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Ich weiß nicht, ob Sie es wussten

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Academic year: 2022

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Liebe Leserin, lieber Leser,

wussten Sie, dass es auch Patienten geben soll, die nicht gern zum Zahnarzt gehen? Aber im Ernst: Eigentlich ist es völlig unverständlich, wie wenig professionell wir auf die Emotionen vorbereitet sind, denen wir im Berufsalltag per- manent ausgesetzt sind. Sicherlich, im Laufe der Zeit ent- wickelt man so seine Technik, mit Ängsten, Phobien oder auch nur dem Unbehagen der Patienten umzugehen – Learning by Doing eben. Auf der anderen Seite gibt es nicht nur die Angst des Torwarts vorm Elfmeter, sondern auch die des Schützen. Der Stress der Behandlung kommt bei uns ebenfalls an, wie intensive Studien über die Arbeits- belastung von Zahnärzten gezeigt haben. Könnte man da nicht zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen?

Interessanterweise kann die Auseinandersetzung mit dem Thema Stress und Stressbewältigung zu beidem führen, nämlich sowohl zu einer spürbaren Verbesserung der vom Patienten erlebten Behandlungsqualität als auch zu einer Verringerung der eigenen Arbeitsbelastung. Im Grunde ist es unerheblich, auf welche Technik man zurückgreift. In jedem Falle wird es positive Aspekte für den Praxiserfolg und die eigene Lebensqualität geben. Dabei muss man sich nicht unbedingt grundsätzlich mit Kommunikation, Psychologie und Psychiatrie beschäftigen. Viel einfacher ist der Einstieg vom Problemfeld aus, und da kennen wir uns gut aus.

Hypnose und neurolinguistische Programmierung (NLP) sind beispielsweise Methoden, die vielfach und erfolgreich in Zahnarztpraxen implementiert sind. Daher können diese Techniken vorbehaltlos empfohlen werden, auch wenn ein eindeutig festgeschriebenes theoretisches Gerüst fehlt. Egal wie tief man in die entsprechenden Themen einsteigt, der Nutzen wird sich in jedem Stadium einstellen, wenn man es zulässt. Angewendet werden können die psychologischen und kommunikativen Erkenntnisse von der Kinderbehand- lung bis zur Betreuung der alten Patienten. Aber auch die selbsttherapeutische Auseinandersetzung mit dem zuneh- menden Druck von außen wird einfacher, wenn man noch einmal trainiert, positiv zu denken.

Für die Ausbildung von zukünftigen Zahnärzten sind in dem von den Hochschullehrern vorgelegten Entwurf für eine neue Approbationsordnung bereits Grundlagen der medizinischen Psychologie und Soziologie enthalten. Selbst wenn man sich hier noch mehr wünschen würde, wird da- mit zumindest ein Impuls in die richtige Richtung gegeben.

Bis zur Novellierung muss es allerdings bei freiwilligen Lehr- veranstaltungen bleiben.

Der Jahresanfang könnte zum Anlass genommen wer- den, um die eigene Lage in diesem Zusammenhang zu überdenken: Wie zufrieden bin ich eigentlich mit meiner beruflichen Situation, wie führe ich meine Patienten, wie wirke ich auf das Praxisteam, und wie wirkt die Praxis ins- gesamt? Das Erlernen von Methoden zum professionellen Umgang mit Stress, Herausforderungen und Spannungen erlaubt es unseren Patienten, die Behandlung besser zu bewältigen, und schützt uns gleichzeitig vor eigenem vor- zeitigem Ausbrennen. Ob man nun so weit geht und die Behandlung von Angstpatienten zum Schwerpunkt der Praxis bestimmt, ist eine unternehmerische Entscheidung. Aber um irgendein Konzept und zumindest die Auseinandersetzung mit dem Problem kann im Grunde kein Generalist herum- kommen.

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EDITORIAL

Quintessenz 2008;59(1):3

Ich weiß nicht, ob Sie es wussten

Prof. Dr. Michael J. Noack Chefredakteur

Ihr

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