Inhalt
Vorwort . . . 5
Zu Beginn . . . 6
Motiv Mensch . . . 10
Körperformen . . . 10
Hautfarben . . . 14
Frisuren . . . 16
Gestik, Mimik . . . 18
Bunte Strichmenschen . . . 20
Künstlerinnen und Künstler stellen Menschen dar . . . 22
Figuren wie bei A.R. Penck . . . 25
Menschen malen fast wie Keith Haring . 28 Das wird aus Picassos Kinderbild Harlekin . . . 32
Malen fast wie Paul Klee . . . 36
Zusammengesetzte Menschen . . . 40
Passbilder einmal anders . . . 42
Verfremden von Fotos . . . 44
Formen von Figuren . . . 46
Menschen aus Papier- oder Papp- maschee . . . 48
Partnerarbeiten . . . . 50
Rückenbilder in Partnerarbeit . . . 50
Umrisse . . . 52
Zeitungspapierpuppen . . . 53
Partnerporträts . . . 54
Irrgärten oder Versteckgelände . . . 55
Skelett- und Gerüstbauten . . . 56
Figuren einkleistern . . . 57
Floßbau . . . 58
Objekt-Zusammensetzungen . . . 59
Gruppenarbeiten . . . 60
Bauen mit Zeitungspapierröhren . . . 60
Gewürfelte Bilder . . . 62
Schauräume . . . 64
Gemeinsame Zeichnung, Malerei, Collage oder Bauten und Montage . . . . 66
Besondere Techniken und Materialien . . . 70
Steine . . . 70
Sandbilder . . . 74
Experimentieren mit farbigem Sand . . . 76
Zeichnen mit der Silikonspritze . . . 78
Blas- und Blubbertechnik . . . 80
Figur aus einem Schwamm . . . 82
Verpackungen und Verhüllungen . . . 84
Gestalten mit Geschenkpapieren . . . 91
Anziehpuppen . . . 96
Ausblicke – Durchblicke – Einblicke . . . . 100
Licht, Lampen, Leuchten . . . 108
Besondere Licht- und Leuchtmassen . . . 110
Transparente Fensterbilder . . . 112
Kirchenfenster . . . 114
Bleistegfenster . . . 116
Im Lichtkegel . . . 118
Tiffany-Lampen . . . 120
Leuchttiere . . . 122
Extreme Beleuchtungseffekte . . . 124
Tiere . . . 126
Katzen . . . 126
Schmetterlinge in Abklatschtechnik . . . 128
Chamäleons in Variationen . . . 130
Tontiere . . . 132
Papptiere . . . 134
Tiere in Spaltschnitttechnik . . . 136
Werkstatt Farbe . . . 138
Farbverpuste-Papiere/Verblas-Bilder . . . 139
Spritzpapiere . . . 140
Marmorierpapiere . . . 142
Farbverlaufspapiere . . . 144
Kleisterpapiere . . . 146
Spachtelpapiere . . . 148
Kopiervorlagen . . . 151
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Vorwort
Es ist nicht einfach, Kunstunterricht zu erteilen, und es wird in Zukunft sehr wahrscheinlich auch nicht einfacher werden.
Das Buch soll Ihnen dabei helfen, auf Ihre be- sonderen Bedürfnisse und Rahmenbedingun- gen hin zu reagieren und eine sinnvolle Aus- wahl Erfolg versprechender Unterrichtsvor- schlägezu treffen.
Fünft- und Sechstklässler leben und denken noch sehr in Themen und Inhalten. Diesem Um- stand wird in diesem Band Rechnung getragen.
Hinzu kommen eine langsame Hinwendung zu bildnerischen Aufgaben und besonderen Techniken.
Erfolgszuversicht aufzubauen ist bei jedem Neuanfang wichtig, deshalb sollten die Schü- lerinnen und Schüler möglichst nicht überfor- dert werden. Natürlich soll auch Unterforde- rung vermieden werden.
Die Sinnhaftigkeit einer bildnerischen Arbeit wird von Schülern vorwiegend in anerkennungswer- ten Endprodukten, in interessanten bildnerisch- technischen Auseinandersetzungen gesehen.
