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Mitwirkung Mobilität und Stadträume

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Academic year: 2022

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Mitwirkung Mobilität und Stadträume

Ergebnisbericht Forum 1 vom 2. Juni 2021

Juli 2021

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1 Einleitung 3

2 Prozessorganisation 4

2.1 Mitwirkungsformate 4

2.2 Prozessphasen 5

3 Warm-Up-Ergebnisse 6

4 Anforderungen Stadtraum und Stadtverkehr 11

5 Betrachtungsebenen 13

5.1 Quartierplatz heute, morgen und Zukunft 13

5.2 Mobilitätsknoten heute, morgen und Zukunft 14

6 Diskussionsergebnisse 15

6.1 Klimafreundlich und kühl 16

6.2 Digital und effizient 18

6.3 Multifunktional und gerecht 20

7 Weitere Inputs und Fragen 22

8 Schluss und weiteres Vorgehen 26

9 Anhang 27

9.1 Eingeladene Organisationen 27

9.2 Tiefbauamt und Projektteam 28

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In den letzten Jahren haben neue Anforderungen an den öffentlichen Raum, techno- logische Entwicklungen und zusätzliche Bedürfnisse in der Mobilität zu Veränderungen geführt. Eine klimaangepasste Stadtgestaltung hat an Wichtigkeit gewonnen. Ver- schiedene Trends in Gesellschaft, Wirtschaft und Verkehr, aber auch Erkenntnisse aus der Corona-Pandemie, dürften weitere neue Ansprüche an den öffentlichen Raum und die Mobilität generieren.

Stadträume sind Lebensräume für alle und Mobilität ist eine zentrale Voraussetzung für die Lebensqualität und das Wirtschaften. Die beiden Themen Mobilität und Stadträume müssen deshalb eng zusammengedacht werden. Dies ist notwendig, um die vorhan- denen knappen öffentlichen Räume optimal nutzen zu können. Der Begriff der integra- len Planung leistet hierzu einen wertvollen Beitrag. Die integrale Planung und Gestal- tung von Mobilität und Stadträumen soll noch stärker an den Bedürfnissen der Bewoh- nerinnen und Bewohner, den Unternehmen und des Gewerbes, der Beschäftigten so- wie der Besucherinnen und Besucher der Stadt Zürich ausgerichtet werden.

Dafür bietet das Tiefbauamt der Stadt Zürich mit dem Projekt «Mobilität und Stadträu- me» verschiedene Mitwirkungsmöglichkeiten an, testet neue Partizipationsgefässe und lässt die Erkenntnisse in die künftige Planung und Gestaltung von Mobilität und Stadträumen einfliessen. Auch für die Weiterentwicklung der Strategien «Stadträume Zürich» und «Stadtverkehr 2025» werden die Resultate verwendet. Um die Ansprüche von Interessengruppen zu erfahren, führte das Tiefbauamt in Zusammenarbeit mit den prozessunterstützenden Büros synergo und Urban Catalyst am 2. Juni 2021 eine erste Online-Forumsveranstaltung mit Vertretungen der organisierten Öffentlichkeit wie etwa Verkehrsverbänden oder Quartiervereinen durch.

Dr. Simone Rangosch, Direktorin des Tiefbauamts, begrüsste die Teilnehmenden des ersten partizipativen Forums. Hauptbestandteil des ersten Forums war die Diskussion in Gruppen. Über 60 Personen, die gegen 50 Organisationen vertreten, haben an der digitalen Veranstaltung teilgenommen.

1 Einleitung

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Walter Schenkel, synergo, stellt die Prozessorganisation vor. Der gesamte Prozess ist durch unterschiedliche Mitwirkungsformate geprägt. Jedes Partizipationsgefäss wird textlich und visuell ausgewertet. Die jeweiligen Ergebnisberichte werden gegen Ende Jahr in einer Schlussberichterstattung zusammengeführt.

2.1 Mitwirkungsformate

Spurgruppe

In der Spurgruppe werden Inhalte und Stossrichtungen der beiden Strategien gespie- gelt und diskutiert. Die Spurgruppe unterstützt die Projektleitung mit inhaltlichen und prozeduralen Ideen bei den Vorbereitungen der Forumsveranstaltungen und der E- Partizipation. Die Spurgruppe setzt sich aus rund 20 Vertreterinnen und Vertretern von interessierten Organisationen zusammen. Im Vordergrund steht deren Know-how und weniger der Standpunkt der Hintergrundorganisation. Die ersten zwei Spurgruppensit- zungen fanden im April und Mai 2021 statt.

Forum

Die organisierte Öffentlichkeit diskutiert Bilder, Stossrichtungen und Erkenntnisse. Die erste Veranstaltung wurde am 2. Juni 2021 durchgeführt und ist Gegenstand des vor- liegenden Berichts. Mit dem ersten Forum konnten die Ansprüche an den Stadtraum und die Mobilität gesammelt sowie Feedback zu den Themenfeldern eingeholt werden.

Die Ergebnisse flossen ausserdem in die abschliessenden Vorbereitungsarbeiten für die E-Partizipation ein. Das zweite Forum wird die Auswertung der E-Partizipation so- wie die abgeleiteten strategischen Stossrichtungen beinhalten. Das zweite Forum dürf- te als Grossgruppenkonferenz möglich sein und wird voraussichtlich in der letzten Mit- wirkungsphase im November 2021 durchgeführt.

E-Partizipation

Die breite Öffentlichkeit wird auf die zukünftige Entwicklung der Stadträume und des Stadtverkehrs sensibilisiert. Es werden Meinungen, Anliegen und Visionen der Städte- rinnen und Städter abgefragt. Die E-Partizipation dauerte rund vier Wochen und war vom 14. Juni bis 11. Juli auf der Mitwirkungsplattform für alle zugänglich. Die Be- kanntmachung lief über verschiedene Kanäle: die Organisationen aus Spurgruppe und Forum als Multiplikatorinnen, Aushänge in Trams, Webseiten, soziale Medien und Me- dienarbeit.

Link: https://mitwirken.stadt-zuerich.ch/processes/TAZ-mobilitaet-stadtraume

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Spielerische Partizipation

Ergänzend zum Forum und der E-Partizipation werden die Themen Mobilität und Stadt- raum auch auf spielerische Art partizipativ und direkt im öffentlichen Raum erprobt. Ziel ist dabei insbesondere, auch andere Gruppen wie etwa Kinder und Jugendliche zu erreichen, die in den bisherigen Mitwirkungsgefässen weniger gut angesprochen wer- den konnten. Die Umsetzung erfolgt im September 2021 in verschiedenen Quartieren.

