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Archiv "Ärzte: Mangel und Überfluß" (11.07.1986)

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Ärzte: Mangel und Überfluß

Die Bundesrepublik Deutschland ist im statistischen Durchschnitt mit Ärzten überversorgt, doch herrscht in einigen Regionen

Arzte-Mangel.

/--"\

Kassenärztliche Bedarfsplanung

100

161 0

• Mangel'"

iii"PrOir'nntg'grad HNO-Ärzte Hautärzte Radiologen Internisten Orthopäden Urologen

23,4 125,8

69,7 81,8

87,5 887 KV Trier

KV Koblenz KV Niedersachsen KV Westfalen-Lippe KV Rheinhessen KV Berlin KV Bremen KV Hamburg

142,4 170,8 1

172,5 1 195,7

50

Stand 31. 12. 1985; Quellet Kassenärztliche Bundesvereinigung, IW.Zusammenstellung Institut der deutschen Wirtschaft ind

Die Zahl der Kassenärzte hat in den letzten zehn Jahren um ein gutes Viertel auf insgesamt fast 64 000 zugenommen. Rein rechnerisch ist die Bundesrepublik Deutschland damit mit Ärz- ten mehr als ausreichend ausgestattet. Der Versorgungsgrad reicht von rund 108 Prozent bei den Praktischen Ärzten über 131 Prozent bei den Kinderärzten bis zu 167 Prozent bei den In- ternisten. Dennoch fehlen in einigen Regionen Ärzte. So weist beispielsweise der Versorgungsbereich der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) Koblenz ein Defizit an HNO-Arzten von 18 Pro- zent aus, ist aber gleichzeitig mit Urologen überbesetzt. Oder:

Während im Bereich der KV Trier rund 30 Prozent Hautärzte

„fehlen" (im Durchschnitt und rein statistisch betrachtet), ist die KV Hamburg mit ihnen überaus reichlich gesegnet iwd

DEUTSCHES ÄRZTEBLATT

NACHRICHTEN

Aus Bund und Ländern

AIDS verteuert jede Blutkonserve um acht DM

KIEL. Um durchschnittlich rund 8 DM hat sich jede vom Blutspendedienst des Deutschen Roten Kreuzes Schleswig-Holstein/Ham- burg hergestellte Blutkon- serve verteuert, seit sämt- liche Blutspenden auf Vi- rusantikörper untersucht und Verdachtsfälle ausge- sondert werden. Dieses Screening wird in der Bun- desrepublik Deutschland seit Frühsommer 1985 frei- willig von allen Blutspen- dediensten durchgeführt und ist seit dem 1. Oktober 1985 aufgrund einer Richt- linie des Bundesgesund- heitsamtes obligatorisch.

Die zusätzlichen Analysen von Blut erfordern Aufwen- dungen für Testseren, La- borgeräte und -chemika- lien, für Personal und Ver- waltung. Hinzu kommen die Verluste durch die Aus- sonderung AIDS-verdächti- ger Blutspenden. Der Preis einer Blutkonserve erhöhte sich infolge der Aufwen- dungen für die Anti-LAV/

HTLV-III-Analytik von 115 auf 123 DM (+ sieben Pro- zent).

Dieser Zahl, die sich für das gesamte Bundesgebiet bei rund 3,5 Millionen Prüfun- gen auf 25 bis 30 Millionen DM pro Jahr hochrechnet, liegen die Kosten des der- zeitigen Prüfverfahrens so- wie die noch geringe Häu- figkeit infizierter (Antikör- per-positiver) Personen zu- grunde. Bei durchschnitt- lich 150 000 Prüfungen pro Jahr in Schleswig-Holstein ergeben sich allein in die- sem Bundesland Mehrko- sten in Höhe von 102 Millio- nen DM. Dies geht aus ei- ner Studie über „Gesund- heitsökonomische Aspekte zum erworbenen Immun- defektsyndrom (Aids)" her- vor, die das Institut für

Gesundheits-System-For- schung vorgelegt hat. EB

AIDS-Meldepflicht nicht vorgesehen

BONN. Nach Auskunft der Parlamentarischen Staats- sekretärin im Bundesge- sundheitsministerium, Irm- gard Karwatzki, hält die Bundesregierung es wei- terhin nicht für zweckmä- ßig, eine Meldepflicht für AIDS-Erkrankungen einzu- führen (wie es jetzt in Österreich geplant und wie sie in der Schweiz auf frei- williger Basis in anonymi- sierter Form seit März 1986 durchgeführt wird.) Die freiwillige anonyme Mel- dung gebe einen ausrei- chenden Überblick über die epidemiologische Si- tuation. Es zeige sich auch, daß Prostituierte fast voll- ständig von dem Angebot Gebrauch machen, im Rah- men der regelmäßigen Un- tersuchungen eine AIDS-

Virus-Infektion ausschlie- ßen zu lassen.

Nach Frau Karwatzki be- steht gegenwärtig eine Meldepflicht von AIDS-Fäl- len in Dänemark, Kanada, Luxemburg, Neuseeland, Norwegen, Schweden, Un- garn, in einigen Staaten der USA und einigen Bun- desstaaten Australiens. EB

Mehr Bettenabbau

SAARBRÜCKEN. Aufgrund einer Überkapazität von 1471 Betten in den saarlän- dischen Krankenhäusern hat die Landesregierung ei- nen Krankenhausplan be- schlossen, in den sechs Krankenhäuser mit rund 749 Betten nicht mehr auf- genommen werden. Das Personal dieser Kranken- häuser soll jedoch weiter- beschäftigt werden. EB

Behindertenrecht:

Votum des

Fach-Ausschusses

BONN. Der (mitberatende) Bundestagsausschuß für Jugend, Familie, Frauen und Gesundheit hat dem Gesetzentwurf der Bundes- regierung zur Änderung des Behindertenrechts (Bundestags-Drucksache 10/3138) mehrheitlich (ge- gen die Stimmen der Frak- tion der SPD und der Grü- nen) zugestimmt. Die we- sentlichen Korrekturen der CDU/CSU- und FDP-Anträ- ge betreffen den Verzicht auf die Überprüfung von Gutachten über die Behin- derteneigenschaft und den Verzicht auf die Anrech- nung von Zusatzurlaub von Behinderten bei Kuren. Auf Anregung der Koalitions- fraktionen sollen Gehörlo- se mit Gehbehinderten künftig hinsichtlich der Kraftfahrzeugbegünstigun- gen gleichgestellt werden.

Wesentliches Element des Gesetzes: Wegfall der be-

schäftigungshemmenden Vorschriften, „Grad der Be- hinderung" für die Bemes- sung der Leistungen statt der bisher geltenden Vor- schrift „Minderung der Er- werbsfähigkeit". EB

Familientreffen

BONN. Die Internationale Union der Familienorgani- sationen trifft sich vom 24.

bis 28. September 1986 in Bonn zu einer internationa- len Konferenz unter Vorsitz der früheren portugiesi- schen Gesundheitsministe- rin Teresa da Costa Mace- do (Konferenzmotto „Fami- lie, Freiheit, Frieden"). Die Schirmherrschaft hat Bun- desfamilienministerin Prof.

Dr. Rita Süssmuth über- nommen. Aus Anlaß dieses Treffens finden am 27. Sep- tember in der Bonner In- nenstadt

verschiedene

Open-air-Veranstaltungen

für Familien

statt. EB Ausgabe A 83. Jahrgang Heft 28/29 vom 11. Juli 1986 (23) 2005

Referenzen

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