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Ralf Regener Der historische Buchbestand der Universitätsbibliothek Magdeburg The historical book collections of the University Library in Magdeburg

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Ralf Regener

Der historische Buchbestand der Universitätsbibliothek Magdeburg The historical book collections of the University Library in Magdeburg

http://doi.org/10.1515/bd-2018-0065

Zusammenfassung: Weder im Handbuch der historischen Buchbestände noch an anderer Stelle findet sich ein Überblick zum Altbestand der Universitätsbi- bliothek Magdeburg. Der Beitrag will dieses Defizit ausgleichen. Die Bestände werden zum ersten Mal in ihrer Gesamtheit beschrieben. Nach der historischen Einführung folgen Übersichten bezüglich Chronologie, Sprache, Fachgebiet und weiteren Systematiken.

Schlüsselwörter: Universitätsbibliothek Magdeburg, Historischer Buchbestand, Überblick

Abstract: Neither the reference book for the historical book collections nor any other source offers an overview of the historical collections of the University Library in Magdeburg. The following report means to compensate for this defi- ciency. The collections are described in their entirety for the first time. After the historical introduction there are overviews regarding chronology, language, spe- cialist fields and further systematics.

Keywords: University Library in Magdeburg, historical book collections, overview

1 Einleitung

Im weithin bekannten und geschätzten Handbuch der historischen Buchbestände in Deutschland findet sich kein Eintrag zur Universitätsbibliothek Magdeburg.

Als relativ junge wissenschaftliche Bibliothek ohne Archiv- oder Sammelauftrag Ralf Regener: ralf.regener@ovgu.de

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verfügt man verständlicherweise auch nicht über einen großen Altbestand. Der Bestandsaufbau orientierte sich immer an den jeweiligen Erfordernissen von Lehre und Forschung, die, von Ausnahmen abgesehen, möglichst aktuelle Lite- ratur benötigten. Über die Aufnahme von diversen Sammlungen oder den Ankauf von Einzelstücken aus unterschiedlichen Gründen gelang es unter den gege- benen Bedingungen zumindest einen erwähnenswerten Altbestand aufzubauen.

Dieser Artikel möchte das Defizit der fehlenden Übersicht wenigstens teil- weise ausgleichen und eine erste allgemeine Auskunft zu den historischen Beständen der Universitätsbibliothek Magdeburg geben. Die Gliederung dieses Artikels orientiert sich grundsätzlich an der inhaltlichen Aufteilung der Beiträge zu den einzelnen Bibliotheken im genannten Handbuch.1

2 Bestandsgeschichte

Die Universitätsbibliothek Magdeburg ist eine sehr junge Einrichtung, da sie in ihrer heutigen Form erst seit 1993 besteht. Allerdings gibt es mehrere Vorgänge- reinrichtungen, die eine etwas längere Geschichte aufweisen können. Einherge- hend mit dem Zusammenschluss von drei akademischen Institutionen der Stadt Magdeburg, so der Technischen Universität, der Pädagogischen Hochschule und der Medizinischen Akademie, zur Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg erfolgte auch die Zusammenlegung der einzelnen Bibliotheken.

Die Geschichte der Bibliothek der Technischen Universität beginnt mit der Gründung der Hochschule für Schwermaschinenbau Magdeburg im Jahr 1953.

Auf bestehende Bestände konnte man zu diesem Zeitpunkt nicht zurückgrei- fen, der Bestandsaufbau begann also bei null. Mit der Verleihung des Status

„Technische Hochschule“ im Jahr 1961 waren auch die Bedeutung und das Auf- gabenfeld der Bibliothek gewachsen. Die Gründung der ersten Zweigbibliothek für den Bereich Maschinenbau erfolgte 1969; relativ schnell folgten weitere, für die Bereiche Apparate- und Anlagenbau, Gesellschaftswissenschaften, Elektro- technik/Elektronik und Werkstoffwissenschaften. Eine Patentauslegestelle bzw.

eine Informationsstelle für Standards gab es ab 1972; parallel dazu wurde 1984 eine Polytechnische Patentbibliothek eingerichtet. Bis Mitte der 1970er Jahre war der Bestand auf fast 170.000 Bände und 2.000 laufende Zeitschriftentitel ange- wachsen; verschiedene Umzüge waren deshalb notwendig. Die nochmalige Sta-

1 Vgl. Fabian, Bernhard (Hg.): Handbuch der historischen Buchbestände in Deutschland. Hil- desheim 1992-2000.

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tusänderung zur Technischen Universität hatte zunächst keine größeren Auswir- kungen auf die Arbeit der Bibliothek.

