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Arbeit im Wandel vergangener und künftiger Energietransitionen

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Academic year: 2022

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Arbeit im Wandel

vergangener und künftiger Energietransitionen

Willi Haas April

Klimatag 2014

(2)

Vorgeschichte – Grundlegende Annahmen

• Früher oder später: Ausstieg aus dem fossilen Energieregime notwendig

• Desto früher Low-Carbon-Pathways eingeschlagen werden, umso geringer sind zu erwartende negative Auswirkungen für die

Gesellschaft

• Gefährdung von Wirtschaftswachstum und Arbeitsplätzen wird vielfach als Argument gegen diese Entwicklungspfade angeführt

• Fokussieren wir auf Arbeit: Wie haben vergangene Transitionen im Energieregime sich ausgewirkt? Was können wir aus der

Vergangenheit für die (noch schwer erkennbare) Zukunft lernen?

(3)

3

11

50

200

1 10 100 1000

Basic Hunter gatherer Agrarian Industrial M et ab olic ra te : D EC

GJ/cap/y

3 Gesellschaftsformationen der Menschheitsgeschichte -> Energie und Arbeit

(4)

0%

25%

50%

75%

100%

-10000 -9000 -8000 -7000 -6000 -5000 -4000 -3000 -2000 -1000 0 100 200 300 400 500 600 700 800 900 1000 1100 1200 1300 1400 1500 1600 1700 1800 1900 1950 1960 1970 1980 1990 2000 2010

Share of global DEC Hunter gatherer

Agrarian Industrial

3 Gesellschaftsformationen und deren Verbreitung

(5)

Quantitative Charakterisierung von Arbeit und quantitative Entwicklung über Zeit

Arbeitszeit: Gesellschaftliche Zeit für Produktion von Gütern und Dienstleistungen für anonyme Kunden zum Erwirtschaften von Einkommen oder zur Selbstversorgung dividiert durch die gesamte Population.

- 0,5 1,0 1,5 2,0 2,5 3,0 3,5 4,0

Hunters &

gatherers community

Swidden agriculture community

Permanent traditional farming society

Early industrialized

society

Fully industrialized

society

W or ki ng ho ur s

per person and day

(Based on the following cases and sources: Trinket (hunters & gatherers), Campo Bello (swidden agriculture) and Nalang (permanent farming, traditional): Fischer-Kowalski et al. 2011;

France 1998/1999, Netherlands 2000, UK 2000/2001: European Commission 2003, Eurostat database 2013; Germany 2001/2002: Statistisches Bundesamt 2006, Eurostat database 2013)

(6)

Muskelkraft ermöglicht physische Arbeit wie das Verändern von Objekten

• menschlicher Körper ist eine ineffiziente Maschine: Bei 6,2 – 9,6 MJ/Tag Input werden in 8 Std. 2 MJ geleistet / 20% Wirkungsgrad

• Geringe Leistung:

• Dauer: 1 kg Kohle Input in Maschine mit 10% Wirkungsgr. ergibt 2 MJ Output

• Maximal: Athleten 1 kW für einige Sekunden

(Smil 2008, p.138)

Rationalität/Wissen ist die intellektuelle Leistungsfähigkeit, ermöglicht Lernen und Kommunikation

• Gehirn verbraucht 1/6tel des energetischen menschlichen Grundumsatzes

• Entwicklung und Aufrechterhaltung erfordert Zeit (life long learning)

Empathy ist die Fähigkeit Gefühle anderer antizipieren und spiegeln zu können

(Rizzolatti et al. 2006, p.54-61)

, ist eng mit kulturell Aspekten verbunden

• Wichtig für Kommunikations- und Pflegeaufgaben (Care) Qualitative Charakterisierung menschlicher Arbeit

Pr oduk tiv itä ts zuw äc hs e

Groß durch Maschinen und technische Energie Groß durch IT und Elektrizität Gering weil soziale Bez.

