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Schnurbaumanlagen: Erkenntnisse fürheutige Anbauformen

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Academic year: 2022

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SCHWEIZ. Z. OBST-WEINBAU Nr. 10/01

270

ALBERTWIDMER UNDALFREDHUSISTEIN, EIDGENÖSSISCHEFORSCHUNGSANSTALTWÄDENSWIL

S

uperspindelanlagen mit Baumabständen von 30 bis 60 cm und Pflanzdichten zwischen 10’000 und 20’000 Bäumen pro ha wurden in verschiedenen europäischen Obstbaugebieten (z. B. im deutschen Bodenseeraum) empfohlen. 1991 wurden folgende, allgemein gültigen Definitionen aufgrund des Kro- nendurchmessers festgelegt: Bäume unter 50 cm wer- den als Schnurbäume, mit 50 bis 100 cm Durchmes- ser als Superspindeln bezeichnet. Mit den Schnur- baumanlagen sollten früh einsetzende, hohe Erträge (80 bis 120 t/ha), bessere Fruchtqualität (gute Belich- tung der Früchte) und weniger Arbeitsaufwand er- reicht werden. Die erhofften Vorteile konnten in Pra- xis- und Versuchsanlagen im In- und Ausland sehr oft nicht realisiert werden. Die Ertragssteigerung war zu gering und die Fruchtqualität oft schlechter. Weitere Nachteile sind die hohen Investitionen und das er- höhte Produktionsrisiko.

Vor zehn Jahren wurden Schnurbaumanlagen pro- pagiert, obwohl Versuchs- und Praxiserfahrungen weitgehend fehlten. Dies veranlasste uns, Versuche mit Pflanzdichten bis 10’000 Bäume pro ha durchzu- führen. Welches Pflanzmaterial soll für Schnurbäume verwendet werden? Mit welchen Schnittmassnah- men wird das Wachstum beruhigt und die Garnie- rung mit kurzem Fruchtholz gefördert? Diesen Fra- gen ging der folgende Versuch nach.

Erfahrungen mit einer Schnurbaumanlage

Der Schnitt der Bäume erfolgte, ausser im Pflanzjahr, jeweils nach der Blüte. In ertragsschwachen Jahren wurde der sogenannte 5-Blatt-Schnitt um den 20. Juni (längster Tag) durchgeführt. Die Baumhöhe wurde auf zirka 2,50 m begrenzt, was für diese Anlage eher zu hoch ist.

Die jährlichen Düngergaben, basierend auf Boden- proben und Entzug, betrugen pro ha: 50 kg N, 20 kg P2O5, 60 kg K2O, 6 kg Mg.

Die Fruchtausdünnung wurde chemisch (NAAm) und von Hand durchgeführt.

Wachstum der Bäume

Die Pflanzdistanz von 36 cm in der Reihe reduzierte das Wachstum der Bäume. Dies zeigte sich deutlich im Vergleich mit den Randbäumen mit nur einseitiger Wurzelkonkurrenz.

Die einjährigen Okulanten auf M9 vt mit vorzeiti- gen Seitentrieben nach der Baumschule bildeten eine sehr gute Garnierung mit kurzem Fruchtholz, mit und ohne Anschneiden des Mitteltriebes nach der Pflanzung. Das Einkürzen der Seitentriebe im Pflanz- OBSTBAU

Schnurbaumanlagen: Erkenntnisse für heutige Anbauformen

Die Steigerung der Pflanzdichte bei Tafeläpfeln in den letzten Jahrzehnten erreichte ihren Höhe- punkt anfangs der 90er Jahre mit den Superspindel- und Schnurbaumanlagen mit 10’000 oder noch mehr Bäumen pro ha. Diese Anbauformen stiessen damals auf grosses Interesse. Für die Praxis, Beratung und Forschung blieben aber verschiedene Fragen offen, unter anderem die des optimalen Pflanzmaterials und der Schnittmassnahmen, die im nachfolgend beschriebenen Versuch abgeklärt wurden. Nachdem diese Schnurbaumpflanzungen die Erwartungen bezüglich Ertrag, Qualität und Wirtschaftlichkeit mehrheitlich nicht erfüllen konnten, hat sich die anfängli- che Begeisterung wieder gelegt. Trotzdem konnten wertvolle Erfahrungen für die weitere Ent- wicklung der Anbauformen mit hohen Pflanzdichten gesammelt werden.