Der kulturelle Erkenntnisgewinn, die Steige- rung der Wahrnehmungsfähigkeit, Wahrneh- mungsgenuss und die kreative Auseinander- setzung in bildnerischen Prozessen werden meist jedoch kaum in den Blick genommen.
Das Fach „Bildende Kunst“(oder wie auch im- mer dies jetzt oder künftig heißen mag) kann auf fachspezifische Förderung und die Ausbil- dung fachspezifischer Kompetenzen nicht ver- zichten.
In vielen Bundesländern treten immer wieder neue Bildungspläne in Kraft, doch es wird in Zeiten schneller Veränderungen immer schwieri- ger werden, zukunftsfähige Pläne zu formulieren.
Was ich im Kunstunterricht universell für ein- setzbar und zukunftsfähig halte, biete ich Ihnen mit meinen Materialien an. Alle sind vielfach in der Praxis erprobt worden.
Bei den vergleichenden Werken berühmter Künstler (die zur Sprache kommen) wie Picasso, Haring oder Klee habe ich bewusst darauf ver- zichtet, diese noch einmal zusätzlich abzubil- den – denn jeder kennt sie und der Markt ist von hochwertigen Vorlagen (Bildbänden, Post- karten usf.) überschwemmt.
Die Veränderungen unseres Bildungssystems betreffen nicht nur veränderte Rahmen- und Ausgangsbedingungen, sondern auch Akzent- verschiebungen bei Themen und Inhalten.
Neue Medien bestimmen vielfach die Freizeit- aktivitäten dieser Altersgruppe. Viele Schulen verfügen aber nur über einen Computerraum, der oft noch nicht für Bildbearbeitungen oder andere digitale Bildherstellungen genutzt wer- den kann. Diesem Umstand habe ich Rechnung getragen und so wird in den Unterrichtsvor- schlägen der PC als ein Gerät mit Hilfsfunktio- nen genutzt.
Bildungsstandards und kompetenzorientier- tes Unterrichten lösen immer mehr alte Bil- dungsziele und Lernzielformulierungen ab. Da- bei erscheint es mir wichtig, sich auf wenige Kernkompetenzen zu konzentrieren und die Er- reichung dieser Kompetenzen in vielfältigen Variationenzu fördern.
Ich wünsche Ihnen und Ihren Schülerinnen und Schülern anregende Überlegungen, intensives Arbeiten und konstruktive Reflexionen eigener und fremder Kunstwerke.
Manfred Kiesel
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ZU
BEGINN –
Gestalten eines Anfangs-
buchstabens
eines Heftes oder eines Ordners
einer Materialkiste oder einer
Sammelmappe …
„Anfang gut, alles gut“ – … ist hier eine etwas gewagte Aussage, aber jeder Anfang sollte möglichst positiv gestaltet sein und den Schülern Mut machen.
Viele müssen sich nach der Grundschule neu orientieren und auch integrieren.
Eine Möglichkeit der Identitätsfindung im bild- nerischen Bereich ist die Gestaltung..
● einer oder mehrerer Initialen,
● eines BK-Heftes oder BK-Ordners,
● einer Material- und Werkzeugschachtel oder
● einer Bildersammelmappe.
Für die Gestaltung einer Initiale bieten sich gra- fische Verfahren wie Zeichnen oder Drucken oder auch die Collage an.
Jede/r muss möglichst etwas Repräsentatives
Am Anfang der Arbeit sollte eine Werkbetrach- tung einer Schmuckinitialestehen. Die Schüler erkennen auch im Vergleich mit anderen, nor- malen Buchstaben die gestalterischen Beson- derheiten, wie zum Beispiel Größe, Aufbau, Ver- zierungen, Rankwerk, Vergoldungen, Farben oder Motive.
Initialen wurden verwendet, um einer handge- schriebenen oder gedruckten Textseite einen markanten, prächtigen oder schönen Anfang zu verleihen.
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, Initialen zu gestalten. Bei der ersten Möglichkeit sind die Anfangsbuchstaben, in der Regel der Anfangs- buchstabe des Vornamens und/oder des Nach- namens, als Computerausdruck vorgegeben.