Die Medizinische Akademie Magdeburg bestand seit 1954. Vereinzelte klei- nere Bestände wissenschaftlicher Literatur aus diversen Kliniken bildeten den Grundstock der einzurichtenden Bibliothek. Mit dem Aufbau einer Lehrbuch- sammlung wurde zügig begonnen. Im Jahr 1969 wurde sie als erste Hochschul- bibliothek der DDR zur Medizinischen Bezirksbibliothek und war verantwortlich für die Literatur- und Informationsversorgung der Einrichtungen des Gesund- heitswesens im damaligen Bezirk Magdeburg.

Als Gründungsjahr der Bibliothek der Pädagogischen Hochschule kann man das Jahr 1963 ansehen. Jedoch wiesen die Vorgängereinrichtungen, wie das Insti- tut für Lehrerbildung oder das Pädagogische Institut und deren Bibliotheken schon einen nicht unerheblichen Buchbestand auf.

Die 1993 erfolgte Gründung der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg bedingte zunächst eine formale nicht aber räumliche Zusammenlegung der ein- zelnen Bibliotheken. Die Bibliothek der Technischen Universität wurde Haupt- bibliothek, die Hochschulbibliothek der Pädagogischen Hochschule Fakultäts- bibliothek für Geistes-, Sozial- und Erziehungswissenschaften und die Zentrale Bibliothek der Medizinischen Akademie Medizinische Zentralbibliothek. Nach vierjähriger Bauzeit konnte im Jahr 2003 ein neues Bibliotheksgebäude in zen- traler Campuslage bezogen werden. Dort wurden die Bestände der Technischen Universität und der Pädagogischen Hochschule zusammengeführt. Die Bestände der Medizinischen Zentralbibliothek befinden sich nach wie vor in einem geson- derten Gebäude auf dem Campus der Medizinischen Fakultät, die als einzige Fakultät relativ weit außerhalb des Hauptcampus liegt.2

Die im Vergleich zu anderen Universitätsbibliotheken sehr kurze Geschichte der UB Magdeburg inkl. ihrer Vorgängereinrichtungen bedingt einen relativ geringen und sehr heterogenen Altbestand.

3 Bestandsbeschreibung

Die hier genannten Zahlen sind nur insoweit korrekt, da sie lediglich jene Titel widerspiegeln, die sich im elektronischen Katalog der Universitätsbibliothek befinden. Die noch nicht abgeschlossene Retrokatalogisierung bedingt demzu-

2 Vgl. Geschichte, Universitätsbibliothek Magdeburg. http://www.ub.ovgu.de/%C3%9Cber+uns/

Geschichte.html [Zugriff: 11.01.2018].

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folge das Fehlen jener noch zu bearbeitenden Titel, von denen sicherlich auch einige zum Altbestand zählen werden.

Da die Medizinische Fakultät neben der räumlichen Trennung weitere Beson- derheiten aufweist und sich diese auch auf die Bibliothekssituation, mit eigenem Standort und eigenem Katalog, auswirken, wird der Bestand der Medizinischen Zentralbibliothek hier separat abgehandelt.

3.1 Chronologische Übersicht und Übersicht nach Sprachen

Würde man den Altbestand beginnend mit dem Jahr 1900 rückwärtsgehend ansetzen, wie es für die Bielefelder Universitätsbibliothek im Handbuch der historischen Buchbestände getan wurde3, so käme man nach heutigem Stand (Dezember 2017) unter Berücksichtigung der noch nicht abgeschlossenen Retro- katalogisierung auf insgesamt 9.908 Bände und 244 Zeitschriftentitel, die minde- stens ein Heft vor 1901 aufweisen. Im Vergleich dazu beläuft sich der Gesamtbe- stand der UB Magdeburg zurzeit auf 1.210.150 Bände. Der Großteil des gesamten Altbestandes ist im 19. Jahrhundert zu verorten, insgesamt 8.754 Bände. Bleiben für das 18. Jahrhundert noch 995, das 17. Jahrhundert 133 und das 16. Jahrhundert 26 Bände.

Die Literatur des 19. Jahrhunderts ist überwiegend deutschsprachig, insge- samt 6.915 Bände. Die Anzahl wird gefolgt von den englischen Titeln mit 1.007, den lateinischen mit 614, den französischen mit 379 und den griechischen mit 133 Bänden. Der Rest sind diverse Sprachen, wobei vor allem italienisch, nie- derländisch und die modernen skandinavischen Sprachen anzutreffen sind.

