• Keine Ergebnisse gefunden

Ventilation of the Greenland Sea - Variability and its Causes in 1994 - 2001

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Aktie "Ventilation of the Greenland Sea - Variability and its Causes in 1994 - 2001 "

Copied!
208
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

Ventilation der Gr~nlandsee -Variabilitä und ihre Ursachen 1994 - 2001

Ventilation of the Greenland Sea - Variability and its Causes in 1994 - 2001

Stephanie Ronski

Ber. Polarforsch. Meeresforsch. 444 (2003)

ISSN 1618 -

3193

(2)

Stephanie Ronski

Stiftung Alfred- Wegener-Institut fü Polar- und Meeresforschung in der Helmholtz-Gemeinschaft Postfach 120161

Columbusstrafie D-27515 Bremerhaven

Die vorliegende Arbeit ist die inhaltlich unveriinderte Fassung einer Dissertation, die im August 2002 dem Farhbereich 1 Physik/Elektrotechnik der Universitä Bremen vorgelegt wurde.

Eine Farbversion dieser Ver~ffent~lichung kann unter

http://elib.suub.isui-bremen.dc/publications/dissertations/E-Diss458Ronski.pdf bezogen werden.

(3)

Inhaltsverzeichnis

. . . ...

Zusammenfassung 111

. . .

Abstract i v

1 Einleitung und Aufgabenstellung 1

2 Die Grönlandse 3

2.1 Geographische Lage und Bathymetrie

. . .

3

2.2 Mittlere meteorologische Bedingungen . . . 5

2.3 Zirkulation

. . .

7

2.4 Hydrographie . . . 9

2.5 Klimatologische Eisbedeckung . . . 1 3 3 Konzepte zur Ventilation 15 3.1 Beteiligte Prozesse . . . 16

3.2 Ventilationstiefen . . . 19

3.3 Aktuelle Situation . . . 21

4 Mei3methoden und Datenquellen 2 5 4.1 Hydrographische Messungen

. . .

25

4.1.1 Schiffsgebundene CTD-Messungen . . . 26

4.1.2 Verankerte CTD-Messungen . . . 27

4.2 Eisfernerkundung . . . 30

4.3 Meteorologische Parameter . . . 31

4.3.1 Winddurchmischung . . . 32

4.3.2 Wolkenbedeckung . . . 32

4.3.3 Relative Feuchte . . . 32

4.3.4 Wasseroberflächentemperatu

. . .

33

4.3.5 Wärmeflu . . . 33 5 Datenmaterial

5.1 Meteorologie . . . 5.1.1 Winddurchmischung . . . 5.1.2 Lufttemperatur . . . 5.1.3 Wärniefluf . . . 5.2 Eiskonzentrationen . . . 5.3 Hydrographische Entwicklung 1994 bis 2000 . . . 5.3.1 Hydrographie auf 75' N . . . 5.3.2 Interannuale Variabilitä auf 75' N . . .

(4)

INHALTSVERZEICHNIS . . .

5.3.3 Eintrag kalten und salzarmen Wassers 59

. . .

5.3.4 Stabilitä 62

. . . 5.3.5 Fortlaufende Profilmessungen im Winter 99/00 * 64

. . .

5.4 Diskussion 71

6 Modellbeschreibung 73

. . .

6.1 Das Deckschichtmodell 74

. . .

6.2 Das Eismodell 76

. . .

6.3 Wind efficiency 80

. . .

6.4 Diffusion 82

7 Modellstudien 83

. . .

7.1 Basisexperiment 84

. . .

7.1.1 Randbereiche 84

. . .

7.1.2 Zentrum der Grönlandse 89

. . .

7.2 Sensitivitätsstudie 94

. . .

7.2.1 Wärmeflu 94

7.2.2 Windgetriebene Vermischung . . . 97 . . . 7.2.3 Wärmeflufireduzierun durch die Eisbedeckung 103

. . .

7.2.4 Advektion 108

7.2.5 Kombination verschiedener Antriebe und Anfangsbedingungen . . . 111 . . .

7.2.6 Einflufi der Wassersäul 116

. . .

7.3 Hauptresultate 124

8 Zusammenfuhrung und Diskussion der Ergebnisse 127

. . . 8.1 Einzelne Winter

/

Modellergebnisse und Messungen 128

. . .

8.2 Gesamtbetrachtung 142

. . .

8.3 Diskussion 147

. . .

8.4 Anwendung der Erkenntnisse 152

9 Zusammenfassung 157

A Berechnung des Wärmeflusse 161

. . .

A . l Bulkformeln 161

. . .

A.2 Die Austauschkoeffizienten 163

B Meteorologische Daten 165

. . .

B.1 Windgeschwindigkeit 165

. . .

B.2 Lufttemperatur 170

. . .

B.3 Wärmefluf 175

. . .

B.4 Oberflächentemperature entlang 75 O N 180

C Hydrographische Daten 183

. . . C.1 Zonale Temperatur- und Salzgehaltsverteilung 183

. . .

C.2 Vertikale Dichteprofile 191

Literaturliste 193

Danksagung 203

(5)

Zusammenfassung

Die Besonderheit der vorliegenden Arbeit, die die zeitliche Variabilitä der Ventilations- tätigkei und deren Antriebskomponenten in der Grönlandse in den späte neunziger J a h - ren beschreibt und die bisher diskutierten Ventilationskonzepte und Bestimmungskriterien neu bewertet, liegt im verwendeten Datensatz begründet Dieser zeichnet sich durch in d e r Ozeanographie nur selten erfüllt Qualitäte aus, wie z. B. da die Zeitserie mehrere Jahre umfaß und eine konstistente räumlich und zeitliche Abdeckung sowie eine gleichbleibend gute Qualitä der MeBverfahren und -genauigkeiten aufweist. Erst hierdurch ergibt sich die Möglichkeit das vielparametrige, durch Wechsel- und Rückwirkunge gekennzeich- nete Ventilationsgeschehen in der Grönlandse durch mehr als Zweipunkt-Prüfunge zu untersuchen. Dabei stellt sich heraus, da alle Konzepte, die aus Beobachtungen übe nur einen Winter entstanden sind, unzulässi verallgemeinern und keine längerfristig Gültig keit besitzen. Ebenso zeigt sich, da keines der Einzelkriterien, die als Indikatoren fü stattgefundene Konvektion angegeben werden, allgemein gülti ist. So diagnostizieren die Konzepte der frühe neunziger Jahre die zwingende Notwendigkeit von Eisbildung fü das Auftreten von Ventilation in der Grönlandse ( R u d e l s , 1990; Visbeck et al., 1995;

Marshall und Schott, 1999). Es tritt in den neunziger Jahren jedoch oftmals Ventilation bis in größe Tiefen auf, ohne da eine Eisbildung stattgefunden hat. Als Kriterien fü stattgefundene Ventilation in der Grönlandse werden u. a. eine Vergrößeru der Fluk- tuationen im Temperatur- und Salzgehaltsfeld (Wolf et al., 1997; B u d i u s et al., 1993), der Eintrag kälteren salzärmere Wassers (Visbeck et al.; 1995; Verduin und Quadjasel, 1999, U. a.) oder auch eine Homogenisierung der Wassersäul ( R u d e l s , 1990) angeführt Die Analyse des vorliegenden Datensatzes weist bezüglic jedes dieser Kriterien nach, da die Grönlandse ohne deren Erfüllun ventiliert werden kann und da darüberhinau zum Teil sogar ein gegenteiliger Effekt auftritt (z. B. Erwärmun und Salzanreicherung). Aussagen übe Ventilationstiefen, die sich auf ein solches Kriterium stützen müsse also zumindest teilweise falsch sein und bedürfe daher einer Korrektur. Die in der vorliegenden Arbeit entwickelte Analyse der hydrographischen Daten führ zu einer konsistenten Beschreibung der Ventilationsgescliichte im Zeitraum 1994 bis 2000 und damit zu einer entsprechenden Korrektur. Die Relevanz der verschiedenen Antriebsmechanismen wird damit nicht aus Einzelereignissen abgeleitet und als allgemeingülti postuliert, sondern es ergibt sich erst- mals ein Einblick in die Vielfalt der mögliche Ventilationsabläufe Da mit dieser Arbeit dann auch das notwendige Diagnoseinstrumentarium zur korrekten Bewertung stattgefun- dener winterlicher Ventilation zur Verfügun steht, wird anhand des Winters 00/01 gezeigt.

Wird eine Diagnose anhand von hydrographischen Daten angestrebt, ist die Betrachtung der Dichte- und Stabilitätsentwicklun neben der Temperatur- und Salzgehaltsentwicklung notwendig. Zudem mu bei jedem gewählte Parameter mindestens eine jährliche detail- lierte Erfassung der großskalige Verteilung erfolgen. überdie sind Kentnisse übe den Austausch mit der Atmosphär und die Auswirkungen der lateralen Advektion auf den je- weiligen Parameter notwendig, die zum Teil auch durch kontinuierliche Wintermessungen ersetzt werden können

(6)

Abstract

The noteworthiness of the presented work, which describes the ventilation activity in the Greenland Sea in the late nineties and reevaluates the various ventilation concepts and criteria for its identification, is based On the used data set. The data set features qualities, which are only rarely met in oceanography, like comprising more than one or two years, having a consistent spatial and timely resolution as well as a constant high quality of measuring processes and accuracies. Only this allows for an examination of t h e multi-parametric, through interaction and feedback mechanisms characterised ventilation process in the Greenland Sea by more than a two-point-evaluation. The results emphasize that all concepts based on only one year of observations generalize inadmissibly a n d are not valid on longer terms. It is also shown that none of the single criteria used as a n indicator for convection is generally valid. The concepts of the early nineties emphasize for instance the necessity of ice production for the ventilation t o occur in the Greenland Sea (Rudels, 1990; Visbeck et al., 1995; Marshall und Schott, 1999). However, ventilation t o considerable depths occurs several times in the nineties without any ice production.