Dieses Projekt ist ein separater Auftrag und wird nicht durch synergo und Urban Cata- lyst betreut.

Wanderausstellung

Ausgewählte Ergebnisse und Beiträge aus den verschiedenen Partizipationsgefässen werden im öffentlichen Raum ausgestellt. Die Umsetzung erfolgt im November 2021 an verschiedenen Orten in der Stadt Zürich.

2.2 Prozessphasen

Der Prozess besteht aus drei Phasen (siehe Abbildung 1): Die Define-Phase erfolgte von Dezember 2020 bis März 2021. Prozess und Inhalte wurden vorbereitet. Dazu wa- ren auch Analysen von Grundlagendokumenten notwendig. Die Design-Phase begann mit der ersten Spurgruppensitzung und dauert bis Oktober 2021. Sie beinhaltet die erste Forumsveranstaltung, die E-Partizipation sowie die spielerische Partizipation. Als Übergang in die Decide-Phase wird die Wanderausstellung durchgeführt, gefolgt von der zweiten Forumsveranstaltung sowie einer letzten Spurgruppensitzung. Ab Herbst geht es somit um die Konsultation und Diskussion von Schlussresultaten bzw. abgelei- teten Stossrichtungen für die Stadträume und Mobilität.

Abbildung 1: Grober Zeitplan

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Mateusz Rej, Urban Catalyst, führte mit Einstiegsfragen ein sogenanntes Warm-Up durch, bevor Anna Bernegg, Urban Catalyst, die Projektinhalte erläuterte und die Teil- nehmenden in Gruppen diskutierten. Für die Einstiegsfragen wurde das Partizipations- tool «Slido» genutzt, um die Eingaben der Teilnehmenden in Echtzeit zu veranschauli- chen. Im Folgenden werden die Warm-Up-Fragen und die eingegangenen Antworten zusammengefasst. Das Slido-Tool ermöglicht Wörterwolken sowie Diagramme mit den eingegangenen Antworten.

Nach der Warm-Up-Runde haben einige Teilnehmerinnen und Teilnehmer darauf hin- gewiesen, dass ihre Antworten nicht in der Wörterwolke abgebildet sind. Dies liegt daran, dass «Slido» nur mehrmals genannte Antworten verbildlichen kann. Zudem sind längere Sätze als Antworten ungeeignet. Diese können verloren gehen, da sie nicht als Eingaben erkannt werden. Kurzum: Es handelt sich nicht um eine Zensierung. Die ein- zelnen Antworten, die nicht in der Wörterwolke stehen, sind entsprechend im Text er- gänzt worden (siehe Text zu Frage b, c und d).

a. Welcher Gruppe / welchen Themen stehen Sie nahe?

Abbildung 2: Ergebnisse «Slido»-Abstimmung 1

47 Personen haben aktiv an der Abstimmung teilgenommen. Dabei erhält die Gruppe

«Quartiere» 60% der Voten. Darauf folgen Themen wie Mobilität und Generationen (Kinder, Jugendliche, Seniorinnen und Senioren). Die Themen zur Abstimmung waren vorgegeben.

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b. Was finden Sie im Stadtraum / an der Mobilität in Zürich gut?

Abbildung 3: Ergebnisse «Slido»-Abstimmung 2

43 Personen wurden von «Slido» erfasst. Die Themen konnten frei und mehrmals von den Teilnehmerinnen und Teilnehmern eingegeben werden. Die Erschliessung mit dem öffentlichen Verkehr und die Sauberkeit werden in Zürich beispielsweise als sehr posi- tiv wahrgenommen.

Weitere nicht abgebildete Antworten sind:

− Vielfalt der Quartiere, öffentliche Räume

− Gehwege, Ausbau Velowege

− Mobilitätsmix, Multimobilität

− Rechtsabbiegen mit dem Velo

− Flussufer, Badis

− Gemeinschaften

− Flexibilität

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c. Was finden Sie im Stadtraum / an der Mobilität in Zürich schlecht?

Abbildung 4: Ergebnisse «Slido»-Abstimmung 3

43 Personen wurden von «Slido» erfasst. Die Themen konnten frei und mehrmals von den Teilnehmenden eingegeben werden. Die Anzahl der Autos und der damit verur- sachte Autoverkehr werden als negativ beurteilt. Ebenfalls schlecht werden versiegelte Flächen und nicht zufriedenstellende Velowege gesehen. Die Themen konnten frei von den Teilnehmenden eingegeben werden.

Weitere nicht abgebildete Antworten sind:

− Autoposerinnen und -poser, rücksichtslose Verkehrsteilnehmende (Auto, Velo, Fussgängerinnen und Fussgänger)

− (Klima-)Streiks

− Verdrängung einzelner Gruppen

− Hitzeinseln

− Nutzungsdruck

− hohe Verdichtungshürden

− zu wenig öffentliche Räume, schlecht verteilter Grünraum

− Konsumationszwang, Kommerzialisierung

− Transitverkehr

− Verdrängung des motorisierten Individualverkehrs (MIV), zu viele Velofahrende, Konkurrenz mit dem öffentlichen Verkehr (ÖV)

− Mischverkehr auf Trottoirs, E-Trottis, Trams in Fussgängerzonen

− schlechte Querungen

− zu starke Konzentration des Angebots im Stadtzentrum

− zu schmale Wege für Fussgängerinnen und Fussgänger

− fehlende Ladestationen für Elektroautos

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d. Was wünschen Sie sich und was erwarten Sie für das Jahr 2050?

Abbildung 5: Ergebnisse «Slido»-Abstimmung 4

45 Personen wurden von «Slido» erfasst. Themen konnten frei und mehrmals von den Teilnehmenden eingegeben werden. Viele Teilnehmerinnen und Teilnehmer erwarten mehr Begegnungsorte. Zürich soll sich als Velostadt entwickeln. Einige Teilnehmende wünschen sich eine autofreie und klimaneutrale Netto-Null-Stadt. Mehr Mitwirkungs- möglichkeiten werden ebenfalls begrüsst.