Für das 18. Jahrhundert überwiegt immer noch die deutsche Sprache mit 702, es folgt lateinisch mit 170, französisch mit 96, englisch mit 72 und griechisch mit 6 Bänden. Das 17. Jahrhundert hat diese Zusammensetzung: lateinisch 99, deutsch 28, französisch und griechisch jeweils 3, englisch 1. Schlussendlich die Verteilung für das 16. Jahrhundert: deutsch 14, lateinisch 10, französisch und griechisch je 1.

3.2 Systematische Übersicht

Etwa die Hälfte des Altbestandes hat eine Sachgruppeneinteilung erhalten.

Dieser UB-eigenen Systematik folgend verteilen sich die entsprechenden Titel 3 Vgl. Corsten, Severin; Fabian, Bernhard (Hg.): Handbuch der historischen Buchbestände in Deutschland, Bd. 3. Hildesheim 1992, S. 102.

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folgendermaßen auf die Wissenschaftsgebiete: ca. 30% entfallen auf Texte ein- zelner Autoren und Textsammlungen, gefolgt von der Geschichte mit ca. 23%, der Sprach- und Literaturwissenschaft mit 13% und der Mathematik sowie Natur- wissenschaften mit 12%. Mengenmäßig erwähnenswert wären noch die Bereiche Philosophie sowie Religion mit ca. 6% und die Ingenieurswissenschaften mit ca.

4%.

Etwa 320 Titel fallen in den Bereich der Magdeburgica, also jene Titel, die einen direkten oder indirekten Bezug zur Stadt Magdeburg haben, egal um welche Wissenschaftsdisziplin es sich im Einzelnen letztendlich handelt. Heraus- ragender Teil dieses Bestandes sind zwei bis 2007 erworbene Briefe des Namen- spatrons der Universität, Otto von Guericke (1602-1686). Sie geben Auskunft über die diplomatische Tätigkeit Guerickes auf dem Westfälischen Friedenskongress in Münster und Osnabrück im Jahr 1648.4 Eine Urkundensammlung zur Geschichte der Stadt Magdeburg, vor allem in Bezug auf den Westfälischen Frieden, und eine Ausgabe der Experimenta nova (ut vocantur) Magdeburgica de vacuo spatio, ebenfalls von Guericke, von 1672 sind weitere Höhepunkte aus dem Bereich der Magdeburgica.

Die Bestände des 16.  Jahrhunderts stehen nicht selten in einem unmittel- baren Zusammenhang mit der Reformation. Beispielsweise sind Streitschriften von Nikolaus von Amsdorf aus seiner Magdeburger Zeit enthalten. Ein Bericht über die Belagerung der Alten Stadt Magdeburg in den Jahren 1550/51 von Hein- rich Merckel aus dem Jahr 1587 passt ebenfalls zu diesem Thema. Das älteste Werk der UB ist eine Ausgabe der Saxonia vom Hamburger Gelehrten Albert Kantz aus dem Jahr 1520. Darin wird die Geschichte der Sachsen von den Anfängen des Stammes bis zum Beginn des 16. Jahrhunderts erzählt. Hervorzuheben ist weiter- hin eine Ausgabe des Sechsisch Weychbild- und Lehenrecht von 1537, das in 137 Artikeln Rechtsangelegenheiten behandelt, die in den Bereich des städtischen Lebens fallen. Hinzu kommen 81 Artikel zum Lehnsrecht. Ein 1557 gedrucktes Werk in griechischer Schrift stammt von dem Satiriker Lukian von Samosata, der im zweiten Jahrhundert v. Chr. lebte.

Die Werke des Altbestandes des 17. und 18. Jahrhunderts sind nicht selten Teil der noch vorzustellenden Sammlungen, vor allem Killy und Hofmeister/Mediae- vistik. Daneben finden sich Schriften des Apothekers und Alchemisten Johann Rudolph Glauber (1604-1670) zu seinen neuartigen Verfahren zur Chemikalien-

4 Vgl. Schneider, Ditmar; Engelhardt, Rudolf: Ein Ehrenfester Rath wird der gemeinden Stadt Nutzen beobachten. Neuerworbener Gericke-Brief vom Westfälischen Friedenskongress aus Os- nabrück vom 7./17. Dezember 1646, in: Monumenta Guerickiana: Zeitschrift der Otto von Guericke Magdeburg-Gesellschaft e.V 20/21 (2011), S. 135-146.