Criteria used to identify ventilation in the Greenland Sea are for instance a n increase of the smallscale fluctuations in the temperatur and salinity field (Wolf et al., 1997; Bud6us et al., 1993), the input of colder and less saline water (Visbeck et al., 1995; Verduin und Quadfasel, 1999, and others) or a n homogenization of the water column (Rudels, 1990).

The analysis of the presented data set shows for each criteria that the Greenland Sea can be ventilated without their fulfillment and that even a n opposite effect can occur (e.g.

a temperature and salinity increase). Statements about ventilation depths based o n such a criterion must a t least be partly wrong and need therefore a correction. The analysis of hydrographic data developed during this work leads t o a consistent description of the ventilation history in the period of 1994 t o 2000 and hence to the needed correction of the ventilation depths. The relevance of the different forcing components is therefore not deduced from specific events with its general validity postulated. Instead, the variety of the occuring ventilation processes could be focused on for the first time. That the necessitated diagnostic instrument for a correct determination of the winterly ventilation is available with this work will be shown for the winter 00/01. If a diagnosis based on hydrographic d a t a is aimed a t , the inspection of the density and stability development is necessitated in addition t o the temperature and salinity development. Any of the chosen parameters has to be monitored in detail a t least once a year on basinscale. In addition, knowledge about the exchange with the atmosphere and the effect of lateral advection on the chosen parameter is needed, which can partly be substituted by a continous monitoring during winter.

(7)
(8)

2 KAPITEL l . EINLEITUNG UND AUFGABENSTELLUNG

Überprüfu und Richtigstellung der bisherigen Konzepte. Gleichzeitig wird die Existenz zweier verschiedener Ventilationsformen in der Grönlandse deutlich, die die Interpreta- tion sämtliche Beobachtungen und die numerische Simulation der Ventilation erheblich kompliziert.

Die Untersuchung zeichnet sich vor allem durch den verwendeten hydrographischen Datensatz aus. Dieser besteht aus räumlic hochauflösenden hydrographischen Messun- gen mit hoher Meflgenauigkeit, die seit dem Sommer 1994 jährlic entlang 75' N gewonnen werden und die die vertikale und horizontale Struktur der Wassersäul in der Grönlandse in bisher sieben aufeinander folgenden Sommern zeigen. Zur Verbesserung der zeitlichen Auflösun dieser Zeitreihe wurde eine tiefseetaugliche, automatisch profilierende, veran- kerte CTD-Sonde in der zentralen Grönlandse ersteingesetzt. Seit dem Sommer 1999 liefert sie jeden zweiten Tag ein vertikales Profil der hydrographischen Eigenschaften.

Die folgende Abhandlung stellt zunächs das Arbeitsgebiet vor und schildert die bis- her vorliegenden Konzepte zur Ventilation der Grönlandse sowie daraus resultierende Ventilationstiefen. Danach werden in Kapitel 4 die Methoden zur Erfassung der eige- nen, hydrographischen Datensätz beschrieben und Details zu den zusätzlic verwende- ten, weitverbreiteten Datensätze (z. B. ECMWF-Daten) gegeben. In Kapitel 5 werden Zeitreihen der wesentlichen, die Ventilation beeinflussenden Faktoren aus dem Bereich der Atmosphäre der Hydrographie und der Kryosphär vorgestellt. Diese sollen fü eine Ãœberprüfu der in Kapitel 3 vorgestellten Ventilationskonzepte mit einer Zeitreihe der Ventilationstiefen verglichen werden. F à ¼ eine erste Analyse werden die Ventilationstiefen allein aus den Beobachtungsdaten gewonnen, indem die Ventilationstiefe der Eindringtiefe kalten und salzarmen Wassers gleichgesetzt wird. Die Resultate dieser ersten Analyse wi- dersprechen den Ventilationskonzepten und zeigen den Bedarf a n weiteren Informationen übe die Auswirkungen der Ventilation auf die Wassersäul und übe die Wechselwirkun- gen der Antriebskomponenten bei der gemessenen Struktur der Wassersäul und bei realen Antriebsbedingungen. Diese werden mit Hilfe eines eindimensionalen Modells gewonnen, dessen Beschreibung in Kapitel 6 zu finden ist. Die Ergebnisse dieses Modells, i n dem die einzelnen Antriebskomponenten an- und abgeschaltet und auch einzeln variiert wer- den, werden in Kapitel 7 vorgestellt. Währen solche Modellstudien bisher meist anhand einzelner Jahre durchgeführ wurden (z. B. Visbeck et al., 1995), mu das Modell in der vorliegenden Studie mehrere aufeinander folgende Jahre sinnvoll simulieren. In Kapitel 8 werden die Erkenntnisse aus den Beobachtungen und den Modellsimulationen zu einer kon- sistenten Beschreibung der Ventilationstätigkeit und damit auch der Ventilationstiefen, in den späte neunziger Jahren zusammengefügt Das resultierende Ventilationskonzept wird in Kapitel 9 zusammengefa§ dargestellt.

(9)

Kapitel 2

Die Gronlandsee

Die Gronlandsee liegt in den hohen Breiten der Nordhalbkugel, zwischen dem ganzjähri eisbedeckten Arktischen Ozean und dem warmen Nordatlantik mittlerer Breiten. Sie bil- det eine wichtige Verbindung zwischen diesen beiden unterschiedlichen Meeresgebieten, durch die gro§ Wärme und Wassermengen ausgetauscht werden. Obwohl dieser Aus- tausch im wesentlichen entlang der Peripherie der Gronlandsee stattfindet, ist der sehr unterschiedliche Einflu der atlantischen und arktischen Wassermassen in den hydrogra- phischen Bedingungen der zentralen Gronlandsee deutlich zu erkennen.

Aufgrund der beckenweiten, zyklonalen Zirkulation werden die in die Gronlandsee flie- §ende Wassermassen kreisförmi um das Zentrum der Gronlandsee herum bewegt. I m Zentrum der Grönlandse herrschen geringe mittlere Geschwindigkeiten. Lokal auftreten- de hohe Geschwindigkeiten sind im allgemeinen mit Eddies verbunden, die Wasser aus dem Randbereich in das Zentrum transportieren.

Aufgrund der Lage im hohen Norden und den entsprechend niedrigen Lufttempera- turen gibt die Gronlandsee gro§ Wärmemenge a n die Atmosphär ab. Dies beeinfluBt die hydrographischen Bedingungen insbesondere a n der Wasseroberfläch und ermöglich lokal Eisbildung.

Die klimatischen und die hydrographischen Bedingungen der Gronlandsee, ihre geogra- phische Lage, die Bathymetrie und die gro§räumi Zirkulation werden in diesem Kapitel vorgestellt.

2.1 Geographische Lage und Bathymetrie

Die Gronlandsee liegt östlic von Grönlan und erstreckt sich in Nord-Süd-Richtun zwi- schen 78' N und 72' N und in Ost-West-Richtung von 15' E bis zum grönländisch Schelf auf etwa 20°W An ihrem Rand befinden sich mehrere Inseln; die Insel Jan Mayen im Süden die Bäreninse im Osten und die Inselgruppe Spitzbergen im Norden der Grönland see (siehe Abb. 2.1).

Geographisch gehör die Gronlandsee zum Arktischen Mittelmeer, welches auch die Islandsee, die Norwegensee und den Arktischen Ozean umfa§t Von diesen angrenzen- den Seegebieten wird die Gronlandsee durch natürlich Grenzen, durch unterseeische

(10)

Abbildung 2.1: Geographische Lage und Bathymetrie der Grönlandsee die 1000 m , 2000 m und 3000 m Isobathen sind eingezeichnet; S=Spitzbergen, G=Grönlandseebecke und B=Boreasbecken.

(11)

2.2. M I T T L E R E METEOROLOGISCHE BEDINGUNGEN 5 Rücke und Bruchzonen, getrennt (Abb. 2.1). Die Grenzen werden im folgenden, i m Süde der Gronlandsee beginnend und gegen den Uhrzeigersinn fortfahrend, beschrie- ben: Die Grönlandse und die südlic von ihr gelegene Islandsee werden durch die J a n Mayen Bruchzone getrennt. Diese verlauft zwischen der Insel Jan Mayen und Grönlan entlang 71' N und besitzt eine mittlere Tiefe von Ca. 2200 m (Perry, 1986). Südöstli der Gronlandsee befindet sich der nördlich Ausläufe des Mittelatlantischen Rückens der sie von der Norwegensee trennt. Dieser Abschnitt des Mittelatlantischen Rücken bein- haltet den Mohnrücken der sich von der Insel Jan Mayen in nordöstliche Richtung bis 73'30'N erstreckt, und den Knipovichrücken der von 73'30'N nach Norden verläuft I m Norden bildet die Grönland-Spitzbergen-Schwell die Grenze zum Arktischen Ozean. Ihre tiefste Passage, die Framstraoe, weist Maximaltiefen von 2600 m auf. Im Westen wird die Grönlandse durch die Küst Grönland begrenzt.

Die mittlere Tiefe der beiden Tiefseebecken in der Gronlandsee betragt mehr als 3600 m im Grönlandbecke und 3200 m im nordöstlic gelegenen, kleineren Boreasbecken.

Zwischen den beiden Becken befindet sich die Grönlandbruchzone Sie verlauft vom ost- grönländisch Kontinentalabhang auf 77' N in südöstlich Richtung bis zum Mohnrücke und besitzt eine durchschnittliche Schwellentiefe von 2000 m (Perry, 1986).