Die Schüler gestalten lediglich weiter aus. Vor-
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Material
● großer PC-Ausdruck, eventuell vergrößerte Kopie eines Ausdrucks (minimal DIN A5- und maximal DIN-A4-Format)
● alternativ oder kombiniert: Fineliner, Tusche und Feder, Holzfarbstifte, Motivstempel
● eventuell Schere und Klebstoff für geklebte Bildteile
Verfahren/Technik
● Buchstaben auswählen
● kombinierte Techniken anwenden wie Zeichnen, Bemalen/Ausmalen sowie Colla- gieren
● Kopieren (Verkleinern, Vergrößern, Verviel- fältigen) der eigenen Initiale zur Gestal- tung des Heftes, der Sammelmappe oder sonstiger Schulhefte, Schulbücher oder Schulmaterialien
Bildnerische Kompetenzen und Aufgaben
● Die Schüler erfinden eine individuelle Ini- tiale durch Veränderung/Umgestaltung eines vorgegebenen Großbuchstabens.
● Die Schüler wenden dabei bildnerische Techniken und Materialien sachgerecht an.
● Die Schüler wissen um die Wichtigkeit einer dekorativen und auch sorgfältigen Arbeit im Blick auf eine Art eigener Visiten- karte.
Beabsichtigte Wirkungen
● Dekorativ wirkende individuelle Initialen, die durch Bemalung und zusätzliche Aus- stattungen noch differenzierter ausgestal- tet werden können.
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Experimentieren mit
farbigem
Sand
Verfahren/Technik
● Herstellen des Tapetenkleisters
● Mischen des Kleisters mit Sand und Farbe
● Auftragen der Sandmischung auf die Grundplatte
● Formen der Sandmischung, Kombinieren verschiedener farbiger Sandmischungen
● Ausstattung beziehungsweise Kombina- tion des Sandgebildes mit Figuren und Ob- jekten
Bildnerische Kompetenzen und Aufgaben
● Die Schüler stellen verschiedene bunte Sand-Kleister-Mischungen her und erpro- ben Gestaltungsmöglichkeiten.
● Die Schüler kombinieren die Formungen eventuell mit Figuren und Materialien.
Farbigen Sand erhält man, indem man Sand, dicken Tapetenkleister und wasserlösliche Far- be mischt. Mit farbigem Sand kann man ex- perimentieren, formen und bauen.
Man benötigt eine stabile Grundlage, am bes- ten eine Pressspan- oder Holzplatte. Auch große Steinfliesen oder Bodenplatten sind möglich.
Auf dieser Grundlage kann dann gearbeitet werden.
Material
● stabile Grundplatte – mindestens DIN- A4-Größe, besser größer
● Tapetenkleister dick angerührt
● Schüsseln, tiefe Teller oder andere Behält- nisse
● Dispersionsfarben, trockener Sand, Stäb-
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ZEICHNEN MIT DER SILIKONSPRITZE
Und so könnte man vorgehen
Die Funktionsweise der Silikonspritze sollte kurz demonstriert, eventuell auch kurz erläutert wer- den. In der Regel hält und führt man die Spritze mit der linken Hand, mit der rechten Hand betätigt man den Pumpmechanismus.
Es lassen sich sehr kleine (Postkartengröße) über mittlere (DIN-A4-)Formate bis hin zu großen Formaten bearbeiten. Man muss sich nicht auf Papier als Zeichengrundlage be- schränken – auch Fliesen, Dachpappenstücke, Hölzer und Steine sind möglich.
Je größer das Format, desto fester sollte der Bildgrund sein. Wird nur gezeichnet, eignen Diese Art zu zeichnen und dieses Material ver-
lässt den üblichen Rahmen des Zeichnens.
Die Durchführung erfordert in der Regel eine unübliche Organisation, denn es stehen in einer Klasse voraussichtlich nur ein bis drei Spritzen inklusive Silikonkartuschen zur Verfügung.
Häufig braucht der Hobbyhandwerker zu Hause Silikon oder Acrylmassen zum Abdichten, Aus- füllen oder Verfugen. Am Ende ist ein Großteil der Kartuschenfüllung übrig. Aufbewahren nutzt meist nichts, denn mit der Zeit wird das Silikon fest und lässt sich nicht mehr verarbei- ten.