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herstellung oder auch Werke weiterer großer Gelehrter und Dichter der beiden Jahrhunderte, wie René Descartes, Caspar Schott, Robert Boyle, Johann Georg von Eckhart oder Henry Fielding. Fast vollständig vorhanden ist die von 1751 bis 1780 von Denis Diderot und Jean Baptiste le Rond d’Alembert herausgegebene Encyclopédie ou Dictionnaire raisonné des sciences, des arts et des métiers. Mit den mehr als 70.000 Artikeln gehört sie zu den Hauptwerken der Aufklärung und ist eine der bekanntesten Enzyklopädien überhaupt.

Der sehr heterogene Bestand des 19. Jahrhunderts ist jenseits von Sprache und Verteilung in den Wissenschaftsgebieten kaum systematisch zu fassen. Titel größeren Umfangs aus dem 19. Jahrhundert beinhalten die Sammlungen Bonar, Cairncross und Hennings, die ebenfalls noch gesondert behandelt werden.

Zu den bedeutenden Zeitschriftenbeständen der Bibliothek gehört zweifellos die Acta Eruditorum, die erste deutsche wissenschaftliche Zeitschrift, erschienen von 1682 bis 1782. Den damaligen Umständen entsprechend hatte sie einen uni- versellen Anspruch, bildet also alle Wissenschaftsdisziplinen jener Zeit ab und die jeweiligen Artikel sind in Latein verfasst.

Aus regionalgeschichtlicher Sicht hervorzuheben sind weiterhin die sehr lückenhaften Bestände der Königlich Privilegierten Magdeburgischen Zeitung, erschienen von 1788-1806, sowie die 1816 beginnenden Ausgaben des Amtsblatt der Regierung zu Magdeburg. Der Bestand der UB ist hier ebenfalls lückenhaft bis 1919.

3.3 Sonderbestände/Sondersammlungen

Im Jahr 1996 hat die Universitätsbibliothek die Privatbibliothek des deutschen Literaturwissenschaftlers Walther Killy (1927-1995) erworben. Diese Spezialsamm- lung umfasst 6.414 Titel aus den Erscheinungsjahren von 1557-1995. Insgesamt 2.421 dieser Titel sind vor 1900 erschienen. Bestandteil der Killy-Bibliothek ist eine der wertvollsten Paul-Celan-Sammlungen in Europa mit vielen Widmungs- exemplaren.

Die bedeutende Privatbibliothek enthält umfangreiche Barockliteratur, die teilweise nur noch in dieser Sammlung nachzuweisen ist, und Werke aus aufge- lösten Arbeitsbibliotheken anderer Gelehrter, z. B. Jakob Burckhardts. Durch die unzähligen Anmerkungen, Anstreichungen, eingelegten Zeitungsausschnitte, Briefe und weiteren Dokumente ist die Privatbibliothek Walther Killys auch ein Archiv der Wissenschaftsgeschichte.

Walther Killy war Professor für Germanistik in Berlin, Göttingen und Bern sowie Gastprofessor in Kalifornien und an der Harvard University. Er war Heraus- geber vieler Kompendien und Anthologien, z. B. des Bertelsmann Literaturlexi-

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kons, bekannt als „Der Killy“. An der Herzog-August-Bibliothek in Wolfenbüttel leitete er viele Jahre lang als Direktor das Forschungsprogramm. Ältestes Stück der Sammlung ist eine Ausgabe der Ioannis Stobæi Sententiae, einer Lateinischen Schrift von 1557.

Die Sammlung Hofmeister/Mediaevistik wurde von der Universitätsbiblio- thek im Jahr 2003 erworben. Namensgeber ist der renommierte Mittelalterhistori- ker Adolf Hofmeister (1883-1956), der Professuren in Halle, Berlin und schließlich Greifwald innehatte. Er war Mitarbeiter und Abteilungsleiter bei der Monumenta Germaniae Historica (MGH) und hat sich nicht nur in diesem Zusammenhang als Herausgeber mittelalterlicher Quellen verdient gemacht. Sein allgemeines Inte- resse an Quellenwerken spiegelt sich in der Sammlung wieder, nicht selten sind Urkundenbücher, Quelleneditionen und Repertorien anzutreffen. Sie beinhaltet insgesamt über 2.300 Bände, davon 22 vor 1700, über 100 aus dem 18. Jahrhun- dert und über 700 aus dem 19. Jahrhundert.