2.2 Mittlere meteorologische Bedingungen

Die Luftdruckverteilung im Bereich des Ark- tischen Mittelmeeres weist im Jahresmittel zwei Hochdruckgebiete, eines Ÿbe dem Arktischen Ozean und eines übe Grönland sowie ein Tief- druckgebiet südöstli von Island auf (Abb. 2.2).

Das Hoch übe Grönlan wird durch die dort vor- herrschenden niedrigen Temperaturen verursacht, so da der resultierende Druckgradient keinen entsprechenden geostrophischen Wind verursacht und die mittleren Winde übe der Grönlandse wenig beeinflu§ (Hophns, 1991). Das Islandtief und das polare Hoch Ÿbe dem Arktischen Ozean bestimmen die mittleren Windverhaltnisse übe der Gronlandsee, so da sich diese wahrend des ganzen Jahres in der polaren Ostwindzone befin- det. Die mittleren Winde übe der Gronlandsee betragen etwa 5 m/s mit einem saisonalen Signal von +1 m/s im Winter und -1 m/s im Sommer

(Hopkins, 1991).

Abbildung 2.2: Jahresmittel des Luft- druckes in mbar (aus Vorwinckel und Or- mg, 1970).

Die Rotation des mittleren Windfeldes (Abb. 2.3) ist Ÿbe weiten Teilen der Grönland See positiv und besitzt dort zwei Maxima. Das Zentrum des ausgepragteren Maximums befindet sich im südliche Teil des Grönlandbeckens nördlic von J a n Mayen. Das zweite, etwas schwächer Maximum befindet sich übe dem Boreas Becken (Jbnsson, 1991).

(12)

KAPITEL 2. DIE GRONLANDSEE

Abbildung 2.3: Mittlere Rotation des Windstresses, das Konturintervall beträg 0.1 Pa pro 1000 km (aus Jbnsson, 1991).

Die Lufttemperatur nimmt auf der Nordhalb- kugel generell nach Norden hin ab. Neben diesem Nord-Sü Gradienten besitzt die Lufttemperatur im Bereich der Grönlandse auch einen ausge- prägte Ost-West Gradienten: Im Westen domi- nieren die kalten Temperaturen, die insbesondere im Winter übe dem Gletschereis Grönland ent- stehen, währen die Luftmassen im Osten durch das warme nordwärt strömend Atlantikwasser beeinfluß werden.

Die niedrigen atmosphärische Temperatu- ren beeinflussen die Wassersäul der Grönland See in erster Linie durch den sich daraus ergeben- den Wärmeflu zwischen Ozean und Atmosphäre Vorliegende quantitative Aussagen Ÿbe den verti- kalen Wärmeflu a n der Oberfläch der Grönland See sind jedoch mit beträchtliche Unsicherheiten behaftet. Die wenigen vorhandenen meteorologischen Stationen liegen auf dem Festland oder auf den Inseln im Randbereich der Grönlandsee so da die Messungen oft nicht repräsentati fü die Bedingungen auf ho-

her See sind. Die Betrachtung ozeani- scher Wärmetransport zeigt jedoch, da der Wärmeflu in1 Bereich der Grönland see im klimatologischen Mittel in die At- mosphär gerichtet ist ( S i m o n s e n und Haugan, 1996). Gorshkov (1983) gibt beispielsweise einen mittleren Wärme fluà von 30 W/m2 in die Atmosphär an, ein Jahresmittelwert, der durch ein ausgeprägte saisonales Signal Überlager wird. Dieses wird im wesentlichen durch die kurzwellige Einstrahlung der Son- ne verursacht, die im Sommer ständi Ÿbe und im Winter unter dem Hori- zont steht. So geben Carmack und Aa- gaard (1973) einen Wert von übe 100 W / m 2 als mittleren Wärmcflu im Win- ter an. Aufgrund der hohen Oberflächen temperaturen und der fehlenden Eisbe- deckung ist der Wärmeverlus im Osten der Grönlandsee im Einflußbereic des

Abbildung 2.4: Wärmeverlus der Grönlandsee a) Jah- nordwärt strömende resmittelwert und Monatsmittelwerte b) im Februar trotz der dort häufi höhere L u f t t e m ~ e - und C) August, sowie die Jahresverläuf an zwei Posti- raturen deutlich größ (siehe Abb. 2.4). tionen (+ und A) in kcal/cm2 (aus Gorshkov, 1983).

(13)

2.3. ZIRKULATION

2.3 Zirkulation

Die Zirkulation der Grönlandse bildet einen groi3en zyklonalen Wirbel (siehe Abb. 2.5), der eine starke barotrope Komponente besitzt, die durch den Wind angetrieben und durch die To- pographie geführ wird (Carmack und Aaqaard, 1973; Aaqaard et al., 1973; Foldvik et al., 1988;

Legutke, 1991; Jbnsson, 1991; Cisewski, 2000).

Die topographische Führun verhindert im all- gemeinen eine Überquerun der Bodenerhebun- gen, so da der Strom den Tiefenlinien zu fol- gen scheint und eine geschlossene, interne Zir- kulation entsteht. Die barokline Strömungskom ponente. die weniger stark durch die Topogra- phie beeinflui3t wird. verstärk die Zirkulation der Grönlandse insbesondere in den oberflächenna hen Schichten und ermöglich einen Austausch mit den angrenzenden Becken. Im Inneren der

Abbildung 2.5: Integrierter Sverdrup Trans- port, der aus dem in Bild 2.3 dargestellten Windfeld entsteht; das Konturintervall be- träg 5 Sv (aus Jdnsson, 1991).

Grönlandsee im Zentrum des Grönlandseewirbels herrschen geringe mittlere Strömungs geschwindigkeiten vor (z. B. Visbeck, 1993; Cisewski, 2000), die zum Rand hin zunehmen.

In den Randströme (Abb. 2.6), im Ostgrönlandstro im Westen, in dessen ostwärti ger Verlängerung dem Jan Mayen Strom, im Süde sowie dem Westspitzbergenstrom im Osten der Grönlandsee findet der wesentliche Transport des Grönlandseewirbel statt. I m Norden, wo kein ausgeprägte Randstrom zu finden ist, wird der Wirbel durch verschiedene kleinere Stromfilamente geschlossen. In der Tiefe dominiert die barotrope Strömungskom ponente in den Randströmen und die unterseeischen Rücke erschweren einen Austausch mit den angrenzenden Becken. So zirkuliert das Tiefenwasser innerhalb des Arktischen Mittelmeeres, währen die Randström in Oberflächennä Wasser aus den angrenzenden Seegebieten in die Grönlandse transportieren.

DER WESTSPITZBERGENSTROM: Die Zirkulation im Osten der Grönlandse wird durch die Verlängerun des Golfstroms geprägt Diese transportiert a n der Oberfläch zunächs als Nordatlantikstrom warmes und salzreiches Wasser aus dem Atlantik entlang der norwegischen Küst nach Norden. Nördlic von Norwegen teilt sich der Strom. Ein Teil des atlantischen Wassers gelangt in die Barentssee und von dort in den Arktischen Ozean. Das verbleibende Atlantikwasser wird im Westspitzbergenstrom, einem komplex verzweigten Strömungssystem das a n die Bodentopograpliie gekoppelt ist (Perkin und Lewis, 1984; Aagaard et al., 1987; Quadfasel et al., 1987; Bourke et al., 1988; Gascard et al., 1988, 1995): weiter nach Norden transportiert. Zum Teil fliei3t das im Westspitzber- genstrom transportierte Atlantikwasser durch die FramstraBe bis in den Arktischen Ozean und umrundet diesen als Teil der dort vorherrschenden zyklonalen Zirkulation, bevor es sich am westlichen Rand der Framstra§ dem Ostgrönlandstro anschlie§ und wieder nach Süde fliei3t.

(14)

Abbildung 2.6: Zirkulationschema aus Paquette et al. (1985); EGC=Ostgrönlandstrom

(15)

2.4. HYDROGRAPHIE 9 Die Atlantikwasseräste die in der Framstraae auf dem direkten Weg vom Westspitz- bergenstrom zum Ostgrönlandstro pulsierend nach Westen flieflen, bilden den nördliche Teil des Grönlandseewirbel (fü Details siehe Quadfasel et al., 1987; Gascard et al., 1988;

Bourke et al., 1988).

DER OSTGRONLANDSTROM: Der westliche Teil des Grönlandseewirbel wird durch den Ostgrönlandstro gebildet, einem schmalen, topographisch geführte westlichen Randstrom. Der Ostgrönlandstro transportiert an der Oberfläch relativ salzarmes Po- larwasser und 5000 km3 Eis im Jahr (Vinje und Finnekasa, 1986) durch die Framstrafie nach Süden Aber auch warmes und salziges zurückkehrende Atlantikwasser wird i m Ostgrönlandstro nach Süde transportiert. Das rezirkulierende Atlantikwasser, das teils direkt vom Westspitzbergenstrom und teils aus der Arktis kommt, bildet einen warmen Kern in geringer Tiefe, der durch die Polarfront (Kiilerich, 1945; Aagaard und Coachmann, 1968a), die auch Ost-Grönland-Polarfron genannt wird ( Wadhams et al., 1979; Paquette et al., 1985), vom Polarwasser getrennt ist.