Versuchsanlage

Der Schnurbaum-Versuch wurde im Herbst 1991 im Ver- suchsbetrieb Wädenswil gepflanzt. Der tiefgründige, mittel- schwere Boden und die Niederschlagsmenge von 1365 mm im langjährigen Durchschnitt bieten gute Wachstumsbedin- gungen.

Sorten: Golden Delicious, Fiesta Unterlagen: M9 vt, M 27

Pflanzdistanz: 2,8 ҂0,36 m, 10’000 Bäume pro ha Pflanzmaterial: 1-jährige Okulanten ohne vorzeitige Sei-

tentriebe, 2. Qualität

1-jährige Okulanten mit vorzeitigen Seiten- trieben

Handveredlungen Schlafende Augen

Schnittverfahren: siehe Tabelle. Einzelne Verfahren wurden nicht bei beiden Sorten duchgeführt.

Versuchsbäume: 45 Bäume pro Verfahren in 3 Wieder- holungen

Drahtgerüst: 4 Drähte, keine Baumstäbe, Zwischenpfähle alle 4 m.

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SCHWEIZ. Z. OBST-WEINBAU Nr. 10/01 271 jahr ergab keine zu starke Wuchsreaktion und förder-

te die Garnierung. Wurzelkonkurrenz, Schnittzeit- punkt und Fruchtansatz reduzierten das Triebwachs- tum. Die Seitentriebe wurden auf zirka 30 cm be- grenzt und jährlich entsprechend eingekürzt. Das Triebwachstum im obersten Kronenbereich (Kopf- wachstum) war in dieser Anlage kein Problem.

Die Okulanten ohne vorzeitige Triebe wiesen ei- nen geringeren Stammquerschnitt auf. Diese zweit- klassigen, billigeren Bäume zeigten bis zum neunten

Standjahr ein schwächeres Wachstum und eine ge- ringere Garnierung mit Fruchtholz.

Die Unterlage M 27 ist für die Sorte Golden Deli- cious für Schnurbaumanlagen zu schwach. Ein Teil der Bäume erreicht bis zum neunten Standjahr knapp den obersten Draht auf 2 m Höhe und bildete schwa- ches, dünnes Fruchtholz. Die Bäume haben bei dieser gegenseitigen Konkurrenz eine ungenügende Vita- lität.

Die schlafenden Augen auf M9 vt wiesen in dieser Anlage im ersten Standjahr ein zu geringes Wachstum (knapp 1 m) auf. Durch das stärkere Wachstum des Mitteltriebs im zweiten Standjahr war die Garnierung ungenügend. Deshalb wurde ein Teil der Bäume vor dem dritten Standjahr gekerbt, was aber keinen Ein- fluss auf den Ertrag hatte. Die Bäume sind unausge- glichener als die Oku-

lanten auf M9.

Ertrag

Im ersten Standjahr konnten die ersten, vereinzelten Früchte geerntet werden, was aber ertragsmässig unbedeutend war.

Die drei Verfahren mit vorzeitigen Sei- tentrieben erreichten im zweiten Jahr bei der Sorte Golden die besten Früherträge mit im Durchschnitt 2,5 kg/m2. Dies ist aber für Schnurbaum- anlagen immer noch zu tief. Zwei starke Hagelschläge ver- nichteten den Ertrag im dritten Standjahr (1994) weitgehend.

Die Holzschäden re- duzierten den Ertrag OBSTBAU

Pflanzmaterial und Schnittverfahren

Pflanzmaterial Unterlage Schnitt Abkürzung in Grafiken

Schlafende Augen M9 vt schlafendes Auge

Handveredlung M9 vt Handveredlung

Okulanten ohne vorzeitige Triebe M9 vt Mitte anschneiden mit Anschneiden, ohne

vorzeitige Seitentriebe

Okulanten ohne vorzeitige Triebe M9 vt Mitte nicht anschneiden ohne Anschneiden, ohne

vorzeitige Seitentriebe Okulanten mit vorzeitigen Trieben M9 vt Mitte anschneiden, vorzeitige Triebe mit Anschneiden, vorzeitige

kurz (ca. 8 cm) anschneiden Seitentriebe kurz

Okulanten mit vorzeitigen Trieben M9 vt Mitte anschneiden, vorzeitige Triebe mit Anschneiden, vorzeitige lang (ca. 15 cm) anschneiden Seitentriebe lang

