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Multimediale Lerntechniken an der TU Dresden

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Academic year: 2022

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MODERNE LERNTECHNIKEN

56 LANDTECHNIK SH 2/2001

467

Michael Kaiser, Dresden

Multimediale Lerntechniken an der TU Dresden

H

auptziel dieses Projektes ist die Bünde- lung der bisherigen Aktivitäten und die Etablierung einer fakultätsweiten Plattform zur Präsentation und Administration von Lehr- und Lernmodulen, aber auch von For- schungsergebnissen und Weiterbildungsan- geboten. Dazu wird in den nächsten Jahren ein internetbasierendes System entwickelt.

In der ersten Phase, die vom Sächsischen Ministerium für Wirtschaft und Arbeit und der TU Dresden gefördert wird, geht es um die Vermittlung praxiswirksamer For- schungsergebnisse an sächsische Unterneh- men. An der Erarbei- tung der inhaltlichen Angebote sind bis jetzt zehn Institute und Einrichtungen der Fa- kultät Maschinenwe- sen beteiligt, die am Beispiel eines aktuel- len Forschungsvorha- bens einen Modul für das Projekt erarbeitet haben. Unterstützt wird das Projekt durch das Media Design Center und das Re- chenzentrum der TU Dresden.

Projektnutzer

Die Nutzer des Systems können Studenten und Mitarbeiter von Hochschulen und auch Firmen sein. Die Angebote eignen sich be- sonders für mittelständische Unternehmen mit Investitionsgüterproduktion, für Ingeni- eurbüros und Dienstleister im Maschinen- bau-Bereich sowie für größere Handwerks- betriebe. Die Informationsanbieter, Institute und Lehrstühle der Universität, stellen über das System fachspezifische Informationen, Lehrmaterial und Dienstleistungen bereit.

Ein wesentlicher Schwerpunkt des Systems liegt in der schnellen und modernen Publi- kation und Vermarktung praxisrelevanter Forschungsergebnisse und der sukzessiven Entwicklung eines zukunftsfähigen, inte- grierten Arbeitsplatzes für Studium und Weiterbildung.

Wir sehen dabei folgende Potenziale in der Zusammenarbeit mit Unternehmen:

• unabhängige Beratung

• Vermittlung aktueller, praxisrelevanter Er- gebnisse

• Anbahnung von weiterführenden Projekten

• Verwertung von nicht vertraulichen For- schungsergebnissen

Der zweite Schwerpunkt liegt in der Nut- zung des Angebotes für die Ausbildung der Studenten, für Fernstudenten und für Inter- essenten aus der Praxis mit den Zielen:

• verbesserte Qualität der Ausbildung (Mul- timedia-Einsatz)

• Erhöhung des Praxisbezuges (Zulieferer- kataloge, Normen)

• höhere Flexibilität im Direkt- und Fernstu- dium, in Aus- und Weiterbildung

• aktuelle Information zu Übungsaufgaben und Belegen (Musterlösung, Programme)

• Kommunikationsplattform für Studenten und Hochschullehrer/Betreuer

Eine Verwertung der erarbeiteten Module für Weiterbildungszwecke außerhalb des nor- malen Direkt- und Fernstudiums ist über die von der TU Dresden gegründete TUDIAS GmbH (TU Dresden Institute of Advanced Studies) gegeben, mit der die Fakultät Ma- schinenwesen zu diesem Zweck zusammen- arbeitet. Das sind die Module Studentenar- beitsplatz und Interaktive Lernumgebung.

Für den Projektstart wurden solche innovati- ve Forschungsprojekte ausgewählt, die sich ausgehend von der Projektkonzeption für die Aufbereitung sehr gut geeignet haben und einen breiten Nutzerkreis ansprechen.

Projektmodul „Antriebssysteme für mobile Arbeitsmaschinen“

Der Lehrstuhl Landmaschinen ist mit dem Modul „Antriebssysteme für mobile Ar- beitsmaschinen“ am Projekt beteiligt.