DER JAN MAYEN STROM: Zwischen 72ON und 74' N lös sich der nach Osten fliesen- de Jan Mayen Strom vom Ostgrönlandstrom Die Abspaltung wird vermutlich durch den Wind undIoder die Topographie verursacht, die zwischen 72O N und 74'N durch unter- seeische Rücke bestimmt wird (Bourke et al., 1992; Legutke, 1991). Der Jan Mayen Strom ist nach Bourke et al. (1992) und nach Legutke (1991) sowohl Teil eines baroklinen Mäan ders (siehe auch Gladfelter, 1964; Dietrich, 1969), der sich auf Höh der Insel Jan Mayen wieder dem Ostgronlandstrom anschlieot, als auch Teil des barotropen Grönlandseewirbel (siehe auch Koltermann und Lüthje 1989).

Das Oberflächenwasse des Jan Mayen Stroms ist kalt und salzarm, was die Eisbildung erleichtert, so da die Position des Jan Mayen Stroms oft mit einer häufi auftreten- den Eiszunge, der sogenannten ,Is Odden' in Verbindung gebracht wird ( Wadhams, 1986, siehe auch Abschnitt 2.5). Unterhalb der etwa 100 m mächtigen kalten und salzarmen Oberflächenschich und etwa 100 km nördlic dieser Schicht befindet sich ein warmer und salziger Zwischenwasserkern. Dieser Zwischenwasserkern besteht aus zurückkehrende At- lantikwasser mit schon stark modifizierten @-S Eigenschaften (Bourke et al., 1992). Nach Ansicht von Bourke et al. (1992) bildet dieser warme und salzige Kern jenen Teil des J a n Mayen Stroms, der den Wirbel der Grönlandse im Süde schlie§t

Durch den variierenden a t m o ~ p h ~ r i s c h e n Antrieb kann sich die gro§räumi Zirkulation in der Grönlandse verlagern oder verändern So beschreiben z. B. Quadfasel und Meincke (1987) zwei Wirbel in der Grönlandsee einen im Grönland und einen im Boreasbecken, wodurch sich warmes Wasser atlantischen Ursprungs entlang der Grönlandbruchzon aus- breiten kann.

2.4 Hydrographie

D a die Grönlandse den nördliche Teil einer Verbindung zwischen dem subpolaren Nord- atlantik und dem Arktischen Ozean bildet, ist sowohl Wasser aus dem Atlantischen Ozean

(16)

Abbildung 2.7: Oberflächentemperatu und Oberflächensalzgehal im Winter (aus Dietrich, 1969)

(Atlantikwasser) als auch Wasser aus dem Arktischen Ozean (Polarwasser) an der Ober- fläch der Grönlandse vorhanden. Diese oberflächenna einströmende Wassermassen werden in der Grönlandse modifiziert, wodurch zum Teil neue, die sogenannten Arkti- schen Wassermassen (Swift und Aagaard, 1981), entstehen. Diese drei Wassermassengrup- pen, die Polaren, die Arktischen und die Atlantischen, besitzen a n der Oberfläch jeweils eine bestimmte Signatur im 0 - S Diagramm (Swift und Aagaard, 1981): Das im Osten der Grönlandse a n der Oberfläch vorhandene Atlantikwasser wird durch hohe Temperaturen ( T

>

3OC) und hohe Salzgehalte ( S

>

34.9) charakterisiert. Im Westen der Grönlandse befindet sich Polarwasser a n der Oberfläche das niedrige Temperaturen ( T < O  ° C und niedrige Salzgehalte ( S

<

34.4 ) besitzt. Zwischen diesen beiden Wassermassen, sowohl re- gional als auch im 6 - S Diagramm, befindet sich das Arktische Oberflächenwasser das nach Swift und Aagaard (1981) Temperaturen zwischen O° und 4OC und Salzgehalte zwischen 34.4 und 34.9 besitzt (siehe auch Abb. 5.16). Insbesondere die extrem unterschiedlichen Ei- genschaften des Atlantikwassers und des Polarwassers sind in der Oberflächentemperatu und im Oberflächensalzgehal zu erkennen (Abb. 2.7).

Zwischen dem Polarwasser auf dem Ostgrönländisch Schelf und der arktischen Domä

ne befindet sich das zurückkehrend Atlantikwasser, das im Ostgrönlandstro nach Süde transportiert wird (siehe Abb. 2.8 a ). Die warme und salzreiche Signatur dieser Wasser- masse atlantischen Ursprungs ist a n der Oberfläch nicht zu erkennen, d a sie von einer Schmelzwasserschicht Überdeck wird. So wird die östlich Grenze des Polarwassers, die Po- larfront, durch den Salzgehaltsgradienten in 50 m Wassertiefe definiert (z. B. Aagaard und Coachmann, 1968b). Die Polarfront ist nicht die westliche Grenze der arktischen Domäne d a diese erst östlic des zurückkehrende Atlantikwassers beginnt (z. B. Paquette et al.,

1985).

Das Atlantikwasser im Osten der Grönlandse wird im Westen ebenfalls durch einen Bereich mit starkem Salzgehalts- und Temperaturgradienten begrenzt. Diese sogenannte Arktische Front (Swift, 1986) trennt die arktische und die atlantische Domän (z. B. v a n Aaken et al., 1995).

(17)

2.4. HYDROGRAPHIE 1 1 I m Bereich des Tiefen- und Bodenwassers ist der Einflu der Wassermassen aus d e m Arktischen und dem Atlantischen Ozean weniger direkt. Die Schwelltiefe der Framstra- § von 2600 m verhindert den Austausch von Bodenwasser zwischen dem Arktischen Ozean und der Gronlandsee. Arktisches Tiefenwasser oberhalb von 2600 m gelangt durch die Framstra§ in den Bereich der Gronlandsee und bildet ein Salzgehaltsmaximum a m grönländisch Schelfabhang (z.B. Aagaard et al., 1991). Durch die Vermischung des a m Schelfabhang nach Süde flie§ende Tiefenwassers aus dem Arktischen Ozean mit dem aus der Gronlandsee entsteht das sogenannte Norwegensee Tiefenwasser (Aagaard et al., 1985; Smethie et al., 1986; Swift und Koltermann; 1988). Dieses zirkuliert im Arktischen Mittelmeer, d a die geringe Schwelltiefe der Grönland-Schottland-Schwell einen Austausch von Tiefenwasser aus dem Nordatlantik und dem Arktischen Mittelmeer verhindert. So ström das Norwegensee Tiefenwasser am östliche Rand der Gronlandsee nach Norden (Abb. 2.8 a) wo es als tiefes Salzgehaltsmaximum zu erkennen ist.

Der tiefste Teil des Tiefenwassers der Grönlandsee das Bodenwasser, ist salzärme und kälte als das darüberliegend Wasser und auch salzärme und kälte als das Boden- und Tiefenwasser in den angrenzenden Becken, und kann daher nicht durch Vermischungspro- zesse der angrenzenden Wassermassen gebildet werden. Vielmehr mu seiner Bildung ein oberflächennahe Proze im Bereich der Gronlandsee zugrunde liegen.

Der dreidimensionale Aufbau der Wassermassen in der Gronlandsee wird häufi verein- facht als eine aufwärtsgewölb Kaltwasserkuppel beschrieben. Die Aufwärtswölbu der Isothermen verursacht eine sehr dünn Oberflächenschich im Zentrum der Kuppel und bringt die kalten Temperaturen des Tiefenwassers bis dicht a n die Oberfläch (Helland- Hansen und Nansen, 1909; Kzilerich, 1945; Dietrich, 1969; Koltermann und Lüthje 1989).

Die Wassersäul unterhalb der dünne Oberflächenschich ist in dieser schematischen Vor- stellung nahezu homogen, was zu einem senkrechten Verlauf der Isolinien führt Währen diese Struktur im allgemeinen in den klassischen Datensätze zu finden ist, weicht der vertikale Aufbau der Gronlandsee in den neunziger Jahren hiervon ab. Im Sommer 1990 befindet sich beispielsweise eine warme Schicht in etwa 500 m Tiefe, welche die Kalt- wasserkuppel überdeckt so da das Tiefenwasser nicht bis dicht a n die Oberfläch reicht (Budkus et al., 1993). Mitte der neunziger Jahre befindet sich im Zentrum der Gronlandsee ein Temperaturmaximum in mittlerer Tiefe, unter dem die Isothermen nahezu horizontal verlaufen. Eine Kaltwasserkuppel ist lediglich oberhalb des Temperaturmaximums zu fin- den und wird häufi von einer warmen Schicht unterhalb der Oberflächenschich überdeck (Budkus et al., 1998).

So unterscheidet sich der hydrographische Aufbau der Wassersäul in der zentralen Gronlandsee in den neunziger Jahren, dem Betrachtungszeitraum dieser Arbeit, deutlich von der klassischen Vorstellung. Da der hydrographische Aufbau fü die Analyse der Venti- lationsgeschichte von herausragender Bedeutung ist, wird er in Abschnitt 5.3 detailliert behandelt und hier nur kurz schematisch zusammengefaflt: In den neunziger Jahren besitzt ein vertikales Profil unter der Oberflächenschich zwei gro§ Hauptbereiche, die durch das Temperaturmaximum getrennt werden. Dieses ist mit einem Salzgehaltsgradienten verbun- den, so da die Wassersäul trotz der mit der Tiefe auf übe -0.85OC steigenden Tempera- turen stabil geschichtet ist. Der Bereich darübe weist nahezu konstante hydrographische

(18)

Klassisch'

i 0

-500 -1000 E -1500

.

(D

5 -2000

1=

-2500 -3000 -3500 -4000

-20 -15 -10 -5 0 5 10 15 20

Geographische Läng 1 '

In den neunziger Jahren 0

-500 -1000 E -1500

.