Aber auch wenn keine Reste zur Verfügung ste-
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Verfahren/Technik
● Aufzeichnen der Leuchttiere oder Leucht- objekte auf ein gelbes Blatt. Sie können, von unten, von oben, von der Seite, von vorne oder von hinten auf das DIN-A4- Blatt gezeichnet werden.
● Die Käfer sollten mit etwas Abstand aufge- zeichnet werden, um Platz für das leuch- tende Umfeld zu erhalten. Da genügend Platz und Papier zur Verfügung steht, ist es nicht weiter schlimm, wenn Darstellungen misslingen sollten.
● Hat jeder Schüler ein großes oder mehrere kleine Objekte gezeichnet, werden diese großzügig ausgeschnitten, sodass vielfälti- ge Rundungen und Ausbuchtungen des Leuchtumfeldes entstehen.
● probeweises Auflegen der ausgeschnitte- nen Objekte
● Ist die endgültige Gruppierung gefunden, werden die Teile aufgeklebt.
alternativ
● Skizzieren des Leuchtobjekts oder der Leuchtobjekte mit Bleistift oder Pinsel Bemalen des Objektumfeldes mit einem Glühwürmchen gehören zur Familie der
Leuchtkäfer. Schüler und auch Erwachsene sind fasziniert von besonderen Tierarten, aber auch von Lichtquellen.
Es kommt bei dieser bildnerischen Aufgabe nicht darauf an, möglichst realistisch aussehen- de Glühobjekte und Glühtiere abzubilden, son- dern die Darstellung des Leuchtens, das Hervor- heben eines oder mehrerer Objekte in einer Umgebung.
Die Darstellung der Objekte kann skizzenhaft und flüchtig erfolgen, fantasievolle Tiere und Objekte stehen im Vordergrund der Arbeit. Es können Einzelobjekte sein, es können aber auch mehrere Objekte in unterschiedlichen Positio- nen dargestellt werden.
Material
● DIN-A4-Blatt: leuchtend gelb oder gelb- orange
● DIN-A4- oder DIN-A3-Blatt (Tonpapier):
schwarz oder dunkelblau
● dicke schwarze Filzstifte, Wachskreiden oder Tusche mit Stäbchen oder Pinsel zum Zeichnen
Glühbirnen
Glühwürmchen und
andere
Leuchttiere
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Tiere
Sie bewegen sich, wenn es sein muss, sehr schnell und können sich gegen Anfeindungen wehren.
In der klassischen modernen Kunst gibt es zahl- reiche Bilder von Katzen. Zu den bekanntesten zählen die von Pablo Picasso und Franz Marc.
Während für Picasso im Bild „Vogelmord“ die Katze für ein räuberisches tötendes Wesen, im übertragenen Sinne eine mörderische Diktatur steht, ist für Franz Marc die Katze als Tier ein unschuldiges, reines Wesen.
Dazwischen gibt es viele unterschiedliche Auf- fassungen und spezielle Ausprägungen.
Die Katzen war zum Beispiel im früheren Ägyp- ten ein heiliges Tier, von dem es berühmte Plas- tiken gibt.
Die Katze kann gut als Einstieg in das Thema gewählt werden, denn jeder weiß ungefähr, wie eine Katze aussieht.
Außerdem geht es bei der Katzendarstellung nicht um eine realistische Darstellung, sondern Tiere sind, obwohl nicht jedes Kind ein Tier be-
sitzt, ein oft bedeutungsvoller Bestandteil der Lebenswelt der Schüler.
Es werden hier einige Möglichkeiten vorgestellt, wie Schüler sich bildnerisch mit Tieren ausei- nandersetzen können. Die Palette reicht von unterschiedlichen Techniken bis hin zu beson- deren Ausprägungen: wie zum Beispiel Farbge- bung, Musterung oder Symmetrie.
Es kann natürlich in einem ästhetisch und prak- tisch-orientierten Fach nicht darum gehen, Aussehen, Lebensweisen und bestimmte Ver- haltensweisen aus biologischer Sicht zu sehen.
Es geht hier darum, die ästhetischen Ausprä- gungen von Tieren in bildnerischen Umsetzun- gen zu erkennen und zu würdigen.
Die Schüler können in diesem Zusammenhang auch Werke verschiedener Künstlerinnen und Künstler und deren spezielle Formen der Tier- darstellung kennenlernen.
Privatfoto