Okulanten mit vorzeitigen Trieben M9 vt Mitte nicht anschneiden, vorzeitige Triebe ohne Anschneiden, vorzeitige lang (ca. 15 cm) anschneiden Seitentriebe lang

Okulanten mit vorzeitigen Trieben M 27 Mitte anschneiden, vorzeitige Triebe mit Anschneiden, vorzeitige kurz (ca. 8 cm) anschneiden Seitentriebe kurz, M 27 Okulanten mit vorzeitigen Trieben M 27 Mitte anschneiden, vorzeitige Triebe mit Anschneiden, vorzeitige

lang (ca.15 cm) anschneiden Seitentriebe lang, M 27

1992 1993 1994 1995 1996

1997 1998 1999 2000

0 5 10 15 20 25 30 35 40

kg/m2 schlafendes

Auge

ohne Anschneiden, ohne vorzeitige Seitentriebe mit Anschneiden, vorzeitige Seitentriebe kurz

mit Anschneiden, vorzeitige Seiten- triebe kurz, M 27 mit Anschneiden, vorzeitige Seiten- triebe lang, M 27 mit Anschneiden, ohne vorzeitige Seitentriebe

mit Anschneiden, vorzeitige Seitentriebe lang ohne Anschneiden, vorzeitige Seitentriebe lang

Abb. 1: Ausschnitt aus der Versuchsanlage mit der Sorte Golden Delicious auf M9 vt im achten Standjahr. Pflanzdistanz: 2,8 x 0,36 m. Pflanzmaterial: einjährige Okulanten mit vorzeitigen Trieben. Schnitt im Pflanzjahr: Mitte nicht angeschnitten, Seiten- triebe auf zirka 15 cm eingekürzt.

Abb. 2: Golden Delicious, akkumu- lierte Erträge pro m2 1992 bis 2000.

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auch im folgenden Jahr. Erst im fünften Standjahr (1996) erzielten die meisten Verfahren in diesem Ver- such Erträge von 4 bis 5 kg/m2, was für eine Pflanz- dichte von 10’000 Bäumen erstens zu spät und zwei- tens ungenügend ist.

Bei der Sorten Golden Delicious (Abb. 2) war der Ertrag mit schlafenden Augen nach neun Standjahren nur leicht tiefer als mit schwachen, einjährigen Oku- lanten ohne vorzeitige Seitentriebe. Bei diesem Pflanzmaterial hatte das Anschneiden des Mittel- triebs nach der Pflanzung keinen Einfluss auf den Er- trag.

Die drei Verfahren mit vorzeitigen Trieben brach- ten die höchsten akkumulierten Erträge. Das An- schneiden der Mitte und der kurze (ca. 8 cm) oder lange (ca. 15 cm) Schnitt nach der Pflanzung wirkte sich nicht entschei- dend auf den Ertrag nach neun Jahren aus. Die besten Früherträge wurden mit vorzeitigen Sei- tentrieben und ohne Anschneiden der Mitte erzielt mit über 13 kg/m2 bis zum fünften Standjahr.

Dies entspricht ei- nem akkumulierten Mehrertrag von 5 kg/m2 im Vergleich zu den Verfahren oh- ne vorzeitige Seiten- triebe. Die höchsten Jahreserträge mit bis zu 7 kg/m2 konnten 1999 bei den Bäumen mit vorzeitigen Trie- ben geerntet werden.

Auf der Unterlage M 27 waren die Bäume zu schwach und die Erträge deutlich tie- fer.

Mit der Sorte Fiesta (Abb. 4) lagen die Erträge in al- len Verfahren hinter denen von Golden zurück. Den geringsten Ertrag brachten die um ein Jahr jüngeren schlafenden Augen. Die Differenz zu den Handvered- lungen entspricht einem Jahresertrag, im Vergleich zu den einjährigen Okulanten ist der Rückstand noch ausgeprägter. Das Verfahren mit vorzeitigen Trieben ohne Anschneiden der Mitte lag bei den Früherträgen und beim Gesamtertrag nach neun Jahren an der Spit- ze. Bei dieser Sorte war der Einfluss des Pflanzmate- rials und der Schnittmassnahmen geringer im Ver- gleich zum Golden. Die Sorte Fiesta zeigte tendenz- mässig mehr Alternanz als Golden.