Weitere nicht abgebildete Antworten sind:

− Zugang zum Wasser, Gewässer und Natur erhalten

− Grundeinkommen für Freiwilligenarbeit

− Hoch-/Seilbahnen, Drohnentaxis, schwebende Autos, automatisiertes Fahren

− kulturelle Vielfalt, solidarische und inklusive Stadt

− Raum für Kreativität, Experimentierräume

− Fokus auf Mensch, alle haben «Platz»

− lebendige Stadt, Flair der Stadt beibehalten

− Förderung Velo-/ Fussverkehr, Velowegnetz, durchgehende E-Bike-Routen

− weniger Regulierung, mehr Disziplin

− mehr Wohngenossenschaften

− Umfahrung, kein Durchgangsverkehr

− konsumationsfreie Orte, mehr Sitzgelegenheiten

− Entflechtung von Auto und Velo

− gute innovative Lieferservices, Shop and go!, Cargotram

− mehr Platz für Kleingewerbe

− mehr Leihvelos und -trottis

− intelligente Knotenpunkte

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− keine Aktivistinnen und Aktivisten

− mehr Bäume, weniger Versiegelung, Naturräume zum Spielen, mehr Schatten

− bessere und kluge Verdichtung, Verdichtung ohne Hochhaus, kein Dichtestress

− Regenwassermanagement, bessere Hitzebekämpfung

− mehr Elektrofahrzeuge mit Ladestationen

− emissionsfreie Mobilität

− Pendlerinnen und Pendler nur per ÖV

− gutes Trinkwasser

− Umsetzung der Strategie

e. Was ist bei der Weiterentwicklung von Stadträumen und Mobilität in Zürich am wichtigsten? (Rangfolge von wichtig zu unwichtig)

Abbildung 6: Ergebnisse «Slido»-Abstimmung 5

48 Personen haben eine Bewertung abgegeben. Viel Begrünung wird von den Teil- nehmenden als sehr wichtig empfunden, während freie Parkplätze für die Weiterent- wicklung der Stadträume und der Mobilität als eher unwichtig angesehen werden. Die Themen wurden für die Gewichtung vorgegeben.

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Anna Bernegg, Urban Catalyst, leitete inhaltlich in das Thema ein und erläuterte die bisherige Arbeit des Projektteams. Aus den bisherigen Strategiepapieren der Stadt Zürich, den aktuellen Megatrends sowie Literatur und Manuals zu Stadträumen und Mobilität wurden sieben Themenfelder erarbeitet. Diese sieben Themen bilden thema- tische Narrative, die statt der planungsspezifischen Sprache emotionsgeladene Namen tragen. Zu den sieben Themen gehören Anforderungen, die zum Teil bereits von der Stadt Zürich behandelt werden.

Nachhaltige Mobilität: Es stellt sich die Frage, wie wir uns zukünftig durch die Stadt bewegen werden. Dabei stehen Anforderungen wie flächeneffi- ziente öffentliche Verkehrsmittel, sicherer und gut erkennbarer Fuss- und Veloverkehr, Klimaschutz, autoreduzierte Stadträume und intelligente Logi- stiklösungen im Vordergrund einer nachhaltigen Mobilität.

Strassenräume sind Lebensräume: Hier geht es darum, wie die Strassen zukunftsgerecht gestaltet und die Aufenthaltsqualität von Strassen erhöht werden können. Es bedingt hierzu eine Neuaufteilung des Strassenraums, Beruhigung des Verkehrs und Steigerung der Aufenthaltsqualität.

Welt & Stadt im Wandel: Städte sind einem kontinuierlichen Wandel aus- gesetzt. Die grossen globalen Megatrends wie etwa Globalisierung, Smart City, Online-Shopping müssen einbezogen werden. Auch die Auswirkun- gen der Corona-Pandemie sind zu berücksichtigen.

Angenehmes Stadtklima: Klimaschutz und -anpassung, nachhaltiges Bauen, der Erhalt und die Förderung der Biodiversität sowie das Naturer- lebnis in der Stadt werden bei der zukünftigen Stadtentwicklung eine wich- tige Rolle spielen.

Vielfältig genutzte Räume für alle: Nutzungs- und gestaltungsoffene, fle- xible Stadträume können beispielsweise durch Pop-up-Massnahmen be- spielt werden. Lebendige und vielfältige Stadträume sollen gefördert wer- den.

Alle sind anders, alle sind gleich: Die Gestaltung der Stadt soll inklusiv und gerecht für alle sein, das Aneignen von Orten soll ermöglicht und der gesellschaftliche Zusammenhalt gefördert werden.

#mitmachen: Das Mitgestalten der Stadträume soll unter anderem durch neue Partizipationsformen ermöglicht werden. Es braucht ein kooperatives schrittweises Vorgehen. Unterschiedliche Gruppen sollen sich in geeigne- ten Formaten und Sprachen an Planungsprozessen beteiligen können.

4 Anforderungen Stadtraum und

Stadtverkehr

(12)

Jedes dieser sieben Themen beinhaltet diverse Subthemen. Die Gesamtabbildung ist ein Arbeitsinstrument und wird laufend ergänzt. In Abbildung 7 ist der aktuelle Stand zu sehen. Die Darstellung ist aber für die Partizipation im digitalen Forum zu detailliert und deshalb wenig geeignet. Sie hilft aber, das analytische Vorgehen zu verdeutlichen.

Abbildung 7: Mindmap als Arbeitstool mit sieben Themenfelder

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Die Anforderungen eines zukunftsgerechten Stadtraums und einer nachhaltigen Mobili- tät können auf zwei Betrachtungsebenen heruntergebrochen werden, um die Diskussi- on zu starten. Es gibt zum einen den Quartierblick mit der Quartierstrasse und –platz.

Zum anderen wird auch die stadtweite Perspektive eingenommen. Das Quartier ver- tritt das Leben, in dem wir uns bewegen – unser Wohnumfeld, der Aufenthaltsort, ein Ort mit kurzen Distanzen. Die stadtweite Perspektive ist wichtig, um die Gesamtheit der Dinge zu betrachten. Mit dieser Betrachtungsperspektive kann die Funktionalität der Stadt sichergestellt werden, so beispielsweise auch die Zugänglichkeit von aussen, der Pendler- und Arbeitsverkehr oder die touristischen Ansprüche.

