Forschen für globale Märkte – Strategische Ansätze des BMU
Joachim Nick-Leptin Referatsleiter im Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit joachim.nick-leptin@
bmu.bund.de
Strategische Ansätze des BMU
Energieforschung ist Teil der Energie- und Klimapolitik. Zentrale Ziele der Energiefor- schung im BMU:
1. Treibhausgas-Emissionen senken
• Energieeffizienz steigern
• Erneuerbare Energien ausbauen – Kosten senken
– Qualität/Effizienz steigern (z. B.
Wirkungsgrade) – Systemintegration
(z. B. Speicher, smart grids)
– neue Anwendungsfelder erschließen (z. B. Prozesswärme in der Solarthermie) – Umwelt- und Naturverträglichkeit,
Akzeptanz
2. Optionen für die Zukunft schaffen
• Institutionelle Förderung des BMBF
• BMBF-Forschungsprogramm
„Grundlagenforschung Energie 2020+”
• BMU-Projekte zur Vorlaufforschung, z. B.
am Fraunhofer ISE, ISFH und ZSW (PV) sowie DLR (Concentrated Solar Power – CSP)
3. Arbeitsplätze in Deutschland
• Förderung von Technologien, die in Deutschland selbst kein Nutzungspoten- zial haben (z. B. CSP, in geringem Umfang auch Meeresenergie)
All dies dient letztlich auch der Wettbewerbs- fähigkeit auf den Weltmärkten!
Wer fördert was?
Institutionelle Förderung (Grundlagenforschung)
• BMBF und BMWi:
HZB, FZ Jülich, Fraunhofer Institute
• Länder: HGF, Fraunhofer, ISFH, ZSW, ZAE, ISET, Hochschulen
Projektförderung: Grundlagenforschung und anwendungsorientierte Forschung
• BMBF:
– Grundlagenforschung
– anwendungsorientierte Forschung in Querschnittsprogrammen
• BMU (erneuerbare Energien), BMELV (nur Biomasse):
– anwendungsorientierte Forschung – aber auch Vorlaufforschung
• Länder
Überblick EE-Forschungsförderung
• Projektförderung des BMU sowie des BMELV
• Institutionelle Förderung von BMBF und BMWi
• BMBF: „Grundlagenforschung Energie 2020+”
• Querschnittsprogramme des BMBF:
Spitzencluster PV, PVComB in Berlin
• Projektförderung des BMWi (oberflächen- nahe Geothermie, Integration/Netze/Speicher)
• Bundesländer (Fraunhofer Center für Silizi um- Photovoltaik in Halle, Kompetenzzentrum Dünnschicht- und Nanotechnologie für Photovoltaik Berlin)
• Deutsche Bundesstiftung Umwelt
Abbildung 1 EE-Forschungs- förderung 2008 der verschiedenen Ministerien
Gesamt: ~160 Mio. Euro BMBF/
BMWi (HGF/FhG)
BMBF
BMELV BMU
Beseitigung kernt. Anlagen Fusion
Nuklear Fossile Energie EE + Effizienz 2.500
2.000
1.500
1.000
500
0
Mio. Euro
1974 1979 1984 1989 1994 1999 2004 2009 Soll
Abbildung 2 Energieforschung des Bundes (real)
1.600
1.400
1.200
1.000
800
600
400
200
United States United Kingdom Spain
Korea Japan Italy Germany France Canada
Abbildung 3 EE-Forschung international
Exporterfolge der Erneuerbaren
• Exportquote PV: 48 %
• Exportquote Windenergie: 82 %
Deutschland nimmt bei fast allen erneuerbaren Energien im internationalen Vergleich eine technologisch führende Rolle ein.
Forschungsausgaben für PV im Jahr 2008
Private Forschungsausgaben
• F&E-Ausgaben der Unternehmen für EE stiegen 2008 um 80 % (Quelle: EU-KOM)
• 5 der 6 „top-spending green energy firms“
kamen aus Deutschland (Quelle: EU-KOM)
• Firmen haben eigene Forschungszentren bzw. Forschungsgesellschaften
(z. B. q-cells, Solarworld, Würth Solar, Enercon)
180 160 140 120 100 80 60 40 20 0
163
privat
77
öffentlich
Mio. Euro
Abbildung 4 PV-Forschungsaus- gaben 2008
Abbildung 5 Private Forschungs- ausgaben
Innovationstreiber EEG
• Auch private F&E-Ausgaben beruhen letztlich auf dem EEG, sind also „staatlich induziert“.
• Die Degression der Einspeisevergütung sorgt für Innovationsanreize.
• Technologieboni sorgen für zusätzliche Inno- vationsanreize in ausgewählten Bereichen.
• Innovationsanreize auch im MAP
Forschungsförderung des BMU im Bereich Erneuerbare
Abbildung 6 BMU-Haushaltsan- sätze für F&E im Bereich EE
Abbildung 7
Neu bewilligte Projekte des BMU 2009 (118,44 Mio. Euro)
Abbildung 8
Neubewilligungen des BMU 2004 bis 2009
120 100 80 60 40 20 0
2002 60 68
53
86 83 88 103
110
2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009
Mio. Euro
160 140 120 100 80 60 40 20 0
2004 2005 2006 2007 2008 2009
Mio. Euro
Sonstiges Integration
CSP (Concentrated Solar Power) NTS (Nieder-Temperatur Solarthermie) Geothermie
Wind PV Photovoltaik 26,6 %
Wind 23,8 % Geothermie
12,6 % Sonstiges 14,2 % Optimierung
Energieversorgung/
Systemintegration 9,7 %
Solarthermische Kraftwerke 7,3 %
Niedertemperatur- Solarthermie 5,9 %
Abbildung 9 Entwicklung der Anträge bei Photovoltaik:
Steigende Anzahl läßt Bewilligungsquote sinken
Abbildung 10 Zuwendungs- empfänger des PV-Budgets 2006 – 2009
Schlussfolgerungen
• Die öffentliche EE-Forschungsförderung ist bisher in Deutschland sehr gut aufgestellt.
• EEG und MAP sind Innovationstreiber
• Hervorragende Forschungslandschaft:
HGF-, FhG- und sonstige Institute, Universitäten und private Forschungs- zentren
• Deutschland ist in fast allen EE technologisch führend.
• Aber: es gibt neue Entwicklungen in anderen Ländern, insbesondere USA und China.
Weitere Informationen
• Jahresbericht 2008:
www.erneuerbare-energien.de bmu@broschuerenversand.de
• Newsletter des BMU
• Homepage: „Forschung“ auf www.erneuerbare-energien.de
• Forschungsjahrbuch und CD mit
Kurzbeschreibung aller geförderten Projekte (erhältlich bei PTJ und BINE)
Skizzen Bewilligung
60 % 52 %
48 % 26 %
140 120 100 80 60 40 20 0
Mio. Euro
2006 2007 2008 2009
Industrie 38 %
Sonstige 12 %
FVEE 50 %