(D

5 -2000

F

-2500

Wasser -3000

-3500

-400!20 -15 -10 -5 0 5 10 15 20

Geographische Läng 1

Abbildung 2.8: Schematische Wassermassenverteilung auf 75'N a) in den klassischen Datensätze und b) in den neunziger Jahren; P W = Polarwasser, RAW =zurückkehren des Atlantikwasser (Return Atlantic Water), AODW =Tiefenwasser aus dem Arktischen Ozean (Arctzc Ocean Deep Water) und NSDW=Norwegenseetiefenwasser (Norwegian Sea Deep Water).

(19)

2.5. I<LIMATOLOGISCHE EISBEDECKUNG

Abbildung 2.9: Eisbedeckung der Gronlandsee in verschiedenen Jahren im April (aus Vmje, 1977)

Eigenschaften auf. Unterhalb des Temperaturmaximums befindet sich ein zweiter Bereich mit fast konstantem Salzgehalt, aber mit der Tiefe abnehmenden Temperaturen. Dieses tiefe Salzgehaltsmaximum, das durch den Einstrom von Eurasischem und Kanadischem Tiefenwasser aus dem Arktischen Ozean am Rand der Gronlandsee entsteht, hat sich in den neunziger Jahren langsam aber stetig in das Zentrum der Gronlandsee ausgebreitet und führ so zu einer Salzgehaltszunahme unter dem Temperaturmaximum (z. B. Budkus et al., 1998). Unterhalb des Ausbreitungsbereichs des Tiefenwassers aus dem Arktischen Ozean nehmen Temperatur und Salzgehalt mit der Tiefe ab.

2.5 Klimatologische Eisbedeckung

Das Meereis kann bei der Stabilisierung oder Destabilisierung der Wassersäul eine be- deutende Rolle spielen. Die Eisbildung, und damit das Binden von Sü§wass bzw. dessen Freigabe, sowie der Im- und Export von Eis und damit von SÜf3wasse haben einen gro§e Einflufi auf die haline Schichtung der Gronlandsee. Die Reduzierung des Wärmeflusse zwischen Atmosphär und Ozean durch das Meereis beeinflufit zusätzlic den thermischen Austausch.

Die grofiskalige Eisbedeckung in der Gronlandsee besitzt im wesentlichen zwei unter- schiedliche Regime (Abb. 2.9). Im Westen, im Einflufibereich des kalten Polarwassers, ist die Gronlandsee ganzjähri mit Eis bedeckt. Der eisbedeckte Bereich ist jedoch im Som- mer deutlich kleiner und weist geringere Eiskonzentrationen als im Winter auf. I m Osten, im Einfluobereich des warmen Atlantikwassers, ist die Gronlandsee durchgängi eisfrei.

Zwischen diesen beiden Regimen befindet sich ein ~ b e r g a n ~ s b e r e i c h , in dem die Eisbe- deckung sehr variabel ist und irn wesentlichen einen Ost-West Gradienten aufweist. Bei einer genaueren Betrachtung der Eischarakteristika könne fün Hauptbereiche identifi- ziert werden.

(20)

Im Norden, insbesondere im Bereich der Framstraae, wird die Gronlandsee von sehr dichtem und stark aufgeschobenem Eis (Packeis) bedeckt ( W a d h a m s , 1986). Dieses Eis reicht unterschiedlich weit nach Süden wobei die Unterschiede zwischen den Jahren grö§

als die saisonalen Unterschiede sind (Hopkins, 1991). Das Eis dringt a n der Ostküst Spitzbergens oder der Ostküst Grönland mit der dort vorherrschenden Südstromun generell weiter nach Süde vor als beispielsweise an der Westküst Spitzbergens, so da sich in der F'ramstrafie ein Ost-West Unterschied ausbildet.

Im Westen der Grönlandse wird das ganze Jahr übe Eis mit dem Ostgrönlandstro nach Süde transportiert. Ein Gro§tei davon ist mehrjährige Eis aus dem Arktischen Ozean (Packeis). Im offenen Wasser zwischen den Schollen, z. B. in windbedingten Leads, wird in den Wintermonaten immer wieder neues Eis gebildet ( V i n j e und Finnekasa, 1986;

Hopkins, 1991).

Im Süden nördlic von Jan Mayen, bildet sich im Winter häufi eine Eiszunge aus, die sich nach Nordosten bis in die zentrale Grönlandse ausbreitet. Diese Eiszunge, der so- genannte Is Odden, besteht hauptsächlic aus lokal gebildetem frazil und Pfannkucheneis und wird nur wenig durch mehrjährige Eis aus dem Ostgrönlandstro beeinflufit ( T o u d a l , 1999; Wadhams und Wilkinson, 1999). So ist die Eisbedeckung in der zentralen Grönland see sehr dün und nur selten sind dort Prefieisrücke vorhanden. Nach Norden wird der 1s Odden durch ein häufi eisfreies Gebiet, durch die Nordbukta, begrenzt ( V i n j e , 1977;

Hopkins, 1991).

Die Nordbukta befindet sich in etwa im Zentrum des Grönlandseebeckens Dort ist die Eisbedeckung sehr variabel und weist sowohl einen starken saisonalen Gang '1s auch groae interannuale Unterschiede auf. Im allgemeinen nimmt die Eiskonzentration, gro§skali gesehen, von Westen nach Osten a b (Hopkins, 1991). In Wintern mit weitreichendem 1s Odden nimmt die Eiskonzentration im Osten der zentralen Grönlandse jedoch wieder zu.

Der Öst,lich Rand der Grönlandse ist auch im Winter aufgrund des warmen, atlanti- schen Wassers eisfrei. Erst dicht bei Spitzbergen findet man im kalten Oberflachenwasser der Schelfgebiete wieder eine nennenswerte Eisbedeckung ( H o p k i n s , 1991).

(21)

Kapitel 3

Konzepte zur Ventilation

In diesem Kapitel geht es um die Frage, in welcher Weise oberflächennahe Wasser i n die Tiefe gelangen kann, und wie dieser Prozea oder dessen Ausbleiben die Wassersäul der Grönlandse beeinfluot. Dabei wird der Begriff Ventilation verwendet, der neben der dichtegetriebenen Konvektion z. B. auch die windgetriebene Vermischung und die vertikale Advektion beinhaltet.

Generell wird zwischen zwei Arten der Tiefenwasserbildung im Ozean, nämlic zwi- schen der Schelfkonvektion und der Konvektion im offenen Ozean, unterschieden (z. B.

Killworth, 1983). Bei der Schelfkonvektion sammelt sich neu gebildetes, spezifisch schwe- reres Wasser auf dem Schelf, bevor es, von der Corioliskraft beeinfluflt, den Schelfabhang hinunter in den tiefen Ozean flieot. Bei der Konvektion im offenen Ozean sinkt das in ge- ringer Tiefe neu gebildete Wasser direkt bis in gro§ Tiefen. D a extreme Wärmeflüs fü die Bildung spezifisch schwereren Wassers a n der Oberfläch notwendig sind, liegen Gebie- te, in denen Schelfkonvektion oder Konvektion im offenen Ozean stattfindet, häufi nicht weit voneinander entfernt: Währen auf dem Schelf im westlichen Weddellmeer (Antarktis) Tiefenwasser durch Schelfkonvektion gebildet wird (z. B. Fester und Carmack, 1976), wur- de im Zentrum des Wedellmeers Konvektion im offenen Ozean beobachtet (z. B. Gordon, 1978). Im Mittelmeer werden ebenfalls beide Konvektionsarten gefunden, Schelfkonvek- tion findet z. B. in der nördliche Adria s t a t t (z. B. Malanotte-Rizzoli, 1991), währen Konvektion im offenen Ozean im Golf von Lion beobachtet wurde (z. B. MEDOC Group, 1970). Auch im polaren Nordatlantik finden beide Konvektionsarten statt, dort liegen die Gebiete der Schelfkonvektion und der Konvektion im offenen Ozean zum Teil jedoch weiter auseinander: In der Labradorsee wurde Konvektion im offenen Ozean beobach- tet (z. B. h i e r , 1973; Clarke und Gascard, 1983), währen das Tiefenwasser im Arkti- schen Ozean durch Schelfkonvektion gebildet wird (Nansen, 1906; Midtun, 1985; Rudels, 1990; Rudels und Quadfasel, 1991). I m Zentrum der Grönlandse wird Tiefenwasserbil- dung durch Konvektion im offenen Ozean vermutet (Mohn, 1987; Nansen, 1902, 1906:

Heiland-Hansen und Nansen, 1909), und Schelfkonvektion wurde am nordöstliche Rand der Grönlandsee auf dem Schelfabhang von Spitzbergen, beobachtet (Quadfasel et al., 1988; Schauer, 1995; Jungclaus et al., 1995; Backhaus, 2001). Das spezifische Gewicht der oberflächennahe Wassermassen kann dabei durch unterschiedliche Prozesse erhöh wer- den. Ein quantitativer Vergleich der verschiedenen in der Literatur diskutierten Prozesse zeigt deutliche Unterschiede zwischen den Konvektionsgebieten (z. B. Visbeck, 1993). Eine

(22)

16 KAPITEL 3. KONZEPTE Z U R V E N T I L A T I O N solche Abschätzun ist jedoch zu ungenau, um zwischenjährlich Unterschiede in einem Gebiet zu erfassen. Deshalb erfolgt hier keine derartige Abschätzun anhand neuerer Da- ten. sonden es werden die Prozesse zunächs qualitativ beschrieben und erst später in1 Modell (siehe Kap. G ) , quantitativ berücksichtigt

3.1 Beteiligte Prozesse

Schon am Anfang des 19. Jahrhunderts wurde bei Messungen in der Grönlandse i m Win- ter und im frühe Frühlin festgestellt, da die Salzgehalte und Temperaturen a n der Oberfläch ähnlich Werte wie die des Tiefenwassers aufweisen, und da das Tiefenwasser kälte und salzarmer als das Umgebungswasser ist. Diese Beobachtungen legten nahe, die Bildung des Grönlandseetiefenwasser an der Oberfläch zu vermuten. Daraufhin wurde das klassische Konzept der tiefreichenden Konvektion entwickelt, welches die oberflächen nahe Abkühlun und die darauf folgende vollständig Vermischung der Wassersäul bis zum Boden beinhaltet ( M o h n , 1987; Nansen, 1902; Heiland-Hansen und Nansen, 1909).

