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53 Stellungnahme 182012 40-Stunden-Kurse

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2012 18

53

40-Stunden-Kurse

zur Erlangung der Qualifikation als Qualitätsbeauftragte/r Hämotherapie nach Kap. 1.6.3 der Hämotherapie-Richtlinien:

Veranstalter Ort: Einrichtung: Datum: Anprechpartner(in):

Ärztekammer Berlin Berlin Teil 1: 08.03.-10.03.2012

Teil 2: 22.03.-24.03.2012

Regina Drendel r.drendel@aekb.de

h.daehne-noack@blutspende.de Ärztekammer Westfalen-Lippe

Akademie für ärztliche Fortbildung der ÄKWL und KVWL

Münster 07.05.-11.05.2012 Frau Vietz

vietz@aekwl.de

Akademie für ärztliche Fort- und Weiterbildung der Landesärzte- kammer Hessen

Bad Nauheim 11.05.-12.05.2012

15.06.-17.06.2012

Heike Cichon Heike.cichon@laekh.de

Keine Gewähr für Vollständigkeit.

Blutplättchenpräparate (Thrombo- zytenkonzentrate) werden zur Pro- phylaxe und Therapie von thrombo- zytär bedingten Blutungen, bei einer Reihe von klinischen Indikationen, insbesondere bei Patienten mit hä- matologischen und onkologischen Erkrankungen eingesetzt. Die hierfür seit vielen Jahren verwendeten und arzneimittelrechtlich zugelassenen Thrombozytenkonzentrate werden entweder von einzelnen Blutspen- dern durch das Verfahren der ma- schinellen Thrombozytapherese ge- wonnen oder aus einem Gemisch von vier bis fünf bei einer Vollblut- spende gewonnenen Blutplättchen (Pool-Thrombozytenkonzentrate).

Eine veränderte Erstattungspraxis durch die Krankenkassen hat eine Diskussion hinsichtlich der in Deutsch- land angewandten Thrombozyten- konzentrate hervorgerufen. Geschürt durch aktuelle Medienberichte ist eine Verunsicherung von Transfusi- onsempfängern hinsichtlich der ver- wendeten Thrombozytenkonzentrate entstanden. Die Deutsche Gesell- schaft für Transfusionsmedizin und Immunhämatologie möchte als wis- senschaftliche Fachgesellschaft die- ser Verunsicherung entgegentreten und über die derzeitige infektiolo- gische Unbedenklichkeit von Throm- bozytenkonzentraten informieren. Ei- ne aktuelle Stellungnahme des Paul- Ehrlich-Instituts (PEI) vom 29.11.2011

benennt die in Deutschland erho- benen Infektionskennzahlen (Hämo- vigilanz) für einen Zeitraum von 14 Jahren. (http://www.pei.de/DE/infos/

fachkreise/am-infosablage/sik/2011- 11-29-stellungnahme-sicherheit-ptk- atk.html). Seit Januar 1997 wurden an das PEI insgesamt 7 transfusions- bedingte virale Übertragungen (4 × HBV, 3 × HCV) nach Gabe von Thrombozytenkonzentraten gemeldet, davon 5 Fälle durch Apherese-Throm- bozytenkonzentrate und 2 Fälle durch Pool-Thrombozytenkonzentrate. Dies entspricht etwa dem Verhältnis kli- nisch eingesetzter Apherese- bzw.

Pool-Thrombozytenkonzentrate (60 % Apherese-, 40 % Pool-Thrombozyten- konzentrate). Auch bei den transfusi-

Stellungnahme

der Deutschen Gesellschaft für Transfusionsmedizin und Immunhämatologie

zur Therapie mit Thrombozytenkonzentraten

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onsbedingten bakteriellen Infektionen zeigen die Hämovigilanzdaten des PEI – in Übereinstimmung mit mehre- ren vergleichenden Studien - keinen eindeutigen Unterschied zwischen den beiden Präparatetypen.

