Ausbildungsrahmenplan für das Duale Ausbildungsmodell
Ausbildung im Arbeitsbereich „Kinder von 0-3 Jahren“ (ein Jahr)
Die Bedeutung eines Ausbildungsrahmenplans
In der Dualen Ausbildung ist der/die Studierende in Ausbildung mit veränderten Lernsituationen konfrontiert, in der Regel erfolgt hier ein Wechsel von der Schülerrolle zur Berufsrolle. Dieser Wechsel erfordert mehr Eigeninitiative und die bewusste Übernahme von Verantwortung. Von daher ist es notwendig, Lernprozesse in der Ausbildung systematisch vorzubereiten und gezielt zu begleiten. Die Grundlage, um diesen Lern- und Anleitungsprozess zu strukturieren, ist der Ausbildungsrahmenplan. Der Ausbildungsrahmenplan berücksichtigt die Rahmenbedingungen und Lernerfordernisse des jeweiligen Arbeitsfeldes und benennt:
- die Ausbildungsphasen - die Lernziele
- die konkretisierten Lernziele - vorhandene Kompetenzen - eine zeitliche Planungshilfe
Praxisanleiter/in und Studierende in Ausbildung konkretisieren den Ausbildungsrahmenplan gemeinsam; insofern informiert dieser darüber hinaus über (gegenseitige) Erwartungen.
Diese Verschriftlichung ist Grundlage für eine Evaluation des Lernprozesses und somit der Zwischen- und Endbeurteilungen.
Der Ausbildungsrahmenplan ist darüber hinaus ein wichtiger Baustein in der Kooperation zwischen Praxis und Schule. .Dies entspricht auch dem Leitbild der Fachakademie für Sozialpädagogik Aschaffenburg, in dem betont wird, dass beide Ausbildungsorte als gleichwertig angesehen werden.
2. Überlegungen zur Handhabung des Rahmenausbildungsplans
Der vorliegende Ausbildungsrahmenplan wurde in Zusammenarbeit mit den Kollegen aus der Praxis entwickelt und gilt für die gesamte Ausbildung als ein verbindliches Instrument für die Professionalisierung.
In den jeweiligen Phasen werden allgemeine Ziele definiert, die im Austausch zwischen Praxisanleiter/in und Praktikant/in individuell festgelegt werden. Die Dauer der Phasen dienen als Orientierung und können je nach Praxissituation variiert werden. Der Aspekt
„zeitliche Planungshilfe“ ermöglicht es, die Planung des Lernprozesses überschaubar
machen und eine größere Verbindlichkeit herstellen. Durch das Nachdenken über bereits
vorhandenen Kompetenzen kann bei der Verfolgung der Lernziele an den Stärken angesetzt
werden.
Ausbildungsrahmenplan für das zweite/dritte Jahr im „Dualen Modell“
Ausbildungsjahr:
Name des/der Studierenden in Ausbildung:
Name des/der Praxisanleiters/in:
Name des/der Praxisdozenten/in:
Bezeichnung der Einrichtung:
Beschreibung des Aufgaben-/Einsatzgebietes:
Phase Lernziele Konkretisierung der Ziele
dafür vorhandene Kompetenzen
zeitliche Planungshilfe
1. EINFÜHRUNGS- UND EINARBEITUNGS-
PHASE
Zeitraum:
ca.2-3Monate
Kennenlernen der Mitarbeiter/-innen
Erfassen der Institution (Träger, Finanzierung, Konzeption, QM-System, Aufgabenbereiche, Zuständigkeiten, Arbeitsorganisation, Dienstvor-schriften, Dienstpläne, Räumlichkeiten Materialien...)