(7)

physical

intellectual empathy

0%

20%

40%

60%

80%

100%

agrarian coal take off oil acceleration stabilization post-fossil

Quality of work

Socio-metabolic regime

Arbeit: Rückblick

(8)

0 2.000 4.000 6.000 8.000 10.000 12.000

1870 1880 1890 1900 1910 1920 1930 1940 1950 1960 1970 1980 1990

primary energy consumption (PJ) working time (10 mill. hours)

Italy 1870-1998

PEC (PJ)

working hours (10 mio)

0 5.000 10.000 15.000 20.000 25.000

1870 1880 1890 1900 1910 1920 1930 1940 1950 1960 1970 1980 1990

primary energy consumption (PJ) working time (10 mill. hours)

Germany 1870-1998

Gesellschaftliche Arbeitszeit und Energieverbrauch in Industrieländern

(Sources: Maddison 2001; Maddison 2008: online data base, Cleveland 2011, SEC-Database 2011)

Arbeit hat sich im Laufe der Energietransitionen quantitativ und qualitativ radikal verändert

Seit den 70igern keine enge Koppelung – schafft Spielräume die genutzt werden können - tieferes

Verständnis vorausgesetzt.

(9)

11 50

200

0 100 200 300 400 500

Hunter gatherer Agrarian Industrial Post-fossil

Metabolic rate: DEC GJ/cap/y

Nächste Energietransition – was bedeutet das für die Zukunft der Arbeit

(10)

11 50

200

100 0

100 200 300 400 500

Hunter gatherer Agrarian Industrial Post-fossil

Metabolic rate: DEC GJ/cap/y

- 0,5 1,0 1,5 2,0 2,5 3,0 3,5 4,0

Hunters &

gatherers community

Swidden agriculture community

Permanent traditional farming society

Early industrialized

society

Fully industrialized

society

Post-fossil

Working hours per person and day

Quant ?

Qual

Nächste Energietransition – was bedeutet das für die Zukunft der Arbeit

(11)

Prduktivität, Löhne und Ressourcenpreise

11

 Steigende Arbeitsproduktivität in Zeiten geringen Wirtschaftswachstums ist eine Herausforderung für den Arbeitsmarkt

 Ressourcenpreise, die schneller wachsen als Löhne, verschärfen Ungleichverteilungen und begünstigen

soziale Konflikte

(12)

der Erkenntnisse vergangener Transitionen

steigender, hoher bzw. volatiler Ressourcenpreise und

geringen Wirtschaftswachstums

Vor dem Hintergrund …

die diese Veränderungen nützen,

Beschäftigung und Einkommen sichern und

Ressourcenverbräuche verringern

diskutieren wir Optionen für die Zukunft der Arbeit, die …

(13)

physical

intellectual empathy

0%

20%

40%

60%

80%

100%

agrarian coal take off oil acceleration stabilization post-fossil

Quality of work

Socio-metabolic regime

Arbeit: Rückblick und Zukunft

(14)

Q ualif ik at io n

Quantität

Energie- sektor Trans-

port

Land/

Forst- wirt.

sektor Bau-

Körperbe zogene

DL

Material bewirt.

• Renovieren arbeitsintensiver

• Schlanke effiziente Infrastruktur (steady state)

• Öff. Transport

arbeitsintensiver als Automobilsektor

• Logistik

• Reduktion der

Transportleistung (steady state Infr.)

• Statt Abbau mehr Reparatur, Umbau, Recycling

• Logistik

• Eco-Design

• Gesteigerte health literacy

Ageing/Pflege

• Elektr. Energie steigt

• Reduzierte Fossil Importe

• Aufwand für Energieversorgg. steigt

• Energiemanagement

• Gesteigerte Lebensmittelqualität

• Weniger Fleisch

• Höhere Standards: Tierhaltung, organ. Landwirt.

