© xit GmbH 2014
Stefan Löwenhaupt
Geschäftsführer der xit GmbH Nürnberg/Berlin
Kennzahlen zur Unterstützung
strategischer Entwicklungsprozesse am Beispiel der Lenne-Werkstatt
Netzwerktagung für Controllerinnen und Controller sowie Führungskräfte aus den Bereichen SGB VIII und XII
Hannover, 4. November 2014
Gliederung
1. Ausgangssituation 2. Methodischer Zugang 3. Ergebnisse
4. Controlling-System
5. Implementation des Systems 6. Erfahrungen und Ausblick
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1. Ausgangssituation Beispiel
Gründung der Werkstätten
WfbM-Standort 1
WfbM-Standort 2
Förder- und Beschäftigungsangebote für Menschen mit Behinderung; Zielgruppen:
Menschen mit geistiger Behinderung
Menschen mit psychischer Behinderung
Menschen mit schwerstmehrfacher Behinderung
Menschen mit Autismus
Arbeitsschwerpunkte:
Fertigung und Montage (z. B. Elektromontagen, Metallbe- und -verarbeitung)
Verpackung
Herstellung eigener Produkte
Dienstleistungen (z. B. Büroservice, Catering)
1. Ausgangssituation
Der Träger plant eine weitere Regionalisierung der Organisation.
Deshalb sollten die beiden WfbM-Standorte anderen Regionen zugeordnet werden (Beschluss wurde umgesetzt).
Neben einem Wechsel in der Geschäftsführung kam es zum Jahreswechsel 2012/2013 zu einem Wechsel auf der Position der Werkstattleitung.
Grundlegende Organisations- und Effizienzanalyse der Werkstatt, um das Unternehmen in seinen Strukturen, Prozessen und Ergebnissen zukunftssicher zu machen
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2. Methodischer Zugang
4 Datenquellen:
1. Sekundärdaten
Kosten-, Leistungs- und Personaldaten 2. Dokumente
Organigramme, Prozessbeschreibungen etc.
3. Leitfadengestützte Interviews und Workshops
Geschäftsführung, Werkstattleitung, Fachbereichsleiter, Mitarbeiter der Verwaltung (inkl. Serviceeinheit) 4. Begehungen vor Ort
Räumlichen Gegebenheiten Entwicklungsperspektiven, Sicherheit etc.
5 Arbeitsschritte:
Schritt 1: Analyse der Organisationsstrukturen und Prozesse Schritt 2: Analyse von Ressourcen und Mengengerüsten (input) Schritt 3: Analyse der Leistungsdaten (output)
Schritt 4: Integration der Daten und Konsolidierung der Ergebnisse Schritt 5: Entwicklung von Verbesserungspotenzialen
3. Ergebnisse
Die Ergebnisse der Analyse wurden zu folgenden Themen zusammengefasst:
1. Strategie
2. Fachliche Konzepte
3. Organisation der Leistungserbringung 4. Belegungsstruktur und Entwicklung
5. Kosten- und Ertragsstruktur (inkl. Küche), Investitionen 6. Personal
7. Prozesse
(Führung und Steuerung, Kommunikation, Reporting, Akquise und Vertrieb, Auftragskalkulation, Aufnahme und Entlassung, Innovation)
8. Immobilien und Raumprogramm 9. IT
10. Kultur 1. Strategie
2. Fachliche Konzepte
3. Organisation der Leistungserbringung 4. Belegungsstruktur und Entwicklung
5. Kosten- und Ertragsstruktur (inkl. Küche), Investitionen 6. Personal
7. Prozesse
(Führung und Steuerung, Kommunikation, Reporting, Akquise Aufträge und Klienten, Auftragskalkulation, Aufnahme und Entlassung, Innovation)
8. Immobilien und Raumprogramm 9. IT
10. Kultur
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3. Ergebnisse
„Roter Faden“ bei allen Einzelergebnissen:
Es gibt Verbesserungsbedarf im Hinblick auf die Bereitstellung von gut aufbereiteten, leicht
interpretierbaren und steuerungsrelevanten Controlling- Daten sowie die Integration der Kennzahlen in die
Führungs- und Steuerungsprozesse der Organisation.
