DIE HAUPTSTÜCKE DER DEKORATION. 149
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196] Trinkflube, entworfen und ausgeführt von Kayfer & Grofsheim, Architekten in Berlin.
. Fußboden aber hat diefe Regel felbfiverf’cändlich erhöhte Bedeutung. Eine ganze Maße ornamentaler Motive, welche fich für Vorhänge, Wandtapeten, Möbeldecken u. dgl. noch recht wohl eignen, müflen dem fiilvollen Teppich fremd bleiben: zunächfi Alles, was an das thierifche und menfch—
liche Leben erinnert, weil es gefchmacklos if’c, Verwandtes, und wäre es auch zum kaum er-
kennbaren Sinnbild verflüchtigt, mit Füfsen zu treten; aber felbft das Vegetabilifche ift hier nur erträglich, wenn es vollkommen entnaturalifirt, gewiffermafsen zur geometrifchen Figur umf’tilifirt if’t.
Schwungvolle Akanthusranken, deren Formen der Stein— und Stuckoplafiik entlehnt find, ferner Blumen und Blätter in natürlicher Anordnung, oder gar Zeichnungen von Wappen und Waffen,
"Motive aus der Tektonik (wie z.B. die abfcheulichen gelben Rococorahmen auf modernen Tep—
pichenl).find von der textilen Bodenbekleidung gänzlich ausgefchloffen. ]e mehr aber alle An—
klänge an das Relief, alfo alle malerifchen Schattirungen zu vermeiden find, defio wichtiger ift beim pölychromen Teppich die Aufgabe der Konturen und neutralen Zonen (8. 52 H.), mit deren Hülfe die fiärkf’cen Farbenkontrafie zu wohlthuender Harmonie gezwungen werden. In diefer Beziehung hat der Teppich vor der hängenden Wandbekleidung mit ihrem gröfseren Motivenreichthum einen gewaltigen Vorfprung. Für die allein richtigen Prinzipien der textilen Bodenbekleidung nun haben die Orientalen fo mannichfache klaffifche Formen gefchaflen, dafs es fait unmöglich erfcheint, ihnen neue hinzuzufügen. Eine Darlegung der feincren Unterfchiede zwifchen arabifchen, perfifchen,
türkifchen, indifchen etc. Fabrikaten würde hier zu weit führen; es if’c eines der intereffanteften,
aber auch fchwierigfien Themata der Dekorationskunlt, nur für Den durchfichtig, der in den