5.1 Quartierplatz heute, morgen und Zukunft

Heute ist der Quartierplatz teils geprägt von schmalen Trottoirs, Parkplätzen und ver- siegelten Flächen. Mit einer nachhaltigen Stadtentwicklung könnte ein sicherer Velo- verkehr, mehr Begrünung, mehr Abkühlung und weniger Barrieren für Fussgängerin- nen und Fussgänger geschaffen werden. Eine ideale Zukunft gemäss heutiger Pla- nungsauffassung beinhaltet die Realisierung von grosszügigen Aufenthaltsflächen, Begegnungszonen mit Tempo 20 und intelligenter Lieferverkehr.

Abbildung 8: Quartierblick

5 Betrachtungsebenen

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5.2 Mobilitätsknoten heute, morgen und Zukunft

Der heutige Stadtraum kann attraktiver gestaltet werden, auch mit mehr Bäumen und Beschattungsmassnahmen. Eine alternative Strassenaufteilung ist ebenfalls ein The- ma, das die Stadtplanung umtreibt und wozu uns Ihre Meinung interessiert. Weiter sind etwa die Möglichkeit zu bewegungsfördernder Nutzungen ein Thema, aber auch Ruhe und effiziente Belieferung.

Es stellt sich die Frage, was noch radikalere Überlegungen sind, die bis zum Jahr 2050 als Ziel für den Quartierplatz und grosse Verkehrsknoten gesetzt werden können. Die- se Überlegungen wurden in den Break-Out-Sessions der Veranstaltung gemacht.

Abbildung 9: Stadtweite Perspektive

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Es wurden drei Gruppen mit ausgewählten Schwerpunkten gebildet. Die thematischen Überschneidungen sind bewusst so konzipiert.

Klimafreundlich und kühl: spricht die Themen «nachhaltige Mobilität»,

«Strassenräume sind Lebensräume» und «Stadtklima» an.

Digital und effizient: spricht die Themen «Strassenräume sind Lebens- räume», «Welt und Stadt im Wandel» sowie «nutzungsvielfältige Misch- räume für alle» an. «Nachhaltige Mobilität» ist hier natürlich auch ange- sprochen, wurde in der Diskussion aber weniger thematisiert.

Multifunktional und gerecht: spricht die Themen «nachhaltige Mobilität»,

«nutzungsvielfältige Mischräume für alle» und «alle sind anders, alle sind gleich» an.

Ziel der Diskussionen ist der offene Austausch zwischen verschiedenen Interessen.

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer wurden per Zufallsprinzip den Gruppen zugeord- net, d. h. alle Teilnehmenden konnten unabhängig von Wissen und Interessenslage in jeder Gruppe mitdiskutieren. Es sollen in den Gruppen nicht ein oder zwei Spezialthe- men vertieft werden. Im Vordergrund steht eine möglichst umfassende Auseinander- setzung mit den Stadträumen und der Mobilität.

In jeder Diskussionsgruppe gab es eine Moderation, die mit Leifragen die Diskussion anstiess. Zur Unterstützung notierte jeweils ein weiteres Mitglied des Projektteams die Eingaben im Partizipationstool «Miro». Dank diesen Miro-Boards konnten alle Teil- nehmenden ihre eingebrachten Ideen und Anliegen auf dem Bildschirm sehen.

Die Teilnehmenden haben unmittelbar nach der Veranstaltung die Abbildungen der Miro-Boards aus den drei Gruppen zugestellt bekommen. Auch die gezeigte Präsenta- tion wurde den Teilnehmerinnen und Teilnehmern sofort zur Verfügung gestellt.

6 Diskussionsergebnisse

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6.1 Klimafreundlich und kühl

Moderationsteam: Mateusz Rej, Urban Catalyst, und Rahel Zängerle, synergo

Intro 1: Der Strassenraum ist begrenzt, Ansprüche wie etwa Velo, flüssiger Verkehr, Grün, Schatten oder Sicherheit nehmen zu. Es braucht aber auch wirksame Mass- nahmen, um die Klimaziele zu erreichen (Netto-Null 2035).

Frage 1: Wie können wir den Umstieg auf klimafreundliche Mobilitätsangebote attrakti- ver machen?

Themen Inputs

Wille und Verhal- tensmuster durchbrechen

Der Wille beim Umstieg ist zentral.

Nicht nur Verbote, sondern auch neue Möglichkeiten aufzeigen.

Das Verhalten kann u. a. durch drei Faktoren beeinflusst werden: 1) Zeit: wie lange brauche ich, um von A nach B zu kommen, 2) Geld: wie viel kostet mich das, 3) Raumgestaltung: wie attraktiv wird es räumlich abgewickelt.

Angebotsideen und -anliegen

On-Demand und Sharing-Angebote (z. B. «Pikmi») ausbauen.

Umsteigemöglichkeiten Auto/ÖV am Rande der Stadt realisieren.

Wachstum von E-Bikes und ihre negativen Auswirkungen (z. B. hohe Ge- schwindigkeit, Abstellen auf Trottoirs) berücksichtigen.

Neubau U-Bahn: Unterhalt von drei Schienensystemen (S-Bahn, Tram, U- Bahn) wird als überflüssig und nicht effizient betrachtet.

Angebote müssen attraktiv sein – preisgünstig und effizient.

Bei den unterschiedlichen Angeboten muss auf Inklusion geachtet werden:

Das Velo oder digital basierte Verkehrsmittel sind nicht für jede Person an- gemessen (z. B. Seniorinnen und Senioren).

Autoverkehr und Parkplätze (PP)

Inoffizielle Parkierung vermeiden.

Grösse und Nutzung der Parkplätze flexibel halten. Parkplätze abbauen ist nicht immer die beste Lösung.

Elektromobilität fördern (z. B. Ausbau Elektroauto-Ladestationen).

Strassen temporär autofrei machen (z. B. Pilotprojekte, Möblierungen).

Falls Parkplätze abgebaut, braucht es konkrete Vorstellungen, wie die frei gewordenen Flächen umgenutzt werden könnten.

Infrastruktur Infrastruktur (Strassen, ÖV) in die Höhe und in den Untergrund denken.

Innovative neuartige Formen für den öffentlichen Verkehr mitdenken (z. B. On-Demand Angebote).

Fussgängerfreundliche Strassen zum Einkaufen sind notwendig.

Stadt der kurzen Wege – Ermöglichung von alltäglichen Besorgungen in der Wohnumgebung, um so den Bedarf an Mobilität zu senken.

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Rechtlich und politisch

Rechte der Verkehrsteilnehmenden klären durch Beschilderung (z. B. Auto- mobil gestattet in neuartigen Begegnungszonen) oder Markierungen.

