa eine beruflich bedingte Hauterkrankung als Berufskrankheit anerkannt werden kann.

Wegfall des Unterlassungszwangs für Hauterkrankungen

Präventionsmaßnahmen statt Pflicht zur Berufsaufgabe

Seit Anfang des Jahres müssen Beschäftigte nicht mehr ihren Beruf aufgeben, damit eine Hauterkrankung als Berufskrankheit anerkannt werden kann. Durch den Wegfall des sogenannten Unterlassungszwangs werden die Fallzahlen der anerkannten Berufskrankheiten stark ansteigen. Arbeitgeber werden daher künftig noch mehr Wert auf Präventionsmaßnahmen und auf die Umsetzung eines funktionierenden Hautschutzsystems legen müssen. Das betrifft vor allem Branchen wie die Industrie, das Handwerk oder das Reinigungsgewerbe, in denen zahlreiche Gefährdungen für die Haut vorliegen.

79506 13. Jahrgang

Ausgabe 4 Dezember 2020 ISSN 1868-8950

Ausbildung:

„Überbetriebliche Lehrlingsunterweisung“ modernisiert

Einmal Stadion, immer Stadion: Der kurze Weg zur Dauerkarte

Generation Corona: Ausbildung in der Krise Prüfungswissen: Grundreinigung

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Das Ausbildungsjournal des Gebäudereiniger -Handwerks

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Hand- und Hautschutz

Ergonomie Markt 3/2021 43

Experten erwarten fünfstellige Fallzahlen

„Der Unterlassungszwang war der Grund, warum es bislang stets eine große Lücke gab zwischen der Anzahl der Fälle, bei denen bei einer Hautkrankheit ein beruflicher Zusammenhang bestätigt wurde, und den letztlich als Berufskrankheit anerkannten Fällen“, erklärt Hautschutz-Experte Todtenhöfer. Vor dem Hintergrund der neuen Gesetzeslage gehen sämtliche Experten nun davon aus, dass sich diese Lücke schließt und die Anzahl der anerkannten Fälle deutlich steigt. Dazu trägt auch bei, dass der Gesetzgeber eine rückwirkende Überprüfung aller Fälle bis zum 1. Januar 1997 vorsieht. „Im aktuellen Berichtsjahr 2019 hatten wir zwar

mehr als 17.000 begründete Verdachtsanzeigen, aber nur knapp 400 Fälle, in denen eine Hautkrankheit als Berufskrankheit an- erkannt wurde. Es ist nicht unwahrscheinlich, dass wir künftig auf eine fünfstellige Zahl zusteuern werden.“ Sehr hoch sind die Fallzahlen auch beim weißen Hautkrebs und seinen Vorstufen, die 2015 als BK 5103 in die Liste der Berufskrankheiten auf- genommen wurden. 2019 waren es 7.474 Verdachtsfälle. Vom Wegfall des Unterlassungszwangs ist der weiße Hautkrebs nicht betroffen. Was bedeutet der Wegfall des Unterlassungszwangs nun ganz konkret für die Unternehmen und die Beschäftigten?

Die Gleichung ist recht einfach. Durch den Wegfall des Unterlas- sungszwangs und Corona werden die Fallzahlen stark ansteigen.

Weil mehr Menschen Anspruch auf mehr Leistungen haben, stei- gen die Kosten für die Sozialpartner. Der Ausweg ist, noch mehr darauf zu achten, dass in den Betrieben ein funktionierendes Hautschutzsystem etabliert ist.

Die Arbeitgeber werden künftig also noch mehr als ohnehin schon angehalten werden, ihren Beschäftigten Präventions- maßnahmen anzubieten, professionelle Hautschutzmittel be- reitzustellen und auf die konsequente Umsetzung von Haut- schutzplänen zu achten. Betroffen sind besonders Branchen, in denen die Beschäftigten vielfältigen Gefährdungen für ihre Haut ausgesetzt sind – also zum Beispiel die Industrie, das Handwerk oder die Reinigungsbranche. In allen diesen Berufs- feldern ist beruflicher Hautschutz unerlässlich und durch das Arbeitsschutzgesetz vorgeschrieben. „Die Verantwortlichen für den Arbeitsschutz in den Betrieben werden sich künftig noch mehr mit beruflichem Hautschutz befassen müssen“, sagt Todten höfer. Die gute Nachricht: Viele berufliche Hautkrank- heiten lassen sich durch Prävention und Aufklärung verhindern.

Berufsbedingte Hauterkrankungen wie beispielsweise Ekzeme können nun als Berufskrankheit anerkannt werden, ohne dass der Betroffene seinen Beruf aufgeben muss.

