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Taufen oder nicht taufen?

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Taufen oder nicht taufen?

Im Gespräch – Julia Schnizlein – evangelische Pfarrerin am 23.5.2021 in der Sonntagsbeilage der Kronenzeitung

Der Text verlangt nach atheistischem Kommentar (natürlich von Erwin Peterseil):

Pfarrerin: „Ob wir die Chance haben zu glauben, hängt zum Großteil an unseren Eltern“, hat eine meiner Konfirmandinnen neulich gesagt. „Unsere Eltern waren es, die uns zur Taufe getragen haben. Deswegen stehen wir heute hier als ,Konfis‘.“ Die Konfirmation wird in vielen evangelischen Kirchen traditionell zu Pfingsten gefeiert. Junge Menschen im Alter von 13 oder 14 Jahren bekennen sich dabei offiziell zu ihrem Glauben. Es ist ein selbstbestimmtes Ja zu einer Entscheidung, die ihre Eltern viele Jahre vorher für sie getroffen haben.

Atheistischer Kommentar: So einfach ist das auch nicht, weil die Kinder stehen

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ja im Banne ihrer Umwelt. Meinereiner kann sich noch gut daran erinnern, wie mir mein zwar formell katholischer, aber praktisch religionsfreier Vater zur von der Schule aufgenötigten Erstkommunion folgendes Versprechen gab: wenn ich mich da einordne und nicht auffalle, dann bräuchte ich mich später nicht firmen lassen! Meinereiner akzeptierte diesen Deal in einer Zeit wo die katholische Kirche stellenweise noch sehr allmächtig war! Meinereiner erzählte dann dem Pfaffen im Beichtstuhl irgendeinen belanglosen Sündenquatsch, tat dann in der Kirche so, als würden die auferlegten Strafgebete gebetet und lachte dabei innerlich über diesen ganzen Blödsinn, zu dem sich meinereiner dabei natürlich persönlich in keinerweise bekannte! Die schulisch organisierten Osterbeichten machte meinereiner dann bis zum Ende der Volksschule und dann noch in der ersten Klasse der Mittelschule mit, dort merkte meinereiner dann, dass die Teilnahme oder Nichtteilnahme gar nicht überprüft wurde und die Pfaffen konnten meineneinen ab der 2. Klasse beichtmäßig am Arsch lecken! Zur Entscheidung meiner Eltern, mich taufen zu lassen, hat meinereiner nie „ja“

gesagt, weil der Taufvorgang war ja auch von meinen Eltern nur wegen der damals diesbezüglichen strikten Tradition eingehalten worden. Meine Kinder wurden natürlich nicht getauft und ihnen ist bis heute keine Sekunde deswegen irgendwas abgegangen, sie haben nie nach Religion gefragt, sie haben ja auch keine kleinkindliche religiöse Gehirnwäsche erleiden müssen, aber auch keine atheistische Gehirnwäsche erhalten.

Pfarrerin: Ich kenne Eltern, die unsicher sind, ob sie ihr Kind taufen lassen sollen. Sie wollen keinen Fehler machen und das Kind nicht bevormunden. Sie wollen ihm keinen religiösen Weg aufzwingen, den es womöglich nicht gehen will.

Atheistischer Kommentar: Es gibt ja heute mehr vernünftige Eltern als damals, aber der Druck, Kinder taufen zu lassen, ist gesellschaftlich immer noch vorhanden. Die Kirchen müssen ja dafür das größte Interesse haben, weil sonst in der heutigen Zeit der Mitgliederbestand in jeder Generation stark schrumpfen würde! Es ist rechtlich eine Sauerei, dass ungefragt mittels Taufe von den Eltern in die Kirche Hineingetretene, dann dort Mitgliederpflichten haben! Man stelle sich etwa vor, es wäre möglich, dass in der Politik Eltern, die einer Partei angehören, ihren Nachwuchs als Säuglinge zu Parteimitgliedern machen könnten!

Pfarrerin: Während Eltern in Sachen Namenswahl, Ernährung, Frühförderung oder Schulwahl oft weniger zimperlich sind, wird die Entscheidung der

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Religionszugehörigkeit immer häufiger auf Kinder abgewälzt. Solange das ungetaufte Kind dann tatsächlich die Möglichkeit bekommt, Religionsunterricht zu besuchen, sich spirituell fortzubilden und in religiöse Gemeinschaften hineinzuschnuppern, um dann eine selbstbestimmte Entscheidung zu treffen, ist das o.k.

Atheistischer Kommentar: 2019 gab es 84.952 Geburten in Österreich, katholisch getauft wurden 44.977 und protestantisch 2.314, damit liegen die katholischen Taufen um rund 1.700 über dem Bevölkerungsanteil (55 %) und die protestantischen (3,4%) um gut 500, das sind dann pro Prozent Anteil bei den katholischen 818 und bei den Evangelsicehn 680, der Unterschied ist also nicht besonders hoch. Wenn jemand einer Partei oder einem Verein beitreten will, dann tut man das aus eigenem Entschluss und nicht weil es dafür eine öffentliche Abrichtung gegeben hat!