Stadt Zürich muss mit umliegenden Gemeinden und Kanton zusammenar- beiten, damit Mobilitätsangebote am Stadtrand ähnlich gut sind wie im Zen- trum.

Jugendliche und Kinder stärker in Planungsverfahren miteinbeziehen.

Interessen Jugendliche/Kinder bei politischen Mehrheiten wenig vertreten.

Bewilligungsverfahren für Strassennutzungen (z. B. temporäre Möblierungen, Pflanzenkisten) in Zürich vereinfachen und flexibilisieren.

Intro 2: Vielfältiges Gewerbe und die Gastronomie tragen zur Lebendigkeit der Stadt bei.

Frage 2: Wie können wir den Lieferverkehr im Jahr 2050 effizient und raumsparend gestalten?

Inputs

Es gibt noch sehr viel Verbesserungspotenzial bezüglich Lieferverkehr in der Stadt Zürich. (z. B.

Digitalisierung, Organisation Güterverkehr, Optimierung der Routen, Verteilung der Waren)

Fuss- und Veloinfrastruktur werden oft von Lieferwagen beansprucht. Das muss in der Zukunft besser geregelt werden.

Intro 3: Bauen nach dem Schwammstadtprinzip, um so Wasser zu speichern und infil- trieren oder mehr Grün zu pflanzen für Abkühlung, Reinigung von Luft und Wasser und Nahrungsmittelproduktion – das sind einige Themen des klimagerechten Städtebaus.

Frage 3: Wie können wir mehr Raum für Grün und Wasser für ein besseres Stadtklima schaffen?

Inputs

In diesem Themenbereich sind Sofortmassnahmen umsetzbar (Beispiele wurden nicht genannt).

Verantwortung gegenüber den nächsten Generationen muss wahrgenommen werden.

Räume zum Teil sein lassen wie sie sind. Nicht alles beplanen und bebauen. Braucht etwas Mut.

Generell sollen Anreize für Begrünung geschaffen werden (auch private, z. B. für Dachbegrünung).

Anmerkung: Bei der Anpflanzung von Bäumen in der Stadt muss der benötigte Platz mitgedacht werden. Grosse Bäume benötigen aufgrund der Wurzeln viel Platz im Untergrund.

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6.2 Digital und effizient

Moderationsteam: Walter Schenkel und Sara Tran, synergo

Intro 1: Der Strassenraum ist begrenzt, Ansprüche wie etwa für den Velo- und Auto- verkehr sowie für mehr Grün, mehr Schatten und mehr Sicherheit nehmen zu.

Frage 1: Wie können wir den Strassenraum menschenfreundlicher gestalten?

Themen Inputs

MIV Um die Frage zu beantworten, soll in einem ersten Schritt der MIV auf sei- nen nötigen Bestand reduziert werden. Erst dadurch wird klar, welche Flä- chen im Stadtraum frei für neue Gestaltungen werden.

MIV darf nicht «verteufelt» werden, da er weiterhin wichtig für das Gewerbe (z. B. Anlieferungen) und weitere aufs Auto angewiesene Arbeiterinnen und Arbeiter bzw. Handwerksbetriebe bleibt.

Der Durchgangsverkehr gehört zum «unnötigen» MIV und leistet kein Bei- trag zur Gesellschaft. Er soll in den Quartieren nicht mehr ermöglicht wer- den.

Strassencharakter Die Zukunft liegt nicht in leeren Strassen, aber die Stadt soll auch kein Ver- gnügungspark werden.

Stadtraum als Erlebnisort.

Kinder- und menschenfreundlich durch Begrünungen und Plätze mit Aufent- haltsqualität wie auch Plätze mit offenen Nutzungen.

Multifunktionale Strassen: Flächen sollen in den Quartieren geteilt werden und unterschiedliche Nutzungen ermöglichen. Dadurch können sofortige und flexible Massnahmen umgesetzt werden (z. B. temporäre Strassensper- rung).

Der ÖV darf nicht zugunsten Velo-/Fussverkehr zu kurz kommen.

Mensch und Ge- sellschaft

Miteinander statt gegeneinander: Der Mensch steht im Mittelpunkt und die Bedürfnisse sollen am Menschen ausgerichtet sein. Immer fragen: Was bringt es dem Menschen und der Gesellschaft?

Auch in den Autos sitzen Menschen.

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Intro 2: Durch neue Trends und Technologien befindet sich der Detailhandel im Um- bruch.

Frage 2: Wie können wir die Chancen der Digitalisierung im Stadtraum und in der Mo- bilität nachhaltig nutzen?

Themen Inputs Denkweise und

Verwaltung

Man muss mit einer offenen Denkweise in die Thematik einsteigen

Es braucht Flexibilität seitens der Behörden (z. B. bezüglich Zonenplan /Sonderzonen, Bewilligung Aussengastronomie).

Ideen Hybride Konzepte fördern und ausbauen (z. B. virtuelle Shoppingtour mit realen Schnittstellen).

Sharing-Kultur fördern (z. B. mehr Mobility Standorte).

Projekte für Mobility Pricing unterstützen.

Parkplatznutzungen flexibilisieren (z. B. in Spitzenstunden für Gastro).

Parkplatzreservationen ermöglichen, um den Suchverkehr zu minimieren.

Lokale Versorgung fördern, um MIV zu reduzieren.

Weitere Inputs Zugänglichkeit zum Gewerbe in der Innenstadt muss gewährleistet bleiben (Anlieferungen/Abholen).

Intro 3: Gerade die Covid-Krisensituation hat gezeigt, wie Stadträume anpassungsfä- hig gestaltet werden können.

Frage 3: Wie können wir auf unbekannte Entwicklungen, auch technische Innovatio- nen, reagieren?

Inputs

Es braucht Goodwill der Behörden. Die Stadt soll nicht nur reagieren, sondern mit allen Betroffe- nen zusammenarbeiten. Raum für Innovation soll geschaffen werden. Dies kann auch durch den Abbau der Regulierungsdichte erreicht werden.

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6.3 Multifunktional und gerecht

Moderationsteam: Anna Bernegg und Luise Keffel, Urban Catalyst

Intro 1: Der Strassenraum ist begrenzt, Ansprüche wie etwa Velo, flüssiger Verkehr, Grün, Schatten oder Sicherheit nehmen zu. Es braucht aber auch wirksame Mass- nahmen, um die Klimaziele zu erreichen (Netto-Null 2035).

