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Der Körper F

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Academic year: 2022

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(1)

Der Körper F

2p

Lemma

Sei DR, aber D kein Quadrat in R. Dann gilt R[

D]∼=R×R.

Beweis:

Wir definieren den Isomorphismusφ:R[

D]R×R mit x +y

D7→(x+yD,xyD).

Die Bijektivität vonφfolgt mit der Umkehrabbildung φ1(u,v) = u+2v +u2Dv

D.

Die Verträglichkeit vonφmit+,·lässt sich leicht nachrechnen.

Zahlentheorie - V23 - 27.06.2012 Frobenius-Automorphismus, Algorithmus von Cippola 201 / 231

(2)

Der Körper F

2p

Satz Körper F2p

Sei p prim und(Dp) = (−1). Dann istFp2 :=Fp[√

D]ein Körper mit p2 Elementen.

Beweis:

Wir betrachten die Norm-Abbildung N :Fp2 →Fpmitω 7→ωω.¯ Zeigen N(ω)6≡0modp für alleω =x +y

D∈Fp[√

D]\ {0}. Damit ist N(ω)∈Fpundωist invertierbar.

Annahme: N(ω) =x2y2D≡0modp.

Damit gilt x2y2Dmodp.

Es gilt yUp, denn für y0 folgt x ≡0. (Widerspruch:ω6=0) Es folgt D ≡(xy)2modp. (Widerspruch: D ist ein Nichtrest.) Das vorige Lemma liefertFp[√

D]∼=Fp×Fp. D.h.|Fp[√

D]|=p2.

Zahlentheorie - V23 - 27.06.2012 Frobenius-Automorphismus, Algorithmus von Cippola 202 / 231

(3)

Der Frobenius-Automorphismus

Definition Froebenius-Automorphismus

Sei p ∈P\ {2}. Der Frobenius-Automorphismus ist die Abbildung fp :F2p→F2pmitω 7→ωp.

Anmerkungen:

Wir wissen bereits, dass fp homomorph ist, d.h.

fp(xy) =fp(x)fp(y)und fp(x +y) =fp(x) +fp(y).

Damit ist fpein Ring-Homomorphismus.

DaKer(fp) ={0}ist fpbijektiv, d.h. fp ist ein Automorphismus.

Zahlentheorie - V23 - 27.06.2012 Frobenius-Automorphismus, Algorithmus von Cippola 203 / 231

(4)

Eigenschaften des Frobenius

Satz Eigenschaften des Frobenius

Sei p ∈P\ {2}. Dann gilt fp(ω) = ¯ωfür alleω∈F2p.

Beweis:

Mittels Kleinem Fermat gilt fp(x) =xp=x für alle x ∈Fp. Damit gilt fp(ω) =ω = ¯ωbereits für alleω∈Fp.

Das Polynom g(X) =XpX besitzt also die p Nullstellenω∈Fp. g(X)kann aber inF2phöchstens p Nullstellen besitzen.

D.h. die Fixpunkte des Frobenius sind gerade die Elemente ausFp

Fp={ω∈F2p|fp(ω) =ω}.

Seiω ∈F2p\Fpund damit fp(ω)6=ω. Wir betrachten das Polynom h(X) =X2−Tr(ω)X +N(ω).

Wir wissen h(ω) =0. Mit Hilfe der Linearität des Frobenius folgt h(fp(ω)) =fp(h(ω)) =fp(0) =0.

Damit ist f(ω)eine Nullstelle von h(X).

Die einzigen beiden Nullstellen sind aberω undω. D.h. f¯ p(ω) = ¯ω.

Zahlentheorie - V23 - 27.06.2012 Frobenius-Automorphismus, Algorithmus von Cippola 204 / 231

(5)

Eigenschaften des Frobenius

Korollar

Es gilt N(ω) =ωω¯ =ωp+1für alleω ∈F2p.

Satz Norm-1 Gruppe

Sei p ∈P\ {2}und Gp:={ω ∈Fp2 |N(ω) =1}. Dann ist(Gp,·)eine Gruppe mit Ordnung p+1.

Beweis:

Da die Norm multiplikativ ist, bildet(Gp,·)eine Gruppe.

z.z.:|Gp|=p+1. Betrachte die Norm-Abbildung N:Fp2 →Fp. N(ω) =ωp+1=1 kann inFp2 höchstens p+1 Lösungen besitzen.