Aufbau eines Kennzahlensystems zur Unterstützung des strategischen Entwicklungsprozesses in der WfbM
3. Ergebnisse
Ausgangspunkt für die Entwicklung eines Kennzahlensystems war ein prozessorientiertes WfbM-Modell
WfbM
AB
Klienten aus Vorsystemen
(Schule, andere WfBM, Wohnen, Familie)
EB/BBB
1. / 2. Arbeitsmarkt Rente
….
Aufnahme Abgänge
Akquise
Controlling
Effektivität und Effizienz Ressourceneinsatz, Prozesse, effects, outputs Controlling
Umfeldressourcen
Controlling outcomes, impacts
Management
Steuerung: Ressourcen (Personaleinsatz, Zeit, Sachmittel), Prozesse
Wirkungen Wirkungen
(Kompetenz, Lebensqualität, Teilhabe)
WfbM
Strategie
Zielgruppen, DL-/Produktionsbereiche
Systemumwelt
Regionale Beschäftigung/
Steuern/ Parafisci (SROI 4)
Individuelle + institutionelle Transfers (SROI 1 + 2)
Opportunitätserträge (SROI 3)
Gemeinwohleffekte (SROI 6)
Spezifische Kundener- wartungen, Klienten,
Angehörige, Finanzierungsträger …
xit-Modell WfbM Aufträge: Industriekunden, Konsumenten
Akquise Produkte/DL
(SROI 5)
GF
WL
Verwaltung Stäbe
BBB Arbeitsbereich Service (WL)
BBB FB … BBB FB … BBB FB …
FB … FB … FB …
Sozialer Dienst
z. B. Küche z. B. Technischer
Dienst Service-Einheit
4. Controlling-System
Steuernde Einheiten
• Reporting-Intervalle: monatlich
• Auswertungsgespräche: Quartalsweise
• Sollwerte: Speisen sich aus strategischen Zielen der Holding und der Organisation;
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5. Implementation des Systems
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Verknüpfung von operativem und strategischem Controlling
Operatives
Controlling Strategisches Controlling Kennzahlen
Kennzahlen
Kennzahlen
BSC Träger
BSC WfbM BSC
Organisationseinheiten WfbM
5. Implementation des Systems
Technische Umsetzung
Business Intelligence System
Finanzen
Primärsystem in anderen Bereichen des Trägers
Dazu Prüfung, ob Primärsystem einige oder alle Systeme der WfbM ablöst.
Dislozierung Systeme
WfbM
Verwaltung WfbM
Zentrale Verwaltung
Personal Klienten
...
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5. Implementation des Systems
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6. Erfahrungen und Ausblick
1. Controlling ohne Strategie macht keinen Sinn!
Der Strategieprozess schafft Klarheit über die Ziele und damit Messgrößen: Wo gibt es z. B. Bedarf für Innovationen und Entwicklungen und welche
Kennzahlen werden benötigt, um diese Prozesse zu beobachten und zu steuern?
2. Controlling ohne Wissen über die Erfolgstreiber bleibt ergebnislos:
Nur wenn die Erfolgstreiber bekannt sind, ist klar, welche Kennzahlen beobachtet und auch aktiv gesteuert werden müssen.
3. Das Kennzahlensystem hat auch immer kulturelle und kommunikative Seiten:
Sollwerte können offensiver oder defensiver formuliert werden, Kennzahlen müssen vermittelt werden und benötigen als
Steuerungsinstrument gerade in sozialen Organisationen Akzeptanz
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6. Erfahrungen und Ausblick
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4. Ein Kennzahlensystem hat auch immer eine organisatorische Seite:
Kennzahlensysteme sind gekoppelt an Verantwortung, Verantwortung ist gekoppelt an Einflussmöglichkeiten.
Organisationseinheiten können nur über Ziele gesteuert werden, die sie auch beeinflussen können und die leitenden
Mitarbeiter benötigen bei der Einführung von Kennzahlensystemen Unterstützung (Interpretation der Daten, Entwicklung von
Korrekturmaßnahmen).
5. Effiziente Kennzahlensysteme benötigen eine intelligente Übersetzung in EDV.
Nur wenn die Daten eines Kennzahlensystems leicht verfügbar und zudem belastbar sind, kann eine kontinuierliche Nutzung sichergestellt werden.
6. Organisationseinheiten, die über Sollgrößen gesteuert werden, entwickeln automatisch eine gewisse Fokussierung auf das eigene unmittelbare Arbeitsfeld. Dies ist durchaus produktiv, muss aber in Balance gehalten werden zu kooperativen und solidarischen
Elementen
.
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