Frage 1: Wie können wir möglichst viele Funktionen und Nutzungen auf einem Raum unterbringen?

Themen Inputs

Ideen Shared Space, mehr Gleichberechtigung aller Verkehrsteilnehmenden im Quartier, Fokus weg vom motorisierten Individualverkehr.

Um- und Neuverteilung von Strassenflächen/Parkplätzen, differenziert nach Ansprüchen an Quartierstrassen und grossen Verkehrsachsen.

Weniger vordefinierte Nutzungen (nicht zu viele Möblierungen im Raum schaf- fen, sondern auch Flächen leer lassen) vs. verschiedene definierte Nutzungen anbieten (Sport-/Spielflächen), mehr Aufenthaltsfunktionen berücksichtigen.

Neue Ideen entwickeln und priorisieren für nicht definierte wie definierte Nut- zungen.

Verzahnung von Wohnen und Arbeiten fördern.

Anliegen / Sorgen

Transit- und Aufenthaltsfunktionen berücksichtigen: Haltestellen umgestalten als Teil des öffentlichen Raums und dadurch mehr Aufenthaltsqualität schaf- fen.

Es muss nicht immer überall alles möglich sein.

Um möglichst viele Funktionen und Nutzungen einer Fläche zu ermöglichen, muss man auch an die unterschiedlichen Tageszeiten denken (Räume wäh- rend 24 Stunden unterschiedlich nutzen, Räume zu verschiedenen Jahreszei- ten unterschiedlich nutzen).

Veränderung in der Arbeitswelt beachten (Pendelverkehr, Home-Office).

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Intro 2: Die Covid-Pandemie hat Mobilität reduziert, das Quartier ist wichtiger gewor- den (Einkaufen, Aufenthalt).

Frage 2: Was können wir aus der Pandemie fürs Jahr 2050 lernen mit Blick auf vielfäl- tige Quartiere und attraktive Innenstädte?

Intro 3: Die Begrünung in der Stadt trägt zur Reduktion von Stress und besserer Ge- sundheit bei.

Frage 3: Wie können wir die Aufenthaltsqualitäten im Stadtraum steigern – auf Kosten von was?

Inputs

Mediterranisierung des öffentlichen Raums: Mehr Räume zum Verweilen für alle schaffen.

Mehr Aussenräume wurden während der Pandemie intensiv genutzt. Deshalb: mehr Sitzmöglich- keiten, attraktive Treffpunkte schaffen, Nachfrage als Potenzial wahrnehmen.

Ideen: flexible und mobile Sitzgelegenheiten, Pop-Up-Velowege, Fahrspuren (temporär) sperren, Sport in Parks, auf Plätzen, im öffentlichen Raum.

Inputs

Unterirdisches Ver- und Entsorgungssystem.

Auto nicht einfach «wegdenken» und ausschliessen. Alle Ideen sind zurzeit auf Kosten des Auto- verkehrs. Elektroautos haben ein Potenzial und sollen mitgedacht und gefördert werden.

Shared Space: Allen Verkehrsteilnehmenden und Fortbewegungsarten Platz geben.

Logistik/Belieferung berücksichtigen.

Gewässer (Kanäle/Bäche) wieder öffnen.

Freiräume für Menschen, Tiere und Pflanzen schaffen durch Umgestaltung der öffentlichen Räu- me und effiziente Nutzung des Stadtraums.

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Während der Veranstaltung konnten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer Fragen und Anmerkungen per Chatfunktion und mündlich einbringen. Diese werden nachfol- gend wiedergeben und soweit als möglich auch beantwortet. Einige Fragen wurden vom Projektteam oder anderen Teilnehmenden direkt beantwortet bzw. kommentiert.

Andere Fragen sind offen geblieben. Das Projektteam nimmt hierzu im Sinne eines Zwischenstands Stellung. Im weiteren Verlauf des Projekts werden weitere Fragen und Inputs dazukommen, so dass die eine oder andere Frage später konkreter beant- wortet werden kann.

Nr. Inputs / Fragen Antworten / Stellungnahmen 1 Zeithorizont 2050 ist sehr lange. Wirklich

interessiert uns doch 2030. Verweigert die Stadt die Entwicklung in 10 Jahren?

Was sind die Zielbereiche? Es ist inter- essanter zu wissen, wie schnell wir die Ziele erreichen können.

Simone Rangosch: Planungsprozesse bringen ei- nen langen Zeithorizont mit sich. Wenn wir den Ho- rizont zu kurz setzen, führt es zu Zweifel – schaffen wir es bis dann? Ist es nicht zu radikal? Ein längerer Zeithorizont erlaubt es uns radikaler und träumeri- scher zu denken. Die Massnahmen werden früher definiert und abgestuft umgesetzt, nicht erst 2050.

Das Zielbild soll 2050 erreicht sein.

2 Gibt es Grundlagen zu den gemachten Aussagen in der Präsentation?

Projektteam: Ja. Die Grundlagen werden allen Teil- nehmenden bereitgestellt. Sie sind einerseits in der Präsentation sichtbar, andererseits auf der Projekt- webseite aufgeführt.

Link: https://mitwirken.stadt-

zuerich.ch/processes/TAZ-mobilitaet- stadtraume/f/12/?locale=de

3 Stichwort Integrale Planung und koopera- tive Stadtentwicklung: Welche Rolle spielt das Amt für Städtebau?

Projektteam: Das Amt für Städtebau und das Tief- bauamt arbeiten in Projekten sehr oft zusammen.

Die Abstimmung Siedlung, Verkehr und Freiraum ist für die künftige Stadtentwicklung essentiell.

4 Was will man als konkrete Massnahme kurzfristig unternehmen, um den Verkehr in der Innenstadt zu reduzieren?

Projektteam: Mit dem vorliegenden Projekt stehen die mittel- und langfristigen Strategien im Vorder- grund. In der Innenstadt gibt es eine Vielfalt von Massnahmen, Planungen und Abklärungen, die kurzfristig umgesetzt werden. Eine detaillierte Ant- wort würde an dieser Stelle zu weit führen. Der Hinweis auf konkrete Massnahmen wird aber mit Blick auf die mittel- und langfristigen Strategien ernstgenommen.

