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Archiv "„Zero“ — Spiel mit der Zukunft" (19.02.1987)

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DEUTSCHES ÄRZTEBLATT

Marktlücke „Röntgen-Börse"

D

ie spätestens zum 30. Ju- ni 1988 fällig werdende Umrüstung aller Rönt- genanlagen von 2- auf 6-Plus- Röntgen-Generatoren haben zu einer gesteigerten Nach- frage nach intakten, ge- brauchten Röntgenanlagen, gleichsam als Second-hand- Anlagen (mit Röntgenbild- verstärkern, Dosierungs-Lei- stungsregelung, Belichtungs- automaten u. a.) geführt.

Eine Art Vermittlungs- zentrale („Röntgen-Börse") für Gebraucht-Röntgengerä- te hat die seit 20 Jahren über- wiegend im Dienstleistungs- bereich tätige Firma Elmedi- co (Gerberstraße 14, 8253 Buchbach/Oberbayern, Tele- fon: 0 80 86/15 15) kreiert.

Gebrauchte Röntgen- einrichtungen werden von El- medico erworben, aufgelistet und an Käufer vermittelt.

Anbieter und Abnehmer sind in der Regel niedergelassene Ärzte, zunehmend kommen aber auch Krankenhäuser in Frage, die geschlossen wer- den. Die „Röntgen-Börse"

informiert außerdem über die Möglichkeiten zur Inte- gration und Adaption von Fremdteilen an vorhandenen bzw. bestehenden Anlagen;

sie liefert Ersatz für ältere Anlagen, führt De- und Re- montagen aus und veranlaßt die Transporte.

Das Team von Elmedico (Technischer Geschäftsfüh- rer: Günther Wildemann) klärt ab, welche Gebraucht- teile und generalüberholte Bauteile zu der bereits beste- henden Anlage passen und ergänzt werden können. Ge- räte, die nicht sofort benötigt werden, gehen auf Lager und werden für die Versorgung mit Ersatzteilen benötigt.

Elmedico ist für radiologi- sche und teilradiologische Praxen eine Art Vermitt- lungs- und Transparenzzen- trale. Die Angebote können zum Teil auf Video (in drei gängigen Systemen) auf Funktion und Zustand be- sichtigt und geprüft werden.

Insofern übernimmt die

„Röntgen-Börse” eine wich- tige Marktlückenfunktion — dies gerade im Zeichen der

Kostendämpfung im Gesund- heitswesen und des Großge- rätebooms.

Ein infolge des Nachrü- stungsdrucks entstehendes besonderes Problem: Heute kommen auf jeden angebote- nen, betriebsfertigen und ge- neralüberholten Röntgenge- nerator bereits 20 Bewerber.

Und die Übernachfrage dürf- te bis Mitte 1988 noch wach- sen. Die Clearing-Zentrale in Buchbach will verstärkt still- gelegte Krankenhäuser für den Gebrauchtgerätehandel interessieren. Heute werden noch überwiegend funktions- tüchtige Röntgenanlagen (ge- gen Bezahlung von mehr als 10 000 DM) demontiert, aus- geschlachtet und verschrot- tet, statt sie umzurüsten und optimal wieder zu verwen- den. Geschäftsführer Wilde- mann: „Durch Umwelt-

B

eim Roulette war sie schon immer eine magi- sche Zahl: die Null. Seit 1981 hat die Null auch bei der Geldanlage, genauer: am Anleihenmarkt, eine eigene Faszination. Denn seither gibt es sogenannte Null-Cou- pon-Anleihen, Papiere also, die nicht mit einem auf einen Nominalzins lautenden Cou- pon ausgestattet sind.

Sie sind „made in USA"

und heißen schlicht „Zero- bonds". Auch hierzulande haben sie sich mittlerweile etabliert. Ihre besondere At- traktion liegt darin, daß die

„Zinsen" erst am Tag der Einlösung gezahlt werden, al- so 1990, 1995 oder 2015, je nach Laufzeit des Papiers.

Auch Zerobonds haben einen Börsenkurs. Sie kön- nen jederzeit gekauft und verkauft werden. Je länger das Papier läuft, desto niedri- ger der Einstandspreis und damit der notwendige Kapi- taleinsatz. Das „kurzfristi- ge" Spekulieren mit den

„Null-Papieren" rentiert sich

schutzauflagen und Vor- schriften der Gewerbeauf- sicht wird das Verschrotten von Röntgenanlagen aller- dings immer schwieriger. Der Trafo enthält bis zu 15 Pro- zent dioxinhaltiges Öl, und die Röntgenröhre darf wegen der Splittergefährlichkeit nicht einfach nach Hausma- cherart zerschlagen werden."