Damit gilt|Gp|=|Ker(N))| ≤p+1.

Außerdem gilt|Im(N)| ≤ |Fp|=p−1. Insgesamt erhalten wir

|Fp2|=p2−1= (p+1)(p−1) =|Ker(N)| · |Im(N)|. Damit folgt|Im(N)|=p−1 und|Gp|=|Ker(N)|=p+1.

Zahlentheorie - V23 - 27.06.2012 Frobenius-Automorphismus, Algorithmus von Cippola 205 / 231

(6)

Quadratwurzeln, revisited

Korollar

Es gilt|{ω ∈Fp2|N(ω) =a}|=p+1 für alle a∈Fp.

Beweis: Alle Nebenklassen von Gpbesitzen Kardinalität p+1.

Idee des Quadratwurzel-Ziehens in quadratischen Erweiterungen:

Sei aUp mit(ap) =1. Gesucht ist ein x mit x2amodp.

Wir konstruieren dazu einω∈Fp2 mit N(ω) =a.

Setze x :≡ωp+12 modp. Es folgt x2≡ωp+1N(ω)amodp.

Ziel: Konstruktion vonω∈Fp2 mit N(ω) =a.

Zahlentheorie - V23 - 27.06.2012 Frobenius-Automorphismus, Algorithmus von Cippola 206 / 231

(7)

Konstruktion eines Elements mit Norm a

Lemma Konstruktion eines Elements mit Norm a

Sei p ∈P\ {2},(ap) =1. Sei b∈Fp, D:=b2a mit(Dp) = (−1).

1 Das Elementω :=b+√

D∈Fp[√

D]besitzt Norm N(ω) =a.

2 Die Anzahl aller b∈Fpmit(b2pa) = (−1)ist mindestens 12(p−1).

Beweis:

(1) Fürω=b+√

D∈Fp[√ D]gilt N(ω) = (b+√

D)(b−√

D) =b2D =a.

(2) Für alleω∈Fp2\Fpmit N(ω) =a gilt für b:= 12Tr(ω) ω22bω+a≡0modp, d.h.ω=b±√

b2a.

Wegenω6∈Fpfolgt, dass für dieses b gilt(b2pa) = (−1).

Wir zählen die Anzahl derω∈Fp2\Fpmit verschiedener Spur.

Jedes dieserω liefert ein verschiedenes b∈Fpmit(b2pa) = (−1).

Korollar zuvor: Für M ={ω∈Fp2 |N(ω) =a}gilt|M|=p+1.

Zahlentheorie - V23 - 27.06.2012 Frobenius-Automorphismus, Algorithmus von Cippola 207 / 231

(8)

Konstruktion eines Elements mit Norm a

Beweis: (Fortsetzung)

M enthält beide Quadratwurzeln von a inFp, d.h.|M\Fp|=p−1.

Falls fürω∈M\Fpauch das konjugierteω¯ ∈M\Fp, entferneω.¯ Die entstehende Menge M besitzt Kardinalität mindestens p21. Alle Elemente aus Mbesitzen verschiedene Spur. Damit folgt

|{b∈Fp|(b2pa) = (−1)}| ≥ |M| ≥ p21.

Zahlentheorie - V23 - 27.06.2012 Frobenius-Automorphismus, Algorithmus von Cippola 208 / 231

(9)

Algorithmus von Cippola

Algorithmus von Cippola

EINGABE: p∈P, amodp mit(ap) =1

1 REPEAT

1 Wähle b∈ {1, . . . ,p1}zufällig. Setze D:=b2a.

UNTIL(Dp) = (−1).

2 Berechne x := (b+√

D)p+12 inFp[√ D].

AUSGABE: x modp mit x2amodp Laufzeit: erwartete LaufzeitO(log3p).

Bsp: : Wir berechnen die Quadratwurzel von a=2 inF7. Für b=1 gilt(Dp) = (71) = (−1). Es folgt

(b+√

D)p+12 = (1+√

−1)4= (2√

−1)2=−4≡3mod7.

Wir prüfen 32=9≡2mod7.

Zahlentheorie - V23 - 27.06.2012 Frobenius-Automorphismus, Algorithmus von Cippola 209 / 231

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