5 Wie sieht es mit mehr Parkplätzen für Mobility-Fahrzeuge in der Innenstadt aus?

Projektteam: Mobility und andere Sharing-Anbieter sind auf private Flächen angewiesen. In der Innen- stadt sind diese schwierig zu finden. Öffentliche Parkplätze stehen in der Regel nicht zur Verfügung.

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Nr. Inputs / Fragen Antworten / Stellungnahmen 6 Gibt es einen Plan für Elektroautos be-

züglich Ladestationen oder Nutzung von Busspuren

Projektteam: Voraussichtlich im Herbst 2021 wird der Stadtrat das Gesamtkonzept Elektromobilität verabschieden, das verschiedene Massnahmen in Bezug auf Elektromobilität vorsieht.

7 «Langsamverkehr» ist ein diffamierendes Bürokraten-Unwort der Bundesverwal- tung. Bitte aus dem Vokabular definitiv streichen. Das heisst politisch korrekt Fuss- und Veloverkehr oder Aktive Mobi- lität.

Stellungnahme aus Plenum: Es geht nicht nur um eine standardisierte Betrachtung von Fuss- und Ve- loverkehr, sondern um die Perspektive der Men- schen, die langsam sind (etwa Kinder, Seniorinnen und Senioren oder Begleitpersonen).

Stellungnahme aus Plenum: Die Mischung von im- mer schnelleren (Elektro-)Velos und Fussgängerin- nen und Fussgänger war und ist ein Fiasko.

Stellungnahme aus Plenum: Weil eben unterschied- liche Tempi vorliegen. Wenn aber alle nach dem schwächsten Teilnehmer/der schwächsten Teil- nehmerin handeln würden, dann lässt sich die Mi- schung steigern.

Stellungnahme aus Plenum: Nicht nur die Ge- schwindigkeit muss berücksichtigt werden. Dass alle verschiedenen Verkehrsmittel die gleichen Re- geln haben (Ampeln und Fussgängerübergänge respektieren), ist auch für die Sicherheit auf den Strassen und Trottoirs zentral.

Projektteam: Wir gehen damit einig, dass der Be- griff «Langsamverkehr» nicht geeignet ist. Fuss- und Veloverkehr passt besser. Grundsätzlich muss aber zwischen verschiedenen Tempi unterschieden werden. Es gibt Menschen, die tatsächlich langsa- mer unterwegs sind (etwa Kinder, Menschen mit Behinderung oder Seniorinnen und Senioren).

8 Wie weit hat sich das Prinzip der stärke- ren Mischung der Verkehrsteilnehmen- den bewährt?

Projektteam: Es gibt verschiedene Formen der Ko- existenz bzw. Mischung der Verkehrsteilnehmen- den. Mass und Verträglichkeit der Mischung hängt vom Verkehrsaufkommen der einzelnen Ver- kehrsteilnehmenden sowie deren Geschwindigkei- ten ab. In den Quartieren und auch in Quartierzen- tren haben sich Begegnungszonen (Tempo 20, Fussgängervortritt) bewährt. Die Mischung des Ve- lo- und Motorfahrzeugverkehrs ist auf Quar- tierstrassen gut möglich. Auch auf Hauptverkehrs- strassen gibt es gute Beispiele für das Koexistenz- prinzip. Voraussetzung sind immer angepasste Ge- schwindigkeiten sowie ein rücksichtsvolles Verhal- ten der Verkehrsteilnehmenden, das durch eine gesamtheitliche Gestaltung unterstützt wird.

(24)

Nr. Inputs / Fragen Antworten / Stellungnahmen 9 Bitte nicht vergessen, dass Zürich die

Krise nicht zuletzt dank dem MIV gut überstanden hat.

Projektteam: Der Input wird zur Kenntnis genom- men.

10 Die leeren Strassen der Corona-Zeit sind doch nicht das Ziel für die Stadt, oder?

Projektteam: Das stimmt. Das Ziel ist es, ein «Mit- einander» von allen Verkehrsteilnehmenden zu schaffen und einen vielfältig nutzbaren Stadtraum anbieten zu können. Es können aber durchaus Leh- ren aus der Corona-Zeit für die flexible Nutzung von Strassenräumen abgeleitet werden.

11 Bitte den Begriff «Langsamverkehr» in

«Fuss- und Veloverkehr» umwandeln.

Dass ein Begriff zwei Fortbewegungs- möglichkeiten mit unterschiedlichen Ge- schwindigkeiten zusammenfasst, führt dazu, dass Velostreifen auf das Trottoir gesetzt werden usw. Das ist nicht nur ärgerlich, sondern vor allem auch gefähr- lich. Abgesehen davon, ist das Velo in der Stadt eines der schnellsten Fortbe- wegungsmittel.

Siehe Antwort auf Frage Nr. 7

12 Die Stadt Zürich ist und entscheidet nicht allein. Die Stadt Zürich ist Bestandteil eines grossen Netzwerkes, das sind Nachbargemeinden, Agglomeration und der Kanton. Schlussendlich braucht es demokratisch abgestützte Prozesse, die zusammen mit allen Playern zu mehr- heitsfähigen Lösungen führen können.

Projektteam: Der Input wird zur Kenntnis genom- men und unterstützt. Gerade im Verkehrsbereich ist die Planung in funktionalen Räumen sowie die Zu- sammenarbeit innerhalb der föderalistischen Struk- turen eine zentrale Voraussetzung für gute Lösun- gen.

13 Der MIV-Hass ist erschreckend. Stellungnahme aus Plenum: Es ist für mich nicht die Frage von Hass, sondern von der Dominanz (Platz, Lärm, Luftverschmutzung, Gefahr) gegenüber den anderen Verkehrsteilnehmenden.

14 Die Stimmberechtigten im Kanton Zürich haben am 9.2.2020 mit 63% das überdi- mensionierte Vorhaben Rosengartentun- nel mit Tramlinie abgelehnt. Das ist ein sehr deutliches Statement des Umlands, dass Verkehrspolitik nicht länger heisst:

Mehr Strassen für den MIV. Danke Kan- ton Zürich!

Stellungnahme aus Plenum: Die Rosengarten- strasse ist eine Quartierstrasse, genau darum geht es der IG Westtangente seit 50 Jahren, seit der Er- öffnung der Hardbrücke.

Projektteam: Die Rosengartenstrasse ist im kanto- nalen Richtplan als Hauptverkehrsstrasse festge- setzt. Eine Abklassierung ist bei Ersatz vorgesehen.