Weitere Sammlungen beinhalten vor allem Titel aus dem 19.  Jahrhundert.

Zum großen Teil sind es die Bibliotheken namhafter Wirtschaftswissenschaftler, so James Bonar (1852-1941), über 350 Titel 1994 erworben; Alec Cairncross (1911- 1998), über 2.700 Titel 1993 erworben und Klaus Hinrich Hennings (1937-1986), über 2.700 Titel 1992 erworben.

Die Sammlung Geschichte der Erziehung mit insgesamt 464 Titeln aus dem 18. und 19. Jahrhundert wurde bereits im Jahr 1991 erworben. 134 Titel sind im 18. Jahrhundert erschienen, darunter Werke des berühmten Hallenser Pädagogen August Hermann Francke (1663-1727) oder auch von Johann Bernhard Basedow (1724-1790) und Joachim Heinrich Campe (1746-1818).

Die Ute-und-Wolfram-Neumann-Stiftung zur Erhaltung und Pflege der Buch- kultur bibliophiler Kleinbuchreihen des 20. Jahrhunderts wurde der Universitäts- bibliothek von den Namensgebern zur Eröffnung des Bibliotheksneubaus 2003 – mittlerweile mehr als 500 Buchreihen mit ungefähr 20.000 Bänden – in Form einer Stiftung übergeben. Diese Bücher und Buchreihen sind der Öffentlichkeit ebenfalls zugänglich und stehen für die wissenschaftliche Arbeit zur Verfügung.

Wie der Name schon erkennen lässt, handelt es sich hierbei zumeist um Litera- tur des 20. Jahrhunderts, jedoch finden sich auch über 200 Titel darunter, die im 19. Jahrhundert erschienen sind.

Mit insgesamt 14.675 einzeln erfassten Titeln besitzt die Universitätsbibli- othek mit der Bibliothek der deutschen Literatur eine umfangreichere Mikro- fiche-Sammlung. Die von 1990 bis 1994 erschienene Ausgabe vom Verlag Saur folgt streng dem Taschengoedeke. Bibliographie deutscher Erstausgaben. Chro- nologisch unterteilt sich diese Sammlung wie folgt: 8 Werke stammen aus dem 16. Jahrhundert, 245 aus dem 17. Jahrhundert, 4.349 aus dem 18. Jahrhundert,

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von einem geringen Teil aus dem 20. Jahrhundert abgesehen, der Rest aus dem 19. Jahrhundert.

3.4 Medizinische Zentralbibliothek

Die Medizinische Zentralbibliothek verfügt über insgesamt 826 Bände, die zum Altbestand gezählt werden können. Fünf Bände stammen aus dem 15. Jahrhun- dert, davon vier in Latein und eins in deutscher Sprache. Auf das 16. Jahrhundert entfallen sechs Bände, vier in Deutsch und jeweils eins in Latein und Englisch.

Mit 55 Bänden ist der Altbestand für das 18. Jahrhundert schon etwas umfang- reicher. Sprachlich sind sie folgendermaßen verteilt: 47 Deutsch und acht Latein.

Die übrigen 760 Bände des Altbestandes sind während des 19.  Jahrhunderts erschienen. Der überwiegende Teil davon ist in deutscher Sprache verfasst, es bleiben lediglich neun in Englisch, fünf in Latein und zwei in Französisch. Von Ausnahmen abgesehen, ist der allergrößte Teil des Bestandes nachvollziehbar- erweise der Medizin zuzuordnen, darunter nicht wenige Lehr- und Handbücher bzw. Enzyklopädien, Lexika sowie Wörterbücher.

5 Ausblick

Im Rahmen ihrer Möglichkeiten wird die Universitätsbibliothek Magdeburg wei- terhin versuchen, den Altbestand zu ergänzen bzw. zu erweitern. Dabei wird der Bereich der Magdeburgica sicherlich einen herausgehobenen Stellenwert haben; schon allein, um dem eigenen Anspruch gerecht zu werden, nicht nur der Informationsversorger der Otto-von-Guericke-Universität zu sein, sondern auch Anlaufstelle des interessierten Publikums mindestens der Landeshauptstadt Magdeburg und näheren Umgebung.

Ralf Regener M.A.

Leiter der Abteilung Medienbearbeitung Fachreferent für Geschichte

Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg, Universitätsbibliothek, Gebäude 30, R010 Universitätsplatz 2

39106 Magdeburg Deutschland

E-Mail: ralf.regener@ovgu.de

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