In der Landwirtschaft erfolgt die Gewin- nung und teilweise die Aufbereitung und Verarbeitung der Ernteprodukte aus der Pflanzenproduktion schon während des Ern- teprozesses auf dem Feld mit mobilen Ar- beitsmaschinen. Je nach Ernteprodukt und seiner gewünschten Aufbereitung gibt es be- reits eine Reihe von technischen Lösungen, wie etwa den Mähdrescher. Mit der Untersu- chung von Aufbereitungs- und Verarbei- tungsverfahren für Ernteprodukte hinsicht- lich ihrer Eignung für mobile Arbeitsma- schinen entstanden und entstehen am Lehrstuhl Landmaschinen neue konstruktiv anspruchsvolle Lösungen, wie etwa die Kar- toffelstärkesubstrat-Gewinnung auf dem Feld.

Aus diesem Anspruch heraus wurde unser Modul erarbeitet.

Die meisten Prozesse in der Landwirt- schaft, die zur Stoffgewinnung und Stoffver- arbeitung gehören, beruhen auf mechani-

Fortsetzung siehe Seite 470

Im Rahmen des Projektes „Multi- mediale Lehr- und Lernumgebung Maschinenwesen“ wurden für In- genieure aus Forschung und Ent- wicklung, Interessenten aus der Wirtschaft und für Studenten des Maschinenbaus Module für die Lö- sung von praktischen Problemen erarbeitet.

Dipl.-Ing. Michael Kaiser ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl Landmaschinen im Institut für Verarbeitungsmaschinen, Landmaschinen und Verarbeitungstechnik der TU Dresden, 01062 Dresden; e-mail: kaiser@landmaschinen.tu- dresden.de

Schlüsselwörter

Ausbildung, Multimediale Lernumgebung

Keywords

Education, multimedia education environment Bild 1: Verbrennungsmotor – Schaltgetriebe Fig. 1: Combustion engine – shifting gear

(2)

Zur Demonstration der Bewegungsver- hältnisse sind Versuchsstände (Bild 7) geeig- net.

Projekt zur Visualisierung von Pro/En- gineer-Daten im Netz

Durch eine Simulation (kinematisches Mo- dell) sind die gleichen Ergebnisse und zu- sätzlich eine wesentliche Simulationserwei- terung unter Betriebsbelastungen möglich.

Aufwandschätzungen für Konstrukteure:

(Bild 6, Gelenkwellenmodell) kinemati- sches Modell nach 3 h

Baugruppenkonstruktion nach 3 h

simulationsfähiges Bauteilmodell 3 h (DMU)

Zusatzdiskussion:

Das Modell ist als Simula- tionsmodell oder DMU im Internet anzubieten.

Konzeptentwicklung für einen Kleintraktor Projektarbeit 300 h

Angestrebte Teilziele:

• hohe Wendigkeit

• Arbeitsrichtung wählbar zwischen Vorwärts- und Rückwärtsfahrt

• breite Funktionalität (Anbauraum und Auf- bauraum)

Anmerkung zum Menschmodell:

Ein einfaches 3D Menschmodell war für diesen Zweck schneller zu erstellen als die Schnittstellenprobleme zu einer älteren Ver- sion einer Menschmodellsoftware zu lösen.

Modell System Traktor – Gerät zur Belas- tungsermittlung [1, 2]

Das Modell System Traktor – Gerät wurde zur Belastungsermittlung für unterschiedli- che Fahrzustände bei Berücksichtigung des Gelenkspiels an den Koppelstellen erstellt (Bild 8).

Bearbeitungszeit vier Jahre (Dissertation) Der wesentliche Aufwand besteht in der

Kennwertermittlung und in der Anpassung des Modells an das reale System (Modell- verbesserung). Es wurde der Nachweis ge- führt, dass die errechneten und die im realen System gemessenen Werte in einer Größen- ordnung liegen.