D a mit modernen Mefigenauigkeiten auch im Winter eine bis zum Boden reichende vertikal homogene Wassersäul in der Grönlandse nicht gefunden wurde (Johannessen und Lyg- re, 1996), wurden weitere Konzepte zur Bildung des Tiefenwassers entwickelt. Die aktuelle Diskussion wird stark durch den im Winter 88/89 gemessenen Verlauf der Ventilation be- einfluBt, da dieser Winter die grö§t beobachteten Ventilationstiefen im Zeitraum der verstärkte Feldarbeiten zeigt.

CABBELING': Aufgrund der nichtlinearen Zustandsgleichung des Meerwassers ist das Mischprodukt zweier Wassermassen mit unterschiedlicher Temperatur und unterschied- lichem Salgzgehalt, aber gleicher Dichte, spezifisch schwerer als die ursprüngliche Was- sermassen. Dies kann eine Tiefenwasserbildung in der Grönlandse unterhalb der Wasser- oberfläch ermöglichen Aus einer isopyknischen Vermischung von abgekühlte Grönland seeoberflächenwasse mit in die zentrale Grönlandse transportiertem Atlantikwasser re- sultiert eine neue, dichtere Wassermasse, die weiter absinken kann (Carmack und Aagaard, 1973; McDougall, 1983). Ein ähnliche Effekt wurde bei der Bildung von Antarktischem Bodenwasser als wichtig angesehen (Brennecke, 1921; Mosby, 1934, 1966; Fofonoff. 1956;

Foster, 1972).

DOPPELDIFFUSION: Mit dem Begriff Doppeldiffusion bezeichnet man den gleichzeiti- gen molekularen Austausch von Wärm und Salz zwischen zwei Wassermassen im Meer.

Der immaterielle Austausch von Wärm geht schneller als der Salzaustausch vonstatten, so da der molekulare Austauschkoeffizient fü die Temperatur grö§ als der fü das Salz ist. So führ eine Schichtung mit kältere und weniger salzigem Wasser übe wärmere und salzhaltigerem Wasser zu einer Erhöhun der Stabilität d a in der oberen Schicht die Dichte aufgrund der Zunahme der Temperatur schneller abnimmt als sie durch die Zunah- me des Salzgehaltes erhöh wird. Die Dichte der unteren Schicht nimmt hingegen durch den Verlust von Wärm schneller zu als sie durch die Abnahme des Salzgehaltes abnimmt.

er

Begriff Cabbeling geht auf einen Übersetzungsfehle zurück Kalle schrieb in einer Arbeit übe Fronten übe (Strom-) Kabbelungen, d. h. unruhiges Wasser in der Näh einer Front (G. Krause, pers, Mitteilung 2001 ).

(23)

3.1. BETEILIGTE PROZESSE 17 Eine solche Schichtung befindet sich auch in der Grönlandsee d a im Winter verstärk kal- tes und salzarmes Polarwasser durch den Jan Mayen Strom in den nordöstliche Teil der zentralen Grönlandse gebracht und darunter warmes und salziges Atlantikwasser in das Zentrum der Grönlandse gebracht wird (Carmack und Aagaard, 1973). Auf dem Weg d e s Atlantik\vassers in das Zentrum des Wirbels verliert dieses mehr Wärm als Salz a n das darübe liegende Polarwasser. Dabei wird die Dichte des unteren, an das Atlantikwasser grenzenden Teils des Polarwassers geringer, das Wasser steigt auf und gibt die Wärm a n die Atmosphär ab. Die Dichte des oberen Teils des Atlantikxvassers wird hingegen gröger und das Wasser sinkt im Laufe der Zeit innerhalb der Atlantikwasserschicht tiefer. Von unten kommt warmes Atlantik~vasser nach, das wiederum abgekühl wird. So werden zwei Konvektionsbereiche aufrechterhalten, und die Atlantikwasserschicht wird abgekühlt ohne sich a n der Oberfläch zu befinden. Sn diesem Konzept, werden die Eigenschaften des Atlan- tikwassers auf aem -Weg ins Zentrum der Grönlandse in Richtung der des Tiefenwassers modifiziert, bis es dort aufgrund der vorherrschenden geringen Stabilitä der Wassersäul bis in groGe Tiefen sinken kann (Curmack und Aagaard, 1973; McDougull, 1983).

CHSMNEY FORMATION: Vertikal homogene Wassersäule mit geringem horizontalen Ausmai? (Gordon, 1978) weisen darauf hin, dai? die Ventilation im offenen Ozean mögli cherweise ein lokaler Prozef3 ist. Untersuchutlge~l des U~llfeldes mit einem eindimensionalen Modell zeigen, da6 auch an den benachbarten Stationen eine vertikale Vermischung bei realistischen winterlichen Bedingungen möglic war. Da nach dem Winter nur lokal eine vertikal homogene Wassersäul existierte? müsse dort zu Beginn des Winters Bedingun- gen geherrscht haben: die die Vermischung lokal begünstigte (Ki111~1orth> 1979). Eine solche Vorbedingung kann im Fall der Grönlandse durch harokline Instabilitäte verur- sacht werden. Ein aus baroklinen Instabilitäte entstehender zyklo~laler Wirbel verursacht eine lokale Auf~värtswölhu der Isopyknen, wodurch das Wasser aus der Tiefe dichter a n die Oberfläch gelangt. Dies erleichtert die Ventilation und kann Teil einer entsprechenden Vorkonditionierung sein (Killworth, 1979). Unabhängi von den Entstehungsmechanismen ist die Existenz solcher Wirbel in der Grönlandse mehrfach belegt, und ihre Bedeutung fü die Belüftun des Tiefenwassers wird zur Zeit wieder verstärk diskutiert (Guscard

et al.: 2002).

ICE-EDGE UPWELLSNG: Ein Aufwölbe der Isopyknen entlang der Eiskante (Häkki n e n , 1987; Häkkine et al., 1992) kann ebenfalls lokal günstig Bedingungen fü die Venti- lation schaffen, indem das ~ ~ l z h a l t i g e r e und auch dichtere Wasser unterhalb des Ober- flächenwasser nähe an die Oberfläch gebracht wird. Der drag coeficient, der in die Berechnung des Windstresses eingeht, ist übe mehrjährige Eis zwei bis drei mal gröi?e als übe dem offenen Ozean (Macklin, 1983). So wird in eisbedeckten Gebieten durch den Wind ein gröGere Ekmantransport verursacht als im angrenzenden eisfreien Bereich. Be- findet sich das Eis in Windrichtung rechts, entsteht ein divergenter Ekmantransport: der zu einer sehr dünne Oberflächenschicl~ führt so dai? der winterliche WärmeverIus eher in der Lage ist, eine tiefreichende Ventilation auszulösen

MULTISTEP HALINE CONVECTION: Das Konzept der halinen Konvektion, wie es beispiels~veise von Rudels (1990) beschrieben wird, hat eine Deckschicht mit Gefrierpunkts- temperatur, auf der Eis gebildet wird, als Voraussetzung. Die Eisbildung setzt Salzlake

(24)

18 KAPITEL 3. KONZEPTE Z U R V E N T I L A T I O N frei, die a n das darunter liegende Wasser abgegeben wird, Aufgrund der kleinen räninli chen Skalen beruht die Verteilung des Salzes in der unter dem Eis liegenden Schicht auf molekularen Prozessen, Der im Vergleich zu turbulenten Prozessen langsame molekulare Austausch ermöglich den Erhalt einer Dichteanomalie in einem finiten Volumen, welches laminar absinkt, bis der Dichtekontrast aufgrund des diffusiven Austausches und durch die mit der Tiefe steigenden Umgebungsdichte verschwindet. Das Salz wird SO laminar durch eine diskrete Schicht transportiert. Wird am Boden dieser Schicht genügen Salz angereichert, erfolgt eine Entleerung dieser Schicht in Form von turbulenten Plumes. Das absinkende Wasser wird durch wärmere Wasser aus der darunter liegenden Schicht er- setzt. Das Eis schmilzt durch den nach oben gerichteten Wärmeflu8 so da8 eine salzarme Deckschicht entsteht. Auf dieser kann wieder Eis gebildet werden und der Zyklus beginnt erneut. Die nächst Entleerung der Oberflächenschich dringt tiefer in die Wassersäul ein.

Charakteristische Merkmale der halinen Konvektion sind eine sehr variable Eisbedeckung, eine auch noch nach der Konvektion vorhandene salzarme Deckschicht sowie stufenförmig Vertikalprofile ( R u d e l s , 1990). Die Stufen im Vertikalprofil kennzeichnen dabei die maxi- male Eindringtiefe verschiedener Plumes.

Die oben genannten Konzepte zur Ventilation der Grönlandse basieren auf der Annah- me, da8 das Oberflächenwasse in der Grönlandse zu salzarm sei, als da8 es allein durch Abkühlun spezifisch schwerer werden kann als das tiefere Wasser ( S c h o t t et al., 1993).