OBSTBAU

1992 1993 1994 1995 1996

1997 1998 1999 2000

0 5 10 15 20 25 30 35 40

kg/m2 schlafendes

Auge

Handveredlung

mit Anschneiden, ohne vorzeitige Seitentriebe

ohne Anschneiden, ohne vorzeitige Seitentriebe

mit Anschneiden, vorzeitige Seitentriebe kurz

mit Anschneiden, vorzeitige Seitentriebe lang

ohne Anschneiden, vorzeitige Seitentriebe lang

Abb. 3: Golden Deli- cious im neunten Standjahr mit einem Ertrag von 5 bis 6 kg pro m2. Die Früchte sind mehrheitlich gut belichtet und voll entwickelt.

Abb. 4: Fiesta, akku- mulierte Erträge pro m21992 bis 2000.

Abb. 5: Golden Delicious: Qualität (Kalibrierung nach Frucht- gewicht) im Mittel der Jahre 1993 bis 2000.

Abb. 6: Fiesta: Qualität (Kalibrierung nach Fruchtgewicht und Farbe), Durchschnitt 1993 bis 2000.

schlafendes Auge

Handveredlung

mit Anschneiden, ohne vorzeitige Seitentriebe ohne Anschneiden, ohne vorzeitige Seitentriebe mit Anschneiden, vorzeitige Seitentriebe kurz

Klasse I, 65–80 mm, > 1/3 Deckfarbe 65–80 mm, < 1/3 Deckfarbe

< 65 mm > 80 mm

kg/m2

0% 20% 40% 60% 80% 100%

mit Anschneiden, vorzeitige Seitentriebe lang ohne Anschneiden, vorzeitige Seitentriebe lang schlafendes Auge

ohne Anschneiden, ohne vorzeitige Seitentriebe mit Anschneiden, vorzeitige Seitentriebe kurz

Klasse I, 70–85 mm < 70 mm > 85 mm

kg/m2

0% 20% 40% 60% 80% 100%

mit Anschneiden, vorzeitige Seiten- triebe kurz, M 27 mit Anschneiden, vorzeitige Seiten- triebe lang, M 27 mit Anschneiden, ohne vorzeitige Seitentriebe

mit Anschneiden, vorzeitige Seitentriebe lang ohne Anschneiden, vorzeitige Seitentriebe lang

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Qualität

Die Früchte wurden kalibriert nach Grösse und Farbe (nur Fiesta) nach den Normen des Schweizerischen Obstverbandes. In den Abb. 5 und 6 ist der Durch- schnitt der Jahre 1993 bis 2000, gewichtet nach Jah- resertrag, ersichtlich.

Bei der Sorte Golden konnten bis zum neunten Standjahr keine Unterschiede zwischen den Verfah- ren festgestellt werden. Der Anteil Klasse I (70 bis 85 mm) lag im Mittel aller Verfahren auf M9 vt bei rund 70%. Der Gewichtsanteil unter 70 mm betrug über 20% und bestätigte einmal mehr, dass sehr hohe Pflanzdichten die Fruchtgrösse reduzieren. Die Un- terschiede zwischen den Jahren waren deutlich grös- ser als diejenigen zwischen den Verfahren. 1995 lag der Anteil zu kleiner Früchte auf M9 vt bei über 40%

(durchschnittliches Fruchtgewicht 149 g), 1999 hin- gegen waren trotz des hohen Ertrags gut 20% der Früchte über 85 mm mit einem mittleren Fruchtge- wicht von 209 g. In diesem Versuch konnte keine Ab- nahme der Fruchtqualität mit zunehmendem Alter festgestellt werden. Im Gegenteil, die beste Qualität mit gut entwickelten Früchten konnte in den letzten drei Jahren geerntet werden.

Die Sorte Fiesta erzielte im Durchschnitt der Ver- fahren und Jahre zwischen 60 und 70% Klasse I. Rund 20% des Ertrags war im Mittel unter 65 mm. Der An- teil ungenügend gefärbter Früchte war allgemein ge- ring. Nur 1999 wiesen knapp 20% der Früchte weni- ger als 13Deckfarbe auf, in den übrigen Jahren war die Fruchtfärbung sehr gut. Das ruhige, kurze Fruchtholz erlaubte eine gute Belichtung der Früchte. Im unte- ren Drittel der Bäume war der Anteil Schattenfrüchte höher.