Erfassen der Rechtsgrundlagen
Kennenlernen von Regelungen und Abläufen
Informationen über Notfallmaßnahmen
Informationen zur Medikamentenregelung
Erfassen der Zielgruppe (Lebenssituation, aktuelle Bedürfnisse und Interessen Entwicklungsstand…)
Beziehungsaufbau zu den Kindern
Feinfühliges Verhalten gegenüber den Kindern entwickeln/Körpersprache der Kinder wahrnehmen
Sensibler Umgang mit Nähe und Distanz
Beobachten der Eingewöhnung/Übergang von der Familie in die Krippengruppe
Bedeutung von Transitionen für die Kinder bewusst erfassen, einen Zusammenhang zum eigenen Übergang erstellen
Übernahme von Teilaufgaben in den Bereichen Freispiel, Essens- und Schlafsituationen
Kennenlernen und schrittweise Übernahme pflegerischer Tätigkeiten
Erfassen von Ritualen
Konflikte unter und mit Kindern beobachten
Kennenlernen von Beobachtungs-/
Dokumentationsverfahren
Kennenlernen von Eltern und Angehörigen
Phase Lernziele Konkretisierung der Ziele dafür vorhandene Kompetenzen
zeitliche Planungshilfe
2. ERPROBUNGS- PHASE
Zeitraum:
ca. 4 Monate
Entwicklungssituationen von Kinder unter drei Jahren wahrnehmen und
erfassen/daraus entstehende Bedürfnisse erkennen
Feinfühliges Verhalten gegenüber den Kindern weiter entwickeln
in Konflikten unter und mit Kindern professionell handeln
Erfassen von Gruppenstrukturen
Übernahme von Aufgaben in den Bereichen Freispiel, Essens-, Pflege- und
Schlafsituationen
selbstständig Abläufe erkennen
Rituale kennenlernen und durchführen/Bedeutung erfassen
Mitgestaltung der Lernumgebung
Mitwirken an Beobachtungs- und Dokumentationsverfahren
Beteiligung an Planungen
selbstständiges Arbeiten mit Kleingruppen/
gezielte Bildungsangebote/offene Angebote
Projekte (mit)planen und durchführen
Durchführen von Einzelförderung
Rolle im Team finden und ausgestalten
Führen von Tür- und Angelgesprächen mit Eltern
Teilnahme an Elterngesprächen
Teilnahme an Gesprächen mit Kooperationspartnern
Beteiligung an Aufgaben der Öffentlichkeitsarbeit
Phase Lernziele Konkretisierung der Ziele dafür vorhandene Kompetenzen
Zeitliche Planungshilfe
3. VERTIEFUNGS- UND VERSELBST- STÄNDIGUNGS-
PHASE Zeitraum:
ca. 4 Monate
Eigenständige Übernahme organisatorischer und
verwaltungstechnischer Abläufe
(Mit)Verantwortung für die Gestaltung des Tagesablaufs übernehmen
Freispiel, Pflege-,Schlaf- und Essens- situationen gezielt pädagogisch begleiten
Beobachtungs- und
Dokumentationsverfahren selbstständig anwenden
Mitwirkung bei der Gestaltung des Übergangs in den Kindergarten
Mitgestaltung von Eltern- und Familiengesprächen
Eigene fachliche Positionen im Team und gegenüber Eltern vertreten
Übernahme von Aufgaben in der Öffentlichkeitsarbeit
Phase Lernziele Konkretisierung der Ziele dafür vorhandene Kompetenzen
zeitliche Planungshilfe
4.SCHLUSSPHASE Zeitraum:
ca. 1 Monat
Gestaltung des Abschieds von Kindern
Gestaltung des Abschieds von Eltern
Gestaltung des Abschieds vom Team
Beenden von eigenständigen Angeboten bzw. Übergabe an andere Mitarbeiter/-innen
Feststellen von
arbeitsbereichsspezifischen Kompetenzen
Reflexion über eigene Lernprozesse
abschließende Klärung der Haltung zum Arbeitsfeld Krippe
Auseinandersetzung mit aktuellen und berufspolitischen Themen