Eine Nutzung des Systems durch Kon- strukteure erfolgt bisher nicht, da zurzeit kein Nachweis möglich ist, dass die Modell- werte den Schätzwerten für die Lösung der Konstruktionsaufgaben überlegen sind. Die Ursache für diese Situation ist, dass die Ein- gangsgrößen (Einsatzbedingungen, Fahr- bahn, Gerätekombination) in breiten Berei- chen schwanken.

470

Bild 7: Kleintraktor (DMU und Future) Fig. 7: Small tractor (DMU and future)

Bild 8: Aufbau des Simulationsmodells mit Gelenkspiel (Mechanica-Modell für das System Traktor und Gerät; Traktor: John Deere 6400;

Gerät: Pflug

Fig. 8: Construction of simulation models (Me- chanica – model for tractor implement system;

tractor: John Deere 6400; implement: plough

Fortsetzung von Seite 467

schen Prinzipen – die mobile Arbeitsmaschi- ne und die Arbeitswerkzeuge müssen ange- trieben werden. Der gesamten Antriebs- technik dieser Maschine kommt deshalb ei- ne große Bedeutung zu. Je nach Komplexität werden unterschiedlichste Antriebe verwen- det, die nach thermodynamischen, hydrauli- schen, pneumatischen, elektrischen oder kombinierten Prinzipen arbeiten.

Eine eminente Bedeutung kommt deshalb der Auslegung der Antriebsstruktur für die mobile Arbeitsmaschine zu mit der Prämis- se des sinnvollen Energieeinsatzes (Bild 1).

Mobile Arbeitsmaschinen werden auch in einigen Industriebereichen verwendet. Ähn- lichkeiten, vor allem für die Fahrantriebe, bestehen mit dem Transportwesen, dem Bauwesen, der Fördertechnik und der Kom- munalwirtschaft.

Nach der Vermittlung dieser Kenntnisse, die die Grundlage für Lösungsansätze sind, werden technische Lösungen, schematische Darstellungen zur Funktion und Einsatzge- biete in Bildern und Übersichten dargestellt.

Ausgehend von den Funktionsprinzipen sind die Antriebsmöglichkeiten für Arbeits- werkzeuge als Bilder dargestellt.

Zur Konzeption eines neuen Antriebes werden zwei Arbeitsgänge durchgeführt: Va-

riantenvergleich und Berechnung (Bild 2).

Variantenvergleich: Nach der Aufstellung von Bewertungskriterien werden Gewich- tungsfaktoren auf der Grundlage der von der REFA herausgegebenen Arbeitsmaterialien ermittelt.

Nach der Ermittlung der Nutzwerte für die einzelnen Varianten wird die Vorzugsvarian- te berechnet; sie hat den höchsten Nutzwert.

Nach der Abfrage von Leistungsparame- tern und spezifischen Eigenschaften, die der gewählte Antrieb aufweisen muss, werden in einer programminternen Berechnung die technischen Daten für den anzuschaffenden Antrieb sowie Hinweise für seinen Einsatz und eventuell vor- und nachgeschaltete Ag- gregate angezeigt.

Im Modul Berechnungsgrundlagen sind die oben genannten Antriebsarten aufge- führt, es sind physikalische Grundlagen zu ihrer Funktion enthalten, es sind Bauarten

dargestellt, relevante DIN-Vorschriften auf- geführt und Formelsammlungen enthalten.

Alle Module können fortlaufend ergänzt oder es können neue Module hinzugefügt werden.

Der Aufbau des Moduls basiert auf der Konstruktionssystematik, wie sie in der Leh- re der TU Dresden vertreten wird. Damit ist von Anfang an eine logische strukturierte Arbeitsweise vorgegeben, die für jede kon- struktive und wissenschaftliche Arbeit unab- dingbar ist.

Der Modul „Antriebssysteme für mobile Arbeitsmaschinen“ wird von uns laufend ak- tualisiert. Interessenten können sich im In- ternet unter http://mlu.mw.tu-dresden.de/ in- formieren.

Bild 2: Berechnungsgrundlagen Fig. 2: Basics for calculation

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