(25)

Nr. Inputs / Fragen Antworten / Stellungnahmen 15 Hier noch ein paar Zahlen, die ein abge-

gebenes Votum unterstützen: Die Stra- sseninfrastruktur der Gemeinden finan- ziert sich ausschliesslich aus ordentli- chen Steuereinnahmen. Steuern bezah- len bekanntlich alle Menschen, die zu- mindest etwas Geld verdienen, darunter auch Velofahrende und Zufussgehende.

Der Anteil der Gemeindestrassen am ganzen Strassennetz beträgt 72 Prozent, also ziemlich viel. Der Anteil der Kan- tonsstrassen macht 25 Prozent und der Anteil der Nationalstrassen lediglich rund 3 Prozent an der gesamten Strassenin- frastruktur aus – wobei anzumerken ist, dass Velofahrende und Zufussgehende in der Regel gar nicht auf die Autobahn wollen, selbst wenn sie dürften.

Projektteam: Der Input wird zur Kenntnis genom- men.

16 Die Stadt Zürich hat dem Verfassungsar- tikel im Kanton Zürich zugestimmt, dass Kapazitätsbeschränkungen auf dem MIV- Hauptstrassennetz zwingend kompen- siert werden müssen (Art. 104).

Projektteam: Der Input wird zur Kenntnis genom- men.

(26)

Rupert Wimmer, Leiter Verkehr und Stadtraum Tiefbauamt, bedankte sich zum Schluss bei allen Teilnehmenden für die aktive Beteiligung. Bis Ende Juli wird der Ergebnisbe- richt erstellt, allen Teilnehmenden zugeschickt und auf der Webseite veröffentlicht.

Nachträgliche Inputs können jederzeit an Walter Schenkel (schenkel@synergo.ch) eingereicht werden. Unmittelbar nach der Veranstaltung haben die Teilnehmerinnen und Teilnehmer die Präsentation sowie die Miro-Board-Abbildungen erhalten.

Weitere Schritte sind die E-Partizipation im Juni/Juli, die spielerische Partizipation im September sowie die Ausstellung im Herbst 2021. Das nächste Forum findet voraus- sichtlich in physischer Form im November statt. Spurgruppe, Forum, E-Partizipation und spielerische Partizipation liefern Ergebnisse, die sowohl einzeln wie am Schluss integral ausgewertet werden. Die zentralen Stossrichtungen werden u.a. in die überge- ordnete Weiterentwicklung der Stadtraum- und Mobilitätsstrategien aufgenommen.

Die Vertreterinnen und Vertreter der Stadt Zürich und das Projektteam bedanken sich herzlich für die engagierte Teilnahme – in der Spurgruppe, an diesem Forum, an der E-Partizipation sowie am kommenden zweiten Forum im November 2021.

(27)

9.1 Eingeladene Organisationen

Es sind über 150 Organisationen bzw. Personen für die Teilnahme am digitalen Forum eingeladen worden. Davon haben rund 60 Personen von gegen 50 Organisationen teilgenommen. Alle eingeladenen Organisationen bzw. Personen erhalten den Bericht zugestellt und werden auch direkt über weitere Partizipationsmöglichkeiten wie bei- spielsweise die E-Partizipation und das zweite Forum informiert.

Die eingeladenen bzw. teilnehmenden Organisationen vertreten folgende Bereiche:

Wirtschaft und Gewerbe: alle Gewerbevereine, Gewerbe- und Handels- vereinigungen, Gastronomie und Hotels, grosser und kleiner Detailhandel, Veranstalter, grosse Unternehmen, Arbeitnehmende, Arbeitgebende.

Quartierinteressen: lokale Interessengruppen, alle Quartiervereine, Ge- meinschaftszentren, Familientreffs, Quartierhäuser.

Fachwissen: Planungsfachvereine bzw. -verbände, Planungsverbände, Wohngenossenschaften, Hauseigentümerschaften, Kultur, Nutzungsfach- leute.

Mobilität und Umwelt: Verkehrs-/Mobilitätsverbände, Natur- und Land- schaftsschutzorganisationen, Mobilitätsexpertinnen und -experten grosser Unternehmen, Klima.

Generationen und Bevölkerungsgruppen: Seniorinnen und Senioren, El- ternorganisationen, Soziokultur, Jugendarbeit, Migrantinnen und Migranten, Hilfswerke, Jugendorganisationen, Studierende, Behindertenorganisatio- nen, Gleichstellung, geschlechtsspezifische Interessen, Bildungseinrich- tungen, Kirchen.

Öffentliche Fachstellen: Sicherheit, Integration, Gleichstellung, Soziales, Vertreterinnen und Vertreter aus der Projektorganisation Stadträu- me/Mobilität.

Spurgruppe: Rund 20 Personen, die je eine Organisation aus den oben genannten Themenbereichen vertreten. Die Spurgruppe unterstützt das Projektteam bei den Inhalten und bei der Vorbereitung der Veranstaltun- gen.

9 Anhang

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9.2 Tiefbauamt und Projektteam

Simone Rangosch, Direktorin Tiefbauamt, Referentin

Rupert Wimmer, Leiter Verkehr und Stadtraum, Tiefbauamt, Referent Rahel Nüssli, Tiefbauamt, Projektleiterin, Projektteam

Christine Bai, Tiefbauamt Nicola Kugelmeier, Tiefbauamt Roger Muntwyler, Tiefbauamt Jasmin Dallafior, Tiefbauamt René Huber, Tiefbauamt Theres Kuster, Tiefbauamt

Werner Liechtenhan, Projektteam, Stadtentwicklung Zürich Andrea Rüegg, Projektteam, Soziale Dienste

Michael Keller, Organisation und Informatik

Anna Bernegg, Urban Catalyst, Referentin, Gruppenmoderation Mateusz Rej, Urban Catalyst, Referent, Gruppenmoderation Luise Keffel, Urban Catalyst, Gruppenmoderation

Diogo Jeremias, Urban Catalyst

Rahel Zängerle, synergo, technischer Host, Gruppenmoderation Sara Tran, synergo, Ergebnisbericht, Gruppenmoderation

Walter Schenkel, synergo, Ergebnisbericht, (Gruppen-)Moderation

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Stadt Zürich Tiefbauamt Werdmühleplatz 3 Amtshaus V 8001 Zürich T+ 41 44 412 50 99

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Referenzen

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