Folgerungen

Schnurbaumpflanzungen mit 10’000 Bäumen pro ha verursachen sehr hohe Investitionen, die in etwa sechs Jahren amortisiert werden sollten. Dies erfor- dert hohe Erträge und gute Preise. In ausländischen Anbaugebieten werden, abgesehen von den tieferen Baumpreisen, für neue Sorten zum Teil wesentlich höhere Produzentenpreise bezahlt. Dadurch werden die durch hohe Pflanzdichten gesteigerten Früherträ- ge interessanter. Mit dem Schweizer Preissystem ist dies nicht im selben Ausmass der Fall.

In Anlagen mit hohen Pflanzdichten sind die Früherträge entscheidend, die in diesem Versuch durch Hagel reduziert wurden. Je höher die Pflanz- dichte, desto grösser wird das Produktionsrisiko (Frost, Hagel etc.) vor allem in den ersten Jahren.

Trotz guter Erträge ab dem fünften Standjahr war die Ertragsleistung insgesamt nicht genügend für eine wirtschaftliche Produktion.

Die Fruchtqualität war vor allem in den letzten drei Jahren trotz der engen Pflanzdistanz gut. Im un- teren Drittel der Bäume war die Belichtung der Früchte schlechter. Die Schattenfrüchte wurden bei der Handausdünnung entfernt.

Qualitativ gutes Pflanzmaterial mit vorzeitigen Trieben erhöhte insbesondere die Früherträge.

Durch die Verwendung von billigeren, schwächeren Okulanten ohne Seitentriebe wird am falschen Ort gespart.

Die engen Pflanzdistanzen erhöhen die Wurzel- konkurrenz und reduzieren das Wachstum. Dies ist bei der Wahl der Veredlungsunterlage zu berücksich- tigen. M 27 war in dieser Versuchsanlage zu schwach.

Der Arbeitsaufwand für den Schnitt war mit rund 80 Stunden pro ha höher als erwartet. Mit dem Schnitt nach der Blüte beziehungsweise ungefähr zur Zeit des längsten Tages konnte das Triebwachstum beruhigt, die Garnierung mit Fruchtholz gefördert und ein übermässiges Kopfwachstum verhindert wer- den. Das Zurückschneiden der Seitentriebe hatte kein übermässiges Triebwachstum zur Folge, son- dern wirkte sich positiv auf die Fruchtholzgarnierung aus. Im Laufe der Jahre konnte bei allen Verfahren (ausser auf M 27) allgemein eine gute Garnierung er- reicht werden. Das Einkürzen der vorzeitigen Seiten- triebe ergibt stabilere Fruchtäste und reduziert den Arbeitsaufwand für das Binden. Die Schnitterfahrun- gen aus dieser Schnurbaumpflanzung werden im Ver- suchsbetrieb Wädenswil nun auch in Anlagen mit ge- ringerer Pflanzdichte angewendet.

Obwohl die Schnurbaumanlagen mit 10’000 und mehr Bäumen pro ha den grossen Durchbruch nicht schafften, konnten doch wertvolle Erfahrungen ge- wonnen werden. Jedes System hat Nachteile, die uns anspornen sie zu beheben, aber auch Vorteile, die für die weitere Entwicklung der Anbauformen im Obst- bau genutzt werden sollen.

OBSTBAU

Les plantations de superfuseaux et leurs enseigne- ments pour les formes de culture modernes

En automne 1991, une plantation de superfuseaux fut réalisée dans l’exploitation pilote de Wädenswil avec les variétés Golden Delicious et Fiesta à raison de 10’000 arbres par ha. Le matériel planté se composait de sujets écussonnés d’un an avec ou sans pousses précoces, des greffes manuelles et des yeux dormants. Le rendement fut bon dans les neuf premières années (sauf en 1994 à cause de la grêle et en 1995 à cause des séquelles de la grêle sur le bois), mais pas suffisant pour une production économiquement intéressante. La quote-part de catégorie I se situait dans la moyen- ne des années étudiées entre 60 et 70%. Les distances de planta- tion très rapprochées (36 cm) et la concurrence accrue entre les racines qui en résulta, ainsi que la taille après la floraison ou au jour le plus long de l’année calmèrent la croissance. La taille des pousses latérales n’engendra pas de croissance excessive des pousses, mais exerça en revanche un effet positif sur la garniture des branches fruitières. Les enseignements tirés de cette plantation de superfuseaux sont aujourd’hui appliqués dans l’exploitation expérimentale de Wädenswil pour les installations avec une moins grande densité de plantation. Bien que les installations de superfuseaux de 10’000 arbres par ha et plus n’aient pu s’impo- ser, elles ont néanmoins été une source d’expériences précieuses.

R

ÉSUMÉ

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