Die Deutsche Gesellschaft für Trans- fusionsmedizin und Immunhämatolo- gie hat im Jahr 2006 in Zusammenar- beit mit der Deutschen Gesellschaft für Hämatologie und Onkologie so- wie der Gesellschaft für Thrombose- und Hämostaseforschung Empfeh- lungen für die Behandlung mit Throm- bozytenkonzentraten veröffentlicht und die Anwendung der zugelassenen Thrombozytenkonzentrate (Pool vs.

Apherese) bei nicht-immunisierten Patienten gleichgestellt. Auch die ak- tuellen Querschnitts-Leitlinien der Bundesärztekammer aus dem Jahr 2009 empfehlen den Einsatz beider Präparatetypen, bei gegebener Indi- kation zur Thrombozytensubstitution.

Auf die unterschiedliche Spenderex- position wird hingewiesen. Diese könnte im Falle neu auftretender, transfusionsrelevanter Pathogene ei- ne Bedeutung erlangen.

Die Anwendung von Thrombozyta- pheresekonzentraten von Einzelspen- dern ist bei Patienten mit vorausge- gangener Immunisierung gegen Leu- kozyten- bzw.Thrombozytenantigene dringend indiziert. Grundsätzlich

sollten für eine optimale Therapie mit Thrombozytenkonzentraten bevorzugt frisch hergestellte, Blutgruppen-glei- che Präparate verabreicht werden.

Die Umsetzung dieser Versorgungs- strategie erfordert die Verfügbarkeit beider Präparate-Typen.

Die restriktive Erstattungspraxis der Krankenkassen in Bezug auf Throm- bozytapherese-Konzentrate ist kri- tisch zu bewerten. Die Versorgung mit Thrombozytenkonzentraten durch die Blutspendedienste in der Bun- desrepublik Deutschland ist nur durch die Vorhaltung beider Präpa- rateformen gesichert. Für die Be- handlung von immunisierten Pati- enten muss aufgrund der unter- schiedlichen Blut- und Gewebemerk- male (HLA, bzw. HPA) auf den Blutplättchen ein ausreichend großer Stamm an Apheresespendern zur Verfügung stehen. Dieser ist nur zu erhalten, wenn diese Spendeform regelmäßig durchgeführt und der Spenderstamm dadurch gepflegt wird.

Andererseits ist die mengenmäßige Sicherung der Versorgung mit Throm- bozytenkonzentraten in Deutschland nicht ausschließlich durch die ma- schinelle Thrombozytenspende mög- lich. Der Bedarf an Thrombozyten- konzentraten ist eng verbunden mit der Behandlung von hämatolo- gischen Erkrankungen, deren Inzi- denz mit zunehmendem Lebensalter

ansteigt. Aufgrund der demogra- phischen Entwicklung ist deshalb in den kommenden Jahren mit einem- Mehrbedarf an Thrombozytenkon- zentraten zu rechnen. Gleichzeitig nimmt die Zahl der zur Verfügung stehenden vorwiegend jungen Spen- der ab, die vor allem für die maschi- nelle Thrombozytapherese einge- bunden werden.

Zusammenfassung

Die geänderte, restriktive Erstat- tungspraxis der Krankenkassen ge- fährdet die in Deutschland seit vielen Jahren zum Wohle der Patienten erfolgreich praktizierte Gewinnung und Anwendung beider Thrombo- zytenkonzentrate. Die Deutsche Ge- sellschaft für Transfusionsmedizin und Immunhämatologie empfiehlt, in Deutschland weiterhin beide Thrombozytenpräparate vorzuhal- ten. Beide Thrombozytenkonzent- rate sind infektiologisch sicher. Eine Restriktion auf die Behandlung nur mit einer der beiden möglichen Zubereitungen würde zu einer kritischen Versorgungssituation in Deutschland führen.

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