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46 Ergonomie Markt 3/2021 Die gewerblichen Berufsgenossenschaf-

ten und die Unfallkassen erhielten in die- sen beiden Monaten insgesamt 47.578 Verdachtsanzeigen auf eine beruflich be- dingte Erkrankung an Covid-19. Im ver- gangenen Jahr waren es insgesamt 30.329 Verdachtsanzeigen. Seit Beginn der Pan- demie wurden bis Ende Februar dieses Jahres 49.295 Fälle entschieden. 42.753 Berufskrankheiten wurden anerkannt.

Die Mehrheit der Fälle entfällt auf die Berufsgenossenschaft für Gesundheits- dienst (BGW) und Wohlfahrtspflege sowie auf die Unfallkassen. Dies hat folgenden Grund: Die Anerkennung von Covid-19 als Berufskrankheit ist vor allem für Beschäf- tigte im Gesundheitswesen, in der Wohl- fahrtspflege und in Laboratorien möglich.

Darüber hinaus kann eine Berufskrankheit auch bei Beschäftigten anerkannt werden, die bei ihrer Tätigkeit der Infektionsgefahr in ähnlichem Maße wie die genannten Berufsgruppen ausgesetzt sind. „Die Ent- wicklung spiegelt die ungeheure Wucht,

mit der diese Pandemie unser Land aktuell trifft“, sagt Dr. Stefan Hussy. „Umso wichtiger ist, dass wir schnelle Fortschritte beim Impfen machen.“ Mit der bundesweiten Aktion #ImpfenSchützt werben Berufsgenossenschaften, Unfallkassen und DGUV daher dafür, Impfangebote wahrzunehmen. Aktueller Fokus der Aktion sind Beschäftigte im Gesundheitswesen und in der Wohlfahrtspflege.

Erfolgt eine Infektion mit dem Corona-Virus Sars-CoV-2 infolge einer versicherten Tätigkeit, ohne dass die Voraussetzungen einer Berufskrankheit vorliegen, können die Unfallversiche- rungsträger eine Erkrankung an Covid-19 unter bestimmten Voraussetzungen auch als Arbeitsunfall anerkennen.

Dies setzt voraus, dass die Infektion auf die jeweilige versicherte Tätigkeit (Beschäftigung, Ausübung bestimmter Ehrenämter, Hilfeleistung bei Unglücksfällen oder Ähnliches) zurück- zuführen ist. In diesem Rahmen muss ein intensiver Kontakt mit einer infektiösen Person nachweislich stattgefunden haben und spätestens innerhalb von zwei Wochen nach dem Kontakt die Erkrankung eingetreten bzw. der Nachweis der Ansteckung erfolgt sein. Die Intensität des Kontaktes bemisst sich dabei vornehmlich nach der Dauer und der örtlichen Nähe.

Im Januar und Februar 2021 erhielten die Unfallversiche- rungsträger 2.710 Arbeitsunfallmeldungen, 799 wurden als Ver- sicherungsfall anerkannt. Im vergangenen Jahr belief sich nach vorläufigen Erhebungen die Zahl der Arbeitsunfallmeldungen nach einer Covid-19 Erkrankung auf 12.223. In 4.247 Fällen wurde ein Versicherungsfall bestätigt.

Den Unfallkassen als Träger der Schülerunfallversicherung wurden im Januar und Februar 73 Schülerinnen und Schüler gemeldet, die an Covid-19 erkrankt waren, davon wurden bis- lang 41 als Versicherungsfälle anerkannt. Im vergangenen Jahr belief sich nach vorläufigen Erhebungen die Zahl der Schulun- fallmeldungen nach einer Covid-19 Erkrankung auf 167. In 61 Fällen wurde ein Versicherungsfall bestätigt.

In welchen Berufsgruppen die Zahl der Erkrankungen außer- gewöhnlich hoch ist, das heißt, welche Beschäftigten in Zu- sammenhang mit ihren Tätigkeiten besonders gefährdet sind, kann die DGUV derzeit auf der Basis ihrer Sondererhebung nicht aufschlüsseln.

Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung (DGUV) 10117 Berlin

Die Anerkennung von Covid-19 als Berufskrankheit ist vor allem für Beschäftigte im Gesundheitswesen, in der Wohlfahrtspflege und in Laboratorien möglich.

Corona-Infektionsrisiko am Arbeitsplatz

Covid-19: Seit Jahresbeginn steigt die Zahl der Berufskrankheiten

Im Zusammenhang mit Covid-19 erhalten die Träger der gesetzlichen Unfallversicherung seit Jahresbeginn in wachsender Zahl Anzeigen auf Verdacht einer Berufskrankheit sowie Arbeitsunfallmeldungen. Das geht aus einer Sondererhebung ihres Verbandes, der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV), für die Monate Januar und Februar 2021 hervor.

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