• Aufwändigere Waldbewirtschaftung

Arbeit: Rückblick und Zukunft

Umbau in Richtung höhere Arbeitsintensität und geringerer

Material/Energieintensität scheint möglich - ETR

(15)

15

Mögliche Wege für stabile Beschäftigung und sinkenden Energiekonsum

15 15

Danke für Ihre Aufmerksamkeit

(16)

Win-Win Veränderungen in Europa Konsequenzen für Arbeit

Changes in

quantity physical intellectual empathy

Energiesektor

• Anteil elektrischer Enrgie an der Endenergie steigt

• Wind, Sonnen, Gezeiten- und Wasserkraftwerke, Geothermie

• Reduzierte Importe fossiler Energieträger

• Nachfrageseitiges Energiemanagement steigt

• Mehr Arbeitskraft um Gesellschaft zu versorgen

• Höhere Qualifikationen erforderlich

• Steigende Anforderung an KonsumentInnen Energie zu managen (Menge und Zeit)

Land-, Forstwirtschaft und Fischerei

• Gesteigerte Lebensmittelqualität (gesunde Ernährung)

• Mehr organ. Landbau, mehr Gemüseanbau

• Weniger “rotes” Fleisch

• Hohe Standards in der Tierhaltung

• Krise bei Wildfisch-Produkten erfordert Investments, Kontrollen und Management; Aquaculture wird mehr

• Steigender Arbeitskräftebedarf für organ. Landbau mit hohen Qualitätsanforderungen

• Stabiler Bedarf für Viehhaltung (weniger Tiere aber aufwändigere Haltung)

• Zunahme des precision farming als Antwort auf steigende Rohstoffpreise und Umweltstandards

• Mehr Arbeitskräftebedarf zur Sicherung der Ecosystem-Services (Forst, Fischerei)

Arbeit: Zukunft

(17)

Win-Win Veränderungen in Europa Konsequenzen für Arbeit

Changes in

quantity physical intellectual empathy

Transport

Personen

• Anwachsen urbaner Räume und schrumpfen des ländlichen Raumes (im Arbeitskräfte für Flächen- und Punktressourcen)

• Öffentlicher Transport zwischen urbanen Zentren (Schiene)

• Reduzierter motorisierter Individualverkehr in Städten / öffentlich, gehen, Fahrrad fahren

• Begünstigt Infrastruktur mit geringen Erhaltungsaufwand Güter

• Geringere Transportaufwand da Fossil-Energie weitgehend weggefallen sein wird

• Stabilisierung der Infrastrukur reduziert Transportaufwand für baumaterialien

• Nachfrage in urbanen Zentren effizienter zu befriedigen

• Beschäftigung wandert von Automobil- industrie zu Transportdienstleistungen (positive Beschäftigungseffekt)

• Fahrrad- und Öffi-freundliche Policies in urbanen Räumen stimulieren

Beschäftigung – mehr physische Aktivität

• Geringere Kilometerleistung für Personen und Güter könnte in Summe Beschäftigung senken

• Logistik ist aufwändiger und erfordert ICT und mehr entsprechende Qualifikationen

Arbeit: Zukunft

(18)

Win-Win Veränderungen in Europa Konsequenzen für Arbeit

Changes in

quantity physical intellectual empathy

Bausektor

• Stabilisierung der Infrastruktur

• Renovieren und Umbauen vorhandener

Infrastrukturen für höhere Energieeffizienz und geringen Erhaltungsaufwand

• Weniger Arbeit durch geringen Neubau

• Mehr Arbeit durch arbeitsintensivere Renovierung

• Mehr handwerkliche und planerische Fähigkeiten

Arbeit: Zukunft

(19)

Win-Win Veränderungen in Europa Konsequenzen für Arbeit

Changes in

quantity physical intellectual empathy

Körperbezogene Dienstleistungen (Nahrung, Gesundheit, Well/Fitness)    

• Auswärts essen; Gesundes Essen, große Bandbreite

• Gesteigerte health literacy erhöht Nachfrage nach soft services

Aging of society erhöht Nachfrage nach Gesundheits- und Pflegeleistungen

• Trends setzen sich fort

• Körperbezogene Dienstleistungen erfordern spezielle Qualifikationen

• Erhöhter Pflegebedarf erfordert steigende

Qualifikationen in Familie und bei Professionellen ( Empathy)

Materialbewirtschaftung    

• Mehr Management um Kreislaufwirtschaft zu fördern

• Smartes Design für höhere Lebensdauern und bessere Reziklierbarkeit

• Recycling spart Energie

• Mehr Logistik-Skills

• Mehr handling von Materialien und Ersatzteilen

• Herausfordernde Designaufgaben

Arbeit: Zukunft

Referenzen

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