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Archiv "Die Wichtigkeit der Frühprävention" (11.07.1986)

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DEUTSCHES ÄRZTEBLATT

Methanolvergiftung

giftung und damit die Prognose.

Typisch sind die Veränderungen in der Blutgasanalyse (Erniedri- gung des pH-Werts und des Stan- dardbikarbonats; negativer Ba- senüberschuß). Zur Sicherung der Diagnose und aus forensischen Gründen sollten Asservate sicher- gestellt und analysiert werden.

Therapie

Entsprechend den oben angege- benen toxischen Mechanismen verfolgt man drei Prinzipien:

0 Verhinderung der Methanolre- sorption beziehungsweise Be- schleunigung der Ausscheidung.

© Ausgleich der Azidose.

te ein Blutalkoholspiegel zwi- schen 0,5 und 1 Promille ange- strebt werden (zum Beispiel durch 0,25 ml Äthanol pro kg Körperge- wicht/Std.). Von manchen Autoren wird eine hochdosierte Folsäure- behandlung empfohlen, um die Elimination von Ameisensäure zu steigern (da die Enzyme für die Oxidation von Ameisensäure zu Kohlendioxid und Wasser folsäu- reabhängig sind). Diese Wirkung tritt erst nach 12 bis 24 Stunden ein. Die angegebene Dosierung liegt bei 10 mg Folsan®/pro kg Körpergewicht pro Tag i. v.

Literatur

Daunderer, M.: Klinische Toxikologie in: Toxi- kologische Enzyklopädie; 5. Erg.lieferung (1983), ecomed-Verlag, Landsberg — Forth, W.;

Henschler, D.; Rummel, W.: Pharmakologie und Toxikologie, 4. Auflage (1983), Bibliogra- phisches Institut, Mannheim — Goodman and Gilman's The Pharmacological Basis of Thera- peutics, 6th Edition (1980), Macmillan, New York — Grant, W. Morton: Toxicology of the Eye. 2nd Edition (1974), Thomas, Springfield — Harrison's Principles of Internal Medicine, 9th Edition (1980),Mc Graw Hill, Tokyo — Moe- schlin, S.: Klinik und Therapie der Vergiftun- gen. 6. Auflage (1980), Thieme, Stuttgart — Späth, G.: Vergiftungen und akute Arzneimit- telüberdosierungen. 2. Auflage (1982), de Gruyter, Berlin.

Anschrift für die Verfasser:

Professor Dr. med.

Rolf Marquardt

Universitätsaugenklinik Prittwitzstraße 43 7900 Ulm/Donau

® Hemmung des Abbaus zu Formaldehyd und Ameisensäure.

C) Methoden zur Resorptionsver- hinderung (Auslösen von Erbre- chen, Magenausheberung, Gabe von Adsorbentien) kommen beim Auftreten von Intoxikationser- scheinungen in der Regel zu spät.

Ihre Anwendung sollte von der Anamnese und dem Zustand des Patienten abhängig gemacht wer- den. Zur Beschleunigung der Aus- scheidung kann die forcierte Di- urese dienen; wesentlich wirksa- mer und daher bei schweren Into- xikationen indiziert sind die Peri- toneal- beziehungsweise Hämo- dialyse.

C) Nach übereinstimmenden An- gaben in der Literatur ist der schnellstmögliche Ausgleich der Azidose durch Infusionen von Na- triumbikarbonat oder Trispuffer von besonderer Wichtigkeit. Die Dosierung richtet sich nach der Blutgasanalyse.

® Da Äthanol eine höhere Affini- tät zur Alkoholdehydrogenase hat als Methanol, kann dieses für den Abbau entscheidende Enzym durch Äthanol kompetitiv ge- hemmt werden. Durch Alkoholin- fusionen (oder in leichteren Fällen durch alkoholische Getränke) soll-

FÜR SIE GELESEN

Die Wichtigkeit der Frühprävention

Die Autoren ermittelten die Bezie- hung von Risikofaktoren für Herz- Kreislauf-Krankheiten zu frühen atherosklerotischen Läsionen in der Aorta und den Koronararterien bei 35 Personen. Diese wurden autoptisch untersucht, nachdem sie hauptsächlich durch Unfälle ums Leben gekommen waren (mittleres Todesalter 18 Jahre), und nachdem sie früher in der Bo- galusa-Herz-Studie über Risiko- faktoren für Herz-Kreislauf-Krank- heiten untersucht worden waren.

Die betrachteten Risikofaktoren waren: Serum-Cholesterin ge- samt, Serum-Triglyzeride, LDL- Cholesterin, HDL-Cholesterin, VLDL-Cholesterin, systolischer und diastolischer Blutdruck, Über- gewicht und Zigarettenrauchen.

Es zeigte sich, daß Lipidflecken in der Aorta häufiger bei Schwarzen als bei Weißen zu finden waren (37 gegenüber 17 Prozent, p < 0,01).

Außerdem waren Lipidflecken in der Aorta stark korreliert mit den Blutspiegeln sowohl des Serum- Cholesterins als auch des LDL-

Cholesterins (r = 0,67, p < 0,0001 für jedes Paar), und zwar unab- hängig von Alter, Geschlecht und Rasse, und invers korreliert mit dem Verhältnis von HDL-Choleste- rin zu LDL- plus VLDL-Cholesterin (r = 0,35, p = 0,06). Lipidflecken in den Koronarien waren korreliert mit VLDL-Cholesterin (r = 0,41, p

= 0,04). Der mittlere systolische Blutdruck tendierte zu höheren Werten bei den vier Individuen mit fibrösen Plaques, nämlich 112 mmHG gegenüber 104 mm Hg (p

= 0,09). Diese Ergebnisse belegen den Einfluß der Risikofaktoren auf frühe anatomische Veränderun- gen in der Aorta und den Koronar- arterien. Ob sich Lipidflecken zu fibrösen Plaques weiterentwik- keln, ist noch unsicher, aber diese Ergebnisse weisen darauf hin, daß eine rationale Prävention von Herz-Kreislauf-Krankheiten früh im Leben beginnen sollte. man

Newman, W. P., Freedman, D. S., Voors, A. V., Gard, P. D., Srinivasan, S. R., Cresanta, J. L., Williamson, G. D., Webber, L. S., Berenson, G.

S.: Relation of Serum Lipoprotein Levels and Systolic Blood Pressure to Early Atherosclero- sis. The Bogalusa Heart Study, N. Engl. J. Med.

314 (1986) 138-144.

Dr. Berenson, Louisiana State University Medi- cal Center, 1542 Tulane Ave., New Orleans, LA 70112.

2032 (62) Heft 28/29 vom 11. Juli 1986 83. Jahrgang Ausgabe A

Referenzen

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