Elmedico verfügt über eine große Ersatzteilliste und kann auf die Wickeldaten auch von alten Anlagen zu- rückgreifen. Wildemann:

„Ein Röntgengenerator, selbst wenn er 20 Jahre alt ist, wird überprüft, überarbeitet und versieht dann mindestens solange wie ein neuer stö- rungsfrei seinen Dienst."

Die Vermittlungsprovi- sion (zu Lasten des Verkäu- fers) beträgt zehn Prozent der Verkaufssumme EB

allerdings nur bei sinkenden Zinsen

Setzt der Anleger auf die 100-Prozent-Einlösung bei Fälligkeit, so erfordert das zwar einige Geduld, das War- ten bringt aber auch erheb- liche Vorteile. „Wer sich Zerobonds kauft", — so kürz- lich ein Profi dieser Anlage- form — „baut mit einem ver- gleichsweise geringen An- fangskapital ein ständig wachsendes Kapitalkissen auf

— ideal für die eigene Alters- vorsorge". Tatsächlich ist diese Geldanlage geeignet, laufende Zinseinnahmen auf den Zeitpunkt der Endfällig- keit zu verlagern.

Konkret: Kauft ein 45 Jahre alter Anleger einen über 15 Jahre laufenden Zerobond und geht mit 60 Jahren in den Ruhestand, so sind die Zinseinnahmen erst im Ruhestand zu versteuern, also bei einer niedrigeren steuerlichen Progressionsstu- fe. Solche Steuersparer soll- ten allerdings — so rät jeden- falls die DG-Bank, eine

Emittentin von Zerobonds — Zerobonds in Tranchen er- werben, so daß die Papiere in unterschiedlichen Jahren fäl- lig werden und nicht auf ein- mal zu versteuern sind.

Auch die Besteuerung von Zerobonds, die vor Fäl- ligkeit verkauft werden, zum Beispiel zu Spekulations- zwecken, ist im Rahmen einer Verwaltungsentschei- dung geklärt worden: „Ver- äußert ein Steuerpflichtiger einen Zero Coupon Bond während der Laufzeit, ist der Zinsertrag bei ihm mit dem Betrag der Einkommensteu- er zu unterwerfen, der rech- nerisch auf die Zeit entfällt, in der er das Wertpapier in- nehatte". Ist der Veräuße- rungspreis niedriger oder hö- her als der Emissionspreis zu- züglich der rechnerisch bis zum Veräußerungszeitpunkt ermittelten Zinsen, so sind ebenfalls die rechnerisch er- mittelten Zinsen zu versteu- ern. Der Verlust beziehungs- weise Gewinn wird dem auf der einkommensteuerrecht- lich unbeachtlichen Vermö- gensebene befindlichen Kapi- talstamm zugerechnet (BMF- Schreiben IV B 4-S 2252 — 4/85 vom 24. Januar 1985).

Zerobonds haben den Vorzug, daß für den Kauf dieser Papiere Kredite bean- sprucht werden können, die nach jüngsten Urteilen des Bundesfinanzhofs als Wer- bungskosten steuerlich ab- zugsfähig sind. Allerdings er- kennt die Finanzverwaltung neuerdings den Schuldzinsen- abzug nur an, wenn die Zin- sen tatsächlich abfließen und nicht, wenn sie zum Beispiel dem Darlehensbetrag regel- mäßig zugeschlagen werden.

Zu beachten ist auch dies:

Ein Zinsanstieg schlägt auch auf die Preise der Zerobonds durch. Und noch etwas: Wer einen Zerobond in Fremd- währung erwirbt, der darf zweierlei nicht vernachlässi- gen: das Währungsrisiko und den Rang des Schuldners.

Denn ob beispielsweise der Dollar im Jahr 2000 ähnlich notiert wird wie 1986, ist fast so etwas wie eine Tausend- Dollar-Frage. LP

„Zero" — Spiel mit der Zukunft

A-442 (58) Dt. Ärztebl. 84, Heft 8, 19. Februar 1987

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