Damit sei eine rein thermische Ventilation der tieferen Schichten nicht möglic ( R u d e l s , 1990; Puwlowicz, 1995; Moruwitz et ul., 1996; Sutton et al., 1997). Die starke Beachtung der Eisbildung und der damit bedingten Salzausfällun beruht auf der Ansicht> dafi die ergiebigen Salzquellen innerhalb der Wassersäul auf den Randbereich beschränk seien, wo sich die Atlantikwassertypen befände (Rudels, 1990). Hinzu kommt, da8 Eisbildung mit anschlieflender Salzanreicherung im darunter liegenden Wasser zu einer grö8ere Dich- teerhöhun führ als eine durch denselben Energiebetrag verursachte Temperatursenkung.

Bildet sich eine solide Eisdecke, wird der Ozean jedoch thermisch isoliert, so da8 weniger Wärmeenergi aus dem Ozean in die Atmosphär gelangt und so die Dichte nicht mehr effektiv durch weitere Eisbildung oder Senkung der Temperatur erhöh werden kann. Die- ser Effekt wird bei manchen Autoren durch die Einführun eines Eisexportes verhindert.

Die zeitliche Entwicklung der thermischen Deckschicht, wie sie im Winter 88/89 gemessen wurde, führt in Verbindung mit diesen Überlegunge zu der folgenden Vorstellung von der Vorkonditionierung der Wassersäul fü tiefreichende Ventilation und der Ventilation selbst (Roach et ul., 1993; Schott et ul,, 1993, 1994; Visbeck et al., 1995; Pawlowicz et al., 1995; M o ~ u w i t z et ul., 1996; S u t t o n et ul., 1997).

Im Herbst wird eine 50-100 m tiefe durchmischte Schicht bis zum Gefrierpunkt abgekühlt

Die darauf folgende Eisbildung erhöh durch Salzausfällun die Dichte der durch- mischten Schicht und die durch~nischte Schicht vertieft sich (haline Konvektion).

Das Einmischen von tieferem Wasser mit höhere Salzgehalt und weitere Eisbildung erhöhe den Salzgehalt der durchmischten Schicht weiter, was zu einer kontinuier- lichen Vertiefung derselben führt

(25)

3.2. VENTILATIONSTIEFEN 19

0 Wird durch die Vertiefung mehr Wärm von unten eingemischt, als an die Atmo- sphär abgegeben werden kann, stoppt die Eisbildung.

0 Durch Eisschmelze oder Eistransport wird das zuvor gebildete Eis entfernt. Die Grönlandse ist nun nicht, mehr thermisch isoliert.

o Weiterer Wärmeverlus und möglicherweis der Eintrag von Windenergie führe ZU

einer schnellen Vertiefung der durchmischten Schicht und energetische Plumes bilden sich (thermische Ventilation).

0 I m späte Winter, zwischen Februar und April, ist die maximale Eindringtiefe der Ventilation erreicht.

Die im Winter 88/89 beobachtete zeitliche Abfolge führ zu der Vorstellung, dafi die ei- gentliche Ventilation der tieferen Wassersäul durch thermische Ventilation erfolgt. Die haline Konvektion ist währen der Vorkonditionierung der Wassersäule insbesondere fü eine Reduzierung der a n der Oberfläch vorhandenen salzarmen Deckschicht, wesentlich.

Die grofie Bedeutung des Wärmeflusse und der Eisbildung, die in diesem anhand eines einzelnen Winters erarbeiteten Konzept zur Ventilation enthalten ist, wird in der vorliegenden Arbeit überprüf Hierfü ist eine konsistente Zeitreihe der Ventilationstiefen notwendig.

3.2 Ventilationstiefen

Fü die Bestimmung der Ventilatio~~stiefexl in der Grönlandse existieren keine allgemein anerkannten Kriterien. Sowohl die Art und der Zeitpunkt der von verschiedenen Autoren durchgeführte Messungen als auch die vorhandene Vorstellung des eigentlichen Ventila- tionsvorganges haben Einflu8 auf die Wahl des Kriteriums. Dabei ist zu beachten? dafi Messungen währen des Ventilationsvorganges möglicherweis nicht die maximalen Venti- lationstiefen erfassen, d a die Ventilation nach der Mefikampagne tiefer eindringen kann.

Werden die Messungen nach dem eigentlichen Ventilationsprozefi, z, B. im folgenden Som- mer, durchgeführt könne so\vohl die Advektion als auch die Vermischung die Auswir- kungen der Ventilation überdecken

Durch die durch Abkühlun verursachte vollständig Vermischung der Wassersäul im klassischen Konzept wird am Ende des Winters ein vertikal homogener Wasserkörpe er- wartet (Mohn, 1987; Nunsen, 1902; Hellund-Hansen und Nunsen, 1909). Der Eintrag salz- armen und kalten Wassers ist aufgrund der Vorstellung, da8 Konvektion einen nach oben gerichteten Salz- und Wärmeflu verursacht, ein weitverbreitetes Kriterium zur Bestim- mung der Eindringtiefe (Budius et ul., 1993; Wolj et ul., 1997; Buckhaus und Kämpf 1999, u.a.1. Eine Erhöhun der kleinskaligen Fluktuationen z. B. im Temperaturprofil kann durch die Vermischung des neu eingetragenen Wassers mit dem Umgebungswasser verursacht und so ebenfalls als Zeichen von vorangegangener Ventilation gedeutet werden ( B u d h s et ul., 1993; Wolj et ul., 1997; Murshull und Schott, 1999). Neben den Veränderunge der hydro- graphischen Parameter Temperatur und Salzgehalt werden auch Änderunge im vertikalen Profil der fieone (Rhein, 1991), des Heliums/'lkitiums (z. B. Heinze et ul., 1990) oder des

(26)

K A P I T E L 3. KONZEPTE Z U R VENTILATIOAr

+

Erhöht kinetische Energie Erhöht Fluktuationen sowie Abnahm A v o n Temperatur und Salzgehalt

Homogene Wassersäul an einzetnen Positionen

% Andere 1 nicht bekannte Kriterien

-4000I ' I f 1

79/80 81/82 83/84 85/86 87/88 89/90 91/92 93/94 95196 97/98 99/00 Zeit I Jahren

A b b i l d u n g 3.1: Dokun~entierte Ventilationstiefen in des Grönlandse zwischen 1980 u n d 2000; der in dieser A r b e i t betrachtete Zeitraum i s t g r a u unterlegt.

SF6 ( W a t s o n et aL., 1999a) zur Bestimmung der Eindringtiefe verwendet. Auch Änderun gen des lokalen Geschwindigkeitsfeldes werden benutzt, um laufende Ventilationsereignisse zu identifizieren. Beinhaltet das Konzept zur Ventilation einen expliziten vertikalen Mas- sentransport, wird eine erhöht vertikale Bewegungskomponente erwartet (Voorhzs und W e b b > 1970; Schott u n d L e a m a n , 1991). Besteht die Vorstellung, da8 die Ventilation eher ein Vermischungsvorgang ist, wird eine Erhöhun der turbulenten kinetischen Energie zur Identi6kation der Ventilation verwendet (Schott et al., 1993).

Die genannten Kriterien beziehen sich grö8tenteil auf die Veränderun der Was- sersäule so da8 immer ein Vergleich mit einer Messung vor dem Ventilationsereignis benötig wird. Gleichzeitig ermöglich die zweite Messung die Datierung der Ventilation, sofern beide Messungen den generellen Zustand der Grönlandse ausreichend detailliert erfa8t haben. Wird eine vertikal homogene Schicht als Indikator fü die Ventilation ver- wendet, wird keine zweite Messung benötigt Dieses Kriterium zur Bestimmung der Ein- dringtiefe beruht nicht auf einer erwarteten Änderun der Wassersäule sondern es wird angenommen, da8 nach der Ventilation ein wohldefinierter Zustand existiert. Werden auch lokale Phänomene wie z. B. eine vertikal homogene Verteilung der physikalischen Para- meter a n einzelnen Stationen als Indikator fü Ventilation verwendet, kann die Ventilation nicht datiert werden, d a keine Messung mit bisherigen Methoden in der Lage ist, die Grönlandse so detailliert zu vermessen, da8 jedes lokale Phänome erfafit wird. Gleich- zeitig ermögliche diese lokalen Phänomen keine Aussage übe die Ventilation in der Umgebung.

Die verschiedenen Konzepte zur Ventilation liefern kein einheitliches Kriterium, das zur Bestimmung der Eindringtiefe der Ventilation verwendet werden kann. Vielmehr werden sowohl vertikal sehr homogene Wassersäule als auch Wassersäule mit erhöhte Fluktua-

(27)

3.3. A K T U E L L E SITUATION 2 1 tionen als Endprodukt der Ventilation interpretiert. Die mit diesen sehr unterschiedlichen Kriterien abgeschätzte Ventilationstiefen verschiedener Jahre und verschiedener Auto- ren lassen sich nicht zu einer konsistenten Zeitreihe zusammenführen so daà auch keine Vergleiche mit Zeitreihen der verschiedenen Antriebskomponenten erstellt werden können Werden Tracer zur Bestimmung der Ventilationstiefe verwendet, werden im allgemeinen länger Zeitinervalle und nicht einzelne Winter untersucht. Viele Autoren weisen aufgrund ihrer Tkaceruntersuchungen darauf hin, daà nach den siebziger Jahren mit einer sehr regen Ventilationstätigkei in der Gronlandsee eine deutliche Reduktion der erreichten Venti- lationstiefen zu Beginn der achtziger Jahre stattfand (z. B. Rhein, 1991; Schlosser et ul., 1991). Die verstärkte Untersuchungen verschiedener Parameter in den letzten zwei Deka- den (Abb. 3.1 und Tabelle 3.1) zeigen eine starke zeitliche Variabilitä der Ventilationstiefe in dieser Phase reduzierter Ventilationstätigkeit Wird die Ventilationstiefe eines einzelnen Winters von verschiedenen Autoren bestimmt, entsprechen sich die Ergebnisse nicht im- mer. Währen alle Autoren eine Ventilation bis in mittlere Tiefen fü den Winter 92/93 angeben, sind die Angaben fü die Winter 93/94 bis 95/96 sehr unterschiedlich, sowohl nur oberflächennah Ventilation als auch Ventilation bis in mittlere Tiefe wurde diagnostiziert.