Pfarrerin: Aber oft wird mit der Entscheidung gegen eine Kindertaufe die Tür zu religiösen Erfahrungen völlig zugeschlagen. Dadurch geht etwas Wertvolles verloren. Denn die Taufe ist mehr als die Mitgliedschaft on einem Verein. Die Taufe kommt von Gott selbst. Sie ist das sichtbare Zeichen, dass Gott unser Leben segnet. Dass wir nicht auf uns allein gestellt sind. ER hält seine schützende Hand über uns, auch in Momenten, in denen Eltern das nicht können. Die Taufe symbolisiert Gottes „Ja“ zu uns. „Du bist gewollt, kein Kind des Zufalls, keine Laune der Natur“, heißt es in einem beliebten Tauflied.

Atheistischer Kommentar: Aha, die Taufe kommt von Gott selbst? Wie macht er das, der Gott? Steht er dann hinterm Pfarerer und führt ihm die Hand? Da noch nie irgendwer diesen Gott gesehen hat, ist so eine Aussage eine reine Glaubensbehauptung für die es keinen Furz eines Beleges gibt! Eine schützende Hand eines Gottes ist meinemeinen auch nie begegnet, aber die Religion konnte meinereiner dereinsten als Faulheitshilfe verwenden. Bei der mündlichen Matura gab es drei Fachgruppen, die naturwisenschaftliche, die geisteswissenscahftliche und die sprachliche. Seltsamerweise gehörte Religion in der Schule zur Geisteswissenschaft, man konnte in diesem Bereich entweder wirklich was lernen müssen, speziell Geschichte und Deutsch stellten hier hohe Anforderungen, oder man wählte das Faulehundefach, nämlich Religion! Denn der damalige Religionslehrer war ein Opfer der Umstände vergangener Zeiten, seiner Mutter hatte er versprechen müssen, ein „Geistlicher“ zu werden, auf dass sie deswegen in den Himmel komme, so musste der Zwei-Meter-Mann seine Lebenspartnerschaft im Verborgenen leben, er hoffte bis zum Tode vergeblich auf

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das Ende des Zölibats – dass gleich sieben in Religion maturierten, war nicht seiner Christenlehre, sondern dem Opportunismus von sieben bequemen Schülern zuzuschreiben, wir wussten, dass die mündliche Matura in Religion ein Lercherlschas war, man erhielt vom Lehrer eine kurze Liste mit Fragen, man konnte ihm mitteilen, welche davon man besonders gut gelernt hatte, die Vorbereitung in diesem Gegenstand war eben ein Lercherlschas! Da war die unfreiwillig erlittene Taufe einmal was Brauchbares! Ein Kind des Zufalls sind wir allerdings alle! Wenn man vom Urschleim bis zur eigenen Person geht und dabei bedenkt, wieviele Fortpflanzungen mit jeweils zufälligen Ergebnissen aus hunderten Millionen Möglichkeiten dazu abgelaufen waren, dann könnte man feststellen, die eigene persönliche Existenz hätte eine Wahrscheinlichkeit von ungefähr minus unendlich, plus eins!

Pfarrerin: Die Taufe setzt den Grundstein in ein Urvertrauen, das gegen Ängste aller Art hilfreich sein will. Es heißt, Martin Luther habe immer, wenn er Angst hatte, mit Kreide auf einen Tisch geschrieben: „Ich bin getauft.“ Diese drei Worte gaben ihm Kraft und Mut. Denn er wusste: Das „Ja“ Gottes ist unverlierbar, unlösbar und bleibt für immer.

Atheistischer Kommentar: Ja, die religiöse Gehirnwäsche bei Kindern im Urvertrauen kann enormen Schaden anrichten! Und kein Gott ist unverlierbar, unlösbar und bleibt für immer, weil jeder Gott ist eine den Leuten aufgenötigte menschliche Erfindung! Damit fertig zu werden, gibt geistige Freiheit!

Meinereiner hat da leicht reden, weil meinereiner hat sich ja nie unterworfen…

Pfarrerin: Wäre es nicht schade, wenn Kinder das nicht glauben können?

Atheistischer Kommentar: Nein, das ist eine Freude! Wer als Kind im Alter des Urvertrauens religiös eingekocht wird, der hat danach Probleme, das zu überwinden, sich also kritisch damit auseinanderzusetzen. Meinereiner hat ja als Kind auch geglaubt: an das Christkind und an den Osterhasen! Aber das war leicht zu überwinden, wenn man erfahren hat, dass die Eltern Christkind und Osterhase sind, dann war dieser Kinderglaube huschhusch weg! Meineneinen hatte es extrem gestört, dass in den zwölf Jahren Schulzeit jede Schulwoche im Religionsunterricht zwei Stunden hingebungsvoll gelogen und geheuchelt werden musste, also insgesamt war es Pflicht um die 900 Stunden lang die Hände zu falten und die Goschen zu halten! Diese Homepage hier ist immer noch die Rache dafür!

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Also: Nichttaufen ist die Befreiung bevor

das Problem überhaupt auftritt!

Referenzen

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