Zwei dieser Winter (94195 und 95/96) liegen in dem in dieser Arbeit betrachteten Zeit- raum, fü den am Ende der Untersuchung verläßlic Ventilationstiefen bestimmt werden.

3.3 Aktuelle Situation

Obwohl in der Gronlandsee aufgrund der Struktur der Wassersäul bis zum Boden reichen- de Konvektion im offenen Ozean erwartet wird, konnte diese in den letzten zwei Dekaden nicht beobachtet werden (vergl. auch Abb. 3.1). So findet der Anstieg der Bodenwasser- temperatur in der Gronlandsee besondere Beachtung, da er als Zeichen ausbleibender Bodenwassererneuerung gewertet wird. Gleichzeitig mehren sich die Konzepte der Boden- wassererneuerung in der Gronlandsee ohne bis zum Boden reichende Ventilation. Ein wei- teres Anliegen ist die Erfassung des Ventilationsstatus anhand fernerkundbarer Parameter, wie z. B. anhand der Eisbedeckung. Aber auch der Beitrag des in der Gronlandsee gebil- deten Wassers zur globalen Zirkulation wird immer wieder neu beleuchtet. Diese Aspekte der Tiefenwasserproduktion in der Gronlandsee, die im folgenden kurz erläuter werden, werden diskutiert, ohne da8 die fü eine Ventilation des Bodenwassers notwendigen Bedin- gungen und damit die Ursache der zeitlichen Variabilitä der Ventilationstätigkei eindeu- tig identifiziert wurden. Die zeitliche Vxiabilitä der Ventilationstiefen in der Gronlandsee und ihre Ursachen sind Schwerpunkt der vorliegenden Arbeit.

Ein Vergleich jährliche Messungen der Bodenwassertemperatur in der Gronlandsee zeigt einen Anstieg urn 10 mK pro Jahr in den neunziger Jahren (Budkus et ul., 1998).

Ein Vergleich der Messungen in den letzten fün Dekaden zeigt Schwankungen der Boden- wassertemperatur mit einem anhaltenden Aufwärtstren der bereits 1980 begann (Clurke et ul., 1990; Meincke et ul., 1992; Bönisc et al., 1997; Budius et ul., 1998, und andere). D a die niedrigen Temperaturen des Bodenwassers in der Gronlandsee nur durch einen Eintrag oberflächennahe Wassers erklär werden können werden sinkende Bodenwassertempera- turen als Anzeichen einer intensiven Bodenwassererneuerung und der beobachtete Anstieg als Zeichen dessen Ausbleibens gewertet. Dieses zeigt auch die weitverbreitete Verwendung einer Temperaturabnahme als Bestimmung zur Ventilationstätigkeit Der Temperaturan-

(28)

K A P I T E L 3. KONZEPTE

ZUR

VENTILATION

Tabelle 3.1: Dokumentierte Ventilationstiefen in der Grönlandse

, ,

1

Verduin und Quadfasel (1999)

1

200 m

1

Kriterium

Diskontinuitä in der Sauerstoffver- teilung

Tiefe 500 m Winter

1200 m 200 m 85/86

Autor

86/87

--

Verduin und Quadfasel (1999) GSP Group (1990)

87/88

1

Verduin und Quadfasel (1999)

1

2000 m

1

Clarke et al. (1990)

88/89

Rudels et al. (1989)

Verduin und Quadfasel (1999)

1

Verduin und Quadfasel (1999)

1

100 m

1

Buddus et al. (1993)

GSP Group (1990)

89/90

9 0 9

1

Verduin und Quadfasel (1999)

1

100 m

1

1350 m 1800 m

Abnahme von Temperatur und Salz- B u d h s et al. (1993)

1

250 m

1

gehalt sowie erhöht Fluktuationen 91/92

1

Verduin und Quadfasel (1999)

1

700 m

1

homogene Wassersäul an einer ein- zelnen Position

2200 m 1600 m

Abnahme von Temperatur und Salz- Buddus et al. (1998) 800-1000 m

gehalt sowie erhöht Fluktuationen Abnahme von Temperatur und Salz- gehalt sowie erhöht Fluktuationen Temperaturabnahme

1

Verduin und Quadfasel (1999)

1

1100 m

1

92/93

Abnahme von Temperatur und Salz- Budius et al. (1998)

gehalt sowie erhöht Fluktuationen Erhöhun der hochfrequenten Vari- Lherminier et al. (1999)

anz der vertikalen Geschwindigkeit

93/94 Erhöhun der hochfrequenten Vari-

Lhermznier et al. (1999)

1

800 m

1

anz der vertikalen Geschwindigkeit Verduin und Quadfasel (1999) 700 m

(29)

3.3. AKTUELLE SITUATION 23

Abnahme von Temperatur und Salz-

'

Budkus et al. (1998)

94/95

1

gehalt sowie erhöht Fluktuationen

Kriterium

Abnahme von Temperatur und Salz- Budkus et al. (1999) 800-1000 m

gehalt sowie erhöht Fluktuationen Tiefe

@inter

95/96

Autor

Verduin und Quadfasel (1999) B u d h et al. (1998) Verduin und Quadfasel (1999)

96/97 Abnahme von Temperatur und Salz-

Wolf et al. (1997)

gehalt sowie erhöht Fluktuationen Verduin und Quadfasel (1999)

Watson et al. (1999a)

1200 m nur in Ober- flächennä

1300 m

97/98

stieg kann durch einen dann dominierenden Einflui3 des Tiefenwassers aus dem Arktischen Ozean verursacht werden (Aagaard et al., 1991; Meincke und Rudels, 1995). Die Starke der Advektion und auch der Ventilationstatigkeit in der Grönlandse wird durch grogska- lige atmosphärisch Veränderunge im Bereich des nördliche Nordatlantiks beeinfluBt, die häufi mit dem Nord-Atlantischen-Oszillations Index (NAO-Index, Hurrell, 1996) in Verbindung gebracht werden (z. B. Dickson et al., 1996).

Neben dem Einflui3 des Tiefenwassers aus dem Arktischen Ozean kann auch eine ver- tikale Advektion die beobachtete Temperaturerhöhun im Bodenwasser der Grönlandse verursachen (Budius et al., 1998). Ein solcher Prozei3 kann weitere Änderunge in der Wassermassenverteilung, wie z. B. die geändert Position des Temperaturmaximums, er- klären Gleichzeitig würd dieser Proze den Vergleich von Daten verschiedener Jahre im selben Tiefenniveau erschweren. Ware die vertikale Advektion ein kontinuierlicher ProzeB, ermöglicht sie den Transport oberflachennahen Wassers in die Tiefe und wär damit eine Form der Ventilation des tiefen Ozeans. Gleichzeitig führ dieser Prozef3 zu einem groBen Bedarf an Oberflachenwasser (etwa 0.4 Sv), d a das absinkende Wasser ersetzt werden mui3.

Neben dem Anstieg der Temperatur treten weitere Änderunge im Bodenwasser der Grönlandse auf, die nicht durch den Einflui3 des Tiefenwassers aus dem Arktischen Ozean Abnahme von Temperatur und Salz- gehalt sowie erhöht Fluktuationen

1200 m 1300 m

Abnahme von Temperatur und Salz- Bude'us et al. (1999)

1

700 m

1

gehalt sowie erhöht Fluktuationen Verduin und Quadfasel (1999)

Eintrag des ausgebrachten SF6

400 m

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

This essay charts the significant trends and variations in the art decorating the section devoted to Pss 120-134 in medieval Books of Hours. An examination of over 30

Resümierend lässt sich zu den kunsthistorischen Aspekten der auf Antoine Coypel zurückgehenden Versionen der Darstellung „Susanna ohne Scham“ feststellen, dass wohl auch das

Die bisher behandelten Bilder wurden allesamt für Bücher geschaffen, sie besit- zen entweder Miniaturformat oder ein Format, das sich gut in Bücher integrieren lässt.

Zwar wird auch bei ihm der Bezug zum biblischen Babylon zum Titel eines Erzählungsbandes – der Band „Umsteigen nach Babylon“ 32 er- schien 1987 – doch dient hier

1) Biographische Deutungen bringen sie mit zwei Lebens- erfahrungen Klees in Verbindung, dem Nationalsozialismus, der etwa in einem Engel mit Krallen von 1933 anklingt,

Bei der Interpretation von Gröningers Darstellung der Ehernen Schlange (oben: 1a) ist zu berücksichtigen, dass sie am Grabmahl von Plettenbergs ein Pendant zur Darstellung

7KLVFDUU\LQJRQ³LQWR´WKH%LEOHLVIRU0DFKQRWRQO\SRVVLEOHIURPWKHSRLQWRI YLHZRIQRIDLWKEXWLVDOVRSRVVLEOHZLWKRXWSRODULVLQJLQWRLURQLFRUF\QLFDOFRP PHQWDU\ +H RFFXSLHV D PLGGOH LQWHUSUHWDWLYH

6: King David Receiving the Cistern Water of Bethlehem, The Adoration of the Magi and King Solomon Receiving Gifts from the Queen of Sheba, attributed to Pseudo-Blesius (c. 8 and